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gb-1835-04-10-02

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Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>London, 10. April 1835 “Die Correspondenz ist aus den Fugen – weh mir daß ich berufen bin sie wieder einzurichten!” – Du siehst ich thus eben nicht, o Felix, aber es wird sich schon machen, wenn Du nur im Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Düsseldorf, 26. März 1835 Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Düsseldorf, 17. April 1835 Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 30/30. Autograph Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; London, 10. April 1835 “Die Correspondenz ist aus den Fugen – weh mir daß ich berufen bin sie wieder einzurichten!” – Du siehst ich thus eben nicht, o Felix, aber es wird sich schon machen, wenn Du nur im

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse, 4 Poststempel [F 35 / ???], [Engelland / over Rotterdam], [N 1 / 14/ 4], [???], Siegel.

Carl Klingemann

Green Books

Klingemann, Briefwechsel, S. 176 f. (Teildruck).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

10. April 1835 Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)counter-resetKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) LondonGroßbritannien Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) DüsseldorfDeutschland deutsch
Herrn MusikDirector Mendelssohn- Bartholdy Wohlgeboren in Düsseldorf. Rotterdam Steamboat Single.
Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) 37. BuryStreet 10 April 35.

“Die Correspondenz ist aus den Fugen – weh mir daß ich berufen bin sie wieder einzurichten!” – Du siehst ich thus eben nicht, o Felix, aber es wird sich schon machen, wenn Du nur im Laufe dieses Monats antwortestwenn Du nur im Laufe dieses Monats antwortest – Carl Klingemann und Felix Mendelssohn Bartholdy hatten miteinander vereinbart, monatlich zu festen Terminen zu korrespondieren. Klingemann sollte jeweils am 1., Mendelssohn am 15. eines jeden Monats einen Brief an den anderen schreiben. Mendelssohn nächstes Schreiben war Brief fmb-1835-04-17-01 (Brief Nr. 1141) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 17. April 1835., – im Anfang May werde ich schon bei der Hand seyn.

Was mir auch in Deinem letzten Briefe <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-03-26-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Düsseldorf, 26. März 1835</name> bittersüß vorgekommen seyn mag, im Ganzen hast Du überall Recht, und ich, versichre ich Dich, freue mich über diese neuen Thätigkeiten im Ganzen herzlich, was ich auch dabei verliere. Es ist eine gar schöne Sache, an der Spitze eines solchen Musikfestes17. Niederrheinisches Musikfest (1835)KölnDeutschland zu stehenan der Spitze eines solchen Musikfestes zu stehen – Mendelssohn hatte vermutlich am 24. Februar 1835 mit Brief gb-1835-02-23-01 Komitee des 17. Niederrheinischen Musikfestes in Köln an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Köln, vor dem 24. Februar 1835, den offiziellen Antrag zur Leitung des 7. Niederrheinischen Musikfestes zu Pfingsten 1835 in Köln erhalten. Die zuvor für 1835 geplante Englandreise war damit zeitlich nicht vereinbar. Sein »Nicht-Kommen für dies Frühjahr« teilte Mendelssohn Klingemann am 26. März 1835 mit; siehe Brief fmb-1835-03-26-01 (Brief Nr. 1124) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 26. März 1835, Z. 5 ff., – die Anerkennung ist schön, und die Wirksamkeit ist schön – es hat nur einen Jammer, den, daß ich nicht dabei seyn kann. Du lockst gar anmutig, – ich täts schon um weniger, könnte ich überall nur. Aber ich sehe dies Jahr gar keine Möglichkeit, noch weniger wie im vorigen, – und ohne zu klagen und ohne zu fluchen will ich eben diese aussichtslose Stille über mich ergehen lassen; es ist eben nichts dabei zu machen. Treibe Du Dich nur lustig in alle dem guten Gewühle auf und ab, schaffe was und genieße viel, und erzähle mir davon, – so reichlich als möglich. Du hast wohl schon vergeßen, wie Du mir in Deinem vorletzten Briefe <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-02-16-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Düsseldorf, 16. Februar 1835</name> von Deiner gänzlichen Planlosigkeit und tiefen Einsamkeit schriebst, nun erinnere Dich an den letzten <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-03-26-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Düsseldorf, 26. März 1835</name> , wo CöllnKölnDeutschland und SchweizSchweizSchweiz und FrankfurtFrankfurt a. M.Deutschland mit EnglandGroßbritannienGroßbritannien und BerlinBerlinDeutschland carambolirenden letzten, wo Cölln und Schweiz und Frankfurt mit England und Berlin caramboliren – Im Brief vom 26. März 1835 sagte Mendelssohn nicht nur seine Englandreise ab. Er berichtete über Reisepläne nach Frankfurt a. M. nach dem Kölner Musikfest und lud Klingemann dazu sowie zu einer anschließenden gemeinsamen Reise in die Schweiz, nach England oder nach Berlin ein.. Das sey Dir ein Trost über mein Trösten, daß ich nie ganz fest an Dein Kommen hieher geglaubt habe. Und im Sommer oder Anfang Herbst hieher zu kommen, das muthe ich Dir nur zu, wenn ich in den letzten Zügen liege oder so wild werde, daß ich nach Dir, meinem Aufheiterer, wie Saul nach David, mit Spießen werfenwie Saul nach David, mit Spießen werfen – Anspielung auf 1. Sam 20,33: »Da schoß Saul den Spieß nach ihm, daß er ihn spießte« (zit. nach Lutherbibel 1912). mögte.

Meine Antwort ist verspätet aus drei Gründen, ich wollte erst Dein PaketDein Paket – Gemeint ist das Paket, das von Brief fmb-1835-03-25-02 (Brief Nr. 1121) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 25. März 1835, begleitet wurde. Es enthielt zwei Druckexemplare der Partitur-Ausgabe der Drei Concert-Ouvertüren (MWV SD 10), die im März / April 1835 bei Breitkopf & Härtel in Leipzig erschienen war. Diese sollte Carl Klingemann zusammen mit Mendelssohns beigelegten Briefen an Sir George Smart und Ignaz Moscheles weiterleiten: Brief fmb-1835-03-24-01 (Brief Nr. 1119) Felix Mendelssohn Bartholdy an George Smart in London, Düsseldorf, 24. März 1835, und Brief fmb-1835-03-25-03 (Brief Nr. 1122) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles und Charlotte Moscheles in London, Düsseldorf, 25. März 1835. Nicolas Mori erhielt mit der Sendung die Stichvorlage für das 2. Heft der Sechs Lieder ohne Worte für Klavier op. 30 (MWV SD 9) (heutiger Standort unbekannt, vgl. MWV, S. 472, Autograph b) sowie den Brief fmb-1835-03-25-01 (Brief Nr. 1120) Felix Mendelssohn Bartholdy an Nicolas Mori in London, Düsseldorf, vor dem oder am 25. März 1835. Die Klavierwerke erschienen 1835 im Verlag von Nicolas Mori und seiner Frau (London: Mori & Lavenu). Für Klingemann lag Eduard Bendemanns Kopie seiner Zeichnung »Einsames Mädchen am Sonntag« bei, das Mendelssohn in Brief fmb-1835-01-17-01 (Brief Nr. 1074) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 17. Januar 1835, angekündigt hatte. haben, Pfingstverse für Dich machenPfingstverse für Dich machen – Im Brief fmb-1835-01-26-03 (Brief Nr. 1079) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 26. Januar 1835, hatte Mendelssohn um eine Textvorlage für eine Komposition für das 4. Gesangfest des Märkischen Gesangvereins im Jahr 1836 gebeten, das nicht, wie ursprünglich geplant, in Potsdam, sondern am 26. und 27. Mai 1836 in Rathenow stattfand. Klingemann hat keinen Text geliefert, eine Komposition Mendelssohns wurde bei diesem Fest nicht aufgeführt. Vgl. AMZ 38, Nr. 27 (6. Juli 1836), Sp. 440-443, und Nr. 28 (13. Juli 1836), Sp. 458-460. und sehen was aus unserer ministeriellen Criseunserer ministeriellen Crise – siehe Kommentar zu Z.: daß Peel am Mittwoch resignirt hat. würde – eins wenigstens ist eingetroffen, Dein Paket, wohlbehalten und am letzten Dinstag – Dank Deinem Graf HaakHacke, Carl Alexander Wilhelm Graf von (1770-1835)! (Du sollst wegen so viel – nicht zu sagen Gute, doch Nutzen, in Dich gehen.) An BendemannBendemann, Eduard Julius Friedrich (1811-1889) meinen schönsten Dank für die Durchzeichnung<name key="PSN0109806" style="hidden" type="author">Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811–1889)</name><name key="CRT0108126" style="hidden" type="art">Einsames Mädchen am Sonntag</name>Bendemann … die Durchzeichnung – siehe Kommentar zu Z.: Dein Paket., – es ist würklich mein armes Kind, nur hat er den Vortheil daß er ihr Spinnen unterbrochen hat. Ich wollte ich begegnete ihm noch öfter auf diese Art. Deine Pakete an MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870), SmartSmart, Sir George Thomas (1776-1867) und MoriMori, Nicolas (1796-1839)Deine Pakete an Moscheles, Smart und Mori – siehe Kommentar zu Z.: Dein Paket. sind sofort besorgt – SmartSmart, Sir George Thomas (1776-1867) sah ich drauf im PhilharmonicPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannienSmart sah ich drauf im Philharmonic – Carl Klingemann traf Sir George Smart im fünften Konzert der Philharmonic Society, das am 6. April 1835 unter der Leitung von Henry Rowley Bishop stattfand (Foster, Philharmonic Society, S. 133; zum Programm vgl. Brief gb-1835-04-09-01 Charlotte Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, London, 9. April 1835)., er war gerührt und erfreut, es ist wohlangebracht und jetzt, wo Du nicht mal persönlich dafür erndest, doppelt groß. MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) steckt voller Arbeit für sein Concert (1 May)Moscheles … sein Concert (1 May) – Ignaz Moscheles’ Konzert fand am 1. Mai 1835 im Konzertsaal des King’s Theatre statt, dirigiert wurde es von Sir George Smart. Moscheles’ 7. Klavierkonzert c-Moll, op. 93 (Pathétique) erlebte darin seine Uraufführung (vgl. die Rezension in The Athenæum Nr. 393, 9. Mai 1835, S. 362, und in The Spectator Nr. 358, 9. Mai 1835, S. 439 f.). und sein Concert (<hi rend="latintype">C moll</hi>)<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110040" style="hidden" type="music">7. Klavierkonzert c-Moll, op. 93 (Pathétique)</name> was er instrumentirt, – nebenbei sind jetzt die Leute voller Ostervergnügen und bitten das EhepaarMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)Moscheles, Charlotte (1805-1889) so oft aus daß ich mir nichts von ihm ausbitten kann, nicht einmal Musik. So habe ich Deine Ouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_skkcb4tx-oy6j-iqsm-dapm-amizipbcivpm"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name> noch nicht gehört – vom Sehen habe ich armer Sünder zu wenig – in ihrer veränderten GestaltDeine Ouvertüre … in ihrer veränderten Gestalt – Die revidierte Fassung der Ouvertüre Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, op. 27 (MWV P 5), erklang unter Sir George Smarts Leitung erstmals im ersten Konzert der Philharmonic Society am 22. Februar 1836 (Foster, Philharmonic Society, S. 137).. Gestern Abend waren sie bei der Lady MayoressCopeland, Sarah (1799-1860)Gestern Abend waren sie bei der Lady Mayoress – Der Ball bei der Ehefrau des Londoner Bürgermeisters, Sarah Copeland, wird erwähnt in Brief gb-1835-04-09-01 Charlotte Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, London, 9. April 1835. – und wollten hinter|2|drein noch zu TaylorsTaylor, Familie von → John T. kommen, wo auch getanzt wurde, sie kamen aber nicht. Ich war auch da – in meiner jetzigen Rolle als halbverschollener Mendelssohnscher Schatten – sehr abgeblichen – vorübergehend – von halb 11. bis halb 12 – walzte einmal, sprach etwas mit der MutterTaylor, Ann Rowe (1779-1851) und den drei TöchternWorsley, Anne (1806-1893)Taylor, Susan (Susanne) (1812-1841)Taylor, Honora (Nora) (1814-1849), – aber wenig – nichts sehr Bedeutendes – fand Mrs WorsleyWorsley, Anne (1806-1893) sehr gut aussehend, SusanTaylor, Susan (Susanne) (1812-1841) languissantelanguissante – frz. languissant, schleppend, schmachtend., NoraTaylor, Honora (Nora) (1814-1849) in munterem Gedeihen, die BrüderTaylor, John jun. (1808-1881)Taylor, Richard (1810-1883) dick und fett, – politisirte ein Capitel mit dem AltenTaylor, John (1779-1863) den ich liebe, und zog mich still zurück. Wahrhaftig, man sollte blos deshalb spät Nachts auf Bälle gehen, um nachher das Vergnügen zu haben sich auszuziehen und im kühlen Bett im Hemde lang lang ausstrecken zu können und in einem guten Buche still weiter zu lesen! –

Deine Lieder ohne Worte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pzgyqf4y-xqvp-ujqe-em3q-umk8ouewfsre"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100625" style="hidden">Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 2. Heft, 1835; enthält MWV U 103, U 77, U 104, U 98, U 97 und U 110<idno type="MWV">SD 9</idno><idno type="op">30</idno></name>Deine Lieder ohne Worte – Carl Klingemann hatte sich die für Nicolas Mori bestimmte Stichvorlage für das 2. Heft von Mendelssohns Sechs Liedern ohne Worte für Klavier op. 30 (MWV SD 9) angesehen; siehe zu dieser den Kommentar zu Z.: Dein Paket., Freund meiner MusikSeele, lassen mich ohne Worte, – würde ich sagen, wenn ich welche machen wollte, aber ich segne meinen Schöpfer daß ich so viel spielen kann um mich in solchen innerlichen beschaulichen süßen Komposition Tage- Wochenlang auf meine eigene Hand zu baden. Außer von Dir mag ich sie auch von Niemand spielen hören, – (am wenigsten von MoschelesMosel, Ignaz Franz (seit 1817) Edler von (1772-1844) – dahin ist er noch nicht gekommen, wo der Wind herweht.) – Das erste<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_7mtiz040-zfhq-okyd-o27h-1acke67csucr"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100450" style="hidden">Lied ohne Worte Es-Dur, [November 1834]<idno type="MWV">U 103</idno><idno type="op">30/1</idno></name> ist mir sicher und entschieden das liebste, Thema, Schluß des ersten Theils nicht in B dur, sondern auf der Septime von b, Anfang des zweiten Theils und wie sich da die neue Gesangstelle forte herauswickelt, und dann wie das Thema wieder kommt, recht sanft und unerwartet, – es thut Alles sehr wohl. Mir ists ein rechtes Frühlingsgeschenk, die forte Gesangstelle in der Mitte muß ich immer mitsingen, und in solchen wehenden erwachenden Tagen, wie wir sie jetzt wieder mal haben, ist mir schon öfter so melankolisch-triumphirend zu Muthe gewesen, wie die Stelle ist. – Ich habe mirs flugs abgeschrieben, – Du verzeihst doch den Diebstahl, den keine Seele theilt und der MoriMori, Nicolas (1796-1839) nichts nimmt. Das zweite<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rlf70kiu-uifs-en6n-3f8m-gz6caktynjwj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100426" style="hidden">Lied ohne Worte b-Moll, 26. Juni 1830<idno type="MWV">U 77</idno><idno type="op">30/2</idno></name> habe ich schnell auswendig gelernt, das gefällt mir auch sehr, es ist neben seiner Schönheit very clever, – aber der Schluß, wo es nach dem letzten Vorkommen des Themas ins dur übergeht, scheint mir abzufallen und nicht von gleicher Neuheit mit dem Vorhergehenden. Das in <hi rend="latintype">E dur</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_avpiauff-ji3z-dvj7-jqm5-gvuqtivi2pc9"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100451" style="hidden">Lied ohne Worte E-Dur, [November 1834]<idno type="MWV">U 104</idno><idno type="op">30/3</idno></name> ist überaus schön, durchsichtig, – nebenbei hats was WeberWeber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)sches, – ich meine natürlich nur im Ton. – Die Barcarolle<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_lm3wf0ht-wk7q-ivjc-eamm-m1wwebt20g4y"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100457" style="hidden">Lied ohne Worte (Venetianisches Gondellied / Gondolierlied) fis-Moll, 15. März 1835<idno type="MWV">U 110</idno><idno type="op">30/6</idno></name> habe ich kaum Zeit gehabt kennen zu lernen vor den ersten, sie wird wol ihr Zeit haben und mir wol am Besten gefallen. Wenn Du wüßtest was Du mir mit solchen neuen Sachen für ein besonderes Plaisir bereitest – das ist aber eine dumme Redensart, Du mußt es ja wißen, und der Nachsatz wäre obendrein falsch geworden, denn man kann doch nicht schaffen um einem Andern Plaisir zu machen, – man muß es zu seinem eigenen tun. Obendrein bist Du fleißig genug, bis auf das Niederschreiben Deiner Sinfonien<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_76jqxlti-he5e-jwma-c9sc-9v9boe7geuwp"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100342" style="hidden">Sinfonie A-Dur (»Italienische«) für Orchester, [Ende 1830] bis 13. März 1833; [Juni 1834 bis Anfang 1835]<idno type="MWV">N 16</idno><idno type="op">90</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nmj9yblh-sb8a-fcyy-mwb9-h6zbqtpoay3m"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100344" style="hidden">Sinfonie Nr. 3 a-Moll (»Schottische«) für Orchester, 30. Juli 1829; [ca. 1841] bis 20. Januar 1842<idno type="MWV">N 18</idno><idno type="op">56</idno></name>das Niederschreiben Deiner Sinfonien – Klingemann spielte hier wohl auf die Revision der Sinfonie A-Dur (»Italienische«), op. 90 (MWV N 16), sowie auf die 3. Sinfonie a-Moll (»Schottische«), op. 56 (MWV N 18), an. Letztere Komposition schrieb Mendelssohn größtenteils erst zu Beginn der 1840er-Jahre nieder. Vgl. dazu Thomas Schmidt-Beste (Hrsg.), LMA I /5: Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 (»Schottische«), S. XII ff., und MWV, S. 227., nämlich. –

Hier ist der Übergang zu mir natürlich: – Ich will ein ToryTory – Vertreter einer der zwei führenden Parteien der englischen Aristokratie. werden, oder ein französischer Romantiker, wenn ich nicht in den letzten acht Tagen, Wind und Wetter (der Schönheit halber) erlaubend, sinnend und suchend umhergegangen bin und nach Versen<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name><name key="CRT0109547" style="hidden" type="literature">Vier Lieder aus den Parks</name> für DichVersen für Dich – Hiermit sind Gedichte gemeint, von denen Klingemann am 2. Januar 1835 geschrieben hatte (Brief gb-1835-01-02-02 Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, London, 2. Januar 1835), Z.: »wenigstens ist mir neulich Sonntags, wo ich in bitterer Stimmung und trübem Wetter allein durch die Parks schritt, ein guter Einfall zu 4 Liedern gekommen, an die ich denken will«. Die vier Gedichte hat Klingemann wohl nicht realisiert. getrachtet habe. Ich wäre zu spät gekommen, aber das war mir gleichgültig, – ich wollte Dir meinen Ernst und mein Bestreben zeigen, aber es nicht nicht gegangen, ich habe mir ganz ruhig gestehen müßen, daß ichs nicht zu Wege bringen konnte. Nimm also – nicht mit dem guten Willen, sondern mit der Entschuldigung vorliebNimm also – nicht mit dem guten Willen, sondern mit der Entschuldigung vorlieb – Anspielung auf die sprichwörtliche Redensart »den Willen für die Tat nehmen«, die auf eine Stelle in Jonathan Swifts Polite Conversations (1738) zurückgeht. Es heißt dort original: »you must take the will for the deed«. Das Motiv findet sich bereits bei Ovid, Epistulae ex ponto 3,4,79., – die Faulheit früher war unverantwortlich, – aber vor diesem Nichtkönnen kann ich nicht. Wenns nur auch was geworden wäre, und zwar was Schlechtes, so hätte nur mein KunstGewißen darunter leiden müssen. –

|3| Wenn ich Dir nun erzähle, daß PeelPeel, Sir Robert 2nd Baronet of Clanfield (1788-1850) am Mittwoch resignirt hatdaß Peel am Mittwoch resignirt hat – Sir Robert Peel 2nd Baronet erhielt nach den Parlamentswahlen Anfang 1835 den Auftrag zur Regierungsbildung. Es kam zu einer Minderheitsregierung, die mehrfach vom Unterhaus überstimmt wurde. Infolgedessen trat Peel am 8. April 1835 vom Amt des Premierministers zurück., sammt WellingtonWellesley, Arthur (seit 1814) 1st Duke of Wellington (1769-1852) und dem übrigen armen Gelichter, so thue ichs kühl, historisch, und ohne allen Triumph als Parteigänger oder Prophet. Es mußte so kommen, schon damit der schwer verletzten Moral ihr Recht widerführe, darum ists schön. – daß ich einen neuen Hut damit gewinne, ist Nebensache. Aus den Zeitungen wirst Du wißen, daß die Irish Church question dies vermogt hat, wo die Minister dreimal geschlagen wurden. Der Meisterstreich von Lord John RusselRussell, John (seit 1861) 1st Earl Russell (1792-1878) war der, die erste Resolution, daß der Ueberschuß des Irl. Kirchengutes zu general education verwendet werden sollte, scharf und bestimmt mit der Zehntenfrage in Verbindung zu setzen, mit einer Maasregel, die von den Ministern selber vorgebracht war, und die man ihnen nun zu liberal machte. PeelsPeel, Sir Robert 2nd Baronet of Clanfield (1788-1850) Rede, wodurch er seinen Abtritt anzeigt, ist wieder vortrefflich, sie wendet sich zu beiden Partheien, den WhigsWhigs – mit den Torys die Vertreter der zwei führenden Parteien der englischen Aristokratie. spricht er von dem unbegrenzten Vertrauen des KönigsGroßbritannien, Irland und Hannover, Wilhelm IV. Heinrich von (1765-1837) was er und seine Collegen genoßen, und für u[nd] die Tories setzt er auseinander, wie er bis an die Grenzen des Constitutional-Erlaubten gegangen sei und nun nicht weiter dürfe. Denn die Eifrigsten unter denen haben sicher eine neue Auflösung des UnterhausesHouse of CommonsLondonGroßbritannien gewünscht und erwartet. Noch in den letzten Tagen der vorigen Woche, wo man schon von der Resignation sprach, versicherten Tories, der KönigGroßbritannien, Irland und Hannover, Wilhelm IV. Heinrich von (1765-1837) würde sie nicht annehmen, sondern das Haus auflösen. So ists aber beßer und sicherer – Earl GreyGrey, Charles (gen. Viscount Howick) (seit 1807) 2nd Earl of (1764-1845) ist gestern zweimal mehrere Stunden lang bei ihm gewesen, – heute wieder, – eben so, wie man behauptet, Lord MelbourneMelbourne, William Lamb 2nd Viscount of (1779-1848) und LandsdownPetty-Fitzmaurice, Henry (seit 1809) 3rd Marquess of Lansdowne (1780-1863). GreyGrey, Charles (gen. Viscount Howick) (seit 1807) 2nd Earl of (1764-1845) als Premierminister wäre mir bedenklich – das gäbe wieder den alten Widerstand nach beiden ultra Enden hin und kein Vorwärts, und ein Schwanken nach beiden Seiten; schön wäre es aber, wenn er einem neuen Ministerium unter seinem Sitz ohne Departement, das Gewicht seines Namens und nobeln Ansehens verliehe. – Ich denke mir, er ist, jedoch als Adviser mit dem KönigeGroßbritannien, Irland und Hannover, Wilhelm IV. Heinrich von (1765-1837) beschäftigt. Ich denke mir, MelbourneMelbourne, William Lamb 2nd Viscount of (1779-1848) wird wieder PremierMelbourne wird wieder Premier – William Lamb 2nd Viscount of Melbourne war bereits 1834 und von 1835 bis 1841 Lord High Treasurer (Oberhaupt der Schatzkammer bzw. Staatskasse) und somit britischer Premierminister., mit dem größten Teil der frühern – Lord J RusselRussell, John (seit 1861) 1st Earl Russell (1792-1878) als Leader des UnterhausesHouse of CommonsLondonGroßbritannien, und wie ich höre, Minister des AuswärtigenLord J Russel … Minister des Auswärtigen – Unter William Lamb 2nd Viscount of Melbournes Regierung wurde John Russell ab April 1835 Leader of the House of Commons (Führer des Unterhauses) und übernahm das Innenministerium., – HobhouseHobhouse, John Cam (seit 1851) Lord Broughton de Gyfford (1786-1869), (der lezthin eine der besten Reden in neuerm ParlamentParlament des Vereinigten KönigreichsLondonGroßbritannien gehalten, und bald darauf seine Frau Lady JuliaHobhouse, Julia Tomlinson (1797-1835), verlorenHobhouse … seine Frau Lady Julia, verloren – Julia Hobhouse, die Ehefrau von John Cam Hobhouse, war am 3. April 1835 im Alter von 37 Jahren an Tuberkulose gestorben., und dadurch bestimmt auch die Allerwelts Trauermäntel, – AlexandersAlexander, Familie von → Mary A. – von Neuem angeschwärtz hat) – Spring RiceSpring Rice, Thomas (seit 1839) 1st Baron Monteagle of Brandon (1790-1866), ElliceEllice, Edward (1783-1863), Spencer (Althorp)Spencer, John Charles 3rd Earl S. (seit 1834: Viscount Althorp) (1782-1845) im OberhauseHouse of LordsLondonGroßbritannien. Nur zwei Dinge sind schwierig: was soll aus BroughamBrougham, Henry Peter (seit 1830) 1st Baron Brougham and Vaux (1778-1868) werden und was soll O’ConnelO’Connell, Daniel (Dónall Ó Conaill) (1775-1847) werden? Keiner spricht für den Ersten, – er hat kein Organ und keine Vertreter wie sein eignes und sich selber, der KönigGroßbritannien, Irland und Hannover, Wilhelm IV. Heinrich von (1765-1837) ist grade ihm entschieden abgeneigt, und ich wette viel eher dafür daß OConnelO’Connell, Daniel (Dónall Ó Conaill) (1775-1847) eine bedeutende Judiciare Stelle in IrlandIrlandIrland kriegt, als daß er mit ins Ministerium kommt. Man nennt Mr BickerstethBickersteth, Henry (seit 1836) 1st Baron Langdale (1783-1851) als künftigen Lord ChancellorMan nennt Mr Bickersteth als künftigen Lord Chancellor – Henry Bickersteth wurde nicht mit diesem Amt betraut. Ab 1836 wirkte er bis zu seinem Tod 1851 als Master of the Rolls (zweithöchste Richteramt im britischen Rechtssystem)..

Für PeelPeel, Sir Robert 2nd Baronet of Clanfield (1788-1850) habe ich großen Respekt bekommen durch die unglaubliche Thätigkeit und Gewandtheit die der Mann entwickelt hat; er hat allein die ganze Last getragen und mit allen Waffen nach allen Seiten hin gefochten. Ich wollte er beßerte seine Grundsätze, – ein reiner Tory wäre respectabler, als so ein Zweischläfriger Janusein Zweischläfriger Janus – römischer Gott des Anfangs und des Endes; in Abbildungen als Doppelgesicht, vorwärts und rückwärts blickend, dargestellt., der ToryAbsichten mit ReformerMaterial zu bek erreichen sucht. – Am letzten Sontag, wie ich grade bei Mrs AustinAustin, Sarah (1793-1867) war, kam John MurrayMurray, John Samuel (1778-1843) herein, der große Murray, Dein Freund, und ehe er noch mal Zeit hatte zu Athem zu kommen, kramte er von PeelsPeel, Sir Robert 2nd Baronet of Clanfield (1788-1850) Thaten aus. Er hatte nämlich mitten unter allen Unterhauskämpfen Zeit gefunden, 1. der Mrs SomervilleSomerville, verw. Greig, Mary (1780-1872) (der Uranusinn) eine Pension von 200 ₤. auszumittelnder Mrs Somerville (der Uranusinn) eine Pension von 200 ₤. auszumitteln – Die schottische Astronomin und Mathematikerin Mary Somerville nahm einen hypothetischen Planeten an, der die Umlaufbahn von Uranus beeinflussen könnte. John Couch Adams (1819-1892) suchte nach dem Planeten, er gilt als Mitentdecker des Neptun (1846). 1833 wurden Mary Somerville und die Astronomin Caroline Herschel zu Ehrenmitgliedern der Royal Astronomical Society ernannt. Seit 1835 bezog Somerville eine Pension von 300 Pfund von der Regierung., 2. dem Mr MillmannMilman, Henry Hart (1791-1868), Verfasser einer Geschichte der Juden<name key="PSN0119737" style="hidden" type="author">Milman, Henry Hart (1791–1868)</name><name key="CRT0112424" style="hidden" type="science">The History of the Jews</name>, und wegen ihrer sehr angefochten von den Orthodoxen, einen Prebendal Stall in WestminsterWestminsterGroßbritannien zu verschaffenMr Millmann, Verfasser einer Geschichte der Juden … einen Prebendal Stall in Westminster zu verschaffen – John Murray verlegte 1829 die dreibändige History of the Jews von Henry Hart Milman. Zur Verleihung des »Prebendal Stall« siehe The Spectator Nr. 355 (18. April 1835), S. 366: »The King has been pleased to grant to the Reverend Henry Hart Milman, M.A., the place and dignity of a Prebendary of the Collegiate Church of St. Peter, Westminster, void by the death of the Reverend Evelyn Levett Sutton.« . 3. der Mrs HemansHemans, Felicia Dorothea (1793-1835), der Dichterin, die sterbend und in Mangel in Irland lagMrs Hemans, der Dichterin, die sterbend und in Mangel in Irland lag – Felicia Dorothea Hemans starb am 15. Mai 1835 in Dublin., eine Unterstützung zuzuschicken, und 4. ihrem Sohneihrem Sohne – Felicia Dorothea Hemans hatte fünf Söhne: Arthur Wynne (1813-1837), George Willoughby (1814-1885), Claude Lewis (1815-1893), Henry William (1817-1871) und Charles Isidore Hemans (1817-1876). eine Stelle zu geben – letztern beiden in einem eigenhändigen |4| Brief, den MurrayMurray, John Samuel (1778-1843) gelesen hatte, und pries – während die Radicals behaupteten, der Mann müßte unter seinen Anstrengungen und Aufregungen “go mad”. – Das war allerdings ungentlemanly. Der Globe<name key="PSN0119739" style="hidden" type="author">Coulson, Walter (1795–1860)</name><name key="CRT0112425" style="hidden" type="periodical">The Globe and Traveller (bis 1824: The Globe)</name> namentlich hatte gesagt they were killing him by inchesthey were killing him by inches – engl., sie töteten ihn zentimeterweise.. Das hatte man nämlich allgemein eingesehen, daß das Ministerium still stand und entzwei war, so wie er nur krank wurde. –

Jetzt schließ ich, Freund, – ich habe wieder zu spät angefangen.

Das Bedauern über Dein NichtkommenDein Nichtkommen – siehe Kommentar zu Z.: an der Spitze eines solchen Musikfestes zu stehen … daß ich nicht dabei seyn kann. – jetzt spreche ich historisch – ist eben so allgemein wie unendlich. Mrs. HorsleyHorsley, Elizabeth Hutchins (1793-1875) trägt mir das ihrerseits expreß auf – sie hätte sich sehr darauf gefreut – jetzt hätte sie nur den Trost davon, daß sie des PhilharmonicPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannien gar nicht entbehrte. MaryHorsley, Mary Elizabeth (1813-1881) verlangt, ich soll ihre eigenen Worte schreiben: sie wäre “deeadfully disappointed”. Das Philh.Philharmonic SocietyLondonGroßbritannien hatte expreß einen KlavierspielPlatz für Dich offen behalten – Gott weiß wer ihn nun kriegt. NeateNeate, Charles (1784-1877) spielt ohnehin schon – wie sind wir herunter! – Ich habe Bücher für Dich, Waferley Novels<name key="PSN0114821" style="hidden" type="author">Scott, (seit 1820) Sir Walter (1771–1832)</name><name key="CRT0110825" style="hidden" type="literature">Waverley Novels</name>Bücher für Dich, Waferley Novels – In Brief fmb-1835-01-02-03 (Brief Nr. 1061) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 3. Januar 1835, hatte Mendelssohn »Ein Paar Sachen von Walter Scott, die ich noch nicht kenne […] Ausgabe von Cadell & Co. 1829, jeder Band klein 8° mit einem kleinen Kupfer«, erbeten, »namentlich der Kerker von Edinburg, Ivanhoe, Quentin Durvard oder Nigel, da ich die alle nicht kenne« (Z. 104 ff.). In Brief gb-1835-01-17-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 16. und 17. Januar 1835, teilte die Mutter mit, dass sie die Ausgabe nicht erwerben konnte, Mendelssohn solle sich die entsprechenden Bände der Waverley Novels selbst in Düsseldorf kaufen oder die Romane in London über Ignaz Moscheles oder Carl Klingemann beziehen., und einige hübsche Kleinigkeiten, – letztere von Mad. MoschelesMoscheles, Charlotte (1805-1889)einige hübsche Kleinigkeiten … von Mad. Moscheles – siehe die Beilagen zu Brief gb-1835-04-09-01 Charlotte Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, London, 9. April 1835., und wollte sie mit einem hübschen jungen Manne schicken, den mir AttwoodAttwood, Thomas (1765-1838) als einen Freund von GeorgeAttwood, George (1795-1884), Geistlicher, MusikEnthusiastisch, und baldigtst RheinReisender vorgestellt. Er erbot sich nämlich zu allem Möglichen – wie ich ihm am Montag drauf anrede, hat er mit einemmale keinen Platz, – weiß es wenigstens noch nicht – ich mögte ihm das Paket doch schicken, – er wollte es versuchen. Obgleich er nun sehr höflich und aufrichtig verlegen schien – so thun wir das doch nicht, ich muß gerade was feuriges gegeßen oder getrunken haben, – und ich habe die ganze Gelegenheit grandios fallen laßen, und warte nun auf eine andere – ich denke mein Freund BeneckeBenecke, Friedrich Wilhelm (1802-1865) wird mir aufrichtig helfen. Dann kommen Bücher und die bestellten Kleidungsstücke, an denen NewtonNewton & Co., Schneiderei in London jetzt studirtdie bestellten Kleidungsstücke, an denen Newton jetzt studirt – siehe dazu Mendelssohns Brief an Klingemann vom 26. März 1835, Z. 98 ff.: »willst Du mir wohl von Newton einen blauen Frack und schwarzen Überrock machen lassen, und das Geld von Moscheles nehmen, der noch etwas für mich in Verwahrung hat, und wenn es noch mehr ist ihn bitten den Rest an Doxats zu geben, damit sie ihn an Vater schicken; die Kleider schick mir mit irgend einer Gelegenheit her; es eilt nicht sehr.« Newton & Co. war eine Schneiderei in London..

|2| Melde viel, alles mögliche Detail über das Musikfest17. Niederrheinisches Musikfest (1835)KölnDeutschland – ich mache keinen Plan, aber ich will doch im Stillen hoffen daß sich mir noch irgend ein Ausweg zeigte. Auf alle Fälle halte ich FrankfurtFrankfurt a. M.Deutschland mit dem Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_4o38sbjl-113e-frib-mg63-cov9fcigk4zu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> im Herbst festhalte ich Frankfurt mit dem Oratorium im Herbst fest – Zu diesem Zeitpunkt war es noch geplant, dass die Uraufführung des Paulus op. 36 (MWV A 14) durch den Frankfurter Cäcilienverein, der das Oratorium 1831 in Auftrag gegeben hatte, im Oktober bzw. November 1835 stattfinden solle. Die Uraufführung wurde jedoch erst am 22. Mai 1836 während des 18. Niederrheinischen Musikfestes in Düsseldorf realisiert., – da liegt ja Zeit dazwischen. Wie ich mich beklagte über mein Gebundenseyn, fand mir Mrs HorsleyHorsley, Elizabeth Hutchins (1793-1875) zuerst diesen Trost auf, und ich griff mit allen Händen zu.Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)

|3| Mrs CalcottCallcott, Caroline Hutchins (1802-1864) wünscht ein Exemplar des RafaelRaffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)schen Violinspielers<name key="PSN0114829" style="hidden" type="author">Sebastiano del Piombo (eigtl. Sebastiano Luciani) (?-1547)</name><name key="CRT0110843" style="hidden" type="art">Der Violinspieler</name><name key="PSN0111024" style="hidden" type="author">Felsing, Georg Jakob (1802–1883)</name><name key="CRT0108697" style="hidden" type="art">Der Violin-Spieler (nach Raffael [→ Sebastiano del Piombo])</name>des Rafaelschen Violinspielers – ein Kupferstich Der Violin-Spieler (1833) von Jakob Felsing nach einem Gemälde, das lange Zeit Raffael zugeschrieben worden war. Es gilt heute als ein Werk von Sebastiano del Piombo (ehemals in der Galleria Sciarra in Rom, heute in Paris, Sammlung Guy de Rothschild). zu haben. Das meinige, in schönem Rahmen, glänzte und leuchtete den Leuten so ein, daß sie mich gebeten haben Dich um die Besorgung zu bitten. Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)

RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) ist wohl – er chaperonnirtchaperonnirt – eine junge Dame zu ihrem Schutz begleiten, als Anstandsdame begleiten (von frz. chaperonner). RaumerRaumer, Friedrich Ludwig Georg von (1781-1873) den Hohenstaufen<name key="PSN0114083" style="hidden" type="author">Raumer, Friedrich Ludwig Georg von (1781–1873)</name><name key="CRT0112428" style="hidden" type="science">Geschichte der Hohenstaufen und ihrer Zeit</name>Raumer den Hohenstaufen – Anspielung auf Friedrich Ludwig Georg von Raumers Geschichtswerk Geschichte der Hohenstaufen und ihrer Zeit, 6 Bde., Leipzig 1823-1825., der hier, mit Briefen an halb LondonLondonGroßbritannien, angekommen ist. An mich hatte er zwei, einen von GansGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839), – den kriegt ich zu Anfang, – und gestern, nach wöchentlichem Zwischenraum einen andern, mit deutscher Adresse – per PennyPost – als Aufwärmer – er war von Deinem Vetter BennyMendelssohn, Georg Benjamin (Benny) (1794-1874)er war von Deinem Vetter Benny – Brief von Georg Benjamin Mendelssohn in Bonn an Carl Klingemann in London vom 1. März 1835 (heutiger Standort: D-B, Handschriftenabteilung, Autogr. I/251/1)..Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)

|1| Hier am Rande versteht sichs, daß Du auch in Deinem Predigen Recht hast – laß mir die große Zeitung – darin hast Du Unrecht. Nie habe ich als Zweck Reform und Reformiren wollen – wo hast Du das her? weißt Du nicht daß ich am 2 Dec 1798. geboren bin, – ich weiß wohl daß die Bewegung der Zweck aller jener Dinge ist, und kann allenfalls mit Euch jammern daß ich mich nicht mit bewege. Aber sonst hast Du Recht, man soll nicht klagen, – nicht richtig klagen, – nicht mal seinem besten Freunde, – und man soll namentlich Niemandem das Gefühl von abschmäckigem Elend, das man heute hat und morgen verliert, wohleingepackt 5 Tage später zukommen laßen. Ein bischen davon laß mir hingehen, bedenke daß ich neben eignem Versäumen auch heut nicht über GlückKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) zu klagen habe. –Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)

Aber thun soll man was, und ich nehme mir vor viel vorzunehmen wenn hier die Völkerwanderung losgeht und ich und Bury StreetBury Street – Nr. 37 Bury Street, St. James’, Carl Klingemanns Adresse in London. allein bleiben. Sonderbar ists, daß während Du so schriebst, ich mit RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) so sprach, wie ich hier spreche.Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)

            37. BuryStreet 10 April 35. “Die Correspondenz ist aus den Fugen – weh mir daß ich berufen bin sie wieder einzurichten!” – Du siehst ich thus eben nicht, o Felix, aber es wird sich schon machen, wenn Du nur im Laufe dieses Monats antwortest, – im Anfang May werde ich schon bei der Hand seyn.
Was mir auch in Deinem letzten Briefe bittersüß vorgekommen seyn mag, im Ganzen hast Du überall Recht, und ich, versichre ich Dich, freue mich über diese neuen Thätigkeiten im Ganzen herzlich, was ich auch dabei verliere. Es ist eine gar schöne Sache, an der Spitze eines solchen Musikfestes zu stehen, – die Anerkennung ist schön, und die Wirksamkeit ist schön – es hat nur einen Jammer, den, daß ich nicht dabei seyn kann. Du lockst gar anmutig, – ich täts schon um weniger, könnte ich überall nur. Aber ich sehe dies Jahr gar keine Möglichkeit, noch weniger wie im vorigen, – und ohne zu klagen und ohne zu fluchen will ich eben diese aussichtslose Stille über mich ergehen lassen; es ist eben nichts dabei zu machen. Treibe Du Dich nur lustig in alle dem guten Gewühle auf und ab, schaffe was und genieße viel, und erzähle mir davon, – so reichlich als möglich. Du hast wohl schon vergeßen, wie Du mir in Deinem vorletzten Briefe von Deiner gänzlichen Planlosigkeit und tiefen Einsamkeit schriebst, nun erinnere Dich an den letzten, wo Cölln und Schweiz und Frankfurt mit England und Berlin caramboliren. Das sey Dir ein Trost über mein Trösten, daß ich nie ganz fest an Dein Kommen hieher geglaubt habe. Und im Sommer oder Anfang Herbst hieher zu kommen, das muthe ich Dir nur zu, wenn ich in den letzten Zügen liege oder so wild werde, daß ich nach Dir, meinem Aufheiterer, wie Saul nach David, mit Spießen werfen mögte.
Meine Antwort ist verspätet aus drei Gründen, ich wollte erst Dein Paket haben, Pfingstverse für Dich machen und sehen was aus unserer ministeriellen Crise würde – eins wenigstens ist eingetroffen, Dein Paket, wohlbehalten und am letzten Dinstag – Dank Deinem Graf Haak! (Du sollst wegen so viel – nicht zu sagen Gute, doch Nutzen, in Dich gehen. ) An Bendemann meinen schönsten Dank für die Durchzeichnung, – es ist würklich mein armes Kind, nur hat er den Vortheil daß er ihr Spinnen unterbrochen hat. Ich wollte ich begegnete ihm noch öfter auf diese Art. Deine Pakete an Moscheles, Smart und Mori sind sofort besorgt – Smart sah ich drauf im Philharmonic, er war gerührt und erfreut, es ist wohlangebracht und jetzt, wo Du nicht mal persönlich dafür erndest, doppelt groß. Moscheles steckt voller Arbeit für sein Concert (1 May) und sein Concert (C moll) was er instrumentirt, – nebenbei sind jetzt die Leute voller Ostervergnügen und bitten das Ehepaar so oft aus daß ich mir nichts von ihm ausbitten kann, nicht einmal Musik. So habe ich Deine Ouvertüre noch nicht gehört – vom Sehen habe ich armer Sünder zu wenig – in ihrer veränderten Gestalt. Gestern Abend waren sie bei der Lady Mayoress – und wollten hinterdrein noch zu Taylors kommen, wo auch getanzt wurde, sie kamen aber nicht. Ich war auch da – in meiner jetzigen Rolle als halbverschollener Mendelssohnscher Schatten – sehr abgeblichen – vorübergehend – von halb 11. bis halb 12 – walzte einmal, sprach etwas mit der Mutter und den drei Töchtern, – aber wenig – nichts sehr Bedeutendes – fand Mrs Worsley sehr gut aussehend, Susan languissante, Nora in munterem Gedeihen, die Brüder dick und fett, – politisirte ein Capitel mit dem Alten den ich liebe, und zog mich still zurück. Wahrhaftig, man sollte blos deshalb spät Nachts auf Bälle gehen, um nachher das Vergnügen zu haben sich auszuziehen und im kühlen Bett im Hemde lang lang ausstrecken zu können und in einem guten Buche still weiter zu lesen! –
Deine Lieder ohne Worte, Freund meiner MusikSeele, lassen mich ohne Worte, – würde ich sagen, wenn ich welche machen wollte, aber ich segne meinen Schöpfer daß ich so viel spielen kann um mich in solchen innerlichen beschaulichen süßen Komposition Tage- Wochenlang auf meine eigene Hand zu baden. Außer von Dir mag ich sie auch von Niemand spielen hören, – (am wenigsten von Moscheles – dahin ist er noch nicht gekommen, wo der Wind herweht. ) – Das erste ist mir sicher und entschieden das liebste, Thema, Schluß des ersten Theils nicht in B dur, sondern auf der Septime von b, Anfang des zweiten Theils und wie sich da die neue Gesangstelle forte herauswickelt, und dann wie das Thema wieder kommt, recht sanft und unerwartet, – es thut Alles sehr wohl. Mir ists ein rechtes Frühlingsgeschenk, die forte Gesangstelle in der Mitte muß ich immer mitsingen, und in solchen wehenden erwachenden Tagen, wie wir sie jetzt wieder mal haben, ist mir schon öfter so melankolisch-triumphirend zu Muthe gewesen, wie die Stelle ist. – Ich habe mirs flugs abgeschrieben, – Du verzeihst doch den Diebstahl, den keine Seele theilt und der Mori nichts nimmt. Das zweite habe ich schnell auswendig gelernt, das gefällt mir auch sehr, es ist neben seiner Schönheit very clever, – aber der Schluß, wo es nach dem letzten Vorkommen des Themas ins dur übergeht, scheint mir abzufallen und nicht von gleicher Neuheit mit dem Vorhergehenden. Das in E dur ist überaus schön, durchsichtig, – nebenbei hats was Webersches, – ich meine natürlich nur im Ton. – Die Barcarolle habe ich kaum Zeit gehabt kennen zu lernen vor den ersten, sie wird wol ihr Zeit haben und mir wol am Besten gefallen. Wenn Du wüßtest was Du mir mit solchen neuen Sachen für ein besonderes Plaisir bereitest – das ist aber eine dumme Redensart, Du mußt es ja wißen, und der Nachsatz wäre obendrein falsch geworden, denn man kann doch nicht schaffen um einem Andern Plaisir zu machen, – man muß es zu seinem eigenen tun. Obendrein bist Du fleißig genug, bis auf das Niederschreiben Deiner Sinfonien, nämlich. –
Hier ist der Übergang zu mir natürlich: – Ich will ein Tory werden, oder ein französischer Romantiker, wenn ich nicht in den letzten acht Tagen, Wind und Wetter (der Schönheit halber) erlaubend, sinnend und suchend umhergegangen bin und nach Versen für Dich getrachtet habe. Ich wäre zu spät gekommen, aber das war mir gleichgültig, – ich wollte Dir meinen Ernst und mein Bestreben zeigen, aber es nicht nicht gegangen, ich habe mir ganz ruhig gestehen müßen, daß ichs nicht zu Wege bringen konnte. Nimm also – nicht mit dem guten Willen, sondern mit der Entschuldigung vorlieb, – die Faulheit früher war unverantwortlich, – aber vor diesem Nichtkönnen kann ich nicht. Wenns nur auch was geworden wäre, und zwar was Schlechtes, so hätte nur mein KunstGewißen darunter leiden müssen. –
 Wenn ich Dir nun erzähle, daß Peel am Mittwoch resignirt hat, sammt Wellington und dem übrigen armen Gelichter, so thue ichs kühl, historisch, und ohne allen Triumph als Parteigänger oder Prophet. Es mußte so kommen, schon damit der schwer verletzten Moral ihr Recht widerführe, darum ists schön. – daß ich einen neuen Hut damit gewinne, ist Nebensache. Aus den Zeitungen wirst Du wißen, daß die Irish Church question dies vermogt hat, wo die Minister dreimal geschlagen wurden. Der Meisterstreich von Lord John Russel war der, die erste Resolution, daß der Ueberschuß des Irl. Kirchengutes zu general education verwendet werden sollte, scharf und bestimmt mit der Zehntenfrage in Verbindung zu setzen, mit einer Maasregel, die von den Ministern selber vorgebracht war, und die man ihnen nun zu liberal machte. Peels Rede, wodurch er seinen Abtritt anzeigt, ist wieder vortrefflich, sie wendet sich zu beiden Partheien, den Whigs spricht er von dem unbegrenzten Vertrauen des Königs was er und seine Collegen genoßen, und und die Tories setzt er auseinander, wie er bis an die Grenzen des Constitutional-Erlaubten gegangen sei und nun nicht weiter dürfe. Denn die Eifrigsten unter denen haben sicher eine neue Auflösung des Unterhauses gewünscht und erwartet. Noch in den letzten Tagen der vorigen Woche, wo man schon von der Resignation sprach, versicherten Tories, der König würde sie nicht annehmen, sondern das Haus auflösen. So ists aber beßer und sicherer – Earl Grey ist gestern zweimal mehrere Stunden lang bei ihm gewesen, – heute wieder, – eben so, wie man behauptet, Lord Melbourne und Landsdown. Grey als Premierminister wäre mir bedenklich – das gäbe wieder den alten Widerstand nach beiden ultra Enden hin und kein Vorwärts, und ein Schwanken nach beiden Seiten; schön wäre es aber, wenn er einem neuen Ministerium unter seinem Sitz ohne Departement, das Gewicht seines Namens und nobeln Ansehens verliehe. – Ich denke mir, er ist, jedoch als Adviser mit dem Könige beschäftigt. Ich denke mir, Melbourne wird wieder Premier, mit dem größten Teil der frühern – Lord J Russel als Leader des Unterhauses, und wie ich höre, Minister des Auswärtigen, – Hobhouse, (der lezthin eine der besten Reden in neuerm Parlament gehalten, und bald darauf seine Frau Lady Julia, verloren, und dadurch bestimmt auch die Allerwelts Trauermäntel, – Alexanders – von Neuem angeschwärtz hat) – Spring Rice, Ellice, Spencer (Althorp) im Oberhause. Nur zwei Dinge sind schwierig: was soll aus Brougham werden und was soll O’Connel werden? Keiner spricht für den Ersten, – er hat kein Organ und keine Vertreter wie sein eignes und sich selber, der König ist grade ihm entschieden abgeneigt, und ich wette viel eher dafür daß OConnel eine bedeutende Judiciare Stelle in Irland kriegt, als daß er mit ins Ministerium kommt. Man nennt Mr Bickersteth als künftigen Lord Chancellor.
Für Peel habe ich großen Respekt bekommen durch die unglaubliche Thätigkeit und Gewandtheit die der Mann entwickelt hat; er hat allein die ganze Last getragen und mit allen Waffen nach allen Seiten hin gefochten. Ich wollte er beßerte seine Grundsätze, – ein reiner Tory wäre respectabler, als so ein Zweischläfriger Janus, der ToryAbsichten mit ReformerMaterial zu bek erreichen sucht. – Am letzten Sontag, wie ich grade bei Mrs Austin war, kam John Murray herein, der große Murray, Dein Freund, und ehe er noch mal Zeit hatte zu Athem zu kommen, kramte er von Peels Thaten aus. Er hatte nämlich mitten unter allen Unterhauskämpfen Zeit gefunden, 1. der Mrs Somerville (der Uranusinn) eine Pension von 200 ₤. auszumitteln, 2. dem Mr Millmann, Verfasser einer Geschichte der Juden, und wegen ihrer sehr angefochten von den Orthodoxen, einen Prebendal Stall in Westminster zu verschaffen. 3. der Mrs Hemans, der Dichterin, die sterbend und in Mangel in Irland lag, eine Unterstützung zuzuschicken, und 4. ihrem Sohne eine Stelle zu geben – letztern beiden in einem eigenhändigen Brief, den Murray gelesen hatte, und pries – während die Radicals behaupteten, der Mann müßte unter seinen Anstrengungen und Aufregungen “go mad”. – Das war allerdings ungentlemanly. Der Globe namentlich hatte gesagt they were killing him by inches. Das hatte man nämlich allgemein eingesehen, daß das Ministerium still stand und entzwei war, so wie er nur krank wurde. –
Jetzt schließ ich, Freund, – ich habe wieder zu spät angefangen.
Das Bedauern über Dein Nichtkommen – jetzt spreche ich historisch – ist eben so allgemein wie unendlich. Mrs. Horsley trägt mir das ihrerseits expreß auf – sie hätte sich sehr darauf gefreut – jetzt hätte sie nur den Trost davon, daß sie des Philharmonic gar nicht entbehrte. Mary verlangt, ich soll ihre eigenen Worte schreiben: sie wäre “deeadfully disappointed”. Das Philh. hatte expreß einen KlavierspielPlatz für Dich offen behalten – Gott weiß wer ihn nun kriegt. Neate spielt ohnehin schon – wie sind wir herunter! – Ich habe Bücher für Dich, Waferley Novels, und einige hübsche Kleinigkeiten, – letztere von Mad. Moscheles, und wollte sie mit einem hübschen jungen Manne schicken, den mir Attwood als einen Freund von George, Geistlicher, MusikEnthusiastisch, und baldigtst RheinReisender vorgestellt. Er erbot sich nämlich zu allem Möglichen – wie ich ihm am Montag drauf anrede, hat er mit einemmale keinen Platz, – weiß es wenigstens noch nicht – ich mögte ihm das Paket doch schicken, – er wollte es versuchen. Obgleich er nun sehr höflich und aufrichtig verlegen schien – so thun wir das doch nicht, ich muß gerade was feuriges gegeßen oder getrunken haben, – und ich habe die ganze Gelegenheit grandios fallen laßen, und warte nun auf eine andere – ich denke mein Freund Benecke wird mir aufrichtig helfen. Dann kommen Bücher und die bestellten Kleidungsstücke, an denen Newton jetzt studirt.
 Melde viel, alles mögliche Detail über das Musikfest – ich mache keinen Plan, aber ich will doch im Stillen hoffen daß sich mir noch irgend ein Ausweg zeigte. Auf alle Fälle halte ich FrankfurtFrankfurt a. M. Deutschland mit dem Oratorium im Herbst fest, – da liegt ja Zeit dazwischen. Wie ich mich beklagte über mein Gebundenseyn, fand mir Mrs HorsleyHorsley, Elizabeth Hutchins (1793-1875) zuerst diesen Trost auf, und ich griff mit allen Händen zu.
 Mrs CalcottCallcott, Caroline Hutchins (1802-1864) wünscht ein Exemplar des RafaelRaffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520) schen Violinspielers zu haben. Das meinige, in schönem Rahmen, glänzte und leuchtete den Leuten so ein, daß sie mich gebeten haben Dich um die Besorgung zu bitten.
RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) ist wohl – er chaperonnirt RaumerRaumer, Friedrich Ludwig Georg von (1781-1873) den Hohenstaufen, der hier, mit Briefen an halb LondonLondonGroßbritannien, angekommen ist. An mich hatte er zwei, einen von GansGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839), – den kriegt ich zu Anfang, – und gestern, nach wöchentlichem Zwischenraum einen andern, mit deutscher Adresse – per PennyPost – als Aufwärmer – er war von Deinem Vetter Benny.
 Hier am Rande versteht sichs, daß Du auch in Deinem Predigen Recht hast – laß mir die große Zeitung – darin hast Du Unrecht. Nie habe ich als Zweck Reform und Reformiren wollen – wo hast Du das her? weißt Du nicht daß ich am 2 Dec 1798. geboren bin, – ich weiß wohl daß die Bewegung der Zweck aller jener Dinge ist, und kann allenfalls mit Euch jammern daß ich mich nicht mit bewege. Aber sonst hast Du Recht, man soll nicht klagen, – nicht richtig klagen, – nicht mal seinem besten Freunde, – und man soll namentlich Niemandem das Gefühl von abschmäckigem Elend, das man heute hat und morgen verliert, wohleingepackt 5 Tage später zukommen laßen. Ein bischen davon laß mir hingehen, bedenke daß ich neben eignem Versäumen auch heut nicht über Glück zu klagen habe. –
Aber thun soll man was, und ich nehme mir vor viel vorzunehmen wenn hier die Völkerwanderung losgeht und ich und Bury Street allein bleiben. Sonderbar ists, daß während Du so schriebst, ich mit RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) so sprach, wie ich hier spreche.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1835-04-10-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1835-04-10-02" xml:id="title_25722565-ed06-4f5a-aaa7-8e567ed8de82">Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>London, 10. 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Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_a4844853-1ba7-4b71-bd87-232858e77d47"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_374d69b5-6175-4977-80fd-3e2ee34575e3"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 30/30.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1835-04-10-02" type="letter" xml:id="title_9ae2fba4-822b-40c4-b243-1b94acdeff49">Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; London, 10. 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Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-04-10" xml:id="date_cb640ad5-4309-4b9b-87ea-6dc1af855572">10. 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Klingemann sollte jeweils am 1., Mendelssohn am 15. eines jeden Monats einen Brief an den anderen schreiben. Mendelssohn nächstes Schreiben war Brief fmb-1835-04-17-01 (Brief Nr. 1141) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 17. April 1835.</note>, – im Anfang <hi rend="latintype">May</hi> werde ich schon bei der Hand seyn.</p> <p>Was mir auch in <title xml:id="title_25fea5ad-052f-4595-b6bd-5bf54b5fde76">Deinem letzten Briefe <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-03-26-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Düsseldorf, 26. März 1835</name> </title> bittersüß vorgekommen seyn mag, im Ganzen hast Du überall Recht, und <hi n="1" rend="underline">ich</hi>, versichre ich Dich, freue mich über diese neuen Thätigkeiten im Ganzen herzlich, was ich auch dabei verliere. Es ist eine gar schöne Sache, an der Spitze eines solchen <placeName xml:id="placeName_f34e05a0-7a5c-4c84-9daa-5a3340801847">Musikfestes<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu stehen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_56fc64f1-ad9d-4dfd-beb8-09c4e7b253c6" xml:lang="de">an der Spitze eines solchen Musikfestes zu stehen – Mendelssohn hatte vermutlich am 24. Februar 1835 mit Brief gb-1835-02-23-01 Komitee des 17. Niederrheinischen Musikfestes in Köln an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Köln, vor dem 24. Februar 1835, den offiziellen Antrag zur Leitung des 7. Niederrheinischen Musikfestes zu Pfingsten 1835 in Köln erhalten. Die zuvor für 1835 geplante Englandreise war damit zeitlich nicht vereinbar. Sein »Nicht-Kommen für dies Frühjahr« teilte Mendelssohn Klingemann am 26. März 1835 mit; siehe Brief fmb-1835-03-26-01 (Brief Nr. 1124) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 26. März 1835, Z. 5 ff.</note>, – die Anerkennung ist schön, und die Wirksamkeit ist schön – es hat nur einen Jammer, den, daß ich nicht dabei seyn kann. Du lockst gar anmutig, – ich täts schon um weniger, könnte ich überall nur. Aber ich sehe dies Jahr gar keine Möglichkeit, noch weniger wie im vorigen, – und ohne zu klagen und ohne zu fluchen will ich eben diese aussichtslose Stille über mich ergehen lassen; es ist eben nichts dabei zu machen. Treibe Du Dich nur lustig in alle dem guten Gewühle auf und ab, schaffe was und genieße viel, und erzähle mir davon, – so reichlich als möglich. Du hast wohl schon vergeßen, wie Du mir in <title xml:id="title_1b65efa2-1322-4053-ad37-bc69e74f13e8">Deinem vorletzten Briefe <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-02-16-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Düsseldorf, 16. Februar 1835</name> </title> von Deiner gänzlichen Planlosigkeit und tiefen Einsamkeit schriebst, nun erinnere Dich an <title xml:id="title_79bb5859-2acb-4596-b8ec-1d40d5006520">den letzten <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-03-26-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Düsseldorf, 26. März 1835</name> </title>, wo <placeName xml:id="placeName_c3b31607-b6bc-41d0-a582-9c59af2a3db7">Cölln<settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und <placeName xml:id="placeName_acb483d1-8365-4064-922a-1cc3824233f9">Schweiz<settlement key="STM0104801" style="hidden" type="area">Schweiz</settlement><country style="hidden">Schweiz</country></placeName> und <placeName xml:id="placeName_33859f64-bb5c-4113-a7b5-25149151c7a5">Frankfurt<settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> mit <placeName xml:id="placeName_124f4bc2-bb00-4087-9241-cf66f2bd2af2">England<settlement key="STM0104802" style="hidden" type="region">Großbritannien</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> und <placeName xml:id="placeName_943a06b2-f2a3-4b30-9045-fb2c55f50090">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> caramboliren<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3b89b056-a6f7-4dde-ba87-64e9f69a7915" xml:lang="de">den letzten, wo Cölln und Schweiz und Frankfurt mit England und Berlin caramboliren – Im Brief vom 26. März 1835 sagte Mendelssohn nicht nur seine Englandreise ab. Er berichtete über Reisepläne nach Frankfurt a. M. nach dem Kölner Musikfest und lud Klingemann dazu sowie zu einer anschließenden gemeinsamen Reise in die Schweiz, nach England oder nach Berlin ein.</note>. Das sey Dir ein Trost über mein Trösten, daß ich nie ganz fest an Dein Kommen hieher geglaubt habe. Und im Sommer oder Anfang Herbst hieher zu kommen, das muthe ich Dir nur zu, wenn ich in den letzten Zügen liege oder so wild werde, daß ich nach Dir, meinem Aufheiterer, wie <hi rend="latintype">Saul</hi> nach <hi rend="latintype">David</hi>, mit Spießen werfen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a4c52dc3-3e4a-400d-aea0-9647951b1a20" xml:lang="de">wie Saul nach David, mit Spießen werfen – Anspielung auf 1. Sam 20,33: »Da schoß Saul den Spieß nach ihm, daß er ihn spießte« (zit. nach Lutherbibel 1912).</note> mögte.</p> <p>Meine Antwort ist verspätet aus drei Gründen, ich wollte erst Dein Paket<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ce079328-a59a-46be-b116-40296420081f" xml:lang="de">Dein Paket – Gemeint ist das Paket, das von Brief fmb-1835-03-25-02 (Brief Nr. 1121) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 25. März 1835, begleitet wurde. Es enthielt zwei Druckexemplare der Partitur-Ausgabe der Drei Concert-Ouvertüren (MWV SD 10), die im März / April 1835 bei Breitkopf &amp; Härtel in Leipzig erschienen war. Diese sollte Carl Klingemann zusammen mit Mendelssohns beigelegten Briefen an Sir George Smart und Ignaz Moscheles weiterleiten: Brief fmb-1835-03-24-01 (Brief Nr. 1119) Felix Mendelssohn Bartholdy an George Smart in London, Düsseldorf, 24. März 1835, und Brief fmb-1835-03-25-03 (Brief Nr. 1122) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles und Charlotte Moscheles in London, Düsseldorf, 25. März 1835. Nicolas Mori erhielt mit der Sendung die Stichvorlage für das 2. Heft der Sechs Lieder ohne Worte für Klavier op. 30 (MWV SD 9) (heutiger Standort unbekannt, vgl. MWV, S. 472, Autograph b) sowie den Brief fmb-1835-03-25-01 (Brief Nr. 1120) Felix Mendelssohn Bartholdy an Nicolas Mori in London, Düsseldorf, vor dem oder am 25. März 1835. Die Klavierwerke erschienen 1835 im Verlag von Nicolas Mori und seiner Frau (London: Mori &amp; Lavenu). Für Klingemann lag Eduard Bendemanns Kopie seiner Zeichnung »Einsames Mädchen am Sonntag« bei, das Mendelssohn in Brief fmb-1835-01-17-01 (Brief Nr. 1074) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 17. Januar 1835, angekündigt hatte.</note> haben, Pfingstverse für Dich machen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8bc587bc-e706-4705-a062-4e88707222ca" xml:lang="de">Pfingstverse für Dich machen – Im Brief fmb-1835-01-26-03 (Brief Nr. 1079) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 26. Januar 1835, hatte Mendelssohn um eine Textvorlage für eine Komposition für das 4. Gesangfest des Märkischen Gesangvereins im Jahr 1836 gebeten, das nicht, wie ursprünglich geplant, in Potsdam, sondern am 26. und 27. Mai 1836 in Rathenow stattfand. Klingemann hat keinen Text geliefert, eine Komposition Mendelssohns wurde bei diesem Fest nicht aufgeführt. Vgl. AMZ 38, Nr. 27 (6. Juli 1836), Sp. 440-443, und Nr. 28 (13. Juli 1836), Sp. 458-460.</note> und sehen was aus unserer ministeriellen Crise<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ab0418ba-748a-487d-9304-1eff99af8877" xml:lang="de">unserer ministeriellen Crise – siehe Kommentar zu Z.: daß Peel am Mittwoch resignirt hat.</note> würde – eins wenigstens ist eingetroffen, Dein Paket, wohlbehalten und am <date cert="high" when="1835-03-31" xml:id="date_d4bbda1d-4683-4599-b59d-f61bcd9a9a86">letzten Dinstag</date> – Dank Deinem <persName xml:id="persName_ca5bbdc2-720a-4f62-ad16-bb9c07091a77">Graf <hi rend="latintype">Haak</hi><name key="PSN0111654" style="hidden" type="person">Hacke, Carl Alexander Wilhelm Graf von (1770-1835)</name></persName>! (Du sollst wegen so viel – nicht zu sagen Gute, doch Nutzen, in Dich gehen.) An <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_edb6e269-8edb-432e-9f15-279d3abc3322">Bendemann<name key="PSN0109806" style="hidden" type="person">Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811-1889)</name></persName></hi> meinen schönsten Dank für <title xml:id="title_ee8d625b-1aa2-4a51-8118-c83fe337e01c">die Durchzeichnung<name key="PSN0109806" style="hidden" type="author">Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811–1889)</name><name key="CRT0108126" style="hidden" type="art">Einsames Mädchen am Sonntag</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_810c07c2-7df8-48d7-8d58-3d7587f73b07" xml:lang="de">Bendemann … die Durchzeichnung – siehe Kommentar zu Z.: Dein Paket.</note>, – es ist würklich mein armes Kind, nur hat er den Vortheil daß er ihr Spinnen unterbrochen hat. Ich wollte ich begegnete ihm noch öfter auf diese Art. Deine Pakete an <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f71e56db-9554-425d-be2b-af03aee1d1c5">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a2971aad-2fac-4c01-b28f-1657c2a297f8">Smart<name key="PSN0114944" style="hidden" type="person">Smart, Sir George Thomas (1776-1867)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ecdf8375-a1d2-448f-9761-23300ace54ff">Mori<name key="PSN0113424" style="hidden" type="person">Mori, Nicolas (1796-1839)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_30ff5463-944b-4f94-bb4a-5ac1418bc5b2" xml:lang="de">Deine Pakete an Moscheles, Smart und Mori – siehe Kommentar zu Z.: Dein Paket.</note> sind sofort besorgt – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a01bbb8a-231c-49ea-8aff-6c87169c66e8">Smart<name key="PSN0114944" style="hidden" type="person">Smart, Sir George Thomas (1776-1867)</name></persName></hi> sah ich drauf im <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_c6975756-1e98-43b8-b83b-421efdceace6">Philharmonic<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6b1769dd-d15f-4ae4-befc-1c5aef108615" xml:lang="de">Smart sah ich drauf im Philharmonic – Carl Klingemann traf Sir George Smart im fünften Konzert der Philharmonic Society, das am 6. April 1835 unter der Leitung von Henry Rowley Bishop stattfand (Foster, Philharmonic Society, S. 133; zum Programm vgl. Brief gb-1835-04-09-01 Charlotte Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, London, 9. April 1835).</note>, er war gerührt und erfreut, es ist wohlangebracht und jetzt, wo Du nicht mal persönlich dafür erndest, doppelt groß. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_14c5f531-8235-4551-bac0-71a479b0a07d">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName></hi> steckt voller Arbeit für sein Concert (<date cert="high" when="1835-05-01" xml:id="date_8f1822cc-fb6f-46a5-b35a-7ac75540cf4d">1 <hi rend="latintype">May</hi></date>)<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_098ec806-cf6e-4826-9181-0bd87cfff9b3" xml:lang="de">Moscheles … sein Concert (1 May) – Ignaz Moscheles’ Konzert fand am 1. Mai 1835 im Konzertsaal des King’s Theatre statt, dirigiert wurde es von Sir George Smart. Moscheles’ 7. Klavierkonzert c-Moll, op. 93 (Pathétique) erlebte darin seine Uraufführung (vgl. die Rezension in The Athenæum Nr. 393, 9. Mai 1835, S. 362, und in The Spectator Nr. 358, 9. Mai 1835, S. 439 f.).</note> und sein <title xml:id="title_98b46f6d-2e05-4f1f-a68d-4db148c8099e">Concert (<hi rend="latintype">C moll</hi>)<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110040" style="hidden" type="music">7. Klavierkonzert c-Moll, op. 93 (Pathétique)</name></title> was er instrumentirt, – nebenbei sind jetzt die Leute voller Ostervergnügen und bitten <persName xml:id="persName_f8712e20-cf04-443e-bcab-f63fdb667108">das Ehepaar<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName> so oft aus daß ich mir nichts von ihm ausbitten kann, nicht einmal Musik. So habe ich Deine <title xml:id="title_28137c88-3c14-4a58-8d26-a7873a9af2e9">Ouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_skkcb4tx-oy6j-iqsm-dapm-amizipbcivpm"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name></title> noch nicht gehört – vom Sehen habe ich armer Sünder zu wenig – in ihrer veränderten Gestalt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_78700199-dcf5-4db1-8b86-a36a0402f32c" xml:lang="de">Deine Ouvertüre … in ihrer veränderten Gestalt – Die revidierte Fassung der Ouvertüre Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, op. 27 (MWV P 5), erklang unter Sir George Smarts Leitung erstmals im ersten Konzert der Philharmonic Society am 22. Februar 1836 (Foster, Philharmonic Society, S. 137).</note>. <date cert="high" when="1835-04-09" xml:id="date_9eb7b291-2570-454c-a9a2-43aa2248a94f">Gestern Abend</date> waren sie bei der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_0a793df4-759c-4834-acd4-6589af140865">Lady Mayoress<name key="PSN0118803" style="hidden" type="person">Copeland, Sarah (1799-1860)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8fd9a4f7-bdef-4819-b01b-a7721553531e" xml:lang="de">Gestern Abend waren sie bei der Lady Mayoress – Der Ball bei der Ehefrau des Londoner Bürgermeisters, Sarah Copeland, wird erwähnt in Brief gb-1835-04-09-01 Charlotte Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, London, 9. April 1835.</note> – und wollten hinter<seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>drein noch zu <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8da581f5-59af-46b6-bde9-0d67f360f79e">Taylors<name key="PSN0115264" style="hidden" type="person">Taylor, Familie von → John T.</name></persName></hi> kommen, wo auch getanzt wurde, sie kamen aber nicht. Ich war auch da – in meiner jetzigen Rolle als halbverschollener <hi rend="latintype">Mendelssohnscher</hi> Schatten – sehr abgeblichen – vorübergehend – von halb 11. bis halb 12 – walzte einmal, sprach etwas mit <persName xml:id="persName_666c2366-b245-4989-99d4-ec156facc370">der Mutter<name key="PSN0115266" style="hidden" type="person">Taylor, Ann Rowe (1779-1851)</name></persName> und den <persName xml:id="persName_4eacb966-b7c9-4098-8635-5b8ee89d0762">drei Töchtern<name key="PSN0115886" style="hidden" type="person">Worsley, Anne (1806-1893)</name><name key="PSN0115277" style="hidden" type="person">Taylor, Susan (Susanne) (1812-1841)</name><name key="PSN0115269" style="hidden" type="person">Taylor, Honora (Nora) (1814-1849)</name></persName>, – aber wenig – nichts sehr Bedeutendes – fand <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ec804a9b-75a2-4cc5-87ae-229bdb0ddfae">Mrs Worsley<name key="PSN0115886" style="hidden" type="person">Worsley, Anne (1806-1893)</name></persName></hi> sehr gut aussehend, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2af38285-23a0-48d6-8910-79a185875d5f">Susan<name key="PSN0115277" style="hidden" type="person">Taylor, Susan (Susanne) (1812-1841)</name></persName> languissante<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_e5980e66-a171-4805-95cb-1859a0928e69" xml:lang="fr ">languissante – frz. languissant, schleppend, schmachtend.</note></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_53b8f3c8-955b-4f6e-ac99-b9b91387822a">Nora<name key="PSN0115269" style="hidden" type="person">Taylor, Honora (Nora) (1814-1849)</name></persName></hi> in munterem Gedeihen, <persName xml:id="persName_37cc1a4a-a9d8-48a1-841a-77cd840bc184">die Brüder<name key="PSN0115272" style="hidden" type="person">Taylor, John jun. (1808-1881)</name><name key="PSN0115275" style="hidden" type="person">Taylor, Richard (1810-1883)</name></persName> dick und fett, – politisirte ein Capitel mit <persName xml:id="persName_62a9fe21-2cf9-4fa6-ac75-e3edc7984568">dem Alten<name key="PSN0115271" style="hidden" type="person">Taylor, John (1779-1863)</name></persName> den ich liebe, und zog mich still zurück. Wahrhaftig, man sollte blos deshalb spät Nachts auf Bälle gehen, um nachher das Vergnügen zu haben sich auszuziehen und im kühlen Bett im Hemde lang lang ausstrecken zu können und in einem guten Buche still weiter zu lesen! – </p> <p>Deine <title xml:id="title_d5033887-7dc6-488e-813e-c55da50c4fc5">Lieder ohne Worte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pzgyqf4y-xqvp-ujqe-em3q-umk8ouewfsre"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100625" style="hidden">Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 2. Heft, 1835; enthält MWV U 103, U 77, U 104, U 98, U 97 und U 110<idno type="MWV">SD 9</idno><idno type="op">30</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3ff793e4-9174-4125-97d7-6bc95d3d76c5" xml:lang="de">Deine Lieder ohne Worte – Carl Klingemann hatte sich die für Nicolas Mori bestimmte Stichvorlage für das 2. Heft von Mendelssohns Sechs Liedern ohne Worte für Klavier op. 30 (MWV SD 9) angesehen; siehe zu dieser den Kommentar zu Z.: Dein Paket.</note>, Freund meiner MusikSeele, lassen mich ohne Worte, – würde ich sagen, wenn ich welche machen wollte, aber ich segne meinen Schöpfer daß ich so viel spielen kann um mich in solchen innerlichen beschaulichen süßen Komposition Tage- Wochenlang auf meine eigene Hand zu baden. Außer von Dir mag ich sie auch von Niemand spielen hören, – (am wenigsten von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_fae0f98f-e41e-4dc9-92ba-f3ecab6f3fdf">Moscheles<name key="PSN0113444" style="hidden" type="person">Mosel, Ignaz Franz (seit 1817) Edler von (1772-1844)</name></persName></hi> – dahin ist er noch nicht gekommen, wo <hi n="1" rend="underline">der</hi> Wind herweht.) – <title xml:id="title_7432bf5b-a155-47b5-a5c4-5a748cee3e95">Das erste<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_7mtiz040-zfhq-okyd-o27h-1acke67csucr"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100450" style="hidden">Lied ohne Worte Es-Dur, [November 1834]<idno type="MWV">U 103</idno><idno type="op">30/1</idno></name></title> ist mir sicher und entschieden das liebste, Thema, Schluß des ersten Theils nicht in <hi rend="latintype">B dur</hi>, sondern auf der <hi rend="latintype">Septime</hi> von <hi rend="latintype">b</hi>, Anfang des zweiten Theils und wie sich da die neue Gesangstelle <hi rend="latintype">forte</hi> herauswickelt, und dann wie das Thema wieder kommt, recht sanft und unerwartet, – es thut Alles sehr wohl. Mir ists ein rechtes Frühlingsgeschenk, die forte Gesangstelle in der Mitte muß ich immer mitsingen, und in solchen wehenden erwachenden Tagen, wie wir sie jetzt wieder mal haben, ist mir schon öfter so melankolisch-triumphirend zu Muthe gewesen, wie die Stelle ist. – Ich habe mirs flugs abgeschrieben, – Du verzeihst doch den Diebstahl, den keine Seele theilt und der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_0936f1b2-ce82-4048-8051-dbf3c620710a">Mori<name key="PSN0113424" style="hidden" type="person">Mori, Nicolas (1796-1839)</name></persName></hi> nichts nimmt. <title xml:id="title_a47906e8-322e-45c6-a639-3608c0852e8b">Das zweite<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rlf70kiu-uifs-en6n-3f8m-gz6caktynjwj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100426" style="hidden">Lied ohne Worte b-Moll, 26. Juni 1830<idno type="MWV">U 77</idno><idno type="op">30/2</idno></name></title> habe ich schnell auswendig gelernt, das gefällt mir auch sehr, es ist neben seiner Schönheit <hi rend="latintype">very clever</hi>, – aber der Schluß, wo es nach dem letzten Vorkommen des Themas ins <hi rend="latintype">dur</hi> übergeht, scheint mir abzufallen und nicht von gleicher Neuheit mit dem Vorhergehenden. <title xml:id="title_5d993637-c40e-410a-8638-e0c7a7cbcb36">Das in <hi rend="latintype">E dur</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_avpiauff-ji3z-dvj7-jqm5-gvuqtivi2pc9"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100451" style="hidden">Lied ohne Worte E-Dur, [November 1834]<idno type="MWV">U 104</idno><idno type="op">30/3</idno></name></title> ist überaus schön, durchsichtig, – nebenbei hats was <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_63ef896a-f80c-4a26-a4c5-c4aa1df697c6">Weber<name key="PSN0115645" style="hidden" type="person">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name></persName></hi>sches, – ich meine natürlich nur im Ton. – <title xml:id="title_69b074ff-7b73-435b-9799-f0bc5ed2ddf4">Die Barcarolle<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_lm3wf0ht-wk7q-ivjc-eamm-m1wwebt20g4y"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100457" style="hidden">Lied ohne Worte (Venetianisches Gondellied / Gondolierlied) fis-Moll, 15. März 1835<idno type="MWV">U 110</idno><idno type="op">30/6</idno></name></title> habe ich kaum Zeit gehabt kennen zu lernen vor den ersten, sie wird wol ihr Zeit haben und mir wol am Besten gefallen. Wenn Du wüßtest was Du mir mit solchen neuen Sachen für ein besonderes Plaisir bereitest – das ist aber eine dumme Redensart, Du mußt es ja wißen, und der Nachsatz wäre obendrein falsch geworden, denn man kann doch nicht schaffen um einem Andern Plaisir zu machen, – man muß es zu seinem eigenen tun. Obendrein bist <hi n="1" rend="underline">Du</hi> fleißig genug, bis auf das Niederschreiben <title xml:id="title_29ed8159-62dc-447e-9a68-49e83d9fbfa1">Deiner Sinfonien<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_76jqxlti-he5e-jwma-c9sc-9v9boe7geuwp"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100342" style="hidden">Sinfonie A-Dur (»Italienische«) für Orchester, [Ende 1830] bis 13. März 1833; [Juni 1834 bis Anfang 1835]<idno type="MWV">N 16</idno><idno type="op">90</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nmj9yblh-sb8a-fcyy-mwb9-h6zbqtpoay3m"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100344" style="hidden">Sinfonie Nr. 3 a-Moll (»Schottische«) für Orchester, 30. Juli 1829; [ca. 1841] bis 20. Januar 1842<idno type="MWV">N 18</idno><idno type="op">56</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8e75498e-1076-4e0e-b5be-a94253fb0f6c" xml:lang="de">das Niederschreiben Deiner Sinfonien – Klingemann spielte hier wohl auf die Revision der Sinfonie A-Dur (»Italienische«), op. 90 (MWV N 16), sowie auf die 3. Sinfonie a-Moll (»Schottische«), op. 56 (MWV N 18), an. Letztere Komposition schrieb Mendelssohn größtenteils erst zu Beginn der 1840er-Jahre nieder. Vgl. dazu Thomas Schmidt-Beste (Hrsg.), LMA I /5: Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 (»Schottische«), S. XII ff., und MWV, S. 227.</note>, nämlich. –</p> <p>Hier ist der Übergang zu mir natürlich: – Ich will ein <hi rend="latintype">Tory</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_562c313a-c3ee-4d7a-a8bd-89646223f3c5" xml:lang="de">Tory – Vertreter einer der zwei führenden Parteien der englischen Aristokratie.</note> werden, oder ein französischer Romantiker, wenn ich nicht in den letzten acht Tagen, Wind und Wetter (der Schönheit halber) erlaubend, sinnend und suchend umhergegangen bin und nach <title xml:id="title_1dd847b8-48d8-49ef-8911-897a3467d687">Versen<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name><name key="CRT0109547" style="hidden" type="literature">Vier Lieder aus den Parks</name></title> für Dich<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4a89875d-2863-4958-a07d-16bddbe11563" xml:lang="de">Versen für Dich – Hiermit sind Gedichte gemeint, von denen Klingemann am 2. Januar 1835 geschrieben hatte (Brief gb-1835-01-02-02 Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, London, 2. Januar 1835), Z.: »wenigstens ist mir neulich Sonntags, wo ich in bitterer Stimmung und trübem Wetter allein durch die Parks schritt, ein guter Einfall zu 4 Liedern gekommen, an die ich denken will«. Die vier Gedichte hat Klingemann wohl nicht realisiert.</note> getrachtet habe. Ich wäre zu spät gekommen, aber das war mir gleichgültig, – ich wollte Dir meinen Ernst und mein Bestreben zeigen, <hi n="1" rend="underline">aber es nicht nicht gegangen</hi>, ich habe mir ganz ruhig gestehen müßen, daß ichs nicht zu Wege bringen konnte. Nimm also – nicht mit dem guten Willen, sondern mit der Entschuldigung vorlieb<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_09d60305-c378-461f-83ba-afea6a79194a" xml:lang="de">Nimm also – nicht mit dem guten Willen, sondern mit der Entschuldigung vorlieb – Anspielung auf die sprichwörtliche Redensart »den Willen für die Tat nehmen«, die auf eine Stelle in Jonathan Swifts Polite Conversations (1738) zurückgeht. Es heißt dort original: »you must take the will for the deed«. Das Motiv findet sich bereits bei Ovid, Epistulae ex ponto 3,4,79.</note>, – die Faulheit früher war unverantwortlich, – aber vor diesem Nichtkönnen kann ich nicht. Wenns nur auch was geworden wäre, und zwar was Schlechtes, so hätte nur mein KunstGewißen darunter leiden müssen. –</p> <p><seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Wenn ich Dir nun erzähle, daß <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_90e2790b-ffc6-42bb-84dd-9ecd7304fbab">Peel<name key="PSN0113783" style="hidden" type="person">Peel, Sir Robert 2nd Baronet of Clanfield (1788-1850)</name></persName></hi> am <date cert="high" when="1835-04-08" xml:id="date_f6932bb5-cdb6-48e8-98f4-e7676e170990">Mittwoch</date> resignirt hat<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_046f5d27-2d0c-40bb-a53f-ea92c4f63d5c" xml:lang="de">daß Peel am Mittwoch resignirt hat – Sir Robert Peel 2nd Baronet erhielt nach den Parlamentswahlen Anfang 1835 den Auftrag zur Regierungsbildung. Es kam zu einer Minderheitsregierung, die mehrfach vom Unterhaus überstimmt wurde. Infolgedessen trat Peel am 8. April 1835 vom Amt des Premierministers zurück.</note>, sammt <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_72ee8965-c4b1-4b14-b407-e6f60f4defe5">Wellington<name key="PSN0115692" style="hidden" type="person">Wellesley, Arthur (seit 1814) 1st Duke of Wellington (1769-1852)</name></persName></hi> und dem übrigen armen Gelichter, so thue ichs kühl, historisch, und ohne allen Triumph als Parteigänger oder Prophet. Es mußte so kommen, schon damit der schwer verletzten Moral ihr Recht widerführe, darum ists schön. – daß ich einen neuen Hut damit gewinne, ist Nebensache. Aus den Zeitungen wirst Du wißen, daß die <hi rend="latintype">Irish Church question</hi> dies vermogt hat, wo die Minister dreimal geschlagen wurden. Der Meisterstreich von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1a1acb39-4ae2-45d2-abd5-58071d0652e0">Lord John Russel<name key="PSN0118037" style="hidden" type="person">Russell, John (seit 1861) 1st Earl Russell (1792-1878)</name></persName></hi> war der, die erste Resolution, daß der Ueberschuß des Irl. Kirchengutes zu <hi rend="latintype">general education</hi> verwendet werden sollte, scharf und bestimmt mit der Zehntenfrage in Verbindung zu setzen, mit einer Maasregel, die von den Ministern selber vorgebracht war, und die man ihnen nun zu liberal machte. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b7496c1a-0733-42ab-8945-5a4dc1ab7901">Peels<name key="PSN0113783" style="hidden" type="person">Peel, Sir Robert 2nd Baronet of Clanfield (1788-1850)</name></persName></hi> Rede, wodurch er seinen Abtritt anzeigt, ist wieder vortrefflich, sie wendet sich zu beiden Partheien, den <hi rend="latintype">Whigs</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_36b9d7fc-55e1-423d-8303-28b2a4a6b672" xml:lang="de">Whigs – mit den Torys die Vertreter der zwei führenden Parteien der englischen Aristokratie.</note> spricht er von dem unbegrenzten Vertrauen <persName xml:id="persName_115e268f-8c71-4273-bcc1-417017d522ff">des Königs<name key="PSN0111578" style="hidden" type="person">Großbritannien, Irland und Hannover, Wilhelm IV. Heinrich von (1765-1837)</name></persName> was er und seine Collegen genoßen, und <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_9607e19d-8171-4143-a917-575fc7abf702"> <corr resp="writer">für</corr> <sic resp="writer">u[nd]</sic> </choice> die <hi rend="latintype">Tories</hi> setzt er auseinander, wie er bis an die Grenzen des Constitutional-Erlaubten gegangen sei und nun nicht weiter dürfe. Denn die Eifrigsten unter denen haben sicher eine neue Auflösung <placeName xml:id="placeName_004f5ecc-6339-450d-9d09-45470bb7feb5">des Unterhauses<name key="NST0100416" style="hidden" subtype="" type="institution">House of Commons</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> gewünscht und erwartet. Noch in den letzten Tagen der vorigen Woche, wo man schon von der Resignation sprach, versicherten <hi rend="latintype">Tories</hi>, <persName xml:id="persName_bdc67526-426f-4a15-a794-879617416147">der König<name key="PSN0111578" style="hidden" type="person">Großbritannien, Irland und Hannover, Wilhelm IV. Heinrich von (1765-1837)</name></persName> würde sie nicht annehmen, sondern das Haus auflösen. So ists aber beßer und sicherer – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_6be8f9f7-3a32-42c9-a6ba-b274e8029a6a">Earl Grey<name key="PSN0111533" style="hidden" type="person">Grey, Charles (gen. Viscount Howick) (seit 1807) 2nd Earl of (1764-1845)</name></persName></hi> ist <date cert="high" when="1835-04-09" xml:id="date_5b3c71f6-40ee-4bf9-848c-6c5cde8a6efb">gestern</date> zweimal mehrere Stunden lang bei ihm gewesen, – heute wieder, – eben so, wie man behauptet, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_fee54493-1947-46d1-9fc9-db2103edfb17">Lord Melbourne<name key="PSN0113197" style="hidden" type="person">Melbourne, William Lamb 2nd Viscount of (1779-1848)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_6a127c84-ca87-4d29-bd44-92cb4d056c41">Landsdown<name key="PSN0113838" style="hidden" type="person">Petty-Fitzmaurice, Henry (seit 1809) 3rd Marquess of Lansdowne (1780-1863)</name></persName></hi>. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_9b4c27a1-5922-44f0-8c5e-52488b3fc708">Grey<name key="PSN0111533" style="hidden" type="person">Grey, Charles (gen. Viscount Howick) (seit 1807) 2nd Earl of (1764-1845)</name></persName></hi> als Premierminister wäre mir bedenklich – das gäbe wieder den alten Widerstand nach beiden <hi rend="latintype">ultra</hi> Enden hin und kein Vorwärts, <supplied reason="seal_tear-off" resp="UW">und</supplied> ein Schwanken nach beiden Seiten; schön wäre es aber, wenn er einem neuen Ministerium <supplied reason="seal_tear-off" resp="UW">unter seinem</supplied> Sitz ohne Departement, das Gewicht seines Namens und nobeln Ansehens verliehe. – Ich denke mir, er ist, <supplied reason="seal_tear-off" resp="UW">jedoch</supplied> als <hi rend="latintype">Adviser</hi> mit <persName xml:id="persName_35a4d2b5-b76a-4cf1-b2d6-d6fc1e17634f">dem Könige<name key="PSN0111578" style="hidden" type="person">Großbritannien, Irland und Hannover, Wilhelm IV. Heinrich von (1765-1837)</name></persName> beschäftigt. Ich denke mir, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_5057bc37-e75d-448b-8089-5b8b0012a31c">Melbourne<name key="PSN0113197" style="hidden" type="person">Melbourne, William Lamb 2nd Viscount of (1779-1848)</name></persName></hi> wird wieder <hi rend="latintype">Premier</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f836573e-6ce1-43f3-8497-2620e7798beb" xml:lang="de">Melbourne wird wieder Premier – William Lamb 2nd Viscount of Melbourne war bereits 1834 und von 1835 bis 1841 Lord High Treasurer (Oberhaupt der Schatzkammer bzw. Staatskasse) und somit britischer Premierminister.</note>, mit dem größten Teil der frühern – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d662a053-6944-4bf4-bfc5-cea4473cde8d">Lord J Russel<name key="PSN0118037" style="hidden" type="person">Russell, John (seit 1861) 1st Earl Russell (1792-1878)</name></persName></hi> als <hi rend="latintype">Leader</hi> des <placeName xml:id="placeName_8cfa0618-f475-4b9b-a030-bbe66e88b2f7">Unterhauses<name key="NST0100416" style="hidden" subtype="" type="institution">House of Commons</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>, und wie ich höre, Minister des Auswärtigen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_223cba54-603c-4022-987d-dba29b227e93" xml:lang="de">Lord J Russel … Minister des Auswärtigen – Unter William Lamb 2nd Viscount of Melbournes Regierung wurde John Russell ab April 1835 Leader of the House of Commons (Führer des Unterhauses) und übernahm das Innenministerium.</note>, – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_e0c5a0f9-9b1e-467e-a052-7150842cfc5f">Hobhouse<name key="PSN0112029" style="hidden" type="person">Hobhouse, John Cam (seit 1851) Lord Broughton de Gyfford (1786-1869)</name></persName></hi>, (der lezthin eine der besten Reden in neuerm <placeName xml:id="placeName_f36f4dad-aa48-4e4d-8642-04237fb1f806">Parlament<name key="NST0103878" style="hidden" subtype="" type="institution">Parlament des Vereinigten Königreichs</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> gehalten, und bald darauf seine Frau <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d6021642-0765-4673-b8c9-124c3427249a">Lady Julia<name key="PSN0118804" style="hidden" type="person">Hobhouse, Julia Tomlinson (1797-1835)</name></persName></hi>, verloren<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d4a8e547-74a1-448f-b62b-dc8a2b846abc" xml:lang="de">Hobhouse … seine Frau Lady Julia, verloren – Julia Hobhouse, die Ehefrau von John Cam Hobhouse, war am 3. April 1835 im Alter von 37 Jahren an Tuberkulose gestorben.</note>, und dadurch bestimmt auch die Allerwelts Trauermäntel, – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b06602f4-9e98-44ca-b36f-507a94fa36ad">Alexanders<name key="PSN0109427" style="hidden" type="person">Alexander, Familie von → Mary A.</name></persName></hi> – von Neuem angeschwärtz hat) – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_dc4ff124-d549-44ab-8766-2b6f27595c9a">Spring Rice<name key="PSN0115043" style="hidden" type="person">Spring Rice, Thomas (seit 1839) 1st Baron Monteagle of Brandon (1790-1866)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_177b8ee6-d4b1-47fd-937c-be4beb69a1c2">Ellice<name key="PSN0119740" style="hidden" type="person">Ellice, Edward (1783-1863)</name></persName></hi>, <persName xml:id="persName_5895d749-b76d-4399-9c40-6283b500b8cf"><hi rend="latintype">Spencer</hi> (<hi rend="latintype">Althorp</hi>)<name key="PSN0115011" style="hidden" type="person">Spencer, John Charles 3rd Earl S. (seit 1834: Viscount Althorp) (1782-1845)</name></persName> im <placeName xml:id="placeName_7a06d9e7-0817-4434-9b34-e8fb6ba55fcb">Oberhause<name key="NST0100431" style="hidden" subtype="" type="institution">House of Lords</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>. Nur zwei Dinge sind schwierig: was soll aus <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8e24c5cc-cff0-412b-a830-d60e8cb7adff">Brougham<name key="PSN0110150" style="hidden" type="person">Brougham, Henry Peter (seit 1830) 1st Baron Brougham and Vaux (1778-1868)</name></persName></hi> werden und was soll <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_97e3f280-8b3b-407d-9ecf-5ee68294d71c">O’Connel<name key="PSN0113632" style="hidden" type="person">O’Connell, Daniel (Dónall Ó Conaill) (1775-1847)</name></persName></hi> werden? Keiner spricht für den Ersten, – er hat kein Organ und keine Vertreter wie sein eignes und sich selber, <persName xml:id="persName_228c2280-114a-40b9-a03a-4af18e33b9d4">der König<name key="PSN0111578" style="hidden" type="person">Großbritannien, Irland und Hannover, Wilhelm IV. Heinrich von (1765-1837)</name></persName> ist grade ihm entschieden abgeneigt, und ich wette viel eher dafür daß <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_371adfee-5a00-4c08-b6a7-e32591978c66">OConnel<name key="PSN0113632" style="hidden" type="person">O’Connell, Daniel (Dónall Ó Conaill) (1775-1847)</name></persName></hi> eine bedeutende Judiciare Stelle in <placeName xml:id="placeName_c4381801-e10d-4b59-a345-f289c0a8ed66">Irland<settlement key="STM0104815" style="hidden" type="area">Irland</settlement><country style="hidden">Irland</country></placeName> kriegt, als daß er mit ins Ministerium kommt. Man nennt <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ac4bd59f-7eca-4bc2-a96b-6874962b424f">M<hi rend="superscript">r</hi> Bickersteth<name key="PSN0119735" style="hidden" type="person">Bickersteth, Henry (seit 1836) 1st Baron Langdale (1783-1851)</name></persName></hi> als künftigen <hi rend="latintype">Lord Chancellor</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bf457b28-168d-4b95-a2ed-d3f328cfdd43" xml:lang="de">Man nennt Mr Bickersteth als künftigen Lord Chancellor – Henry Bickersteth wurde nicht mit diesem Amt betraut. Ab 1836 wirkte er bis zu seinem Tod 1851 als Master of the Rolls (zweithöchste Richteramt im britischen Rechtssystem).</note>.</p> <p>Für <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_e4c1dc47-be16-457c-ab15-1357a75a62bf">Peel<name key="PSN0113783" style="hidden" type="person">Peel, Sir Robert 2nd Baronet of Clanfield (1788-1850)</name></persName></hi> habe ich großen Respekt bekommen durch die unglaubliche Thätigkeit und Gewandtheit die der Mann entwickelt hat; er hat allein die ganze Last getragen und mit allen Waffen nach allen Seiten hin gefochten. Ich wollte er beßerte seine Grundsätze, – ein reiner <hi rend="latintype">Tory</hi> wäre respectabler, als so ein Zweischläfriger <hi rend="latintype">Janus</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0f072d9b-5b58-4603-829b-342f2c2076db" xml:lang="de">ein Zweischläfriger Janus – römischer Gott des Anfangs und des Endes; in Abbildungen als Doppelgesicht, vorwärts und rückwärts blickend, dargestellt.</note>, der <hi rend="latintype">Tory</hi>Absichten mit <hi rend="latintype">Reformer</hi>Material zu <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_6e6a0d51-1a6f-4cb8-a547-b8b1c6f7cc55">bek</del> erreichen sucht. – Am <date cert="high" when="1835-04-05" xml:id="date_48df105a-170e-4c25-86e9-1442709ba8eb">letzten Sontag</date>, wie ich grade bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1cbfe43f-b597-4434-ad62-8b947c8a6f7d">M<hi rend="superscript">rs</hi> Austin<name key="PSN0109592" style="hidden" type="person">Austin, Sarah (1793-1867)</name></persName></hi> war, kam <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b4ce2d30-53c7-448b-a5f0-f010ecadf88f">John Murray<name key="PSN0113527" style="hidden" type="person">Murray, John Samuel (1778-1843)</name></persName></hi> herein, der große <hi rend="latintype">Murray</hi>, Dein Freund, und ehe er noch mal Zeit hatte zu Athem zu kommen, kramte er von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_02f9135d-6059-427d-b379-47e77e6c9b2e">Peels<name key="PSN0113783" style="hidden" type="person">Peel, Sir Robert 2nd Baronet of Clanfield (1788-1850)</name></persName></hi> Thaten aus. Er hatte nämlich mitten unter allen Unterhauskämpfen Zeit gefunden, 1. der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1bb96c77-efc5-4ee7-9697-1ff0a4e0a67f">M<hi rend="superscript">rs</hi> Somerville<name key="PSN0118805" style="hidden" type="person">Somerville, verw. Greig, Mary (1780-1872)</name></persName></hi> (der Uranusinn) eine Pension von 200 ₤. auszumitteln<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f537326b-4ca9-452f-89c5-02ca7749c405" xml:lang="de">der Mrs Somerville (der Uranusinn) eine Pension von 200 ₤. auszumitteln – Die schottische Astronomin und Mathematikerin Mary Somerville nahm einen hypothetischen Planeten an, der die Umlaufbahn von Uranus beeinflussen könnte. John Couch Adams (1819-1892) suchte nach dem Planeten, er gilt als Mitentdecker des Neptun (1846). 1833 wurden Mary Somerville und die Astronomin Caroline Herschel zu Ehrenmitgliedern der Royal Astronomical Society ernannt. Seit 1835 bezog Somerville eine Pension von 300 Pfund von der Regierung.</note>, 2. dem <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_bf461c9e-8ea4-47d7-ba28-9b63e582c90e">M<hi rend="superscript">r</hi> Millmann<name key="PSN0119737" style="hidden" type="person">Milman, Henry Hart (1791-1868)</name></persName></hi>, Verfasser einer <title xml:id="title_42735d78-0f85-4225-8c81-5fa1d9560680">Geschichte der Juden<name key="PSN0119737" style="hidden" type="author">Milman, Henry Hart (1791–1868)</name><name key="CRT0112424" style="hidden" type="science">The History of the Jews</name></title>, und wegen ihrer sehr angefochten von den Orthodoxen, einen <hi rend="latintype">Prebendal Stall</hi> in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_467c738d-109a-40ef-8d38-6b7072406a7d">Westminster<settlement key="STM0104816" style="hidden" type="locality">Westminster</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi> zu verschaffen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2fd5438a-a0ef-4c2d-b33b-40bdbb985f1b" xml:lang="de">Mr Millmann, Verfasser einer Geschichte der Juden … einen Prebendal Stall in Westminster zu verschaffen – John Murray verlegte 1829 die dreibändige History of the Jews von Henry Hart Milman. Zur Verleihung des »Prebendal Stall« siehe The Spectator Nr. 355 (18. April 1835), S. 366: »The King has been pleased to grant to the Reverend Henry Hart Milman, M.A., the place and dignity of a Prebendary of the Collegiate Church of St. Peter, Westminster, void by the death of the Reverend Evelyn Levett Sutton.« </note>. 3. der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3f6f776d-f775-4e3b-a33d-e38f8799a5ac">M<hi rend="superscript">rs</hi> Hemans<name key="PSN0119738" style="hidden" type="person">Hemans, Felicia Dorothea (1793-1835)</name></persName></hi>, der Dichterin, die sterbend und in Mangel in Irland lag<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_305e693d-64f8-400e-8aee-f4c2615eb5b4" xml:lang="de">Mrs Hemans, der Dichterin, die sterbend und in Mangel in Irland lag – Felicia Dorothea Hemans starb am 15. Mai 1835 in Dublin.</note>, eine Unterstützung zuzuschicken, und 4. ihrem Sohne<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0b2f29b6-f188-4b26-a5eb-a86c0a73b40d" xml:lang="de">ihrem Sohne – Felicia Dorothea Hemans hatte fünf Söhne: Arthur Wynne (1813-1837), George Willoughby (1814-1885), Claude Lewis (1815-1893), Henry William (1817-1871) und Charles Isidore Hemans (1817-1876).</note> eine Stelle zu geben – letztern beiden in einem eigenhändigen<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> Brief, den <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_fc89b325-e30a-48dd-9760-c2ff45dfd3a7">Murray<name key="PSN0113527" style="hidden" type="person">Murray, John Samuel (1778-1843)</name></persName></hi> gelesen hatte, und pries – während die <hi rend="latintype">Radicals</hi> behaupteten, der Mann müßte unter seinen Anstrengungen und Aufregungen “<hi rend="latintype">go mad</hi>”. – Das war allerdings <hi rend="latintype">ungentlemanly</hi>. Der <hi rend="latintype"><title xml:id="title_e063c2e1-8fe4-40dd-bf27-eaf9f405367b">Globe<name key="PSN0119739" style="hidden" type="author">Coulson, Walter (1795–1860)</name><name key="CRT0112425" style="hidden" type="periodical">The Globe and Traveller (bis 1824: The Globe)</name></title></hi> namentlich hatte gesagt <hi rend="latintype">they were killing him by inches<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_bbc11ce9-807c-4909-8a17-f4a55a44a42b" xml:lang="en">they were killing him by inches – engl., sie töteten ihn zentimeterweise.</note></hi>. Das hatte man nämlich allgemein eingesehen, daß das Ministerium still stand und entzwei war, so wie er nur krank wurde. –</p> <p><seg type="closer">Jetzt schließ ich, Freund</seg>, – ich habe wieder zu spät angefangen.</p> <p>Das Bedauern über Dein Nichtkommen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c4047f91-e74c-414c-b8f2-567d5410521b" xml:lang="de">Dein Nichtkommen – siehe Kommentar zu Z.: an der Spitze eines solchen Musikfestes zu stehen … daß ich nicht dabei seyn kann.</note> – jetzt spreche ich historisch – ist eben so allgemein wie unendlich. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_96a605cb-65e5-4820-810b-98b422ab6723">Mrs. Horsley<name key="PSN0112103" style="hidden" type="person">Horsley, Elizabeth Hutchins (1793-1875)</name></persName></hi> trägt mir das ihrerseits expreß auf – sie hätte sich sehr darauf gefreut – jetzt hätte sie nur den Trost davon, daß sie des <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_b081bfac-eb47-4b25-a7e7-d32a9bbc965c">Philharmonic<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi> gar nicht entbehrte. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4268e023-909b-481a-ae55-3c34fc7f6687">Mary<name key="PSN0112107" style="hidden" type="person">Horsley, Mary Elizabeth (1813-1881)</name></persName></hi> verlangt, ich soll ihre eigenen Worte schreiben: sie wäre “<hi rend="latintype">deeadfully disappointed</hi>”. Das <placeName xml:id="placeName_5a4b230c-a9dc-4c83-9c42-2cfceeb4d638"><hi rend="latintype">Philh</hi>.<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> hatte expreß einen KlavierspielPlatz für Dich offen behalten – Gott weiß wer ihn nun kriegt. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1de06a27-4926-4c98-a62f-76e66fb525a6">Neate<name key="PSN0113559" style="hidden" type="person">Neate, Charles (1784-1877)</name></persName></hi> spielt ohnehin schon – wie sind wir herunter! – Ich habe Bücher für Dich, <hi rend="latintype"><title xml:id="title_af170c8e-dd80-4966-a2b0-c753dce33f52">Waferley Novels<name key="PSN0114821" style="hidden" type="author">Scott, (seit 1820) Sir Walter (1771–1832)</name><name key="CRT0110825" style="hidden" type="literature">Waverley Novels</name></title></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6ff656fd-8da3-416b-9eb9-ccaf4baa4a76" xml:lang="de">Bücher für Dich, Waferley Novels – In Brief fmb-1835-01-02-03 (Brief Nr. 1061) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 3. Januar 1835, hatte Mendelssohn »Ein Paar Sachen von Walter Scott, die ich noch nicht kenne […] Ausgabe von Cadell &amp; Co. 1829, jeder Band klein 8° mit einem kleinen Kupfer«, erbeten, »namentlich der Kerker von Edinburg, Ivanhoe, Quentin Durvard oder Nigel, da ich die alle nicht kenne« (Z. 104 ff.). In Brief gb-1835-01-17-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 16. und 17. Januar 1835, teilte die Mutter mit, dass sie die Ausgabe nicht erwerben konnte, Mendelssohn solle sich die entsprechenden Bände der Waverley Novels selbst in Düsseldorf kaufen oder die Romane in London über Ignaz Moscheles oder Carl Klingemann beziehen.</note>, und einige hübsche Kleinigkeiten, – letztere von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d3131b4a-5e57-40d1-9d8b-31b04342e4ec">Mad. Moscheles<name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bab41395-cba8-436d-be18-98debbe6573b" xml:lang="de">einige hübsche Kleinigkeiten … von Mad. Moscheles – siehe die Beilagen zu Brief gb-1835-04-09-01 Charlotte Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, London, 9. April 1835.</note>, und wollte sie mit einem hübschen jungen Manne schicken, den mir <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_16babaa7-d775-4604-a66c-b39c6e583c02">Attwood<name key="PSN0109576" style="hidden" type="person">Attwood, Thomas (1765-1838)</name></persName></hi> als einen Freund von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1a743de5-b9ec-45d4-9c6c-f93486d039a3">George<name key="PSN0109574" style="hidden" type="person">Attwood, George (1795-1884)</name></persName></hi>, Geistlicher, MusikEnthusiastisch, und baldigtst RheinReisender vorgestellt. Er erbot sich nämlich zu allem Möglichen – wie ich ihm am <date cert="high" when="1835-04-06" xml:id="date_21c40db3-2d74-46be-a4d3-5c95e2924ee6">Montag drauf</date> anrede, hat er mit einemmale keinen Platz, – weiß es wenigstens noch nicht – ich mögte ihm das Paket doch schicken, – er wollte es versuchen. Obgleich er nun sehr höflich und aufrichtig verlegen schien – so thun wir das doch nicht, ich muß gerade was feuriges gegeßen oder getrunken haben, – und ich habe die ganze Gelegenheit grandios fallen laßen, und warte nun auf eine andere – ich denke mein Freund <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_88c79b03-73db-40f7-a240-3b0bcefb4395">Benecke<name key="PSN0109825" style="hidden" type="person">Benecke, Friedrich Wilhelm (1802-1865)</name></persName></hi> wird mir aufrichtig helfen. Dann kommen Bücher und die bestellten Kleidungsstücke, an denen <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b11c1d45-3215-4e2c-adef-f375ba135e55">Newton<name key="PSN0113588" style="hidden" type="person">Newton &amp; Co., Schneiderei in London</name></persName></hi> jetzt studirt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e2ad0e54-1eef-4f4b-847d-89749f7b0e35" xml:lang="de">die bestellten Kleidungsstücke, an denen Newton jetzt studirt – siehe dazu Mendelssohns Brief an Klingemann vom 26. März 1835, Z. 98 ff.: »willst Du mir wohl von Newton einen blauen Frack und schwarzen Überrock machen lassen, und das Geld von Moscheles nehmen, der noch etwas für mich in Verwahrung hat, und wenn es noch mehr ist ihn bitten den Rest an Doxats zu geben, damit sie ihn an Vater schicken; die Kleider schick mir mit irgend einer Gelegenheit her; es eilt nicht sehr.« Newton &amp; Co. war eine Schneiderei in London.</note>. </p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="margin">Melde viel, alles mögliche Detail über das <placeName xml:id="placeName_75ef9699-bbec-4573-a7ac-efb5ef81a634">Musikfest<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> – ich mache keinen Plan, aber ich will doch im Stillen hoffen daß sich mir noch irgend ein Ausweg zeigte. Auf alle Fälle halte ich <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_4d5959ee-a6c3-438c-bab4-a0cdb5e1eab3">Frankfurt<settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> mit dem <title xml:id="title_62c99ca9-e10d-40a5-82a3-fc58327b7626">Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_4o38sbjl-113e-frib-mg63-cov9fcigk4zu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> im Herbst fest<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a5844337-196d-4c25-b7d6-42306467952d" xml:lang="de">halte ich Frankfurt mit dem Oratorium im Herbst fest – Zu diesem Zeitpunkt war es noch geplant, dass die Uraufführung des Paulus op. 36 (MWV A 14) durch den Frankfurter Cäcilienverein, der das Oratorium 1831 in Auftrag gegeben hatte, im Oktober bzw. November 1835 stattfinden solle. Die Uraufführung wurde jedoch erst am 22. Mai 1836 während des 18. Niederrheinischen Musikfestes in Düsseldorf realisiert.</note>, – da liegt ja Zeit dazwischen. Wie ich mich beklagte über mein Gebundenseyn, fand mir <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_634b6ff5-e909-48a0-911c-b4ae9cc5cf6c">Mrs Horsley<name key="PSN0112103" style="hidden" type="person">Horsley, Elizabeth Hutchins (1793-1875)</name></persName></hi> zuerst diesen Trost auf, und ich griff mit allen Händen zu.<name key="PSN0112434" resp="writers_hand" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name></add></p> <p><seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="margin"><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_5957cb9d-4345-46ad-a48e-8f46a3233798">M<hi rend="superscript">rs</hi> Calcott<name key="PSN0110248" style="hidden" type="person">Callcott, Caroline Hutchins (1802-1864)</name></persName></hi> wünscht ein Exemplar des <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ed3c3c52-966c-4eda-bc2f-1eeec47fc882">Rafael<name key="PSN0114060" style="hidden" type="person">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)</name></persName></hi>schen <title xml:id="title_5750f07a-b25a-4b20-a809-d94f11d743b5">Violinspielers<name key="PSN0114829" style="hidden" type="author">Sebastiano del Piombo (eigtl. Sebastiano Luciani) (?-1547)</name><name key="CRT0110843" style="hidden" type="art">Der Violinspieler</name><name key="PSN0111024" style="hidden" type="author">Felsing, Georg Jakob (1802–1883)</name><name key="CRT0108697" style="hidden" type="art">Der Violin-Spieler (nach Raffael [→ Sebastiano del Piombo])</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6f5ea033-80b3-43a8-9720-8c55061c826b" xml:lang="de">des Rafaelschen Violinspielers – ein Kupferstich Der Violin-Spieler (1833) von Jakob Felsing nach einem Gemälde, das lange Zeit Raffael zugeschrieben worden war. Es gilt heute als ein Werk von Sebastiano del Piombo (ehemals in der Galleria Sciarra in Rom, heute in Paris, Sammlung Guy de Rothschild).</note> zu haben. Das meinige, in schönem Rahmen, glänzte und leuchtete den Leuten so ein, daß sie mich gebeten haben Dich um die Besorgung zu bitten. <name key="PSN0112434" resp="writers_hand" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name></add></p> <p><add place="margin"><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1385fdfc-61dc-4d05-9a0b-321e7b0294dc">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden" type="person">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName></hi> ist wohl – er chaperonnirt<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_99d50f57-7eb4-4f8c-b125-d6e3bbca5e03" xml:lang="fr ">chaperonnirt – eine junge Dame zu ihrem Schutz begleiten, als Anstandsdame begleiten (von frz. chaperonner).</note> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_7bf08941-2087-4a7b-940a-1bc4c29f1237">Raumer<name key="PSN0114083" style="hidden" type="person">Raumer, Friedrich Ludwig Georg von (1781-1873)</name></persName></hi> den <title xml:id="title_fad36a20-9d36-4a9a-9011-e1d50106b45e">Hohenstaufen<name key="PSN0114083" style="hidden" type="author">Raumer, Friedrich Ludwig Georg von (1781–1873)</name><name key="CRT0112428" style="hidden" type="science">Geschichte der Hohenstaufen und ihrer Zeit</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_addd8650-9d43-4ef7-983b-99e908f6146d" xml:lang="de">Raumer den Hohenstaufen – Anspielung auf Friedrich Ludwig Georg von Raumers Geschichtswerk Geschichte der Hohenstaufen und ihrer Zeit, 6 Bde., Leipzig 1823-1825.</note>, der hier, mit Briefen an halb <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_9a6639c7-1ab1-41db-b058-c4e7e6437529">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi>, angekommen ist. An mich hatte er zwei, einen von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c37d28d6-b54d-42e8-bc6e-194800b39d6f">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName></hi>, – den kriegt ich zu Anfang, – und <date cert="high" when="1835-04-09" xml:id="date_eeec418b-563a-4bd3-af9d-74d9257dee71">gestern</date>, nach wöchentlichem Zwischenraum einen andern, mit deutscher Adresse – <hi rend="latintype">per PennyPost</hi> – als Aufwärmer – er war von Deinem Vetter <persName xml:id="persName_880c4c10-0838-43a8-bf27-cda35e132723">Benny<name key="PSN0113222" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Georg Benjamin (Benny) (1794-1874)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_55ed72aa-f457-4c65-a37e-d8715ab787ff" xml:lang="de">er war von Deinem Vetter Benny – Brief von Georg Benjamin Mendelssohn in Bonn an Carl Klingemann in London vom 1. März 1835 (heutiger Standort: D-B, Handschriftenabteilung, Autogr. I/251/1).</note>.<name key="PSN0112434" resp="writers_hand" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name></add></p> <p><seg type="pagebreak"> |1|<pb n="1" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="margin">Hier am Rande versteht sichs, daß Du auch in Deinem Predigen Recht hast – laß mir die große Zeitung – darin hast Du Unrecht. Nie habe ich als Zweck Reform und Reformiren wollen – wo hast Du das her? weißt Du nicht daß ich am <date cert="high" when="1798-12-02" xml:id="date_58c43603-b57e-4cf4-afc2-df8b9e466cd9">2 <hi rend="latintype">Dec</hi> 1798</date>. geboren bin, – ich weiß wohl daß die Bewegung der Zweck aller jener Dinge ist, und kann allenfalls mit Euch jammern daß ich mich nicht mit bewege. Aber sonst hast Du Recht, man soll nicht klagen, – nicht richtig klagen, – nicht mal seinem besten Freunde, – und man soll namentlich Niemandem das Gefühl von abschmäckigem Elend, das man heute hat und morgen verliert, wohleingepackt 5 Tage später zukommen laßen. Ein bischen davon laß mir hingehen, bedenke daß ich neben eignem Versäumen auch heut nicht über Glück<name key="PSN0112434" resp="writers_hand" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name></add> <add place="top">zu klagen habe. –<name key="PSN0112434" resp="writers_hand" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name></add></p> <p><add place="top">Aber thun soll man was, und ich nehme mir vor viel vorzunehmen wenn hier die Völkerwanderung losgeht und ich und <hi rend="latintype">Bury Street</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3b5da5d5-d3da-4b68-90b5-cb32b4830119" xml:lang="de">Bury Street – Nr. 37 Bury Street, St. James’, Carl Klingemanns Adresse in London.</note> allein bleiben. Sonderbar ists, daß während Du so schriebst, ich mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3dbb25cc-3b87-4d53-b6dd-770e8040b22b">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden" type="person">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName></hi> so sprach, wie ich hier spreche.<name key="PSN0112434" resp="writers_hand" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name></add></p> </div> </body> </text></TEI>