gb-1835-09-02-01
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Leipzig, 2. September 1835
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext, S. 1 rechts oberhalb des Briefbeginns Datierung »2 Sept 35.« von fremder Hand; S. 4 leer.
Jacob Bernhard Limburger
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
P: P:
Anbei habe ich die Ehre Ihnen die Liste der ConcertTage
Von unsern sowohl als den,
Ich werde mich dieser Sache unterziehen, wenn Sie die Güte haben wollten, mir eine Uebersicht derjenigen Sinfonien und Ouvertüren zukommen zu lassen, welche Sie gedenken im Laufe dieses Winters zur Aufführung zu bringen. Ich werde Ihnen sodann diejenigen anzeigen, wovon keine Partituren zu schaffen sind.
Ich weiß nicht ob es Ihnen bekannt ist, daß ich seit vielen Jahren, (es werden wohl dreißig seyn) das Amt gehabt habe, alle Anträge fremder oder auch einheimischer Künstler, welche im MusDir. Pohlenz
Weit öfter aber tritt der Fall ein, daß fremde Künstler sich wollen im worden ist zu sehen.
Sobald sich nun Fremde zum Auftreten im
Clara den
JBLimburger
Sept. 1835
Anbei habe ich die Ehre Ihnen die Liste der ConcertTage zu überreichen. Den Catalog der, dem Concerte gehörigen Musikalien, wollte ich in nächster Woche gemeinschaftlich mit H. Adv. Schleinitz, revidiren, und Ihnen sodann die sämtl Musikalien, nebst dazu gehörigen Schlüsseln zu übergeben. Von unsern sowohl als den, Herrn Matthäi gehörigen, Sinfonien, sind die Partituren nicht bei diesen Sammlungen. Da jedoch die Direction nur mittelst der Partitur wirksam geschehen kann, so wird man besorgt seyn, die Partituren, wovon nämlich gestochene existiren, herbeizuschaffen. Ich werde mich dieser Sache unterziehen, wenn Sie die Güte haben wollten, mir eine Uebersicht derjenigen Sinfonien und Ouvertüren zukommen zu lassen, welche Sie gedenken im Laufe dieses Winters zur Aufführung zu bringen. Ich werde Ihnen sodann diejenigen anzeigen, wovon keine Partituren zu schaffen sind. Ich weiß nicht ob es Ihnen bekannt ist, daß ich seit vielen Jahren, (es werden wohl dreißig seyn) das Amt gehabt habe, alle Anträge fremder oder auch einheimischer Künstler, welche im Gewandhause Concert geben oder sich im Abonnementconcerte hören lassen wollen, anzunehmen und das darauf Erforderliche zu besorgen. Ich wäre auch bereit diesem Geschäft mich noch auf Ein Jahr zu unterziehen, wünschte jedoch daß Herr Kistner es mit übernähme, da er mir vorzüglich und weit mehr als ich, dazu befähigt scheint. Das Geschäft kann jedoch ohne Ihre Mitwirkung durchaus nicht gemacht werden, da Alles im vollsten Einverständnis geschehen muß. In vorletzter Conferenz wurde über diesen Gegenstand zwar gesprochen, aber, wie es oft zu geschehen pflegt, nicht definitiv. Man hat bisher die Sache mir zwar ganz allein überlassen, und ich berieth mich deshalb mit H. MusDir. Pohlenz. Allein diese Verfahrungsart will ich durchaus nicht beibehalten. Sobald Jemand den Saal zu einem Extraconcerte haben will, nehme ich zwar Notiz davon und vom Tage, weise jedoch den Suchenden an Sie, und, falls Sie kein Bedenken dagegen haben, dann erst sende ich das gewöhnliche Umlaufschreiben an sämtl. Mitglieder der Direction wegen Bewilligung des Saales, und, ob es bei den gewöhnlichen Bedingungen, nämlich Vorausbezahlung von 30 thl. für SaalMiethe und Beleuchtung, verbleiben soll. Weit öfter aber tritt der Fall ein, daß fremde Künstler sich wollen im Abonn:concerte hören lassen, die Unbekannten; um in den musikal. Blättern genannt zu werden, die Bekannten, um ein Honorar zu bekommen, oder den Saal zu einem eignen Concerte. Letzteres seltner, aber für ein Honorar will Jedes gern auftreten. Zuweilen, bei interessanten Erscheinungen, hat sich die Kasse, auch bei einem nicht ganz geringen Honorar, durch Einnahme von ExtraBillets ganz wohl befunden. Ist aber der oder die Fremde nicht eben interessant, so kommt Niemand mehr, als die gewöhnlichen Abonnenten, die jedoch, wenn sie für ihr niedriges Abonnement, im Laufe des Winters eine Anzahl bedeutender Virtuosen aus der Nähe und Ferne hören können, alle Ursache haben, zufrieden su seyn, was sie dann auch sind und durch fleißigen Besuch der Concerte beweisen: Ueberhaupt, dünkt mich, ist das gesammte musikliebende Publikum der Direction stets viel Dank schuldig, da sie, eine lange Reihe von Jahren eine unablässige und höchst uneigennützige Sorge dem Vergnügen und dem edlern Genuße des Publikums gewidmet, und so glücklich gewesen ist diese ihre Sorge durch die Bemühung, Sie für Leipzig zu gewinnen, gekrönt worden ist zu sehen. Sobald sich nun Fremde zum Auftreten im AbonnementConcerte bei mir melden, werde ich sie an Sie zuvörderst verweisen. Dann würde ich bitten, daß wir bei Herrn Kistner darüber beratheten, und hierauf bekäme der Fremde die Resolution. Das Nämliche würde geschehen, wenn der Fremde sich zuerst bei Ihnen meldet. Ich würde als Dritten den Herrn Cassirer vorschlagen, möchte demselben aber nicht noch mehr Geschäfte aufbürden. Herr Wiek hat mir schon vor ein paar Wochen gesagt, er wünsche für seine Tochter Clara den Saal zu einem Concerte, vor Michaelis. Ich habe ihm, ohne Genehmigung, natürlich nichts zugesagt, zweifle auch, daß das Directorium vor unserm ersten Abonnementconcerte eine andres Concert gestatten wird. Mit vollkommender Hochachtung Ihr Ergebenster JBLimburger v. h. den 2 Sept. 1835.
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1835-09-02-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1835-09-02-01" xml:id="title_3cff8649-9650-4a5d-9ae3-dcaf854d52cc">Jacob Bernhard Limburger an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Leipzig, 2. September 1835</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_cecd8125-5b02-44c5-aab7-a55dc7fc541c">Anbei habe ich die Ehre Ihnen die Liste der ConcertTage zu überreichen. Den Catalog der, dem Concerte gehörigen Musikalien, wollte ich in nächster Woche gemeinschaftlich mit H. Adv. Schleinitz, revidiren, und Ihnen sodann die sämtl</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_2e1b3d14-dbc1-4b90-a4ff-b36dd009e780">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="unknown" type="precursor" xml:id="title_ebfbb985-b78c-4430-a578-b5c4246bc8b5">unbekannt</title> <title key="unknown" type="successor" xml:id="title_d339ffa0-5fa6-46f2-bafd-134cdc4af001">unbekannt</title> <author key="PSN0112847">Limburger, Jacob Bernhard (1770-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0112847" resp="writer">Limburger, Jacob Bernhard (1770-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_6cd3115a-c6a0-425b-a248-90b1d7ee1824"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_67c02a2a-bf4c-4a7f-bdc0-f8cbe8d9e74b"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 30/80.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1835-09-02-01" type="letter" xml:id="title_1b32ce7a-e554-4cb0-aa5e-53ae1b9fcdb4">Jacob Bernhard Limburger an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Leipzig, 2. September 1835</title> <incipit>Anbei habe ich die Ehre Ihnen die Liste der ConcertTage zu überreichen. Den Catalog der, dem Concerte gehörigen Musikalien, wollte ich in nächster Woche gemeinschaftlich mit H. Adv. Schleinitz, revidiren, und Ihnen sodann die sämtl</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext, S. 1 rechts oberhalb des Briefbeginns Datierung »2 Sept 35.« von fremder Hand; S. 4 leer.</p> <handDesc hands="1"> <p>Jacob Bernhard Limburger</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="other">Liste der Abonnementkonzerte des Gewandhauses in der Saison 1835/36; heutiger Standort nicht bekannt.</bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-09-02" xml:id="date_4ba17fc2-9618-4389-ab67-3b053d2a9bc9">2. September 1835</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0112847" resp="author" xml:id="persName_fd028493-6c10-4737-87a4-94f8085ff59d">Limburger, Jacob Bernhard (1770-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0112847" resp="writer">Limburger, Jacob Bernhard (1770–1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_4e35f864-f4a3-4a83-ae4d-93e89c2bcd27"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_b130b7ed-9660-4b4a-a141-ead07f5e7bc1">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_bcf47205-fb2d-4a96-9897-3a88bd8bfbdb"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_4470492a-6ec9-4101-b20e-ac71c17a36ef"> <docAuthor key="PSN0112847" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_82292765-133d-4f39-9b73-192e70b3b08d">Limburger, Jacob Bernhard (1770–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0112847" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_6171c173-f396-4a41-adbf-477fa290956b">Limburger, Jacob Bernhard (1770–1847)</docAuthor> <head rend="left"><hi rend="latintype">P: P:</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_98b38366-3521-4c79-98e5-880e61877edc" xml:lang="la ">P: P: – lat. praemissis praemittendis, der gebührende Titel sei vorausgeschickt.</note></head> <p style="paragraph_without_indent">Anbei habe ich die Ehre Ihnen die Liste der ConcertTage<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b06d4cb9-bacd-44ef-9f75-5a6bdf9c93fe" xml:lang="de">die Liste der ConcertTage – Die Auflistung der Abonnementkonzerte des Gewandhauses in der Saison 1835/36 ist nicht bekannt. Die Termine der zwanzig Konzerte und ihrer Konzertprogramme werden genannt in Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 919-940.</note> zu überreichen. Den Catalog der, dem <placeName xml:id="placeName_edcebb15-256d-4f81-ab41-458d415804c9">Concerte<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gehörigen Musikalien, wollte ich in nächster Woche gemeinschaftlich mit H. <persName xml:id="persName_714dc014-8df0-45a0-bc0b-37ac4bdd161c">Adv. Schleinitz<name key="PSN0114567" style="hidden" type="person">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName>, revidiren, und Ihnen sodann die sämtl Musikalien, nebst dazu gehörigen Schlüsseln zu übergeben.</p> <p>Von unsern sowohl als den, <persName xml:id="persName_f1d0bafc-4284-4518-a6c7-201a510cd2e2">Herrn Matthäi<name key="PSN0113123" style="hidden" type="person">Matthäi, Heinrich August (1781-1835)</name></persName> gehörigen, Sinfonien, sind die Partituren nicht bei diesen Sammlungen. Da jedoch die Direction nur mittelst der Partitur wirksam geschehen kann, so wird man besorgt seyn, die Partituren, wovon nämlich gestochene existiren, herbeizuschaffen.</p> <p>Ich werde mich dieser Sache unterziehen, wenn Sie die Güte haben wollten, mir eine Uebersicht derjenigen Sinfonien und Ouvertüren zukommen zu lassen, welche Sie gedenken im Laufe dieses Winters zur Aufführung zu bringen. Ich werde Ihnen sodann diejenigen anzeigen, wovon keine Partituren zu schaffen sind.</p> <p>Ich weiß nicht ob es Ihnen bekannt ist, daß ich seit vielen Jahren, (es werden wohl dreißig seyn) das Amt gehabt habe, alle Anträge fremder oder auch einheimischer Künstler, welche im <placeName xml:id="placeName_4dfda60e-a134-4ab6-a60a-9f8d4fd35cab">Gewandhause<name key="NST0104844" style="hidden" subtype="Gebäude / Saal" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Concert geben oder sich im <placeName xml:id="placeName_55074e85-060c-4369-816f-b131315bce0c">Abonnementconcerte<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> hören lassen wollen, anzunehmen und das darauf Erforderliche zu besorgen. Ich wäre auch bereit diesem Geschäft mich noch auf Ein Jahr zu unterziehen, wünschte jedoch daß <persName xml:id="persName_1bdbcbb6-ba0d-40f4-89de-085d75a95118">Herr Kistner<name key="PSN0112402" style="hidden" type="person">Kistner, Carl Friedrich (1797-1844)</name></persName> es mit übernähme, da er mir vorzüglich und weit mehr als ich, dazu befähigt scheint. Das Geschäft kann jedoch ohne Ihre Mitwirkung durchaus nicht gemacht werden, da Alles im vollsten Einverständnis geschehen muß. In vorletzter Conferenz wurde über diesen<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Gegenstand zwar gesprochen, aber, wie es oft zu geschehen pflegt, nicht definitiv. Man hat bisher die Sache mir zwar ganz allein überlassen, und ich berieth mich deshalb mit H. <persName xml:id="persName_00ee49cf-49a3-434a-8e46-8f24ec0f5601"><hi rend="latintype">MusDir</hi>. Pohlenz<name key="PSN0113927" style="hidden" type="person">Pohlenz, Christian August (1790-1843)</name></persName>. Allein diese Verfahrungsart will ich durchaus nicht beibehalten. Sobald Jemand den <placeName xml:id="placeName_441293ac-58f5-47bd-a107-8fe5d7ff4e57">Saal<name key="NST0104844" style="hidden" subtype="Gebäude / Saal" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu einem Extraconcerte haben will, nehme ich zwar Notiz davon und vom Tage, weise jedoch den Suchenden an Sie, und, falls Sie kein Bedenken dagegen haben, dann erst sende ich das gewöhnliche Umlaufschreiben an sämtl. Mitglieder der <placeName xml:id="placeName_69f0378f-c400-4e80-ad8f-2c35ee93ebe6">Direction<name key="NST0100328" style="hidden" subtype="Konzertdirektion" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> wegen Bewilligung des Saales, und, ob es bei den gewöhnlichen Bedingungen, nämlich Vorausbezahlung von 30 thl. für SaalMiethe und Beleuchtung, verbleiben soll.</p> <p>Weit öfter aber tritt der Fall ein, daß fremde Künstler sich wollen im <placeName xml:id="placeName_6a55de2d-8151-40d2-b0bb-3ece7cddd9e6">Abonn:concerte<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> hören lassen, die Unbekannten; um in den musikal. Blättern genannt zu werden, die Bekannten, um ein Honorar zu bekommen, oder den <placeName xml:id="placeName_eacb9bbe-2e64-4f1b-a78b-b24616d82e44">Saal<name key="NST0104844" style="hidden" subtype="Gebäude / Saal" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu einem eignen Concerte. Letzteres seltner, aber für ein Honorar will Jedes gern auftreten. Zuweilen, bei interessanten Erscheinungen, hat sich die Kasse, auch bei einem nicht ganz geringen Honorar, durch Einnahme von ExtraBillets ganz wohl befunden. Ist aber der oder die Fremde nicht eben interessant, so kommt Niemand mehr, als die gewöhnlichen Abonnenten, die jedoch, wenn sie für ihr niedriges Abonnement, im Laufe des Winters eine Anzahl bedeutender Virtuosen aus der Nähe und Ferne hören können, alle Ursache haben, zufrieden <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_20f5fb43-6adf-4be1-8cd0-f094ab851d9a"> <corr resp="writer">z</corr> <sic resp="writer">s</sic> </choice>u seyn, was sie dann auch sind und durch fleißigen Besuch der Concerte beweisen: Ueberhaupt, dünkt mich, ist das gesammte musikliebende Publikum der <placeName xml:id="placeName_b4925c5e-1b89-427f-9651-afcdd9ebcfa0">Direction<name key="NST0100328" style="hidden" subtype="Konzertdirektion" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> stets viel Dank schuldig, da sie, eine lange Reihe von Jahren eine unablässige und höchst uneigennützige Sorge dem Vergnügen und dem edlern Genuße des Publikums gewidmet, und so glücklich gewesen ist diese ihre Sorge durch die Bemühung, Sie für <placeName xml:id="placeName_d915f7f3-8832-407c-9756-a4628aa54518">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu gewinnen,<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> gekrönt <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_0c6ca1ba-e0e7-4b27-8fba-fbbdbc84856b">worden ist</del> zu sehen.</p> <p>Sobald sich nun Fremde zum Auftreten im <placeName xml:id="placeName_6ab1d0ad-6b4d-4f39-b3e6-f3879e861319">AbonnementConcerte<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> bei mir melden, werde ich sie an Sie zuvörderst verweisen. Dann würde ich bitten, daß wir bei <persName xml:id="persName_1e59465d-4439-41b6-ba06-a75d66a164d9">Herrn Kistner<name key="PSN0112402" style="hidden" type="person">Kistner, Carl Friedrich (1797-1844)</name></persName> darüber beratheten, und hierauf bekäme der Fremde die Resolution. Das Nämliche würde geschehen, wenn der Fremde sich zuerst bei Ihnen meldet. Ich würde als Dritten den <persName xml:id="persName_12082ddc-7209-4625-88af-605b4f0ac00c">Herrn Cassirer<name key="PSN0111728" style="hidden" type="person">Härtel, Wilhelm Christoph (1787-1849)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4bf58074-dbaf-46a4-8a33-aeb6932ffbd8" xml:lang="de">den Herrn Cassirer – In den Jahren 1833 bis 1842 hatte Wilhelm Christoph Härtel, ein Cousin von Raymund und Hermann Härtel, das Amt inne (Dörffel, Geschichte der Gewandhausconcerte, S. 235).</note> vorschlagen, möchte demselben aber nicht noch mehr Geschäfte aufbürden.</p> <p><persName xml:id="persName_ebd643dc-256b-4d0c-a9c6-da59115fb456">Herr Wiek<name key="PSN0115761" style="hidden" type="person">Wieck, Johann Gottlob Friedrich (1785-1873)</name></persName> hat mir schon vor ein paar Wochen gesagt, er wünsche für seine Tochter <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_63a6b970-af08-4017-b96b-ededd80b89a8">Clara<name key="PSN0115759" style="hidden" type="person">Wieck, Clara Josephine (1819-1896)</name></persName></hi> den <placeName xml:id="placeName_120da4f4-7de9-41a0-b334-50c2dd0b1861">Saal<name key="NST0104844" style="hidden" subtype="Gebäude / Saal" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu einem Concerte, vor Michaelis<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0b6e7198-137f-4105-9730-a611ebbaf4f9" xml:lang="de">Herr Wiek … wünsche für seine Tochter Clara den Saal zu einem Concerte, vor Michaelis – Clara Wiecks Konzert wurde erst für die Zeit nach Michaelis angesetzt (Michaelis: Datumsbezeichnung für den 29. September). Es fand am 9. November 1835 statt. Sie spielte darin u. a. zusammen mit Felix Mendelssohn Bartholdy und dem jungen Pianisten Louis Rakemann Johann Sebastian Bachs Konzert für drei Klaviere d-Moll, BWV 1063, mit Quartettbegleitung. Zum weiteren Programm vgl. Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 924 f.</note>. Ich habe ihm, ohne Genehmigung, natürlich nichts zugesagt, zweifle auch, daß das <placeName xml:id="placeName_7b869739-1953-44e0-8104-6b6790331b79">Directorium<name key="NST0100328" style="hidden" subtype="Konzertdirektion" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> vor unserm ersten <placeName xml:id="placeName_61c0d457-aec9-4791-b228-b3f08d6ae634">Abonnementconcerte<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1de82459-bf52-47b9-a829-164bec927687" xml:lang="de">unserm ersten Abonnementconcerte – Das erste Konzert des Gewandhauses am 4. Oktober 1835 war zugleich das erste Konzert, das Mendelssohn als Gewandhauskapellmeister dirigierte. Das Programm ist aufgelistet in Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 919 f.</note> <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_1ab857df-c708-4f5d-9f8f-05494b4e5807"> <sic resp="writer">eine</sic> <corr resp="editor">ein</corr> </choice> andres Concert gestatten wird.</p> <closer rend="left">Mit vollkommender Hochachtung</closer> <signed rend="right">Ihr Ergebenster</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">JBLimburger</hi></signed> <dateline rend="left">v. h.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_f8734c6f-e03b-4469-8e79-85e38da0ff6f" xml:lang="de">v. h. – von hier.</note> den <date cert="high" when="1835-09-02" xml:id="date_1dd280b4-91a7-427a-8cfe-a6c02bc6cb7b">2 <hi rend="latintype">Sept</hi>. 1835</date>.</dateline> </div> </body> </text></TEI>