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gb-1835-07-29-01

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Rebecka Lejeune Dirichlet an Abraham Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy und Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy <lb></lb>Aachen, 29. Juli 1835 Das neuste ist, daß Ihr glücklich in Hagen angekommen, für welche Nachricht ich Dir, liebster Felix, tausendmal danke, und Vater für gnädige Strafe. Wir reisen morgen Abend, und zwar auf der diligence von hier ab, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Düsseldorf, 31. März und 2. April 1835 Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Aachen, adressiert an Johann Carl August Baerns; Berlin, 2. August 1835 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung MA Depos. Berlin 500,19,22. Autograph Rebecka Lejeune Dirichlet an Abraham Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy und Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; Aachen, 29. Juli 1835 Das neuste ist, daß Ihr glücklich in Hagen angekommen, für welche Nachricht ich Dir, liebster Felix, tausendmal danke, und Vater für gnädige Strafe. Wir reisen morgen Abend, und zwar auf der diligence von hier ab,

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4: Adresse von Rebecka Lejeune Dirichlets Hand, 2 Poststempel [AACHEN 10-3N / 30/7], [No1 / 3/8 / C.], Siegel. – Jahr ermittelt gemäß Inhalt.

Rebecka Lejeune Dirichlet.

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

29. Juli 1835 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)counter-resetDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) AachenDeutschland deutsch
An Herrn Mendelssohn Bartholdy Berlin
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Achen den 29sten July.

Das neuste ist, daß Ihr glücklich in HagenHagenDeutschland angekommen seidDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)daß Ihr glücklich in Hagen angekommen seid – Abraham und Lea Mendelssohn Bartholdy hatten die Zeit nach dem 17. Niederrheinischen Musikfest zu Pfingsten 1835 in Düsseldorf verbracht. Der Sohn Felix begleitete sie auf der Rückreise bis nach Berlin., für welche Nachricht <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-07-26-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Aachen; Hagen, 25. oder 26. Juli 1835</name> ich Dir, liebster Felix, tausendmal danke, und VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) für gnädige Strafe. Wir reisen morgen AbendWir reisen morgen Abend – Peter Gustav und Rebecka Lejeune Dirichlet reisten nach dem Aachener Aufenthalt in das belgische Seebad Ostende., und zwar auf der diligencediligence – frz., Eilpostwagen; leichte, vierrädrige Postkutsche. von hier ab, und gerades Wegs über BrüsselBrüssel (Bruxelles)Belgien, wo wir dies mal nur einen Nachmittag bleiben, auf dem Rückwege wollen wir uns daselbst und in AntwerpenAntwerpenBelgien aufhalten, da mache lerneDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) ich drei ganz neue Dinge kennen, BelgienBelgienBelgien, diligence und See. Ich überzeuge mich aber mit jedem Tage mehr, daß ich Recht thue, WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) hier zu lassenWalter hier zu lassen – Der Sohn Walter Lejeune Dirichlet verblieb während des Seeaufenthalts der Eltern bei Peter Gustav Lejeune Dirichlets Eltern Johann Arnold Remaklus Maria und Anne Elisabeth Dirichlet., er ist wie in AbrahamsMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) und LeasMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Schooß zugleich. Ich glaube er hat sich seit den paar Tagen wieder sehr entwickelt, besonders zeichnet er sich durch große Spatziergänge aus,Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)aus, – nachträglich am Beginn der Zeile eingefügt. in denen er mit uns sehr gut Schritt hält. Wir wären schon früher abgereis’t, aber meine SchwiegermutterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868) war unwohl, und hat 2 Tage zu Bett gelegen, so wollten wir sie doch nicht gern verlassen, jetzt ist sie wieder auf, und da wollen wir keine Zeit mehr verlieren.

|2| Lieber Vater, Dir kann ich nicht verschweigen, daß Frau WergifosseWergifosse, Elvira (1804-1879) gesagt hat, wenn sie ein Maler wäre, müßte sie Dich malen, sie hätte nie einen so edlen und würdigen Kopf gesehen, wie Dein theures Haupt. Denke daran, wenn Du Deinen Anbeterinnenkassen giebst. Sie reis’t übrigens mit uns ins SeebadOstendeBelgien, und wenn FelixMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) nicht übel nimmt, ist mir dies recht angenehm, die Leute überhäufen uns mit Freundlichkeiten und Wagen.

Gestern stand das schönste Gewitter am Himmel, aber Gott weiß, wo es sich entladen hat, ich war froh, voraussetzen zu können, daß ihr Euren Ruhetag in KasselKasselDeutschlandEuren Ruhetag in Kassel – Auf der Rückreise von Düsseldorf nach Berlin legten Abraham, Lea und Felix Mendelssohn Bartholdy am 28. Juli 1835 wegen großer Hitze einen Ruhetag in Kassel ein. hieltet, denn hier war es gestern gräßlich. Heut ist es kühl, aber Dürre, aber staubig! Nun vielleicht habt ihr den Regen bekommen, dann ist mir der Staub schon recht.

Frau GreisGreiß, Johanna (1805-1880) aus KölnKölnDeutschland ist hier, ich werde sie noch sehen, ich wollte heut zu ihr, da ließ sie aber sagen, sie käme hierher, ich weiß noch nicht, wie sich dieser combat de genérositécombat de genérosité – frz., Kampf der Großzügigkeit. entwickeln wird: – Euren Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-07-26-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Aachen; Hagen, 25. oder 26. Juli 1835</name> aus HagenHagenDeutschland habe ich gleich WoringensWoringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-) geschickt, vielleicht |3| war es doch die erste Nachricht, obgleich ich überzeugt bin, FelixMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) hat von unterwegs geschrieben.

PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) und AlbertineMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) haben aber ein stummes Maul. Gott gebe, daß es nur das ist! Aber alle andern auch! Ihr BerlinerBerlinDeutschland behandelt uns sehr unfreundschaftlich, MarianeMendelssohn, Marianne (1799-1880), BettyBeer, Rebecka (Betty) (1793-1850), kein Mensch schreibt. Mit der größten Sehnsucht sehe ich Deinen ausführlichen Berichten entgegen, liebe Mutter, aber doch bitte ich Dich sehr, strenge Dich nicht zu früh mit Schreiben anMutter … strenge Dich nicht zu früh mit Schreiben an – Am 25. Juni 1835 hatte Lea Mendelssohn Bartholdy auf der Rückfahrt von einer Landpartie nach Düsseldorf einen Unfall mit ihrem Reisewagen. Am Abend des 27. Juni 1835 erlitt sie einen schweren Schwächeanfall. Die Zeit bis zur Abreise nach Berlin (25. Juli 1835) war mit der Sorge um die Gesundheit der Mutter erfüllt.; dafür wird freilich schon Felix Sorge tragen, auch darumd[arum] – Textverlust durch Siegelabriss, Textergänzung. bitte ich, daß er von AugusteBaerns, Elisabeth Augusta (Auguste) (1819-?) die kleinerenkleine[ren] – Textverlust durch Siegelabriss, Textergänzung. Töpfchen von seinem TöpfchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Töpfchen – Kosename von Rebecka Lejeune Dirichlet. bekomt. Geh auch mal in meine Wohnungmeine Wohnung – Rebecka Lejeune Dirichlets Wohnung befand sich seit ihrer Hochzeit 1832 im rechten Teil des Gartentrakts der Leipziger Straße 3 (vgl. Klein, Das verborgene Band, S. 133)., lieber Junge und sieh Dir den LoriLory, Mathias Gabriel jun. (1784-1846)den Lori – ein Bild oder ein Sammelband des Schweizer Malers Mathias Gabriel Lory jun. an, od. laß ihn Dir herüberkommen. Schreib mir auch genau, wann Du von BerlinBerlinDeutschland abreisestwann Du von Berlin abreisest – Felix Mendelssohn Bartholdy übersiedelte am 29. August 1835 nach Leipzig; vgl. Brief fmb-1835-08-28-01 (Brief Nr. 1206) Felix Mendelssohn Bartholdy an Aloys Fuchs in Wien, Berlin, 28. August 1835., (hätte ich nur erst die Gewißheit Eurer glücklichen AnkunftEurer glücklichen Ankunft – Die Mendelssohn Bartholdys trafen am Abend des 1. August 1835 wohlbehalten in Berlin ein; vgl. Brief fmb-1835-08-02-02 (Brief Nr. 1196) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Aachen, Berlin, 2. August 1835.) und wohin Du gehst, damit wir uns, wo möglich noch irgendwo am Rhein treffen. Schreibt nach OstendeOstendeBelgien poste restanteposte restante – frz., postlagernd. und lebt wohl. Gott gebe, daß Euch dies alle gesund in der Leipz. Str. no. 3Leipziger Straße Nr. 3BerlinDeutschlandLeipz. Str. no. 3 – Leipziger Straße 3, Adresse der Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin. treffe. Viele Grüße an PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) AlbertineMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879), LuiseHensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876), und alle andre Verwandte und Bekannte, SteffensSteffens, Familie von → Henrik S. und ErdmannsErdmann, Familie von → Johann Eduard E. namentlich.

Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)

|3| Wer VictoireKaskel, Victoria (Victoire) Caroline Eugenie (1811-1843) und Henriette BenedicksBenedicks, Henriette (Jettchen) (1786-1855) sieht, ist gehalten, mir über sie speciell zu schreiben, und herzlichst zu grüßen. DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) grüßt Alles. Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)

            Achen den 29sten July. Das neuste ist, daß Ihr glücklich in Hagen angekommen seid, für welche Nachricht ich Dir, liebster Felix, tausendmal danke, und Vater für gnädige Strafe. Wir reisen morgen Abend, und zwar auf der diligence von hier ab, und gerades Wegs über Brüssel, wo wir dies mal nur einen Nachmittag bleiben, auf dem Rückwege wollen wir uns daselbst und in Antwerpen aufhalten, da mache lerne ich drei ganz neue Dinge kennen, Belgien, diligence und See. Ich überzeuge mich aber mit jedem Tage mehr, daß ich Recht thue, Walter hier zu lassen, er ist wie in Abrahams und Leas Schooß zugleich. Ich glaube er hat sich seit den paar Tagen wieder sehr entwickelt, besonders zeichnet er sich durch große Spatziergänge aus, in denen er mit uns sehr gut Schritt hält. Wir wären schon früher abgereis’t, aber meine Schwiegermutter war unwohl, und hat 2 Tage zu Bett gelegen, so wollten wir sie doch nicht gern verlassen, jetzt ist sie wieder auf, und da wollen wir keine Zeit mehr verlieren.
 Lieber Vater, Dir kann ich nicht verschweigen, daß Frau Wergifosse gesagt hat, wenn sie ein Maler wäre, müßte sie Dich malen, sie hätte nie einen so edlen und würdigen Kopf gesehen, wie Dein theures Haupt. Denke daran, wenn Du Deinen Anbeterinnenkassen giebst. Sie reis’t übrigens mit uns ins Seebad, und wenn Felix nicht übel nimmt, ist mir dies recht angenehm, die Leute überhäufen uns mit Freundlichkeiten und Wagen.
Gestern stand das schönste Gewitter am Himmel, aber Gott weiß, wo es sich entladen hat, ich war froh, voraussetzen zu können, daß ihr Euren Ruhetag in Kassel hieltet, denn hier war es gestern gräßlich. Heut ist es kühl, aber Dürre, aber staubig! Nun vielleicht habt ihr den Regen bekommen, dann ist mir der Staub schon recht.
Frau Greis aus Köln ist hier, ich werde sie noch sehen, ich wollte heut zu ihr, da ließ sie aber sagen, sie käme hierher, ich weiß noch nicht, wie sich dieser combat de genérosité entwickeln wird: – Euren Brief aus Hagen habe ich gleich Woringens geschickt, vielleicht war es doch die erste Nachricht, obgleich ich überzeugt bin, Felix hat von unterwegs geschrieben.
Paul und Albertine haben aber ein stummes Maul. Gott gebe, daß es nur das ist! Aber alle andern auch! Ihr Berliner behandelt uns sehr unfreundschaftlich, Mariane, Betty, kein Mensch schreibt. Mit der größten Sehnsucht sehe ich Deinen ausführlichen Berichten entgegen, liebe Mutter, aber doch bitte ich Dich sehr, strenge Dich nicht zu früh mit Schreiben an; dafür wird freilich schon Felix Sorge tragen, auch darum bitte ich, daß er von Auguste die kleineren Töpfchen von seinem Töpfchen bekomt. Geh auch mal in meine Wohnung, lieber Junge und sieh Dir den Lori an, od. laß ihn Dir herüberkommen. Schreib mir auch genau, wann Du von Berlin abreisest, (hätte ich nur erst die Gewißheit Eurer glücklichen Ankunft) und wohin Du gehst, damit wir uns, wo möglich noch irgendwo am Rhein treffen. Schreibt nach Ostende poste restante und lebt wohl. Gott gebe, daß Euch dies alle gesund in der Leipz. Str. no. 3 treffe. Viele Grüße an Paul Albertine, Luise, und alle andre Verwandte und Bekannte, Steffens und Erdmanns namentlich.
 Wer VictoireKaskel, Victoria (Victoire) Caroline Eugenie (1811-1843) und Henriette Benedicks sieht, ist gehalten, mir über sie speciell zu schreiben, und herzlichst zu grüßen. DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) grüßt Alles.          
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Juli 1835</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0110673" resp="author" xml:id="persName_0615544b-aa71-4a33-ad0f-d60dec68b32d">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0110673" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_759c8a64-5bbe-4890-a82a-9bc951c58dde"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_7b67c074-a072-41bc-9059-dfac5b2031cb">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <persName key="PSN0113247" resp="receiver" xml:id="persName_108b0b16-867d-4633-a336-8e10fa99d83e">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</persName> <persName key="PSN0113260" resp="receiver" xml:id="persName_91893f12-b396-4b01-b32c-361e950cbb1a">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_a99b1d83-7ccf-4ba0-a6c9-2b793584f758"> <settlement key="STM0100106">Aachen</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_ba5df7db-c804-4bf9-8a37-fae38339ed4a"> <head> <address> <addrLine>An</addrLine> <addrLine>Herrn <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">Mendelssohn Bartholdy</hi></hi></addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">Berlin</hi></hi></addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_369b9c2a-d9a7-4d94-b9a1-6dfb4a74e3b8"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_6e551520-1bac-4ae2-b50b-811b46d40037">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_68975559-a344-40fc-93b2-99f745a674be">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <dateline rend="right"><hi rend="latintype">Achen</hi> den <date cert="high" when="1835-07-29" xml:id="date_e4e1d3a7-6bc7-4e2c-a00e-05d172bf9a20">29sten July</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent">Das neuste ist, daß Ihr glücklich in <placeName xml:id="placeName_9bdb888d-1a3c-4351-a323-bad8192b80a5">Hagen<settlement key="STM0100628" style="hidden" type="locality">Hagen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> angekommen <add place="above">seid<name key="PSN0110673" resp="writers_hand" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></add><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_58172bdc-bbc0-4947-8f1e-38dc5946d60d" xml:lang="de">daß Ihr glücklich in Hagen angekommen seid – Abraham und Lea Mendelssohn Bartholdy hatten die Zeit nach dem 17. Niederrheinischen Musikfest zu Pfingsten 1835 in Düsseldorf verbracht. Der Sohn Felix begleitete sie auf der Rückreise bis nach Berlin.</note>, für welche <title xml:id="title_77fa7f57-235f-4f3f-9cc0-b401c010ca4e">Nachricht <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-07-26-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Aachen; Hagen, 25. oder 26. Juli 1835</name> </title> ich Dir, <seg type="salute">liebster Felix</seg>, tausendmal danke, und <persName xml:id="persName_a8fbe891-86c8-4eb9-8285-75aeb653bd3d">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> für gnädige Strafe. Wir reisen <date cert="high" when="1830-07-30" xml:id="date_1a81603d-cc91-455f-b984-9030429ab681">morgen Abend</date><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d92fae3f-c4ca-4acd-8472-c27b8dae70c3" xml:lang="de">Wir reisen morgen Abend – Peter Gustav und Rebecka Lejeune Dirichlet reisten nach dem Aachener Aufenthalt in das belgische Seebad Ostende.</note>, und zwar auf der <hi rend="latintype">diligence</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_5726a17d-853d-4518-9c29-9f4b2a032463" xml:lang="fr ">diligence – frz., Eilpostwagen; leichte, vierrädrige Postkutsche.</note> von hier ab, und gerades Wegs über <placeName xml:id="placeName_b77a0f5b-47e9-4a2a-80ce-088c2c8b6a3e">Brüssel<settlement key="STM0100602" style="hidden" type="locality">Brüssel (Bruxelles)</settlement><country style="hidden">Belgien</country></placeName>, wo wir dies mal nur einen Nachmittag bleiben, auf dem Rückwege wollen wir uns daselbst und in <placeName xml:id="placeName_ce1e90a6-619e-439b-9e2c-d4bc1be7e8e9">Antwerpen<settlement key="STM0103504" style="hidden" type="area">Antwerpen</settlement><country style="hidden">Belgien</country></placeName> aufhalten, da <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_ece62414-23ef-40d4-b842-0e264d8b8741">mache</del> <add place="above">lerne<name key="PSN0110673" resp="writers_hand" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></add> ich drei ganz neue Dinge kennen, <placeName xml:id="placeName_af7f5248-52b9-4a50-8c2b-3774f6f1e299">Belgien<settlement key="STM0104804" style="hidden" type="area">Belgien</settlement><country style="hidden">Belgien</country></placeName>, <hi rend="latintype">diligence</hi> und See. Ich überzeuge mich aber mit jedem Tage mehr, daß ich Recht thue, <persName xml:id="persName_fe38057c-2eb4-408f-96b5-4a147c22b949">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> hier zu lassen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6ecd4fa1-93ec-4e97-bc58-f133f1877a28" xml:lang="de">Walter hier zu lassen – Der Sohn Walter Lejeune Dirichlet verblieb während des Seeaufenthalts der Eltern bei Peter Gustav Lejeune Dirichlets Eltern Johann Arnold Remaklus Maria und Anne Elisabeth Dirichlet.</note>, er ist wie in <persName xml:id="persName_5e2343d7-c1bc-47a5-9ea3-efa2335ccc5f">Abrahams<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> und <persName xml:id="persName_59cdf5bb-b463-4d93-8264-ec2df7634c94">Leas<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> Schooß zugleich. Ich glaube er hat sich seit den paar Tagen wieder sehr entwickelt, besonders zeichnet er sich durch große Spatziergänge <add place="margin">aus,<name key="PSN0110673" resp="writers_hand" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></add><note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_d15765bf-f6cd-4b6b-806c-c36c461bada4" xml:lang="de">aus, – nachträglich am Beginn der Zeile eingefügt.</note> in denen er mit uns sehr gut Schritt hält. Wir wären schon früher abgereis’t, aber meine <persName xml:id="persName_0d42d0e8-15d0-4b97-8c19-a25640f401e4">Schwiegermutter<name key="PSN0110667" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868)</name></persName> war unwohl, und hat 2 Tage zu Bett gelegen, so wollten wir sie doch nicht gern verlassen, jetzt ist sie wieder auf, und da wollen wir keine Zeit mehr verlieren.</p> <p><seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> <seg type="salute">Lieber Vater</seg>, Dir kann ich nicht verschweigen, daß <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_569e4ea2-7fa2-4a30-a3c9-822d909a4fc0">Frau Wergifosse<name key="PSN0115709" style="hidden" type="person">Wergifosse, Elvira (1804-1879)</name></persName></hi> gesagt hat, wenn sie ein Maler wäre, müßte sie Dich malen, sie hätte nie einen so edlen und würdigen Kopf gesehe<supplied reason="paper_destruction" resp="UW">n,</supplied> wie Dein theures Haupt. Denke daran, wenn Du Deinen Anbeterinnenkassen giebst. Sie reis’t übrigens mit uns ins <placeName xml:id="placeName_ce2628a9-e595-4ac3-8453-ccb7d8a380e4">Seebad<settlement key="STM0103247" style="hidden" type="locality">Ostende</settlement><country style="hidden">Belgien</country></placeName>, und wenn <persName xml:id="persName_ee798f34-38a3-4f0a-8f38-bca607eb5ea0">Felix<name key="PSN0000001" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name></persName> nicht übel nimmt, ist mir dies recht angenehm, die Leute überhäufen uns mit Freundlichkeiten und Wagen.</p> <p><date cert="high" when="1835-07-28" xml:id="date_b3932b5d-1e41-4b59-858a-3c9d7b2b77cd">Gestern</date> stand das schönste Gewitter am Himmel, aber Gott weiß, wo es sich entladen hat, ich war froh, voraussetzen zu können, daß ihr Euren Ruhetag in <placeName xml:id="placeName_b4318049-8172-44cd-8788-d64b274d8850">Kassel<settlement key="STM0100115" style="hidden" type="locality">Kassel</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d9df14ab-a597-4e73-8791-ffd719fcc809" xml:lang="de">Euren Ruhetag in Kassel – Auf der Rückreise von Düsseldorf nach Berlin legten Abraham, Lea und Felix Mendelssohn Bartholdy am 28. Juli 1835 wegen großer Hitze einen Ruhetag in Kassel ein.</note> hieltet, denn hier war es <date cert="high" when="1835-07-28" xml:id="date_a01ebfdc-caa8-4a12-80c6-7d7504994975">gestern</date> gräßlich. <date cert="high" when="1835-07-29" xml:id="date_2bf25d00-f6b0-4825-9d0e-2da8c4bc5d6c">Heut</date> ist es kühl, aber Dürre, aber staubig! Nun vielleicht habt ihr den Regen bekommen, dann ist mir der Staub schon recht.</p> <p>Frau <persName xml:id="persName_2a2f8c2b-585f-45f8-ac12-51b28f623601">Greis<name key="PSN0111522" style="hidden" type="person">Greiß, Johanna (1805-1880)</name></persName> aus <placeName xml:id="placeName_e05552ad-ce6f-42c8-8969-53fe458af5b5">Köln<settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ist hier, ich werde sie noch sehen, ich wollte heut zu ihr, da ließ sie aber sagen, sie käme hierher, ich weiß noch nicht, wie sich dieser <hi rend="latintype">combat de genérosité</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_88eca0b7-6766-421a-b0ad-15283bfd5c4b" xml:lang="fr ">combat de genérosité – frz., Kampf der Großzügigkeit.</note> entwickeln wird: – <title xml:id="title_392385e5-69dd-4d11-bb11-4ac1a17c0515">Euren Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-07-26-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Aachen; Hagen, 25. oder 26. Juli 1835</name> </title> aus <placeName xml:id="placeName_a74c883d-6e87-4ca7-8eb5-d9aca3440dc2">Hagen<settlement key="STM0100628" style="hidden" type="locality">Hagen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> habe ich gleich <persName xml:id="persName_66890e1e-0095-40a4-90a7-b8c745ef1b49">Woringens<name key="PSN0115873" style="hidden" type="person">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-)</name></persName> geschickt, vielleicht<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> war es doch die erste Nachricht, obgleich ich überzeugt bin, <persName xml:id="persName_42781002-687b-4e64-a0f5-c98195113113">Felix<name key="PSN0000001" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name></persName> hat von unterwegs geschrieben.</p> <p><persName xml:id="persName_3fde4d5a-6866-4f19-9844-786b8fd38327">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> und <persName xml:id="persName_ba2c14bc-9045-4fd4-b5c9-752d4665fa8e">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> haben aber ein stummes Maul. Gott gebe, daß es nur das ist! Aber alle andern auch! Ihr <placeName xml:id="placeName_864846f7-1a18-4226-9fe5-cb0151ed64c2">Berliner<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> behandelt uns sehr unfreundschaftlich, <persName xml:id="persName_515e02f2-a605-4ccd-8c4e-da0f4c7fa44d">Mariane<name key="PSN0113230" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Marianne (1799-1880)</name></persName>, <persName xml:id="persName_2414ceea-fc47-435c-adaf-6657fb7fc75f">Betty<name key="PSN0109770" style="hidden" type="person">Beer, Rebecka (Betty) (1793-1850)</name></persName>, kein Mensch schreibt. Mit der größten Sehnsucht sehe ich Deinen ausführlichen Berichten entgegen, liebe Mutter, aber doch bitte ich Dich sehr, strenge Dich nicht zu früh mit Schreiben an<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7de31559-addc-4c83-838a-518dab139ccf" xml:lang="de">Mutter … strenge Dich nicht zu früh mit Schreiben an – Am 25. Juni 1835 hatte Lea Mendelssohn Bartholdy auf der Rückfahrt von einer Landpartie nach Düsseldorf einen Unfall mit ihrem Reisewagen. Am Abend des 27. Juni 1835 erlitt sie einen schweren Schwächeanfall. Die Zeit bis zur Abreise nach Berlin (25. Juli 1835) war mit der Sorge um die Gesundheit der Mutter erfüllt.</note>; dafür wird freilich schon Felix Sorge tragen, auch d<unclear reason="seal_tear-off" resp="FMBC">arum</unclear><note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_82961f2f-6c95-42ff-a8b7-7a2d40b14654" xml:lang="de">d[arum] – Textverlust durch Siegelabriss, Textergänzung.</note> bitte ich, daß er von <persName xml:id="persName_b923e932-a608-4bd5-9420-de4254ef0382">Auguste<name key="PSN0118918" style="hidden" type="person">Baerns, Elisabeth Augusta (Auguste) (1819-?)</name></persName> die kleine<unclear reason="seal_tear-off" resp="FMBC">ren</unclear><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6a39086f-26a8-4cec-b432-8408fe6a54c8" xml:lang="de">kleine[ren] – Textverlust durch Siegelabriss, Textergänzung.</note> Töpfchen von seinem <persName xml:id="persName_5e3e38bd-3c3c-4920-930f-3083733448c0">Töpfchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6ffaed67-69aa-4ddf-b9b6-06cad2246b54" xml:lang="de">Töpfchen – Kosename von Rebecka Lejeune Dirichlet.</note> bekomt. Geh auch mal in meine Wohnung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d8637e2c-0802-4508-96c7-d3254d912b43" xml:lang="de">meine Wohnung – Rebecka Lejeune Dirichlets Wohnung befand sich seit ihrer Hochzeit 1832 im rechten Teil des Gartentrakts der Leipziger Straße 3 (vgl. Klein, Das verborgene Band, S. 133).</note>, lieber Junge und sieh Dir den <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2c5b838d-17fc-4aff-9fd8-c516db3c4d9b">Lori<name key="PSN0117448" style="hidden" type="person">Lory, Mathias Gabriel jun. (1784-1846)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_69287a03-2bbd-43dd-b554-50516a475c2c" xml:lang="de">den Lori – ein Bild oder ein Sammelband des Schweizer Malers Mathias Gabriel Lory jun.</note> an, od. laß ihn Dir herüberkommen. Schreib mir auch genau, wann Du von <placeName xml:id="placeName_93a9c0fa-cf3d-4a8f-8f73-fb680d64045b">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> abreisest<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cd1e52ff-3ee4-407e-9c41-594398c121fd" xml:lang="de">wann Du von Berlin abreisest – Felix Mendelssohn Bartholdy übersiedelte am 29. August 1835 nach Leipzig; vgl. Brief fmb-1835-08-28-01 (Brief Nr. 1206) Felix Mendelssohn Bartholdy an Aloys Fuchs in Wien, Berlin, 28. August 1835.</note>, (hätte ich nur erst die Gewißheit Eurer glücklichen Ankunft<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_97784063-c965-4c6c-ab45-26c32a340b80" xml:lang="de">Eurer glücklichen Ankunft – Die Mendelssohn Bartholdys trafen am Abend des 1. August 1835 wohlbehalten in Berlin ein; vgl. Brief fmb-1835-08-02-02 (Brief Nr. 1196) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Aachen, Berlin, 2. August 1835.</note>) und wohin Du gehst, damit wir uns, wo möglich noch irgendwo am Rhein treffen. Schreibt nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_1fc5a01b-dd3e-4ebf-9f96-3db55feb1ac6">Ostende<settlement key="STM0103247" style="hidden" type="locality">Ostende</settlement><country style="hidden">Belgien</country></placeName> poste restante</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_818382e9-79b9-4ad3-8289-fb240d829ea3" xml:lang="fr ">poste restante – frz., postlagernd.</note> und lebt wohl. Gott gebe, daß Euch dies alle gesund in der <placeName xml:id="placeName_63f4d730-b539-4108-940b-5daea707d18d">Leipz. Str. no. 3<name key="NST0100322" style="hidden" subtype="" type="institution">Leipziger Straße Nr. 3</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d3f084b0-56d3-4f9a-9e27-98cf1889ba82" xml:lang="de">Leipz. Str. no. 3 – Leipziger Straße 3, Adresse der Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin.</note> treffe. <seg type="closer">Viele Grüße an <persName xml:id="persName_daf9adf3-1147-4948-afc1-1f9d5a9535a9">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> <persName xml:id="persName_4a0d9400-2152-4ced-9cb8-043963ab058f">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName>, <persName xml:id="persName_cb073ae0-cdd2-4356-9ef8-c76a31ac7f28">Luise<name key="PSN0111896" style="hidden" type="person">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName>, und alle andre Verwandte und Bekannte, <persName xml:id="persName_986d0919-5e31-41fa-97e7-7a1db69a24f8">Steffens<name key="PSN0115075" style="hidden" type="person">Steffens, Familie von → Henrik S.</name></persName> und <persName xml:id="persName_39b273ed-a158-4956-995d-170b4a108846">Erdmanns<name key="PSN0118816" style="hidden" type="person">Erdmann, Familie von → Johann Eduard E.</name></persName> namentlich.</seg></p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_f9b40503-5e36-4090-86e2-d79004d50b46"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_017733d9-83a0-4c80-bd89-b76aed09ce1c">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_d0b62cdb-381f-4120-8728-85377a6531da">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="margin">Wer <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a6b5f9bf-b640-4c85-a57e-2ff19ff3fa03">Victoire<name key="PSN0112322" style="hidden" type="person">Kaskel, Victoria (Victoire) Caroline Eugenie (1811-1843)</name></persName></hi> und <persName xml:id="persName_c34b2a13-1bef-4c6a-aeaa-ccd1539276df">Henriette Benedicks<name key="PSN0109841" style="hidden" type="person">Benedicks, Henriette (Jettchen) (1786-1855)</name></persName> sieht, ist gehalten, mir über sie speciell zu schreiben, und herzlichst zu grüßen. <seg type="closer"><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_5ee59252-ee32-47e2-8294-fa5c57759dca">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName></hi> grüßt Alles</seg>. <name key="PSN0110673" resp="writers_hand" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></add></p> </div> </body> </text></TEI>