gb-1835-04-06-01
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Berlin, 6. April 1835
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN 2-3 / 7/4], [???], Siegel. – Datierung ermittelt: Die Tagesangabe ist undeutlich geschrieben. Gemäß Brief gb-1835-04-06-02 Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 6. April 1835, reisten Johann Daniel Wagner und Karl Wilhelm Pohlke am Dienstag, dem 7. April 1835, nach Paris ab. Fanny Hensel schrieb hier: »Wagner und Pohlke reisen morgen nach Paris zur Ausstellung«, demnach müsste vorliegender Brief am 6. April, und nicht am 8. April geschrieben worden sein. Letzteres Datum widerspräche zudem dem Berliner Poststempel vom 7. April.
Fanny Hensel
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
frei.
Es sey, bei den Pforten der Hölle, laß mich in den Alt eintragen. Wir werden einige Tage vor dem
Alles von
Berlin, 6ten April 35 Es sey, bei den Pforten der Hölle, laß mich in den Alt eintragen. Wir werden einige Tage vor dem Musikfest eintreffen, um noch die letzten Proben mitzumachen, ich werde es aber kennen, denn wie das in der Ordnung ist, saß ich gestern am Clavier und spielte die ersten Noten des ersten Chors von Salomon, als Dein Brief ankam, worin Du Dich freust, ich freue mich auch, das kannst Du glauben. Bestelle uns also Quartier, aber mit der schönen Idee des Zusammen Einquartirens wird es nichts werden. Wir kommen nicht allein, sondern mit Sebastian und Minna, aber ohne Dienstboten, und es ist doch ein Ding der Unmöglichkeit, zu wildfremden Leuten, die nicht Wirthsleute sind, 4 Mann hoch einzutreten, und zu sagen: lieber Mann, da sind wir. Dazu gehört wenigstens rheinische Unbefangenheit, die wir leider nicht haben. Ob Ihr mich mit Eurem flüssigen Kräuterkissen, das Ihr mit dem poetischen Namen Maitrank beehrt, und das doch nur die schlechteste Copie von Bischof ist, versöhnen werdet, das ist mir sehr zweifelhaft. Indessen will ich, sobald es mir schmeckt, gern gestehn, daß ich mich geirrt habe. Eins will ich Dir aber sagen, wenn Du einen ungehörigen Lärm von mir machst und die Leute gar auf mein Spiel gespannt werden, so komm ich gar nicht. Ich habe ohnedies eine so unvernünftige Furcht vor Dir, (und außerdem vor keinem Menschen mehr außer ein bischen vor Vater) daß ich ja eigentlich nie in Deiner Gegenwart ordentlich spiele und z. B. acompagniren, was ich wirklich gut machen kann, das weiß ich selber, würde ich nie versuchen, das weiß wenn Du da bist. Ich sehe schon jetzt, wie Du mich in Düsseldorf quälst, und wie ich mich ängstige, und wie ich pudle und pfusche und mich ärgre. Da nun vollends, wo sie gewöhnt sind, das was ich irgend spielen könnte, von Dir zu hören. Und nun wollen wir noch einmal einen andern Gegenstand reiflich überlegen. Vater hat neulich wieder gegen Jemand geäußert, er wünsche zum Oktober zu Deinem Oratorium nach Frankfurt zu kommen. Ist es nun schon gewiß daß diese Aufführung statt findet und bleibst Du die letzten Monate vorher, Aug. und Sept. in Düsseldorf, so solltest Du die Eltern einladen, Dich dort zu besuchen, und diese Monate etwa abwechselnd in Düsseldorf und Horchheim zuzubringen. Ich habe verschiedene Gründe, dies sehr zu wünschen. Erstlich glaube ich die Eltern werden sehr viel Vergnügen mit aller Gemächlichkeit haben können. Zweitens aber will ich Dir im Vertrauen sagen, daß Beckchen böse auf uns ist, weil wir des Musikfestes wegen unsre Reise etwas verschoben haben. Sie glaubt, oder giebt ihrer üblen Laune wegen vor zu glauben, daß sie in ihren Reiseplanen dadurch gestört werde. Da wir aber Beide von Anfang an den Plan hatten, ein Seebad zu gebrauchen, und man das nur in einer ganz beschränkten Jahreszeit kann, so waren wir immer übereingekommen, 4 Wochen ungefähr zusammen wegzubleiben. Daß nun aus diesen 4 Wochen vielleicht 6 werden, ist doch nicht von solcher Wichtigkeit, daß sie ihre Reise deshalb aufzugeben nöthig hätte, um so mehr, als unsre Abwesenheit in den Sommer fällt, wo die Tage lang sind, das Wetter gut, Vater viel im Freien seyn, und also das Vorlesen weit weniger vermissen wird, als im Winter? So ungerecht ich also ihre Beschwerde auch finde, so unangenehm ist es mir doch, daß sie meinetwegen brummt, und Du kannst glauben, daß es mir die Freude an der Reise recht dämpft. Wenn aber jener Plan zu Stande käme, der würde Alles ins Gleiche bringen. Sobald ich Stosch sehe, spreche ich Mutters wegen mit ihm, ich bezweifle nicht, daß er sie wird reisen lassen. Bei Vater bedarf es kaum einer Frage, da es die Aerzte voriges Jahr sogar wünschten, sein Fuß geheilt ist, und sich mit seinen Augen wenig verändert hat. Ueberlege und schreibe mir, aber bald. Daß Du meines zweiten Beweggrundes nicht erwähnst, versteht sich von selbst. Wir haben unsre Reise in sofern abgeändert, als wir von Cölln aus erst in ein Seebad und dann nach Paris zu reisen gedenken. Hast Du also Zeit und Lust uns zu begleiten, so schmeiß Dich ein wenig mit ins Meer. Wagner und Pohlke reisen morgen nach Paris zur Ausstellung, und werden uns dort erwarten und im Winter zurückkommen. Die beiden jungen Leute haben sich auf ehrenvolle Weise die Mittel zu dieser Reise erworben. Ueberhaupt steht es im Attelier sehr gut, es ist Alles von der letzten Ausstellung verkauft. Leb wohl, mein bester Felix, wie freue ich mich.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-04-06" xml:id="date_c7aeea98-af85-4ddc-919c-1e3a16841200">6. 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Wir werden einige Tage vor dem <placeName xml:id="placeName_9d1c676e-d3b0-404b-b772-23c736356e06">Musikfest<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> eintreffen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a2ece928-d899-49be-b131-ebd86b7e1b83" xml:lang="de">laß mich in den Alt eintragen. Wir werden einige Tage vor dem Musikfest eintreffen – Ursprünglich wollte Wilhelm Hensel zur Pariser Kunstausstellung reisen. Wegen des Ankaufs seines Ölgemäldes Christus vor Pilatus verzögerte sich die Abreise. Der Plan wurde später aufgegeben, da die Ausstellung bereits am 1. Mai beendet wurde. Die Hensels reisten dann am 28. Mai 1835 von Berlin ab. Sie besuchten am 7. und 8. Juni gemeinsam mit Abraham und Lea Mendelssohn Bartholdy sowie mit der Schwester Rebecka das von Felix Mendelssohn Bartholdy geleitete 17. Niederrheinische Musikfest in Köln. Rebecka Lejeune Dirichlet sang das Musikfestprogramm im Sopran mit, Fanny Hensel im Alt (Klein, Briefe aus Paris, S. 7 f.).</note>, um noch die letzten Proben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a8b1a395-11d0-44e7-b938-dea9efe2244d" xml:lang="de">die letzten Proben – siehe dazu die Beilage zu Nr. 158 und 159 der Kölnischen Zeitung vom 7. Juni 1835: »1) Wer zur Mitwirkung bei den Hauptproben und den Aufführungen zugelassen werden will, muß den Vorübungen dahier oder in den benachbarten Städten fleißig beigewohnt oder, wenn ihm wegen Entlegenheit seines Wohnorts dieses unmöglich war, sich in Besitz einer Musikpartie gesetzt und diese gehörig eingeübt haben. 2) Unumgänglich nothwendig ist der Besuch der Hauptproben, welche Montag den 8 Juni, Vormittags 8 Uhr, Statt finden werden.«</note> mitzumachen, ich werde es aber kennen, denn wie das in der Ordnung ist, saß ich <date cert="high" when="1835-03-05" xml:id="date_354a5760-6d5d-4af3-8fab-1f2bfd593e71">gestern</date> am Clavier und spielte die ersten Noten des ersten Chors <add place="above">von <title xml:id="title_8bf56e73-fb38-44fd-8040-70a322bd20c3">Salomon<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0109020" style="hidden" type="music">Solomon HWV 67</name></title><name key="PSN0111893" resp="writers_hand" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ccd1ec70-efec-48d8-8d89-17c8f0b1d533" xml:lang="de">des ersten Chors von Salomon – der Chorus of Priests »Your harps and cymbals sound«, Nr. 2 aus Georg Friedrich Händels Solomon HWV 67. Fanny Hensel studierte das Oratorium, das sie unter der Leitung des Bruders Felix in Köln mitsingen wollte.</note>, als <title xml:id="title_573b5442-fb8b-4832-8a17-783d3d03df9b">Dein Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-04-03-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 3. April 1835</name> </title> ankam, worin Du Dich freust, ich freue mich auch, das kannst Du glauben. Bestelle uns also Quartier<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d6595656-b056-40b5-98c8-b512a5a9357b" xml:lang="de">Bestelle uns also Quartier – Die angereisten Familien Mendelssohn Bartholdy und Hensel logierten im Kölner Hotel »Königlicher Hof« am Thurnmarkt 16-20, am linken Rheinufer zwischen Heumarkt und Rheingasse. Vgl. Brief fmb-1835-05-23-01 (Brief Nr. 1162) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 23. Mai 1835.</note>, aber mit der schönen Idee des Zusammen Einquartirens wird es nichts werden. Wir kommen nicht allein, sondern mit <persName xml:id="persName_d2c95ba0-939e-4f19-9a85-4ee2e2438654">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> und <persName xml:id="persName_0d8cfb83-3759-462f-bac8-ce1f7ca0b4f2">Minna<name key="PSN0111900" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelmine (Minna) (1802-1893)</name></persName>, aber ohne Dienstboten, und es ist doch ein Ding der Unmöglichkeit, zu wildfremden Leuten, die nicht Wirthsleute sind, 4 Mann hoch einzutreten, und zu sagen: lieber Mann, da sind wir. Dazu gehört wenigstens rheinische Unbefangenheit, die wir leider nicht haben. Ob Ihr mich mit Eurem flüssigen Kräuterkissen, das Ihr mit dem poetischen Namen Maitrank<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_dc0f4143-000b-4070-b1dd-9216f59d181d" xml:lang="de">Maitrank – auch Maibowle; Getränk aus Waldmeister, leichtem Weißwein und Zucker.</note> beehrt, und das doch nur die schlechteste Copie von Bischof<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5c79385f-0a70-4608-83b4-61f890a1f1bd" xml:lang="de">Bischof – auch Bischofwein; kaltes Getränk aus Rotwein, der Schale von grünen bitteren Pomeranzen und Zucker.</note> ist, versöhnen werdet, das ist mir sehr zweifelhaft. Indessen will ich, sobald es mir schmeckt, gern gestehn, daß ich mich geirrt habe. Eins will ich Dir aber sagen, wenn Du einen ungehörigen Lärm von mir machst und die Leute gar auf mein Spiel gespannt werden, so komm ich gar nicht. Ich habe ohnedies eine so unvernünftige Furcht vor Dir,<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> (und außerdem vor keinem Menschen mehr außer ein bischen vor <persName xml:id="persName_4299588f-f230-4481-9d31-33e1da07082a">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>) daß ich ja eigentlich nie in Deiner Gegenwart ordentlich spiele und z. B. <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_8c767383-ea6e-4051-b1f9-d254a2ea499b"> <sic resp="writer">acompagniren</sic> <corr resp="editor">accompagniren</corr> </choice>, was ich wirklich gut machen kann, das weiß ich selber, würde ich nie versuchen, <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_80d5039e-5a93-4dfa-84e7-3ca50fbc3f60">das weiß</del> wenn Du da bist. Ich sehe schon jetzt, wie Du mich in <placeName xml:id="placeName_3c21a1a8-109d-438c-9150-46cab286f565">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> quälst, und wie ich mich ängstige, und wie ich pudle<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_5e4476a1-de3a-4cf7-80ef-da832fc46687" xml:lang="de">pudle – umgangssprachlich, etwas schlecht und fehlerhaft betreiben (vgl. Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm, Bd. VII, Leipzig 1889, Sp. 2205).</note> und pfusche und mich ärgre. Da nun vollends, wo sie gewöhnt sind, das was ich irgend spielen könnte, von Dir zu hören. Und nun wollen wir noch einmal einen andern Gegenstand reiflich überlegen. <persName xml:id="persName_4deb6723-4405-4550-936d-333e87d3e655">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> hat neulich wieder gegen Jemand geäußert, er wünsche zum Oktober zu Deinem <title xml:id="title_8fb98af4-df19-4e67-b144-d275fa0dede3">Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vu8hlap1-ocbz-4pid-akff-secumhjkn2xh"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> nach <placeName xml:id="placeName_1c12d9a5-30ae-4569-93a0-78d531de8d1b">Frankfurt<settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu kommen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5f4bf41c-da85-4849-8d49-327efcfe547e" xml:lang="de">zum Oktober zu Deinem Oratorium nach Frankfurt zu kommen – Zu diesem Zeitpunkt war es noch geplant, dass die Uraufführung des Paulus op. 36 (MWV A 14) durch den Frankfurter Cäcilienverein, der das Oratorium 1831 in Auftrag gegeben hatte, im Oktober bzw. November 1835 stattfinden solle. Die Uraufführung wurde jedoch erst am 22. Mai 1836 während des 18. Niederrheinischen Musikfestes in Düsseldorf realisiert.</note>. Ist es nun schon gewiß daß diese Aufführung statt findet und bleibst Du die letzten Monate vorher, Aug. und Sept. in <placeName xml:id="placeName_0bcdb611-4555-4613-92c1-bc003697e7e8">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, so solltest Du <persName xml:id="persName_5e41d570-00b5-4d85-86df-4c1258149831">die Eltern<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> einladen, Dich dort zu besuchen, und diese Monate etwa abwechselnd in <placeName xml:id="placeName_6771c939-a952-4cdf-b95f-7be707c8a1fc">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und <placeName xml:id="placeName_77379133-317e-4323-95d4-96256257a455">Horchheim<settlement key="STM0100149" style="hidden" type="locality">Horchheim</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_85b190df-0b8f-46c4-a88c-160b621811cd" xml:lang="de">Horchheim – Dort besaß Mendelssohns Onkel Joseph Mendelssohn seit 1818 ein Weingut. Seine Familie verbrachte dort alljährlich die Spätsommer und die Zeit der Weinlese. Siehe dazu Baur, Felix Mendelssohn Bartholdy, S. 221-236.</note> zuzubringen. Ich habe verschiedene Gründe, dies sehr zu wünschen. Erstlich glaube ich <persName xml:id="persName_9d58096c-179e-447e-b448-9bfc7ac24776">die Eltern<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> werden sehr viel Vergnügen mit aller Gemächlichkeit haben können. Zweitens aber will ich Dir im Vertrauen sagen, daß <persName xml:id="persName_b162b9e4-f6cb-48ef-bfad-5259d3f91fb3">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> böse auf uns ist, weil wir des <placeName xml:id="placeName_95609dfb-6be0-4518-81a1-0cc6a0e63ef9">Musikfestes<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> wegen unsre Reise etwas verschoben haben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_21f70be3-f790-49f4-ad6e-f9d67cf01ef9" xml:lang="de">weil wir des Musikfestes wegen unsre Reise etwas verschoben haben – siehe Kommentar zu Z.: laß mich in den Alt eintragen. Wir werden einige Tage vor dem Musikfest eintreffen.</note>. Sie glaubt, oder giebt ihrer üblen Laune wegen vor zu glauben,<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> daß sie in ihren Reiseplanen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8b1ced78-3bfb-4223-91b6-7b3105882fd9" xml:lang="de">Beckchen … ihren Reiseplanen – siehe dazu Brief gb-1835-04-06-02 Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 6. April 1835.</note> dadurch gestört werde. Da wir aber Beide von Anfang an den Plan hatten, ein Seebad zu gebrauchen, und man das nur in einer ganz beschränkten Jahreszeit kann, so waren wir immer übereingekommen, 4 Wochen ungefähr zusammen wegzubleiben. Daß nun aus diesen 4 Wochen vielleicht 6 werden, ist doch nicht von solcher Wichtigkeit, daß sie ihre Reise deshalb aufzugeben nöthig hätte, um so mehr, als unsre Abwesenheit in den Sommer fällt, wo die Tage lang sind, das Wetter gut, <persName xml:id="persName_92b0fdeb-a315-4e28-a34a-950abc185a0a">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> viel im Freien seyn, und also das Vorlesen weit weniger vermissen wird, als im Winter? So ungerecht ich also ihre Beschwerde auch finde, so unangenehm ist es mir doch, daß sie meinetwegen brummt, und Du kannst glauben, daß es mir die Freude an der Reise recht dämpft. Wenn aber jener Plan zu Stande käme, der würde Alles ins Gleiche bringen. Sobald ich <persName xml:id="persName_51697843-5edb-4f12-9917-717de8f5cdd5">Stosch<name key="PSN0115165" style="hidden" type="person">Stosch, August Wilhelm (seit 1823) von (1783-1860)</name></persName> sehe, spreche ich <persName xml:id="persName_0007a643-2157-436b-b4f9-8ef8d0aff0d7">Mutters<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> wegen mit ihm, ich bezweifle nicht, daß er sie wird reisen lassen. Bei <persName xml:id="persName_4996b4c7-1fd4-4de6-93d4-5289ce327fc9">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> bedarf es kaum einer Frage, da es die Aerzte voriges Jahr sogar wünschten, sein Fuß geheilt ist<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4ce2af4f-b177-4d96-b967-f3dc840dc2de" xml:lang="de">Vater … sein Fuß geheilt ist – Abraham Mendelssohn Bartholdy war Anfang Oktober 1834 über ein Brett gestolpert und hatte sich dabei Wunden an beiden Beinen zugezogen. Vgl. Brief gb-1834-12-08-02 Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 8. Dezember 1834. Der Arzt Johann Friedrich Dieffenbach hatte die Wunden versorgt, diese waren erst vor kurzem verheilt.</note>, und sich mit seinen Augen wenig verändert hat. Ueberlege und schreibe mir, aber bald. Daß Du meines zweiten Beweggrundes nicht erwähnst, versteht<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> sich von selbst. Wir haben unsre Reise in sofern abgeändert, als wir von <placeName xml:id="placeName_79278272-99d9-49cf-a814-a44338f6282d">Cölln<settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> aus erst in ein <placeName xml:id="placeName_17fe6c93-adb9-4c08-bcf3-8dce8d8b4e77">Seebad<settlement key="STM0100600" style="hidden" type="locality">Boulogne-sur-mer</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> und dann nach <placeName xml:id="placeName_76dc783c-b6a7-4afe-a932-0efef177f35a">Paris<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_174862a1-b1eb-44ff-b811-aa436a60b880" xml:lang="de">unsre Reise … von Cölln aus erst in ein Seebad und dann nach Paris – Nach dem Kölner Musikfest machte die Familie Hensel einen Zwischenaufenthalt in Düsseldorf. Von dort reisten sie am 21. Juni 1835 direkt nach Paris, wo sie wahrscheinlich am 25. Juni eintrafen. Die Hensels wählten Boulogne-sur-mer für ihren anschließenden Sommeraufenthalt. Sie verbrachten dort die Zeit vom 9. August bis zum 10. September 1835 (Klein, Briefe aus Paris, S. 9, und Hensel, Tagebücher, S. 66-68). Zum Frankreich-Aufenthalt Ende Juni bis zum September 1835 siehe Klein, Briefe aus Paris, und Hensel, Tagebücher, S. 64-72.</note> zu reisen gedenken. Hast Du also Zeit und Lust uns zu begleiten, so schmeiß Dich ein wenig mit ins Meer.</p> <p><persName xml:id="persName_0e34a878-1b5b-41a8-80de-424aea1874fb">Wagner<name key="PSN0115595" style="hidden" type="person">Wagner, Johann Daniel Lebrecht Franz (1810-1883)</name></persName> und <persName xml:id="persName_8a80afdb-e4e8-4e6f-b81f-45d7fa301fd9">Pohlke<name key="PSN0113934" style="hidden" type="person">Pohlke, Karl Wilhelm (1810-1876)</name></persName> reisen <date cert="high" when="1835-04-07" xml:id="date_67da943e-20ae-4b20-8fa6-54761122d837">morgen</date> nach <placeName xml:id="placeName_53a7c2f9-dfc9-4db9-9a53-7385491135d0">Paris<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> zur <placeName xml:id="placeName_9fe4dfe6-0a7a-4b09-b272-15a76eea178b">Ausstellung<name key="NST0100347" style="hidden" subtype="Kunstausstellung im Salon carré 1835" type="institution">Louvre</name><settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a316bfd0-0ee0-4355-a966-a4c05469e4a0" xml:lang="de">Wagner und Pohlke reisen morgen nach Paris zur Ausstellung – Johann Daniel Lebrecht Franz Wagner und Karl Wilhelm Pohlke waren in den Jahren 1832 bis 1836 Malschüler von Wilhelm Hensel (Lowenthal-Hensel / Arnold, Wilhelm Hensel, S. 186). Sie besuchten im Frühjahr 1835 die Kunstausstellung im Salon carré im Pariser Louvre.</note>, und werden uns dort erwarten und im Winter zurückkommen<note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_69b12a6b-0020-40f0-8591-f1b124c6f5ee" xml:lang="de">zur Ausstellung, und werden uns dort erwarten und im Winter zurückkommen – nachträglich interlinear eingefügt.</note>. Die beiden jungen Leute haben sich auf ehrenvolle Weise die Mittel zu dieser Reise erworben. Ueberhaupt steht es im Attelier sehr gut, es ist <hi n="1" rend="underline">Alles</hi> von <placeName xml:id="placeName_6e1f3705-764d-4156-8066-aca4e4b68312">der letzten Ausstellung<name key="NST0100304" style="hidden" subtype="Kunstausstellung" type="institution">Königlich Preußische Akademie der Künste</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> verkauft<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_40032be5-80cc-4adb-b4a4-96cfa6c7f5e6" xml:lang="de">es ist Alles von der letzten Ausstellung verkauft – Wilhelm Hensel hatte während der 30. Kunstausstellung der Königlich Preußischen Akademie der Künste (14. September bis 26. November 1834) nur das Bild Christus vor Pilatus ausgestellt. Hier sind die Bilder seiner Schüler gemeint. Vgl. dazu Katalog Akademie-Ausstellung 1834, und Lowenthal-Hensel / Arnold, Wilhelm Hensel, S. 202 f.</note>. Leb wohl, mein bester Felix, wie freue ich mich.</p> </div> </body> </text></TEI>