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gb-1835-08-04-01

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Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>London, 4. August 1835 Diese fliegenden Zeilen treffen Dich und die Deinigen, und Deine Mutter namentlich, hoffentlich wohl und glücklich angekommen im guten wohlbekannten Gartensaale in der Leipz Straße. Ich sehne mich sehr es von Dir zu hören; ich Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Lejeune Dirichlet an Carl Klingemann in London; Düsseldorf, 17. und 20. Juli 1835 Felix Mendelssohn Bartholdy, Abraham Mendelssohn Bartholdy und Johann Gustav Droysen an Carl Klingemann in London; Berlin, 14. und 16. August 1835 Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 30/66. Autograph Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin; London, 4. August 1835 Diese fliegenden Zeilen treffen Dich und die Deinigen, und Deine Mutter namentlich, hoffentlich wohl und glücklich angekommen im guten wohlbekannten Gartensaale in der Leipz Straße. Ich sehne mich sehr es von Dir zu hören; ich

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext. – Der Brief wurde von der Familie Moscheles nach Deutschland mitgenommen (vgl. Z.: »Moscheles schiffen sich heute Abend ein, auf 6. Monate, und nehmen diesen Brief mit«).

Carl Klingemann

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

4. August 1835 Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)counter-resetKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) LondonGroßbritannien Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) BerlinDeutschland deutsch
Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) London, d. 4. Aug 35. Liebster Felix!

Diese fliegenden Zeilen treffen Dich und die DeinigenMendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy, und Deine MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) namentlich, hoffentlich wohl und glücklich angekommen im guten wohlbekannten GartensaaleGartensaale – Der auf den Park hinausgehende Gartensaal war ein ca. 105 qm großer Raum, der sich durch zurückschiebbare Glaswände in eine offene Säulenhalle verwandeln ließ. Er war ein Bestandteil des großen Anwesens in der Leipziger Str. 3, das die Familie Mendelssohn Bartholdy seit dem Jahre 1825 bewohnte. Darin fanden die Sonntagsmusiken statt. Siehe Hans-Günter Klein, Sonntagsmusiken bei Fanny Hensel, in: Die Musikveranstaltungen bei den Mendelssohns – Ein ›musikalischer Salon‹? Die Referate des Symposions am 2. September 2006 in Leipzig, hrsg. von Hans-Günter Klein, Leipzig 2006, S. 48 f. in der Leipz StraßeLeipziger Straße Nr. 3BerlinDeutschlanddie Deinigen … glücklich angekommen … in der Leipz Straße – Nach dem 17. Niederrheinischen Musikfest in Köln zu Pfingsten (7. und 8. Juni) 1835, das Felix Mendelssohn Bartholdy geleitet hatte, verbrachten Abraham und Lea Mendelssohn Bartholdy noch einige Wochen in Düsseldorf, von wo sie am 25. Juli 1835 abreisten. Der Sohn Felix begleitete sie auf der Rückreise bis nach Berlin. Die Mendelssohn Bartholdys trafen am Abend des 1. August 1835 dort ein; vgl. Brief fmb-1835-08-02-02 (Brief Nr. 1196) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Aachen, Berlin, 2. August 1835.. Ich sehne mich sehr es von Dir zu hören; ich fürche Du hast, selbst im besten Falle, Angst und Noth die Hülle und Fülle ausgestanden auf der Reise, Deine SchwesterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) schrieb etwas davon, und es leuchtet mir genug ein.

MoschelesMoscheles, Familie von → Ignaz M. schiffen sich heute Abend einMoscheles schiffen sich heute Abend ein – Die Familie Moscheles hielt sich ab Anfang August 1835 bei Charlotte Moscheles’ Verwandtschaft in Hamburg auf. Siehe dazu Moscheles, Aus Moscheles’ Leben, Bd. 1, S. 297 ff., auf 6. Monate, und nehmen diesen Brief mit – vielleicht schreibt sich unser treflicher FreundMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) hier mit eigenen Lebenszeichen ein, wenn Platz bleibt. Ich bringe den Brief an Bord, – Du kennst die Art Abschied zu nehmen, die man sich bei den Besten nicht gern nehmen läßt. Es ist nicht grade Frühlings Ausgang, – aber die Sache ist für den armen Uebrigbleibenden melankolisch genug, – sechs Monate, und was für welche! Ueber seine eigenen Pläne wird Dir M.Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) wohl selber schreibenwird Dir M. wohl selber schreiben – Ignaz Moscheles schrieb am 7. August 1835 an Mendelssohn (Brief fehldatiert mit 7. Juli): Brief gb-1835-08-07-02 Ignaz Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Hamburg, 7. August 1835., – einer davon ist sich mit Dir irgendwie zu treffensich mit Dir irgendwie zu treffen – Ende September / Anfang Oktober 1835 besuchte Ignaz Moscheles Mendelssohn in Leipzig. Dort traf er auch seine aus Prag angereiste Mutter Clarisse und die Ehefrau seines Bruders Regina Moscheles, geb. Porias (1806?-1845). Siehe dazu Moscheles, Aus Moscheles’ Leben, Bd. 1, S. 297 ff.. Ein anderer, scheints, geht so weit als RußlandRusslandRussland.

Alles geht! wieder einmal. Gegen Mitte dieses Monats brachen GoldschmidtsGoldschmidt, Familie von → Adolph G. auf – die FrauenGoldschmidt, Adelheid (Adélaide) (1779-1839)Goldschmidt, Marie Elise Jeanette in ein Seebad, und er vielleicht nach der SchweizSchweizSchweiz – um sich finaliter im Herbst in ParisParisFrankreich zu setzen. Die Höllenmaschine schreckt sie nicht. – RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) geht um dieselbe ZeitRosen geht um dieselbe Zeit – Friedrich Rosen reiste Anfang August 1835 zu seiner in Detmold lebenden Familie., und jammert daß er Dich nicht mehr in DüsseldorfDüsseldorfDeutschland trifft, worauf er früher fest gerechnet hatte. Ich rede ihm zu nach LeipzigLeipzigDeutschland zu gehen, oder sich irgendwo halbweges ein Stelldichein mit Dir zu geben; ich thäts gewiß. Vielleicht hilft Dein directes Zureden – Ende des Monats trifft ihn, (hoffentlich,) ein Brief in DetmoldDetmoldDeutschland. Er hats Reisen und Ausruhen nöthig, das hiesige Treiben |2| blaßt ihn sehr ab. Er bleibt bis Mitte October dieses bei seinen ElternBallhorn-Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich Ernst (1774-1855)Ballhorn-Rosen, Sophie Wilhelmine (1787-1859)Rosen … seinen Eltern – Friedrich Rosens Mutter Charlotte Ballhorn-Rosen, geb. Eisendecher, war bereits 1818 gestorben. Sein Vater, der Detmolder Justizkanzleidirektor Friedrich Ernst Ballhorn-Rosen, war seit 1820 in zweiter Ehe mit Sophie Wilhelmine Rudorff verheiratet., und will eigentlich weiter nichts vornehmen.

Lord AucklandEden, George 1st Earl of Auckland (1784-1849), einer der WhigsWhigs – mit den Torys die Vertreter der zwei führenden Parteien der englischen Aristokratie., geht, heißt es, nach IndienBritisch-IndienBritisch-Indien (heute: Indien), und ich habe gleich Pläne für ihn gemacht. Wenn er sich rührte, bin ich fest überzeugt, könnte er mitreisen, natürlich thut ers nicht, und von selbst brauchen die Leute kaum auf so gescheute Ideen zu kommen. – Vielleicht sollte ichs gar schon im Voraus hintertreiben, – Mrs AustinAustin, Sarah (1793-1867), die jetzt die Gewaltigen des Landes kennt und gar oft im Munde führt, erzählte mir vor einiger Zeit mit beschützender Miene, sie hätte es schon Spring RiceSpring Rice, Thomas (seit 1839) 1st Baron Monteagle of Brandon (1790-1866) gesagt, er müsse RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) nach IndienBritisch-IndienBritisch-Indien (heute: Indien) schicken; mich überraschte die neue Whig- und AutorenVerkettung und mir fiel zunächst RosensRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) Gesundheit ein – er hielts nie aus, sagte ich, es ginge ihm wie dem armen JaegemansJagemans, Hans (?-1773)dem armen Jaegemans – Hans Jagemans war am 25. Dezember 1772 in den Dienst der Niederländischen Ostindien-Kompanie getreten. Sein Schiff traf am 16. Juni 1773 in Batavia ein, am 16. November des Jahres starb er. Siehe Niederländische Ostindien-Kompanie, Archiv 1.04.02, Inventar-Nr. 14807, fol. 209: Link. – denn Leute der Art richten sich nicht ein wie mans in solchem Clima muß u s. w. Es schien Eindruck auf sie zu machen, und da sich das Gespräch auf eine natürliche Weise auf Correcturen wandte, die der Hülfreiche auch für sie besorgt hatte und noch besorgen wird, und es ihr im Stillen klar geworden seyn mag daß so Einer beßer hier zu verbrauchen ist, so wird man ihm keine Secretairstelle anbieten.

In meinem Leben und seit jenem betrübten Sept 1827. wo ich Euch und Euer Haus und Garten und Sonne und Fest- und Wochentage wehmüthig den Rücken drehtejenem betrübten Sept 1827. wo ich Euch … den Rücken drehte – Carl Klingemann hatte in der seit 1825 im Haus der Mendelssohns (Leipziger Straße 3) in Berlin befindlichen Königlich-Hannoverschen Gesandtschaft gearbeitet. Im September 1827 wechselte er als Kanzlist an die Deutschen Kanzlei in London., ist die Correspondenz mit Eurer werthen FamilieMendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy nicht so blühend gewesen wie grade jetzt – ich niste mich ordentlich ein in Mendelssohnsche Briefe die mir von allen |3| Weltenden her zukommen. Deiner mit der jüngeren <persName xml:id="persName_2d5cc576-6815-4ca5-9390-a5c8f2437f9b">Schwester<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> und Freunden <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-07-06-03" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Lejeune Dirichlet und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Düsseldorf, 6. Juli 1835</name> überwiegenden Anfange kam erstDeiner mit der jüngeren Schwester und Freunden überwiegenden Anfange kam erst – Gemeint ist Brief fmb-1835-07-06-03 (Brief Nr. 1179) Felix Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Lejeune Dirichlet und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 6. Juli 1835.; dann erhielt ich von Deiner Schwester HenselHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) einen Aufruf nach BoulogneBoulogne-sur-merFrankreich aus ParisParisFrankreichvon Deiner Schwester Hensel einen Aufruf nach Boulogne aus Paris – Fanny Hensel war mit ihrer Familie nach dem Niederrheinischen Musikfest in Köln und einem Zwischenaufenthalt in Düsseldorf am 21. Juni 1835 nach Paris gereist. Dort hielten sie sich ca. vom 25. Juni bis Anfang August auf. Den (nicht bekannten) Brief an Carl Klingemann schrieb sie während dieses Aufenthalts. Die Hensels reisten anschließend nach Boulogne-sur-mer und verbrachten dort die Zeit vom 9. August bis zum 10. September 1835 (Klein, Briefe aus Paris, S. 9, und Hensel, Tagebücher, S. 66-68). Klingemann weilte vom 3. bis zum 7. September dort. Vgl. ebenda und Brief gb-1835-09-07-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Boulogne-sur-mer, 6. und 7. September 1835., und gestern überraschte mich ein ausführlicher freundlicher Brief von PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)ein ausführlicher freundlicher Brief von Paul – Brief von Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin an Carl Klingemann in London vom 28. Juli 1835 (D-B, Handschriftenabteilung, Autogr. I/249/7)., für den hier gleich auf dem Flecke mein vorläufiger herzlichster Dank steht, bis er des Weitern beantwortet wird. Deine SchwesterHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) kündigt mir HenselsHensel, Wilhelm (1794-1861) Besuch hier anDeine Schwester kündigt mir Hensels Besuch hier an – Wilhelm Hensel hat das Vorhaben 1835 nicht realisiert, er reiste 1838 erstmals nach England. Eine zweite Reise fand 1843 statt. Siehe dazu ausführlich Lowenthal-Hensel / Arnold, Wilhelm Hensel, S. 217 ff. und S. 259 ff., ein weiser Gedanke! Ich habe zugeredet, und, keineswegs Willens meinen Besuch in BoulogneBoulogne-sur-merFrankreichmeinen Besuch in Boulogne – siehe Kommentar zu Z.: von Deiner Schwester Hensel einen Aufruf nach Boulogne aus Paris. aufzugeben, wird es sich, denk ich, so machen, daß ich mit HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) in Sturmesschritten durch die Curiositäten von LondonLondonGroßbritannien sause und dann mit ihm nach B.Boulogne-sur-merFrankreich ziehe, auf 24. Stunden oder so was, – eine wahre StipVisite, wies in der Welt zugehen muß und zuzugehen pflegt.

Zur completten Ausfüllung aller dieser Mendelssohniana fehlt nichts als eine nagelneue unbekannte Composition von Dir auf meinem Piano. Schicke mir eine für den leeren Herbst – sonst muß ich GalischGalisch – Gälisch. lernen oder Sticken.

Einstweilen bin ich nicht sehr melankolisch, nur Ruckweise, wenn so die Leute ziehen. Die traurige obergOberg, Carl August Benedict Basilius Hilmar Graf von (1803-1835)sche GeschichteDie traurige obergsche Geschichte – Hilmar von Oberg, ein in hannoverschen Diensten stehender Diplomat, beging am 1. Juli 1835 »in einem Anfalle von Schwermuth« im Alter von 32 Jahren in London Selbstmord. »Er hatte sich zuerst beim Baden in der Themse zu vergiften gesucht, war aber beobachtet und gerettet worden. Kurz darauf fand man ihn in seinem Schlafzimmer von zwei Dolchstichen durchbohrt. Eine unheilbare Krankheit hatte ihn zu dem verzweifelten Entschlusse vermocht« (Allgemeine Zeitung Nr. 196, 15. Juli 1835, S. 1563). Carl Klingemann hatte den Vorfall in Brief gb-1835-07-03-01 Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, London, 3. Juli 1835, mitgeteilt. tritt auch in den Hintergrund, – heute vor acht Tagen nahm ich Abschied von seinen Schwägern die im Auftrag des VatersOberg, Hilmar Ludwig Wilhelm Ernst (seit 1803) Graf von (1776-1861) die Leiche abholten. Ich ging am Morgen mit unserm großen Siegel nach der Savoy KircheSavoy Chapel (The Queen’s Chapel of the Savoy)LondonGroßbritannien, und setzte das, Geschäftsgemäß, gegen unsre GrenzZölle, auf den Kasten in dem der Sarg war – es war mir wunderlich. Die Schwäger waren glücklicherweise derbe practische+ Leute mit denen wenig Rührung aufzukommen brauchte. Der arme VaterOberg, Hilmar Ludwig Wilhelm Ernst (seit 1803) Graf von (1776-1861) soll still leidend seyn. –

|4| Der Flügel für KülmannKyllmann, Carl Gottlieb (1803-1878)Der Flügel für Külmann – In Brief fmb-1835-06-26-01 (Brief Nr. 1172) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 26. Juni 1835, bat Mendelssohn, zusammen mit Ignaz Moscheles in London einen Érard-Flügel für den Unternehmer und Kunstmäzen Carl Gottlieb Kyllmann in Weyer bei Wald (heute ein Stadtteil von Solingen) zu kaufen. Das Instrument solle nicht mehr als 100 Guineen kosten, zu dem Vorzugspreis für Musiker erworben werden und von einfachem Äußeren sein. Zur Familie Kyllmann, mit der Abraham, Lea und Felix Mendelssohn Bartholdy im Juni 1835 in intensivem Kontakt standen, siehe Brief fmb-1835-06-22-01 (Brief Nr. 1170) Lea Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Lejeune Dirichlet und Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel und Sebastian Hensel in Paris, Düsseldorf, 22. Juni 1835. ist fertig, – gepackt ist Alles – er kann aber erst am Sonntag abgehen, weil dergl Sachen, landeinwärts bestimmt, in den bateries verschifft werden. Ich hoffe der glückliche EigenthümerKyllmann, Carl Gottlieb (1803-1878) am WaldWeyer bei WaldDeutschlandder glückliche Eigenthümer am Wald – Carl Gottlieb Kyllmann, wohnhaft in Weyer bei Wald. ist zufrieden, es ist Schade daß ich ihn nicht ganz regulirt gehört habe, ErardÉrard, Jean-Baptiste Orphée Pierre (1794-1855) war so eilig und er war verpackt ehe man sichs versah.

MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) hat mir Deine SchneiderNewton & Co., Schneiderei in LondonRechnungDeine SchneiderRechnung – Mendelssohn ließ sich für das 17. Niederrheinische Musikfest in Köln Kleidung der Londoner Schneiderei Newton & Co. anfertigen. Siehe dazu Brief fmb-1835-03-26-01 (Brief Nr. 1124) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 26. März 1835, Z. 98 ff.: »willst Du mir wohl von Newton einen blauen Frack und schwarzen Überrock machen lassen, und das Geld von Moscheles nehmen, der noch etwas für mich in Verwahrung hat, und wenn es noch mehr ist ihn bitten den Rest an Doxats zu geben, damit sie ihn an Vater schicken; die Kleider schick mir mit irgend einer Gelegenheit her; es eilt nicht sehr.«, 9. 9.6. bezahlt. Deine Forderungen an ihn sind 20. für den <title xml:id="title_3f61e360-fac3-486c-a1cc-f29be6365c12">GypsyMarch<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110025" style="hidden" type="music">Duo concertant en Variations brillantes sur la Marche Bohémienne »Preciosa« c-Moll, op. 87b (Gemeinschaftskomposition mit → Felix Mendelssohn Bartholdy)</name> Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Fantasie und Variationen über Webers »Preciosa« c-Moll für zwei Klaviere und Orchester (Gemeinschaftskomposition mit Ignaz Moscheles), [29. April 1833]O 920. ₤ für den GypsyMarch – Gemeint ist das Honorar für die Fantasie und Variationen über Webers »Preciosa« c-Moll für zwei Klaviere und Orchester, MWV O 9, eine Gemeinschaftskomposition Mendelssohns mit Ignaz Moscheles. Die Version von Moscheles war 1833 unter dem Titel Variations brillantes sur la marche bohémienne tirée du mélodrame Préciosa de Weber als dessen op. 87b bei Kistner in Leipzig erschienen (später auch als Duo concertant gedruckt). 1834 ließ Moscheles das Werk in London bei Cramer, Addison & Beale als The Gipsies’ March (from Weber’s opera Preciosa) with brilliant variations drucken, zudem kam es in Paris im Verlag M. Schlesinger als Variations brillantes heraus (vgl. MWV, S. 235). – da bleiben Dir also noch 10. und odd Sh. Dann hat NovelloNovello, Joseph Alfred (1810-1896) noch etwas, 8 bis 9. für die Melodies<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_incp04ca-acpy-ppxw-skzi-hgnz7cmapavu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100621" style="hidden">Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 1. Heft, 1832; enthält MWV U 86, U 80, U 89, U 73, U 90 und U 78<idno type="MWV">SD 5</idno><idno type="op">19b</idno></name>Dann hat Novello noch etwas … für die Melodies – betrifft das Honorar für die Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 1. Heft, op. 19b (MWV SD 5), die 1832 ohne Opuszahl unter dem Titel Original Melodies for the Piano Forte im Verlag J. A. Novello erschienen waren (vgl. MWV, S. 471). für Dich. MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) sagt es ist sehr schön mit den Leuten allen zu irgend einem Abschluß zu kommen.

Es wird dunkel – lebe Du und alle die Deinigen zehntausendmal wohl – grüße alle! Dein CKl.
Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)

setze auf dem Dampfschiff, während der Fluß in aller Weise rauscht und der Mond vor klarem Blau scheint, und Mad. M.Moscheles, Charlotte (1805-1889) sich und die KinderMoscheles, Emily Mary (1827-1889)Moscheles, Serena (Serina) Anna (1830-1902)Moscheles, Felix Stone (1833-1917) einrichtet, und er MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) mit wem anders als H. J. HolmHolm, Henry Haley (1806-1846) oben verkehrt, noch ein und ein halbes Lebenszeichen hinzu. Von BecherBecher, Alfred Julius (Pseud.: Proteus ambulans) (1803-1848) habe ich einen mehrseitigen Brief mit seinen Berichten, Zeitungen übers Fest17. Niederrheinisches Musikfest (1835)KölnDeutschland erhaltenVon Becher habe ich einen mehrseitigen Brief mit seinen Berichten, Zeitungen übers Fest erhalten – Alfred Julius Bechers Brief an Carl Klingemann mit Berichten über das 17. Niederrheinische Musikfest in Köln zu Pfingsten 1835 ist nicht bekannt., sogar mich lobt er, der gute Kerl, und fordert mich auf an einer künftigen musikalischen Zeitung mitzuarbeiten. Ich versprech es ihm gern wünscht ich nur daß ihs hielte. Es soll ihm aber geschrieben werden. – Grüße mir HauserHauser, Franz (František) (1794-1870) vielmal in LeipzigLeipzigDeutschland. Ich hatte Dir noch was zu sagen, was mir jetzt platterdings nicht einfallen will. Deine Schwester D.Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) will daß ich nach OstendeOstendeBelgien kommeDeine Schwester D. will daß ich nach Ostende komme – Peter Gustav und Rebecka Lejeune Dirichlet reisten nach dem Niederrheinischen Musikfest in Köln und einem anschließenden Aachener Aufenthalt in das belgische Seebad Ostende., – es bleibt beim Wünschn. Ich hätte sollen in CöllnKölnDeutschland seynIch hätte sollen in Cölln seyn – Mendelssohn hatte den Freund mehrmals zum Niederrheinischen Musikfest nach Köln eingeladen, Klingemann bedauerte nun, nicht dorthin gereist zu sein. das ist alles genug. Nun muß ich nach BerlinBerlinDeutschland kommen – Adieu. HolmHolm, Henry Haley (1806-1846) treibt.

Note auf dem Dampfschiff: soll practisch heißen. Hier las sich grade ein pratisch.
            London, d. 4. Aug 35. Liebster Felix!
Diese fliegenden Zeilen treffen Dich und die Deinigen, und Deine Mutter namentlich, hoffentlich wohl und glücklich angekommen im guten wohlbekannten Gartensaale in der Leipz Straße. Ich sehne mich sehr es von Dir zu hören; ich fürche Du hast, selbst im besten Falle, Angst und Noth die Hülle und Fülle ausgestanden auf der Reise, Deine Schwester schrieb etwas davon, und es leuchtet mir genug ein.
Moscheles schiffen sich heute Abend ein, auf 6. Monate, und nehmen diesen Brief mit – vielleicht schreibt sich unser treflicher Freund hier mit eigenen Lebenszeichen ein, wenn Platz bleibt. Ich bringe den Brief an Bord, – Du kennst die Art Abschied zu nehmen, die man sich bei den Besten nicht gern nehmen läßt. Es ist nicht grade Frühlings Ausgang, – aber die Sache ist für den armen Uebrigbleibenden melankolisch genug, – sechs Monate, und was für welche! Ueber seine eigenen Pläne wird Dir M. wohl selber schreiben, – einer davon ist sich mit Dir irgendwie zu treffen. Ein anderer, scheints, geht so weit als Rußland.
Alles geht! wieder einmal. Gegen Mitte dieses Monats brachen Goldschmidts auf – die Frauen in ein Seebad, und er vielleicht nach der Schweiz – um sich finaliter im Herbst in Paris zu setzen. Die Höllenmaschine schreckt sie nicht. – Rosen geht um dieselbe Zeit, und jammert daß er Dich nicht mehr in Düsseldorf trifft, worauf er früher fest gerechnet hatte. Ich rede ihm zu nach Leipzig zu gehen, oder sich irgendwo halbweges ein Stelldichein mit Dir zu geben; ich thäts gewiß. Vielleicht hilft Dein directes Zureden – Ende des Monats trifft ihn, (hoffentlich, ) ein Brief in Detmold. Er hats Reisen und Ausruhen nöthig, das hiesige Treiben blaßt ihn sehr ab. Er bleibt bis Mitte October dieses bei seinen Eltern, und will eigentlich weiter nichts vornehmen.
Lord Auckland, einer der Whigs, geht, heißt es, nach Indien, und ich habe gleich Pläne für ihn gemacht. Wenn er sich rührte, bin ich fest überzeugt, könnte er mitreisen, natürlich thut ers nicht, und von selbst brauchen die Leute kaum auf so gescheute Ideen zu kommen. – Vielleicht sollte ichs gar schon im Voraus hintertreiben, – Mrs Austin, die jetzt die Gewaltigen des Landes kennt und gar oft im Munde führt, erzählte mir vor einiger Zeit mit beschützender Miene, sie hätte es schon Spring Rice gesagt, er müsse Rosen nach Indien schicken; mich überraschte die neue Whig- und AutorenVerkettung und mir fiel zunächst Rosens Gesundheit ein – er hielts nie aus, sagte ich, es ginge ihm wie dem armen Jaegemans – denn Leute der Art richten sich nicht ein wie mans in solchem Clima muß u s. w. Es schien Eindruck auf sie zu machen, und da sich das Gespräch auf eine natürliche Weise auf Correcturen wandte, die der Hülfreiche auch für sie besorgt hatte und noch besorgen wird, und es ihr im Stillen klar geworden seyn mag daß so Einer beßer hier zu verbrauchen ist, so wird man ihm keine Secretairstelle anbieten.
In meinem Leben und seit jenem betrübten Sept 1827. wo ich Euch und Euer Haus und Garten und Sonne und Fest- und Wochentage wehmüthig den Rücken drehte, ist die Correspondenz mit Eurer werthen Familie nicht so blühend gewesen wie grade jetzt – ich niste mich ordentlich ein in Mendelssohnsche Briefe die mir von allen Weltenden her zukommen. Deiner mit der jüngeren Schwester und Freunden überwiegenden Anfange kam erst; dann erhielt ich von Deiner Schwester Hensel einen Aufruf nach Boulogne aus Paris, und gestern überraschte mich ein ausführlicher freundlicher Brief von Paul, für den hier gleich auf dem Flecke mein vorläufiger herzlichster Dank steht, bis er des Weitern beantwortet wird. Deine Schwester kündigt mir Hensels Besuch hier an, ein weiser Gedanke! Ich habe zugeredet, und, keineswegs Willens meinen Besuch in Boulogne aufzugeben, wird es sich, denk ich, so machen, daß ich mit Hensel in Sturmesschritten durch die Curiositäten von London sause und dann mit ihm nach B. ziehe, auf 24. Stunden oder so was, – eine wahre StipVisite, wies in der Welt zugehen muß und zuzugehen pflegt.
Zur completten Ausfüllung aller dieser Mendelssohniana fehlt nichts als eine nagelneue unbekannte Composition von Dir auf meinem Piano. Schicke mir eine für den leeren Herbst – sonst muß ich Galisch lernen oder Sticken.
Einstweilen bin ich nicht sehr melankolisch, nur Ruckweise, wenn so die Leute ziehen. Die traurige obergsche Geschichte tritt auch in den Hintergrund, – heute vor acht Tagen nahm ich Abschied von seinen Schwägern die im Auftrag des Vaters die Leiche abholten. Ich ging am Morgen mit unserm großen Siegel nach der Savoy Kirche, und setzte das, Geschäftsgemäß, gegen unsre GrenzZölle, auf den Kasten in dem der Sarg war – es war mir wunderlich. Die Schwäger waren glücklicherweise derbe practische+ Leute mit denen wenig Rührung aufzukommen brauchte. Der arme Vater soll still leidend seyn. –
 Der Flügel für Külmann ist fertig, – gepackt ist Alles – er kann aber erst am Sonntag abgehen, weil dergl Sachen, landeinwärts bestimmt, in den bateries verschifft werden. Ich hoffe der glückliche Eigenthümer am Wald ist zufrieden, es ist Schade daß ich ihn nicht ganz regulirt gehört habe, Erard war so eilig und er war verpackt ehe man sichs versah.
Moscheles hat mir Deine SchneiderRechnung, ₤ 9. 9. 6. bezahlt. Deine Forderungen an ihn sind 20. ₤ für den GypsyMarch – da bleiben Dir also noch 10. ₤ und odd Sh. Dann hat Novello noch etwas, 8 bis 9. ₤ für die Melodies für Dich. Moscheles sagt es ist sehr schön mit den Leuten allen zu irgend einem Abschluß zu kommen.
Es wird dunkel – lebe Du und alle die Deinigen zehntausendmal wohl – grüße alle! Dein CKl.
Ich setze auf dem Dampfschiff, während der Fluß in aller Weise rauscht und der Mond vor klarem Blau scheint, und Mad. M. sich und die Kinder einrichtet, und er Moscheles mit wem anders als H. J. Holm oben verkehrt, noch ein und ein halbes Lebenszeichen hinzu. Von Becher habe ich einen mehrseitigen Brief mit seinen Berichten, Zeitungen übers Fest erhalten, sogar mich lobt er, der gute Kerl, und fordert mich auf an einer künftigen musikalischen Zeitung mitzuarbeiten. Ich versprech es ihm gern wünscht ich nur daß ihs hielte. Es soll ihm aber geschrieben werden. – Grüße mir Hauser vielmal in Leipzig. Ich hatte Dir noch was zu sagen, was mir jetzt platterdings nicht einfallen will. Deine Schwester D. will daß ich nach Ostende komme, – es bleibt beim Wünschn. Ich hätte sollen in Cölln seyn das ist alles genug. Nun muß ich nach Berlin kommen – Adieu. Holm treibt. Note auf dem Dampfschiff: soll practisch heißen. Hier las sich grade ein pratisch.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1835-08-04-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1835-08-04-01" xml:id="title_7cf8f510-fdd0-4c96-9997-6eb7564b2261">Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>London, 4. August 1835</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_086d97ff-d9c3-4b46-9788-2350b573c0da">Diese fliegenden Zeilen treffen Dich und die Deinigen, und Deine Mutter namentlich, hoffentlich wohl und glücklich angekommen im guten wohlbekannten Gartensaale in der Leipz Straße. Ich sehne mich sehr es von Dir zu hören; ich</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_f45135d2-361c-43d1-99cd-5793a949083e">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1835-07-20-01" type="precursor" xml:id="title_e26b7f78-6105-44da-95d5-013351e1ee11">Felix Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Lejeune Dirichlet an Carl Klingemann in London; Düsseldorf, 17. und 20. Juli 1835</title> <title key="fmb-1835-08-16-01" type="successor" xml:id="title_27accaa0-c83a-459d-b742-030cf3597ee5">Felix Mendelssohn Bartholdy, Abraham Mendelssohn Bartholdy und Johann Gustav Droysen an Carl Klingemann in London; Berlin, 14. und 16. August 1835</title> <author key="PSN0112434">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0112434" resp="writer">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_4f2b3317-8e1f-46ad-92f7-e4085df9fab1"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_28772415-0253-467b-90f3-e57eaa0e1f33"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 30/66.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1835-08-04-01" type="letter" xml:id="title_f4bb51e1-874a-4deb-9b0a-5b1df3fba81c">Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin; London, 4. August 1835</title> <incipit>Diese fliegenden Zeilen treffen Dich und die Deinigen, und Deine Mutter namentlich, hoffentlich wohl und glücklich angekommen im guten wohlbekannten Gartensaale in der Leipz Straße. Ich sehne mich sehr es von Dir zu hören; ich</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext. – Der Brief wurde von der Familie Moscheles nach Deutschland mitgenommen (vgl. Z.: »Moscheles schiffen sich heute Abend ein, auf 6. Monate, und nehmen diesen Brief mit«).</p> <handDesc hands="1"> <p>Carl Klingemann</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-08-04" xml:id="date_144d7b63-78b5-438a-8d95-1a1052421e60">4. August 1835</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0112434" resp="author" xml:id="persName_48046d82-7eeb-4c33-b261-7d1563cf3b9d">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0112434" resp="writer">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_abbedf08-a086-449b-8180-bb7417c77803"> <settlement key="STM0100126">London</settlement><country>Großbritannien</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_055d7c01-6d3b-4581-aa69-1036e86da8b8">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_52bdf184-20b3-4698-a500-40ec74d3d5bb"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_1a680d0c-94b7-4f12-b410-bc4be7ae2780"> <docAuthor key="PSN0112434" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_3c212e1a-5277-44cc-aa37-77f51e9bdae5">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0112434" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_b1582f79-4bfe-4cc2-84a2-2481b9555d76">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <dateline rend="right"><hi rend="latintype">London</hi>, d. <date cert="high" when="1835-08-04" xml:id="date_730e858f-396f-4c26-b4ce-01300b30677c">4. <hi rend="latintype">Aug</hi> 35</date>.</dateline> <salute rend="left">Liebster <hi rend="latintype">Felix</hi>!</salute> <p style="paragraph_without_indent">Diese fliegenden Zeilen treffen Dich und die <persName xml:id="persName_ac252bf3-14c7-47dc-bd07-a2e63be32187">Deinigen<name key="PSN0113241" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName>, und Deine <persName xml:id="persName_4f7f1356-62a5-4a15-aa0d-2fcbeee26f6c">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> namentlich, hoffentlich wohl und glücklich angekommen im guten wohlbekannten Gartensaale<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0dae2503-e762-425b-a571-f12fdaa698ea" xml:lang="de">Gartensaale – Der auf den Park hinausgehende Gartensaal war ein ca. 105 qm großer Raum, der sich durch zurückschiebbare Glaswände in eine offene Säulenhalle verwandeln ließ. Er war ein Bestandteil des großen Anwesens in der Leipziger Str. 3, das die Familie Mendelssohn Bartholdy seit dem Jahre 1825 bewohnte. Darin fanden die Sonntagsmusiken statt. Siehe Hans-Günter Klein, Sonntagsmusiken bei Fanny Hensel, in: Die Musikveranstaltungen bei den Mendelssohns – Ein ›musikalischer Salon‹? Die Referate des Symposions am 2. September 2006 in Leipzig, hrsg. von Hans-Günter Klein, Leipzig 2006, S. 48 f.</note> in der <placeName xml:id="placeName_5e13acb1-62dc-41e7-a9a1-c2ea7c4d7f2b">Leipz Straße<name key="NST0100322" style="hidden" subtype="" type="institution">Leipziger Straße Nr. 3</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5ca587b8-f3b5-4600-9d38-bf074ae1de2f" xml:lang="de">die Deinigen … glücklich angekommen … in der Leipz Straße – Nach dem 17. Niederrheinischen Musikfest in Köln zu Pfingsten (7. und 8. Juni) 1835, das Felix Mendelssohn Bartholdy geleitet hatte, verbrachten Abraham und Lea Mendelssohn Bartholdy noch einige Wochen in Düsseldorf, von wo sie am 25. Juli 1835 abreisten. Der Sohn Felix begleitete sie auf der Rückreise bis nach Berlin. Die Mendelssohn Bartholdys trafen am Abend des 1. August 1835 dort ein; vgl. Brief fmb-1835-08-02-02 (Brief Nr. 1196) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Aachen, Berlin, 2. August 1835.</note>. Ich sehne mich sehr es von Dir zu hören; ich fürche Du hast, selbst im besten Falle, Angst und Noth die Hülle und Fülle ausgestanden auf der Reise, Deine <persName xml:id="persName_a0780898-f983-4ef1-a975-c635fecb1c35">Schwester<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> schrieb etwas davon, und es leuchtet mir genug ein.</p> <p><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_cf936549-3268-4002-ba38-3d8ea1fa3156">Moscheles<name key="PSN0113434" style="hidden" type="person">Moscheles, Familie von → Ignaz M.</name></persName></hi> schiffen sich <date cert="high" when="1835-08-04" xml:id="date_1bfcc421-4421-4a99-a7d7-2034984d86b1">heute Abend</date> ein<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ab71dc78-3162-45d6-bbeb-8ee0879e9549" xml:lang="de">Moscheles schiffen sich heute Abend ein – Die Familie Moscheles hielt sich ab Anfang August 1835 bei Charlotte Moscheles’ Verwandtschaft in Hamburg auf. Siehe dazu Moscheles, Aus Moscheles’ Leben, Bd. 1, S. 297 ff.</note>, auf 6. Monate, und nehmen diesen Brief mit – vielleicht schreibt sich unser treflicher <persName xml:id="persName_7f48b64c-0049-45ad-9146-8e7a31028d16">Freund<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> hier mit eigenen Lebenszeichen ein, wenn Platz bleibt. Ich bringe den Brief an Bord, – Du kennst die Art Abschied zu nehmen, die man sich bei den Besten nicht gern nehmen läßt. Es ist nicht grade Frühlings Ausgang, – aber die Sache ist für den armen Uebrigbleibenden melankolisch genug, – sechs Monate, und was für welche! Ueber seine eigenen Pläne wird Dir <persName xml:id="persName_96cb694b-ea6a-4b77-a78e-409174517f85"><hi rend="latintype">M</hi>.<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> wohl selber schreiben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_faa81d5e-d81b-4852-8b1b-165cb7a9e45b" xml:lang="de">wird Dir M. wohl selber schreiben – Ignaz Moscheles schrieb am 7. August 1835 an Mendelssohn (Brief fehldatiert mit 7. Juli): Brief gb-1835-08-07-02 Ignaz Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Hamburg, 7. August 1835.</note>, – einer davon ist sich mit Dir irgendwie zu treffen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fd4adab7-57c1-44a2-b989-3e1d9c1ef184" xml:lang="de">sich mit Dir irgendwie zu treffen – Ende September / Anfang Oktober 1835 besuchte Ignaz Moscheles Mendelssohn in Leipzig. Dort traf er auch seine aus Prag angereiste Mutter Clarisse und die Ehefrau seines Bruders Regina Moscheles, geb. Porias (1806?-1845). Siehe dazu Moscheles, Aus Moscheles’ Leben, Bd. 1, S. 297 ff.</note>. Ein anderer, scheints, geht so weit als <placeName xml:id="placeName_9f9236a8-0fe1-46e0-9f59-2a6130c9e7e7">Rußland<settlement key="STM0104846" style="hidden" type="area">Russland</settlement><country style="hidden">Russland</country></placeName>.</p> <p>Alles geht! wieder einmal. Gegen Mitte dieses Monats brachen <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a253e839-6bae-4a5d-a585-df9d76700462">Goldschmidts<name key="PSN0111438" style="hidden" type="person">Goldschmidt, Familie von → Adolph G.</name></persName></hi> auf – die <persName xml:id="persName_1d06f079-733b-45a8-812e-0f7338fef27e">Frauen<name key="PSN0111440" style="hidden" type="person">Goldschmidt, Adelheid (Adélaide) (1779-1839)</name><name key="PSN0111446" style="hidden" type="person">Goldschmidt, Marie Elise Jeanette</name></persName> in ein Seebad, und er vielleicht nach der <placeName xml:id="placeName_43c3316f-6222-40dc-883d-a73bae175829">Schweiz<settlement key="STM0104801" style="hidden" type="area">Schweiz</settlement><country style="hidden">Schweiz</country></placeName> – um sich finaliter im Herbst in <placeName xml:id="placeName_f21028bb-8ba0-49fc-b314-9686147de3b6"><hi rend="latintype">Paris</hi><settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> zu setzen. Die Höllenmaschine schreckt sie nicht. – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_25f612ae-2561-4dae-9fdf-ae733cf322eb">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden" type="person">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName></hi> geht um dieselbe Zeit<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0b196ad5-7020-4f6f-92ef-a4f3caa1d0d5" xml:lang="de">Rosen geht um dieselbe Zeit – Friedrich Rosen reiste Anfang August 1835 zu seiner in Detmold lebenden Familie.</note>, und jammert daß er Dich nicht mehr in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_45099980-5ac1-499b-95ec-6222b1a9bbed">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> trifft, worauf er früher fest gerechnet hatte. Ich rede ihm zu nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_5c9f6678-f5f3-46fd-b808-c1d9fcf1cd72">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> zu gehen, oder sich irgendwo halbweges ein Stelldichein mit Dir zu geben; ich thäts gewiß. Vielleicht hilft Dein directes Zureden – Ende des Monats trifft ihn, (hoffentlich,) ein Brief in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_ba238153-e5a0-4f61-93a1-fcf5b31bd28d">Detmold<settlement key="STM0100584" style="hidden" type="locality">Detmold</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi>. Er hats Reisen und Ausruhen nöthig, das hiesige Treiben<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> blaßt ihn sehr ab. Er bleibt bis Mitte <hi rend="latintype">October dieses</hi> bei seinen <persName xml:id="persName_a492ee76-4a81-440a-9526-38f4c2c8b885">Eltern<name key="PSN0109648" style="hidden" type="person">Ballhorn-Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich Ernst (1774-1855)</name><name key="PSN0119850" style="hidden" type="person">Ballhorn-Rosen, Sophie Wilhelmine (1787-1859)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_36dcee53-0a5e-4150-8dd4-4af4b7bcded3" xml:lang="de">Rosen … seinen Eltern – Friedrich Rosens Mutter Charlotte Ballhorn-Rosen, geb. Eisendecher, war bereits 1818 gestorben. Sein Vater, der Detmolder Justizkanzleidirektor Friedrich Ernst Ballhorn-Rosen, war seit 1820 in zweiter Ehe mit Sophie Wilhelmine Rudorff verheiratet.</note>, und will eigentlich weiter nichts vornehmen.</p> <p><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b43077a5-05cb-4776-9d4e-4d2d77a5c042">Lord Auckland<name key="PSN0118817" style="hidden" type="person">Eden, George 1st Earl of Auckland (1784-1849)</name></persName></hi>, einer der <hi rend="latintype">Whigs</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_496ea586-9580-47cd-9a67-00e7d6f04fb6" xml:lang="de">Whigs – mit den Torys die Vertreter der zwei führenden Parteien der englischen Aristokratie.</note>, geht, heißt es, nach <placeName xml:id="placeName_8ab2ee4a-f0d1-4e03-9d28-a4a959ac84d5">Indien<settlement key="STM0104912" style="hidden" type="area">Britisch-Indien</settlement><country style="hidden">Britisch-Indien (heute: Indien)</country></placeName>, und ich habe gleich Pläne für ihn gemacht. Wenn er sich rührte, bin ich fest überzeugt, könnte er mi<unclear reason="covering" resp="FMBC">treisen,</unclear> natürlich thut ers nicht, und von selbst brauchen die Leute kaum auf so gescheute Ideen zu kommen. – Vielleicht sollte ichs gar schon im Voraus hintertreiben, – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_cf23d605-7f08-4844-9837-d3b22bca1576">M<hi rend="superscript">rs</hi> Austin<name key="PSN0109592" style="hidden" type="person">Austin, Sarah (1793-1867)</name></persName></hi>, die jetzt die Gewaltigen des Landes kennt und gar oft im Munde führt, erzählte mir vor einiger Zeit mit beschützender Miene, sie hätte es schon <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a5e174ce-f657-42c5-9164-bb22998b5080">Spring Rice<name key="PSN0115043" style="hidden" type="person">Spring Rice, Thomas (seit 1839) 1st Baron Monteagle of Brandon (1790-1866)</name></persName></hi> gesagt, er müsse <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_10844625-8c3c-4e57-9f12-724170ee4a3d">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden" type="person">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName></hi> nach <placeName xml:id="placeName_a5dd345a-73a5-49d0-9933-d8aa1b804b48">Indien<settlement key="STM0104912" style="hidden" type="area">Britisch-Indien</settlement><country style="hidden">Britisch-Indien (heute: Indien)</country></placeName> schicken; mich überraschte die neue <hi rend="latintype">Whig</hi>- und AutorenVerkettung und mir fiel zunächst <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_243a7c8c-35f6-4948-8165-6e8a0dc821bb">Rosens<name key="PSN0114283" style="hidden" type="person">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName></hi> Gesundheit ein – er hielts nie aus, sagte ich, es ginge ihm wie dem armen <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_7d7cefe4-62d5-4c32-9dc6-f19b59cc7507">Jaegemans<name key="PSN0119851" style="hidden" type="person">Jagemans, Hans (?-1773)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d237d541-50df-4409-b223-38cfda84aa66" xml:lang="de">dem armen Jaegemans – Hans Jagemans war am 25. Dezember 1772 in den Dienst der Niederländischen Ostindien-Kompanie getreten. Sein Schiff traf am 16. Juni 1773 in Batavia ein, am 16. November des Jahres starb er. Siehe Niederländische Ostindien-Kompanie, Archiv 1.04.02, Inventar-Nr. 14807, fol. 209: <ref target="https://www.openarch.nl/ghn:1b9d4e82-e861-42ea-8830-d440084edcbb/de" xml:id="ref_d06bc001-a91e-4da8-9c80-a7e98ea8b4a4">Link</ref>.</note> – denn Leute der Art richten sich nicht ein wie mans in solchem <hi rend="latintype">Clima</hi> muß u s. w. Es schien Eindruck auf sie zu machen, und da sich das Gespräch auf eine natürliche Weise auf Correcturen wandte, die der Hülfreiche auch für sie besorgt hatte und noch besorgen wird, und es ihr im Stillen klar geworden seyn mag daß so Einer beßer hier zu verbrauchen ist, so wird man ihm keine Secretairstelle anbieten.</p> <p>In meinem Leben und seit jenem betrübten <hi rend="latintype">Sept</hi> 1827. wo ich Euch und Euer Haus und Garten und Sonne und Fest- und Wochentage wehmüthig den Rücken drehte<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_51d114ce-2202-4aa4-b60b-2c70db7b6d78" xml:lang="de">jenem betrübten Sept 1827. wo ich Euch … den Rücken drehte – Carl Klingemann hatte in der seit 1825 im Haus der Mendelssohns (Leipziger Straße 3) in Berlin befindlichen Königlich-Hannoverschen Gesandtschaft gearbeitet. Im September 1827 wechselte er als Kanzlist an die Deutschen Kanzlei in London.</note>, ist die Correspondenz mit Eurer werthen <persName xml:id="persName_e9aa7d97-6e7c-45fa-9851-1f2ec62d99e1">Familie<name key="PSN0113241" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName> nicht so blühend gewesen wie grade jetzt – ich niste mich ordentlich ein in <hi rend="latintype">Mendelssohn</hi>sche Briefe die mir von allen<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Weltenden her zukommen. <title xml:id="title_32d15558-5e67-47f6-913e-a8dd10ffdf18">Deiner mit der jüngeren <persName xml:id="persName_2d5cc576-6815-4ca5-9390-a5c8f2437f9b">Schwester<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> und Freunden <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-07-06-03" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Lejeune Dirichlet und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Düsseldorf, 6. Juli 1835</name> </title> überwiegenden Anfange kam erst<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_60fed3fd-1bac-43be-bed7-4e97b328af3d" xml:lang="de">Deiner mit der jüngeren Schwester und Freunden überwiegenden Anfange kam erst – Gemeint ist Brief fmb-1835-07-06-03 (Brief Nr. 1179) Felix Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Lejeune Dirichlet und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 6. Juli 1835.</note>; dann erhielt ich von Deiner Schwester <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1334b960-1d72-44fb-aca3-da791eaf61fe">Hensel<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName></hi> einen Aufruf nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_99ba533f-22fe-4734-b4d9-728496fac24d">Boulogne<settlement key="STM0100600" style="hidden" type="locality">Boulogne-sur-mer</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName></hi> aus <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_59cdb8aa-e565-4423-8ec6-f5921d2f1564">Paris<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d2851b5b-9fbb-473b-9390-63c7a78b9f26" xml:lang="de">von Deiner Schwester Hensel einen Aufruf nach Boulogne aus Paris – Fanny Hensel war mit ihrer Familie nach dem Niederrheinischen Musikfest in Köln und einem Zwischenaufenthalt in Düsseldorf am 21. Juni 1835 nach Paris gereist. Dort hielten sie sich ca. vom 25. Juni bis Anfang August auf. Den (nicht bekannten) Brief an Carl Klingemann schrieb sie während dieses Aufenthalts. Die Hensels reisten anschließend nach Boulogne-sur-mer und verbrachten dort die Zeit vom 9. August bis zum 10. September 1835 (Klein, Briefe aus Paris, S. 9, und Hensel, Tagebücher, S. 66-68). Klingemann weilte vom 3. bis zum 7. September dort. Vgl. ebenda und Brief gb-1835-09-07-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Boulogne-sur-mer, 6. und 7. September 1835.</note>, und <date cert="high" when="1835-08-03" xml:id="date_99402680-5bf0-4ea2-a031-40fe6972953a">gestern</date> überraschte mich ein ausführlicher freundlicher Brief von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ea6eb122-7b91-4cdd-aa3b-4877b31faeb6">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_23a880cb-5818-4f8b-8710-4d215357b5ee" xml:lang="de">ein ausführlicher freundlicher Brief von Paul – Brief von Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin an Carl Klingemann in London vom 28. Juli 1835 (D-B, Handschriftenabteilung, Autogr. I/249/7).</note>, für den hier gleich auf dem Flecke mein vorläufiger herzlichster Dank steht, bis er des Weitern beantwortet wird. Deine <persName xml:id="persName_99b70d98-a719-41a4-983f-ab657367e45d">Schwester<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> kündigt mir <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_09fb70b1-ff5e-4a6f-8dae-1e81e1d6f25c">Hensels<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName></hi> Besuch hier an<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c404a192-23cf-4976-a880-a730526b5aa9" xml:lang="de">Deine Schwester kündigt mir Hensels Besuch hier an – Wilhelm Hensel hat das Vorhaben 1835 nicht realisiert, er reiste 1838 erstmals nach England. Eine zweite Reise fand 1843 statt. Siehe dazu ausführlich Lowenthal-Hensel / Arnold, Wilhelm Hensel, S. 217 ff. und S. 259 ff.</note>, ein weiser Gedanke! Ich habe zugeredet, und, keineswegs Willens meinen Besuch in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_74057322-10aa-4826-afdb-d8b262e0cf82">Boulogne<settlement key="STM0100600" style="hidden" type="locality">Boulogne-sur-mer</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_da181973-9271-43c3-b5f3-cb937ac623ff" xml:lang="de">meinen Besuch in Boulogne – siehe Kommentar zu Z.: von Deiner Schwester Hensel einen Aufruf nach Boulogne aus Paris.</note> aufzugeben, wird es sich, denk ich, so machen, daß ich mit <persName xml:id="persName_4c4815e8-8120-45ee-851f-1abec510dc40"><hi rend="latintype">Hensel</hi><name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> in Sturmesschritten durch die Curiositäten von <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_d54df922-e8b4-4fc8-8a75-d60b0123e207">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi> sause und dann mit ihm nach <placeName xml:id="placeName_b6b93032-fdf3-4af1-b0d2-b8b126d334fb"><hi rend="latintype">B</hi>.<settlement key="STM0100600" style="hidden" type="locality">Boulogne-sur-mer</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> ziehe, auf 24. Stunden oder so was, – eine wahre StipVisite, wies in der Welt zugehen muß und zuzugehen pflegt.</p> <p>Zur completten Ausfüllung aller dieser <hi rend="latintype">Mendelssohniana</hi> fehlt nichts als eine nagelneue unbekannte Composition von Dir auf meinem Piano. Schicke mir eine für den leeren Herbst – sonst muß ich <hi rend="latintype">Galisch</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_f4841b81-044a-48cf-aef8-db0a14cc92cc" xml:lang="de">Galisch – Gälisch.</note> lernen oder Sticken.</p> <p>Einstweilen bin ich nicht sehr melankolisch, nur Ruckweise, wenn so die Leute ziehen. Die traurige <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_71077894-5af0-4a8c-8b83-955d73bbaf18">oberg<name key="PSN0113636" style="hidden" type="person">Oberg, Carl August Benedict Basilius Hilmar Graf von (1803-1835)</name></persName></hi>sche Geschichte<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6b82e2d1-bd63-4636-8ed8-71ff77158289" xml:lang="de">Die traurige obergsche Geschichte – Hilmar von Oberg, ein in hannoverschen Diensten stehender Diplomat, beging am 1. Juli 1835 »in einem Anfalle von Schwermuth« im Alter von 32 Jahren in London Selbstmord. »Er hatte sich zuerst beim Baden in der Themse zu vergiften gesucht, war aber beobachtet und gerettet worden. Kurz darauf fand man ihn in seinem Schlafzimmer von zwei Dolchstichen durchbohrt. Eine unheilbare Krankheit hatte ihn zu dem verzweifelten Entschlusse vermocht« (Allgemeine Zeitung Nr. 196, 15. Juli 1835, S. 1563). Carl Klingemann hatte den Vorfall in Brief gb-1835-07-03-01 Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, London, 3. Juli 1835, mitgeteilt.</note> tritt auch in den Hintergrund, – heute vor acht Tagen nahm ich Abschied von seinen Schwägern die im Auftrag des <persName xml:id="persName_910e0918-cb52-4cd8-b8fd-1f203920f1b6">Vaters<name key="PSN0119842" style="hidden" type="person">Oberg, Hilmar Ludwig Wilhelm Ernst (seit 1803) Graf von (1776-1861)</name></persName> die Leiche abholten. Ich ging am Morgen mit unserm großen Siegel nach der <placeName xml:id="placeName_d572c3e5-e621-4e6b-83e6-09b62fcc1d97"><hi rend="latintype">Savoy</hi> Kirche<name key="SGH0104913" style="hidden" subtype="" type="sight">Savoy Chapel (The Queen’s Chapel of the Savoy)</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>, und setzte <hi n="1" rend="underline">das</hi>, Geschäftsgemäß, gegen unsre GrenzZölle, auf den Kasten in dem der Sarg war – es war mir wunderlich. Die Schwäger waren glücklicherweise derbe practische<ref target="#fn1" type="Footnotes_reference" xml:id="fnr1">+</ref> Leute mit denen wenig Rührung aufzukommen brauchte. Der arme <persName xml:id="persName_8aa2b38b-cb77-4438-aab6-d429a22001cb">Vater<name key="PSN0119842" style="hidden" type="person">Oberg, Hilmar Ludwig Wilhelm Ernst (seit 1803) Graf von (1776-1861)</name></persName> soll still leidend seyn. –</p> <p><seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> Der Flügel für <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_9813eddb-3981-497a-aed9-1a680e055d72">Külmann<name key="PSN0112614" style="hidden" type="person">Kyllmann, Carl Gottlieb (1803-1878)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ba83b606-c2ae-4c51-88ce-13f41fb2155b" xml:lang="de">Der Flügel für Külmann – In Brief fmb-1835-06-26-01 (Brief Nr. 1172) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 26. Juni 1835, bat Mendelssohn, zusammen mit Ignaz Moscheles in London einen Érard-Flügel für den Unternehmer und Kunstmäzen Carl Gottlieb Kyllmann in Weyer bei Wald (heute ein Stadtteil von Solingen) zu kaufen. Das Instrument solle nicht mehr als 100 Guineen kosten, zu dem Vorzugspreis für Musiker erworben werden und von einfachem Äußeren sein. Zur Familie Kyllmann, mit der Abraham, Lea und Felix Mendelssohn Bartholdy im Juni 1835 in intensivem Kontakt standen, siehe Brief fmb-1835-06-22-01 (Brief Nr. 1170) Lea Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Lejeune Dirichlet und Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel und Sebastian Hensel in Paris, Düsseldorf, 22. Juni 1835.</note> ist fertig, – gepackt ist Alles – er kann aber erst am <date cert="high" when="1835-08-09" xml:id="date_c3fc3ac6-5804-4244-b15a-87473c518ecc">Sonntag</date> abgehen, weil dergl Sachen, landeinwärts bestimmt, in den <hi rend="latintype"><unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">bateries</unclear></hi> verschifft werden. Ich hoffe der glückliche <persName xml:id="persName_f20bc91d-b8c3-4ed4-8c2a-aa75ce06f956">Eigenthümer<name key="PSN0112614" style="hidden" type="person">Kyllmann, Carl Gottlieb (1803-1878)</name></persName> am <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_2c491116-3feb-4fe4-b363-b206e7c233d5">Wald<settlement key="STM0100665" style="hidden" type="locality">Weyer bei Wald</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_45666a0c-4584-433c-8e19-7382e10a0e5a" xml:lang="de">der glückliche Eigenthümer am Wald – Carl Gottlieb Kyllmann, wohnhaft in Weyer bei Wald.</note> ist zufrieden, es ist Schade daß ich ihn nicht ganz regulirt gehört habe, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ae87d1b4-6f9a-4c09-9a7c-2846a6cecf08">Erard<name key="PSN0110924" style="hidden" type="person">Érard, Jean-Baptiste Orphée Pierre (1794-1855)</name></persName></hi> war so eilig und er war verpackt ehe man sichs versah.</p> <p><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_05a2093b-5d42-41ce-8713-d0269360fc08">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName></hi> hat mir Deine <persName xml:id="persName_8c0258eb-a942-4ff6-a9f7-9a93d0284bcb">Schneider<name key="PSN0113588" style="hidden" type="person">Newton &amp; Co., Schneiderei in London</name></persName>Rechnung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6c603f89-4fd6-4d84-8e57-16de2ac2ce21" xml:lang="de">Deine SchneiderRechnung – Mendelssohn ließ sich für das 17. Niederrheinische Musikfest in Köln Kleidung der Londoner Schneiderei Newton &amp; Co. anfertigen. Siehe dazu Brief fmb-1835-03-26-01 (Brief Nr. 1124) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 26. März 1835, Z. 98 ff.: »willst Du mir wohl von Newton einen blauen Frack und schwarzen Überrock machen lassen, und das Geld von Moscheles nehmen, der noch etwas für mich in Verwahrung hat, und wenn es noch mehr ist ihn bitten den Rest an Doxats zu geben, damit sie ihn an Vater schicken; die Kleider schick mir mit irgend einer Gelegenheit her; es eilt nicht sehr.«</note>, <hi rend="latintype">₤</hi> 9. 9.6. bezahlt. Deine Forderungen an ihn sind 20. <hi rend="latintype">₤</hi> für den <hi rend="latintype"><title xml:id="title_932a6105-9d74-49ab-b40b-dd30edceb7a3"><title xml:id="title_3f61e360-fac3-486c-a1cc-f29be6365c12">GypsyMarch<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110025" style="hidden" type="music">Duo concertant en Variations brillantes sur la Marche Bohémienne »Preciosa« c-Moll, op. 87b (Gemeinschaftskomposition mit → Felix Mendelssohn Bartholdy)</name></title><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_zxjllovl-9bjr-ioo4-wfjl-pmniwb3ckmtu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100351" style="hidden">Fantasie und Variationen über Webers »Preciosa« c-Moll für zwei Klaviere und Orchester (Gemeinschaftskomposition mit Ignaz Moscheles), [29. April 1833]<idno type="MWV">O 9</idno><idno type="op"></idno></name></title></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f7f3fcda-e9c9-4f50-a02d-9b125cf0e7a7" xml:lang="de">20. ₤ für den GypsyMarch – Gemeint ist das Honorar für die Fantasie und Variationen über Webers »Preciosa« c-Moll für zwei Klaviere und Orchester, MWV O 9, eine Gemeinschaftskomposition Mendelssohns mit Ignaz Moscheles. Die Version von Moscheles war 1833 unter dem Titel Variations brillantes sur la marche bohémienne tirée du mélodrame Préciosa de Weber als dessen op. 87b bei Kistner in Leipzig erschienen (später auch als Duo concertant gedruckt). 1834 ließ Moscheles das Werk in London bei Cramer, Addison &amp; Beale als The Gipsies’ March (from Weber’s opera Preciosa) with brilliant variations drucken, zudem kam es in Paris im Verlag M. Schlesinger als Variations brillantes heraus (vgl. MWV, S. 235).</note> – da bleiben Dir also noch 10. <hi rend="latintype">₤</hi> und <hi rend="latintype">odd Sh</hi>. Dann hat <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_80867755-57c3-4fd0-999d-e6f8a7cdc7a9">Novello<name key="PSN0113624" style="hidden" type="person">Novello, Joseph Alfred (1810-1896)</name></persName></hi> noch etwas, 8 bis 9. <hi rend="latintype">₤</hi> für die <hi rend="latintype"><title xml:id="title_839517a6-ed9c-4c74-a8b6-5710fdf008d7">Melodies<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_incp04ca-acpy-ppxw-skzi-hgnz7cmapavu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100621" style="hidden">Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 1. Heft, 1832; enthält MWV U 86, U 80, U 89, U 73, U 90 und U 78<idno type="MWV">SD 5</idno><idno type="op">19b</idno></name></title></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d3bf7453-3994-474c-8de8-4f593984ea7a" xml:lang="de">Dann hat Novello noch etwas … für die Melodies – betrifft das Honorar für die Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 1. Heft, op. 19b (MWV SD 5), die 1832 ohne Opuszahl unter dem Titel Original Melodies for the Piano Forte im Verlag J. A. Novello erschienen waren (vgl. MWV, S. 471).</note> für Dich. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f490e911-9c65-442e-baa3-129460e12174">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName></hi> sagt es ist sehr schön mit den Leuten allen zu irgend einem Abschluß zu kommen.</p> <closer rend="left">Es wird dunkel – lebe Du und alle die Deinigen zehntausendmal wohl – grüße alle!</closer> <signed rend="right">Dein <hi rend="latintype">CKl</hi>.</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_5300e5de-029e-45df-a607-9c28cd49e3d7"> <docAuthor key="PSN0112434" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_276297b8-59a7-4c13-9851-ce3bf0a86891">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0112434" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_97c84a34-ecfe-48b3-a253-390f998e6362">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"> setze auf dem Dampfschiff, während der Fluß in aller Weise rauscht und der Mond vor klarem Blau scheint, und <persName xml:id="persName_40542808-ae17-46e0-8471-d71ed696cf55">Mad. <hi rend="latintype">M</hi>.<name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName> sich und die <persName xml:id="persName_0e82278e-eae9-451e-b6a0-ef09cbe50c07">Kinder<name key="PSN0113439" style="hidden" type="person">Moscheles, Emily Mary (1827-1889)</name><name key="PSN0113443" style="hidden" type="person">Moscheles, Serena (Serina) Anna (1830-1902)</name><name key="PSN0113440" style="hidden" type="person">Moscheles, Felix Stone (1833-1917)</name></persName> einrichtet, und er <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_05d26097-1732-43f7-9c5b-84f39c5e568c">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName></hi> mit wem anders als H. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2c64d8ce-03aa-42ac-b82e-28d5e60d562a">J. Holm<name key="PSN0112067" style="hidden" type="person">Holm, Henry Haley (1806-1846)</name></persName></hi> oben verkehrt, noch ein und ein halbes Lebenszeichen hinzu. Von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_e3be8e90-3719-48a1-b0b9-123d6c889d00">Becher<name key="PSN0109738" style="hidden" type="person">Becher, Alfred Julius (Pseud.: Proteus ambulans) (1803-1848)</name></persName></hi> habe ich einen mehrseitigen Brief mit seinen Berichten, Zeitungen übers <placeName xml:id="placeName_c187a1a0-ce02-42ce-92d8-b11b95ed89dd">Fest<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> erhalten<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_88ef2518-ba76-4b61-bc54-44eed86b8d01" xml:lang="de">Von Becher habe ich einen mehrseitigen Brief mit seinen Berichten, Zeitungen übers Fest erhalten – Alfred Julius Bechers Brief an Carl Klingemann mit Berichten über das 17. Niederrheinische Musikfest in Köln zu Pfingsten 1835 ist nicht bekannt.</note>, sogar mich lobt er, der gute Kerl, und fordert mich auf an einer künftigen musikalischen Zeitung mitzuarbeiten. Ich versprech es ihm gern wünscht ich nur daß ihs hielte. Es soll ihm aber geschrieben werden. – <seg type="closer">Grüße mir <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_215b5c79-647d-459f-b647-fe10c63b1f52">Hauser<name key="PSN0111775" style="hidden" type="person">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</name></persName></hi> vielmal in <placeName xml:id="placeName_be9835be-8ff7-4c58-9aef-cb074c8b4d18">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>.</seg> Ich hatte Dir noch was zu sagen, was mir jetzt platterdings nicht einfallen will. Deine Schwester <persName xml:id="persName_7e89c325-858d-41ad-9eea-7483dc75527c"><hi rend="latintype">D</hi>.<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> will daß ich nach <placeName xml:id="placeName_82acd985-5393-4465-856f-399da00d20f6">Ostende<settlement key="STM0103247" style="hidden" type="locality">Ostende</settlement><country style="hidden">Belgien</country></placeName> komme<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8712b46f-2b58-4950-b48b-262846f9b9fe" xml:lang="de">Deine Schwester D. will daß ich nach Ostende komme – Peter Gustav und Rebecka Lejeune Dirichlet reisten nach dem Niederrheinischen Musikfest in Köln und einem anschließenden Aachener Aufenthalt in das belgische Seebad Ostende.</note>, – es bleibt beim Wünschn. Ich hätte sollen in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_787ece9d-b61a-4699-99e2-779c9a0b4c44">Cölln<settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> seyn<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6e3a8cac-5f03-4d8c-86db-5d61d6b3710b" xml:lang="de">Ich hätte sollen in Cölln seyn – Mendelssohn hatte den Freund mehrmals zum Niederrheinischen Musikfest nach Köln eingeladen, Klingemann bedauerte nun, nicht dorthin gereist zu sein.</note> das ist alles genug. Nun muß ich nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_87b61687-b0c2-4ef6-97e4-e4568ab21f42">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> kommen – <seg type="closer">Adieu.</seg> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a6c5acf6-75bc-4d90-91af-f94e1a4ec3bd">Holm<name key="PSN0112067" style="hidden" type="person">Holm, Henry Haley (1806-1846)</name></persName></hi> treibt.</p> </div> <div type="footnotes_area" xml:id="div_cb416677-6363-4551-9649-ed43ea72d6f5"> <note n="+" subtype="author" target="fnr1" type="footnote" xml:id="fn1">Note auf dem Dampfschiff: soll practisch heißen. Hier las sich grade ein pratisch.</note> </div> </body> </text></TEI>