gb-1835-10-04-02
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Düsseldorf, 4. Oktober 1835
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext, S. unterhalb der Datierung Jahresangabe »35.« von fremder Hand; S. 4 Adresse von Rebecka Lejeune Dirichlets Hand, 1 Poststempel [DÜSSELD. 5-6 / 4 / 10], Siegel.
Rebecka Lejeune Dirichlet, Peter Gustav Lejeune Dirichlet
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Felix Mendelssohn Bartholdy
Leipzig.
Düsseldorfden
Oct.
Duisburg Verwandte aufzusuchen, und ich, um sie noch mit meinen lieben
zuzubringen, wo ich so sehr glückliche Zeit verlebe. Wir reisen nun erstWoringens
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poste restante, welches Wirthshaus das nächste bei Dir ist, also, wo wir absteigen sollen.
Ich mache mich hier schrecklich mausig
Saarn
Samson
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Hildebrand hat mir eben einen Brief für Dich gebracht, und
Schirmer
Schirmers
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Wie viel Hunger mich das Bergsteigen erzeugen mag, so möchte ich es doch nicht wagen mich mit einer solchen Riesin einzulassen, die sich in einer ganz ähnlichen Lage befindet wie jener Vaudeville’s Held, der auf die ihm zugeschriebene Meisterschaft im Violinspielen erwidert c’est possible, je n’ai jamais essayé –
Nous serrons
Kannst Du das Lesen? Ich kaum.
Düsseldorf den 4ten Oct. Lieber Felix. Dirichlet hat eben die Nachricht bekommen, daß die Kriegsschule 8 Tage später anfängt, 2 davon benutzen er, um Verwandte in Duisburg Verwandte aufzusuchen, und ich, um sie noch mit meinen lieben Woringens zuzubringen, wo ich so sehr glückliche Zeit verlebe. Wir reisen nun erst Mittwoch ab, erwarte uns also nicht vor Sonnabend, und bitte schick uns ein paar Zeilen nach Halle, poste restante, welches Wirthshaus das nächste bei Dir ist, also, wo wir absteigen sollen. Ich mache mich hier schrecklich mausig mit Klavierspielen, ich begleite Ferdinand alles Mögliche, den Liederkreis, alle Lieder von Dir, die er noch nicht kennt, und erquicke mich förmlich an seinem prächtigen Gesange. Gestern in Saarn producirte er seine beiden Bravourstücke, die Arie aus Samson und das Recitativ aus dem Messias. Die Liederchen von den beiden Mädchen habe ich leider nicht wieder gehört, da die arme Elise immer unwohl war, seit der Godesberger Reise. Heut ist sie wohler, und so hoffe ich, sie ganz gesund zu verlassen, schon deswegen sind mir die 2 Tage so sehr lieb, es wäre mir schrecklich gewesen, das liebe Mädchen so leidend zu wissen. Hildebrand hat mir eben einen Brief für Dich gebracht, und Schirmer einen geschickt, alle grüßen. Von Schirmers Schweizer Skizzen sind Wunderdinge zu erzählen, der hat seine Zeit gut angewandt. Dirichlet war ganz in Entzücken drüber, und wie gewöhnlich, wollen sie wieder zusammen nach der Schweiz, Du sollst der Dritte im Bunde seyn, und ich muß Euch in Meiringen kochen. Rebecka Lejeune Dirichlet Wie viel Hunger mich das Bergsteigen erzeugen mag, so möchte ich es doch nicht wagen mich mit einer solchen Riesin einzulassen, die sich in einer ganz ähnlichen Lage befindet wie jener Vaudeville’s Held, der auf die ihm zugeschriebene Meisterschaft im Violinspielen erwidert c’est possible, je n’ai jamais essayé – Schirmers Studien sind von einer Schönheit, die einem den Verstand zum Stehen bringt, – wenn man bedenkt, daß die meisten seiner Arbeiten in einer Sitzung d. h. in 4 oder 5 manchmal in Regenwetter darauf verwendeten Stunden entstanden sind. Ungeachtet aller Elogen, die ihm von Enthusiasten zuströmen, scheint er sich doch hinsichtlich der Zukunft in einiger Schwulität zu befinden. Verweilen findet er unter seiner Würde oder doch seiner Natur nicht zusagend, und das Componiren mit so gewaltigen Elementen hält er für ein gefährliches Unternehmen. Nous serrons Peter Gustav Lejeune Dirichlet Kannst Du das Lesen? Ich kaum. Rebecka Lejeune Dirichlet
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1835-10-04-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1835-10-04-02" xml:id="title_6c25c684-e212-4cbd-912a-3cdceae7aeb4">Rebecka Lejeune Dirichlet und Peter Gustav Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Düsseldorf, 4. 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Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_2b249e1b-05eb-478d-8492-568ee01eab39"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_0e1963c2-50e9-4e5b-a845-2230545a731d"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 30/122.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1835-10-04-02" type="letter" xml:id="title_88eae7ec-7e1f-4aaa-9492-60b5cea45ac1">Rebecka Lejeune Dirichlet und Peter Gustav Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Düsseldorf, 4. 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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-10-04" xml:id="date_a18622fa-d9b6-459d-a055-2049a53acfad">4. 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(-)</name></persName></hi> zuzubringen, wo ich so sehr glückliche Zeit verlebe. Wir reisen nun erst <date cert="high" when="1835-10-07" xml:id="date_38f5acb7-3b19-42cf-b5ce-4a255c3f6603">Mittwoch</date> ab, erwarte uns also nicht vor <date cert="high" when="1835-10-10" xml:id="date_4d16c0f6-129b-4740-8aeb-badf368ce100">Sonnabend</date><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ed59fd5e-6933-4be1-b212-72ec44edf3a5" xml:lang="de">Wir reisen nun erst Mittwoch ab, erwarte uns also nicht vor Sonnabend – Die Abreise der Familie Dirichlet von Düsseldorf fand, nach mehrfacher Verschiebung, tatsächlich am Mittwoch, dem 7. Oktober 1835 (vgl. Brief gb-1835-10-24-02 Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 24. Oktober 1835). Sie traf am Sonntag, dem 11. Oktober, zwischen 10 und 14 Uhr in Leipzig ein und logierte dort im Hôtel de Bavière; vgl. Torzettel vom 11. Oktober 1835 in: Leipziger Tageblatt und Anzeiger Nr. 285 (12. Oktober 1835), S. 2828.</note>, und bitte schick uns ein paar Zeilen nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_f3ba6151-f276-430b-9b32-abaaa9fc69e3">Halle<settlement key="STM0100128" style="hidden" type="locality">Halle an der Saale</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi>, <hi rend="latintype">poste restante</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8d3ee34c-209d-4a6c-9963-9d9422a92f84" xml:lang="de">poste restante – frz., postlagernd.</note>, welches Wirthshaus das nächste bei Dir ist, also, wo wir absteigen sollen.</p> <p>Ich mache mich hier schrecklich mausig<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_83df2eef-dc98-4686-a96d-e3bf3f8c20d6" xml:lang="de">mache mich … mausig – berlinerisch, frech werden (vgl. Hans Brendicke, Berliner Wortschatz zu den Zeiten Kaiser Wilhelms I., in: Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, H. 33, Berlin 1897, S. 149).</note> mit Klavierspielen, ich begleite <persName xml:id="persName_7f66457e-a26f-45a5-82b2-37296118a2e3">Ferdinand<name key="PSN0115884" style="hidden" type="person">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName> alles Mögliche, den <title xml:id="title_f5066da4-56fa-4809-97bb-040e7a43d02c">Liederkreis<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name><name key="CRT0111453" style="hidden" type="music">»Liederkreis«, Liederzyklus für Sopran und Klavier (Nr. 1–5) und für Sopran, Alt und Tenor (Nr. 6) HU 236 (25. Mai – 6. Juni 1829)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_36454cfe-ad4d-4728-9009-ae19f19d28aa" xml:lang="de">den Liederkreis – Gemeint ist sicherlich Fanny Hensels »Liederkreis« HU 236, ein Liederzyklus für Sopran und Klavier (Nr. 1–5) und für Sopran, Alt und Tenor (Nr. 6) auf Texte von Johann Gustav Droysen, den sie dem Bruder Felix im Sommer 1829 während dessen Reise durch Schottland zugesandt hatte.</note>, alle <title xml:id="title_83dbae2b-d2ed-41e2-9e7c-9ab97911769f">Lieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nqkrh1x2-qgwy-2wso-8pgq-qjhqklo5cs8z"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="unidentified_and_unspecified_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100967" style="hidden">Lieder<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title> von Dir, die er noch nicht kennt, und erquicke mich förmlich an seinem prächtigen Gesange. <date cert="high" when="1835-10-03" xml:id="date_c7bf4fd7-a823-4c73-971f-76dd6c66c9a5">Gestern</date> in <placeName xml:id="placeName_662abe67-9507-45ca-823c-88d0d443abbe"><hi rend="latintype">Saarn</hi><settlement key="STM0104529" style="hidden" type="locality">Saarn</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> producirte er seine beiden Bravourstücke, die Arie aus <title xml:id="title_d2cec19f-337a-4d67-946e-20e7755aac90"><hi rend="latintype">Samson</hi><name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0109014" style="hidden" type="music">Samson HWV 57</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1e0e56c5-d080-4a28-8f74-f435da997d3c" xml:lang="de">die Arie aus Samson – die Tenor-Arie »Total eclipse«, Nr. 12 aus dem ersten Akt von Georg Friedrich Händels Oratorium HWV 57.</note> und das Recitativ aus dem <title xml:id="title_a4326c00-fd7f-484b-b1a0-2dbdc7510d4a">Messias<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0108996" style="hidden" type="music">Messiah HWV 56</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_577eabc0-f5a0-4088-b014-9c3c427dbfd2" xml:lang="de">das Recitativ aus dem Messias – Vermutlich ist Nr. 2 »Comfort ye, comfort ye my people, saith your God« aus dem ersten Teil des Messiah HWV 56 gemeint.</note>. Die Liederchen von den beiden <persName xml:id="persName_d7626b11-c4fd-4c04-9f31-d5efb2f84aad">Mädchen<name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name><name key="PSN0115882" style="hidden" type="person">Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875)</name></persName> habe ich leider nicht wieder gehört, da die arme <persName xml:id="persName_144ed4d3-7c4a-4451-a12e-6fe84f924dc1">Elise<name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name></persName> immer unwohl war, seit der <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_a286d1f6-93e9-4296-bf8e-42cb60e95cd7">Godesberg<settlement key="STM0104565" style="hidden" type="locality">Godesberg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>er</hi> Reise.<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Heut ist sie wohler, und so hoffe ich, sie ganz gesund zu verlassen, schon deswegen sind mir die 2 Tage so sehr lieb, es wäre mir schrecklich gewesen, das liebe Mädchen so leidend zu wissen.</p> <p><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c36ccf2d-bb53-41d9-8ace-b21c00c80b8f">Hildebrand<name key="PSN0111982" style="hidden" type="person">Hildebrandt, Ferdinand Theodor (1804-1874)</name></persName></hi> hat mir eben einen Brief für Dich gebracht, und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d18d5078-734a-4284-a97e-fcb8f67dffa1">Schirmer<name key="PSN0114557" style="hidden" type="person">Schirmer, Johann Wilhelm (1807-1863)</name></persName></hi> <add place="above">einen<name key="PSN0110672" resp="writers_hand" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805–1859)</name></add> geschickt, alle grüßen. Von <hi rend="latintype">Schirmers</hi> <title xml:id="title_92c33883-d692-4c83-bda6-4bc23fd59987">Schweizer Skizzen<name key="PSN0114557" style="hidden" type="author">Schirmer, Johann Wilhelm (1807–1863)</name><name key="CRT0112718" style="hidden" type="art">Schweizer Skizzen</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_31508610-299f-402e-ae09-df750bbe4149" xml:lang="de">Schirmers Schweizer Skizzen – Johann Wilhelm Schirmer fertigte diese vor Ort an, er war am 4. Juli 1835 in die Schweiz gereist; vgl. Brief fmb-1835-07-04-01 (Brief Nr. 1176) Rebecka Lejeune Dirichlet, Felix Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel, Wilhelm Hensel und Sebastian Hensel in Paris, Düsseldorf, 4. Juli 1835, Z. 31 f. Seine Rückkehr erfolgte am 28. September 1835; siehe die Reisebeschreibung in Brief gb-1835-10-05-02 Johann Wilhelm Schirmer an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Düsseldorf, 5. Oktober 1835. Rebecka Lejeune Dirichlet erwähnte die Zeichnungen bereits in Brief gb-1835-10-01-01 Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Düsseldorf, 1. Oktober 1835.</note> sind Wunderdinge zu erzählen, der hat seine Zeit gut angewandt. <persName xml:id="persName_ed332cd5-a35d-486a-a17d-08c9900c7cc3">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> war ganz in Entzücken drüber, und wie gewöhnlich, wollen sie wieder zusammen nach der <placeName xml:id="placeName_eadc09ab-f5e6-4343-ae66-76601b0b58d2">Schweiz<settlement key="STM0104801" style="hidden" type="area">Schweiz</settlement><country style="hidden">Schweiz</country></placeName>, Du sollst der Dritte im Bunde seyn, und ich muß Euch in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_78bf55f7-8674-4d3e-8ec4-8ce3e381de74">Meiringen<settlement key="STM0105065" style="hidden" type="locality">Meiringen</settlement><country style="hidden">Schweiz</country></placeName></hi> kochen.</p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Rebecka Lejeune Dirichlet</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_d5e97958-49fa-4601-905f-c5c5ee5603bd"> <docAuthor key="PSN0110672" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_b5c9702d-8046-4c6f-bd2e-919bd703ce68">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805–1859)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110672" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_040130d8-4b4b-4b57-b335-f57f260ffb95">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805–1859)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Wie viel Hunger mich das Bergsteigen erzeugen mag, so möchte ich es doch nicht wagen mich mit einer solchen Riesin einzulassen, die sich in einer ganz ähnlichen Lage befindet wie jener <hi rend="latintype">Vaudeville’s</hi> Held, der auf die ihm zugeschriebene Meisterschaft im Violinspielen erwidert <hi rend="latintype"><title xml:id="title_85b13b61-9bfb-40e1-81f8-40860342df76">c’est possible, je n’ai jamais essayé<name key="PSN0114826" style="hidden" type="author">Scribe, Augustin Eugène (1791–1861)</name><name key="CRT0112748" style="hidden" type="dramatic_work">Le diplomate</name></title></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ce0d1e85-0aad-49f9-9488-71188f46e9b3" xml:lang="de">jener Vaudeville’s Held … c’est possible, je n’ai jamais essayé – frz., es ist möglich, ich habe nie geübt; Worte des Chavigny in Eugène Scribes Comédie-vaudeville in zwei Akten Le diplomate (erster Akt, neunte Szene).</note> – <title xml:id="title_8f15aa78-001c-4c74-ad94-93fc6cd8807d">Schirmers Studien<name key="PSN0114557" style="hidden" type="author">Schirmer, Johann Wilhelm (1807–1863)</name><name key="CRT0112718" style="hidden" type="art">Schweizer Skizzen</name></title> sind von einer Schönheit, die einem den Verstand zum Stehen bringt, – wenn man bedenkt, daß die meisten seiner Arbeiten in einer Sitzung d. h. in 4 oder 5 manchmal in Regenwetter darauf verwendeten Stunden entstanden sind. Ungeachtet aller Elogen, die ihm von <gap quantity="3" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap><seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Enthusiasten zuströmen, scheint er sich doch hinsichtlich der Zukunft in einiger Schwulität zu befinden. <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">Verweilen</unclear> findet er unter seiner Würde oder doch seiner Natur nicht zusagend, und das Componiren mit so gewaltigen Elementen hält er für ein gefährliches Unternehmen. <hi rend="latintype">Nous serrons</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_448735ef-c937-4658-826b-534f4151d0a2" xml:lang="fr ">Nous serrons – frz. Nous serons, Wir werden (sehen).</note></p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Peter Gustav Lejeune Dirichlet</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_af4755da-fba6-4d62-9517-c30653df30cf"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_a0f83b57-65cf-4f3f-98ff-07fa1c4746e4">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_6caf3231-7478-4b2e-9459-c3993f63b5c4">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Kannst Du das Lesen? Ich kaum.</p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Rebecka Lejeune Dirichlet</add></signed> </div> </body> </text></TEI>