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gb-1835-07-03-01

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Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>London, 3. Juli 1835 Gestern erhielt ich Deinen Brief – und antworte sogleich zu dem Geschäftspunct. Er ist vom 26., also viel zu lange unterwegs gewesen – dies ohne Witz und Anspielung gesagt. Am Dienstag schrieb ich Dir kurz und Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Düsseldorf, 26. Juni 1835 Felix Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Lejeune Dirichlet an Carl Klingemann in London; Düsseldorf, 17. und 20. Juli 1835 Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 30/55. Autograph Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; London, 3. Juli 1835 Gestern erhielt ich Deinen Brief – und antworte sogleich zu dem Geschäftspunct. Er ist vom 26., also viel zu lange unterwegs gewesen – dies ohne Witz und Anspielung gesagt. Am Dienstag schrieb ich Dir kurz und

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.

Carl Klingemann

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

3. Juli 1835 Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)counter-resetKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) LondonGroßbritannien Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) DüsseldorfDeutschland deutsch
Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) 37. BuryStr. d 3. July 35. Liebster Felix!

Gestern erhielt ich Deinen Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-06-26-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Düsseldorf, 26. Juni 1835</name> – und antworte sogleich zu dem Geschäftspunct. Er ist vom 26., also viel zu lange unterwegs gewesen – dies ohne Witz und Anspielung gesagt.

Am <date cert="high" when="1835-06-30" xml:id="date_652153cb-6712-4043-b183-1c82554eb4ab">Dienstag</date> schrieb ich Dir <name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name> <name key="gb-1835-06-30-01" style="hidden" type="letter">Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; London, 30. Juni 1835</name> kurz und – schlecht – und Tags drauf umgab mich das Widerwärtigste. Ein Landsmann, ein Bekannter von mir, ein hübscher junger Gesell, Graf ObergOberg, Carl August Benedict Basilius Hilmar Graf von (1803-1835), der noch um 8 Uhr bei mir war, um mich zum Schwimmen abzuholen, hatte sich, nicht zwei Stunden nacher, entleibtGraf Oberg … hatte sich … entleibt– Hilmar von Oberg, ein in hannoverschen Diensten stehender Diplomat, beging am 1. Juli 1835 »in einem Anfalle von Schwermuth« im Alter von 32 Jahren in London Selbstmord. »Er hatte sich zuerst beim Baden in der Themse zu vergiften gesucht, war aber beobachtet und gerettet worden. Kurz darauf fand man ihn in seinem Schlafzimmer von zwei Dolchstichen durchbohrt. Eine unheilbare Krankheit hatte ihn zu dem verzweifelten Entschlusse vermocht« (Allgemeine Zeitung Nr. 196, 15. Juli 1835, S. 1563). – seine Wirthsleute ließen mich rufen und ich fand ihn todt. Weiter kann und mag ich jetzt nichts davon erzählen – es ist ein Fall von tiefer innerlicher Hypochondrie, ohne alle äußere Veranlaßung. – Anzeige bei OmptedaOmpteda, Ludwig Carl Georg Freiherr von (1767-1854)Anzeige bei Ompteda – Ludwig Carl Georg Freiherr von Ompteda war als Minister der Königlich Deutschen Kanzlei in London Klingemanns und Obergs Vorgesetzter. p, Versiegelung der EffectenEffecten – von frz. effets, Habe, Habseligkeiten., Freunde, Muthmaßungen, Coroners InquestCoroners Inquest – engl., gerichtliche Feststellung der Todesursache., – das Alles hat gedauert bis diesen Augenblick; morgen wird er begraben, und übermorgen ist Sonntag, ich will in die Kirche gehen und nachher alle dies unheilbare Elend gründlich abzuthun und meine Gedanken auf was Lebendiges zu richten suchen.

|2| Er war, zufällig, (dh ohne mein Zuthun) eine Zeitlang bei GreamesGream, Familie → von Robert G., Stone’sStone, Thomas Arthur (1797-1864) SchwiegerelternGreames, Stone’s Schwiegereltern – Der Arzt Thomas Arthur Stone war seit 1822 mit Frances-Maria Gream, der Tochter von Reverend Robert Gream (1777-1856) und dessen Ehefrau Maria Harriet (1783-1846), verheiratet. in RichmondRichmondGroßbritannien, in Pension, das sind alles Leute die ein Gemüth im Leibe haben. Er hatte StoneStone, Thomas Arthur (1797-1864), auf mein Zureden, früher consultirt, – ich bat also Stone, beim Coroners Inquest zu seyn, – es gab Evidence, und hat sich bei dem Allen benommen wie ein Mensch und Gentleman, theilnehmend und ruhig. Deinem VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) wird das Freude machen zu hören, – der hat Sinn für so einen grundtüchtigen Menschen.

Aber wie tief empörend ist Selbstmord, – das soll ja nicht seyn – der Egoismus dabei ist schrecklich, oder die Verirrung. Es war ein einziger Sohn, der letzte einer alten Familie, – der VaterOberg, Hilmar Ludwig Wilhelm Ernst (seit 1803) Graf von (1776-1861), der ihn über Alles liebt, ist einer unsrer reichsten Edelleute. Ein werther Freund von mir ist Verwalter von einem seiner Güter, und dem Grafen aufs herzlichste zugethan, so daß mir der Mann lieb und der Sohn willkommen war. –

Dein Auftrag hat mir zur Zerstreuung gereicht. Ich habe MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) gestern Abend consultirt und ihm Deine Nachricht mitgetheilt. Warum machst Du die |3| ClauselnDein Auftrag … Clauseln – In Brief fmb-1835-06-26-01 (Brief Nr. 1172) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 26. Juni 1835, bat Mendelssohn, zusammen mit Ignaz Moscheles in London einen Érard-Flügel für den Unternehmer und Kunstmäzen Carl Gottlieb Kyllmann in Weyer bei Wald (heute ein Stadtteil von Solingen) zu kaufen. Das Instrument solle nicht mehr als 100 Guineen kosten, zu dem Vorzugspreis für Musiker erworben werden und von einfachem Äußeren sein. Zur Familie Kyllmann, mit der Abraham, Lea und Felix Mendelssohn Bartholdy im Juni 1835 in intensivem Kontakt standen, siehe Brief fmb-1835-06-22-01 (Brief Nr. 1170) Lea Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Lejeune Dirichlet und Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel und Sebastian Hensel in Paris, Düsseldorf, 22. Juni 1835.? Ohne Moscheles hätte ich das Aussuchen ungern oder kaum übernommen. Wir waren heute zusammen bei ErardÉrard, Jean-Baptiste Orphée Pierre (1794-1855), und haben einen treflichen Flügel von rundem weichen Ton für Deinen Freund KylmannKyllmann, Carl Gottlieb (1803-1878) ausgesucht und erstanden. Moscheles hat ihn als den Deinen bezeichnet. Der Preis ist zu meiner Verwunderung mäßig ausgefallen; Erard sprach es nicht aus, sondern schickte es per note an Moscheles herunter, – der NominalWerth war 128 – dann noch nach Abzug Deiner RemiseRemise – frz. remise, Nachlass, Erlass. und dem ready Moneyready Money – engl., Bargeld, bar gezahltes Geld. = . 91. St. 5/6d – Ich werde, nach Moscheles Rath, da wir noch Geld übrig haben, noch eine Decke dazu bestellen, und den Betrag demnächst, wenn noch die EmballageEmballage – frz. emballage, Verpackung.Kosten hinzukommen, von Schunk & MyliusSchunck, Souchay & Co., Waren- und Kommissionsgeschäfte in London, Manchester, Belfield und Leeds entnehmen.

Das Aeußere ist, nach Verlangen, von der einfachsten Art.

MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) hat mich gebeten von dem Preise gegen Niemand zu reden, da er unerhört niedrig ist, und z.B. niedriger, wie der, den er für GoldschmidtGoldschmidt (Goldsmith), Adolph (Adolf, Adolphus) (1798-1879), unter ähnlichen Umständen, erlangt hat. Vielleicht thut Ihr, namentlich H. KylmannKyllmann, Carl Gottlieb (1803-1878), es auch nicht, – und es wäre |4| wohl am Besten, als Kaufpreis die runde Summe von 100. Guineen anzugeben. –

MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) läßt Dich aufs Beste grüßen. – “wenn die Correspondenz über Euch beiden gerade jetzt steht, so würde das wohl von beiden Seiten an gleich stark Geschäften liegen, und gewiß der herzlichen Freundschaft keinen Eintrag thun.” Er wie ich sind sehr zufrieden mit Deinem WinterAufenthalt in LeipzigLeipzigDeutschlandDeinem WinterAufenthalt in Leipzig – Kürzlich, mit Brief fmb-1835-06-13-01 Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Dörrien in Leipzig, Düsseldorf, 13. Juni 1835, hatte Mendelssohn den Ruf, für eine Saison als Gewandhauskapellmeister in Leipzig zu wirken, angenommen. Dies hatte er Carl Klingemann im Brief vom 26. Juni 1835 mitgeteilt. – Du kannst dort neuen Leuten das rechte Evangelium predigen – Mittel sind da, – und dann weiterziehen. –

RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837), der heute Morgen bei mir war und in seiner stillen Weise ordentlich beruhigend auf mich würkte – sah das nicht so ein, – ihm tauchte ein ganz anderes LeipzigLeipzigDeutschland aus der Erinnerung aufRosen … tauchte ein ganz anderes Leipzig aus der Erinnerung auf – Der Orientalist Friedrich August Rosen hatte in den Jahren 1822 bis 1824 Jura und Theologie in Leipzig studiert. als das musikalische was wir uns denken. Viel von AthenAthenGriechenland oder FlorenzFlorenzItalien mags freilich nicht haben – ein paar gute Leute für Dich wirds doch hoffentlich geben. –

Wir sehen uns also nicht dies Jahr, falls ich nicht nach LeipzigLeipzigDeutschland komme – zum Bedauern ist kein Platz wenn Jeder eben thut was er muß.

Wohl Dir daß Du gute Tage mit den DeinigenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) verlebstdaß Du gute Tage mit den Deinigen verlebst – Nach dem 17. Niederrheinischen Musikfest in Köln zu Pfingsten (7. und 8. Juni) 1835, das Felix Mendelssohn Bartholdy geleitet hatte, verbrachten Abraham und Lea Mendelssohn Bartholdy sowie Rebecka Lejeune Dirichlet noch einige Wochen in Düsseldorf. Am 25. Juni 1835 hatte Lea Mendelssohn Bartholdy auf der Rückfahrt von einer Landpartie einen Unfall mit ihrem Reisewagen. Am Abend des 27. Juni 1835 erlitt sie einen schweren Schwächeanfall. Die Zeit bis zur Abreise nach Berlin (25. Juli 1835) war mit der Sorge um die Gesundheit der Mutter erfüllt.! Ich fühle das mit, – Deine Nachrichten von ihnen sind mir ganz wie Gegenwart – ich wollte ich wäre nur einen Tag bei mit Euch. – Grüße sie Alle aufs liebste, – wenn Deine MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) mir ausführlich übers Fest17. Niederrheinisches Musikfest (1835)KölnDeutschland schriebe wie Du es andeutest, wäre es gar schön und ich sehr dankbar.

Erfahre ich noch von HenselsHensel, Familie von → Wilhelm H., wann sie in BoulogneBoulogne-sur-merFrankreich eintreffenHensels, wann sie in Boulogne eintreffen – Carl Klingemann wollte im Sommer die Familie Hensel im französischen Seebad Boulogne-sur-mer treffen. Die Hensels verbrachten dort die Zeit vom 9. August bis zum 10. September 1835 (Klein, Briefe aus Paris, S. 9, und Hensel, Tagebücher, S. 66-68). Klingemann weilte vom 3. bis zum 7. September dort. Vgl. ebenda und Brief gb-1835-09-07-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Boulogne-sur-mer, 6. und 7. September 1835.? – Mrs AustinAustin, Sarah (1793-1867) ist hier, und geht bald dorthinMrs Austin … geht bald dorthin – Die englische Schriftstellerin Sarah Austin wird in Fanny Hensels Briefen und Tagebucheintragungen aus Boulogne-sur-mer mehrfach erwähnt; siehe Klein, Briefe aus Paris, S. 56-61, und Hensel, Tagbücher, S. 66 f., – ich werde mit ihr deshalb reden. – ErardÉrard, Jean-Baptiste Orphée Pierre (1794-1855) will Dir empfohlen seyn, er verdient es diesmal. – Es macht aber einen schlechten Schluß danach. – Es braucht eben weiter keinen unter uns. Lebewohl. Dein

CKl.
Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)

|3| Ich vergaß zu sagen, daß ErardÉrard, Jean-Baptiste Orphée Pierre (1794-1855) noch 14 Tage braucht, um das Instrument zu “ajustirenajustiren – auch: adjustiren; in Ordnung bringen.” und einzupacken pp – ich werde die Versendung durch Schunk MylusSchunck, Souchay & Co., Waren- und Kommissionsgeschäfte in London, Manchester, Belfield und Leeds p besorgen laßen. Du weißt daß BeneckeBenecke, Friedrich Wilhelm (1802-1865) zu dem Hause gehörtSchunk Mylus p … daß Benecke zu dem Hause gehört – Friedrich Wilhelm Benecke war seit 1833 Teilhaber der Londoner Zweigstelle des Waren- und Kommissionsgeschäfts Schunck, Souchay & Co. (bis 1832: Schunck, Mylius & Co.)., wir sindKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)

            37. BuryStr. d 3. July 35. Liebster Felix!
Gestern erhielt ich Deinen Brief – und antworte sogleich zu dem Geschäftspunct. Er ist vom 26., also viel zu lange unterwegs gewesen – dies ohne Witz und Anspielung gesagt.
Am Dienstag schrieb ich Dir kurz und – schlecht – und Tags drauf umgab mich das Widerwärtigste. Ein Landsmann, ein Bekannter von mir, ein hübscher junger Gesell, Graf Oberg, der noch um 8 Uhr bei mir war, um mich zum Schwimmen abzuholen, hatte sich, nicht zwei Stunden nacher, entleibt – seine Wirthsleute ließen mich rufen und ich fand ihn todt. Weiter kann und mag ich jetzt nichts davon erzählen – es ist ein Fall von tiefer innerlicher Hypochondrie, ohne alle äußere Veranlaßung. – Anzeige bei Ompteda p, Versiegelung der Effecten, Freunde, Muthmaßungen, Coroners Inquest, – das Alles hat gedauert bis diesen Augenblick; morgen wird er begraben, und übermorgen ist Sonntag, ich will in die Kirche gehen und nachher alle dies unheilbare Elend gründlich abzuthun und meine Gedanken auf was Lebendiges zu richten suchen.
 Er war, zufällig, (dh ohne mein Zuthun) eine Zeitlang bei Greames, Stone’s Schwiegereltern in Richmond, in Pension, das sind alles Leute die ein Gemüth im Leibe haben. Er hatte Stone, auf mein Zureden, früher consultirt, – ich bat also Stone, beim Coroners Inquest zu seyn, – es gab Evidence, und hat sich bei dem Allen benommen wie ein Mensch und Gentleman, theilnehmend und ruhig. Deinem Vater wird das Freude machen zu hören, – der hat Sinn für so einen grundtüchtigen Menschen.
Aber wie tief empörend ist Selbstmord, – das soll ja nicht seyn – der Egoismus dabei ist schrecklich, oder die Verirrung. Es war ein einziger Sohn, der letzte einer alten Familie, – der Vater, der ihn über Alles liebt, ist einer unsrer reichsten Edelleute. Ein werther Freund von mir ist Verwalter von einem seiner Güter, und dem Grafen aufs herzlichste zugethan, so daß mir der Mann lieb und der Sohn willkommen war. –
Dein Auftrag hat mir zur Zerstreuung gereicht. Ich habe Moscheles gestern Abend consultirt und ihm Deine Nachricht mitgetheilt. Warum machst Du die Clauseln? Ohne Moscheles hätte ich das Aussuchen ungern oder kaum übernommen. Wir waren heute zusammen bei Erard, und haben einen treflichen Flügel von rundem weichen Ton für Deinen Freund Kylmann ausgesucht und erstanden. Moscheles hat ihn als den Deinen bezeichnet. Der Preis ist zu meiner Verwunderung mäßig ausgefallen; Erard sprach es nicht aus, sondern schickte es per note an Moscheles herunter, – der NominalWerth war 128 ₤ – dann noch nach Abzug Deiner Remise und dem ready Money = ₤. 91. St. 5/6d – Ich werde, nach Moscheles Rath, da wir noch Geld übrig haben, noch eine Decke dazu bestellen, und den Betrag demnächst, wenn noch die EmballageKosten hinzukommen, von Schunk & Mylius entnehmen.
Das Aeußere ist, nach Verlangen, von der einfachsten Art.
Moscheles hat mich gebeten von dem Preise gegen Niemand zu reden, da er unerhört niedrig ist, und z. B. niedriger, wie der, den er für Goldschmidt, unter ähnlichen Umständen, erlangt hat. Vielleicht thut Ihr, namentlich H. Kylmann, es auch nicht, – und es wäre wohl am Besten, als Kaufpreis die runde Summe von 100. Guineen anzugeben. –
Moscheles läßt Dich aufs Beste grüßen. – “wenn die Correspondenz über Euch beiden gerade jetzt steht, so würde das wohl von beiden Seiten an gleich stark Geschäften liegen, und gewiß der herzlichen Freundschaft keinen Eintrag thun. ” Er wie ich sind sehr zufrieden mit Deinem WinterAufenthalt in Leipzig – Du kannst dort neuen Leuten das rechte Evangelium predigen – Mittel sind da, – und dann weiterziehen. –
Rosen, der heute Morgen bei mir war und in seiner stillen Weise ordentlich beruhigend auf mich würkte – sah das nicht so ein, – ihm tauchte ein ganz anderes Leipzig aus der Erinnerung auf als das musikalische was wir uns denken. Viel von Athen oder Florenz mags freilich nicht haben – ein paar gute Leute für Dich wirds doch hoffentlich geben. –
Wir sehen uns also nicht dies Jahr, falls ich nicht nach Leipzig komme – zum Bedauern ist kein Platz wenn Jeder eben thut was er muß.
Wohl Dir daß Du gute Tage mit den Deinigen verlebst! Ich fühle das mit, – Deine Nachrichten von ihnen sind mir ganz wie Gegenwart – ich wollte ich wäre nur einen Tag bei mit Euch. – Grüße sie Alle aufs liebste, – wenn Deine Mutter mir ausführlich übers Fest schriebe wie Du es andeutest, wäre es gar schön und ich sehr dankbar.
Erfahre ich noch von Hensels, wann sie in Boulogne eintreffen? – Mrs Austin ist hier, und geht bald dorthin, – ich werde mit ihr deshalb reden. – Erard will Dir empfohlen seyn, er verdient es diesmal. – Es macht aber einen schlechten Schluß danach. – Es braucht eben weiter keinen unter uns. Lebewohl. Dein
CKl.
 Ich vergaß zu sagen, daß ErardÉrard, Jean-Baptiste Orphée Pierre (1794-1855) noch 14 Tage braucht, um das Instrument zu “ajustiren” und einzupacken pp – ich werde die Versendung durch Schunk MylusSchunck, Souchay & Co., Waren- und Kommissionsgeschäfte in London, Manchester, Belfield und Leeds p besorgen laßen. Du weißt daß BeneckeBenecke, Friedrich Wilhelm (1802-1865) zu dem Hause gehört, wir sind          
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Am Dienstag schrieb ich Dir kurz und</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.</p> <handDesc hands="1"> <p>Carl Klingemann</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-07-03" xml:id="date_e308bae9-140d-41af-893d-bf53e299f64b">3. Juli 1835</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0112434" resp="author" xml:id="persName_4972b173-210c-4c52-bda1-552e9e2ab5be">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0112434" resp="writer">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_f93d2a19-a9b1-4f57-ae72-35f186666f18"> <settlement key="STM0100126">London</settlement><country>Großbritannien</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_00dc2a2d-3a33-4621-9ba8-81cb76c465cf">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_642f6712-3c3c-4120-9f57-c50231b8a943"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_24c2d1c0-8c28-4a59-a440-7687f9ecebdb"> <docAuthor key="PSN0112434" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_75871673-70b1-4dd8-aeab-3fa3ed75587b">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0112434" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_e73ec472-23f5-4ac8-902e-1f5061a1263b">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <dateline rend="right">37. <hi rend="latintype">BuryStr</hi>. d <date cert="high" when="1835-07-03" xml:id="date_54556154-6148-4e53-b9ac-96996c55d3d5">3. <hi rend="latintype">July</hi> 35</date>.</dateline> <salute rend="left">Liebster <hi rend="latintype">Felix</hi>!</salute> <p style="paragraph_without_indent"><date cert="high" when="1835-07-02" xml:id="date_3ae5ac6b-f4dd-41ce-889b-0e453ded1930">Gestern</date> erhielt ich Deinen <title xml:id="title_cc70d1e3-0683-4589-a542-d1443bd6df31">Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-06-26-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Düsseldorf, 26. Juni 1835</name> </title> – und antworte sogleich zu dem Geschäftspunct. Er ist vom <date cert="high" when="1835-06-26" xml:id="date_727fd25b-6bfb-40b7-aad4-6b2baabb19c1">26.</date>, also viel zu lange unterwegs gewesen – dies ohne Witz und Anspielung gesagt.</p> <p>Am <title xml:id="title_ec313440-4a0f-404a-a82a-426cf36ec832"><date cert="high" when="1835-06-30" xml:id="date_652153cb-6712-4043-b183-1c82554eb4ab">Dienstag</date> schrieb ich Dir <name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name> <name key="gb-1835-06-30-01" style="hidden" type="letter">Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; London, 30. Juni 1835</name> </title> kurz und – schlecht – und <date cert="high" when="1835-07-01" xml:id="date_75600118-fbb0-4d35-ace0-b9f8f7d9a1f7">Tags drauf</date> umgab mich das Widerwärtigste. Ein Landsmann, ein Bekannter von mir, ein hübscher junger Gesell, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_9066eba0-8c70-4945-82f7-ea4861836a02">Graf Oberg<name key="PSN0113636" style="hidden" type="person">Oberg, Carl August Benedict Basilius Hilmar Graf von (1803-1835)</name></persName></hi>, der noch um 8 Uhr bei mir war, um mich zum Schwimmen abzuholen, hatte sich, nicht zwei Stunden nacher, entleibt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_676c2f60-62af-413c-99f1-1f5a6851ed2f" xml:lang="de">Graf Oberg … hatte sich … entleibt– Hilmar von Oberg, ein in hannoverschen Diensten stehender Diplomat, beging am 1. Juli 1835 »in einem Anfalle von Schwermuth« im Alter von 32 Jahren in London Selbstmord. »Er hatte sich zuerst beim Baden in der Themse zu vergiften gesucht, war aber beobachtet und gerettet worden. Kurz darauf fand man ihn in seinem Schlafzimmer von zwei Dolchstichen durchbohrt. Eine unheilbare Krankheit hatte ihn zu dem verzweifelten Entschlusse vermocht« (Allgemeine Zeitung Nr. 196, 15. Juli 1835, S. 1563).</note> – seine Wirthsleute ließen mich rufen und ich fand ihn todt. Weiter kann und mag ich jetzt nichts davon erzählen – es ist ein Fall von tiefer innerlicher Hypochondrie, ohne alle äußere Veranlaßung. – Anzeige bei <persName xml:id="persName_b14886d4-5805-4b74-9458-89f3b11e0da9">Ompteda<name key="PSN0113670" style="hidden" type="person">Ompteda, Ludwig Carl Georg Freiherr von (1767-1854)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_808eaaad-0b99-41fc-9a3b-7606fbe22354" xml:lang="de">Anzeige bei Ompteda – Ludwig Carl Georg Freiherr von Ompteda war als Minister der Königlich Deutschen Kanzlei in London Klingemanns und Obergs Vorgesetzter.</note> <hi rend="latintype">p</hi>, Versiegelung der Effecten<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_e49c8bf6-cbfc-4a97-9a36-c5b5ee6754ac" xml:lang="fr ">Effecten – von frz. effets, Habe, Habseligkeiten.</note>, Freunde, Muthmaßungen, <hi rend="latintype">Coroners Inquest</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_3df76f61-dc7d-4875-b14d-f2c6f99a6715" xml:lang="en">Coroners Inquest – engl., gerichtliche Feststellung der Todesursache.</note>, – das Alles hat gedauert bis diesen Augenblick; <date cert="high" when="1835-07-04" xml:id="date_398088ba-07c7-4a38-b922-d02822cc087e">morgen</date> wird er begraben, und <date cert="high" when="1835-07-05" xml:id="date_beafca76-b3f2-4683-a55f-80a98385d290">übermorgen ist Sonntag</date>, ich will in die Kirche gehen und nachher alle dies unheilbare Elend gründlich abzuthun und meine Gedanken auf was Lebendiges zu richten suchen.</p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Er war, zufällig, (dh ohne mein Zuthun) eine Zeitlang bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_061367d5-755b-4a99-8848-d53d3384ea32">Greames<name key="PSN0116864" style="hidden" type="person">Gream, Familie → von Robert G.</name></persName>, <persName xml:id="persName_f5e62e3c-0cdd-4ac4-9783-dfaaa56968b3">Stone’s<name key="PSN0115161" style="hidden" type="person">Stone, Thomas Arthur (1797-1864)</name></persName></hi> Schwiegereltern<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cb7b0747-18ae-4db4-9762-684ce0df5021" xml:lang="de">Greames, Stone’s Schwiegereltern – Der Arzt Thomas Arthur Stone war seit 1822 mit Frances-Maria Gream, der Tochter von Reverend Robert Gream (1777-1856) und dessen Ehefrau Maria Harriet (1783-1846), verheiratet.</note> in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_ca39581c-b8d9-4339-b13f-d354f9d9b428">Richmond<settlement key="STM0103415" style="hidden" type="locality">Richmond</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi>, in Pen<unclear reason="covering" resp="FMBC">sion,</unclear> das sind alles Leute die ein Gemüth im Leibe haben. Er hatte <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_23387185-edfa-4ad0-aae1-e45118c7192b">Stone<name key="PSN0115161" style="hidden" type="person">Stone, Thomas Arthur (1797-1864)</name></persName></hi>, auf mein Zureden, früher consultirt, – ich bat also <hi rend="latintype">Stone</hi>, beim <hi rend="latintype">Coroners Inquest</hi> zu seyn, – es gab <hi rend="latintype">Evidence</hi>, und hat sich bei dem Allen benommen wie ein Mensch und <hi rend="latintype">Gentleman</hi>, theilnehmend und ruhig. Deinem <persName xml:id="persName_fc89791f-a561-4c06-9105-eb986f507f41">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> wird das Freude machen zu hören, – der hat Sinn für so einen grundtüchtigen Menschen.</p> <p>Aber wie tief empörend ist Selbstmord, – das soll ja nicht seyn – der Egoismus dabei ist schrecklich, oder die Verirrung. Es war ein einziger Sohn, der letzte einer alten Familie, – der <persName xml:id="persName_3bb00695-daa4-4033-a82e-cd6d175c8019">Vater<name key="PSN0119842" style="hidden" type="person">Oberg, Hilmar Ludwig Wilhelm Ernst (seit 1803) Graf von (1776-1861)</name></persName>, der ihn über Alles liebt, ist einer unsrer reichsten Edelleute. Ein werther Freund von mir ist Verwalter von einem seiner Güter, und dem Grafen aufs herzlichste zugethan, so daß mir der Mann lieb und der Sohn willkommen war. –</p> <p>Dein Auftrag hat mir zur Zerstreuung gereicht. Ich habe <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_89a52631-3757-429f-ae25-fed57fd4230f">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName></hi> <date cert="high" when="1835-07-02" xml:id="date_317d2cc7-af72-46c5-b556-88501da64f1d">gestern Abend</date> consultirt und ihm Deine Nachricht mitgetheilt. Warum machst Du die<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Clauseln<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ec40854e-12ce-420f-9729-277522c06e01" xml:lang="de">Dein Auftrag … Clauseln – In Brief fmb-1835-06-26-01 (Brief Nr. 1172) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 26. Juni 1835, bat Mendelssohn, zusammen mit Ignaz Moscheles in London einen Érard-Flügel für den Unternehmer und Kunstmäzen Carl Gottlieb Kyllmann in Weyer bei Wald (heute ein Stadtteil von Solingen) zu kaufen. Das Instrument solle nicht mehr als 100 Guineen kosten, zu dem Vorzugspreis für Musiker erworben werden und von einfachem Äußeren sein. Zur Familie Kyllmann, mit der Abraham, Lea und Felix Mendelssohn Bartholdy im Juni 1835 in intensivem Kontakt standen, siehe Brief fmb-1835-06-22-01 (Brief Nr. 1170) Lea Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Lejeune Dirichlet und Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel und Sebastian Hensel in Paris, Düsseldorf, 22. Juni 1835.</note>? Ohne <hi rend="latintype">Moscheles</hi> hätte ich das Aussuchen ungern oder kaum übernommen. Wir waren <date cert="high" when="1835-07-03" xml:id="date_59512982-3e9f-46d6-96fc-5a8a89d609eb">heute</date> zusammen bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b8387dec-a95a-4f66-8313-12bd99ceee91">Erard<name key="PSN0110924" style="hidden" type="person">Érard, Jean-Baptiste Orphée Pierre (1794-1855)</name></persName></hi>, und haben einen treflichen Flügel von rundem weichen Ton für Deinen Freund <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_45e1308f-10e1-41c9-bd85-09fa2f1d8d40">Kylmann<name key="PSN0112614" style="hidden" type="person">Kyllmann, Carl Gottlieb (1803-1878)</name></persName></hi> ausgesucht und erstanden. <hi rend="latintype">Moscheles</hi> hat ihn als den Deinen bezeichnet. Der Preis ist zu meiner Verwunderung mäßig ausgefallen; <hi rend="latintype">Erard</hi> sprach es nicht aus, sondern schickte es <hi rend="latintype">per note</hi> an <hi rend="latintype">Moscheles</hi> herunter, – der NominalWerth war 128 <hi rend="latintype">₤</hi> – dann noch nach Abzug Deiner <hi rend="latintype">Remise<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_bf344109-3363-49b2-9085-0a3d22f6020a" xml:lang="fr ">Remise – frz. remise, Nachlass, Erlass.</note></hi> und dem <hi rend="latintype">ready Money</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_73666938-65d4-4b77-8674-4e0d400dcf2e" xml:lang="en">ready Money – engl., Bargeld, bar gezahltes Geld.</note> = <hi rend="latintype">₤</hi>. 91. <hi rend="latintype">St</hi>. 5/6<hi rend="superscript">d</hi> – Ich werde, nach <hi rend="latintype">Moscheles</hi> Rath, da wir noch Geld übrig haben, noch eine Decke dazu bestellen, und den Betrag demnächst, wenn noch die <hi rend="latintype">Emballage<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_0bad82d3-4e31-4c37-8ad0-178ace7723a3" xml:lang="fr ">Emballage – frz. emballage, Verpackung.</note></hi>Kosten hinzukommen, von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ca243fcc-87e2-4b84-b84b-0bd6982a787c">Schunk &amp; Mylius<name key="PSN0114778" style="hidden" type="person">Schunck, Souchay &amp; Co., Waren- und Kommissionsgeschäfte in London, Manchester, Belfield und Leeds</name></persName></hi> entnehmen.</p> <p>Das Aeußere ist, nach Verlangen, von der einfachsten Art.</p> <p><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_fed129dd-2e0a-464c-a075-61b110bb5aa6">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName></hi> hat mich gebeten von dem Preise gegen Niemand zu reden, da er unerhört niedrig ist, und z.B. niedriger, wie der, den er für <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3fb51b49-8509-4a38-aaea-110de2be0d23">Goldschmidt<name key="PSN0111441" style="hidden" type="person">Goldschmidt (Goldsmith), Adolph (Adolf, Adolphus) (1798-1879)</name></persName></hi>, unter ähnlichen Umständen, erlangt hat. Vielleicht thut Ihr, namentlich <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_0753762d-ad11-4e91-9b8c-ad0d796ad9a2">H. Kylmann<name key="PSN0112614" style="hidden" type="person">Kyllmann, Carl Gottlieb (1803-1878)</name></persName></hi>, es auch nicht, – und es wäre<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> wohl am Besten, als Kaufpreis die runde Summe von 100. Guineen anzugeben. –</p> <p><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_7c35b7d5-4f20-41bf-8b3d-444dcde25db8">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName></hi> läßt Dich aufs Beste grüßen. – “wenn die Correspondenz über Euch beiden gerade jetzt steht, so würde das wohl von beiden Seiten an gleich stark Geschäften liegen, und gewiß der herzlichen Freundschaft <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> keinen Eintrag thun.” Er wie ich sind sehr zufrieden mit Deinem WinterAufenthalt in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_c64b1630-8242-43dc-9ac9-bb5db4bf4efe">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5cda35e1-ba6d-4050-aa50-af9ffcd86351" xml:lang="de">Deinem WinterAufenthalt in Leipzig – Kürzlich, mit Brief fmb-1835-06-13-01 Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Dörrien in Leipzig, Düsseldorf, 13. Juni 1835, hatte Mendelssohn den Ruf, für eine Saison als Gewandhauskapellmeister in Leipzig zu wirken, angenommen. Dies hatte er Carl Klingemann im Brief vom 26. Juni 1835 mitgeteilt.</note> – Du kannst dort neuen Leuten das rechte Evangelium predigen – Mittel sind da, – und dann weiterziehen. –</p> <p><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a80d7200-a8cc-4eaf-aea1-17086553121f">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden" type="person">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName></hi>, der <date cert="high" when="1835-07-03" xml:id="date_dc43715b-4e61-4381-95bb-d642514d2b10">heute Morgen</date> bei mir war und in seiner stillen Weise ordentlich beruhigend auf mich würkte – sah das nicht so ein, – ihm tauchte ein ganz anderes <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_ea86739c-3c11-4cb5-9150-dfd08fa4c671">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> aus der Erinnerung auf<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cae550df-a195-4d2b-82eb-22ad175a05b9" xml:lang="de">Rosen … tauchte ein ganz anderes Leipzig aus der Erinnerung auf – Der Orientalist Friedrich August Rosen hatte in den Jahren 1822 bis 1824 Jura und Theologie in Leipzig studiert.</note> als das musikalische was wir uns denken. Viel von <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_654070e0-3f00-4294-9a09-a6bfac9ab8a9">Athen<settlement key="STM0103486" style="hidden" type="locality">Athen</settlement><country style="hidden">Griechenland</country></placeName></hi> oder <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_48c52dbf-4e0f-49de-9554-64f757ada208">Florenz<settlement key="STM0100174" style="hidden" type="locality">Florenz</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName></hi> mags freilich nicht haben – ein paar gute Leute für Dich wirds doch hoffentlich geben. –</p> <p>Wir sehen uns also <hi n="1" rend="underline">nicht</hi> dies Jahr, falls ich nicht nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_c17190d4-aa6b-411d-9465-a9ce985b1712">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> komme – zum Bedauern ist kein Platz wenn Jeder eben thut was er muß.</p> <p>Wohl Dir daß Du gute Tage mit den <persName xml:id="persName_5b302cfb-ffc4-4ef4-a401-19412e48ca01">Deinigen<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name><name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> verlebst<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_98fe86f1-2c86-4f42-909e-a8cba8188b78" xml:lang="de">daß Du gute Tage mit den Deinigen verlebst – Nach dem 17. Niederrheinischen Musikfest in Köln zu Pfingsten (7. und 8. Juni) 1835, das Felix Mendelssohn Bartholdy geleitet hatte, verbrachten Abraham und Lea Mendelssohn Bartholdy sowie Rebecka Lejeune Dirichlet noch einige Wochen in Düsseldorf. Am 25. Juni 1835 hatte Lea Mendelssohn Bartholdy auf der Rückfahrt von einer Landpartie einen Unfall mit ihrem Reisewagen. Am Abend des 27. Juni 1835 erlitt sie einen schweren Schwächeanfall. Die Zeit bis zur Abreise nach Berlin (25. Juli 1835) war mit der Sorge um die Gesundheit der Mutter erfüllt.</note>! Ich fühle das mit, – Deine Nachrichten von ihnen sind mir ganz wie Gegenwart – ich wollte ich wäre nur einen Tag <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_29244ed4-7bfa-437c-812f-6881a89c1888">bei</del> mit Euch. – Grüße sie Alle aufs liebste, – wenn Deine <persName xml:id="persName_441e452a-65e7-419f-b072-e124a5e2b5b4">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> mir ausführlich übers <placeName xml:id="placeName_60e27b54-00a8-4dc3-b63e-d152338ad490">Fest<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> schriebe wie Du es andeutest, wäre es gar schön und ich sehr dankbar.</p> <p>Erfahre ich noch von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b6ac4ed2-c43c-443b-9649-b506a48cff44">Hensels<name key="PSN0111890" style="hidden" type="person">Hensel, Familie von → Wilhelm H.</name></persName></hi>, wann sie in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_dfa81a64-7865-44b4-85c0-e34257a6d160">Boulogne<settlement key="STM0100600" style="hidden" type="locality">Boulogne-sur-mer</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName></hi> eintreffen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8eb271b9-e9b5-4cdd-b253-2c4e41e6903d" xml:lang="de">Hensels, wann sie in Boulogne eintreffen – Carl Klingemann wollte im Sommer die Familie Hensel im französischen Seebad Boulogne-sur-mer treffen. Die Hensels verbrachten dort die Zeit vom 9. August bis zum 10. September 1835 (Klein, Briefe aus Paris, S. 9, und Hensel, Tagebücher, S. 66-68). Klingemann weilte vom 3. bis zum 7. September dort. Vgl. ebenda und Brief gb-1835-09-07-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Boulogne-sur-mer, 6. und 7. September 1835.</note>? – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ee8918ad-1b5b-4d60-9785-c8e9ee32c6e5">Mrs Austin<name key="PSN0109592" style="hidden" type="person">Austin, Sarah (1793-1867)</name></persName></hi> ist hier, und geht bald dorthin<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5837255e-f71d-4cd2-a581-254129502d5e" xml:lang="de">Mrs Austin … geht bald dorthin – Die englische Schriftstellerin Sarah Austin wird in Fanny Hensels Briefen und Tagebucheintragungen aus Boulogne-sur-mer mehrfach erwähnt; siehe Klein, Briefe aus Paris, S. 56-61, und Hensel, Tagbücher, S. 66 f.</note>, – ich werde mit ihr deshalb reden. – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1d2f58ea-01e6-4942-9fba-31fcb0224525">Erard<name key="PSN0110924" style="hidden" type="person">Érard, Jean-Baptiste Orphée Pierre (1794-1855)</name></persName></hi> will Dir empfohlen seyn, er verdient es diesmal. – Es macht aber einen schlechten Schluß danach. – Es braucht eben weiter keinen unter uns. <seg type="closer">Lebewohl. Dein</seg></p> <signed rend="right"><hi rend="latintype">CKl</hi>.</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_80c4df40-b987-4f6c-9704-054ea773a8fb"> <docAuthor key="PSN0112434" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_9c2cf90e-052b-49ed-aac5-35af8c4ad18b">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0112434" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_d38f46a5-b945-469c-89c5-42284be2cf37">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="margin">Ich vergaß zu sagen, daß <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d1fd4648-46dd-424d-83d2-9c945405e18b">Erard<name key="PSN0110924" style="hidden" type="person">Érard, Jean-Baptiste Orphée Pierre (1794-1855)</name></persName></hi> noch 14 Tage braucht, um das Instrument zu “<hi rend="latintype">ajustiren</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_98ee843f-df78-4086-8ef4-f9c69adb210b" xml:lang="de">ajustiren – auch: adjustiren; in Ordnung bringen.</note>” und einzupacken <hi rend="latintype">pp</hi> – ich werde die Versendung durch <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2ef0bdfc-2c4e-4596-aecb-48caa69f7512">Schunk Mylus<name key="PSN0114778" style="hidden" type="person">Schunck, Souchay &amp; Co., Waren- und Kommissionsgeschäfte in London, Manchester, Belfield und Leeds</name></persName> p</hi> besorgen laßen. Du weißt daß <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_85a2e99d-f38f-4b27-8f24-051eb518eeb8">Benecke<name key="PSN0109825" style="hidden" type="person">Benecke, Friedrich Wilhelm (1802-1865)</name></persName></hi> zu dem Hause gehört<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5c02c6a0-87a6-4e7e-a43d-b976ee6f233c" xml:lang="de">Schunk Mylus p … daß Benecke zu dem Hause gehört – Friedrich Wilhelm Benecke war seit 1833 Teilhaber der Londoner Zweigstelle des Waren- und Kommissionsgeschäfts Schunck, Souchay &amp; Co. (bis 1832: Schunck, Mylius &amp; Co.).</note>, wir sind<name key="PSN0112434" resp="writers_hand" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name></add> <gap quantity="1" reason="covering" unit="lines"></gap></p> </div> </body> </text></TEI>