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gb-1835-09-23-01

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Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, adressiert an Breitkopf & Härtel <lb></lb>Berlin, 23. September 1835 Ich denke 2 Fliegen mit Einer Klappe und Einem Klaps zu schlagen, geliebter Felix! wenn ich an Dich und Hensels hiermit zugleich Nachricht gebe, indem ich keinen frühern Ort, sie unterwegs zu finden, weiß. Deinen Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 19. September 1835 Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; Leipzig, 6. Oktober 1835 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 30/98. Autograph Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, adressiert an Breitkopf & Härtel; Berlin, 23. September 1835 Ich denke 2 Fliegen mit Einer Klappe und Einem Klaps zu schlagen, geliebter Felix! wenn ich an Dich und Hensels hiermit zugleich Nachricht gebe, indem ich keinen frühern Ort, sie unterwegs zu finden, weiß. Deinen

1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [BERLIN 4-5 / 23/9], Siegel.

Lea Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

23. September 1835 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Herrn Breitkopf und Härtel Für Herrn Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig frei
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin 23 September 1835

Ich denke 2 Fliegen mit Einer Klappe und Einem Klaps zu schlagen, geliebter Felix! wenn ich an Dich und HenselsHensel, Familie von → Wilhelm H. hiermit zugleich Nachricht gebewenn ich an Dich und Hensels hiermit zugleich Nachricht gebe – Fanny Hensel machte mit ihrer Familie auf ihrer Rückreise von Frankreich vom 22. bis zum Nachmittag des 26. September 1835 Station in Leipzig. Siehe dazu Hensel, Tagebücher, S. 71. Das erste Abonnementkonzert des Gewandhauses, sein erstes Konzert als Gewandhauskapellmeister, dirigierte Mendelssohn erst am 4. Oktober 1835 (zum Programm siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 919 f.)., indem ich keinen frühern Ort, sie unterwegs zu finden, weiß. Deinen ersehnten Br. <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-09-19-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 19. September 1835</name> erhielten wir Montags statt Sonnt., durch, ich kann nicht herauskriegen welchen Querstand (heißt ja wohl auf musikalisch Uebelstand!) Ich freue mich daß Du, mit ArnimArnim, Karl Joachim (Achim) Friedrich Ludwig von (1781-1831) zu reden, rosenroth schießest<name key="PSN0109533" style="hidden" type="author">Arnim, Karl Joachim (Achim) Friedrich Ludwig von (1781–1831)</name><name key="CRT0112706" style="hidden" type="literature">Husarenglaube (»Es ist nichts lustger auf der Welt«)</name>mit Arnim zu reden, rosenroth schießest – In Achim vor Arnims Gedicht Husarenglaube aus Des Knaben Wunderhorn (Bd. 1, Heidelberg 1806, S. 43 f.), heißt es in der ersten Strophe: »Es ist nichts lustger auf der Welt, / Und auch nichts so geschwind, / Als wir Husaren in dem Feld, / Wenn wir beym Schlachten sind. / Wenns blitzt und kracht dem Donner gleich / Wir schießen rosenroth, / Wenns Blut uns in die Augen läuft, / Sind wir sternhagelvoll.« und guter Hoffnung bist. Der Berg wird, denk ich, mit keiner Maus in Wochen kommenDer Berg wird, denk ich, mit keiner Maus in Wochen kommen – wohl Anspielung auf die sprichwörtliche Redensart »Große Berge dürfen eine Maus gebären«.. – Du kleiner wunderlicher Kauz! Titel willst Du nicht, Gelegenheit bei Vornehmen zu sein, verschmähst Du; nun magst Du sogar nicht mehr Honorar v. Deinen Verlegern haben? glaubst Du, sie würden übergroßmüthig sein? und willst Du, wenn Dus kannst, nicht in demselben Rang mit so vielen Dich stellen, bien payés quoiqu’ils ne te valent pas?bien payés quoiqu’ils ne te valent pas? – frz., gut bezahlt, obwohl sie Dir nichts wehrt sind? Kinder- und Jünglingszeiten sind nun fast vorbei, und wenn Du glaubst, nur eine vorübergehende Mode gebe jetzt Deinen Arbeiten Werth in den Augen der Musikhändler, so solltest Du auch diese Epoche benutzen. – Doch verzeih diese Art (oder Unart) v. Rath geben wollen! Spiegelberger ich kenne Dir<name key="PSN0114545" style="hidden" type="author">Schiller, Johann Christoph Friedrich (seit 1802) von (1759–1805)</name><name key="CRT0110668" style="hidden" type="dramatic_work">Die Räuber</name>Spiegelberger ich kenne Dir – auch »verberlinert« als: »Spiegelberg, ick kenne dir!«; aus Friedrich Schillers Drama Die Räuber, zweiter Akt, dritte Szene, entlehnte Redensart (»Ich kenne dich, Spiegelberg«)., nur folgst Du gar nicht! es war eine überfließende Brustwallung v. mütterlichem Stolz in Deine Seele hinein gedacht! Nur die Lumpe sind bescheiden<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749–1832)</name><name key="CRT0112707" style="hidden" type="literature">Rechenschaft</name>, sagt GoetheGoethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)Nur die Lumpe sind bescheiden, sagt Goethe – In Johann Wolfgang von Goethes Gedicht Rechenschaft heißt es in der zwölften Strophe (Meister): »Jeder möge so verkünden, / Was ihm heute wohlgelang! / Das ist erst das rechte Zünden, / Daß entbrenne der Gesang. / Keinen Druckser hier zu leiden / Sei ein ewiges Mandat! / Nur die Lumpe sind bescheiden, / Brave freuen sich der Tat.«, und Du mußt die so gut angefangene Rolle des umgekehrten charlatans nicht zu Gastrollen machen, die Du allenthalben und in allen Fächern aufführen und durchsetzen willst. Au bout du compte sag ich mit LouisBourbon, Louis-Antoine de Duc d’Angoulême (1775-1844) tout de suite: mon fils, je suis content de toiAu bout du compte sag ich mit Louis tout de suite: mon fils, je suis content de toi – frz. / dt., Letzten Endes sage ich mit Louis [Louis-Antoine de Bourbon Duc d’Angoulême] augenblicklich: mein Sohn, ich bin zufrieden mit Dir.. Von Mosch.Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) wirst Du nun bald Gelegenheit haben, die Preise für geschätzte Musik zu erfahren et ta sauras te mettre à ta placeet ta sauras te mettre à ta place – frz., und Du wirst Dich in Deine Lage versetzen.. Verbrumme Dich ja nicht mit ihm, weil er Dinge publicirt die Dir nicht behagen, und sei nicht Kato der CensorCato, Marcus Porcius (d. Ä., Censorius) in Dir höchste Grad. Ist es das <title xml:id="title_fe15cbe2-6b7c-4f2f-9c9f-29efaae180e5"><hi rend="latintype">duo</hi> für 2 <hi rend="latintype">pianos</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110025" style="hidden" type="music">Duo concertant en Variations brillantes sur la Marche Bohémienne »Preciosa« c-Moll, op. 87b (Gemeinschaftskomposition mit → Felix Mendelssohn Bartholdy)</name> Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Fantasie und Variationen über Webers »Preciosa« c-Moll für zwei Klaviere und Orchester (Gemeinschaftskomposition mit Ignaz Moscheles), [29. April 1833]O 9das duo für 2 pianos – Gemeint die Fantasie und Variationen über Webers »Preciosa« c-Moll für zwei Klaviere und Orchester, MWV O 9, eine Gemeinschaftskomposition Mendelssohns mit Ignaz Moscheles. Die Version von Moscheles war 1833 unter dem Titel Variations brillantes sur la marche bohémienne tirée du mélodrame Préciosa de Weber als dessen op. 87b bei Kistner in Leipzig erschienen (später auch als Duo concertant gedruckt). 1834 ließ Moscheles das Werk in London bei Cramer, Addison & Beale als The Gipsies’ March (from Weber’s opera Preciosa) with brilliant variations drucken, zudem kam es in Paris im Verlag M. Schlesinger als Variations brillantes heraus (vgl. MWV, S. 235)., das Deinen Grimm erregt, so erklär ich mich stracks für Deine Gegnerin; es gefiel mir sehr gut; rasch, brillant, muthig, kurz! was will man mehr! Ists nicht ein Fatum für SpontiniSpontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851), daß 1700 rußische Sänger in KalischKalischDeutschland mit Kanonenschüßen zum refrain sangendaß 1700 rußische Sänger in Kalisch mit Kanonenschüßen zum refrain sangen – In Kalisch fand vom 12. bis 22. September 1835 ein gemeinsames preußisch-russisches Manöver statt. Siehe dazu Die grosse Revue bei Kalisch während der Anwesenheit Sr. Majestät des Königs, vom 11. bis 22. September 1835, o. O., o. J. Höhepunkt Manövers war am 18. September 1835 ein Militärkonzert mit fast 3.000 Militärmusikern, die ein Marsch spielten, den Friedrich Wilhelm III. von Preußen als Zehnjähriger komponiert hatte (»Präsentiermarsch«). »Gleich nachher wurde eine Hymne gesungen, welche der Trompeter Malischeff des Leibgarde-Jäger-Regiments auf die Fahrt der Russischen Garden nach Danzig gedichtet hatte. […] Jeder Vers wurde erst von Solostimmen gesungen und beim Eintreten des Tuttis feuerten die 16 dazu aufgestellten Kanonen im Takte« (Louis Schneider, Kalisch im September des Jahres 1835. Blätter der Erinnerung an diese Zeit für Preußens Heer, Berlin 1835, S. 82 f.).? Die Steigerung lieb ich, obschon die Zuhörer sich ganz eigentlich Trommelfelle anschaffen müßen.

Sage mir officiell, ob Du noch den Titel Mus.Dir. führen darfst und willst, und ersäufe Dein Bescheid nicht in Spaß, ich will die prosaisch-nackte Faktum-Wahrheit.

Wenn unsre Briefe über H. Großm.Hensel, Wilhelm (1794-1861) FannysHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) schöne Reise (v. der wir eben aus BrüßelBrüssel (Bruxelles)Belgien v. 16 enthusiastische BerichteH. Großm. Fannys schöne Reise … aus Brüßel v. 16 enthusiastische Berichte – Wilhelm (»Hensel Großmutter«) und Fanny Hensels Familie reiste am 10. September 1835 von ihrem Sommeraufenthalt in Boulogne-su-mer über Ostende, Antwerpen, Brüssel (14. bis 16. September), Lüttich, Köln und Leipzig zurück nach Berlin, wo sie am 27. September 1835 eintraf (Klein, Briefe aus Paris, S. 9). Der Brief aus Brüssel vom 16. September 1835 lässt sich nicht nachweisen. erhielten) abkürzen sollten, wär mirs herzl. leid; es geht unendl. beßer als man erwarten konnte, wozu, wie ich mit Vergnügen glaube, das gute, soignirtesoignirte – gepflegte, kultivierte (von frz. soigner). Eßen und tägliche Ausfahren etwas beitragen. Sie schläft jetzt fast immer sehr gut, und da ihre Leiden größtentheils Nachts Statt fanden, so hilft es ihr wesentlich zum |2| Beßerbefinden. Wenn sie demnach Lust haben, länger bei Dir zu bleiben, so können sie es mit aller Ruhe, so wie menschl. Voraussicht zu trauen. Sie hat sich seit d. 15, wo wir zuerst etwas alarmirt waren und gleich nach Fft.Frankfurt a. M.Deutschland und Düß.DüsseldorfDeutschland schrieben, für eine Kranke dieses Alters ungemein erholt. – Der Komet soll leben!Der Komet soll leben! – Der Halleysche Komet nähert sich periodisch alle 74 bis 79 Jahre der Erde. Einer der Periheldurchgänge (sonnennächster Punkt einer Umlaufbahn) fand am 16. November 1835 statt. er schickt uns im Sept. glühende Hitze v. 18 bis 24 Graden; unser Wein wird reif, wir eßen nun 4mal des Tages Trauben, und VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) erklärte die heut in der Sonnenglut gepflückten für pendants zu denen v. St. SaphorinSt. Saphorin – Saint-Saphorin (Lavaux), Winzerdorf am Nordostufer des Genfersees, 14 km ostsüdöstlich von Lausanne gelegen.. Wie gefällt Dir denn die dent du mididie dent du midi – dt. »Zähne des Südens, 3 km lange Bergkette der Alpen im Kanton Wallis. Am 25. August 1835 wurden bei einem starken Gewitter riesige Sand- und Gesteinsmassen an diesen Bergen herabgerissen und weggeschwemmt (Heinrich Runge, Die Schweiz in Original-Ansichten ihrer interessantesten Gegenden […], Bd. 3: Die Westschweiz, Darmstadt 1866, S. 351).? selbst die festen Felsen beben! Das schöne Wetter erleichtert uns die Einsamkeit auß-erordentlich! es giebt aber keine Einsamkeit! Des Abends SteffensSteffens, Familie von → Henrik S., Erd-Erdmann, Familie von → Johann Eduard E. und HeidemännerHeydemann, Familie von → Albert Gustav H. und → Ludwig Eduard H., AntonieNöldechen, Antonie Charlotte (1813-1896), LuiseHensel, Familie von → Wilhelm H., PaulsMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)gestern in der Gartendämmerung gar EzechelchenEzechiel, Carl Emanuel (hebr. Manoach), der uns die grandiosesten Miether zuschicktdie grandiosesten Miether zuschickt – In der Leipziger Straße 3, dem Wohnhaus der Mendelssohns, war nach dem Tod des preußische Generalleutnants Johann Carl Ludwig Braun am 5. September 1835, eine Wohnung frei geworden. Die Familie Braun hatte die Etage über den Mendelssohns gemietet.! Seinen Fürsten WittgensteinSayn-Wittgenstein-Hohenstein, Wilhelm Ludwig Georg (seit 1804) Fürst zu (1770-1851) mit der reichen polnischen Radziwil vermähltSeinen Fürsten Wittgenstein mit der reichen polnischen Radziwil vermählt – Offensichtlich ist Wilhelm Ludwig Georg zu Sayn-Wittgenstein gemeint. Dieser blieb in der Behrenstraße 68 wohnen (Wohnungsanzeiger für Berlin 1835 und 1836, ohne Paginierung). Er war jedoch unverheiratet., mußten wir ablehnen, weil der Kontrakt mit VeltheimVeltheim, Franz Wilhelm Werner von (1785-1839)der Kontrakt mit Veltheim – Franz Wilhelm Werner von Veltheim lebte 1835 in der Charlottenstraße 42, für 1836 lässt er sich nicht mehr in den Berliner Adressbüchern nachweisen (Wohnungsanzeiger für Berlin 1835 und 1836, ohne Paginierung). schon geschloßen war. EzechelEzechiel, Carl Emanuel (hebr. Manoach) hat aber auch RothschildsRothschild, Amschel Mayer (seit 1817) von (seit 1822) Freiherr von (1773-1855) Schwester, Fr. v. MontefioreMontefiore, Henriette (Jette) (1791-1866)Rothschilds Schwester, Fr. v. Montefiore – Henriette Montefiore, Schwester von Amschel Mayer von Rothschild. hergeführt, die Bloinere für seine bel etáge étage (ehmals Prinz LouisPreußen, Friedrich Ludwig Christian (gen. Louis Ferdinand) Prinz von (1772-1806) Hausehmals Prinz Louis Haus – Prinz Louis Ferdinand von Preußen hatte das Unter den Linden gegenüber dem Zeughaus liegende, mit dem Königlichen Palais durch einen Bogengang verbunden sogenannte »Prinzessinnen-Palais« bewohnt. wo BettyBeer, Rebecka (Betty) (1793-1850) wohnte) 350 rt monatlich giebt; GräfeGräfe, Carl Ferdinand von (1787-1840), der ihre TochterMontefiore, Charlotte (Schönche) (1818-1854)Montefiore, Louisa (1821-1910)ihre Tochter – Henriette Montefiore hatte zwei Töchter: Charlotte (Schönche) (1818-1854) und Louisa (1821-1910). behandelt, bürgt dafür daß sie hübsch lange seine Mietherin bleibt. EzechelEzechiel, Carl Emanuel (hebr. Manoach) sagt ganz gut; warum sollen Fremde herkommen; Gegend haben wir nicht; Theater auch nicht, außer dem Wege liegt die Leute kommen also nur wegen GräfeGräfe, Carl Ferdinand von (1787-1840) und HornHorn, Anton Ludwig Ernst (1774-1848). Die Ideenverbindung mit Horn und der happily arriveten MeyerbeerMeyerbeer, Minna (1804-1886) bringt mich tout d’un fant tout d’un fant […] – frz., ganz aus einem Geist […].: Heinr. d. GroßeBeer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842) ist auch nach ParisParisFrankreich zur Pariser Bluthochzeit<name key="PSN0113318" style="hidden" type="author">Meyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791–1864)</name><name key="CRT0109978" style="hidden" type="music">Les Huguenots</name> des HofkapellmeistersMeyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791-1864)Paris zur Pariser Bluthochzeit des Hofkapellmeisters – Giacomo Meyerbeers Oper Les Huguenots thematisiert die sogenannte »Pariser Bluthochzeit«: Im Jahre 1572 hatten dort Katholiken Tausende protestantische Hugenotten ermordet. Die Uraufführung des fünfaktigen Werks fand am 9. Februar 1836 in der Pariser Grand Opéra statt.. – Man muß nur alt werden und Geduld haben, um alles zu erleben; jetzt ist Heinr.Beer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842) ganz bei Vater in Ungnade. Noch im Frühjahr vertheidigte er quasi die schändliche Geschichte wie er der PechePeche, Therese (1806-1882) ihr erspartes Geld abgenommen und diese herreisen mußte sichs wieder zu schaffen; a présent il a si bien faita présent il a si bien fait – frz., jetzt hat er bewirkt., daß VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) ihn rein aufgegeben hat. Die arme BettyBeer, Rebecka (Betty) (1793-1850) ist wirkl. in einer sehr beklagenswerthen Lage; es thut mir ordentl. in Gedanken weh, daß Du ihr so gram geworden. Es mag wohl schwer sein, nicht verdrießlich, bitter, lieblos, unangenehm zu werden, wenn einem unter tausenden ein so unerbittliches Schiksal geworden, alles zu verlieren, was Liebe, Hoffnung, Glück heißt, und obenein noch in eine Zukunft zu blicken, die nicht einmal den kleinsten Nothbehelf eines gemächlichen, reichen Lebens an das man verwöhnt war, übrig läßt. Erwähne dieses Artikels nicht, mein Schatz, bitte! – –

Warum läßest Du Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_tqykqssa-enx6-etfm-dsrg-hkd8iehqxgqo"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> nicht v. einem Schreiber kopiren?Warum läßest Du Paulus nicht v. einem Schreiber kopiren? – Im Brief vom 19. September 1835 erwähnte Mendelssohn (Z. 71): »auch die Reinschrift vom Paulus rückt ordentlich vor.« Jedoch war er noch bis April 1836 mit der Niederschrift des Oratoriums op. 36 beschäftigt. Zur Werkgenese siehe Erich Reimer, Mendelssohns »eigentlicher Zweck« in Düsseldorf. Zur Entstehung des »Paulus«, in: Musik-Kultur-Gesellschaft. Interdisziplinäre Aspekte aus der Musikgeschichte des Rheinlandes (Beiträge zur Rheinischen Musikgeschichte, Bd. 156), Kassel 1996, S. 64-81, sowie Siegwart Reichwald, The musical genesis of Felix Mendelssohn’s Paulus, Lanham 2001. oder machst Du im Kopiren noch Veränderungen? ist das, so verzeih ich Dir die ZeitVerschwendung en apparenceen apparence – frz., scheinbar, augenscheinlich.. – Mde. HartHart, MadameMde. Hart – Die Identität von Madame Hart bleibt ungeklärt, sie wird auch in Brief gb-1835-09-13-01 Julius Schubring an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Dessau, 12. und 13. September 1835, und in Brief gb-1835-09-14-01 Abraham Mendelssohn Bartholdy, Wolff Nathan und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 14. September 1835, erwähnt., die sehr mit Dir in ihrem L.LeipzigDeutschland graben möchte, ist in Verzweiflung, daß Du nicht im 1. Konc.GewandhausLeipzigDeutschland, am Meßsonnt.MesseLeipzigDeutschland spielst od. v. Dir etwas giebstdaß Du nicht im 1. Konc., am Meßsonnt. spielst od. v. Dir etwas giebst – Am Sonntag, dem 4. Oktober 1835, dirigierte Mendelssohn das erste Abonnementkonzert des Gewandhauses, sein erstes Konzert als Gewandhauskapellmeister (zum Programm siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 919 f.). Der »Meßsonntag« bezieht sich auf die Leipziger Michaelismesse, die 1835 vom 27. September bis zum 17. Oktober stattfand (Angabe einiger für Leipzig merkwürdiger Tage im Jahre 1835, in: Leipziger Adreßbuch auf das Jahr 1835, Leipzig [1835], I. Abtheilung).. Sie sagt, die Damen wären zu diesen Koncerten unmäßig elegant und geputzt, auch gut! Die Blumenparterre werden Deine Augen ergötzen. – Ich lobe Dich daß Du Dein Klavier hast putzen laßendaß Du Dein Klavier hast putzen laßen – Mendelssohn hatte seinen Flügel von Jean-Baptiste Orphée Pierre Érard in seinem neuen Quartier in Reichels Garten aufgestellt. Im Brief vom Brief vom 19. September 1835 an die Eltern schrieb er: »Mein Engländer ist innerlich wohl, aber äußerlich sehr schebig angekommen, ich lasse ihn neu poliren« (Z. 90 ff.)., sei ferner ordentlich und elegant, laß es Dir wohl gehen, lebe vergnügt, strenge Dich nicht zu sehr an, gebrauche wenn Dir etwas fehlen sollte, Homöop.Homöop. – Homöopathie. und denke, in diesem Winkel sitzt eine Person die nur in Dir lebt.

            Berlin 23 September 1835 Ich denke 2 Fliegen mit Einer Klappe und Einem Klaps zu schlagen, geliebter Felix! wenn ich an Dich und Hensels hiermit zugleich Nachricht gebe, indem ich keinen frühern Ort, sie unterwegs zu finden, weiß. Deinen ersehnten Br. erhielten wir Montags statt Sonnt., durch, ich kann nicht herauskriegen welchen Querstand (heißt ja wohl auf musikalisch Uebelstand!) Ich freue mich daß Du, mit Arnim zu reden, rosenroth schießest und guter Hoffnung bist. Der Berg wird, denk ich, mit keiner Maus in Wochen kommen. – Du kleiner wunderlicher Kauz! Titel willst Du nicht, Gelegenheit bei Vornehmen zu sein, verschmähst Du; nun magst Du sogar nicht mehr Honorar v. Deinen Verlegern haben? glaubst Du, sie würden übergroßmüthig sein? und willst Du, wenn Dus kannst, nicht in demselben Rang mit so vielen Dich stellen, bien payés quoiqu’ils ne te valent pas? Kinder- und Jünglingszeiten sind nun fast vorbei, und wenn Du glaubst, nur eine vorübergehende Mode gebe jetzt Deinen Arbeiten Werth in den Augen der Musikhändler, so solltest Du auch diese Epoche benutzen. – Doch verzeih diese Art (oder Unart) v. Rath geben wollen! Spiegelberger ich kenne Dir, nur folgst Du gar nicht! es war eine überfließende Brustwallung v. mütterlichem Stolz in Deine Seele hinein gedacht! Nur die Lumpe sind bescheiden, sagt Goethe, und Du mußt die so gut angefangene Rolle des umgekehrten charlatans nicht zu Gastrollen machen, die Du allenthalben und in allen Fächern aufführen und durchsetzen willst. Au bout du compte sag ich mit Louis tout de suite: mon fils, je suis content de toi. Von Mosch. wirst Du nun bald Gelegenheit haben, die Preise für geschätzte Musik zu erfahren et ta sauras te mettre à ta place. Verbrumme Dich ja nicht mit ihm, weil er Dinge publicirt die Dir nicht behagen, und sei nicht Kato der Censor in Dir höchste Grad. Ist es das duo für 2 pianos, das Deinen Grimm erregt, so erklär ich mich stracks für Deine Gegnerin; es gefiel mir sehr gut; rasch, brillant, muthig, kurz! was will man mehr! Ists nicht ein Fatum für Spontini, daß 1700 rußische Sänger in Kalisch mit Kanonenschüßen zum refrain sangen? Die Steigerung lieb ich, obschon die Zuhörer sich ganz eigentlich Trommelfelle anschaffen müßen.
Sage mir officiell, ob Du noch den Titel Mus. Dir. führen darfst und willst, und ersäufe Dein Bescheid nicht in Spaß, ich will die prosaisch-nackte Faktum-Wahrheit.
Wenn unsre Briefe über H. Großm. Fannys schöne Reise (v. der wir eben aus Brüßel v. 16 enthusiastische Berichte erhielten) abkürzen sollten, wär mirs herzl. leid; es geht unendl. beßer als man erwarten konnte, wozu, wie ich mit Vergnügen glaube, das gute, soignirte Eßen und tägliche Ausfahren etwas beitragen. Sie schläft jetzt fast immer sehr gut, und da ihre Leiden größtentheils Nachts Statt fanden, so hilft es ihr wesentlich zum Beßerbefinden. Wenn sie demnach Lust haben, länger bei Dir zu bleiben, so können sie es mit aller Ruhe, so wie menschl. Voraussicht zu trauen. Sie hat sich seit d. 15, wo wir zuerst etwas alarmirt waren und gleich nach Fft. und Düß. schrieben, für eine Kranke dieses Alters ungemein erholt. – Der Komet soll leben! er schickt uns im Sept. glühende Hitze v. 18 bis 24 Graden; unser Wein wird reif, wir eßen nun 4mal des Tages Trauben, und Vater erklärte die heut in der Sonnenglut gepflückten für pendants zu denen v. St. Saphorin. Wie gefällt Dir denn die dent du midi? selbst die festen Felsen beben! Das schöne Wetter erleichtert uns die Einsamkeit auß-erordentlich! es giebt aber keine Einsamkeit! Des Abends Steffens, Erd- und Heidemänner, Antonie, Luise, Pauls – gestern in der Gartendämmerung gar Ezechelchen, der uns die grandiosesten Miether zuschickt! Seinen Fürsten Wittgenstein mit der reichen polnischen Radziwil vermählt, mußten wir ablehnen, weil der Kontrakt mit Veltheim schon geschloßen war. Ezechel hat aber auch Rothschilds Schwester, Fr. v. Montefiore hergeführt, die Bloinere für seine bel etáge (ehmals Prinz Louis Haus wo Betty wohnte) 350 rt monatlich giebt; Gräfe, der ihre Tochter behandelt, bürgt dafür daß sie hübsch lange seine Mietherin bleibt. Ezechel sagt ganz gut; warum sollen Fremde herkommen; Gegend haben wir nicht; Theater auch nicht, außer dem Wege liegt die Leute kommen also nur wegen Gräfe und Horn. Die Ideenverbindung mit Horn und der happily arriveten Meyerbeer bringt mich tout d’un fant : Heinr. d. Große ist auch nach Paris zur Pariser Bluthochzeit des Hofkapellmeisters. – Man muß nur alt werden und Geduld haben, um alles zu erleben; jetzt ist Heinr. ganz bei Vater in Ungnade. Noch im Frühjahr vertheidigte er quasi die schändliche Geschichte wie er der Peche ihr erspartes Geld abgenommen und diese herreisen mußte sichs wieder zu schaffen; a présent il a si bien fait, daß Vater ihn rein aufgegeben hat. Die arme Betty ist wirkl. in einer sehr beklagenswerthen Lage; es thut mir ordentl. in Gedanken weh, daß Du ihr so gram geworden. Es mag wohl schwer sein, nicht verdrießlich, bitter, lieblos, unangenehm zu werden, wenn einem unter tausenden ein so unerbittliches Schiksal geworden, alles zu verlieren, was Liebe, Hoffnung, Glück heißt, und obenein noch in eine Zukunft zu blicken, die nicht einmal den kleinsten Nothbehelf eines gemächlichen, reichen Lebens an das man verwöhnt war, übrig läßt. Erwähne dieses Artikels nicht, mein Schatz, bitte! – –
Warum läßest Du Paulus nicht v. einem Schreiber kopiren? oder machst Du im Kopiren noch Veränderungen? ist das, so verzeih ich Dir die ZeitVerschwendung en apparence. – Mde. Hart, die sehr mit Dir in ihrem L. graben möchte, ist in Verzweiflung, daß Du nicht im 1. Konc., am Meßsonnt. spielst od. v. Dir etwas giebst. Sie sagt, die Damen wären zu diesen Koncerten unmäßig elegant und geputzt, auch gut! Die Blumenparterre werden Deine Augen ergötzen. – Ich lobe Dich daß Du Dein Klavier hast putzen laßen, sei ferner ordentlich und elegant, laß es Dir wohl gehen, lebe vergnügt, strenge Dich nicht zu sehr an, gebrauche wenn Dir etwas fehlen sollte, Homöop. und denke, in diesem Winkel sitzt eine Person die nur in Dir lebt.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1835-09-23-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1835-09-23-01" xml:id="title_1d4719f4-5395-4b65-a15d-51e7a82176fb">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, adressiert an Breitkopf &amp; Härtel <lb></lb>Berlin, 23. September 1835</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_11d21daf-25b6-4b23-b38d-ac2d191a28c4">Ich denke 2 Fliegen mit Einer Klappe und Einem Klaps zu schlagen, geliebter Felix! wenn ich an Dich und Hensels hiermit zugleich Nachricht gebe, indem ich keinen frühern Ort, sie unterwegs zu finden, weiß. Deinen</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_3b108cb4-4d4a-4818-99f8-a01bd93f5d83">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1835-09-19-01" type="precursor" xml:id="title_e2b5d32a-aeba-43a6-9804-4c943b41d693">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 19. September 1835</title> <title key="fmb-1835-10-06-01" type="successor" xml:id="title_b76aa5c1-c2bf-4ee5-b715-3437894fe70e">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; Leipzig, 6. Oktober 1835</title> <author key="PSN0113260">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_51a869d4-6803-434c-9080-6ce2f1acc821"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_76591133-c553-4c3f-8f32-5995b44fb423"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 30/98.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1835-09-23-01" type="letter" xml:id="title_dd481d91-b3f9-4a66-972e-fb4172530333">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, adressiert an Breitkopf &amp; Härtel; Berlin, 23. September 1835</title> <incipit>Ich denke 2 Fliegen mit Einer Klappe und Einem Klaps zu schlagen, geliebter Felix! wenn ich an Dich und Hensels hiermit zugleich Nachricht gebe, indem ich keinen frühern Ort, sie unterwegs zu finden, weiß. Deinen</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [BERLIN 4-5 / 23/9], Siegel. </p> <handDesc hands="1"> <p>Lea Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-09-23" xml:id="date_b80e8e30-a296-4f37-b7f5-4ce817a322a9">23. September 1835</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_a537f9f0-0f04-43cd-a1f4-0d84b7ff1704">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_0880c9ed-1bd1-4a57-b3d6-8a25a8961c5f"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_656ea4d3-d0b2-4105-a843-9b2112e5cc22">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_4f819463-f80a-42d0-97f3-5a9ba94c6ed8"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_0b5f0ff3-4011-4f76-8108-89827e1a8013"> <head> <address> <addrLine>Herrn Breitkopf und Härtel</addrLine> <addrLine>Für Herrn Felix Mendelssohn Bartholdy</addrLine> <addrLine>Leipzig</addrLine> <addrLine>frei</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_3b0254db-490b-4805-9630-a4305a81ba8b"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_bf6b4c6d-33e6-4d5c-9c1a-46e9cf685bac">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_e1ef54fc-ef0f-4259-aaca-93c0c26d6823">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin <date cert="high" when="1835-09-23" xml:id="date_f6ca2d4c-4940-4926-a91d-e928de61aa21">23 September</date></dateline> <dateline rend="right"><date cert="high" when="1835-09-23" xml:id="date_6eebcddf-d45d-4d12-a04e-07969cca97d8">1835</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Ich denke 2 Fliegen mit Einer Klappe und Einem Klaps zu schlagen, <seg type="salute">geliebter Felix!</seg> wenn ich an Dich und <persName xml:id="persName_28f35ef0-1895-40e7-9b48-c9f43faeae24">Hensels<name key="PSN0111890" style="hidden" type="person">Hensel, Familie von → Wilhelm H.</name></persName> hiermit zugleich Nachricht gebe<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ae97935a-e78b-4663-a226-77ed7ced1e04" xml:lang="de">wenn ich an Dich und Hensels hiermit zugleich Nachricht gebe – Fanny Hensel machte mit ihrer Familie auf ihrer Rückreise von Frankreich vom 22. bis zum Nachmittag des 26. September 1835 Station in Leipzig. Siehe dazu Hensel, Tagebücher, S. 71. Das erste Abonnementkonzert des Gewandhauses, sein erstes Konzert als Gewandhauskapellmeister, dirigierte Mendelssohn erst am 4. Oktober 1835 (zum Programm siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 919 f.).</note>, indem ich keinen frühern Ort, sie unterwegs zu finden, weiß. <title xml:id="title_604ffa84-ecc9-4e73-a22e-9e1d967fb2bd">Deinen ersehnten Br. <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-09-19-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 19. September 1835</name> </title> erhielten wir <date cert="high" when="1835-09-21" xml:id="date_ce2a3e68-49b0-4834-b4c5-4e90470d2f27">Montags</date> statt <date cert="high" when="1835-09-20" xml:id="date_d039b0e4-e0ce-474c-807e-faf1cec4c05d">Sonnt.</date>, durch, ich kann nicht herauskriegen welchen Querstand (heißt ja wohl auf musikalisch Uebelstand!) Ich freue mich daß Du, mit <persName xml:id="persName_cb7ab356-6bef-4daa-8093-23fd50e5661f">Arnim<name key="PSN0109533" style="hidden" type="person">Arnim, Karl Joachim (Achim) Friedrich Ludwig von (1781-1831)</name></persName> zu reden, <title xml:id="title_e7e9c99a-7d75-4403-a8ce-fc53fdf21c3b">rosenroth schießest<name key="PSN0109533" style="hidden" type="author">Arnim, Karl Joachim (Achim) Friedrich Ludwig von (1781–1831)</name><name key="CRT0112706" style="hidden" type="literature">Husarenglaube (»Es ist nichts lustger auf der Welt«)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2f805911-a9b3-4bca-b168-efa991b06ff4" xml:lang="de">mit Arnim zu reden, rosenroth schießest – In Achim vor Arnims Gedicht Husarenglaube aus Des Knaben Wunderhorn (Bd. 1, Heidelberg 1806, S. 43 f.), heißt es in der ersten Strophe: »Es ist nichts lustger auf der Welt, / Und auch nichts so geschwind, / Als wir Husaren in dem Feld, / Wenn wir beym Schlachten sind. / Wenns blitzt und kracht dem Donner gleich / Wir schießen rosenroth, / Wenns Blut uns in die Augen läuft, / Sind wir sternhagelvoll.«</note> und <hi n="1" rend="underline">guter Hoffnung</hi> bist. Der Berg wird, denk ich, mit keiner Maus in Wochen kommen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_dd30b06b-549c-49f3-89a9-bc7256157f43" xml:lang="de">Der Berg wird, denk ich, mit keiner Maus in Wochen kommen – wohl Anspielung auf die sprichwörtliche Redensart »Große Berge dürfen eine Maus gebären«.</note>. – Du kleiner wunderlicher Kauz! Titel willst Du nicht, Gelegenheit bei Vornehmen zu sein, verschmähst Du; nun magst Du sogar nicht mehr Honorar v. Deinen Verlegern haben? glaubst Du, sie würden übergroßmüthig sein? und willst Du, wenn Dus kannst, nicht in demselben Rang mit so vielen Dich stellen, <hi rend="latintype">bien payés quoiqu’ils ne te valent pas</hi>?<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_9d3f173f-935b-4e22-99fd-b61464b990c7" xml:lang="fr ">bien payés quoiqu’ils ne te valent pas? – frz., gut bezahlt, obwohl sie Dir nichts wehrt sind?</note> Kinder- und Jünglingszeiten sind nun fast vorbei, und wenn Du glaubst, nur eine vorübergehende Mode gebe jetzt Deinen Arbeiten Werth in den Augen der Musikhändler, so solltest Du auch <hi n="1" rend="underline">diese</hi> Epoche benutzen. – Doch verzeih diese Art (oder Unart) v. Rath geben wollen! <title xml:id="title_cde252ec-6742-45ad-88be-62ad7f9ae4f4">Spiegelberger ich kenne Dir<name key="PSN0114545" style="hidden" type="author">Schiller, Johann Christoph Friedrich (seit 1802) von (1759–1805)</name><name key="CRT0110668" style="hidden" type="dramatic_work">Die Räuber</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_dd6c23eb-0070-4621-90e4-0ed8ef23b67a" xml:lang="de">Spiegelberger ich kenne Dir – auch »verberlinert« als: »Spiegelberg, ick kenne dir!«; aus Friedrich Schillers Drama Die Räuber, zweiter Akt, dritte Szene, entlehnte Redensart (»Ich kenne dich, Spiegelberg«).</note>, nur folgst Du gar nicht! es war eine überfließende Brustwallung v. mütterlichem Stolz in Deine Seele hinein gedacht! <title xml:id="title_28a1c1df-4be6-4f7b-8739-6b9724ffcd81">Nur die Lumpe sind bescheiden<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749–1832)</name><name key="CRT0112707" style="hidden" type="literature">Rechenschaft</name></title>, sagt <persName xml:id="persName_9e1b96d3-65eb-466f-a9ce-603a21c1245f">Goethe<name key="PSN0111422" style="hidden" type="person">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a10615c7-489f-4862-8b31-cba0ee82768e" xml:lang="de">Nur die Lumpe sind bescheiden, sagt Goethe – In Johann Wolfgang von Goethes Gedicht Rechenschaft heißt es in der zwölften Strophe (Meister): »Jeder möge so verkünden, / Was ihm heute wohlgelang! / Das ist erst das rechte Zünden, / Daß entbrenne der Gesang. / Keinen Druckser hier zu leiden / Sei ein ewiges Mandat! / Nur die Lumpe sind bescheiden, / Brave freuen sich der Tat.«</note>, und Du mußt die so gut angefangene Rolle des umgekehrten <hi rend="latintype">charlatans</hi> nicht zu Gastrollen machen, die Du allenthalben und in allen Fächern aufführen und durchsetzen willst. <hi rend="latintype">Au bout du compte</hi> sag ich mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_5bc03b88-3251-4f44-93ea-36b88eea3183">Louis<name key="PSN0110060" style="hidden" type="person">Bourbon, Louis-Antoine de Duc d’Angoulême (1775-1844)</name></persName> tout de suite: mon fils, je suis content de toi</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_07b9285e-4863-4cf1-92d4-549f8f7f93f8" xml:lang="de">Au bout du compte sag ich mit Louis tout de suite: mon fils, je suis content de toi – frz. / dt., Letzten Endes sage ich mit Louis [Louis-Antoine de Bourbon Duc d’Angoulême] augenblicklich: mein Sohn, ich bin zufrieden mit Dir.</note>. Von <persName xml:id="persName_358d8635-04a1-4db4-9366-3f75ffe75d03">Mosch.<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> wirst Du nun bald Gelegenheit haben, die Preise für <hi n="1" rend="underline">geschätzte</hi> Musik zu erfahren <hi rend="latintype">et ta sauras te mettre à ta place</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_9c0ae34f-3922-481b-b0a0-50dab623ee3a" xml:lang="fr ">et ta sauras te mettre à ta place – frz., und Du wirst Dich in Deine Lage versetzen.</note>. Verbrumme Dich ja nicht mit ihm, weil er Dinge publicirt die Dir nicht behagen, und sei nicht <persName xml:id="persName_a5181ef6-74d1-4d76-aa27-a52bf3282c2c">Kato der Censor<name key="PSN0110321" style="hidden" type="person">Cato, Marcus Porcius (d. Ä., Censorius)</name></persName> in Dir höchste Grad. Ist es das <title xml:id="title_4ea38678-ceb6-4eee-8852-7a692cb509c4"><title xml:id="title_fe15cbe2-6b7c-4f2f-9c9f-29efaae180e5"><hi rend="latintype">duo</hi> für 2 <hi rend="latintype">pianos</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110025" style="hidden" type="music">Duo concertant en Variations brillantes sur la Marche Bohémienne »Preciosa« c-Moll, op. 87b (Gemeinschaftskomposition mit → Felix Mendelssohn Bartholdy)</name></title><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_zev8btna-g9il-q8wc-pzh3-uvdmgkxnieee"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100351" style="hidden">Fantasie und Variationen über Webers »Preciosa« c-Moll für zwei Klaviere und Orchester (Gemeinschaftskomposition mit Ignaz Moscheles), [29. April 1833]<idno type="MWV">O 9</idno><idno type="op"></idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_89424389-b06c-4779-a11f-b8c9a7c9c98a" xml:lang="de">das duo für 2 pianos – Gemeint die Fantasie und Variationen über Webers »Preciosa« c-Moll für zwei Klaviere und Orchester, MWV O 9, eine Gemeinschaftskomposition Mendelssohns mit Ignaz Moscheles. Die Version von Moscheles war 1833 unter dem Titel Variations brillantes sur la marche bohémienne tirée du mélodrame Préciosa de Weber als dessen op. 87b bei Kistner in Leipzig erschienen (später auch als Duo concertant gedruckt). 1834 ließ Moscheles das Werk in London bei Cramer, Addison &amp; Beale als The Gipsies’ March (from Weber’s opera Preciosa) with brilliant variations drucken, zudem kam es in Paris im Verlag M. Schlesinger als Variations brillantes heraus (vgl. MWV, S. 235).</note>, das Deinen Grimm erregt, so erklär ich mich stracks für Deine Gegnerin; es gefiel mir sehr gut; rasch, <hi rend="latintype">brillant</hi>, muthig, <hi n="1" rend="underline">kurz</hi>! was will man <hi n="1" rend="underline">mehr</hi>! Ists nicht ein Fatum für <persName xml:id="persName_0d54cca9-3ae6-45e9-a967-e81e7beb04f3"><hi rend="latintype">Spontini</hi><name key="PSN0115037" style="hidden" type="person">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851)</name></persName>, daß 1700 rußische Sänger in <placeName xml:id="placeName_05d810fb-e168-47f6-b0ea-6075659a1030">Kalisch<settlement key="STM0105040" style="hidden" type="locality">Kalisch</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> mit Kanonenschüßen zum refrain sangen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_faeb8df1-c585-44c2-847f-f4ed1181a1a6" xml:lang="de">daß 1700 rußische Sänger in Kalisch mit Kanonenschüßen zum refrain sangen – In Kalisch fand vom 12. bis 22. September 1835 ein gemeinsames preußisch-russisches Manöver statt. Siehe dazu Die grosse Revue bei Kalisch während der Anwesenheit Sr. Majestät des Königs, vom 11. bis 22. September 1835, o. O., o. J. Höhepunkt Manövers war am 18. September 1835 ein Militärkonzert mit fast 3.000 Militärmusikern, die ein Marsch spielten, den Friedrich Wilhelm III. von Preußen als Zehnjähriger komponiert hatte (»Präsentiermarsch«). »Gleich nachher wurde eine Hymne gesungen, welche der Trompeter Malischeff des Leibgarde-Jäger-Regiments auf die Fahrt der Russischen Garden nach Danzig gedichtet hatte. […] Jeder Vers wurde erst von Solostimmen gesungen und beim Eintreten des Tuttis feuerten die 16 dazu aufgestellten Kanonen im Takte« (Louis Schneider, Kalisch im September des Jahres 1835. Blätter der Erinnerung an diese Zeit für Preußens Heer, Berlin 1835, S. 82 f.).</note>? Die Steigerung lieb ich, obschon die Zuhörer sich ganz eigentlich <hi n="1" rend="underline">Trommel<hi n="2" rend="underline">felle</hi></hi> anschaffen müßen.</p> <p>Sage mir officiell, ob Du noch den Titel Mus.Dir. führen darfst und willst, und ersäufe Dein Bescheid nicht in Spaß, ich will die prosaisch-nackte Faktum-Wahrheit.</p> <p>Wenn unsre Briefe über <persName xml:id="persName_5b5044f2-3020-4870-adb5-008027582a68">H. Großm.<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> <persName xml:id="persName_2e9a051d-18fc-429f-8d44-2ca02a8fa1df">Fannys<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> schöne Reise (v. der wir eben aus <placeName xml:id="placeName_46661d3b-72a4-492d-bccf-1bf07c45db5c">Brüßel<settlement key="STM0100602" style="hidden" type="locality">Brüssel (Bruxelles)</settlement><country style="hidden">Belgien</country></placeName> v. <date cert="high" when="1835-09-16" xml:id="date_6233ea8e-93fa-4e49-aecd-f5ec0747848a">16</date> enthusiastische Berichte<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cb995a8e-7f9d-4a78-b78e-89c11ba9bd1e" xml:lang="de">H. Großm. Fannys schöne Reise … aus Brüßel v. 16 enthusiastische Berichte – Wilhelm (»Hensel Großmutter«) und Fanny Hensels Familie reiste am 10. September 1835 von ihrem Sommeraufenthalt in Boulogne-su-mer über Ostende, Antwerpen, Brüssel (14. bis 16. September), Lüttich, Köln und Leipzig zurück nach Berlin, wo sie am 27. September 1835 eintraf (Klein, Briefe aus Paris, S. 9). Der Brief aus Brüssel vom 16. September 1835 lässt sich nicht nachweisen.</note> erhielten) abkürzen sollten, wär mirs herzl. leid; es geht unendl. beßer als man erwarten konnte, wozu, wie ich mit Vergnügen glaube, das gute, <hi rend="latintype">soignirte</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_da190cc8-35e2-4d3c-a880-d49f18816092" xml:lang="fr ">soignirte – gepflegte, kultivierte (von frz. soigner).</note> Eßen und tägliche Ausfahren etwas beitragen. Sie schläft jetzt fast immer sehr gut, und da ihre Leiden größtentheils Nachts Statt fanden, so hilft es ihr wesentlich zum<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Beßerbefinden. Wenn sie demnach Lu<unclear reason="seal_tear-off" resp="FMBC">st ha</unclear>ben, länger bei Dir zu bleiben, so können sie es mit aller Ruhe, so wie menschl. Voraussicht zu trauen. Sie hat sich seit <date cert="high" when="1835-09-15" xml:id="date_db28d331-4d85-4475-a77a-b6c42d322cc8">d. 15</date>, wo wir zuerst etwas alarmirt waren und gleich nach <placeName xml:id="placeName_d67610c7-5c26-4db9-aa9b-9876b949c8cf">Fft.<settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und <placeName xml:id="placeName_dddba7bb-5f16-43eb-af4c-0e7a314385ed">Düß.<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> schrieben, für eine Kranke dieses Alters ungemein erholt. – Der Komet soll leben!<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fa90325c-1b22-42a4-b7e5-4034f77b9316" xml:lang="de">Der Komet soll leben! – Der Halleysche Komet nähert sich periodisch alle 74 bis 79 Jahre der Erde. Einer der Periheldurchgänge (sonnennächster Punkt einer Umlaufbahn) fand am 16. November 1835 statt.</note> er schickt uns im Sept. glühende Hitze v. 18 bis 24 Graden; unser Wein wird reif, wir eßen nun 4mal des Tages Trauben, und <persName xml:id="persName_ac22e2d3-4c05-4f55-ae8d-04c93f027236">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> erklärte die heut in der Sonnenglut gepflückten für <hi rend="latintype">pendants</hi> zu denen v. <hi rend="latintype">St. Saphorin</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3d343ded-3ce9-4c08-a977-4f2881e1569d" xml:lang="de">St. Saphorin – Saint-Saphorin (Lavaux), Winzerdorf am Nordostufer des Genfersees, 14 km ostsüdöstlich von Lausanne gelegen.</note>. Wie gefällt Dir denn die <hi rend="latintype">dent du midi</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3ffdbb32-3ff9-4b5d-a5b6-06fa3730b766" xml:lang="de">die dent du midi – dt. »Zähne des Südens, 3 km lange Bergkette der Alpen im Kanton Wallis. Am 25. August 1835 wurden bei einem starken Gewitter riesige Sand- und Gesteinsmassen an diesen Bergen herabgerissen und weggeschwemmt (Heinrich Runge, Die Schweiz in Original-Ansichten ihrer interessantesten Gegenden […], Bd. 3: Die Westschweiz, Darmstadt 1866, S. 351).</note>? selbst die festen Felsen beben! Das schöne Wetter erleichtert uns die Einsamkeit auß-erordentlich! es giebt aber keine Einsamkeit! Des Abends <persName xml:id="persName_97b940be-dc41-4842-8397-f03c05f5b3ea">Steffens<name key="PSN0115075" style="hidden" type="person">Steffens, Familie von → Henrik S.</name></persName>, <persName xml:id="persName_25fb52ad-9b17-4aa8-be40-c06e722a35d1">Erd-<name key="PSN0118816" style="hidden" type="person">Erdmann, Familie von → Johann Eduard E.</name></persName> und <persName xml:id="persName_6ded42a2-9801-4cd3-9bff-ec6eb785ba89">Heidemänner<name key="PSN0111958" style="hidden" type="person">Heydemann, Familie von → Albert Gustav H. und → Ludwig Eduard H.</name></persName>, <persName xml:id="persName_efddb2a5-b9aa-4cf8-b5f8-074b0bc1a8c1">Antonie<name key="PSN0113613" style="hidden" type="person">Nöldechen, Antonie Charlotte (1813-1896)</name></persName>, <persName xml:id="persName_3002e60d-fedc-40ae-858b-08954941764e">Luise<name key="PSN0111890" style="hidden" type="person">Hensel, Familie von → Wilhelm H.</name></persName>, <persName xml:id="persName_af8e6576-b45b-4685-a168-0e01d3880130">Pauls<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name><name key="PSN0113264" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> – <date cert="high" when="1835-09-22" xml:id="date_1945e110-d105-4ab9-a3f5-43cb1a138d5d">gestern</date> in der Gartendämmerung gar <persName xml:id="persName_ebc2e265-8d3b-40cd-b8a9-61473ce98cbc">Ezechelchen<name key="PSN0110974" style="hidden" type="person">Ezechiel, Carl Emanuel (hebr. Manoach)</name></persName>, der uns die grandiosesten Miether zuschickt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fdb63213-0b65-420e-98e0-6917788cba73" xml:lang="de">die grandiosesten Miether zuschickt – In der Leipziger Straße 3, dem Wohnhaus der Mendelssohns, war nach dem Tod des preußische Generalleutnants Johann Carl Ludwig Braun am 5. September 1835, eine Wohnung frei geworden. Die Familie Braun hatte die Etage über den Mendelssohns gemietet.</note>! Seinen <persName xml:id="persName_c2a03b17-528a-44c3-9569-b64cf3dd11ca">Fürsten Wittgenstein<name key="PSN0114484" style="hidden" type="person">Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Wilhelm Ludwig Georg (seit 1804) Fürst zu (1770-1851)</name></persName> mit der reichen polnischen Radziwil vermählt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bc9ccc80-8e56-41d8-8892-e55c0e132f1a" xml:lang="de">Seinen Fürsten Wittgenstein mit der reichen polnischen Radziwil vermählt – Offensichtlich ist Wilhelm Ludwig Georg zu Sayn-Wittgenstein gemeint. Dieser blieb in der Behrenstraße 68 wohnen (Wohnungsanzeiger für Berlin 1835 und 1836, ohne Paginierung). Er war jedoch unverheiratet.</note>, mußten wir ablehnen, weil der Kontrakt mit <persName xml:id="persName_0b373adf-eba4-4848-82c6-73212129e700">Veltheim<name key="PSN0119992" style="hidden" type="person">Veltheim, Franz Wilhelm Werner von (1785-1839)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_117f2bfa-9dc3-4c39-8906-f40cfe73d46e" xml:lang="de">der Kontrakt mit Veltheim – Franz Wilhelm Werner von Veltheim lebte 1835 in der Charlottenstraße 42, für 1836 lässt er sich nicht mehr in den Berliner Adressbüchern nachweisen (Wohnungsanzeiger für Berlin 1835 und 1836, ohne Paginierung).</note> schon geschloßen war. <persName xml:id="persName_e110c481-450b-463c-a46e-cde4adc32089">Ezechel<name key="PSN0110974" style="hidden" type="person">Ezechiel, Carl Emanuel (hebr. Manoach)</name></persName> hat aber auch <persName xml:id="persName_7f1a0343-8aa6-4179-bfb9-ebf583dca13f">Rothschilds<name key="PSN0114309" style="hidden" type="person">Rothschild, Amschel Mayer (seit 1817) von (seit 1822) Freiherr von (1773-1855)</name></persName> Schwester, <persName xml:id="persName_d92cb485-c559-4415-b645-8c4944120d6c">Fr. v. <hi rend="latintype">Montefiore</hi><name key="PSN0118833" style="hidden" type="person">Montefiore, Henriette (Jette) (1791-1866)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7c9e70a8-2640-459b-b809-a9e6e68525d6" xml:lang="de">Rothschilds Schwester, Fr. v. Montefiore – Henriette Montefiore, Schwester von Amschel Mayer von Rothschild.</note> hergeführt, die <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">Bloinere</unclear> für seine <hi rend="latintype">bel <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_83af22e6-30eb-4513-96ea-1c1c7f33db87"> <sic resp="writer">etáge</sic> <corr resp="editor">étage</corr> </choice></hi> (ehmals <persName xml:id="persName_df0cafc0-1c4f-4632-a6d1-183658b7adf9">Prinz <hi rend="latintype">Louis</hi><name key="PSN0113995" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Ludwig Christian (gen. Louis Ferdinand) Prinz von (1772-1806)</name></persName> Haus<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_32796313-f2ea-4527-8ae9-acf30630845c" xml:lang="de">ehmals Prinz Louis Haus – Prinz Louis Ferdinand von Preußen hatte das Unter den Linden gegenüber dem Zeughaus liegende, mit dem Königlichen Palais durch einen Bogengang verbunden sogenannte »Prinzessinnen-Palais« bewohnt.</note> wo <persName xml:id="persName_6cfef105-5116-4cd0-ba95-59c61711f04c">Betty<name key="PSN0109770" style="hidden" type="person">Beer, Rebecka (Betty) (1793-1850)</name></persName> wohnte) 350 rt monatlich giebt; <persName xml:id="persName_4615fcc7-4a44-4294-b74c-4cf50acfa1a6">Gräfe<name key="PSN0119693" style="hidden" type="person">Gräfe, Carl Ferdinand von (1787-1840)</name></persName>, der ihre <persName xml:id="persName_f9716d70-234a-4ef6-9ece-7b1acefb69f9">Tochter<name key="PSN0120015" style="hidden" type="person">Montefiore, Charlotte (Schönche) (1818-1854)</name><name key="PSN0120016" style="hidden" type="person">Montefiore, Louisa (1821-1910)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2ae1dfa4-d255-424d-bb50-e8eb7e18d448" xml:lang="de">ihre Tochter – Henriette Montefiore hatte zwei Töchter: Charlotte (Schönche) (1818-1854) und Louisa (1821-1910).</note> behandelt, bürgt dafür daß sie hübsch lange seine Mietherin bleibt. <persName xml:id="persName_34d74c0b-daa2-4658-9dbe-447a4e39c0cc">Ezechel<name key="PSN0110974" style="hidden" type="person">Ezechiel, Carl Emanuel (hebr. Manoach)</name></persName> sagt ganz gut; warum sollen Fremde herkommen; Gegend haben wir nicht; Theater auch nicht, außer dem Wege liegt <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> die Leute kommen also nur wegen <persName xml:id="persName_e2867694-1059-4d0a-979d-c36ee75f760d">Gräfe<name key="PSN0119693" style="hidden" type="person">Gräfe, Carl Ferdinand von (1787-1840)</name></persName> und <persName xml:id="persName_fed18061-25d0-4755-aca7-d138af310173">Horn<name key="PSN0112088" style="hidden" type="person">Horn, Anton Ludwig Ernst (1774-1848)</name></persName>. Die Ideenverbindung mit Horn und der <hi rend="latintype">happily arriveten</hi> <persName xml:id="persName_3ee72ef3-01f3-4572-b927-9517f950b958">Meyerbeer<name key="PSN0113319" style="hidden" type="person">Meyerbeer, Minna (1804-1886)</name></persName> bringt mich <hi rend="latintype">tout d’un fant <gap quantity="2" reason="covering" unit="words"></gap></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_6e9dce85-8bc2-4dd1-9248-c76c6068a9e8" xml:lang="fr ">tout d’un fant […] – frz., ganz aus einem Geist […].</note>: <persName xml:id="persName_86778026-123f-429f-9d23-1f2a0cc29ae7">Heinr. d. Große<name key="PSN0109766" style="hidden" type="person">Beer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842)</name></persName> ist auch nach <placeName xml:id="placeName_0b761f05-17db-42ec-9611-7f028e7dad50">Paris<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> zur <title xml:id="title_1ee45765-43d7-49ba-97e7-ad28ebe1bf18">Pariser Bluthochzeit<name key="PSN0113318" style="hidden" type="author">Meyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791–1864)</name><name key="CRT0109978" style="hidden" type="music">Les Huguenots</name></title> des <persName xml:id="persName_85a145f1-fef0-4d64-9b77-1d11ad0dfc14">Hofkapellmeisters<name key="PSN0113318" style="hidden" type="person">Meyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791-1864)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_217d4a85-7cbe-4494-a8aa-d39bdcd2c5e4" xml:lang="de">Paris zur Pariser Bluthochzeit des Hofkapellmeisters – Giacomo Meyerbeers Oper Les Huguenots thematisiert die sogenannte »Pariser Bluthochzeit«: Im Jahre 1572 hatten dort Katholiken Tausende protestantische Hugenotten ermordet. Die Uraufführung des fünfaktigen Werks fand am 9. Februar 1836 in der Pariser Grand Opéra statt.</note>. – Man muß nur alt werden und Geduld haben, um alles zu erleben; jetzt ist <persName xml:id="persName_aef97dfc-2a61-4886-ae29-b9082657ff8a">Heinr.<name key="PSN0109766" style="hidden" type="person">Beer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842)</name></persName> ganz bei Vater in Ungnade. Noch im Frühjahr vertheidigte er <hi rend="latintype">quasi</hi> die schändliche Geschichte wie er <persName xml:id="persName_fca8af08-2b88-4ba6-8139-04f2ad26806a">der Peche<name key="PSN0119704" style="hidden" type="person">Peche, Therese (1806-1882)</name></persName> ihr erspartes Geld abgenommen und diese herreisen mußte sichs wieder zu schaffen; <hi rend="latintype">a présent il a si bien fait</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_870b79e3-659d-4f15-91ec-2d42ede9ed32" xml:lang="fr ">a présent il a si bien fait – frz., jetzt hat er bewirkt.</note>, daß <persName xml:id="persName_0d67a0a4-6dbf-471e-975e-e6fb11348193">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> ihn rein aufgegeben hat. Die arme <persName xml:id="persName_fce551ae-147a-498c-bf88-84385bebf011">Betty<name key="PSN0109770" style="hidden" type="person">Beer, Rebecka (Betty) (1793-1850)</name></persName> ist wirkl. in einer <hi n="1" rend="underline">sehr</hi> beklagenswerthen Lage; es thut mir ordentl. in Gedanken weh, daß Du ihr so gram geworden. Es mag wohl schwer sein, nicht verdrießlich, bitter, lieblos, unangenehm zu werden, wenn einem unter tausenden ein so unerbittliches Schiksal geworden, <hi n="1" rend="underline">alles</hi> zu verlieren, was Liebe, Hoffnung, Glück heißt, und obenein noch in eine Zukunft zu blicken, die nicht einmal den kleinsten Nothbehelf eines gemächlichen, reichen Lebens an das man verwöhnt war, übrig läßt. Erwähne dieses Artikels nicht, mein Schatz, bitte! – –</p> <p>Warum läßest Du <title xml:id="title_86bf489f-24a4-4f50-8a9d-55f5dd0427d0">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_tqykqssa-enx6-etfm-dsrg-hkd8iehqxgqo"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> nicht v. einem Schreiber kopiren?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a55bf635-1b60-4ea5-84df-2083d584729b" xml:lang="de">Warum läßest Du Paulus nicht v. einem Schreiber kopiren? – Im Brief vom 19. September 1835 erwähnte Mendelssohn (Z. 71): »auch die Reinschrift vom Paulus rückt ordentlich vor.« Jedoch war er noch bis April 1836 mit der Niederschrift des Oratoriums op. 36 beschäftigt. Zur Werkgenese siehe Erich Reimer, Mendelssohns »eigentlicher Zweck« in Düsseldorf. Zur Entstehung des »Paulus«, in: Musik-Kultur-Gesellschaft. Interdisziplinäre Aspekte aus der Musikgeschichte des Rheinlandes (Beiträge zur Rheinischen Musikgeschichte, Bd. 156), Kassel 1996, S. 64-81, sowie Siegwart Reichwald, The musical genesis of Felix Mendelssohn’s Paulus, Lanham 2001.</note> oder machst Du im Kopiren noch Veränderungen? ist das, so verzeih ich Dir die ZeitVerschwendung <hi rend="latintype">en apparence</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_a518b114-ba7a-490f-8915-91273cd21122" xml:lang="fr ">en apparence – frz., scheinbar, augenscheinlich.</note>. – <persName xml:id="persName_e4656a5d-7a45-4793-bfcc-0039c636eaa1">Mde. Hart<name key="PSN0118826" style="hidden" type="person">Hart, Madame</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_128ffa5b-5767-41ac-9d2b-bc9b21cfd1a3" xml:lang="de">Mde. Hart – Die Identität von Madame Hart bleibt ungeklärt, sie wird auch in Brief gb-1835-09-13-01 Julius Schubring an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Dessau, 12. und 13. September 1835, und in Brief gb-1835-09-14-01 Abraham Mendelssohn Bartholdy, Wolff Nathan und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 14. September 1835, erwähnt.</note>, die sehr mit Dir in ihrem <placeName xml:id="placeName_caffc1b7-7bfb-4995-b0da-eb0b53c9e006">L.<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> graben möchte, ist in Verzweiflung, daß Du nicht im 1. <placeName xml:id="placeName_97778ee6-3b58-4a6e-b21a-f7246d036a9f">Konc.<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, am <date cert="high" when="1835-10-04" xml:id="date_8fefa845-6f0b-43e9-9fcf-e1f454a3d4ab"><placeName xml:id="placeName_f26983d7-d6dd-4017-9c9f-0a70371f9c81">Meßsonnt.<name key="NST0100509" style="hidden" subtype="" type="institution">Messe</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></date> spielst od. v. Dir etwas giebst<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_15e258d6-072c-4ffe-a9bf-e399ed024900" xml:lang="de">daß Du nicht im 1. Konc., am Meßsonnt. spielst od. v. Dir etwas giebst – Am Sonntag, dem 4. Oktober 1835, dirigierte Mendelssohn das erste Abonnementkonzert des Gewandhauses, sein erstes Konzert als Gewandhauskapellmeister (zum Programm siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 919 f.). Der »Meßsonntag« bezieht sich auf die Leipziger Michaelismesse, die 1835 vom 27. September bis zum 17. Oktober stattfand (Angabe einiger für Leipzig merkwürdiger Tage im Jahre 1835, in: Leipziger Adreßbuch auf das Jahr 1835, Leipzig [1835], I. Abtheilung).</note>. Sie sagt, die Damen wären zu diesen Koncerten unmäßig elegant und geputzt, auch gut! Die Blumenparterre werden Deine Augen ergötzen. – <seg type="closer">Ich lobe Dich daß Du Dein Klavier hast putzen laßen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7c6cb6c6-629e-4089-bd49-42d647547bad" xml:lang="de">daß Du Dein Klavier hast putzen laßen – Mendelssohn hatte seinen Flügel von Jean-Baptiste Orphée Pierre Érard in seinem neuen Quartier in Reichels Garten aufgestellt. Im Brief vom Brief vom 19. September 1835 an die Eltern schrieb er: »Mein Engländer ist innerlich wohl, aber äußerlich sehr schebig angekommen, ich lasse ihn neu poliren« (Z. 90 ff.).</note>, sei ferner ordentlich und elegant, laß es Dir wohl gehen, lebe vergnügt, strenge Dich nicht zu sehr an, gebrauche wenn Dir etwas fehlen sollte, Homöop.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_05857150-1ed5-4125-90d0-02a9ae53403c" xml:lang="de">Homöop. – Homöopathie.</note> und denke, in diesem Winkel sitzt eine Person die nur in Dir lebt.</seg></p> </div> </body> </text></TEI>