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gb-1835-05-12-01

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Fanny Hensel und Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>Berlin, 12. Mai 1835 Sey so gut, lieber Felix, auch uns schließlich und baldigst wissen zu lassen, wo wir in Cölln abzusteigen haben. Wir denken und hoffen Mittwoch vor Pfingsten in hellem Hauf anzukommen. Mehr mag ich Dir nun Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Düsseldorf, 4. Mai 1835 Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Lejeune Dirichlet, Walter Lejeune Dirichlet, Fanny Hensel, Wilhelm Hensel, Sebastian Hensel und Wilhelmine Hensel in Koblenz; Köln, 31. Mai 1835 Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 30/47. Autograph Fanny Hensel und Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 12. Mai 1835 Sey so gut, lieber Felix, auch uns schließlich und baldigst wissen zu lassen, wo wir in Cölln abzusteigen haben. Wir denken und hoffen Mittwoch vor Pfingsten in hellem Hauf anzukommen. Mehr mag ich Dir nun

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext, S. 1 am rechten oberen Briefrand Datierung »Mai 35« von fremder Hand. – Datierung nach Rebecka Lejeune Dirichlets Angabe: »heut Pankratius ist«.

Fanny Hensel, Rebecka Lejeune Dirichlet

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

12. Mai 1835 Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)counter-resetHensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) DüsseldorfDeutschland deutsch
Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)

Sey so gut, lieber Felix, auchlieber Felix, auch – Darüber Datierung von fremder Hand: »Mai 35«. uns schließlich und baldigst wissen zu lassen, wo wir in CöllnKölnDeutschland abzusteigen habenwo wir in Cölln abzusteigen haben – Abraham und Lea Mendelssohn Bartholdy reisten gemeinsam mit der Familie Hensel und Rebecka Lejeune Dirichlet am 28. Mai 1835 zum 17. Niederrheinischen Musikfest in Köln, das Felix Mendelssohn Bartholdy leitete. Die Familien Mendelssohn Bartholdy und Hensel logierten im Kölner Hotel »Königlicher Hof« am Thurnmarkt 16-20, am linken Rheinufer zwischen Heumarkt und Rheingasse. Vgl. Brief fmb-1835-05-23-01 (Brief Nr. 1162) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 23. Mai 1835.. Wir denken und hoffen Mittwoch vor Pfingsten in hellem Hauf anzukommen. Mehr mag ich Dir nun nicht mehr schreiben, Alles andre mündlich. Ich freue mich nicht wenig. Es sollen einige lustige Tage werden. Mehr haben wir noch nichtHensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) bestimmt, und wollen es noch nicht. Da wir dort Alle zusammen kommen, können wir dann am allerbesten nach |2| den Umständen handeln.

Ob wir erst ParisParisFrankreich, oder erst Seebad nehmenOb wir erst Paris, oder erst Seebad nehmen – Nach dem Kölner Musikfest machte die Familie Hensel einen Zwischenaufenthalt in Düsseldorf. Von dort reisten sie am 21. Juni 1835 direkt nach Paris, wo sie wahrscheinlich am 25. Juni eintrafen. Die Hensels wählten Boulogne-sur-mer für ihren anschließenden Sommeraufenthalt. Sie verbrachten dort die Zeit vom 9. August bis zum 10. September 1835 (Klein, Briefe aus Paris, S. 9, und Hensel, Tagebücher, S. 66-68). Zum Frankreich-Aufenthalt Ende Juni bis zum September 1835 siehe Klein, Briefe aus Paris, und Hensel, Tagebücher, S. 64-72., wird meist vom Wetter abhängen.

Auch über SeydelmannSeydelmann, Carl (1793-1843) mündlich. Nur so viel, daß eine förmliche Seydelmannie hier herrschtdaß eine förmliche Seydelmannie hier herrscht – Der Stuttgarter Schauspieler Carl Seydelmann gastierte von April bis zum Sommer 1835 in Berlin. und daß VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835), der es freilich nicht lassen konnteHensel, Fanny Cäcilia (1805–1847), über unser Entzücken schon leise zu spotten, doch dabei mitentzückt ist, und ihn schon dreimal gesehn hat, und öfter sehn wird.

Adieu mein Schatz, ich freue mich. Fanny Hensel
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)

|3| Meine Pläne sind folgende, mit den ElternMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) und WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) zum Musikfest17. Niederrheinisches Musikfest (1835)KölnDeutschland zu kommen, und eine schlechte Frau zu seyn. Mein Entreebillet zum GürzenichGürzenichKölnDeutschland will man ich mir durch Chorsingen erf verdienenMein Entreebillet zum Gürzenich will ich mir durch Chorsingen verdienen – Rebecka Lejeune Dirichlet sang das Musikfestprogramm im Sopran mit (Klein, Briefe aus Paris, S. 7 f.). Die Konzerte fanden im Gürzenich, der 1441-1447 erbauten städtischen Festhalle, statt., gleichviel ob Soprano oder Alt. DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) kommt 1.sten Jul. nach dann gehen wir ins Seebaddann gehen wir ins Seebad – Die Familie Lejeune Dirichlet reiste nach dem Musikfest zunächst nach Düsseldorf und Aachen, anschließend in das belgische Seebad Ostende., das Übrige comme c’est écrit là haut. Ici bas est écritcomme c’est écrit là haut. Ici bas est écrit – frz., wie es oben geschrieben steht. Hier unten steht., daß ich nun aufhöre, indem ich eine 2te Kopie von VatersMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) LondonerLondonGroßbritannien Briefen korrigiereneine 2te Copie von Vaters Londoner Briefen korrigieren – Die Originalbriefe von Abraham Mendelssohn Bartholdys Londonaufenthalt im Jahr 1833 (heutiger Standort: D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 13) sind zweimal in Auszügen kopiert worden: Die erste Abschrift fertigte Wolff Nathan, der Sekretär des Vaters, an (ebenda, MA Depos. Berlin 500,23). Die zweite Abschrift stammt von einem unbekannten Schreiber (ebenda, MA Ep. 568). Rebecka Lejeune Dirichlet korrigierte letzteres Konvolut und fügte an Stellen, die er Schreiber nicht lesen konnte, Bemerkungen hinzu. Auszüge aus den Londoner Briefen druckte bereits Sebastian Hensel 1879 in der Familie Mendelssohn ab. Nachfolgend publizierte Hans-Günter Klein, dem die Originale nicht zur Verfügung standen, Auszüge aus der Abschrift MA Ep. 568 in den Mendelssohn Studien 12 (2001), S. 67-127. Die Druckausgabe Felix Mendelssohn Bartholdy. Sämtliche Briefe, 12 Bde., Kassel u. a. 2008-2016, publizierte die Briefe nachfolgend nach den Originalen in MA Nachl. 13. muß, und heut PankratiusPankratius – Der 12. Mai ist der Gedächtnistag für den römischen Märtyrer Pankratius. Der Legende nach soll er um 304 als 14-jähriger während der Diokletianischen Christenverfolgung enthauptet worden sein. ist, also habe ich Zeit im Zimmer zu sitzen, sonst trödele ich den ganzen Tag im Garten. SeydelmannSeydelmann, Carl (1793-1843) hat einen stupenden, furchtbaren Shylock<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564–1616)</name><name key="CRT0110863" style="hidden" type="dramatic_work">Der Kaufmann von Venedig (The Merchant of Venice)</name> gegebenSeydelmann hat … Shylock gegeben – Am 7. Mai 1835 hatte die Premiere von Shakespeares Drama Der Kaufmann in Venedig mit Carl Seydelmann in der Rolle des Shylock im Königlichen Opernhaus stattgefunden (Repertorium der Königl. deutschen und französischen Schauspiele, für das Jahr 1835, hrsg. von Ludwig Wolff, Berlin 1836, S. 25)., ich bet ihn an, und versäume ihn nie. Das gewöhnliche hiesige |4| Theater peblicum ! lernt er gar nicht kennen, denn das knackevolle HausKönigliches OpernhausBerlinDeutschland ist mit la fast lauter Leuten besetzt, die sonst nie ins Theater gehen. Wir sahen SchinkelSchinkel, Karl Friedrich (1781-1841) FroriepsFroriep, Robert Friedrich (1804-1861)Froriep, Friederike Wilhelmine (1808-1878), HeisesHeyse, Familie von → Carl Wilhelm Ludwig H. etc. Denk Dir, Julchen HeiseHeyse, Julie (Julchen) Caroline Marie Henriette (bis 1812 Gela Salomon) (1787-1864), die sagt, sie hätte den ganzen Tag keine Ruhe, wenn Seid.Seydelmann, Carl (1793-1843) spielt. Aber doch ist eine offenbare Kabale gegen ihn. – Der DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) habe ich ganz ernst 2 Plätze in unserm Wagen nach CölnKölnDeutschland angeboten, sie hat sie aber ebenso ernstlich refüsirtrefüsirt – abgelehnt, abgeschlagen; von frz. refuser.. Was heißt denn das, daß Ihr Tenoristen sucht?daß Ihr Tenoristen sucht? – bezieht sich auf das Engagement von Sängern für das 7. Niederrheinische Musikfest in Köln; siehe Brief fmb-1835-05-06-01 (Brief Nr. 1151) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 6. Mai 1835, Z. 58 ff.: »An Bader wird wohl nicht mehr geschrieben werden können; da man mit mehreren andern Tenoristen unterhandelt«. Ist W.Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851) tolerant geworden, od. hat er seine Stimme verloren? Lieber das nicht, denn ich möchte gern Dein Elfenlied<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pnesfa61-gvcj-wvrk-612b-mdfty5mslhni"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100269" style="hidden">Neue Liebe »In dem Mondenschein im Walde«, 9. März 1832<idno type="MWV">K 70</idno><idno type="op">19a/4</idno></name>Dein Elfenlied – Die erste Strophe von Mendelssohns Lied Neue Liebe op. 19a/4 (MWV K 70) lautet: »In dem Mondenschein im Walde / sah ich jüngst die Elfen reuten / Ihre Hörner hört ich klingen, / Ihre Glöcklein hört ich läuten.« Es handelt sich um eine im Wortlaut abweichende Version von Heinrich Heines Gedicht. von ihm hören. Il n’ètait pas cesse la haut que je cesserais!Il n’ètait pas cesse la haut que je cesserais! – frz., Es war noch nicht vorbei, da hörte ich auf!

Auf frohes Wiedersehn! Rebecka Lejeune Dirichlet
            Sey so gut, lieber Felix, auch uns schließlich und baldigst wissen zu lassen, wo wir in Cölln abzusteigen haben. Wir denken und hoffen Mittwoch vor Pfingsten in hellem Hauf anzukommen. Mehr mag ich Dir nun nicht mehr schreiben, Alles andre mündlich. Ich freue mich nicht wenig. Es sollen einige lustige Tage werden. Mehr haben wir noch nicht bestimmt, und wollen es noch nicht. Da wir dort Alle zusammen kommen, können wir dann am allerbesten nach den Umständen handeln.
Ob wir erst Paris, oder erst Seebad nehmen, wird meist vom Wetter abhängen.
Auch über Seydelmann mündlich. Nur so viel, daß eine förmliche Seydelmannie hier herrscht und daß Vater, der es freilich nicht lassen konnte, über unser Entzücken schon leise zu spotten, doch dabei mitentzückt ist, und ihn schon dreimal gesehn hat, und öfter sehn wird.
Adieu mein Schatz, ich freue mich. Fanny Hensel
 Meine Pläne sind folgende, mit den Eltern und Walter zum Musikfest zu kommen, und eine schlechte Frau zu seyn. Mein Entreebillet zum Gürzenich will man ich mir durch Chorsingen erf verdienen, gleichviel ob Soprano oder Alt. Dirichlet kommt 1. sten Jul. nach dann gehen wir ins Seebad, das Übrige comme c’est écrit là haut. Ici bas est écrit, daß ich nun aufhöre, indem ich eine 2te Kopie von Vaters Londoner Briefen korrigieren muß, und heut Pankratius ist, also habe ich Zeit im Zimmer zu sitzen, sonst trödele ich den ganzen Tag im Garten. Seydelmann hat einen stupenden, furchtbaren Shylock gegeben, ich bet ihn an, und versäume ihn nie. Das gewöhnliche hiesige Theater peblicum lernt er gar nicht kennen, denn das knackevolle Haus ist mit la fast lauter Leuten besetzt, die sonst nie ins Theater gehen. Wir sahen Schinkel Frorieps, Heises etc. Denk Dir, Julchen Heise, die sagt, sie hätte den ganzen Tag keine Ruhe, wenn Seid. spielt. Aber doch ist eine offenbare Kabale gegen ihn. – Der Decker habe ich ganz ernst 2 Plätze in unserm Wagen nach Cöln angeboten, sie hat sie aber ebenso ernstlich refüsirt. Was heißt denn das, daß Ihr Tenoristen sucht? Ist W. tolerant geworden, od. hat er seine Stimme verloren? Lieber das nicht, denn ich möchte gern Dein Elfenlied von ihm hören. Il n’ètait pas cesse la haut que je cesserais!
Auf frohes Wiedersehn! Rebecka Lejeune Dirichlet          
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Mai 1835 zum 17. Niederrheinischen Musikfest in Köln, das Felix Mendelssohn Bartholdy leitete. Die Familien Mendelssohn Bartholdy und Hensel logierten im Kölner Hotel »Königlicher Hof« am Thurnmarkt 16-20, am linken Rheinufer zwischen Heumarkt und Rheingasse. Vgl. Brief fmb-1835-05-23-01 (Brief Nr. 1162) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 23. Mai 1835.</note>. Wir denken und hoffen <date cert="high" when="1835-06-03" xml:id="date_44bcd90d-3163-4c3c-aa6d-631e51f0ac72">Mittwoch vor Pfingsten</date> in hellem Hauf anzukommen. Mehr mag ich Dir nun nicht mehr schreiben, Alles andre mündlich. Ich freue mich nicht wenig. Es sollen einige lustige Tage werden. Mehr haben wir noch <add place="above">nicht<name key="PSN0111893" resp="writers_hand" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add> bestimmt, und wollen es noch nicht. Da wir dort Alle zusammen kommen, können wir dann am allerbesten nach<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> den Umständen handeln. </p> <p>Ob wir erst <placeName xml:id="placeName_fcca0ae0-4948-4c6e-a42a-03df85427986">Paris<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName>, oder erst Seebad nehmen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_11eb6c53-c29a-4ba7-b3e6-e315dba4bc27" xml:lang="de">Ob wir erst Paris, oder erst Seebad nehmen – Nach dem Kölner Musikfest machte die Familie Hensel einen Zwischenaufenthalt in Düsseldorf. Von dort reisten sie am 21. Juni 1835 direkt nach Paris, wo sie wahrscheinlich am 25. Juni eintrafen. Die Hensels wählten Boulogne-sur-mer für ihren anschließenden Sommeraufenthalt. Sie verbrachten dort die Zeit vom 9. August bis zum 10. September 1835 (Klein, Briefe aus Paris, S. 9, und Hensel, Tagebücher, S. 66-68). Zum Frankreich-Aufenthalt Ende Juni bis zum September 1835 siehe Klein, Briefe aus Paris, und Hensel, Tagebücher, S. 64-72.</note>, wird meist vom Wetter abhängen.</p> <p>Auch über <persName xml:id="persName_291c4faf-bcdd-4377-9c33-4e6fc09936fc">Seydelmann<name key="PSN0114880" style="hidden" type="person">Seydelmann, Carl (1793-1843)</name></persName> mündlich. Nur so viel, daß eine förmliche Seydelmannie hier herrscht<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f53b0e08-79bf-47fe-a5d5-2d75d3e0f665" xml:lang="de">daß eine förmliche Seydelmannie hier herrscht – Der Stuttgarter Schauspieler Carl Seydelmann gastierte von April bis zum Sommer 1835 in Berlin.</note> und daß <persName xml:id="persName_eeb1e6a1-633c-4232-8d44-6a28802b8d4b">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>, der es freilich nicht lassen <add place="above">konnte<name key="PSN0111893" resp="writers_hand" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add>, über unser Entzücken schon leise zu spotten, doch dabei mitentzückt ist, und ihn schon dreimal gesehn hat, und öfter sehn wird.</p> <closer rend="left">Adieu mein Schatz, ich freue mich.</closer> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Fanny Hensel</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_c3ef1aaf-1a53-4f56-8ec9-d46cc1e86693"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_c9d5eb0b-df4d-4112-b4d2-c836249335a5">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_173cf13f-f07a-43cc-93d2-342dff0701e2">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Meine Pläne sind folgende, mit <persName xml:id="persName_65c5e7e2-9ae7-482e-ac87-402e598d235a">den Eltern<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> und <persName xml:id="persName_ef33a0b0-733d-4196-a532-3732c41d4d2b">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> zum <placeName xml:id="placeName_e936e008-8998-4241-b135-4920aab4420b">Musikfest<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu kommen, und eine schlechte Frau zu seyn. Mein Entreebillet zum <placeName xml:id="placeName_2f5303b6-341e-42b5-88f1-c82c15220863">Gürzenich<name key="SGH0105075" style="hidden" subtype="" type="sight">Gürzenich</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> will <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_ef9341f8-db83-4dae-b0ba-ab112b675eb8">man</del> ich mir durch Chorsingen <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_3fab3eb1-418c-4f42-9fb0-e9f95449b9f3">erf</del> verdienen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2b8acce8-2cb6-4ce0-91b3-88a9dc81fd55" xml:lang="de">Mein Entreebillet zum Gürzenich will ich mir durch Chorsingen verdienen – Rebecka Lejeune Dirichlet sang das Musikfestprogramm im Sopran mit (Klein, Briefe aus Paris, S. 7 f.). Die Konzerte fanden im Gürzenich, der 1441-1447 erbauten städtischen Festhalle, statt.</note>, gleichviel ob Soprano oder Alt. <persName xml:id="persName_f40656cd-3421-41ff-98f8-4f68133a25e2">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> kommt <date cert="high" when="1835-07-01" xml:id="date_a7f7bb5b-22aa-44ae-a37d-1dd168d0ad00">1.sten Jul.</date> nach dann gehen wir ins Seebad<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a951d4aa-8bbe-457c-bed0-934253e7d2e0" xml:lang="de">dann gehen wir ins Seebad – Die Familie Lejeune Dirichlet reiste nach dem Musikfest zunächst nach Düsseldorf und Aachen, anschließend in das belgische Seebad Ostende.</note>, das Übrige <hi rend="latintype">comme c’est écrit là haut. Ici bas est écrit</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_4372ec8d-3ee1-4e26-89ae-8847235bee51" xml:lang="fr ">comme c’est écrit là haut. Ici bas est écrit – frz., wie es oben geschrieben steht. Hier unten steht.</note>, daß ich nun aufhöre, indem ich eine 2te Kopie von <persName xml:id="persName_6d824bc9-bc76-4e08-ac49-12ca17cd556b">Vaters<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> <placeName xml:id="placeName_b471118e-3fc3-468f-9214-cd12e4f765ee">Londoner<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> Briefen korrigieren<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f46c8f16-74d9-4d78-af51-944f434c4870" xml:lang="de">eine 2te Copie von Vaters Londoner Briefen korrigieren – Die Originalbriefe von Abraham Mendelssohn Bartholdys Londonaufenthalt im Jahr 1833 (heutiger Standort: D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 13) sind zweimal in Auszügen kopiert worden: Die erste Abschrift fertigte Wolff Nathan, der Sekretär des Vaters, an (ebenda, MA Depos. Berlin 500,23). Die zweite Abschrift stammt von einem unbekannten Schreiber (ebenda, MA Ep. 568). Rebecka Lejeune Dirichlet korrigierte letzteres Konvolut und fügte an Stellen, die er Schreiber nicht lesen konnte, Bemerkungen hinzu. Auszüge aus den Londoner Briefen druckte bereits Sebastian Hensel 1879 in der Familie Mendelssohn ab. Nachfolgend publizierte Hans-Günter Klein, dem die Originale nicht zur Verfügung standen, Auszüge aus der Abschrift MA Ep. 568 in den Mendelssohn Studien 12 (2001), S. 67-127. Die Druckausgabe Felix Mendelssohn Bartholdy. Sämtliche Briefe, 12 Bde., Kassel u. a. 2008-2016, publizierte die Briefe nachfolgend nach den Originalen in MA Nachl. 13.</note> muß, und heut <date cert="high" when="1835-05-12" xml:id="date_dec600bc-a1b4-4291-8996-f6cdbb059157">Pankratius</date><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_58fecc73-4cf7-4546-bba7-c5798dc13ccb" xml:lang="de">Pankratius – Der 12. Mai ist der Gedächtnistag für den römischen Märtyrer Pankratius. Der Legende nach soll er um 304 als 14-jähriger während der Diokletianischen Christenverfolgung enthauptet worden sein.</note> ist, also habe ich Zeit im Zimmer zu sitzen, sonst trödele ich den ganzen Tag im Garten. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d00f661b-9401-47b6-a675-f2aea7701496">Seydelmann<name key="PSN0114880" style="hidden" type="person">Seydelmann, Carl (1793-1843)</name></persName></hi> hat einen stupenden, furchtbaren <hi rend="latintype"><title xml:id="title_4a058900-dc34-4894-a5e1-571f7aec4396">Shylock<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564–1616)</name><name key="CRT0110863" style="hidden" type="dramatic_work">Der Kaufmann von Venedig (The Merchant of Venice)</name></title></hi> gegeben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e9bb41ec-d339-488b-a1bd-b91a84738e88" xml:lang="de">Seydelmann hat … Shylock gegeben – Am 7. Mai 1835 hatte die Premiere von Shakespeares Drama Der Kaufmann in Venedig mit Carl Seydelmann in der Rolle des Shylock im Königlichen Opernhaus stattgefunden (Repertorium der Königl. deutschen und französischen Schauspiele, für das Jahr 1835, hrsg. von Ludwig Wolff, Berlin 1836, S. 25).</note>, ich bet ihn an, und versäume ihn nie. Das gewöhnliche hiesige<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> Theater<choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_a9641085-920b-401b-bf45-6d33b2e8a9fa"> <sic resp="writer">peblicum</sic> <corr resp="editor">!</corr> </choice> lernt er gar nicht kennen, denn das knackevolle <placeName xml:id="placeName_8a08f219-dede-400f-a6c2-3634cd228cd6">Haus<name key="NST0100293" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Opernhaus</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ist mit <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_d8600f90-9908-47b4-a61d-80aaa3402fe6">la</del> fast lauter Leuten besetzt, die sonst nie ins Theater gehen. Wir sahen <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1071a9c7-35e8-4912-aed3-9cb51c14b960">Schinkel<name key="PSN0114552" style="hidden" type="person">Schinkel, Karl Friedrich (1781-1841)</name></persName></hi> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c49afe35-5e87-44f7-a0e1-8965bf1a27fd">Frorieps<name key="PSN0111250" style="hidden" type="person">Froriep, Robert Friedrich (1804-1861)</name><name key="PSN0119825" style="hidden" type="person">Froriep, Friederike Wilhelmine (1808-1878)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_733a7726-6911-4a32-aa1a-882b2b507c37">Heises<name key="PSN0111968" style="hidden" type="person">Heyse, Familie von → Carl Wilhelm Ludwig H.</name></persName></hi> <hi rend="latintype">etc</hi>. Denk Dir, <persName xml:id="persName_e2b47480-d56e-4f87-892c-71935414a80a">Julchen Heise<name key="PSN0111974" style="hidden" type="person">Heyse, Julie (Julchen) Caroline Marie Henriette (bis 1812 Gela Salomon) (1787-1864)</name></persName>, die sagt, sie hätte den ganzen Tag keine Ruhe, wenn <persName xml:id="persName_76f4b349-aa8f-4407-b4e3-d191909e6717">Seid.<name key="PSN0114880" style="hidden" type="person">Seydelmann, Carl (1793-1843)</name></persName> spielt. Aber doch ist eine offenbare Kabale gegen ihn. – Der <persName xml:id="persName_b262f893-2542-48bb-b48a-6524400fb6af">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> habe ich ganz ernst 2 Plätze in unserm Wagen nach <placeName xml:id="placeName_8b76d25d-0ce9-4bbf-8aac-2c79b29f57d5">Cöln<settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> angeboten, sie hat sie aber ebenso ernstlich refüsirt<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_6293e458-cb91-465a-a119-d76a2e1db858" xml:lang="fr ">refüsirt – abgelehnt, abgeschlagen; von frz. refuser.</note>. Was heißt denn das, daß Ihr Tenoristen sucht?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1df4bdf6-caa8-4cfd-a80a-b55188052965" xml:lang="de">daß Ihr Tenoristen sucht? – bezieht sich auf das Engagement von Sängern für das 7. Niederrheinische Musikfest in Köln; siehe Brief fmb-1835-05-06-01 (Brief Nr. 1151) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 6. Mai 1835, Z. 58 ff.: »An Bader wird wohl nicht mehr geschrieben werden können; da man mit mehreren andern Tenoristen unterhandelt«.</note> Ist <persName xml:id="persName_8d2f7020-e761-4876-93c9-f7d105af4cc2">W.<name key="PSN0115884" style="hidden" type="person">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName> tolerant geworden, od. hat er seine Stimme verloren? Lieber das nicht, denn ich möchte gern Dein <title xml:id="title_4e7be455-eb10-4b68-b4a0-ac50e9baa37e">Elfenlied<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pnesfa61-gvcj-wvrk-612b-mdfty5mslhni"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100269" style="hidden">Neue Liebe »In dem Mondenschein im Walde«, 9. März 1832<idno type="MWV">K 70</idno><idno type="op">19a/4</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c5b80d98-21c9-402e-a4d1-27f55a8c3d71" xml:lang="de">Dein Elfenlied – Die erste Strophe von Mendelssohns Lied Neue Liebe op. 19a/4 (MWV K 70) lautet: »In dem Mondenschein im Walde / sah ich jüngst die Elfen reuten / Ihre Hörner hört ich klingen, / Ihre Glöcklein hört ich läuten.« Es handelt sich um eine im Wortlaut abweichende Version von Heinrich Heines Gedicht.</note> von ihm hören. <hi rend="latintype">Il n’ètait pas cesse la haut que je cesserais</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_2d435ed0-6e9d-40b0-98fe-9f47f6830c05" xml:lang="fr ">Il n’ètait pas cesse la haut que je cesserais! – frz., Es war noch nicht vorbei, da hörte ich auf!</note></p> <closer rend="left">Auf frohes Wiedersehn!</closer> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Rebecka Lejeune Dirichlet</add></signed> </div> </body> </text></TEI>