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gb-1835-09-12-01

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Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 12. September 1835 Wär ich so steif wie Madame Etikette, die nie zum café etré geht, bis die Staatsvisite empfangen und gegeben ist, so wartete ich geduldig, bis der neugebackne Leipz. Konc. Meister (denn so heißest Du doch Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 10. September 1835 Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 19. September 1835 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 30/86. Autograph Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 12. September 1835 Wär ich so steif wie Madame Etikette, die nie zum café etré geht, bis die Staatsvisite empfangen und gegeben ist, so wartete ich geduldig, bis der neugebackne Leipz. Konc. Meister (denn so heißest Du doch

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.

Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

12. September 1835 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin 12 September

Wär ich so steif wie Madame EtiketteVoß, Sophie Marie Gräfin von (1729-1814)Madame Etikette – Sophie Marie Gräfin von Voß, Oberhofmeisterin der preußischen Königin Luise, erhielt in Anspielung auf ihre »übertrieben strenge Etikette« den Beinamen »Madame Etikette« (Carl von Beaulieu-Marconnay, Vom Hofe Friedrich Wilhelm III., in: Im neuen Reich. Wochenschrift für das Leben des deutschen Volkes, 6. Jg., Bd. 2, 1876, S. 98)., die nie zum café etré geht, bis die Staatsvisite empfangen und gegeben ist, so wartete ich geduldig, bis der neugebackne Leipz. Konc. Meisterder neugebackne Leipz. Konc. Meister – Felix Mendelssohn Bartholdy war für Leipzig nicht als Konzertmeister, sondern als Kapellmeister der Gewandhauskonzerte gewonnen worden. (denn so heißest Du doch wohl) den brieflichen <name key="PSN0113247" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</name> <name key="gb-1835-09-05-01" style="hidden" type="letter">Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 5. September 1835</name> Besuchden brieflichen Besuch – Gemeint ist Brief gb-1835-09-05-01 Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 5. September 1835. erwiedert hätte. Ruhe ist aber – wenn auch meine Pflicht, doch nicht meine Tugend, das empfinde ich selbst bei einem <hi rend="latintype">Scott</hi>schen Roman<name key="PSN0114821" style="hidden" type="author">Scott, (seit 1820) Sir Walter (1771–1832)</name><name key="CRT0112325" style="hidden" type="literature">Romane</name> deßen Ende ich vorher weiß – und so kann ich, mit RosalienMendelsohn, Rosalie zu sprechen, mir das Schreiben nicht länger aufhalten, und denke, wenn Du auch keine Lust und Muße zu Briefen hast, kannst Du sie doch wenigstens lesen, und ich riskire nicht wie die Orsina<name key="PSN0112804" style="hidden" type="author">Lessing, Gotthold Ephraim (1729–1781)</name><name key="CRT0109735" style="hidden" type="dramatic_work">Emilia Galotti</name>, sagen zu müßen, nicht einmal gelesen!wie die Orsina, sagen zu müßen, nicht einmal gelesen! – Worte der Orsina in Gotthold Ephraim Lessings Trauerspiel Emilia Galotti, vierter Aufzug, dritter Auftritt.

Gestern, bei trübem Himmel, Kälte, Nachdenken und Rechnen wie lange ich keine SeebäderBriefeSeebäderBriefe – Die Familie Hensel verbrachte die Zeit vom 9. August bis zum 10. September 1835 in Boulogne-su-mer (Klein, Briefe aus Paris, S. 9, und Hensel, Tagebücher, S. 66-68). Fast zeitgleich war die Familie Lejeune Dirichlet in das belgische Seebad Ostende gereist. bekommen, wollt ich eben ein bischen melancholisch werden. Allein das Schicksal will es nicht! Denn da kommen 2 Briefe, der eine mit adresse v. Kling.sKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Hand2 Briefe, der eine mit adresse v. Kling.s Hand – Carl Klingemann weilte vom 3. bis zum 7. September 1835 in Boulogne-sur-mer; vgl. Klein, Briefe aus Paris, S. 9, Hensel, Tagebücher, S. 66-68, sowie Brief gb-1835-09-07-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Boulogne-sur-mer, 6. und 7. September 1835. Ein Brief Fanny Hensels an die Eltern in Berlin aus diesen fünf Tagen ist nicht bekannt., die mir Nathan d. WeiseNathan, Wolff (1810-1877)Nathan d. Weise – Gemeint ist Abraham Mendelssohn Bartholdys Sekretär Wolff Nathan. aber abstreitet. Geschwind aufgerißen! BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) aus AchenAachenDeutschland v. 6.Beckchen aus Achen v. 6. – Der Brief Rebecka Lejeune Dirichlets vom 6. September 1835 lässt sich nicht nachweisen. spricht zu meiner Wonne v. nichts als v. WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887), der prächtig v. Großmutter Dir.Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868) gewöhnt und erzogenWalter, der prächtig v. Großmutter Dir. gewöhnt und erzogen – Während ihrer Reise nach Ostende war Rebecka Lejeune Dirichlets Sohn Walter bei ihrer Schwiegermutter Anna Elisabeth Dirichlet in Aachen geblieben., an Leib und Seelchen die herrlichsten Fortschritte gemacht, und sich beim augenblicklichen Wiedererkennen im Schlaf auf eine rührende und für ein Kind des Alters seltne Weise gezeigt. Dir.Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) war aber trotz des Seebads, an Ohren- und Zahnschmerz bettlägerig. Vom Kommen und Reiseplänen kein Wort! – Hensels Brief-Vignette<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0112653" style="hidden" type="art">Sebastian Hensel zu Esel (Vignette zu einem Brief Wilhelm Hensels, zwischen dem 3. und 7. September 1835, verschollen)</name> stellt Sebast.Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) zu Esel vorHensels Brief-Vignette stellt Sebast. zu Esel vor – Der Brief mit Wilhelm Hensels Vignette ist nicht bekannt; vgl. Kommentar zu Z.: 2 Briefe, der eine mit adresse v. Kling.s Hand.; eine höchst erfreuliche Zeichnung, mir aber in so fern beunruhigend, als der arme Herrmann Mend.Mendelssohn, Hermann Joseph Ernst (1824-1891), in HorchheimHorchheimDeutschland bei solchem Ritt den Arm gebrochen: jetzt freilich kein Hauptunglück mehr wie sonst, aber doch für die ElternMendelssohn, Alexander (1798-1871)Mendelssohn, Marianne (1799-1880) und GroßelternMendelssohn, Joseph (1770-1848)Mendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862)Herrmann Mend. … die Eltern und Großeltern – Der 1824 geborene spätere Verleger Hermann Joseph Ernst Mendelssohn war der Sohn von Alexander und Marianne Mendelssohn. Die Großeltern waren Joseph und Henriette Mendelssohn., wie für den Knaben dem schon so manches Fatale begegnet, eine recht bedeutende Unnanehmlichkeit. Der gefällige Telegraph in KoblenzKoblenzDeutschlandDer gefällige Telegraph in Koblenz – Am 21. Juli 1832 ordnete König Friedrich Wilhelm III. die Errichtung einer optischen Telegraphenlinie von Berlin über Magdeburg, Höxter und Köln bis Koblenz an. Das 465 Kilometer lange, hauptsächlich behördlichen und militärischen Belangen dienende Kommunikationssystem mit 61 Telegraphenstationen bestand bis 1848. Für die Idee und technische Umsetzung der Telegrafenlinie zeichnete Carl Philipp Heinrich Pistor verantwortlich. giebt zuweilen bulletinsbulletins – frz. bulletin, Bericht. in 11/2 Stunden v. dort datiert. – FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) wollte erst d. 10 v. Boul.Boulogne-sur-merFrankreich fort, weil sie einer Augenentzündung wegen, v. der Dr. JakobsohnJacobson, S. sie hergestelltFanny wollte erst d. 10 v. Boul. fort, … einer Augenentzündung wegen, v. der Dr. Jakobsohn sie hergestellt – vgl. dazu Brief gb-1835-09-07-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Boulogne-sur-mer, 6. und 7. September 1835. Bei Dr. Jakobsohn handelte es sich vielleicht um den Berliner praktischen Arzt S. Jacobson, der 1835 in der Oranienburgerstraße 55 praktizierte (Wohnungsanzeiger für Berlin 1835, ohne Paginierung)., einige Bäder hatte aussetzen müßen. Kling.Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) war wirkl. auf 3 Tage herübergeschwommenKling. war wirkl. auf 3 Tage herübergeschwommen – siehe Kommentar zu Z.: 2 Briefe, der eine mit adresse v. Kling.s Hand., wohnte in demselben Hause mit ihnen und hatte sich als liebenswürdiger Anhänger gegen mich erwiesen. Die Freundschaft die dieser vortreffl. Freund uns allen bezeigt, erfreut und rührt mich nicht wenig. FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) ist völlig bei BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) gerechtfertigt, indem letztre 5 Briefe v. ihr in AchenAachenDeutschland vorgefunden5 Briefe v. ihr in Achen vorgefunden – Wahrscheinlich handelte es sich um die Briefe Fanny Hensels von Paris vom 1. August 1835 und von Boulogne-sur-mer vom 11. August, 17. August, 25. August und 27. August 1835 (D-B, Musikabteilung, MA Depos. Berlin 246-250).. Ich hoffe also, mein lieber Sohn wird diese seine gute Schwester eben so liebevoll und liebenswürdig empfangen als die andre. Es ist nicht nöthig, die guten Eigenschaften der Beiden gegeneinander abzuwägen; bei einer genauen Parallele würde indeß keine v. beiden verlieren.

|2| – Unsre SchwedenBenedicks, Familie von → Wilhelm B. (1780–1851) reisen in 3 Tagen fort, und ich war eben aus, um Geschenke für sie zu kaufen; bei der Rückkunft finde ich Dr. A. MagnusMagnus, Rudolph Albert (1809-1859), der mir Gruß und Schlüßel v. Dir, Geliebtester! bringtDr. A. Magnus, der mir Gruß und Schlüßel … bringt – Bei seiner Abreise von Berlin nach Leipzig am 29. August 1835 nahm Mendelssohn versehentlich den Drücker zu seiner Stube in der Leipziger Straße Nr. 3 mit. Laut Brief fmb-1835-09-10-01 (Brief Nr. 1212) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 10. September 1835, gab er den Schlüssel am 8. September 1835 dem durchreisenden Arzt Rudolph Albert Magnus nach Berlin mit., überhaupt freundliche Kunde und Beruhigung über die endlich gefundene Wohnungdie endlich gefundene Wohnung – Felix Mendelssohn Bartholdy logierte die ersten Tage seines Leipziger Aufenthalts in Franz Hausers Wohnung in Reichels Garten. Am 7. September teilte er der Schwester Fanny mit, dass er nun in einem eigenen Quartier »in Reichels Garten, Vorderhaus, im Hofe links, eine Treppe hoch, bei Mde. Pensa wohne«; siehe Brief fmb-1835-09-07-01 (Brief Nr. 1210) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Aachen, Leipzig, 7. September 1835.. Näheres wirst Du uns hoffentlich bald selbst mittheilen; ich muß wißen, Du Rose respire; daß es aber Gartenluft sei, gefällt mir schon, wofern es nicht feucht ist. – Er hat mir viel v. England erzählt; sonderbar genug empfingen wir auch Tags zuvor 2 mal mündlich und schriftl. Kunde v. dort. Miss Anna JoannaAlexander, Anna-Joanna (1793-1859) sandte durch die Hamburger FrauMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) ihres Bilderhändlers arrowrootarrowroot – Pfeilwurz (lat. Maranta arundinacea). Das Mehl der Wurzel wurde zur Zubereitung von Suppen verwendet, die während einer Krankheit und in der Rekonvaleszenz verabreicht wurden. Anna-Joanna Alexander und ihre Schwestern hatte bereits 1833 solche Wurzeln für Abraham Mendelssohn Bartholdy beschafft; siehe den Beginn von Brief fmb-1833-08-02-01 (Brief Nr. 766) Abraham Mendelssohn Bartholdy und Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy, die Familie Mendelssohn Bartholdy und Wolff Nathan in Berlin, London, 1. und 2. August 1833. und einen Br. an VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835), dem sie Mary’sCrompton, Mary (1806-1867) Entbindung v. einem Töchterchen Crompton, Helenora Maxwell (1835-1874)ankündigtMiss Anna Joanna sandte … arrowroot und einen Br. an Vater, dem sie Mary’s Entbindung v. einem Töchterchen ankündigt – Abraham Mendelssohn Bartholdy erwähnte Anna-Joanna Alexanders Brief vom 24. Juli 1835 in seinem Antwortschreiben an sie vom 16. Oktober 1835 (Druck: Boyd Alexander, Some Unpublished Letters of Abraham Mendelssohn and Fanny Hensel, in: Mendelssohn Studien 3, 1979, S. 40-42). Mary Cromptons Tochter Helenora Maxwell kam am 22. August 1835 zur Welt.. Dich frägt sie, ob Du nicht zum Fest in York4. Yorkshire Grand Musical Festival (1835)YorkGroßbritannien kommen wollest; die schönste OrgelYork Minster (Münster)YorkGroßbritannien in Engl. sei dortFest in York … die schönste Orgel in Engl. sei dort – Das 4. Yorkshire Grand Musical Festival fand vom 8. bis 11. September 1835 in York statt. Vgl. das Programmbuch The fourth Yorkshire Grand Musical Festival, held on the 8th, 9th, 10th, and 11th days of September, 1835 in York Minster […], York 1835. Die Orgel im York Minster stammt von Elliott & Hill (erbaut 1832).. (Auch Mdm. KiénéKiéné, Marie Catherine (1765-1855) hat Dir unter einen Br. des H. BigotBigot de Morogues, Paul (1765-1853) einen besondern herzl. Gruß geschriebenMdm. Kiéné hat Dir unter einen Br. des H. Bigot einen besondern herzl. Gruß geschrieben – Der Brief von Paul Bigot de Morogues und Marie Catherine Kiéné an die Mendelssohns in Berlin ist nicht bekannt..) EliseWoringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?), RosaWoringen, Rosa Clementina von (1810-1875) und Papa WoringensWoringen, Georgius Otto Philippus von (1760-1838)’ Briefe an michElise, Rosa und Papa Woringens’ Briefe an mich – Es sind keine Briefe von Elisabetha Clementina Maria, Rosa Clementina und deren Vater Otto von Woringen an Lea Mendelssohn Bartholdy bekannt. Diese zitierte im Folgenden aus einem Brief der ersten Schreiberin. sind eigentlich an Dich, mein Felix! denn sie sind voll regrets und Wehklagen der Vergangenheit, voll Hoffnung und Freude für das Frühjahr. EliseWoringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?) sagt: „verfloßenen Donnerst. hatten wir die 1. Gesangübung seit seinem Scheiden; am liebsten möchte ich gar nichts darüber schreiben; denn ich würde vielleicht zu ungerecht gegen R. sein, der sich alle Mühe zu geben scheintDonnerst. hatten wir die 1. Gesangübung … R. … der sich alle Mühe zu geben scheint – Am 24. Juli 1835 war Julius Rietz und nicht seinen Mitbewerber Norbert Burgmüller zum Nachfolger Mendelssohns als städtischer Musikdirektor ernannt worden, das Amt trat er am 1. Oktober 1835 an (Zimmer, Julius Rietz, S. 47 f.). Auf welche Donnerstag-Übung des Musikvereins Elisabetha Clementina Maria von Woringen anspielte, lässt sich nicht ermitteln.. Ach, ich fürchte, unsre musikal. Freuden sind, wie wir es wohl vorher gesehen, dahin! – Vorwärts schreiten kann die AnstaltMusikvereinDüsseldorfDeutschland nicht, das ist nach einer Leitung wie die Ihres H. Sohns, unmögl., also rückwärts geht es mit Krebsschritten, ich hatte d. ganzen Abend die Empfindung als könne es so unmögl. bleiben, denn wo ist das frische, geistige Leben geblieben? wo man bei jedem Ton bis ins Innerste MarkMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) fühlte, so und nicht anders muß Musik gemacht werden, jedes Komponisten Eigenthümlichkeit sogleich hervor zu heben, nur eine Hand aufs Klavier und man verstand den Charakter des zu singenden Stücks, ja, liebe Mde. M. ich könnte noch 1/2 Stunde lang darüber sprechen und zuletzt noch mit Wehmuth ein Klagelied hinzusetzen, allein es ist nun einmal so und nicht mehr zu ändern und müßen wir nicht dankbar sein, daß wir 2 Jahre hindurch den herrl. Genuß gehabt, und dadurch wahre Musikkenner geworden? und haben wir nicht einen unerschöpfl. Born der Erinnerung? und das ist etwas, das uns keine Vergänglichkeit rauben kann.“ In derselben Art schreibt RosaWoringen, Rosa Clementina von (1810-1875) und der erzgute PräsidentWoringen, Georgius Otto Philippus von (1760-1838). – Sage mir nun auch, wie Du wohnst und eingerichtet bist, und ob Du Dich bequem findest, ob die letzte Pote an den Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_duudni2a-o15n-8qs5-bevy-27zpnbpqoisz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> angelegt istob die letzte Pote an den Paulus angelegt ist – Felix Mendelssohn Bartholdy war noch bis April 1836 mit der Niederschrift seines Oratoriums Paulus op. 36 (MWV A 14) beschäftigt. Zur Werkgenese siehe Erich Reimer, Mendelssohns »eigentlicher Zweck« in Düsseldorf. Zur Entstehung des »Paulus«, in: Musik-Kultur-Gesellschaft. Interdisziplinäre Aspekte aus der Musikgeschichte des Rheinlandes (Beiträge zur Rheinischen Musikgeschichte, Bd. 156), Kassel 1996, S. 64-81, sowie Siegwart Reichwald, The musical genesis of Felix Mendelssohn’s Paulus, Lanham 2001. – kurz, nicht weniger als alles. – Der 2te |3| Nachricht Bringende war HempelHempel, Georg Friedrich Albert (1791-1836), der zwar trotz des rennenden, fliegenden Umschwungs der Zeit in Lond.LondonGroßbritannienHempel … Zeit in Lond. – Georg Friedrich Albert Hempel, Besitzer Mitbesitzer der chemischen Fabrik Hempel & Comp. in Oranienburg, hielt sich 1835 geschäftlich in London auf. Er erwarb dort am 15. Dezember 1835 ein Patent »auf Verbesserung im Oxydiren gewisser thierischer und vegetabilischer Substanzen und seine Methoden die verschiedenen Theile dieser Substanzen von einander abzusondern, um sie mittelst verschiedener Operationen nicht nur für sich, sondern auch in Verbindung mit anderen Materialien zur Erzeugung nützlicher Artikel anwendbar zu machen« (Verzeichniß der vom 24. Nov. bis 23. Dec. 1835 in England ertheilten Patente, in: Polytechnisches Journal 59, 1836, S. 150). nicht rascheren Sprechens geworden, der doch aber in Fabriken und d. technischem Wesen so viel riesenmäßiges, erstaunenswerthes gesehen und berichtet, daß man es immer gern hört. Gegen RaumerRaumer, Friedrich Ludwig Georg von (1781-1873) hat er eine entschiedene piquepique – frz., Spitze, Stichelei.; was soll man auch in der That von unsern bedeutenden Männern denken, die auf Staats- und Buchhändlerkosten reisen, wenn sie z. B. die engl. Gold- und Silberarbeiter verachten und dafür HoßauerHoßauer, Johann Georg (1794-1874) hier angreifen? Der Stolz der Berliner ist nicht auszustehen, und ich habe mir die Freiheit genommen, neulich bei BettyBeer, Rebecka (Betty) (1793-1850) d. Geh.rath SchulzSchulze, Johannes Karl Hartwig (1786-1869), auch so einen Repräsentanten der hiesigen alles freßenden Weisheit, derb die Wahrheit zu sagen. Prof. GablerGabler, Georg Andreas (1786-1853) ist in sämmtl. Rechte HegelsHegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831) getretenProf. Gabler ist in sämmtl. Rechte Hegels getreten – Der Philosoph Georg Andreas Gabler wurde Ostern 1835 als Georg Wilhelm Friedrich Hegels Nachfolger an die Universität Berlin berufen., folgl. auch in das, bei Heinr.Beer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842) zu diniren; wir hatten auch ein 2. diner für die SchwedenBenedicks, Familie von → Wilhelm B. (1780–1851), TwestensTwesten, Familie von → August Detlev Christian T. u. s w. Aber das imponirt nicht einmal mehr den Bedienten, il n’y a pas de héros pour, son valét de chambreil n’y a pas de héros pour, son valét de chambre – frz., in der Nähe betrachtet sind die größten Männer den anderen gleich; Worte, die Anne-Marie Bigot zugeschrieben werden: »Je vous renvoie à ce que disoit madame Cornuel, qu’il n’y avoit point de héros pour les valets de chambre et point de pères de l’Église parmi ses contemporains«. – jemand hörte im Vorzimmer sagen, zwee feten in eine Woche und is doch nix dahinter. – Aber ein homöop. Meerwunder sprach ich dort, Mde. WolffWolff, verw. Miller, gesch. Becker, Anna Amalie Christiane (1780-1851) v. TheaterKönigliche SchauspieleBerlinDeutschland, die nah dran war, an der Halsschwindsucht zu sterben, und nach einem 10monatl. Aufenthalt in DresdenDresdenDeutschland v. TrinksTrinks, Carl Friedrich Gottfried (1800-1868) so hergestellt worden, daß sie bis zum Unkenntlichen dick und fett und kräftig aussieht, und stets im Briefwechsel mit ihm ist, weil sie nur dabei schwört. Sogar BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)!! frägt mich, ob VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) die gewißen Pülverchen fort braucht, weil sie ein Namen v. einer Kur der Art gehört. Aber nein! StoschStosch, August Wilhelm (seit 1823) von (1783-1860) läßt ihn Tag für Tag abführen, wie Mr. Purgon<name key="PSN0113379" style="hidden" type="author">Molière (eigtl. Jean Baptiste Poquelin) (1622–1673)</name><name key="CRT0112082" style="hidden" type="dramatic_work">Le Malade imaginaire</name>Mr. Purgon – Figur in Molières Komödie Le Malade imaginaire (Der eingebildete Kranke) von 1673..

Der niedliche StenzlerStenzler, Adolf Friedrich (1807-1887) hat eine angenehme Erscheinung heut vor 8 Tagen bei uns gemacht; er wünschte sehr über Leipz.LeipzigDeutschland zurück gehen zu können; der Umweg ist ihm aber zu Zeitraubend, da er noch einen Aufenthalt bei seiner kranken MutterStenzler, Charlotte (1779-1854) in WolgastWolgastDeutschland zu machen hatte. Wir sprachen fast nur v. Dir, und ich habe mich über sein Musik Auffaßen und Unterscheiden gewundert und gefreut. Er wollte in L.LeipzigDeutschland auch gern über oriental. Typen mit TauchnitzTauchnitz, Carl Christoph Traugott (1761-1836)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) sprechen, und wenn sein Urlaub es nur irgend gestattet, fällt er Dir doch nächstens unerwartet ins Haus. Auch er erzählt, wie anerkennend die Franksche FamilieFranck, Familie von → Friederike (Frida) F. über Deinen Unterricht seiwie anerkennend die Franksche Familie über Deinen Unterricht sei – Eduard Franck war seit 1834 in Düsseldorf Mendelssohns Schüler. Mit Mendelssohns Weggang von dort Ende Juli 1835 endete der Unterricht vorübergehend. Es wurde vereinbart, dass der junge Komponist zunächst seine Schulzeit beenden sollte. Unter dem Datum 23. September 1835 trug Mendelssohn 226 Reichstaler und 20 Groschen Unterrichtshonorar »[v]on Mde. Franck« in sein Haushaltsbuch ein (GB-Ob, M.D.M. f. 6, fol. 12v). Der Unterricht wurde ab Herbst 1836 bis 1838 in Leipzig fortgesetzt. Siehe dazu Feuchte, Felix Mendelssohn Bartholdy als Lehrer und Freund von Eduard Franck.. Make your conditions, dear! –

Ich vermuthe, Du liesest aus alter Bekanntschaft hie und da eine Löschpapierne<name key="PSN0119226" style="hidden" type="author">John, Ernst Carl Christian (1788–1856)</name><name key="CRT0111902" style="hidden" type="periodical">Allgemeine Preußische Staats-Zeitung</name>eine Löschpapierne – Lea Mendelssohn Bartholdys Bezeichnung für die in Berlin erscheinende Allgemeine Preußische Staats-Zeitung., und da wirst Du gefunden haben, daß unser armer GeneralBraun, Johann Carl Ludwig (1771-1835) gestorbendaß unser armer General gestorben – Der preußische Generalleutnant Johann Carl Ludwig Braun, Mieter der Etage über den Mendelssohns in deren Haus in der Leipziger Straße 3, war am 5. September 1835 gestorben., und mit welchem militair. Pomp und Ehren er bestattet worden. Die Aerzte (die für mich auch zu den falschen Berl. Einbildungen und Dünkel gehören) haben ihn bis zuletzt mit den schrecklichsten Mitteln gepeinigt, und trotz seines v. ihnen anerkannten verzweifelten Zustandes, zu Tode gehetzt. – Die KinderBraun, 14 Kinder von → Johann Carl Ludwig B. haben unmittelbar nach der Rückkehr v. Kirchhofe, Klavier geklimpert. Gewiße Menschen sollten gar keine Eltern haben; Schade, daß es nicht zu machen ist!

Mein Herzenssohn, wir haben kalte, feuchte Witterung; frühsten Herbst, hoffnungslose Weinerndte. Frierst Du nur nicht in d. Gartenumgebung? wohnst Du nur nicht gleicher Erde? warum für den Winter grade ländlich? Sprich! was ich fühle das begreift nur die es mitfühlt und die ewig treu Dir bleibt. Hieher gehört, |4| daß VictoireKaskel, Victoria (Victoire) Caroline Eugenie (1811-1843) ihren Sohn nicht nur FelixKaskel, Felix Gustav (seit 1869) Freiherr von (1833-1894), sondern auch Rudolph und Gustav taufen ließdaß Victoire ihren Sohn nicht nur Felix … taufen ließ – Felix Gustav Kaskel, der Sohn von Victoria Caroline Eugenie Kaskel, war am 7. Januar 1833 in Dresden zur Welt gekommen.. Solche naive Impertinenz ist mir nicht vorgekommen! Wir eßen heut in Charl.burgCharlottenburgDeutschland, ich wünsche gesegnete Mahlzeit, und alles was Du unternimmst, blessed for ever. Verzeih, daß ein engl. Wörtchen der Feder enttröpfelt, sie ist einmal ganz wild, die alte Mama. – Eben kömmt Dein liebenswürdigster Br. <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-09-10-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 10. September 1835</name> ! Gott sei Dank daß Du fröhlich und heiter bist und daß Deine Umgebungen Dich freuen und gut stimmen. Das ist meine Nahrung, und wenn ich, wie StoschStosch, August Wilhelm (seit 1823) von (1783-1860) sagt, herzkrank bin, so machst Du mich gesund und glücklich! – Du bist so ordentlich und mäßig in Ausgaben, bester Sohn! daß Du Dich nicht drum quälen mußt, wenn Du doppelt so viel als in Düß.DüsseldorfDeutschland verwohnst. Heiterkeit, frische Luft an dem neuen Aufenthaltsort sind alles werth, und wenn Du die nahe Gelegenheit hast, Luft zu athmen und ohne große Anstalt spatzieren zu können, so stärkst Du Deine Gesundheit und Lebenskraft. – Zugleich mit Deinem Br. <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-09-10-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 10. September 1835</name> (und den prächtigen Anzeigen, ein Schmuck meiner Sammlungden prächtigen Anzeigen, ein Schmuck meiner Sammlung – Lea Mendelssohn Bartholdy sammelte kuriose Zeitungsannoncen. Im Brief vom 10. September 1835 hatte ihr Sohn Anzeigen aus dem Leipziger Tageblatt und Anzeiger Nr. 252 von Mittwoch, dem 9. September 1835, übersandt., vorzügl. die des Wittwers) lief auch eine 16 Seitenlange Epistel v. ErdmannsErdmann, Familie von → Johann Eduard E. aus DresdenDresdenDeutschlandeine 16 Seitenlange Epistel v. Erdmanns aus Dresden – Dieser Brief der Familie von Johann Eduard Erdmann ist nicht überliefert. ein, deren deßen Lesung wir uns aber bis den Abend aufsparen. – Tausend und noch einmal tausend Dank für Deine lieben Mittheilungen. – Du schreibst gar nicht, ob Du das Eßender Mensch lebt und bestehet<name key="PSN0110410" style="hidden" type="author">Claudius, Matthias (Pseud.: Asmus) (1740-1815)</name><name key="CRT0112659" style="hidden" type="literature">Der Mensch lebt und bestehet nur eine kleine Zeit</name>der Mensch lebt und bestehet – Beginn von Matthias Claudius’ Gedicht »Der Mensch lebt und bestehet nur eine kleine Zeit«. – nur aus Eßen und Trinken – so schlecht gefunden als HauserHauser, Franz (František) (1794-1870) sagte? Laß Dir nichts abgehen und genieße nur guten, unverfälschten Wein: Mde. H.Hauser, Luise Georgine Henriette (1796-1867) oder Mde. VogtVoigt, Henriette (1808-1839) soll Dir eine Wäscherin zuweisen, die auch das edle Flickerhandwerk mit ihrer Kunst verbindet, damit die Hemden nicht so herunterkommen wie die Kunst. Laß doch den TaubertTaubert, Carl Gottfried Wilhelm (1811-1891) wegen Diebstahl in öffentl. Blättern belangenden Taubert wegen Diebstahl in öffentl. Blättern belangen – Im Brief vom 10. September 1835 hatte Mendelssohn geschrieben: »Gestern Abend hörte ich in einer Gesellschaft Lieder ohne Worte von Taubert [An die Geliebte für Klavier op. 16] spielen, das ist meiner Treu allzu doll einen Menschen so auszuziehen, wie der mich, er läßt mir keinen Faden, und setzt vom Seinigen noch mancherlei dummes Zeug hinzu.«: sieh doch einer die Taubeneinfalt! – Mde. SpontiniSpontini, Maria Caterina Celeste (1790-1878) traf ich gestern in einem Laden, sie frug sehr theilnehmend nach Dir und ich erzählte, daß Du 1 Instrument ihres BrudersÉrard, Jean-Baptiste Orphée Pierre (1794-1855) nach Düß.DüsseldorfDeutschland verschriebendaß Du 1 Instrument ihres Bruders nach Düß. verschrieben – Im Sommer 1835 hatte Mendelssohn einen Flügel aus der Fabrik Jean-Baptiste Orphée Pierre Érards für die Familie von Carl Gottlieb Kyllmann vermittelt. Vgl. Brief fmb-1835-06-26-01 (Brief Nr. 1172) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 26. Juni 1835.. Apropos, wie befindet sich Deines?wie befindet sich Deines? – Felix Mendelssohn Bartholdys Flügel von Jean-Baptiste Orphée Pierre Érard. Auf Mosch.Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) freu ich mich herzlichAuf Mosch. freu ich mich herzlich – Mendelssohn hatte in seinem Brief vom 10. September 1835 Ignaz Mosches’ Kommen nach Leipzig für Anfang Oktober angekündigt.: wüßt ich doch, Dir etwas zu schicken, was Dir angenehm od. nützl. wäre; denn obwohl man in L.LeipzigDeutschland alles haben kann, so kauft der ordentl. Jüngling sich doch nicht alles. Verrathe mir die geheimen Wünsche eines gewißen F. M. B.

Tausend Grüße v. Vaterchen und Mutterchen, sagt das TöchterchenWolff, Henriette Marianne (1812-1883) v. Michel WolfWolff, Michael (bis 1802: Michel Wulff) (1771-1856)das Töchterchen v. Michel Wolf – Henriette Marianne Wolff, die jüngste Tochter des Berliner Bankiers Michael Wolff, war damals 27 Jahre alt.. Ich traf ihn neul. auf einer kleinen, mit großen Namen gezierten Ausstellungeiner kleinen, mit großen Namen gezierten Ausstellung – Die Bilderausstellung wird bereits in Brief gb-1835-09-05-01 Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 5. September 1835, erwähnt. Sie fand in den Räumlichkeiten der Königlich Preußischen Akademie der Künste Unter den Linden 3 (im ehemaligen Königlichen Marstall) statt.; er hat meinen CiceroneCicerone – ital., Fremdenführer. unter den RubensRubens, Peter Paul (1577-1640), da VinciLeonardo da Vinci (1452-1519) und solch guter soi disantsoi disant – frz., soi-disant, sogenannt, angeblich. Gesellschaft gemacht: Gott, wie hat er ge kommt!
            Berlin 12 September Wär ich so steif wie Madame Etikette, die nie zum café etré geht, bis die Staatsvisite empfangen und gegeben ist, so wartete ich geduldig, bis der neugebackne Leipz. Konc. Meister (denn so heißest Du doch wohl) den brieflichen Besuch erwiedert hätte. Ruhe ist aber – wenn auch meine Pflicht, doch nicht meine Tugend, das empfinde ich selbst bei einem Scottschen Roman deßen Ende ich vorher weiß – und so kann ich, mit Rosalien zu sprechen, mir das Schreiben nicht länger aufhalten, und denke, wenn Du auch keine Lust und Muße zu Briefen hast, kannst Du sie doch wenigstens lesen, und ich riskire nicht wie die Orsina, sagen zu müßen, nicht einmal gelesen!
Gestern, bei trübem Himmel, Kälte, Nachdenken und Rechnen wie lange ich keine SeebäderBriefe bekommen, wollt ich eben ein bischen melancholisch werden. Allein das Schicksal will es nicht! Denn da kommen 2 Briefe, der eine mit adresse v. Kling. s Hand, die mir Nathan d. Weise aber abstreitet. Geschwind aufgerißen! Beckchen aus Achen v. 6. spricht zu meiner Wonne v. nichts als v. Walter, der prächtig v. Großmutter Dir. gewöhnt und erzogen, an Leib und Seelchen die herrlichsten Fortschritte gemacht, und sich beim augenblicklichen Wiedererkennen im Schlaf auf eine rührende und für ein Kind des Alters seltne Weise gezeigt. Dir. war aber trotz des Seebads, an Ohren- und Zahnschmerz bettlägerig. Vom Kommen und Reiseplänen kein Wort! – Hensels Brief-Vignette stellt Sebast. zu Esel vor; eine höchst erfreuliche Zeichnung, mir aber in so fern beunruhigend, als der arme Herrmann Mend., in Horchheim bei solchem Ritt den Arm gebrochen: jetzt freilich kein Hauptunglück mehr wie sonst, aber doch für die Eltern und Großeltern, wie für den Knaben dem schon so manches Fatale begegnet, eine recht bedeutende Unnanehmlichkeit. Der gefällige Telegraph in Koblenz giebt zuweilen bulletins in 11/2 Stunden v. dort datiert. – Fanny wollte erst d. 10 v. Boul. fort, weil sie einer Augenentzündung wegen, v. der Dr. Jakobsohn sie hergestellt, einige Bäder hatte aussetzen müßen. Kling. war wirkl. auf 3 Tage herübergeschwommen, wohnte in demselben Hause mit ihnen und hatte sich als liebenswürdiger Anhänger gegen mich erwiesen. Die Freundschaft die dieser vortreffl. Freund uns allen bezeigt, erfreut und rührt mich nicht wenig. Fanny ist völlig bei Beckchen gerechtfertigt, indem letztre 5 Briefe v. ihr in Achen vorgefunden. Ich hoffe also, mein lieber Sohn wird diese seine gute Schwester eben so liebevoll und liebenswürdig empfangen als die andre. Es ist nicht nöthig, die guten Eigenschaften der Beiden gegeneinander abzuwägen; bei einer genauen Parallele würde indeß keine v. beiden verlieren.
 – Unsre Schweden reisen in 3 Tagen fort, und ich war eben aus, um Geschenke für sie zu kaufen; bei der Rückkunft finde ich Dr. A. Magnus, der mir Gruß und Schlüßel v. Dir, Geliebtester! bringt, überhaupt freundliche Kunde und Beruhigung über die endlich gefundene Wohnung. Näheres wirst Du uns hoffentlich bald selbst mittheilen; ich muß wißen, Du Rose respire; daß es aber Gartenluft sei, gefällt mir schon, wofern es nicht feucht ist. – Er hat mir viel v. England erzählt; sonderbar genug empfingen wir auch Tags zuvor 2 mal mündlich und schriftl. Kunde v. dort. Miss Anna Joanna sandte durch die Hamburger Frau ihres Bilderhändlers arrowroot und einen Br. an Vater, dem sie Mary’s Entbindung v. einem Töchterchen ankündigt. Dich frägt sie, ob Du nicht zum Fest in York kommen wollest; die schönste Orgel in Engl. sei dort. (Auch Mdm. Kiéné hat Dir unter einen Br. des H. Bigot einen besondern herzl. Gruß geschrieben. ) Elise, Rosa und Papa Woringens’ Briefe an mich sind eigentlich an Dich, mein Felix! denn sie sind voll regrets und Wehklagen der Vergangenheit, voll Hoffnung und Freude für das Frühjahr. Elise sagt: „verfloßenen Donnerst. hatten wir die 1. Gesangübung seit seinem Scheiden; am liebsten möchte ich gar nichts darüber schreiben; denn ich würde vielleicht zu ungerecht gegen R. sein, der sich alle Mühe zu geben scheint. Ach, ich fürchte, unsre musikal. Freuden sind, wie wir es wohl vorher gesehen, dahin! – Vorwärts schreiten kann die Anstalt nicht, das ist nach einer Leitung wie die Ihres H. Sohns, unmögl., also rückwärts geht es mit Krebsschritten, ich hatte d. ganzen Abend die Empfindung als könne es so unmögl. bleiben, denn wo ist das frische, geistige Leben geblieben? wo man bei jedem Ton bis ins Innerste Mark fühlte, so und nicht anders muß Musik gemacht werden, jedes Komponisten Eigenthümlichkeit sogleich hervor zu heben, nur eine Hand aufs Klavier und man verstand den Charakter des zu singenden Stücks, ja, liebe Mde. M. ich könnte noch 1/2 Stunde lang darüber sprechen und zuletzt noch mit Wehmuth ein Klagelied hinzusetzen, allein es ist nun einmal so und nicht mehr zu ändern und müßen wir nicht dankbar sein, daß wir 2 Jahre hindurch den herrl. Genuß gehabt, und dadurch wahre Musikkenner geworden? und haben wir nicht einen unerschöpfl. Born der Erinnerung? und das ist etwas, das uns keine Vergänglichkeit rauben kann. “ In derselben Art schreibt Rosa und der erzgute Präsident. – Sage mir nun auch, wie Du wohnst und eingerichtet bist, und ob Du Dich bequem findest, ob die letzte Pote an den Paulus angelegt ist – kurz, nicht weniger als alles. – Der 2te Nachricht Bringende war Hempel, der zwar trotz des rennenden, fliegenden Umschwungs der Zeit in Lond. nicht rascheren Sprechens geworden, der doch aber in Fabriken und d. technischem Wesen so viel riesenmäßiges, erstaunenswerthes gesehen und berichtet, daß man es immer gern hört. Gegen Raumer hat er eine entschiedene pique; was soll man auch in der That von unsern bedeutenden Männern denken, die auf Staats- und Buchhändlerkosten reisen, wenn sie z. B. die engl. Gold- und Silberarbeiter verachten und dafür Hoßauer hier angreifen? Der Stolz der Berliner ist nicht auszustehen, und ich habe mir die Freiheit genommen, neulich bei Betty d. Geh. rath Schulz, auch so einen Repräsentanten der hiesigen alles freßenden Weisheit, derb die Wahrheit zu sagen. Prof. Gabler ist in sämmtl. Rechte Hegels getreten, folgl. auch in das, bei Heinr. zu diniren; wir hatten auch ein 2. diner für die Schweden, Twestens u. s w. Aber das imponirt nicht einmal mehr den Bedienten, il n’y a pas de héros pour, son valét de chambre – jemand hörte im Vorzimmer sagen, zwee feten in eine Woche und is doch nix dahinter. – Aber ein homöop. Meerwunder sprach ich dort, Mde. Wolff v. Theater, die nah dran war, an der Halsschwindsucht zu sterben, und nach einem 10monatl. Aufenthalt in Dresden v. Trinks so hergestellt worden, daß sie bis zum Unkenntlichen dick und fett und kräftig aussieht, und stets im Briefwechsel mit ihm ist, weil sie nur dabei schwört. Sogar Beckchen!! frägt mich, ob Vater die gewißen Pülverchen fort braucht, weil sie ein Namen v. einer Kur der Art gehört. Aber nein! Stosch läßt ihn Tag für Tag abführen, wie Mr. Purgon.
Der niedliche Stenzler hat eine angenehme Erscheinung heut vor 8 Tagen bei uns gemacht; er wünschte sehr über Leipz. zurück gehen zu können; der Umweg ist ihm aber zu Zeitraubend, da er noch einen Aufenthalt bei seiner kranken Mutter in Wolgast zu machen hatte. Wir sprachen fast nur v. Dir, und ich habe mich über sein Musik Auffaßen und Unterscheiden gewundert und gefreut. Er wollte in L. auch gern über oriental. Typen mit Tauchnitz sprechen, und wenn sein Urlaub es nur irgend gestattet, fällt er Dir doch nächstens unerwartet ins Haus. Auch er erzählt, wie anerkennend die Franksche Familie über Deinen Unterricht sei. Make your conditions, dear! –
Ich vermuthe, Du liesest aus alter Bekanntschaft hie und da eine Löschpapierne, und da wirst Du gefunden haben, daß unser armer General gestorben, und mit welchem militair. Pomp und Ehren er bestattet worden. Die Aerzte (die für mich auch zu den falschen Berl. Einbildungen und Dünkel gehören) haben ihn bis zuletzt mit den schrecklichsten Mitteln gepeinigt, und trotz seines v. ihnen anerkannten verzweifelten Zustandes, zu Tode gehetzt. – Die Kinder haben unmittelbar nach der Rückkehr v. Kirchhofe, Klavier geklimpert. Gewiße Menschen sollten gar keine Eltern haben; Schade, daß es nicht zu machen ist!
Mein Herzenssohn, wir haben kalte, feuchte Witterung; frühsten Herbst, hoffnungslose Weinerndte. Frierst Du nur nicht in d. Gartenumgebung? wohnst Du nur nicht gleicher Erde? warum für den Winter grade ländlich? Sprich! was ich fühle das begreift nur die es mitfühlt und die ewig treu Dir bleibt. Hieher gehört, daß Victoire ihren Sohn nicht nur Felix, sondern auch Rudolph und Gustav taufen ließ. Solche naive Impertinenz ist mir nicht vorgekommen! Wir eßen heut in Charl. burg, ich wünsche gesegnete Mahlzeit, und alles was Du unternimmst, blessed for ever. Verzeih, daß ein engl. Wörtchen der Feder enttröpfelt, sie ist einmal ganz wild, die alte Mama. – Eben kömmt Dein liebenswürdigster Br. ! Gott sei Dank daß Du fröhlich und heiter bist und daß Deine Umgebungen Dich freuen und gut stimmen. Das ist meine Nahrung, und wenn ich, wie Stosch sagt, herzkrank bin, so machst Du mich gesund und glücklich! – Du bist so ordentlich und mäßig in Ausgaben, bester Sohn! daß Du Dich nicht drum quälen mußt, wenn Du doppelt so viel als in Düß. verwohnst. Heiterkeit, frische Luft an dem neuen Aufenthaltsort sind alles werth, und wenn Du die nahe Gelegenheit hast, Luft zu athmen und ohne große Anstalt spatzieren zu können, so stärkst Du Deine Gesundheit und Lebenskraft. – Zugleich mit Deinem Br. (und den prächtigen Anzeigen, ein Schmuck meiner Sammlung, vorzügl. die des Wittwers) lief auch eine 16 Seitenlange Epistel v. Erdmanns aus Dresden ein, deßen Lesung wir uns aber bis den Abend aufsparen. – Tausend und noch einmal tausend Dank für Deine lieben Mittheilungen. – Du schreibst gar nicht, ob Du das Eßen – der Mensch lebt und bestehet – nur aus Eßen und Trinken – so schlecht gefunden als Hauser sagte? Laß Dir nichts abgehen und genieße nur guten, unverfälschten Wein: Mde. H. oder Mde. Vogt soll Dir eine Wäscherin zuweisen, die auch das edle Flickerhandwerk mit ihrer Kunst verbindet, damit die Hemden nicht so herunterkommen wie die Kunst. Laß doch den Taubert wegen Diebstahl in öffentl. Blättern belangen: sieh doch einer die Taubeneinfalt! – Mde. Spontini traf ich gestern in einem Laden, sie frug sehr theilnehmend nach Dir und ich erzählte, daß Du 1 Instrument ihres Bruders nach Düß. verschrieben. Apropos, wie befindet sich Deines? Auf Mosch. freu ich mich herzlich: wüßt ich doch, Dir etwas zu schicken, was Dir angenehm od. nützl. wäre; denn obwohl man in L. alles haben kann, so kauft der ordentl. Jüngling sich doch nicht alles. Verrathe mir die geheimen Wünsche eines gewißen F. M. B.
Tausend Grüße v. Vaterchen und Mutterchen, sagt das Töchterchen v. Michel Wolf. Ich traf ihn neul. auf einer kleinen, mit großen Namen gezierten Ausstellung; er hat meinen Cicerone unter den Rubens, da Vinci und solch guter soi disant Gesellschaft gemacht: Gott, wie hat er ge kommt!          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1835-09-12-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1835-09-12-01" xml:id="title_0901ddc4-8415-46bf-a412-b3c0a798ace3">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 12. September 1835</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_e7e958b7-52f7-434b-a8f4-f240d9914aac">Wär ich so steif wie Madame Etikette, die nie zum café etré geht, bis die Staatsvisite empfangen und gegeben ist, so wartete ich geduldig, bis der neugebackne Leipz. Konc. Meister (denn so heißest Du doch</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_b731dde0-b15b-4bc1-b6cd-7ec5ebbbd2a1">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1835-09-10-01" type="precursor" xml:id="title_df687f75-2fe2-4185-bf5b-f6f01d110afd">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 10. September 1835</title> <title key="fmb-1835-09-19-01" type="successor" xml:id="title_0b5c67ef-38c6-4dca-803b-aa3642f88ab0">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 19. 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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-09-12" xml:id="date_8216f469-b78c-45c1-93b5-a498ed72336b">12. September 1835</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_029a2818-b502-4062-9628-e6c8f04a9969">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_15e8b3db-abdd-4b40-a19a-700979d2b0ef"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_6738bc35-53f7-4692-aaf7-184fb8d41496">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_6949f184-b842-4fae-affd-8c28d1f47871"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_d8bbebd0-2fbb-458c-ad82-e34236ffa92e"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_3f1e601e-2c70-4f15-b6c5-ef577a1a95c0">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_c4079010-38d7-4699-a5a7-12d3d95437b5">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin <date cert="high" when="1835-09-12" xml:id="date_a55f054f-2f43-4503-8d36-c5578cfbed83">12 September</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Wär ich so steif wie <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_55e9c9d7-d899-4828-af4c-d6ff1e0e6123">Madame Etikette<name key="PSN0119979" style="hidden" type="person">Voß, Sophie Marie Gräfin von (1729-1814)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_75337a4c-705c-4c0b-9ebf-07263bda6799" xml:lang="de">Madame Etikette – Sophie Marie Gräfin von Voß, Oberhofmeisterin der preußischen Königin Luise, erhielt in Anspielung auf ihre »übertrieben strenge Etikette« den Beinamen »Madame Etikette« (Carl von Beaulieu-Marconnay, Vom Hofe Friedrich Wilhelm III., in: Im neuen Reich. Wochenschrift für das Leben des deutschen Volkes, 6. Jg., Bd. 2, 1876, S. 98).</note>, die nie zum <hi rend="latintype">café</hi> <gap quantity="4" reason="überschrieben" unit="characters"></gap><hi rend="latintype">etré</hi> geht, bis die Staatsvisite empfangen und gegeben ist, so wartete ich geduldig, bis der neugebackne Leipz. Konc. Meister<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d42fdc24-7909-45aa-853c-8d9280d6e951" xml:lang="de">der neugebackne Leipz. Konc. Meister – Felix Mendelssohn Bartholdy war für Leipzig nicht als Konzertmeister, sondern als Kapellmeister der Gewandhauskonzerte gewonnen worden.</note> (denn so heißest Du doch wohl) den <title xml:id="title_027675be-cfd2-4b38-b367-2dc1dfe4fa13">brieflichen <name key="PSN0113247" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</name> <name key="gb-1835-09-05-01" style="hidden" type="letter">Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 5. September 1835</name> </title> Besuch<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9c439f99-d6a2-4075-b57c-3bc2898f6f19" xml:lang="de">den brieflichen Besuch – Gemeint ist Brief gb-1835-09-05-01 Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 5. September 1835.</note> erwiedert hätte. Ruhe ist aber – wenn auch meine Pflicht, doch nicht meine Tugend, das empfinde ich selbst bei einem <title xml:id="title_c0462d42-39e9-46f7-b0fa-ca9a8c38e401"><hi rend="latintype">Scott</hi>schen Roman<name key="PSN0114821" style="hidden" type="author">Scott, (seit 1820) Sir Walter (1771–1832)</name><name key="CRT0112325" style="hidden" type="literature">Romane</name></title> deßen Ende ich vorher weiß – und so kann ich, mit <persName xml:id="persName_7f093716-75f9-4fe4-b8cd-a3c516961c7b">Rosalien<name key="PSN0113207" style="hidden" type="person">Mendelsohn, Rosalie</name></persName> zu sprechen, mir das Schreiben nicht länger aufhalten, und denke, wenn Du auch keine Lust und Muße zu Briefen hast, kannst Du sie doch wenigstens lesen, und ich riskire nicht wie die <title xml:id="title_17dd6f4a-0afe-400d-875f-d2bad50d0952">Orsina<name key="PSN0112804" style="hidden" type="author">Lessing, Gotthold Ephraim (1729–1781)</name><name key="CRT0109735" style="hidden" type="dramatic_work">Emilia Galotti</name></title>, sagen zu müßen, nicht einmal gelesen!<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fb56807b-52fd-46ae-b2b0-a9c5f6470bb4" xml:lang="de">wie die Orsina, sagen zu müßen, nicht einmal gelesen! – Worte der Orsina in Gotthold Ephraim Lessings Trauerspiel Emilia Galotti, vierter Aufzug, dritter Auftritt. </note></p> <p><date cert="high" when="1835-09-11" xml:id="date_381a616e-98e8-4a82-8009-eb3abe2d7357">Gestern</date>, bei trübem Himmel, Kälte, Nachdenken und Rechnen wie lange ich keine SeebäderBriefe<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_615a8c90-76e5-4036-89e0-fdce437c95cb" xml:lang="de">SeebäderBriefe – Die Familie Hensel verbrachte die Zeit vom 9. August bis zum 10. September 1835 in Boulogne-su-mer (Klein, Briefe aus Paris, S. 9, und Hensel, Tagebücher, S. 66-68). Fast zeitgleich war die Familie Lejeune Dirichlet in das belgische Seebad Ostende gereist.</note> bekommen, wollt ich eben ein bischen melancholisch werden. Allein das Schicksal will es nicht! Denn da kommen 2 Briefe, der eine mit <hi rend="latintype">adresse</hi> v. <persName xml:id="persName_77b1d717-695c-410f-9ea3-d41f675b67eb">Kling.s<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> Hand<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a8913413-c0b0-4f2d-8747-662b7e998094" xml:lang="de">2 Briefe, der eine mit adresse v. Kling.s Hand – Carl Klingemann weilte vom 3. bis zum 7. September 1835 in Boulogne-sur-mer; vgl. Klein, Briefe aus Paris, S. 9, Hensel, Tagebücher, S. 66-68, sowie Brief gb-1835-09-07-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Boulogne-sur-mer, 6. und 7. September 1835. Ein Brief Fanny Hensels an die Eltern in Berlin aus diesen fünf Tagen ist nicht bekannt.</note>, die mir <persName xml:id="persName_01e81833-c902-4364-b6fd-be431737ff33">Nathan d. Weise<name key="PSN0113546" style="hidden" type="person">Nathan, Wolff (1810-1877)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_25c701a6-0e6f-4379-b181-44008a462916" xml:lang="de">Nathan d. Weise – Gemeint ist Abraham Mendelssohn Bartholdys Sekretär Wolff Nathan.</note> aber abstreitet. Geschwind aufgerißen! <persName xml:id="persName_8157193c-0ba6-455a-b877-1f64863d23bd">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> aus <placeName xml:id="placeName_08924079-c4c8-4dc8-82d9-5ae350244c71">Achen<settlement key="STM0100106" style="hidden" type="locality">Aachen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> v. <date cert="high" when="1835-09-06" xml:id="date_c46c2b8d-99b3-4f34-afda-421abc6d796e">6.</date><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9e5846da-55ff-48f7-b13f-3bdc0f589d74" xml:lang="de">Beckchen aus Achen v. 6. – Der Brief Rebecka Lejeune Dirichlets vom 6. September 1835 lässt sich nicht nachweisen.</note> spricht zu meiner Wonne v. nichts als v. <persName xml:id="persName_63260635-1e00-404e-a938-6a55e849842e">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName>, der prächtig v. <persName xml:id="persName_69c1f5d7-c1e2-45b0-8abe-1d091461f0d6">Großmutter <hi rend="latintype">Dir</hi>.<name key="PSN0110667" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868)</name></persName> gewöhnt und erzogen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bb6646c1-411b-494f-ba13-60438ca05105" xml:lang="de">Walter, der prächtig v. Großmutter Dir. gewöhnt und erzogen – Während ihrer Reise nach Ostende war Rebecka Lejeune Dirichlets Sohn Walter bei ihrer Schwiegermutter Anna Elisabeth Dirichlet in Aachen geblieben.</note>, an Leib und Seelchen die herrlichsten Fortschritte gemacht, und sich beim augenblicklichen Wiedererkennen im Schlaf auf eine rührende und für ein Kind des Alters seltne Weise gezeigt. <persName xml:id="persName_0e637d92-1fc0-4781-8a54-642cef9acc0a">Dir.<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> war aber trotz des Seebads, an Ohren- und Zahnschmerz bettlägerig. Vom Kommen und Reiseplänen kein Wort! – <title xml:id="title_6501f6ba-7ef3-4836-998a-c971f6aeabc0">Hensels Brief-Vignette<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0112653" style="hidden" type="art">Sebastian Hensel zu Esel (Vignette zu einem Brief Wilhelm Hensels, zwischen dem 3. und 7. September 1835, verschollen)</name></title> stellt <persName xml:id="persName_4e91eb96-ff5b-4803-b2fd-94bc852fc2ca">Sebast.<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> zu Esel vor<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5327db30-7b2e-4eb1-b6ad-df2cfa228230" xml:lang="de">Hensels Brief-Vignette stellt Sebast. zu Esel vor – Der Brief mit Wilhelm Hensels Vignette ist nicht bekannt; vgl. Kommentar zu Z.: 2 Briefe, der eine mit adresse v. Kling.s Hand.</note>; eine höchst erfreuliche Zeichnung, mir aber in so fern beunruhigend, als der arme <persName xml:id="persName_595d5caa-17e1-48f3-bb98-11e5c73d6696">Herrmann Mend.<name key="PSN0113226" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Hermann Joseph Ernst (1824-1891)</name></persName>, in <placeName xml:id="placeName_9f8ea290-6e7f-4588-9f71-ce61f59ed1dd">Horchheim<settlement key="STM0100149" style="hidden" type="locality">Horchheim</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> bei solchem Ritt den Arm gebrochen: jetzt freilich kein Hauptunglück mehr wie sonst, aber doch für die <persName xml:id="persName_cea77b3d-22fb-43c2-9015-a1fcd061c2b3">Eltern<name key="PSN0113213" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name><name key="PSN0113230" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Marianne (1799-1880)</name></persName> und <persName xml:id="persName_02fe403b-2e18-4e30-837b-2d11fe05f4ec">Großeltern<name key="PSN0113227" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name><name key="PSN0113223" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ab8659d2-9974-44d0-9e79-a60b4335ed51" xml:lang="de">Herrmann Mend. … die Eltern und Großeltern – Der 1824 geborene spätere Verleger Hermann Joseph Ernst Mendelssohn war der Sohn von Alexander und Marianne Mendelssohn. Die Großeltern waren Joseph und Henriette Mendelssohn.</note>, wie für den Knaben dem schon so manches Fatale begegnet, eine recht bedeutende Unnanehmlichkeit. Der gefällige Telegraph in <placeName xml:id="placeName_5d81be86-de65-4c01-9df7-e3bcb3b5f6d5">Koblenz<settlement key="STM0100617" style="hidden" type="locality">Koblenz</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_71bf6e78-a424-4f90-9ffc-f66caf2b416b" xml:lang="de">Der gefällige Telegraph in Koblenz – Am 21. Juli 1832 ordnete König Friedrich Wilhelm III. die Errichtung einer optischen Telegraphenlinie von Berlin über Magdeburg, Höxter und Köln bis Koblenz an. Das 465 Kilometer lange, hauptsächlich behördlichen und militärischen Belangen dienende Kommunikationssystem mit 61 Telegraphenstationen bestand bis 1848. Für die Idee und technische Umsetzung der Telegrafenlinie zeichnete Carl Philipp Heinrich Pistor verantwortlich.</note> giebt zuweilen <hi rend="latintype">bulletins</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_9af4aff8-b0c4-421a-8500-e636426fb778" xml:lang="fr ">bulletins – frz. bulletin, Bericht.</note> in 1<formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">1</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">2</hi></formula> Stunden v. dort datiert. – <persName xml:id="persName_dbad064b-1cce-4b79-b57e-4a106a1c6928">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> wollte erst <date cert="high" when="1835-09-10" xml:id="date_7a724a5e-9ee9-4ce0-b83b-f13f53a2a326">d. 10</date> v. <placeName xml:id="placeName_32e70d6e-2ae2-4ca0-8e23-c75536a6db74"><hi rend="latintype">Boul</hi>.<settlement key="STM0100600" style="hidden" type="locality">Boulogne-sur-mer</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> fort, weil sie einer Augenentzündung wegen, v. der <persName xml:id="persName_b875aa26-0983-480d-a0ae-01ab65b38e12">Dr. Jakobsohn<name key="PSN0119976" style="hidden" type="person">Jacobson, S.</name></persName> sie hergestellt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d11c0ce1-d6f9-4792-856c-40ec1987e690" xml:lang="de">Fanny wollte erst d. 10 v. Boul. fort, … einer Augenentzündung wegen, v. der Dr. Jakobsohn sie hergestellt – vgl. dazu Brief gb-1835-09-07-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Boulogne-sur-mer, 6. und 7. September 1835. Bei Dr. Jakobsohn handelte es sich vielleicht um den Berliner praktischen Arzt S. Jacobson, der 1835 in der Oranienburgerstraße 55 praktizierte (Wohnungsanzeiger für Berlin 1835, ohne Paginierung).</note>, einige Bäder hatte aussetzen müßen. <persName xml:id="persName_697405de-2003-4256-a206-85e153f8677b">Kling.<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> war wirkl. auf 3 Tage herübergeschwommen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5d8b80cf-8ebe-423b-b166-da69060f50b5" xml:lang="de">Kling. war wirkl. auf 3 Tage herübergeschwommen – siehe Kommentar zu Z.: 2 Briefe, der eine mit adresse v. Kling.s Hand.</note>, wohnte in demselben Hause mit ihnen und hatte sich als liebenswürdiger Anhänger gegen mich erwiesen. Die Freundschaft die dieser vortreffl. Freund uns allen bezeigt, erfreut und rührt mich nicht wenig. <persName xml:id="persName_471b5965-7c7c-4b50-9d3b-f412c146fd76">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> ist völlig bei <persName xml:id="persName_20c3a5a7-b700-4eb6-85b4-78f6f148f100">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> gerechtfertigt, indem letztre 5 Briefe v. ihr in <placeName xml:id="placeName_7d39b6f4-fd9a-4fb8-9811-06cc87a18bd5">Achen<settlement key="STM0100106" style="hidden" type="locality">Aachen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> vorgefunden<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2a579c84-7aba-4a7f-870c-99b86edb3e92" xml:lang="de">5 Briefe v. ihr in Achen vorgefunden – Wahrscheinlich handelte es sich um die Briefe Fanny Hensels von Paris vom 1. August 1835 und von Boulogne-sur-mer vom 11. August, 17. August, 25. August und 27. August 1835 (D-B, Musikabteilung, MA Depos. Berlin 246-250).</note>. Ich hoffe also, mein lieber Sohn wird diese seine gute Schwester eben so liebevoll und liebenswürdig empfangen als die andre. Es ist nicht nöthig, die guten Eigenschaften der Beiden gegeneinander abzuwägen; bei einer genauen Parallele würde indeß keine v. beiden verlieren. </p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> – Unsre <persName xml:id="persName_34154a8b-6f2c-458d-99a0-e5e33d8f26cd">Schweden<name key="PSN0118942" style="hidden" type="person">Benedicks, Familie von → Wilhelm B. (1780–1851)</name></persName> reisen in 3 Tagen fort, und ich war eben aus, um Geschenke für sie zu kaufen; bei der Rückkunft finde ich <persName xml:id="persName_276c60d6-c5f7-4de7-9ce8-bec8b34d4ff8">Dr. A. Magnus<name key="PSN0113039" style="hidden" type="person">Magnus, Rudolph Albert (1809-1859)</name></persName>, der mir Gruß und Schlüßel v. Dir, Geliebtester! bringt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_366aab99-dd5e-44b1-a3a2-5b193bd1933f" xml:lang="de">Dr. A. Magnus, der mir Gruß und Schlüßel … bringt – Bei seiner Abreise von Berlin nach Leipzig am 29. August 1835 nahm Mendelssohn versehentlich den Drücker zu seiner Stube in der Leipziger Straße Nr. 3 mit. Laut Brief fmb-1835-09-10-01 (Brief Nr. 1212) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 10. September 1835, gab er den Schlüssel am 8. September 1835 dem durchreisenden Arzt Rudolph Albert Magnus nach Berlin mit.</note>, überhaupt freundliche Kunde und Beruhigung über die endlich gefundene Wohnung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e40034c7-3701-4576-af9f-264593449f82" xml:lang="de">die endlich gefundene Wohnung – Felix Mendelssohn Bartholdy logierte die ersten Tage seines Leipziger Aufenthalts in Franz Hausers Wohnung in Reichels Garten. Am 7. September teilte er der Schwester Fanny mit, dass er nun in einem eigenen Quartier »in Reichels Garten, Vorderhaus, im Hofe links, eine Treppe hoch, bei Mde. Pensa wohne«; siehe Brief fmb-1835-09-07-01 (Brief Nr. 1210) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Aachen, Leipzig, 7. September 1835.</note>. Näheres wirst Du uns hoffentlich bald selbst mittheilen; ich muß wißen, Du <hi rend="latintype">Rose respire</hi>; daß es aber Gartenluft sei, gefällt mir schon, wofern es nicht feucht ist. – Er hat mir viel v. England erzählt; sonderbar genug empfingen wir auch Tags zuvor 2 mal mündlich und schriftl. Kunde v. dort. <hi rend="latintype">Miss <persName xml:id="persName_67edb9a9-0523-413d-a616-1b21ad6ecb42">Anna Joanna<name key="PSN0109428" style="hidden" type="person">Alexander, Anna-Joanna (1793-1859)</name></persName></hi> sandte durch die Hamburger <add place="above">Frau<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> ihres Bilderhändlers <hi rend="latintype">arrowroot</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_049a5d30-5586-4d93-8e49-55e0acd45641" xml:lang="de">arrowroot – Pfeilwurz (lat. Maranta arundinacea). Das Mehl der Wurzel wurde zur Zubereitung von Suppen verwendet, die während einer Krankheit und in der Rekonvaleszenz verabreicht wurden. Anna-Joanna Alexander und ihre Schwestern hatte bereits 1833 solche Wurzeln für Abraham Mendelssohn Bartholdy beschafft; siehe den Beginn von Brief fmb-1833-08-02-01 (Brief Nr. 766) Abraham Mendelssohn Bartholdy und Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy, die Familie Mendelssohn Bartholdy und Wolff Nathan in Berlin, London, 1. und 2. August 1833.</note> und einen Br. an <persName xml:id="persName_c1662bef-01bd-423e-a4e3-06a2016822b6">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>, dem sie <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_991788e7-1a68-4abd-a7dc-bc95e630b24d">Mary’s<name key="PSN0110503" style="hidden" type="person">Crompton, Mary (1806-1867)</name></persName></hi> Entbindung v. einem <persName xml:id="persName_b0e6dc17-5fe8-4869-97b3-79067a3d78e1">Töchterchen <name key="PSN0119980" style="hidden" type="person">Crompton, Helenora Maxwell (1835-1874)</name></persName>ankündigt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3aaf05a5-38e7-4d58-9260-ccf92d4b78eb" xml:lang="de">Miss Anna Joanna sandte … arrowroot und einen Br. an Vater, dem sie Mary’s Entbindung v. einem Töchterchen ankündigt – Abraham Mendelssohn Bartholdy erwähnte Anna-Joanna Alexanders Brief vom 24. Juli 1835 in seinem Antwortschreiben an sie vom 16. Oktober 1835 (Druck: Boyd Alexander, Some Unpublished Letters of Abraham Mendelssohn and Fanny Hensel, in: Mendelssohn Studien 3, 1979, S. 40-42). Mary Cromptons Tochter Helenora Maxwell kam am 22. August 1835 zur Welt.</note>. Dich frägt sie, ob Du nicht zum <placeName xml:id="placeName_d3b52692-980a-471a-82c7-060dff1ee1de">Fest in <hi rend="latintype">York</hi><name key="NST0104837" style="hidden" subtype="" type="institution">4. Yorkshire Grand Musical Festival (1835)</name><settlement key="STM0103850" style="hidden" type="locality">York</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> kommen wollest; die schönste <placeName xml:id="placeName_8586f246-91e5-4dc0-a83f-2206f3b38073">Orgel<name key="SGH0104838" style="hidden" subtype="Orgel" type="sight">York Minster (Münster)</name><settlement key="STM0103850" style="hidden" type="locality">York</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> in Engl. sei dort<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_509ea039-4b84-4793-944a-e1202dcd3f3c" xml:lang="de">Fest in York … die schönste Orgel in Engl. sei dort – Das 4. Yorkshire Grand Musical Festival fand vom 8. bis 11. September 1835 in York statt. Vgl. das Programmbuch The fourth Yorkshire Grand Musical Festival, held on the 8th, 9th, 10th, and 11th days of September, 1835 in York Minster […], York 1835. Die Orgel im York Minster stammt von Elliott &amp; Hill (erbaut 1832).</note>. (Auch <persName xml:id="persName_17d8797c-caf8-4a7f-9d7e-e28830c81d25">Mdm. <hi rend="latintype">Kiéné</hi><name key="PSN0112372" style="hidden" type="person">Kiéné, Marie Catherine (1765-1855)</name></persName> hat Dir unter einen Br. des <persName xml:id="persName_8fa215e6-ea0f-4cf9-9730-474b76e0a16d">H. <hi rend="latintype">Bigot</hi><name key="PSN0109947" style="hidden" type="person">Bigot de Morogues, Paul (1765-1853)</name></persName> einen besondern herzl. Gruß geschrieben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0d9942b9-f426-4c8b-9729-197538c6673f" xml:lang="de">Mdm. Kiéné hat Dir unter einen Br. des H. Bigot einen besondern herzl. Gruß geschrieben – Der Brief von Paul Bigot de Morogues und Marie Catherine Kiéné an die Mendelssohns in Berlin ist nicht bekannt.</note>.) <persName xml:id="persName_b670b32c-4e3e-4d22-b901-aea1c654b39e">Elise<name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name></persName>, <persName xml:id="persName_bbb4edae-df9b-41f7-8bd7-543e40c25e92">Rosa<name key="PSN0115882" style="hidden" type="person">Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875)</name></persName> und <persName xml:id="persName_d556e95f-e8e5-4415-bb49-7c954213bc2a">Papa Woringens<name key="PSN0115880" style="hidden" type="person">Woringen, Georgius Otto Philippus von (1760-1838)</name></persName>’ Briefe an mich<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_462417f9-c8cb-478c-b645-8c5b33410253" xml:lang="de">Elise, Rosa und Papa Woringens’ Briefe an mich – Es sind keine Briefe von Elisabetha Clementina Maria, Rosa Clementina und deren Vater Otto von Woringen an Lea Mendelssohn Bartholdy bekannt. Diese zitierte im Folgenden aus einem Brief der ersten Schreiberin.</note> sind eigentlich an Dich, mein Felix! denn sie sind voll <hi rend="latintype">regrets</hi> und Wehklagen der Vergangenheit, voll Hoffnung und Freude für das Frühjahr. <persName xml:id="persName_bc574689-da06-44b1-9948-60a47745924e">Elise<name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name></persName> sagt: „verfloßenen Donnerst. hatten wir die 1. Gesangübung seit seinem Scheiden; am liebsten möchte ich gar nichts darüber schreiben; denn ich würde vielleicht zu ungerecht gegen <hi rend="latintype">R</hi>. sein, der sich alle Mühe zu geben scheint<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_63de5f93-f96d-4e61-b3c5-5f1397c34c20" xml:lang="de">Donnerst. hatten wir die 1. Gesangübung … R. … der sich alle Mühe zu geben scheint – Am 24. Juli 1835 war Julius Rietz und nicht seinen Mitbewerber Norbert Burgmüller zum Nachfolger Mendelssohns als städtischer Musikdirektor ernannt worden, das Amt trat er am 1. Oktober 1835 an (Zimmer, Julius Rietz, S. 47 f.). Auf welche Donnerstag-Übung des Musikvereins Elisabetha Clementina Maria von Woringen anspielte, lässt sich nicht ermitteln.</note>. Ach, ich fürchte, unsre musikal. Freuden sind, wie wir es wohl vorher gesehen, dahin! – Vorwärts schreiten kann die <placeName xml:id="placeName_d2221635-8efa-4d33-b0ea-c2f246d47157">Anstalt<name key="NST0100320" style="hidden" subtype="" type="institution">Musikverein</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nicht, das ist nach einer Leitung wie die Ihres H. Sohns, unmögl., also rückwärts geht es mit Krebsschritten, ich hatte d. ganzen Abend die Empfindung als könne es so unmögl. bleiben, denn wo ist das frische, geistige Leben geblieben? wo man bei jedem Ton bis ins Innerste <add place="above">Mark<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> fühlte, so und nicht anders muß Musik gemacht werden, jedes Komponisten Eigenthümlichkeit sogleich hervor zu heben, nur eine Hand aufs Klavier und man verstand den Charakter des zu singenden Stücks, ja, liebe Mde. M. ich könnte noch <formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">1</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">2</hi></formula> Stunde lang darüber sprechen und zuletzt noch mit Wehmuth ein Klagelied hinzusetzen, allein es ist nun einmal so und nicht mehr zu ändern und müßen wir nicht dankbar sein, daß wir 2 Jahre hindurch den herrl. Genuß gehabt, und dadurch wahre Musikkenner geworden? und haben wir nicht einen unerschöpfl. Born der Erinnerung? und das ist etwas, das uns keine Vergänglichkeit rauben kann.“ In derselben Art schreibt <persName xml:id="persName_d6a3cb40-fcaf-44ac-80e6-b3068e0e80ab">Rosa<name key="PSN0115882" style="hidden" type="person">Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875)</name></persName> und der erzgute <persName xml:id="persName_fb58ae2a-8503-4031-a200-49775caf977f">Präsident<name key="PSN0115880" style="hidden" type="person">Woringen, Georgius Otto Philippus von (1760-1838)</name></persName>. – Sage mir nun auch, wie Du wohnst und eingerichtet bist, und ob Du Dich bequem findest, ob die letzte Pote an den <title xml:id="title_9d135f6f-c971-409e-8178-743e15958acf">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_duudni2a-o15n-8qs5-bevy-27zpnbpqoisz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> angelegt ist<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8f2c1f4c-bd62-47ab-8551-83bec515ad2a" xml:lang="de">ob die letzte Pote an den Paulus angelegt ist – Felix Mendelssohn Bartholdy war noch bis April 1836 mit der Niederschrift seines Oratoriums Paulus op. 36 (MWV A 14) beschäftigt. Zur Werkgenese siehe Erich Reimer, Mendelssohns »eigentlicher Zweck« in Düsseldorf. Zur Entstehung des »Paulus«, in: Musik-Kultur-Gesellschaft. Interdisziplinäre Aspekte aus der Musikgeschichte des Rheinlandes (Beiträge zur Rheinischen Musikgeschichte, Bd. 156), Kassel 1996, S. 64-81, sowie Siegwart Reichwald, The musical genesis of Felix Mendelssohn’s Paulus, Lanham 2001.</note> – kurz, nicht weniger als alles. – Der 2te<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Nachricht Bringende war <persName xml:id="persName_a29cb42f-bba3-4c61-91e1-b325d879c27b">Hempel<name key="PSN0111870" style="hidden" type="person">Hempel, Georg Friedrich Albert (1791-1836)</name></persName>, der zwar trotz des rennenden, fliegenden Umschwungs der Zeit in <placeName xml:id="placeName_a56f5841-f929-430a-b798-a6994c6739a2">Lond.<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5c37a254-baad-4ca1-98c4-4ec7d7a24af8" xml:lang="de">Hempel … Zeit in Lond. – Georg Friedrich Albert Hempel, Besitzer Mitbesitzer der chemischen Fabrik Hempel &amp; Comp. in Oranienburg, hielt sich 1835 geschäftlich in London auf. Er erwarb dort am 15. Dezember 1835 ein Patent »auf Verbesserung im Oxydiren gewisser thierischer und vegetabilischer Substanzen und seine Methoden die verschiedenen Theile dieser Substanzen von einander abzusondern, um sie mittelst verschiedener Operationen nicht nur für sich, sondern auch in Verbindung mit anderen Materialien zur Erzeugung nützlicher Artikel anwendbar zu machen« (Verzeichniß der vom 24. Nov. bis 23. Dec. 1835 in England ertheilten Patente, in: Polytechnisches Journal 59, 1836, S. 150).</note> nicht rascheren Sprechens geworden, der doch aber in Fabriken und d. technischem Wesen so viel riesenmäßiges, erstaunenswerthes gesehen und berichtet, daß man es immer gern hört. Gegen <persName xml:id="persName_757e6e2f-0b5e-4e84-8c83-b4f67196bf2b">Raumer<name key="PSN0114083" style="hidden" type="person">Raumer, Friedrich Ludwig Georg von (1781-1873)</name></persName> hat er eine entschiedene <hi rend="latintype">pique</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_9605569f-f593-4ea3-8bc8-64850e60ef8f" xml:lang="fr ">pique – frz., Spitze, Stichelei.</note>; was soll man auch in der That von unsern <hi n="1" rend="underline">bedeutenden Männern</hi> denken, die auf Staats- und Buchhändlerkosten reisen, wenn sie z. B. die engl. Gold- und Silberarbeiter verachten und dafür <persName xml:id="persName_4d066ca5-3f3b-47e5-a582-dd34c0967a9a">Hoßauer<name key="PSN0119987" style="hidden" type="person">Hoßauer, Johann Georg (1794-1874)</name></persName> hier angreifen? Der Stolz der Berliner ist nicht auszustehen, und ich habe mir die Freiheit genommen, neulich bei <persName xml:id="persName_2b0d60ad-108d-4b20-8433-14c38bb8ddcc">Betty<name key="PSN0109770" style="hidden" type="person">Beer, Rebecka (Betty) (1793-1850)</name></persName> d. <persName xml:id="persName_1bf0d21d-8a3b-426e-b0fa-d2a52991077d">Geh.rath Schulz<name key="PSN0118213" style="hidden" type="person">Schulze, Johannes Karl Hartwig (1786-1869)</name></persName>, auch so einen Repräsentanten der hiesigen alles freßenden Weisheit, derb die Wahrheit zu sagen. <persName xml:id="persName_fbdf1760-237a-4f2d-919b-c8aac9656b44">Prof. Gabler<name key="PSN0119981" style="hidden" type="person">Gabler, Georg Andreas (1786-1853)</name></persName> ist in sämmtl. Rechte <persName xml:id="persName_a92beee7-dbfb-4479-8c86-5fa7cd376ba9">Hegels<name key="PSN0111804" style="hidden" type="person">Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831)</name></persName> getreten<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cca358a5-ecfe-42db-b9d0-3bd924dc57b1" xml:lang="de">Prof. Gabler ist in sämmtl. Rechte Hegels getreten – Der Philosoph Georg Andreas Gabler wurde Ostern 1835 als Georg Wilhelm Friedrich Hegels Nachfolger an die Universität Berlin berufen.</note>, folgl. auch in das, bei <persName xml:id="persName_9769a3e9-69af-4d96-b7e3-dcb31b6a2b26">Heinr.<name key="PSN0109766" style="hidden" type="person">Beer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842)</name></persName> zu <hi rend="latintype">diniren</hi>; wir hatten auch ein 2. <hi rend="latintype">diner</hi> für die <persName xml:id="persName_766770f0-1e88-414c-9613-cb2842d2bbb8">Schweden<name key="PSN0118942" style="hidden" type="person">Benedicks, Familie von → Wilhelm B. (1780–1851)</name></persName>, <persName xml:id="persName_a7d7a716-927f-4552-9a2f-e9b5ac11a5c3">Twestens<name key="PSN0118821" style="hidden" type="person">Twesten, Familie von → August Detlev Christian T.</name></persName> u. s w. Aber das imponirt nicht einmal mehr den Bedienten, <hi rend="latintype">il n’y a pas de héros pour, son valét de chambre</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c2305954-7d87-4598-bbdf-ba2dc68ba5c6" xml:lang="de">il n’y a pas de héros pour, son valét de chambre – frz., in der Nähe betrachtet sind die größten Männer den anderen gleich; Worte, die Anne-Marie Bigot zugeschrieben werden: »Je vous renvoie à ce que disoit madame Cornuel, qu’il n’y avoit point de héros pour les valets de chambre et point de pères de l’Église parmi ses contemporains«. </note> – jemand hörte im Vorzimmer sagen, zwee <hi rend="latintype">feten</hi> in eine Woche und is doch nix dahinter. – Aber ein homöop. Meerwunder sprach ich dort, <persName xml:id="persName_cb8db478-2ab4-4749-8a09-953297e22b75">Mde. Wolff<name key="PSN0115840" style="hidden" type="person">Wolff, verw. Miller, gesch. Becker, Anna Amalie Christiane (1780-1851)</name></persName> v. <placeName xml:id="placeName_fd518f90-5a98-48a3-be58-0288d6c77c46">Theater<name key="NST0103341" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliche Schauspiele</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, die nah dran war, an der Halsschwindsucht zu sterben, und nach einem 10monatl. Aufenthalt in <placeName xml:id="placeName_d42526d1-888a-4136-ab17-a9cb40401e3d">Dresden<settlement key="STM0100142" style="hidden" type="area">Dresden</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> v. <persName xml:id="persName_a52f9689-cfa0-43b0-a6de-ff9de9260921">Trinks<name key="PSN0118822" style="hidden" type="person">Trinks, Carl Friedrich Gottfried (1800-1868)</name></persName> so hergestellt worden, daß sie bis zum Unkenntlichen dick und fett und kräftig aussieht, und stets im Briefwechsel mit ihm ist, weil sie nur dabei schwört. Sogar <persName xml:id="persName_a1f195dd-3aa3-49c2-b978-2e78e3cac6d9">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>!! frägt mich, ob <persName xml:id="persName_d1d2825f-8e7d-42a2-a5ba-137b91604ba1">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> die gewißen Pülverchen fort braucht, weil sie ein Namen v. einer Kur der Art gehört. Aber nein! <persName xml:id="persName_e4a3f659-f605-485d-aa00-ec4277f1031b">Stosch<name key="PSN0115165" style="hidden" type="person">Stosch, August Wilhelm (seit 1823) von (1783-1860)</name></persName> läßt ihn Tag für Tag abführen, wie <hi rend="latintype"><title xml:id="title_6cc08690-5715-4726-8a56-7cd3fd95c20e">Mr. Purgon<name key="PSN0113379" style="hidden" type="author">Molière (eigtl. Jean Baptiste Poquelin) (1622–1673)</name><name key="CRT0112082" style="hidden" type="dramatic_work">Le Malade imaginaire</name></title></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_eeca45c5-48b2-45b3-8f4b-8f702ad8e476" xml:lang="de">Mr. Purgon – Figur in Molières Komödie Le Malade imaginaire (Der eingebildete Kranke) von 1673.</note>.</p> <p>Der niedliche <persName xml:id="persName_2ff54a8d-0b59-46b5-a76d-4ccfb0cf8830">Stenzler<name key="PSN0115112" style="hidden" type="person">Stenzler, Adolf Friedrich (1807-1887)</name></persName> hat eine angenehme Erscheinung heut vor 8 Tagen bei uns gemacht; er wünschte sehr über <placeName xml:id="placeName_5f869ce1-87ce-4238-8f89-beec50ffac2f">Leipz.<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zurück gehen zu können; der Umweg ist ihm aber zu Zeitraubend, da er noch einen Aufenthalt bei seiner kranken <persName xml:id="persName_226adae0-d1ba-4756-9466-55dfde4c0202">Mutter<name key="PSN0118824" style="hidden" type="person">Stenzler, Charlotte (1779-1854)</name></persName> in <placeName xml:id="placeName_4cc3ced6-0bea-4dbb-a103-5cf246bf4dbf">Wolgast<settlement key="STM0103423" style="hidden" type="locality">Wolgast</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu machen hatte. Wir sprachen fast nur v. Dir, und ich habe mich über sein Musik Auffaßen und Unterscheiden gewundert und gefreut. Er wollte in <placeName xml:id="placeName_1540fa5c-5286-42ef-9654-8b3af65cd2f4">L.<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> auch gern über oriental. Typen <add place="above">mit <persName xml:id="persName_ef0ad615-f871-4e54-96dd-62f564d268ed">Tauchnitz<name key="PSN0118825" style="hidden" type="person">Tauchnitz, Carl Christoph Traugott (1761-1836)</name></persName><name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> sprechen, und wenn sein Urlaub es nur irgend gestattet, fällt er Dir doch nächstens unerwartet ins Haus. Auch er erzählt, wie anerkennend die <persName xml:id="persName_3218e6c6-a924-4bb6-9b25-4cbc2a4a6eb8">Franksche Familie<name key="PSN0118909" style="hidden" type="person">Franck, Familie von → Friederike (Frida) F.</name></persName> über Deinen Unterricht sei<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4f904b51-1aee-45bc-8687-8492c89d4ce8" xml:lang="de">wie anerkennend die Franksche Familie über Deinen Unterricht sei – Eduard Franck war seit 1834 in Düsseldorf Mendelssohns Schüler. Mit Mendelssohns Weggang von dort Ende Juli 1835 endete der Unterricht vorübergehend. Es wurde vereinbart, dass der junge Komponist zunächst seine Schulzeit beenden sollte. Unter dem Datum 23. September 1835 trug Mendelssohn 226 Reichstaler und 20 Groschen Unterrichtshonorar »[v]on Mde. Franck« in sein Haushaltsbuch ein (GB-Ob, M.D.M. f. 6, fol. 12v). Der Unterricht wurde ab Herbst 1836 bis 1838 in Leipzig fortgesetzt. Siehe dazu Feuchte, Felix Mendelssohn Bartholdy als Lehrer und Freund von Eduard Franck.</note>. <hi rend="latintype">Make your conditions, dear</hi>! – </p> <p>Ich vermuthe, Du liesest aus alter Bekanntschaft hie und da eine <title xml:id="title_c6e62df4-7818-4ef2-a53e-af9a0f4fd533">Löschpapierne<name key="PSN0119226" style="hidden" type="author">John, Ernst Carl Christian (1788–1856)</name><name key="CRT0111902" style="hidden" type="periodical">Allgemeine Preußische Staats-Zeitung</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fe7e9690-5393-4911-9359-7b81ecd2b664" xml:lang="de">eine Löschpapierne – Lea Mendelssohn Bartholdys Bezeichnung für die in Berlin erscheinende Allgemeine Preußische Staats-Zeitung.</note>, und da wirst Du gefunden haben, daß unser armer <persName xml:id="persName_34ab8d1f-9dd3-4958-8477-33fc48744631">General<name key="PSN0110097" style="hidden" type="person">Braun, Johann Carl Ludwig (1771-1835)</name></persName> gestorben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3df72f2f-1828-4cae-8c41-b0dde953e001" xml:lang="de">daß unser armer General gestorben – Der preußische Generalleutnant Johann Carl Ludwig Braun, Mieter der Etage über den Mendelssohns in deren Haus in der Leipziger Straße 3, war am 5. September 1835 gestorben.</note>, und mit welchem militair. Pomp und Ehren er bestattet worden. Die Aerzte (die für mich auch zu den falschen Berl. Einbildungen und Dünkel gehören) haben ihn bis zuletzt mit den schrecklichsten Mitteln gepeinigt, und trotz seines v. ihnen anerkannten verzweifelten Zustandes, zu Tode gehetzt. – Die <persName xml:id="persName_1288a12d-60a8-4cab-9635-5a0d7851ac11">Kinder<name key="PSN0110094" style="hidden" type="person">Braun, 14 Kinder von → Johann Carl Ludwig B.</name></persName> haben unmittelbar nach der Rückkehr v. Kirchhofe, Klavier geklimpert. Gewiße Menschen sollten gar keine Eltern haben; Schade, daß es nicht zu machen ist!</p> <p>Mein Herzenssohn, wir haben kalte, feuchte Witterung; frühsten Herbst, hoffnungslose Weinerndte. Frierst Du nur nicht in d. Gartenumgebung? wohnst Du nur nicht gleicher Erde? warum für den Winter grade <hi n="1" rend="underline">ländlich</hi>? Sprich! was ich fühle das begreift nur die es mitfühlt und die ewig treu Dir bleibt. <hi n="1" rend="underline">Hieher</hi> gehört,<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> daß <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3a84ca45-8ce1-47b7-a5cf-14716fd4b0de">Victoire<name key="PSN0112322" style="hidden" type="person">Kaskel, Victoria (Victoire) Caroline Eugenie (1811-1843)</name></persName></hi> ihren Sohn <hi n="1" rend="underline">nicht nur</hi> <persName xml:id="persName_79614573-98ad-411b-9e11-cbd9715061ba">Felix<name key="PSN0118820" style="hidden" type="person">Kaskel, Felix Gustav (seit 1869) Freiherr von (1833-1894)</name></persName>, sondern <hi n="1" rend="underline">auch</hi> <hi n="1" rend="underline">Rudolph</hi> <hi n="1" rend="underline">und</hi> Gustav taufen ließ<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0a549fbd-747d-4d2d-aaad-32821fdae5f9" xml:lang="de">daß Victoire ihren Sohn nicht nur Felix … taufen ließ – Felix Gustav Kaskel, der Sohn von Victoria Caroline Eugenie Kaskel, war am 7. Januar 1833 in Dresden zur Welt gekommen.</note>. Solche <hi rend="latintype">naive</hi> Impertinenz ist mir nicht vorgekommen! Wir eßen <date cert="high" when="1835-09-12" xml:id="date_f8abbcc7-f71a-43d0-b552-febdad3916f1">heut</date> in <placeName xml:id="placeName_d4c2a23f-4742-4b99-a4ad-6d94fb9801c2">Charl.burg<settlement key="STM0103266" style="hidden" type="locality">Charlottenburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, ich wünsche gesegnete Mahlzeit, und alles was Du unternimmst, <hi rend="latintype">blessed for ever</hi>. Verzeih, daß ein engl. Wörtchen der Feder enttröpfelt, sie ist einmal ganz wild, die alte Mama. – Eben kömmt <title xml:id="title_58b7b4c8-04e8-479d-8a37-7603988b9253">Dein liebenswürdigster Br. <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-09-10-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 10. September 1835</name> </title>! Gott sei Dank daß Du fröhlich und heiter bist und daß Deine Umgebungen Dich freuen und gut stimmen. Das ist meine Nahrung, und wenn ich, wie <persName xml:id="persName_1a2cfe50-5bf3-475d-b690-19ca432309ae">Stosch<name key="PSN0115165" style="hidden" type="person">Stosch, August Wilhelm (seit 1823) von (1783-1860)</name></persName> sagt, herzkrank bin, so machst <hi n="1" rend="underline">Du</hi> mich gesund und glücklich! – Du bist so ordentlich und mäßig in Ausgaben, bester Sohn! daß Du Dich nicht drum quälen mußt, wenn Du doppelt so viel als in <placeName xml:id="placeName_3183b977-66cd-4c90-92ba-3cf73cff60c4">Düß.<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> verwohnst. Heiterkeit, frische Luft an dem neuen Aufenthaltsort sind alles werth, und wenn Du die nahe Gelegenheit hast, Luft zu athmen und ohne große Anstalt spatzieren zu können, so stärkst Du Deine Gesundheit und Lebenskraft. – Zugleich mit <title xml:id="title_c8205463-1416-4ceb-bfd2-2ba593a389a7">Deinem Br. <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-09-10-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 10. September 1835</name> </title> (und den prächtigen Anzeigen, ein Schmuck meiner Sammlung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_43b7b62d-4144-4356-a5fe-1a4d789a1204" xml:lang="de">den prächtigen Anzeigen, ein Schmuck meiner Sammlung – Lea Mendelssohn Bartholdy sammelte kuriose Zeitungsannoncen. Im Brief vom 10. September 1835 hatte ihr Sohn Anzeigen aus dem Leipziger Tageblatt und Anzeiger Nr. 252 von Mittwoch, dem 9. September 1835, übersandt.</note>, vorzügl. die des Wittwers) lief auch eine 16 Seitenlange Epistel v. <persName xml:id="persName_65312f8b-40f2-48bb-9a08-723323fe3ed5">Erdmanns<name key="PSN0118816" style="hidden" type="person">Erdmann, Familie von → Johann Eduard E.</name></persName> aus <placeName xml:id="placeName_13ee3f58-a1dc-40cc-b244-99a8a07865ab">Dresden<settlement key="STM0100142" style="hidden" type="area">Dresden</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_10ce8960-3091-4395-a01c-f1b47d3ab5d9" xml:lang="de">eine 16 Seitenlange Epistel v. Erdmanns aus Dresden – Dieser Brief der Familie von Johann Eduard Erdmann ist nicht überliefert.</note> ein, <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_371292f7-696c-4e59-88a6-e243416f8fb8"> <corr resp="writer">deren</corr> <sic resp="writer">deßen</sic> </choice> Lesung wir uns aber bis den Abend aufsparen. – Tausend und noch einmal tausend Dank für Deine lieben Mittheilungen. – Du schreibst gar nicht, ob Du das <hi n="1" rend="underline">Eßen</hi> – <title xml:id="title_9e2c90b5-a041-4a30-8303-c6c0f88a225e">der Mensch lebt und bestehet<name key="PSN0110410" style="hidden" type="author">Claudius, Matthias (Pseud.: Asmus) (1740-1815)</name><name key="CRT0112659" style="hidden" type="literature">Der Mensch lebt und bestehet nur eine kleine Zeit</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b4aeefc3-3590-4b9c-a225-ad8a9e786211" xml:lang="de">der Mensch lebt und bestehet – Beginn von Matthias Claudius’ Gedicht »Der Mensch lebt und bestehet nur eine kleine Zeit«.</note> – nur aus Eßen und Trinken – so schlecht gefunden als <persName xml:id="persName_913df613-ddd6-4354-af05-9fb72b8d254d">Hauser<name key="PSN0111775" style="hidden" type="person">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</name></persName> sagte? Laß Dir nichts abgehen und genieße nur guten, unverfälschten Wein: <persName xml:id="persName_d62fb93e-964e-4e8b-a488-9717072f4aea">Mde. H.<name key="PSN0111777" style="hidden" type="person">Hauser, Luise Georgine Henriette (1796-1867)</name></persName> oder <persName xml:id="persName_3c80ee2b-58a1-40c5-ab7f-8f26248eb981">Mde. Vogt<name key="PSN0115544" style="hidden" type="person">Voigt, Henriette (1808-1839)</name></persName> soll Dir eine Wäscherin zuweisen, die auch das edle Flickerhandwerk mit ihrer Kunst verbindet, damit die Hemden nicht so herunterkommen wie die Kunst. Laß doch den <persName xml:id="persName_fc777fa1-1528-4b29-8293-cbaf5cff3d64">Taubert<name key="PSN0115254" style="hidden" type="person">Taubert, Carl Gottfried Wilhelm (1811-1891)</name></persName> wegen Diebstahl in öffentl. Blättern belangen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d22017d4-9b35-4522-9501-300335388673" xml:lang="de">den Taubert wegen Diebstahl in öffentl. Blättern belangen – Im Brief vom 10. September 1835 hatte Mendelssohn geschrieben: »Gestern Abend hörte ich in einer Gesellschaft Lieder ohne Worte von Taubert [An die Geliebte für Klavier op. 16] spielen, das ist meiner Treu allzu doll einen Menschen so auszuziehen, wie der mich, er läßt mir keinen Faden, und setzt vom Seinigen noch mancherlei dummes Zeug hinzu.«</note>: sieh doch einer die Taubeneinfalt! – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_9408dcee-50d6-41d2-8cf3-3ce96dbe50aa">Mde. Spontini<name key="PSN0115038" style="hidden" type="person">Spontini, Maria Caterina Celeste (1790-1878)</name></persName></hi> traf ich <date cert="high" when="1835-09-11" xml:id="date_ca8e0ba2-2539-4036-9a2b-470f829cfc15">gestern</date> in einem Laden, sie frug sehr theilnehmend nach Dir und ich erzählte, daß Du 1 Instrument ihres <persName xml:id="persName_fb5e36d4-5510-4d2b-970d-de219985e90a">Bruders<name key="PSN0110924" style="hidden" type="person">Érard, Jean-Baptiste Orphée Pierre (1794-1855)</name></persName> nach <placeName xml:id="placeName_8346248d-7c4d-4f35-8ee9-92be2f48806c">Düß.<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> verschrieben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9214dea6-489f-4189-873e-09249baa6c4e" xml:lang="de">daß Du 1 Instrument ihres Bruders nach Düß. verschrieben – Im Sommer 1835 hatte Mendelssohn einen Flügel aus der Fabrik Jean-Baptiste Orphée Pierre Érards für die Familie von Carl Gottlieb Kyllmann vermittelt. Vgl. Brief fmb-1835-06-26-01 (Brief Nr. 1172) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 26. Juni 1835.</note>. <hi rend="latintype">Apropos</hi>, wie befindet sich Deines?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e8b1e171-8c83-40dc-8ebd-82d054c674ec" xml:lang="de">wie befindet sich Deines? – Felix Mendelssohn Bartholdys Flügel von Jean-Baptiste Orphée Pierre Érard.</note> Auf <persName xml:id="persName_7be460e3-c14e-4a82-b1b2-b413659bb76c">Mosch.<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> freu ich mich herzlich<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c6b9b3a1-ef59-46fd-a34d-67a7084c1cf1" xml:lang="de">Auf Mosch. freu ich mich herzlich – Mendelssohn hatte in seinem Brief vom 10. September 1835 Ignaz Mosches’ Kommen nach Leipzig für Anfang Oktober angekündigt.</note>: wüßt ich doch, Dir etwas zu schicken, was Dir angenehm od. nützl. wäre; denn obwohl man in <placeName xml:id="placeName_efeea88e-8add-4c19-a89d-9ed6979b94dc">L.<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> alles haben kann, so kauft der ordentl. Jüngling sich doch nicht alles. Verrathe mir die geheimen Wünsche eines gewißen F. M. B.</p> <closer rend="left">Tausend Grüße v. <hi n="1" rend="underline">Vaterchen</hi> und <hi n="1" rend="underline">Mutterchen</hi>, sagt das <persName xml:id="persName_173326f7-b6b5-4547-8d53-21613c0ea775">Töchterchen<name key="PSN0119122" style="hidden" type="person">Wolff, Henriette Marianne (1812-1883)</name></persName> v. <persName xml:id="persName_956d5860-bf9e-4840-b7fd-2d0ab07c211f">Michel Wolf<name key="PSN0115851" style="hidden" type="person">Wolff, Michael (bis 1802: Michel Wulff) (1771-1856)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0a239ee3-e4a2-4831-933e-4e829927ba74" xml:lang="de">das Töchterchen v. Michel Wolf – Henriette Marianne Wolff, die jüngste Tochter des Berliner Bankiers Michael Wolff, war damals 27 Jahre alt.</note>. Ich traf ihn neul. auf einer kleinen, mit großen Namen gezierten Ausstellung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7298357e-38bd-43e4-9e13-bbdf5eefedcf" xml:lang="de">einer kleinen, mit großen Namen gezierten Ausstellung – Die Bilderausstellung wird bereits in Brief gb-1835-09-05-01 Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 5. September 1835, erwähnt. Sie fand in den Räumlichkeiten der Königlich Preußischen Akademie der Künste Unter den Linden 3 (im ehemaligen Königlichen Marstall) statt.</note>; er hat meinen <hi rend="latintype">Cicerone</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_cd36157e-4b7f-417a-ae51-6722de79da67" xml:lang="it ">Cicerone – ital., Fremdenführer.</note> unter den <persName xml:id="persName_80601c5c-95ed-4d71-8fd3-0b110b03a7ec">Rubens<name key="PSN0114342" style="hidden" type="person">Rubens, Peter Paul (1577-1640)</name></persName>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d572bbab-b23b-41a9-8f8a-f760869800d2">da Vinci<name key="PSN0112789" style="hidden" type="person">Leonardo da Vinci (1452-1519)</name></persName></hi> und solch guter <hi rend="latintype">soi disant</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_52abf5f5-a616-46a3-acda-a43b0dbffaa9" xml:lang="fr ">soi disant – frz., soi-disant, sogenannt, angeblich.</note> Gesellschaft gemacht: Gott, wie hat er ge<gap quantity="5" reason="covering" unit="characters"></gap> kommt!</closer> </div> </body> </text></TEI>