gb-1835-05-02-01
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Berlin, 2. Mai 1835
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 1 links oberhalb der ersten Zeile (nicht zutreffende) Datierung »April 35« von fremder Hand; S. 4 Adresse von Lea Mendelssohn Bartholdys Hand, 2 Poststempel [PS / 2 5 / No5], [? / 2 (?) 5], Siegel.
Fanny Hensel, Abraham Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy. Briefteil von Abraham Mendelssohn Bartholdy notiert von Fanny Hensel, mit eigenhändiger Unterschrift von Abraham Mendelssohn Bartholdy.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Ich hätte Dir eigentlich einmal einen
Vater
Ich bitte Dich lieber Felix, mir so bald als es Dir möglich ist folgende Fragen zu beantworten: erstlich glaubst Du, daß das
Zweitens wird sich eine comfortable Privatwohnung für uns dort finden
, da die Wirtshäuser wohl so voll seyn, und jedenfalls zu lärmend für mich.Drittens endlich, und hier rechne ich auf Deine unbedingte Ehrlichkeit, wird Dich unsre und speziell meine Anwesenheit nicht geniren, oder mit andern Worten, wirst Du auf mich keine Rücksicht nehmen, da ich an jeder größeren Geselligkeit keinen Theil nehmen kann
Auch von mir!
d.
beaux restesdieses
noblenTalents halten dem kleinen M. noch so voll
acquisitioneine glückliche für
Mozart’sOpern
daher, daß sie im
Malibran
soupésnach dem er gespielt; dies war auch
Dir.
portraitszu kopiren, seien gescheitert; da habe er sich vor dem Spiegel ein so abscheuliches Gesicht aus Aerger geschnitten, daß er sich zurief, daraus könne er vieles entnehmen – und so geschahs. Er hat mir ein Briefchen für Dich versprochen .
Obgleich the best of sons wie Du auch bist, fänd ichs natürl. und durchaus nicht tadelnswerth. Es möchte Deine ohnehin unvermeidl. agitation vermehren, könnte Deiner theuren Gesundheit schaden – das wolle Gott nicht! – Wie es mit müßte sich bewirken laßen, könnt ich fast glauben, es contrariire Dich nicht, mache Dir keine Unruh und entrücke Dir keine Zwecke. Einstweilen amusirt sich
Ich hätte Dir eigentlich einmal einen Seydelmannbrief schreiben sollen, wollen, aber zu spät, und mündlich. Fanny Hensel Ich bitte Dich lieber Felix, mir so bald als es Dir möglich ist folgende Fragen zu beantworten: erstlich glaubst Du, daß das Cöllner Musikfest sich so machen wird, daß es für Mutter und mich eine Reise dorthin lohnen kann, wobei Du freilich die Freude Dich wieder zu sehn, nicht in Anschlag bringen mußt. Zweitens wird sich eine comfortable Privatwohnung für uns dort finden, da die Wirtshäuser wohl so voll seyn, und jedenfalls zu lärmend für mich. Drittens endlich, und hier rechne ich auf Deine unbedingte Ehrlichkeit, wird Dich unsre und speziell meine Anwesenheit nicht geniren, oder mit andern Worten, wirst Du auf mich keine Rücksicht nehmen, da ich an jeder größeren Geselligkeit keinen Theil nehmen kann, und nur die Musik hören will. Viertens endlich wann wird man in Cölln eintreffen müssen, um die allgemeinen Proben zu hören? Ich möchte mich gern so einrichten, keinen Tag länger in Cölln zu bleiben, als nöthig ist. Es ist nichts weniger als ausgemacht, daß es mir möglich seyn wird, wenn auch Alles sich sonst dazu anlassen möchte, die Reise zu unternehmen, da sie grade in einen Monat fällt, wo ich Manches zu thun habe, ich arbeite indessen dran, mir die Arme frei zu machen und wünsche deswegen eben Deinen Bescheid möglichst bald. Leb wohl. Dein Vater A Auch von mir! Fanny Hensel d. 2. Mai. Ich kann keinen Br. abgehen sehen, liebster Sohn! ohne mein Senfkörnlein hinzu zu thun. Gestern stand in der Staatszeit., daß Pfingsten 1 Musikfest in Deßau Statt haben werde, zu dem die Lenz, Mantius und Krause ihre Gegenwart versprochen. Hast Du gar keine Lust zu Bader? der, eben weil Mant. ihn jetzt allenthalben verdrängt, sich vielleicht eher bereit finden laßen würde? ich hörte ihn zuletzt im Febr. als Anführer der 40 Räuber, und versichre, daß obgleich seine Stimme etwas schwächer geworden, er doch noch bei Weitem die klangvollste und ausreichendste im gr. Opernhause hatte, ja daß Mant. sehr dünn und schwach daneben klang. Seine Deklamation ist so herrisch, sein Vortrag so edel und kräftig, seine Aussprache so deutlich, kurz, die beaux restes dieses noblen Talents halten dem kleinen M. noch so vollständig die Wage, daß ich diese acquisition eine glückliche für K. halten würde. Mozart’s Opern sind in ewiger Zeit nicht gegeben, und morgen erscheint für die Weimarschen Herrschaften sogar Rob. d. Teufel: freil. ists schlimm, daß grade auch Mant. um die näml. Zeit der Oper fehlen wird. Du mußt es durch Deinen Dir gewogenen Erzbischof od. sonst einen Vornehmen zu bewirken suchen; denn ich bin überzeugt, daß es auch in Deßau nur auf Verwendung der Herzogin mögl. geworden, die Sänger zu erhalten. – Ich wollte, Du kriegtest die Gräfin Rossi in Fft. ; der kühne Gedanke entsteht daher, daß sie im Haag zu Ostern in der Kirche gesungen: oder daß Du die Malibran im Vorüberfliegen erhaschtest. In Venedig hat sie, weil sie für einen armen impressario gespielt, die Leute ganz verrückt gemacht. Gestern haben wir bei Fanny mit Seydelm. gespeist; der Mann gefällt mir gar sehr. Denk Dir, daß H. die unsäglichste Mühe hat, ihn zu treffen, so bewegl. und wechselnd ist sein Gesicht. 2 lange Sitzungen hielt er bereits aus, und H. ist nicht zufrieden, hofft aber doch die Aehnlichkeit heraus zu kriegen. Clärchen und seine Schwester Luise sind ihm wundervoll gelungen; besonders erstere ist eine vortreffl. Zeichnung; ich sehe schon die Freudenthränen des lieben St. Gans giebt Seyd. oft soupés nach dem er gespielt; dies war auch vorgestern der Fall, wo Dir. auch war, und erzählte, daß S. ohne andre Hülfsmittel als sich die Haare auf gewiße Art zu streichen, Friedr. d. 2. sehr gut nachgeahmt. Er erzählte, in Prag habe er ihn einmal spielen sollen, alle Versuche ihn nach portraits zu kopiren, seien gescheitert; da habe er sich vor dem Spiegel ein so abscheuliches Gesicht aus Aerger geschnitten, daß er sich zurief, daraus könne er vieles entnehmen – und so geschahs. Er hat mir ein Briefchen für Dich versprochen. Obgleich Vater schon oft der Reise nach C. erwähnte, lieb Lamm! wollt ich Dir nichts davon sagen, weil ich sie für höchst ungewiß halte, und eine Enttäuschung Dir unangenehm wäre. Die alten Eltern würden Dir in einer so bewegten, lärmenden Zeit, denk ich, unbequem sein, und the best of sons wie Du auch bist, fänd ichs natürl. und durchaus nicht tadelnswerth. Es möchte Deine ohnehin unvermeidl. agitation vermehren, könnte Deiner theuren Gesundheit schaden – das wolle Gott nicht! – Wie es mit Pauls Hochzeit zu vereinen stände, seh ich auch nicht ein. Doch das alles müßte sich bewirken laßen, könnt ich fast glauben, es contrariire Dich nicht, mache Dir keine Unruh und entrücke Dir keine Zwecke. Einstweilen amusirt sich Vater wieder mit Reisephantasieen, und fühlt sich behagl. genug, welche auszuhecken. Lebwohl, Sohn meines Herzens und sag frei wie Dus in diesem Punkte meynst. Morgen ist wieder ein Stück Nieders. bei uns, Twesten an der Spitze. – Schadows wären gewiß sehr betrübt, Dich zu verlieren. Lea Mendelssohn Bartholdy
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Briefteil von Abraham Mendelssohn Bartholdy notiert von Fanny Hensel, mit eigenhändiger Unterschrift von Abraham Mendelssohn Bartholdy.</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-05-02" xml:id="date_c6550d5b-182d-4e25-ae74-66b8d175dc4c">2. 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Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> sich so machen wird, daß es für <persName xml:id="persName_27cdec48-5a80-4cf8-9dac-8dc602662fb8">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> und mich eine Reise dorthin<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c5a532be-9670-4ff7-8f7e-1a718788e16d" xml:lang="de">das Cöllner Musikfest … Mutter und mich eine Reise dorthin – Im Antwortschreiben vom 6. Mai 1835 formulierte Felix Mendelssohn Bartholdy seine Freude darüber, seine Eltern während des von ihm geleiteten 17. Niederrheinischen Musikfestes in Köln zu Pfingsten (7. und 8. Juni) 1835 zu sehen.</note> lohnen kann, wobei Du freilich die Freude Dich wieder zu sehn, nicht in Anschlag bringen mußt.</p> <p>Zweitens wird sich eine comfortable Privatwohnung für uns dort finden<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5e07b0e7-2710-400a-9b67-face35a0ef0e" xml:lang="de">eine comfortable Privatwohnung für uns dort finden – Die angereisten Familien Mendelssohn Bartholdy und Hensel logierten im Kölner Hotel »Königlicher Hof« am Thurnmarkt 16-20, am linken Rheinufer zwischen Heumarkt und Rheingasse. Vgl. Brief fmb-1835-05-23-01 (Brief Nr. 1162) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 23. Mai 1835.</note>, da die Wirtshäuser wohl so voll seyn, und jedenfalls zu lärmend für mich.</p> <p>Drittens endlich, und hier rechne ich auf Deine unbedingte Ehrlichkeit, wird Dich unsre und speziell meine Anwesenheit nicht geniren, oder mit andern Worten, wirst Du auf mich keine Rücksicht nehmen, da ich an jeder größeren Geselligkeit keinen Theil nehmen kann<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_632318dd-3b6a-4f07-8c71-0cd96231b99d" xml:lang="de">da ich an jeder größeren Geselligkeit keinen Theil nehmen kann – Abraham Mendelssohn Bartholdy litt an grauem Star und konnte nur noch schlecht sehen.</note>, und nur die Musik hören will. Viertens endlich<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> wann wird man in <placeName xml:id="placeName_06398424-166d-4fbb-b58f-fce007490f9d">Cölln<settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> eintreffen müssen, um die allgemeinen Proben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_551cd15f-71d8-4393-a92c-518dd7e19895" xml:lang="de">die allgemeinen Proben – siehe dazu die Beilage zu Nr. 158 und 159 der Kölnischen Zeitung vom 7. Juni 1835: »1) Wer zur Mitwirkung bei den Hauptproben und den Aufführungen zugelassen werden will, muß den Vorübungen dahier oder in den benachbarten Städten fleißig beigewohnt oder, wenn ihm wegen Entlegenheit seines Wohnorts dieses unmöglich war, sich in Besitz einer Musikpartie gesetzt und diese gehörig eingeübt haben. 2) Unumgänglich nothwendig ist der Besuch der Hauptproben, welche Montag den 8 Juni, Vormittags 8 Uhr, Statt finden werden.«</note> zu hören? Ich möchte mich gern so einrichten, keinen Tag länger in <placeName xml:id="placeName_d82a4302-80ff-43aa-b5e4-35b709d56be3">Cölln<settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu bleiben, als nöthig ist. Es ist nichts weniger als ausgemacht, daß es mir möglich seyn wird, wenn auch Alles sich sonst dazu anlassen möchte, die Reise zu unternehmen, da sie grade in einen Monat fällt, wo ich Manches zu thun habe, ich arbeite indessen dran, mir die Arme frei zu machen und wünsche deswegen eben Deinen Bescheid möglichst bald.</p> <closer rend="left">Leb wohl.</closer> <signed rend="right">Dein Vater</signed> <signed rend="right">A<note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_bd13ea94-a80e-451d-8269-7450a3e52ba5" xml:lang="de">Briefteil von Abraham Mendelssohn Bartholdy notiert von Fanny Hensel, mit eigenhändiger Unterschrift von Abraham Mendelssohn Bartholdy. Dein Vater A: in die vorhergehenden drei Textzeilen hineingeschrieben.</note></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_00ebf1b6-d7e1-499f-ab66-c25495e035b3"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_556ef5c2-76de-4d12-8537-2e513b2a6c41">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_4f3eb51c-6957-41bb-873f-d2573caf1196">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Auch von mir!</p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Fanny Hensel</add></signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_ff689ea0-03f8-4dd6-8cef-c386b957464f"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_8775ef41-fc54-475f-b089-0a282a56e6e2">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_27c145e8-2e9f-4fb0-ae2c-b270996b5a14">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">d. <date cert="high" when="1835-05-02" xml:id="date_3f5bb043-5569-4b0b-9a82-9403cf24a135">2. Mai</date>. Ich kann keinen Br. abgehen sehen, liebster Sohn! ohne mein Senfkörnlein hinzu zu thun. <date cert="high" when="1835-05-01" xml:id="date_f91baf3b-7601-4600-b83b-7e04300f8854">Gestern</date> stand in der <title xml:id="title_0c3ddbd2-202f-40c6-9d92-8a0fad464cca">Staatszeit.<name key="PSN0119226" style="hidden" type="author">John, Ernst Carl Christian (1788–1856)</name><name key="CRT0111902" style="hidden" type="periodical">Allgemeine Preußische Staats-Zeitung</name></title>, daß Pfingsten 1 <placeName xml:id="placeName_a6b6c3ba-71b0-410b-ae92-59345dba3ac5">Musikfest<name key="NST0104848" style="hidden" subtype="" type="institution">8. Elbmusikfest (1835)</name><settlement key="STM0100131" style="hidden" type="locality">Dessau</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> in <placeName xml:id="placeName_71a8f230-56ff-4149-8d7e-d1123e5d3896">Deßau<settlement key="STM0100131" style="hidden" type="locality">Dessau</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Statt haben werde, zu dem <persName xml:id="persName_ecff4b2a-7ed4-404b-908c-7712f4a53427">die Lenz<name key="PSN0112777" style="hidden" type="person">Lenz, Bertha Luise (1813-1819)</name></persName>, <persName xml:id="persName_f7e737e1-0ac0-4adb-b6fa-9d0772afd730">Mantius<name key="PSN0113058" style="hidden" type="person">Mantius, Eduard (1806-1874)</name></persName> und <persName xml:id="persName_c865c58d-0e34-48f2-98cd-e089ec793895">Krause<name key="PSN0112525" style="hidden" type="person">Krause, Julius (1810-1881)</name></persName> ihre Gegenwart versprochen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_21260dfd-2523-4050-86f7-04caa8749ecb" xml:lang="de">Gestern stand in der Staatszeit., daß Pfingsten 1 Musikfest in Deßau Statt haben werde, zu dem die Lenz, Mantius und Krause ihre Gegenwart versprochen – Die Nachricht findet sich in der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Nr. 104 vom 2. Mai 1835, dem Schreibetag des Briefs (S. 494). Sie bezieht sich auf das 8. Elbmusikfest. Bertha Lenz (Sopran) und Eduard Mantius (Tenor) nahmen letztlich nicht an dem Fest teil. Die Solopartien wurden von Johann Schmidt und Adolphine Basedow (Sopran), Adelheid Müller (Alt), Ferdinand Diedicke (Tenor) sowie Julius Krause, August Zschiesche und Gustav Krüger (Bass) übernommen. Siehe dazu Erinnerung an das achte Elb-Musikfest zu Dessau den 11, 12 und 13ten Juni 1835, [Dessau 1835], insbes. S. 16.</note>. Hast Du gar keine Lust zu <persName xml:id="persName_3178237f-e467-4eb6-b7fb-8399e021026e">Bader<name key="PSN0109627" style="hidden" type="person">Bader, Karl Adam (1789-1870)</name></persName>? der, eben weil <persName xml:id="persName_af1b6aff-6fc5-4bc7-b64d-32d38ae3df53">Mant.<name key="PSN0113058" style="hidden" type="person">Mantius, Eduard (1806-1874)</name></persName> ihn jetzt allenthalben verdrängt, sich vielleicht eher bereit finden laßen würde? ich hörte ihn zuletzt im <date cert="high" when="1835-02-27" xml:id="date_605ba2d2-90ec-4294-a8d8-a6dcc46507a7">Febr.</date> als Anführer der <title xml:id="title_efeaebcc-37b8-4bea-b9b1-32832ade02d0">40 Räuber<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760–1842)</name><name key="CRT0108362" style="hidden" type="music">Ali Baba, ou Les Quarante Voleurs</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_76485942-e9e2-4305-b4fa-f868031e5569" xml:lang="de">Bader … ich hörte ihn zuletzt im Febr. als Anführer der 40 Räuber – Ali Baba – Die Aufführung von Luigi Cherubinis Oper Ali Baba, ou Les Quarante Voleurs mit dem Bassisten Karl Adam Bader in der Rolle des Räuberhauptmanns fand am 27. Februar 1835 im Königlichen Opernhaus statt (Repertorium der Königl. deutschen und französischen Schauspiele, für das Jahr 1835, hrsg. von Ludwig Wolff, Berlin 1836, S. 20). Siehe dazu auch Brief gb-1835-03-08-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 8. März 1835.</note>, und versichre, daß obgleich seine Stimme etwas schwächer geworden, er doch noch bei Weitem die klangvollste und ausreichendste im <placeName xml:id="placeName_17488845-a902-4221-95de-9101d5625e38">gr. Opernhause<name key="NST0100293" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Opernhaus</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> hatte, ja daß <persName xml:id="persName_7bce24c0-0d5e-4e68-bf09-57cb7677100b">Mant.<name key="PSN0113058" style="hidden" type="person">Mantius, Eduard (1806-1874)</name></persName> sehr dünn und schwach daneben klang. Seine Deklamation ist so herrisch, sein Vortrag so edel und kräftig, seine Aussprache so deutlich, kurz, die <hi rend="latintype">beaux restes</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_a043a96c-039f-40be-92b5-51e9366c3eb5" xml:lang="fr ">beaux restes – frz. schönen Reste.</note> dieses <hi rend="latintype">noblen</hi> Talents halten dem kleinen M. noch so voll<seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>ständig die Wage, daß ich diese <hi rend="latintype">acquisition</hi> eine glückliche für <placeName xml:id="placeName_cef29f0d-6530-48a1-8910-381b063f6169">K.<settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> halten würde. <title xml:id="title_503e71b2-79fb-4680-a54a-5d034351126c"><hi rend="latintype">Mozart’s</hi> Opern<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110125" style="hidden" type="music">Opern</name></title> sind in ewiger Zeit nicht gegeben, und <date cert="high" when="1835-05-03" xml:id="date_f21b9bcd-c15d-457e-a134-8b873e068168">morgen</date> erscheint für <persName xml:id="persName_690125d1-ae4c-4d58-b1ee-7903a4bef997">die Weimarschen Herrschaften<name key="PSN0114414" style="hidden" type="person">Sachsen-Weimar-Eisenach, Carl Friedrich von (1783-1853)</name><name key="PSN0114417" style="hidden" type="person">Sachsen-Weimar-Eisenach, Maria Pawlowna (Marija Pavlovna) von (1786-1859)</name></persName> sogar <title xml:id="title_7e91a635-de48-470d-948c-176946d3f80f">Rob. d. Teufel<name key="PSN0113318" style="hidden" type="author">Meyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791–1864)</name><name key="CRT0109979" style="hidden" type="music">Robert le diable</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9828b7e9-fa64-42a8-82c7-2646ce12e8bc" xml:lang="de">morgen erscheint für die Weimarschen Herrschaften sogar Rob. d. Teufel – Der Großherzog Carl Friedrich und die Großherzogin Maria Pawlowna Großfürstin von Sachsen-Weimar-Eisenach hielten sich seit Ende April 1835 in Berlin auf. Am 3. Mai stand Giacomo Meyerbeers Oper Robert le diable im Königlichen Opernhaus auf dem Programm (Repertorium der Königl. deutschen und französischen Schauspiele, für das Jahr 1835, hrsg. von Ludwig Wolff, Berlin 1836, S. 25).</note>: freil. ists schlimm, daß grade auch <persName xml:id="persName_67639627-c722-4aff-9a8b-fb71fbfd3a05">Mant.<name key="PSN0113058" style="hidden" type="person">Mantius, Eduard (1806-1874)</name></persName> um die näml. Zeit der Oper fehlen wird. Du mußt es durch Deinen Dir gewogenen <persName xml:id="persName_b149fa0a-782c-4de6-a147-9181572913ba">Erzbischof<name key="PSN0115017" style="hidden" type="person">Spiegel zum Desenberg und Canstein, Ferdinand August Maria Joseph Anton (seit 1816) Graf von (1764-1835)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_79e415c5-4927-4b09-8791-99c8d4edd0fd" xml:lang="de">Deinen Dir gewogenen Erzbischof – Ferdinand August von Spiegel zum Desenberg und Canstein war in den Jahren 1824 bis 1835 Erzbischof von Köln. Am 1. Dezember 1835 löste ihn sein Nachfolger Clemens August Freiherr Droste zu Vischering ab.</note> od. sonst einen Vornehmen zu bewirken suchen; denn ich bin überzeugt, daß es auch in <placeName xml:id="placeName_682aa976-c2b2-4fd8-89f3-70987c302333">Deßau<settlement key="STM0100131" style="hidden" type="locality">Dessau</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nur auf Verwendung <persName xml:id="persName_8cc14b99-057d-4242-9385-e4aeeac9449e">der Herzogin<name key="PSN0109499" style="hidden" type="person">Anhalt-Dessau, Friederike Wilhelmina Louise Amalia Herzogin von (1796-1850)</name></persName> mögl. geworden, die Sänger zu erhalten. – Ich wollte, Du kriegtest <persName xml:id="persName_d35e712f-0def-46be-bcee-1b499324a228">die Gräfin Rossi<name key="PSN0114297" style="hidden" type="person">Rossi, Henriette Gertrude Walpurgis Gräfin (seit 1831) Freiin von Lauenstein (1806-1854)</name></persName> in <placeName xml:id="placeName_d52e6fcf-4f32-4fc0-9f0b-593da383f23b">Fft.<settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>; der kühne Gedanke entsteht <hi n="1" rend="underline">daher</hi>, daß sie im <placeName xml:id="placeName_292284ad-2b4a-4c4e-a410-5832fc813b10">Haag<settlement key="STM0100516" style="hidden" type="locality">’s-Gravenhage</settlement><country style="hidden">Niederlande</country></placeName> zu Ostern in der Kirche gesungen: oder daß Du <persName xml:id="persName_c13adfeb-aca6-4728-ab4b-5e2b6813a381">die <hi rend="latintype">Malibran</hi><name key="PSN0113047" style="hidden" type="person">Malibran, María Felicità (1808-1836)</name></persName> im Vorüberfliegen erhaschtest. In <placeName xml:id="placeName_25604dfe-bd89-42ed-a290-2c5d5c3c9063">Venedig<settlement key="STM0100176" style="hidden" type="locality">Venedig</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> hat sie, weil sie für einen armen impressario gespielt, die Leute ganz verrückt gemacht.</p> <p><date cert="high" when="1835-05-01" xml:id="date_e234eac0-f249-4d1b-ab0d-57c5b4fc82cb">Gestern</date> haben wir bei <persName xml:id="persName_0c24d480-44be-42f6-b129-32cefa30d6ab">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> mit <persName xml:id="persName_1c0b80fb-82d1-4d30-9512-a4e3c3f6ca11">Seydelm.<name key="PSN0114880" style="hidden" type="person">Seydelmann, Carl (1793-1843)</name></persName> gespeist<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_91c26027-31ae-42b6-abbd-fcf2a3b1bbfc" xml:lang="de">Gestern haben wir bei Fanny mit Seydelm. gespeist – Der Stuttgarter Schauspieler Carl Seydelmann gastierte von April bis zum Sommer 1835 in Berlin.</note>; der Mann gefällt mir gar sehr. Denk Dir, daß <persName xml:id="persName_3b7ca327-0c40-4096-b663-f4c9b38df4d4">H.<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> die unsäglichste Mühe hat, <title xml:id="title_ae9a4014-3dd1-4570-982e-79fd27459d9c">ihn zu treffen<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0112513" style="hidden" type="art">Carl Seydelmann (Zeichnung 1835)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_acc8f2ad-7829-412c-95c9-83c3e859260c" xml:lang="de">daß H. die unsäglichste Mühe hat, ihn zu treffen – Wilhelm Hensel zeichnete Carl Seydelmann. Das mit dem 22. Mai 1835 datierte Porträt befindet sich heute in Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 11/14 (Abbildung: Lowenthal-Hensel / von Strachwitz, Europa im Porträt, Bd. 2, S. 207).</note>, so bewegl. und wechselnd ist sein Gesicht. 2 lange Sitzungen hielt er bereits aus, und H. ist nicht zufrieden, hofft aber doch die Aehnlichkeit heraus zu kriegen. <persName xml:id="persName_214f4851-5236-4bb7-9119-be19962ac721"><title xml:id="title_92cb97e5-77c1-4248-bab2-102207f7e8d4">Clärchen<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0112504" style="hidden" type="art">Clara Steffens (Zeichnung 1835)</name></title><name key="PSN0115076" style="hidden" type="person">Steffens, Clara (Claire) (1806-1865)</name></persName> und seine Schwester <persName xml:id="persName_bfbb36a1-e2f0-41bc-bbae-25ae775577da"><title xml:id="title_cb57e884-7378-479c-9dd4-f59678f3958f">Luise<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0112512" style="hidden" type="art">Luise Hensel (Zeichnung 1835)</name></title><name key="PSN0111896" style="hidden" type="person">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName> sind ihm wundervoll gelungen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9e53602c-f90e-4a2d-ac0d-b7a08fd03794" xml:lang="de">Clärchen und seine Schwester Luise sind ihm wundervoll gelungen – Wilhelm Hensels Zeichnung von Henrik Steffens Tochter Clara lässt sich nicht nachweisen. Das Porträt Luise Hensels wird in Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 8/11, aufbewahrt (Abbildung: Lowenthal-Hensel / von Strachwitz, Europa im Porträt, Bd. 1, S. 225).</note>; besonders erstere ist eine vortreffl. <title xml:id="title_f294153a-a51f-46d8-8e8d-958398ef9710">Zeichnung<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0112504" style="hidden" type="art">Clara Steffens (Zeichnung 1835)</name></title>; ich sehe schon die Freudenthränen des lieben <persName xml:id="persName_5d8fb8f7-4984-4c17-ace7-3b693512c2b8">St.<name key="PSN0115078" style="hidden" type="person">Steffens, Henrik (Henryk, Heinrich) (1773-1845)</name></persName> <persName xml:id="persName_42af7ad2-2770-4bfb-b95f-dfce5afaa32a">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> giebt <persName xml:id="persName_7da9069a-ff60-4218-bc15-216451440c2a">Seyd.<name key="PSN0114880" style="hidden" type="person">Seydelmann, Carl (1793-1843)</name></persName> oft <hi rend="latintype">soupés</hi> nach dem er gespielt; dies war auch <date cert="high" when="1835-04-30" xml:id="date_2249c596-423f-417d-b09a-103243e86664">vorgestern</date> der Fall, wo <persName xml:id="persName_c51b6215-6c39-4c4f-92e3-7f790a38c4ec"><hi rend="latintype">Dir</hi>.<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> auch war, und erzählte, daß S. ohne andre Hülfsmittel als sich die Haare auf gewiße Art zu streichen, <persName xml:id="persName_b77edeb9-ac04-4454-9ff3-9d9206f5b7fe">Friedr. d. 2.<name key="PSN0113984" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich II. von (der Große) (1712-1786)</name></persName> sehr gut nachgeahmt. Er erzählte, in <placeName xml:id="placeName_ae58cc2c-b733-44e7-8706-2756c843141a">Prag<settlement key="STM0100589" style="hidden" type="locality">Prag</settlement><country style="hidden">Böhmen</country></placeName> habe er ihn einmal spielen sollen, alle Versuche ihn nach <hi rend="latintype">portraits</hi> zu kopiren, seien gescheitert; da habe er sich vor dem Spiegel ein so abscheuliches Gesicht aus Aerger geschnitten, daß er sich zurief, daraus könne er vieles entnehmen – und so geschahs. Er hat mir ein Briefchen für Dich versprochen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4ce53d2e-efce-49e7-b256-71c5c35eef66" xml:lang="de">Er hat mir ein Briefchen für Dich versprochen – Ein Brief Carl Seydelmanns an Mendelssohn aus dieser Zeit ist nicht bekannt.</note>.</p> <p>Obgleich <persName xml:id="persName_4c29d4e1-9e09-482c-b516-82f0591443dd">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> schon oft der Reise nach <placeName xml:id="placeName_bf4a6b9a-2aa9-414e-913c-106cb50cbefa">C.<settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> erwähnte, lieb Lamm! wollt ich Dir nichts davon sagen, weil ich sie für höchst ungewiß halte, und eine Enttäuschung Dir unangenehm wäre. Die alten Eltern würden Dir in einer so bewegten, lärmenden Zeit, denk ich, unbequem sein, und <hi rend="latintype">the best of sons</hi> wie Du auch bist, fänd ichs natürl. und durchaus nicht tadelnswerth. Es möchte Deine ohnehin unvermeidl. <hi rend="latintype">agitation</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_a7e31a66-2a52-470d-b049-92552de93f74" xml:lang="fr ">agitation – frz., Aufregung.</note> vermehren, könnte Deiner theuren Gesundheit schaden – das wolle Gott nicht! – Wie es mit <persName xml:id="persName_62be5d70-ad51-470f-bf9c-4036b69a8921">Pauls<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> Hochzeit zu vereinen stände<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6a3143c6-4338-4b8f-ace9-0ab9f64c9d7a" xml:lang="de">Wie es mit Pauls Hochzeit zu vereinen stände – Paul Mendelssohn Bartholdys Hochzeit mit Albertine Heine fand am 27. Mai 1835 statt. Abraham und Lea Mendelssohn Bartholdy reisten gemeinsam mit der Familie Hensel und Rebecka Lejeune Dirichlet am Folgetag zum 17. Niederrheinischen Musikfest in Köln ab (Klein, Briefe aus Paris, S. 7 f.).</note>, seh ich auch nicht ein. Doch das alles <hi n="1" rend="underline">müßte</hi> sich bewirken laßen, könnt ich fast glauben, es <hi rend="latintype">contrariire</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_9e7316dd-5468-4d0e-83d0-adcc01bf0bf0" xml:lang="fr ">contrariire – entgegen sein, widerstreben (vor frz. contrarier, verstimmen, ärgern).</note> Dich nicht, mache Dir keine Unruh und entrücke Dir keine Zwecke. Einstweilen <hi rend="latintype">amusirt</hi> sich <persName xml:id="persName_6a94fda7-d835-4d60-a104-5cd8946587d5">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> wieder mit Reisephantasieen, und fühlt sich behagl. genug, welche auszuhecken. Lebwohl, Sohn meines Herzens und sag frei wie Dus in diesem Punkte meynst. <date cert="high" when="1835-05-03" xml:id="date_e169a377-9bb9-4915-bee6-af60dc9b6569">Morgen</date> ist wieder ein Stück Nieders.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_9a4aa00c-bd20-4c68-a5c6-9c7f14347c77" xml:lang="de">Nieders. – Niedersachsen.</note> bei uns, <persName xml:id="persName_99ea1185-b38b-411e-917d-9b79624788a6">Twesten<name key="PSN0119792" style="hidden" type="person">Twesten, August Detlev Christian (1789-1876)</name></persName> an der Spitze<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5031ef6f-f1fc-4b48-91df-03e06efe783b" xml:lang="de">ein Stück Nieders. bei uns, Twesten an der Spitze – Der Theologe August Detlev Christian Twesten hatte 1818 bis 1834 an der Universität Kiel (nicht in Niedersachsen) gelehrt, seit 1834 wirkte er als Friedrich Schleiermachers Nachfolger an der Universität Berlin.</note>. – <persName xml:id="persName_96b7ade0-8b2d-4fe9-929a-1b2a1f46e195">Schadows<name key="PSN0114490" style="hidden" type="person">Schadow, Familie von → Friedrich Wilhelm S.</name></persName> wären gewiß sehr betrübt, Dich zu verlieren<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a0100966-75ad-4103-8d33-a63a1b0c8c54" xml:lang="de">Schadows wären gewiß sehr betrübt, Dich zu verlieren – Mendelssohn wohnte in Düsseldorf im Parterre von Friedrich Wilhelm Schadows Haus im Flinger Steinweg, seit 1851: Schadowstraße (Abbildung des Hauses im Zustand um 1900 in Kopitz, Norbert Burgmüller, S. 188).</note>. </p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>