gb-1835-08-11-01
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Ostende, 8. und 11. August 1835
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse.
Rebecka Lejeune Dirichlet
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Felix Mendelssohn Bartholdy.
Ostendeden
Heut ist der glücklichste Tag meines
undWittenberg
, zugleich mit einem guten Bülletin überBerlin
Über unsre weitere Reise kann ich noch gar nichts bestimmen, denk Dir die Fatalität daß Dirichlet noch gar kein Seebad
Adagioangenehm, aber eklich, ich muß jedesmal an Deine Proposition auf dem Wege nach
denken, mit Euch in den Kahn zu gehn, die ich verwarf, und jetzt muß ich eben so schlimme annehmen. Ich bin nur froh daß mich kein Mensch kennt;Hamm
Valke de Kampt
Mr. St. Amourauch nicht. Sonst ist das Leben recht angenehm, das heißt, es ist gar keins, und keine Badeplaisirs auszustehn, und das Meer entzückt und überrascht mich jedesmal aufs Neue.
Spyund meine Kinderdecke sind bald fertig, Reisememoiren über das
bluebin, nun werde ich
Voilà les charmes d’Ostende , hätte ich nur mein
geschleiben, er geht alle Tage mit seiner
Wenn Dirichlet, wie ich hoffe,
, ein Paar Tage inAntwerpen
undNamur
,Verviers
la Suisse belgique, nach
, und wennAchen
Dirs.
, ich denke,Godesberg
Septembergeschehen können, im Fall aber die
bleiben, kommst Du dann in die Gegend, so könnten wir uns ja auf einen od. 2 Tage Rendezvous inDüren
geben, im letzteren Falle, im erstern träfen wir uns ja wohl inDüsseldorf
od.Godesberg
. Sobald etwas näher bestimmt ist, schreibe ich es Dir, überhaupt, Du kannst Dich drauf verlassen, daß ich diesen Winter ein fleißigerer Correspondent seyn werde, als den vorigen, ich werde mich dabei viel besserHorchheim
Ich freue mich sehr, bald einen eigenhändigen Brief von
Dirichlet alle Tage ein Rescript von der
Dir.
,Mr. Amadèe Arendt
professeur àMalines ,
avec sonèpouse et un accent parisien, ist hier, und noch genau so abgeschmackt, wie vor 6 Jahren, er sitzt am Kassenhaus am Meere, den Kopf in die Hand gestützt, und wirft einen sorgenvollen Blick aufs Meer; bei einer Geschichte die er erzählte, frug ich ihn, ob das wieder ein Vetter bei
wäre,Navarin
Enfantillages, sagte er darauf. Wenn man ihm glauben soll, ist er sehr viel herum gewesen, und kennt
Danke
Ostende den 8ten Aug. Heut ist der glücklichste Tag meines Ostender Aufenthalts, und den hast Du mir bereitet, mein Herzens Felix. Ich empfing heut Deine beiden Briefe aus Wittenberg und Berlin, zugleich mit einem guten Bülletin über Walter und Marianes freundlichen Brief, als wir eben vom Bad zurückkamen, wie froh ich bin, die Eltern wieder an Ort und Stelle zu wissen, und Dich bei ihnen und von der Reise erlös’t, das kannst Du Dir denken. Dein Brief mit Haus und Garten, Pauls und dem Gärtner hat in mir zum Erstenmale auf der ganzen Reise Heimweh nach Berlin erregt, od. vielmehr nach Euch in Berlin, ihr Lieben. Gott sey Dank, daß ihr wohl seyd und so gut seyd. Und Dir namentlich Dank, mein lieber Felix, für Deine fleißigen Berichte. Wohlthäter. Über unsre weitere Reise kann ich noch gar nichts bestimmen, denk Dir die Fatalität daß Dirichlet noch gar kein Seebad wieder hat nehmen können, einen ganz unbedeutenden Halsschmerzes wegen, wir werden von einem Tag zum andern vertröstet, sitzen aber unterdessen heut den 8ten Tag hier. Mir bekommen die Bäder vortrefflich, sie sind aber auch, wie das Adagio angenehm, aber eklich, ich muß jedesmal an Deine Proposition auf dem Wege nach Hamm denken, mit Euch in den Kahn zu gehn, die ich verwarf, und jetzt muß ich eben so schlimme annehmen. Ich bin nur froh daß mich kein Mensch kennt; Herr Valke de Kampt der eine Austernerziehungsanstalt hat, die wir heut besuchen und wahrscheinlich kosten werden, badet nicht, weil er seit seinem 17ten Jahre das Podagra hat, und Mr. St. Amour auch nicht. Sonst ist das Leben recht angenehm, das heißt, es ist gar keins, und keine Badeplaisirs auszustehn, und das Meer entzückt und überrascht mich jedesmal aufs Neue. Heut kommt der König, schade, daß schon Sonnabend ist, man könnte sonst welchen davon machen. Mein Spy und meine Kinderdecke sind bald fertig, Reisememoiren über das Musikfest sind schon geschrieben, ohne daß ich blue bin, nun werde ich die letzten Tage v. Pompeji anfangen und mir einen Kragen sticken. Voilà les charmes d’Ostende, hätte ich nur mein Walterchen hier, heut hat er mir selbst geschleiben, er geht alle Tage mit seiner Gloßmutter spatzieren, die sehr über sein Fußgehen verwundert ist, und meint, er würde bald mit seinem Vater rivalisiren. Wenn Dirichlet, wie ich hoffe, morgen anfängt zu baden, so gehen wir gegen den 24sten von hier fort, bleiben einen Tag in Antwerpen, ein Paar Tage in Brüssel, gehn von da über Namur und Verviers, la Suisse belgique, nach Achen, und wenn Dirs. Vater halbweg so weit ist, wie ich glaube und hoffe, halten wir uns dort nicht auf, sondern gehen mit den Alten gleich nach Godesberg, ich denke, bies wird Anfang September geschehen können, im Fall aber die Mutter nicht reisen kann, müssen wir an 14 Tage in Achen od. Düren bleiben, kommst Du dann in die Gegend, so könnten wir uns ja auf einen od. 2 Tage Rendezvous in Düsseldorf geben, im letzteren Falle, im erstern träfen wir uns ja wohl in Godesberg od. Horchheim. Sobald etwas näher bestimmt ist, schreibe ich es Dir, überhaupt, Du kannst Dich drauf verlassen, daß ich diesen Winter ein fleißigerer Correspondent seyn werde, als den vorigen, ich werde mich dabei viel besser befinden. Was machen denn meine Dachstuben? Sind sie gar nicht gewachsen? Und hast Du mein Eingemachtes gehörig inspicirt, als Kenner und Liebhaber? Ich freue mich sehr, bald einen eigenhändigen Brief von Mutter zu bekommen, daß sie aber nicht zu früh schreibt, ehe sie ganz ausgeruht ist, dafür laß ich Dich sorgen. Aber Albertine braucht sich nicht zu schonen, noch auf einen Brief von mir zu warten, da ich sehr viel Correspondenz und wenig Begebenheiten, sagt Cousin Wolf, habe. Mariane danke sehr, vorläufig, für ihren Familienbrief, den ich nächstens beantworten werde, jetzt muß ich schlafen gehn, die Berliner Briefe haben mich weit über die gewöhnliche Zeit wach gehalten, sonst komme ich aber immer hundsmüde von dem Kampf mit den Wellen und dem langen Spatziergang zu Haus, und schlafe beinahe beim Frühstück ein. Gute Nacht. 11ten. Dieser Brief ist so lange liegen geblieben weil Dirichlet alle Tage ein Rescript von der Kriegsschule beantworten wollte, da es bis jetzt aber noch nicht geschehen ist, geht dieser unaufhaltsam heut fort. Dir. hat jetzt 2 Bäder genommen, und so denke ich, wird es dabei ungefähr bleiben, was ich vorher schrieb. Mr. Amadèe Arendt, professeur à Malines, avec son èpouse et un accent parisien, ist hier, und noch genau so abgeschmackt, wie vor 6 Jahren, er sitzt am Kassenhaus am Meere, den Kopf in die Hand gestützt, und wirft einen sorgenvollen Blick aufs Meer; bei einer Geschichte die er erzählte, frug ich ihn, ob das wieder ein Vetter bei Navarin wäre, Enfantillages, sagte er darauf. Wenn man ihm glauben soll, ist er sehr viel herum gewesen, und kennt alle Menschen, ich habe aber nie ein so durchweg unwahres Wesen gesehen, wie das seinige, und bewundere nur, wie man so consequent dabei bleiben kann. Danke Vater sehr für seinen Brief, der mich um so mehr erfreut hat, als er eine Überraschung war, und gieb Albertine die Einlage, die aber zur Stunde noch nicht geschrieben ist. Heut haben wir zum ersten Male glühende Hitze, die See war wie ein Spiegel, und ganz hell, wie ein Hauch, himmlisch. Walter ist wohl und munter, war es wenigstens den 9ten.
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1835-08-11-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1835-08-11-01" xml:id="title_24716d06-0d9a-4703-9fa3-f3893005fcfb">Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Ostende, 8. und 11. August 1835</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_eb20cd6a-074e-4c05-8fe4-2bd7f1a096c1">Heut ist der glücklichste Tag meines Ostender Aufenthalts, und den hast Du mir bereitet, mein Herzens Felix. Ich empfing heut Deine beiden Briefe aus Wittenberg und Berlin, zugleich mit einem guten Bülletin über Walter und</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_517310d6-4669-44d1-bc5a-c15c975b139a">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1835-08-02-02" type="precursor" xml:id="title_59d20e6d-8e9c-49f6-954e-5553695ea891">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Aachen, adressiert an Johann Carl August Baerns; Berlin, 2. August 1835</title> <title key="fmb-1835-09-01-01" type="successor" xml:id="title_68519ae5-255d-45db-a191-579994756b4a">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Aachen, adressiert an Johann Carl August Baerns; Leipzig, 1. 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Ich empfing heut Deine beiden Briefe aus Wittenberg und Berlin, zugleich mit einem guten Bülletin über Walter und</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse.</p> <handDesc hands="1"> <p>Rebecka Lejeune Dirichlet </p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="other">Beilage unbekannten Inhalts für Albertine Mendelssohn Bartholdy.</bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-08-08" xml:id="date_57ef62c8-42eb-4df9-bc5c-7565a985327a">8.</date> und <date cert="high" when="1835-08-11" xml:id="date_4a5161e0-9512-4f19-a390-cf54ed02a480">11. 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Niederrheinischen Musikfest in Köln zu Pfingsten 1835 und einem anschließenden Aachener Aufenthalt in das belgische Seebad Ostende gereist.</note>, und den hast Du mir bereitet, mein Herzens Felix. Ich empfing heut Deine beiden <title xml:id="title_d079a477-ea54-44c1-bf73-a815cb8e4659"><title xml:id="title_5a589e60-2bf8-4b8f-8464-19445a2b5d71">Briefe <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-08-02-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Aachen, adressiert an Johann Carl August Baerns; Berlin, 2. 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Juli 1835</name> </title> aus <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_088844f2-5171-4ff9-891f-cb79162daf1e">Wittenberg<settlement key="STM0100135" style="hidden" type="locality">Wittenberg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> und <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_183edfe4-3a9b-4003-bcd5-aea9b33e28d7">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_317b8b9f-ced2-483f-b53f-ed15ff7fed6a" xml:lang="de">Deine beiden Briefe aus Wittenberg und Berlin – Felix Mendelssohn Bartholdy war mit den Eltern am 25. Juli 1835 von Düsseldorf nach Berlin abgereist. Die Mendelssohn trafen am 1. August abends in Berlin ein; vgl. Brief fmb-1835-08-02-02 (Brief Nr. 1196) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Aachen, Berlin, 2. August 1835. Unterwegs ließ Mendelssohn der Schwester mit Brief fmb-1835-07-31-01 (Brief Nr. 1194) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Aachen, Wittenberg, 31. Juli 1835, Nachrichten von der Reise zukommen.</note>, zugleich mit einem guten Bülletin über <persName xml:id="persName_193e2651-9eb2-49fd-ba3c-97d12e686eca">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_190e6207-d63e-444a-a93f-363a6c5cab21" xml:lang="de">einem guten Bülletin über Walter – Der Sohn Walter Lejeune Dirichlet verblieb während des Seeaufenthalts der Eltern bei Peter Gustav Lejeune Dirichlets Eltern Johann Arnold Remaklus Maria und Anne Elisabeth Dirichlet. Diese schrieben am 9. August 1835 an die Schwiegertochter; vgl. Z.: »Walter ist wohl und munter, war es wenigstens den 9ten.«</note> und <persName xml:id="persName_95563add-471c-44fb-8cad-ea2ddda82531">Marianes<name key="PSN0113230" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Marianne (1799-1880)</name></persName> freundlichen Brief<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_914b189d-9cb1-4ba1-883c-7b527802ba6e" xml:lang="de">Marianes freundlichen Brief – Es lässt sich kein Brief von Marianne Mendelssohn aus dieser Zeit an Rebecka Lejeune Dirichlet nachweisen.</note>, als wir eben vom Bad zurückkamen, wie froh ich bin, die <persName xml:id="persName_b08ac01e-38ac-43d6-9897-4a9aeff9fec7">Eltern<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> wieder an Ort und Stelle zu wissen, und Dich bei ihnen und von der Reise erlös’t, das kannst Du Dir denken. Dein <title xml:id="title_15318ac3-5c32-4c35-a852-f4acd9ef4bc5">Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-08-02-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Aachen, adressiert an Johann Carl August Baerns; Berlin, 2. August 1835</name> </title> mit <placeName xml:id="placeName_b6b742ec-44ac-4e3d-8b02-f9f97d13f30d">Haus<name key="NST0100322" style="hidden" subtype="" type="institution">Leipziger Straße Nr. 3</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und Garten, <persName xml:id="persName_fbc898d7-4b7c-49cd-9aa8-9464cd621a63">Pauls<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name><name key="PSN0113264" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> und dem <persName xml:id="persName_5ccb23b2-91fc-4157-8fc0-7a9ca91fe66e">Gärtner<name key="PSN0110418" style="hidden" type="person">Clément, Charles Auguste (1804-1856)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bb5b6d95-5031-438a-ad93-886617000ab7" xml:lang="de">dem Gärtner – Seit 1835 war Charles Auguste Clément in der Nachfolge von L. Brehmer als Gärtner bei den Mendelssohns angestellt. Lea Mendelssohn Bartholdy erwähnte ihn erstmals in Brief gb-1835-09-05-01 Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 5. September 1835, Z.: »da Clement tägl. Pfirsiche, Feigen und Wein liefert«.</note> hat in mir zum Erstenmale auf der ganzen Reise Heimweh nach <placeName xml:id="placeName_c6c46470-4a63-4857-89e1-e54b84eef5e6">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> erregt, od. vielmehr nach Euch in Berlin, ihr Lieben. Gott sey Dank, daß ihr wohl seyd und so gut seyd. Und Dir namentlich Dank, mein lieber Felix, für Deine fleißigen Berichte. Wohlthäter.</p> <p>Über unsre weitere Reise kann ich noch gar nichts bestimmen, denk Dir die Fatalität daß <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d4ab1b90-c800-4e83-b876-a5e39da9af03">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName></hi> noch gar kein Seebad <add place="above">wieder<name key="PSN0110673" resp="writers_hand" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</name></add> hat nehmen können, einen ganz unbedeutenden Halsschmerzes wegen, wir werden von einem Tag zum andern vertröstet, sitzen aber unterdessen heut den 8ten Tag hier. Mir bekommen die Bäder vortrefflich, sie sind aber auch, wie das <hi rend="latintype">Adagio</hi> angenehm, aber eklich, ich muß jedesmal an Deine Proposition auf dem Wege nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_cb9bc86b-3142-4f0e-9720-a040251da19a">Hamm<settlement key="STM0104936" style="hidden" type="locality">Hamm</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8c584b61-cf13-48e6-8f3f-fe26169edad2" xml:lang="de">Deine Proposition auf dem Wege nach Hamm – Ereignis während der gemeinsamen Tage nach dem Niederrheinischen Musikfest zu Pfingsten 1835.</note> denken, mit Euch in den Kahn zu gehn, die ich verwarf, und jetzt muß ich eben so schlimme annehmen. Ich bin nur froh daß mich kein Mensch kennt; <persName xml:id="persName_eb3b6580-13d9-4dbc-8cae-a8408f2e7ca2">Herr <hi rend="latintype">Valke de Kampt</hi><name key="PSN0119882" style="hidden" type="person">Valke (de Kampt), August</name></persName><seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> der eine Austernerziehungsanstalt hat<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ef607bde-705f-4758-a6c3-268fa64452a4" xml:lang="de">Herr Valke de Kampt der eine Austernerziehungsanstalt hat – Die großen Aufzuchtbehälter für die Austernzucht (Austern-Parke) der Firma August Valke & Comp. befanden sich an der Nordost- und Südwestseite des Damms sowie u. a. am und vor dem Brügger Tor in Ostende (Archiv der deutschen Landwirthschaft 54, 1845, S. 944 f.).</note>, die wir <date cert="high" when="1835-08-08" xml:id="date_dbdeaf25-72f7-45ec-b8b0-8c270c3e423d">heut</date> besuchen und wahrscheinlich kosten werden, badet nicht, weil er seit seinem 17ten Jahre das Podagra<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_00854325-5d95-4b2a-8e1a-eeea03527b23" xml:lang="de">Podagra – Gichtbeschwerden im Fuß.</note> hat, und <hi rend="latintype">Mr. St. Amour</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8e195693-0854-4eb5-8f77-6c66f6b4f66b" xml:lang="de">Mr. St. Amour – Person nicht ermittelt.</note> auch nicht. Sonst ist das Leben recht angenehm, das heißt, es ist gar keins, und keine Badeplaisirs auszustehn, und das Meer entzückt und überrascht mich jedesmal aufs Neue. <date cert="high" when="1835-08-08" xml:id="date_404f9ae3-e0fc-4254-9556-70a6136de75a">Heut</date> kommt der <persName xml:id="persName_c1e9f31d-5dee-4ba7-a6ca-fdfa1d34531f">König<name key="PSN0109786" style="hidden" type="person">Belgien, Leopold I. Georg Christian Friedrich von (1790-1865)</name></persName>, schade, daß schon Sonnabend ist, man könnte sonst welchen davon machen. Mein <hi rend="latintype">Spy</hi> und meine Kinderdecke sind bald fertig, Reisememoiren über das <placeName xml:id="placeName_67dea14d-3edd-4508-8ba4-295dc2b7aab8">Musikfest<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e5a9436e-9e72-40c0-838a-1f84c940b596" xml:lang="de">Reisememoiren über das Musikfest – Rebecka Lejeune Dirichlet hatte das 17. Niederrheinische Musikfest in Köln, das der Bruder Felix Pfingsten 1835 geleitet hatte, besucht und im Sopran mitgesungen (Klein, Briefe aus Paris, S. 7 f.).</note> sind schon geschrieben, ohne daß ich <hi rend="latintype">blue</hi> bin, nun werde ich <title xml:id="title_76f00ee2-fe25-4302-99bb-5639dd6a79c1">die letzten Tage v. Pompeji<name key="PSN0110189" style="hidden" type="author">Bulwer (seit 1843: Bulwer-Lytton), (seit 1838) Sir Edward George, (seit 1866) 1st Baron Lytton of Knebworth (1803-1873)</name><name key="CRT0112606" style="hidden" type="literature">The Last Days of Pompeii</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8814ebd4-1bb2-4992-aa0c-7ff9cc33f241" xml:lang="de">die letzten Tage v. Pompeji – der Roman The Last Days of Pompeii von Edward Bulwer-Lytton, 3 Bde., London 1834.</note> anfangen und mir einen Kragen sticken. <hi rend="latintype">Voilà les charmes d’<placeName xml:id="placeName_de188a41-361b-4be5-a334-d90c6fdab1ac">Ostende<settlement key="STM0103247" style="hidden" type="locality">Ostende</settlement><country style="hidden">Belgien</country></placeName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_376a6d41-3341-4391-b065-35adac75d569" xml:lang="fr ">Voilà les charmes d’Ostende – frz., Das sind die Reize von Ostende.</note>, hätte ich nur mein <persName xml:id="persName_697f0716-df54-4c22-bb38-17fba90e7534">Walterchen<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> hier, <date cert="high" when="1835-08-08" xml:id="date_b80d1d33-3d30-4eac-8261-a6b92bde6574">heut</date> hat er mir selbst <hi n="1" rend="underline">geschleiben</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c1879cf1-2e29-4aab-859c-5fca076550e7" xml:lang="de">mein Walterchen … heut hat er mir selbst geschleiben – siehe Kommentar zu Z.: einem guten Bülletin über Walter.</note>, er geht alle Tage mit seiner <persName xml:id="persName_a2e40317-065d-44bc-80ae-cf89b4ea8558">Gloßmutter<name key="PSN0110667" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868)</name></persName> spatzieren, die sehr über sein Fußgehen verwundert ist, und meint, er würde bald mit seinem <persName xml:id="persName_8a857248-4f53-486f-923f-2d3e5b078c75">Vater<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> rivalisiren.</p> <p>Wenn <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_0657c33e-2f72-4107-96dd-9cbd34253763">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName></hi>, wie ich hoffe, <date cert="high" when="1835-08-09" xml:id="date_384e80b0-27b7-4f1f-bf21-4e83af180496">morgen</date> anfängt zu baden, so gehen wir gegen den <date cert="high" when="1835-08-24" xml:id="date_6deeadf4-302d-47b4-ab53-686cd3d7979f">24sten</date> von hier fort, bleiben einen Tag in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_599548cc-4a45-4ee3-b9bd-27d09da6ba07">Antwerpen<settlement key="STM0103504" style="hidden" type="area">Antwerpen</settlement><country style="hidden">Belgien</country></placeName></hi>, ein Paar Tage in <placeName xml:id="placeName_753643c2-87f3-467d-8edb-cc0511701b16">Brüssel<settlement key="STM0100602" style="hidden" type="locality">Brüssel (Bruxelles)</settlement><country style="hidden">Belgien</country></placeName>, gehn von da über <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_3623996c-eb45-4165-b09b-90fa2c30d563">Namur<settlement key="STM0104943" style="hidden" type="locality">Namur</settlement><country style="hidden">Belgien</country></placeName></hi> und <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_3cec7559-d470-4045-aff1-9792b7a9e7cc">Verviers<settlement key="STM0104944" style="hidden" type="locality">Verviers</settlement><country style="hidden">Belgien</country></placeName></hi>, <hi rend="latintype">la Suisse belgique</hi>, nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_6f40ba30-c2be-417a-ac39-4d42ba9c63e4">Achen<settlement key="STM0100106" style="hidden" type="locality">Aachen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi>, und wenn <persName xml:id="persName_08cc6af1-6421-4460-82e4-b12a24bf2071"><hi rend="latintype">Dirs</hi>.<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> <persName xml:id="persName_1d611c1e-ba7d-42ef-b191-bc1536768765">Vater<name key="PSN0110671" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Arnold Remaklus Maria (1762-1837)</name></persName> halbweg so weit ist, wie ich glaube und hoffe, halten wir uns dort nicht auf, sondern gehen mit den <persName xml:id="persName_2f14919c-4549-41d9-afd1-db8b2ed20899">Alten<name key="PSN0110671" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Arnold Remaklus Maria (1762-1837)</name><name key="PSN0110667" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868)</name></persName> gleich nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_73c9e324-f6c3-4598-8246-1325b0439a76">Godesberg<settlement key="STM0104565" style="hidden" type="locality">Godesberg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi>, ich denke, <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_aece0f6e-daa7-4f4f-8408-75f7e470f895"> <corr resp="writer">d</corr> <sic resp="writer">b</sic> </choice>ies wird Anfang <hi rend="latintype">September</hi> geschehen können, im Fall aber die <persName xml:id="persName_261b9d2d-a507-4d2d-bea4-ecfe2c1f1a17">Mutter<name key="PSN0110667" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868)</name></persName> nicht reisen kann, müssen wir an 14 Tage in <placeName xml:id="placeName_d4e5a236-5113-4b7a-8a44-a72d6fd4ade1">Achen<settlement key="STM0100106" style="hidden" type="locality">Aachen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> od. <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_bc87841e-cdca-42fa-8f02-db909588e3f1">Düren<settlement key="STM0100615" style="hidden" type="locality">Düren</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> bleiben, kommst Du dann in die Gegend, so könnten wir uns ja auf einen od. 2 Tage Rendezvous in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_09974a29-7ba2-457b-b005-49af8e105da2">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> geben, im letzteren Falle, im erstern träfen wir uns ja wohl in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_c759bcf7-b6b7-435d-a9bb-a0938bb3d3bb">Godesberg<settlement key="STM0104565" style="hidden" type="locality">Godesberg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> od. <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_15990093-7ee4-4a50-a137-1b14986bfc9b">Horchheim<settlement key="STM0100149" style="hidden" type="locality">Horchheim</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9bb98b1d-0f4f-420b-9ddc-83be24260129" xml:lang="de">so könnten wir uns … Rendezvous in Düsseldorf geben … in Godesberg od. Horchheim – In Horchheim besaß Mendelssohns Onkel Joseph Mendelssohn seit 1818 ein Weingut. Seine Familie verbrachte dort alljährlich die Spätsommer und die Zeit der Weinlese. Siehe dazu Baur, Felix Mendelssohn Bartholdy, S. 221-236. Das Herbsttreffen mit dem Bruder Felix fand nicht statt. Dieser reiste Ende August von Berlin direkt nach Leipzig.</note>. Sobald etwas näher bestimmt ist, schreibe ich es Dir, überhaupt, Du kannst Dich drauf verlassen, daß ich diesen Winter ein fleißigerer Correspondent seyn werde, als den vorigen, ich werde mich dabei viel besser<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> befinden. Was machen denn meine Dachstuben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_90c4eb21-f35b-4687-b394-3ba6ef2375c0" xml:lang="de">meine Dachstuben – Rebecka Lejeune Dirichlets Wohnung befand sich seit ihrer Hochzeit 1832 im rechten Teil des Gartentrakts der Leipziger Straße 3 (vgl. Klein, Das verborgene Band, S. 133).</note>? Sind sie gar nicht gewachsen? Und hast Du mein Eingemachtes gehörig inspicirt, als Kenner und Liebhaber?</p> <p>Ich freue mich sehr, bald einen eigenhändigen Brief von <persName xml:id="persName_90b276af-6429-4857-bffc-3efaff111388">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> zu bekommen, daß sie aber nicht zu früh schreibt, ehe sie ganz ausgeruht ist, dafür laß ich Dich sorgen. Aber <persName xml:id="persName_798b0ddb-308d-4379-a236-98a9f6cc5371">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> braucht sich nicht zu schonen, noch auf einen Brief von mir zu warten, da ich sehr viel Correspondenz und wenig Begebenheiten, sagt <persName xml:id="persName_8df5a984-a1f0-4bb6-bb7c-95c7a0de06c6">Cousin Wolf<name key="PSN0115851" style="hidden" type="person">Wolff, Michael (bis 1802: Michel Wulff) (1771-1856)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_68508583-083e-4381-8116-f7cb6c7e7199" xml:lang="de">Cousin Wolf – Gemeint ist der Berliner Bankier Michael Wolff; dessen Ehefrau Kela Caroline, geb. Itzig (1782-1864), war eine Cousine Lea Mendelssohn Bartholdys.</note>, habe. <persName xml:id="persName_a505fb9d-bca7-4290-8c63-64109b32d552">Mariane<name key="PSN0113230" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Marianne (1799-1880)</name></persName> danke sehr, vorläufig, für ihren Familienbrief, den ich nächstens beantworten werde, jetzt muß ich schlafen gehn, die Berliner Briefe haben mich weit über die gewöhnliche Zeit wach gehalten, sonst komme ich aber immer hundsmüde von dem Kampf mit den Wellen und dem langen Spatziergang zu Haus, und schlafe beinahe beim Frühstück ein. Gute Nacht.</p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_df868a0d-69d8-42a2-9744-39c9f9fcb1a2"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_ebc788c1-27d6-4b0e-803f-583ac9ff2c54">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_12d7c329-eb53-479d-9bd2-fee6947d66ba">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><date cert="high" when="1835-08-11" xml:id="date_685d9285-f41d-4099-a77b-73686e8b2d8c">11ten</date>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_81602bd9-48ee-4749-b3e5-d6164c5cb83f" xml:lang="de">11ten. – nachträglich am Beginn der Zeile notiert.</note> Dieser Brief ist so lange liegen geblieben weil <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2a73394f-bc85-4066-b767-858fbe28269d">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName></hi> alle Tage ein Rescript von der <placeName xml:id="placeName_f1d5a2d7-06bc-4ed7-92c1-07ebb64bd7cb">Kriegsschule<name key="NST0104948" style="hidden" subtype="" type="institution">Allgemeine Kriegsschule</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f3ba140a-60b5-4539-a4de-f98a5bb38b90" xml:lang="de">Dirichlet … ein Rescript von der Kriegsschule – Peter Gustav Lejeune Dirichlet war seit 1831 Professor an der Allgemeinen Kriegsschule in Berlin.</note> beantworten wollte, <add place="above">da<name key="PSN0110673" resp="writers_hand" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</name></add> es bis jetzt aber noch nicht geschehen ist, geht dieser unaufhaltsam heut fort. <persName xml:id="persName_95d0314a-086b-4b0f-b86e-667324c3dc38"><hi rend="latintype">Dir</hi>.<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> hat jetzt 2 Bäder genommen, und so denke ich, wird es dabei ungefähr bleiben, was ich vorher schrieb. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_eeecc067-e145-434e-923d-af7cabbce032">Mr. Amadèe Arendt<name key="PSN0109519" style="hidden" type="person">Arendt, Wilhelm Amadeus August (Guillaume Amédée Auguste) (1808-1865)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype">professeur à <placeName xml:id="placeName_31dcb8ed-6aab-432f-8552-bc06b0ec76f9">Malines<settlement key="STM0104951" style="hidden" type="locality">Mecheln (Malines)</settlement><country style="hidden">Belgien</country></placeName></hi>, <hi rend="latintype">avec son <persName xml:id="persName_2f466681-8da0-4132-9dc5-36c376460a35">èpouse<name key="PSN0119889" style="hidden" type="person">Arendt, Marie Eugénie</name></persName> et un accent parisien</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7c701539-90d5-445d-a233-8b6ac987ab4c" xml:lang="de">professeur à Malines, avec son èpouse et un accent parisien – frz., Professor in Malines, mit seiner Frau und einem Pariser Akzent.</note>, ist hier, und noch genau so abgeschmackt, wie vor 6 Jahren, er sitzt am Kassenhaus am Meere, den Kopf in die Hand gestützt, und wirft einen sorgenvollen Blick aufs Meer; bei einer Geschichte die er erzählte, frug ich ihn, ob das wieder ein Vetter bei <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_c66a9785-ea9c-48f0-ae49-3b8fd6e2379c">Navarin<settlement key="STM0104954" style="hidden" type="locality">Pylos (Navarino)</settlement><country style="hidden">Griechenland</country></placeName></hi> wäre, <hi rend="latintype">Enfantillages</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_90bba135-f259-41e2-b2c5-951205512ca9" xml:lang="fr ">Enfantillages – frz., Kinderei, Albernheit.</note>, sagte er darauf. Wenn man ihm glauben soll, ist er sehr viel herum gewesen, und kennt<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> alle Menschen, ich habe aber nie ein so durchweg unwahres Wesen gesehen, wie das seinige, und bewundere nur, wie man so consequent dabei bleiben kann.</p> <p>Danke <persName xml:id="persName_dc451aab-d742-403c-adae-a89d8d57c26f">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> sehr für seinen Brief<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b540124f-10a0-4483-9620-f058d2e2a3ac" xml:lang="de">Vater … seinen Brief – Abraham Mendelssohn Bartholdys Brief an die Tochter Rebecka ist nicht bekannt.</note>, der mich um so mehr erfreut hat, als er eine Überraschung war, und gieb <persName xml:id="persName_0de68e66-3576-4e59-8570-174628982354">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> die Einlage<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f9fd4e71-0003-48d5-b0e3-66783f2a4155" xml:lang="de">gieb Albertine die Einlage – Es ist unklar, was Rebecka Lejeune Dirichlet an ihre Schwägerin Albertine Mendelssohn Bartholdy beigelegt hat.</note>, die aber zur Stunde noch nicht geschrieben ist. <date cert="high" when="1835-08-11" xml:id="date_cad00a32-eeb9-40fc-abdc-736b8c4aac1b">Heut</date> haben wir zum ersten Male glühende Hitze, die See war wie ein Spiegel, und ganz hell, wie ein Hauch, himmlisch.</p> <p><persName xml:id="persName_66920eac-24d2-473b-b41e-e5b6931255c4">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> ist wohl und munter, war es wenigstens den <date cert="high" when="1835-06-09" xml:id="date_d0241fe0-5d2b-422d-8337-e34128f4d9f5">9ten</date><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_186622d7-183d-4b8f-8c78-86b67eeb8ab1" xml:lang="de">Walter ist wohl und munter, war es wenigstens den 9ten – siehe Kommentar zu Z.: einem guten Bülletin über Walter.</note>.</p> </div> </body> </text></TEI>