gb-1835-08-08-02
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Düsseldorf, 8. August 1835
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse von Ferdinand von Woringens Hand, 2 Poststempel [DÜSSELD. 9-10 / 10 / 8], [No1 / 14/ 8 / C.], Siegel.
Otto von Woringen, Ferdinand von Woringen
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Felix Mendelssohn-Bartholdy
Berlin.
Nr. 3.
frei.
n
August1835
Den besten Dank, werthester Freund, von uns Allen, für ihren köstlichen ausführlichen Reiseberichtn über alle bisherigen Besorgniße beruhigt, und sind hocherfreut, daß Sie unser gedachten.
Nach V erfülten Pflichten des Marschallamtes sind Sie verehrtester Freund schon wieder Reisefertig zum thätigen Leben. Die Vorsehung – so wünschen, hoffen, und erwarten wir, wird ihrem Liebling frommen Schutz, und uns die Freude gewähren Sie froh und glücklich wieder zu sehn. Unsre Freundesliebe wird Sie auf allen Wegen unvergeslich, theilnehmend, und dankbar begleiten, Sie empfehlen uns ihrem Andenken –.
Von meinem Sohn F. Saarn wurde das Fest bei Pulverdampf, und dem Knall der Canonen, und Gewehr gefeyert – wie bei der verstimmten Orgel in
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sein„ Antheil genommen, so dachten wir nicht an den Spectakel, sondern an die uns werthen Freunde.Berlin
Von ihrer Frau Schwester R. Dir. empfingen meine
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jul1835
Zum Gesang, und zum Flügelspiel zeigt sich bei uns noch keine Neigung, ich theile lebhaft die Empfindung über das unersetzliche Entbehren, hoffe aber, daß durch die wiederholte Erwähnung und Erinnerung an die Tage ihrer anwesenheit, und durch den Anblick ihrer Schöpfungen die Neigung wieder erwachen wird.
Die vielen Erkundigungen nach ihrer Reise zeigen wie lieb Sie hier so vielen vortreflichen Menschen sind.Backhaus
Otto von Woringen
Man hat mir den Brief zugemacht zur Adressirung übergeben; ich mache ihn aber wieder auf, um meinen Gruß zuzusetzen. Daß wir die Nachricht eurer Ankunft mit Sehnsucht erwarteten, weißt Du. Nun wir sie haben, sind wir über diesen Punkt befriedigt, möchten aber jetzt wieder wissen, ob wir auf Deine Herkunft zu Deiner Rietz ist im
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Düßeldorf den 8n August 1835. Den besten Dank, werthester Freund, von uns Allen, für ihren köstlichen ausführlichen Reisebericht bis zur Einfahrt in den Thorweg Ihres Väterlichen Hauses. Die Versicherung: der Vater ist wohl, die Mutter in bester Gesundheit, und Laune – die Mittheilung über den Empfang mit Blumen Tollen – Früchten – Kuchen, und dem zuckersüßen Leiermann, über das frohe Erstaunen aller anwesenden, Zeichen fröhlicher Theilnehmung haben auch uns, herzlich Theilnehmenden über alle bisherigen Besorgniße beruhigt, und sind hocherfreut, daß Sie unser gedachten. Nach V erfülten Pflichten des Marschallamtes sind Sie verehrtester Freund schon wieder Reisefertig zum thätigen Leben. Die Vorsehung – so wünschen, hoffen, und erwarten wir, wird ihrem Liebling frommen Schutz, und uns die Freude gewähren Sie froh und glücklich wieder zu sehn. Unsre Freundesliebe wird Sie auf allen Wegen unvergeslich, theilnehmend, und dankbar begleiten, Sie empfehlen uns ihrem Andenken –. Von meinem Sohn F. werde ich mit Nachricht von ihrem Hause vermutlich die Beschreibung des Königsgeburtsfestes erhalten, wenn ihm die Muße dazu bleibt. In Saarn wurde das Fest bei Pulverdampf, und dem Knall der Canonen, und Gewehr gefeyert – wie bei der verstimmten Orgel in Halle ihr Hr Vater, so zog ich mich ins Einsame zurück. Meine Rosa folgte mir bald, indeßen Elise mithalten mußte. Wenn wir an den Äußerungen mehrerer Anwesenden „heute möchten wir in Berlin sein„ Antheil genommen, so dachten wir nicht an den Spectakel, sondern an die uns werthen Freunde. Von ihrer Frau Schwester R. Dir. empfingen meine Töchter die erfreuliche Nachricht von ihrem eignen, und der Schwest F. Hens. wohlbefinden in Paris – /die machine infernale. / Vorgestern Nachmittag besuchten wir in Hamm die Stelle, an der ihre würdigen Eltern gern verweilten. – Beim Anblick der untergehenden Sonne haben wir die Ereigniße von Pfingsten 1833 bis zum 25 jul 1835, und daß Sie Alle nun so weit von uns getrennt sind, zu unserm Gedächtniß zurückgenossen! Sie werden ganz oft unsre häusliche Unterhaltung bleiben. Zum Gesang, und zum Flügelspiel zeigt sich bei uns noch keine Neigung, ich theile lebhaft die Empfindung über das unersetzliche Entbehren, hoffe aber, daß durch die wiederholte Erwähnung und Erinnerung an die Tage ihrer anwesenheit, und durch den Anblick ihrer Schöpfungen die Neigung wieder erwachen wird. Die vielen Erkundigungen nach ihrer Reise zeigen wie lieb Sie hier so vielen vortreflichen Menschen sind. Den H Doct. Backhaus erfreute sehr die Nachricht der glücklichen Ankunft in Berlin. Empfehlen Sie uns ihren lieben Eltern mit dem Gruß der Verehrung, und bewahren Sie uns ihre Freundschaft Ihr ergebenster Otto von Woringen Man hat mir den Brief zugemacht zur Adressirung übergeben; ich mache ihn aber wieder auf, um meinen Gruß zuzusetzen. Daß wir die Nachricht eurer Ankunft mit Sehnsucht erwarteten, weißt Du. Nun wir sie haben, sind wir über diesen Punkt befriedigt, möchten aber jetzt wieder wissen, ob wir auf Deine Herkunft zu Deiner Schwester Gegenwart nehmen dürfen. Unser Haushahn führt seit eurer Abreise die Hauptstimme im Hause, wie ich gestern an Bekchen schrieb und gewiß ist das unsrige das unmusikalischste in D. Es wird lange dauern, bis wir uns gewöhnen. Rietz ist im Verein zum Dirigenten gewählt. Er läßt aus Elberf. nichts von sich hören und doch soll Requiem gesungen werden bei den Exequien für den Erzbischof. Ich begrüße Dich fast täglich auf der Ausstellung. Indeß sehe ich nur Hildebrands Bild. Schadow’s halte ich für gar nicht gelungen. Es liegt eine verzerrte Unwahrheit in dem Kopfe. Das andere Bild spricht aber – es antwortet nicht. Seit gestern spricht man hier von einer Emeute zu Berlin am 3t d. von Gefechten in den Straßen, von Todten und Verwundeten. Es scheint wohl nur ein: parturiunt montes pp zu sein. Wir hoffen, bald Nachricht zu haben. Beckchen schrieb gestern einen ganz lustigen Brief. Sie ist wohl. Grüße Deine theuren, verehrten lieben Eltern und erinnere Deinen Vater an mein TonpapierGeschäft mit Beckchen, dessen Besorgung er übernahm. Schadow’s sind wohl. Dein F.
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August 1835 geschrieben. Am 1. August war Felix Mendelssohn Bartholdy abends mit seinen Eltern von dem gemeinsamen Aufenthalt in Düsseldorf nach dem 17. Niederrheinischen Musikfest in Köln zurückgekehrt; vgl. Brief fmb-1835-08-02-02 (Brief Nr. 1196) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Aachen, Berlin, 2. August 1835. Das im vorliegenden Brief erwähnte Berliner »Königsgeburtsfest« am 3. August 1835 hatte noch nicht stattgefunden.</note> bis zur Einfahrt in den Thorweg Ihres <placeName xml:id="placeName_5b92ace5-d03b-4765-b1d9-037075af1f42">Väterlichen Hauses<name key="NST0100322" style="hidden" subtype="" type="institution">Leipziger Straße Nr. 3</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. Die Versicherung: der <persName xml:id="persName_2526a944-c33e-4014-bac7-3ad3bc64db00">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> ist wohl, die <persName xml:id="persName_a43a177e-9328-46ec-955d-d3401859fa89">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> in bester Gesundheit<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ca2e1ee8-d24c-4ec0-96b9-375800ee36d0" xml:lang="de">die Mutter in bester Gesundheit – Lea Mendelssohn Bartholdy hatte am 25. Juni 1835 auf der Rückfahrt von einer Landpartie nach Düsseldorf einen Unfall mit ihrem Reisewagen. Am Abend des 27. Juni 1835 erlitt sie einen schweren Schwächeanfall. Die Zeit bis zur Abreise nach Berlin war mit der Sorge um ihre Gesundheit erfüllt gewesen.</note>, und Laune – die Mittheilung über den Empfang mit Blumen Tollen – Früchten – Kuchen, und dem zuckersüßen Leiermann, über das frohe Erstaunen aller anwesenden, Zeichen fröhlicher Theilnehmung haben auch uns, herzlich Theilnehmende<del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_bacd43a5-ab6f-4dcc-af06-e6d4e4a4c036">n</del> über alle bisherigen Besorgniße beruhigt, und sind hocherfreut, daß Sie unser gedachten.</p> <p>Nach <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_19ff54be-d49e-4fe7-a5cb-863adefc9ef9">V</del> erfülten Pflichten des Marschallamtes sind Sie verehrtester Freund schon wieder Reisefertig zum thätigen Leben. Die Vorsehung – so wünschen, hoffen, und erwarten wir, wird ihrem Liebling frommen Schutz, und uns die Freude gewähren Sie froh und glücklich wieder zu sehn. Unsre Freundesliebe wird Sie auf allen Wegen unvergeslich, theilnehmend, und dankbar begleiten, Sie empfehlen uns ihrem Andenken –.</p> <p>Von meinem Sohn <persName xml:id="persName_18d6659a-9709-4e49-902f-2fb7645026b9"><hi rend="latintype">F</hi>.<name key="PSN0115879" style="hidden" type="person">Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)</name></persName> <add place="above">werde ich<name key="PSN0115880" resp="writers_hand" style="hidden">Woringen, Georgius Otto Philippus von (1760–1838)</name></add> mit Nachricht von ihrem Hause vermutlich die Beschreibung des <persName xml:id="persName_2210f674-1720-4ce6-903a-9b36e15986cc">Königs<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName>geburtsfestes<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_45479b03-f84b-4978-b782-ea80115452ca" xml:lang="de">des Königsgeburtsfestes – Am 3. August 1835 wurde der 65. Geburtstag Friedrich Wilhelms III. von Preußen gefeiert.</note> erhalten, wenn ihm die Muße dazu bleibt. In <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_6e900291-1ec5-4510-88c2-6580826bf051">Saarn<settlement key="STM0104529" style="hidden" type="locality">Saarn</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> wurde das Fest bei Pulverdampf, und dem Knall der Canonen, und Gewehr gefeyert – wie bei der verstimmten Orgel in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_52afa293-d402-4e72-82db-e1cd27cfd875">Halle<settlement key="STM0100128" style="hidden" type="locality">Halle an der Saale</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b40a6061-7dc9-483b-88e4-4ed060203756" xml:lang="de">der verstimmten Orgel in Halle – In Halle an der Saale übernachteten die Mendelssohns vom 30. zum 31. Juli 1835; vgl. Brief mb-1835-07-30-01 (Brief Nr. 1193) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Aachen, Halle an der Saale, 30. Juli 1835. Welche Orgel Mendelssohn im o. g. Brief an die Woringens beschrieben hat, lässt sich nicht ermitteln.</note> ihr Hr <persName xml:id="persName_b7c97932-22fe-4da4-809a-9649ad1a9c48">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>, so zog ich mich ins Einsame zurück. Meine <persName xml:id="persName_c025cb54-7b3d-4f7b-9287-75d90dfc0805">Rosa<name key="PSN0115882" style="hidden" type="person">Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875)</name></persName> folgte mir bald, indeßen <persName xml:id="persName_0d15497a-6c8e-4318-bddf-a2cc16ac1515">Elise<name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name></persName> mithalten mußte. Wenn wir an den Äußerungen mehrerer Anwesenden „heute möchten wir in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_9778a55b-fabe-457f-b7f9-6e75734a74b1">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> sein„ Antheil genommen, so dachten wir nicht an den Spectakel, sondern an die uns werthen Freunde.</p> <p>Von ihrer Frau Schwester <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_96dd1eb2-09e1-4703-9b9d-bf4ea31255de">R. Dir.<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName></hi> empfingen meine <persName xml:id="persName_965c9ee9-320e-4177-8139-fef65623c445">Töchter<name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name><name key="PSN0115882" style="hidden" type="person">Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875)</name></persName> die erfreuliche Nachricht<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ffecf9d2-858a-41e1-a606-c8718468c2a3" xml:lang="de">Von ihrer Frau Schwester R. Dir. empfingen meine Töchter … Nachricht – Rebecka Lejeune Dirichlets Brief an Rosa Clementina und Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von Woringen lässt sich nicht nachweisen.</note> von ihrem eignen, und der Schwest <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_37060a9f-9020-4698-b4f6-830ba654850b">F. Hens.<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName></hi> wohlbefinden in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_66f71e0c-a8d1-480a-9ed6-353ecf3e35a1">Paris<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a6f77f47-5db8-437b-889e-cab8d7d4168e" xml:lang="de">der Schwest F. Hens. wohlbefinden in Paris – Fanny Hensel war mit ihrer Familie nach dem Niederrheinischen Musikfest in Köln und einem Zwischenaufenthalt in Düsseldorf am 21. Juni 1835 nach Paris gereist. Dort hielten sie sich ca. vom 25. Juni bis zum 6. August auf (Klein, Briefe aus Paris, S. 8).</note> – /die <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">machine infernale</hi></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_2b0b28f7-5eda-48b4-8914-92a8987352aa" xml:lang="fr ">machine infernale – frz., Höllenmaschine.</note>./ </p> <p><date cert="high" when="1835-08-06" xml:id="date_bebdd66a-6bec-4ada-bb93-078cc73209d0">Vorgestern Nachmittag</date> besuchten wir in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_d0d37f45-c56a-4fe2-a4d1-0bfa4beae704">Hamm<settlement key="STM0104936" style="hidden" type="locality">Hamm</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> die Stelle, an der ihre würdigen <persName xml:id="persName_b0e0a0f4-dc2f-4b0c-a65f-8165ab0ba89a">Eltern<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> gern verweilten. – Beim Anblick der untergehenden Sonne haben wir die Ereigniße von Pfingsten 1833 bis zum <date cert="high" when="1835-07-25" xml:id="date_6fac7407-c712-42e4-be65-828782de8b74">25 <hi rend="latintype">jul</hi> 1835</date><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ade63c2f-911a-4eed-afe0-3e4f88df5b7d" xml:lang="de">die Ereigniße von Pfingsten 1833 bis zum 25 jul 1835 – Die Familie Woringen hatte Felix Mendelssohn Bartholdy zu Pfingsten 1833 kennengelernt, als dieser das 15. Niederrheinische Musikfest in Düsseldorf leitete. Am 25. Juli 1835 endete Mendelssohns Düsseldorfer Zeit, er hatte die Stadt an diesem Tag gemeinsam mit seinen Eltern Richtung Berlin verlassen.</note>, und daß Sie Alle nun so weit von uns getrennt sind, zu unserm Gedächtniß zurückgenossen! <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_65ed2ecf-864e-446e-b733-912404cefff6"> <corr resp="writer">Die</corr> <sic resp="writer">Sie</sic> </choice> werden <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_67a45bd6-b01b-4744-9d7b-ac79cb708be1">ganz</del> oft unsre häusliche Unterhaltung bleiben. </p> <p>Zum Gesang, und zum Flügelspiel zeigt sich bei uns noch keine Neigung, ich theile lebhaft die Empfindung über das unersetzliche Entbehren, hoffe aber, daß durch die wiederholte Erwähnung und Erinnerung an die Tage ihrer anwesenheit, und durch den Anblick ihrer Schöpfungen die Neigung wieder erwachen wird.</p> <p>Die vielen Erkundigungen nach ihrer Reise zeigen wie lieb Sie hier so vielen vortreflichen Menschen sind.<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Den <persName xml:id="persName_e1b1ae9c-b130-44b8-884c-80cb69eed82b">H Doct. <hi rend="latintype">Backhaus</hi><name key="PSN0109624" style="hidden" type="person">Backhausen, Peter (1801-1869)</name></persName> erfreute sehr die Nachricht der glücklichen Ankunft in <placeName xml:id="placeName_75f8d37c-991d-4f2a-b009-2fb452944074">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cd46acfb-a85f-480e-9e18-dfe7739311ce" xml:lang="de">H Doct. Backhaus erfreute sehr die Nachricht der glücklichen Ankunft in Berlin – Der Homöopathische Arzt Peter Backhausen hatte Lea Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf während ihrer Krankheit behandelt.</note>.</p> <closer rend="left">Empfehlen Sie uns ihren lieben <persName xml:id="persName_77f33fe4-fb9a-4d46-a8bc-4bb695358103">Eltern<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> mit dem Gruß der Verehrung, und bewahren Sie uns ihre Freundschaft</closer> <signed rend="center">Ihr ergebenster</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">Otto von Woringen</hi></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_36962524-461f-42d3-83c9-fb898d69f041"> <docAuthor key="PSN0115884" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_c5997cdc-10ff-44cd-8171-a8831eecc3b8">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798–1851)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0115884" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_451c7cd7-b94f-4915-b823-9d47e9ba4d6e">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798–1851)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Man hat mir den Brief zugemacht zur Adressirung übergeben; ich mache ihn aber wieder auf, um meinen Gruß zuzusetzen. Daß wir die Nachricht eurer Ankunft mit Sehnsucht erwarteten, weißt Du. Nun wir sie haben, sind wir über diesen Punkt befriedigt, möchten aber jetzt wieder wissen, ob wir auf Deine Herkunft zu Deiner <persName xml:id="persName_47770d88-984f-4222-a7b7-ccf1238894a5">Schwester<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> Gegenwart<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c82a5ac5-07a8-4eee-9764-5febe7b4d446" xml:lang="de">Deine Herkunft zu Deiner Schwester Gegenwart – Rebecka Lejeune Dirichlet hoffte, den Bruder im September 1835 noch einmal in Düsseldorf zu sehen. Das Treffen fand nicht statt.</note> nehmen dürfen. Unser Haushahn führt seit eurer Abreise die Hauptstimme im Hause, wie ich <date cert="high" when="1835-08-07" xml:id="date_0c0b46e6-0747-40d5-a1f2-a677d84489d0">gestern</date> an <persName xml:id="persName_b8cae12b-bc68-40e4-be29-ec10ad8ce96c">Bekchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> schrieb<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8bc171e0-af37-4a4c-b227-dfe18b0a0fb1" xml:lang="de">gestern an Bekchen schrieb – Ferdinand von Woringens Brief an Rebecka Lejeune Dirichlet vom 7. August 1835 lässt sich nicht nachweisen.</note> und gewiß ist das unsrige das unmusikalischste in <placeName xml:id="placeName_1da08eee-80cf-4b69-9b46-c85c1765722c">D.<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Es wird lange dauern, bis wir uns gewöhnen. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_e881317f-a1bd-4250-b224-0b900a6f2ac6">Rietz<name key="PSN0114200" style="hidden" type="person">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName></hi> ist im <placeName xml:id="placeName_961e414b-9535-436b-8680-f01ee91856c3">Verein<name key="NST0100437" style="hidden" subtype="" type="institution">Verein zur Beförderung der Tonkunst (seit September 1834: Verein für Tonkunst)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zum Dirigenten gewählt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fd7f634e-7a94-4393-819a-f4394e48b10e" xml:lang="de">Rietz ist im Verein zum Dirigenten gewählt – Julius Rietz übermittelte dem Verein für Tonkunst am 29. Mai 1835 seine Bedingungen für die Übernahme des Amtes des städtischen Musikdirektors. Am 24. Juli ernannte man Rietz und nicht seinen Mitbewerber Norbert Burgmüller zum Nachfolger Mendelssohns, das Amt trat er am 1. Oktober 1835 an (Zimmer, Julius Rietz, S. 47 f.).</note>. Er läßt aus <placeName xml:id="placeName_811b7379-34c7-40ff-9101-c9d2cd3471a3"><hi rend="latintype">Elberf</hi>.<settlement key="STM0100108" style="hidden" type="locality">Elberfeld</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nichts von sich hören und doch soll <title xml:id="title_b8d33c6c-0db3-414e-a9fa-8fb37afb322c">Requiem<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760–1842)</name><name key="CRT0108392" style="hidden" type="music">Requiem c-Moll</name><name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760–1842)</name><name key="CRT0108393" style="hidden" type="music">Requiem d-Moll</name></title> gesungen werden bei den Exequien für den <persName xml:id="persName_29960d44-ef54-45fd-9d6b-207b7f9ff4da">Erzbischof<name key="PSN0115017" style="hidden" type="person">Spiegel zum Desenberg und Canstein, Ferdinand August Maria Joseph Anton (seit 1816) Graf von (1764-1835)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0b7ed235-e08f-49e4-b68f-706405197fbf" xml:lang="de">soll Requiem gesungen werden bei den Exequien für den Erzbischof – Der Kölner Erzbischof Ferdinand August Maria Joseph Anton Graf von Spiegel zum Desenberg und Canstein war am Mittag des 2. August 1835 in Köln gestorben. Siehe den Nachruf in der Kölnischen Zeitung Nr. 216 vom 4. August 1835. Anlässlich der Beerdigung erklang am 7. August im Kölner Dom Wolfgang Amadeus Mozarts Requiem d-Moll, KV 626. Am 8. August hielt man im Dom die »feierlichen Exequien«, wobei die Domkapelle ein Requiem von Luigi Cherubini (Requiem c-Moll oder d-Moll) aufführte; vgl. Brief gb-1835-08-10-01 Erich Heinrich Wilhelm Verkenius an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Köln, 10. August 1835, und den Bericht von den Feierlichkeiten in der Düsseldorfer Zeitung Nr. 213 vom 10. August 1835.</note>. Ich begrüße Dich fast täglich auf der <placeName xml:id="placeName_db0349b9-3b4a-45b4-9919-fe59b71596b1">Ausstellung<name key="NST0104939" style="hidden" subtype="Kunstausstellung" type="institution">Kunstverein für die Rheinlande und Westphalen</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a0c7ec73-0d4d-411a-9486-acf5ac15e3f6" xml:lang="de">Ich begrüße Dich fast täglich auf der Ausstellung – Die Ausstellung des Kunstvereins für die Rheinlande und Westphalen in Düsseldorf war am 12. Juli 1835 eröffnet worden. Siehe Verzeichniß der Kunstwerke in der Ausstellung des Kunst-Vereines für die Rheinlande und Westphalen. Düsseldorf am 12. Juli 1835. Offensichtlich befand sich unter den von dem Maler Theodor Hildebrandt ausgestellten »Mehrere[n] Bildnisse[n]« auch das 1834 entstandene Ölgemälde Felix Mendelssohn Bartholdys (ebenda, S. 3, Nr. 55). Die Urfassung des Porträts befindet sich heute in D-LEsm, XIX/9 (Abbildung u. a. in Hans-Günter Klein, Die Mendelssohns im Bildnis. Porträts aus der ersten bis vierten Generation, Berlin 2004, S. 61, und in Klein, Almanach, S. 133). </note>. Indeß sehe ich nur <title xml:id="title_0d976919-0dc2-48e9-9181-9f656698c56c">Hildebrands Bild<name key="PSN0111982" style="hidden" type="author">Hildebrandt, Ferdinand Theodor (1804–1874)</name><name key="CRT0109260" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1834)</name></title>. <title xml:id="title_c206267e-ab86-42e7-9d9d-ac8f3af46f80">Schadow’s<name key="PSN0114494" style="hidden" type="author">Schadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788–1862)</name><name key="CRT0112599" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1835)</name></title> halte ich für gar nicht gelungen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1bf6cec4-8ee4-4dff-aca7-f24b8c4674c2" xml:lang="de">Schadow’s halte ich für gar nicht gelungen – Friedrich Wilhelm Schadows Porträt von Felix Mendelssohn Bartholdy wurde unter der Nr. 119 ausgestellt (Verzeichniß der Kunstwerke in der Ausstellung des Kunst-Vereines für die Rheinlande und Westphalen. Düsseldorf am 12. Juli 1835, S. 6: »Bildniß«). Eine Abbildung des in Privatbesitz befindlichen Ölgemäldes findet sich u. a. in Jacques Petitpierre, The Romance of the Mendelssohns, London 1947, S. 120. Vgl. auch Wasserman, Portrait Iconographies, S. 350.</note>. Es liegt eine verzerrte Unwahrheit in dem Kopfe. Das andere <title xml:id="title_7c25a118-6e6c-4a57-a6fa-1e3614582cc1">Bild<name key="PSN0111982" style="hidden" type="author">Hildebrandt, Ferdinand Theodor (1804–1874)</name><name key="CRT0109260" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1834)</name></title> spricht aber – es antwortet nicht. Seit <date cert="high" when="1835-08-07" xml:id="date_fb29fb74-cd8d-421c-b456-c35c96c698ef">gestern</date> spricht man hier von einer <hi rend="latintype">Emeute<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_2e158cf2-7270-4e06-b3d1-45748fe4a3f1" xml:lang="fr ">Emeute – veralteter Begriff; Ereignis des Widerstands gegen eine bestehende Regierung (Wort entlehnt von frz. émeute, Aufruhr).</note></hi> zu <placeName xml:id="placeName_a86ebf30-fe0f-48e2-90c6-9d27429d091f">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> am <date cert="high" when="1835-08-03" xml:id="date_f708811f-3d15-4cab-b2fe-cc520b525496">3<hi rend="superscript">t</hi> d.</date><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ed15701a-dd48-4dca-b158-090d5935f2db" xml:lang="de">einer Emeute zu Berlin am 3t d. – Am 3. August 1835 begann in Berlin die drei Tage andauernde sogenannte »Feuerwerksrevolution«. Trotz behördlichen Verbots zündeten Bürger am Geburtstag des Königs Friedrich Wilhelm III. Feuerwerkskörper und Leuchtraketen, was Auseinandersetzungen mit dem Militär auslöste und zwei Todesopfer zur Folge hatte. Mendelssohn beschrieb das Ereignis in Brief fmb-1835-08-09-02 (Brief Nr. 1199) Felix Mendelssohn Bartholdy an Friedrich Wilhelm Schadow in Düsseldorf, Berlin, 9. August 1835, und in Brief fmb-1835-08-16-01 (Brief Nr. 1202) Felix Mendelssohn Bartholdy, Abraham Mendelssohn Bartholdy und Johann Gustav Droysen an Carl Klingemann in London, Berlin, 14. und 16. August 1835.</note> von Gefechten in den Straßen, von Todten und Verwundeten. Es scheint wohl nur ein: <hi rend="latintype"><title xml:id="title_027b2b67-30da-4bac-a4ad-33c26c235449">parturiunt montes p<name key="PSN0112086" style="hidden" type="author">Horaz (Quintus Horatius Flaccus)</name><name key="CRT0109353" style="hidden" type="literature">Epistulae II, 3 (De arte poetica)</name></title>p<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0c8f6ad9-86b0-4eac-935f-69469bdf4a8f" xml:lang="la ">parturiunt montes PP – lat. parturiunt montes, nascetur ridiculus mus, die Berge kreißen und gebären eine lächerliche Maus (Sprichwort, aus Horaz’ De arte poetica 139).</note></hi> zu sein. Wir hoffen, bald Nachricht zu haben.</p> <p><add place="margin"><persName xml:id="persName_907f98c3-a9c5-4108-9260-9b13dec26d86">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> schrieb <date cert="high" when="1835-08-07" xml:id="date_71255de6-a201-47ed-bee6-d95d6b71e9a9">gestern</date> einen ganz lustigen Brief<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b3da546d-fa1e-426f-9c74-8c68655db335" xml:lang="de">Beckchen schrieb gestern einen ganz lustigen Brief – Rebecka Lejeune Dirichlets Brief an Ferdinand von Woringen, den dieser offensichtlich am 7. August 1835 erhielt, lässt sich nicht nachweisen.</note>. Sie ist wohl. Grüße Deine theuren, verehrten <unclear reason="seal_tear-off" resp="FMBC">lieben</unclear> <persName xml:id="persName_a6b144ff-ec58-4167-b086-9725bbe252b2">Eltern<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> und erinnere Deinen <persName xml:id="persName_cdcd5132-a3d1-4179-af99-f5de39536f3b">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> an mein TonpapierGeschäft mit <persName xml:id="persName_ae0c507e-80ba-41af-b9f4-fe5c05afcaa3">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>, dessen Besorgung er übernahm. <persName xml:id="persName_e4c5ef41-836b-4318-9dd9-fc418d4b7916">Schadow’s<name key="PSN0114490" style="hidden" type="person">Schadow, Familie von → Friedrich Wilhelm S.</name></persName> sind wohl. Dein<name key="PSN0115884" resp="writers_hand" style="hidden">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798–1851)</name></add></p> <signed rend="right"><hi rend="latintype">F</hi>.</signed> </div> </body> </text></TEI>