]> Brief: gb-1835-03-24-01

gb-1835-03-24-01

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>Berlin, 24. März 1835 Deine Partitur mit dem 2 Louisd’or Einbande, womit ich aber gar nicht sagen will, daß die Schale mehr werth sey, als der Kern, habe ich dem Herrn von Humboldt selbst übergeben, und von ihm in Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; Düsseldorf, 11. März 1835 Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 3. April 1835 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Leipzig D-LEsm Leipzig, Stadtgeschichtliches Museum Musik- und Theatergeschichte MT/2011/363. Autograph Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 24. März 1835 Deine Partitur mit dem 2 Louisd’or Einbande, womit ich aber gar nicht sagen will, daß die Schale mehr werth sey, als der Kern, habe ich dem Herrn von Humboldt selbst übergeben, und von ihm in

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse von Lea Mendelssohn Bartholdys Hand, 1 Poststempel [BERLIN 5-6 / 24 / 3], Siegel.

Rebecka Lejeune Dirichlet, Abraham Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy. Briefteil von Abraham Mendelssohn Bartholdy notiert von Rebecka Lejeune Dirichlet, mit eigenhändiger Unterschrift von Abraham Mendelssohn Bartholdy.

Green Books, GB-Ob, M.D.M. d. 30/34a.

Sammlung Dr. Rudolf Elvers, Berlin (bis Anfang 2011).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

24. März 1835 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) DüsseldorfDeutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) (als Vater) Berlin den 24sten März. Lieber Felix

Deine Partitur<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qszwkfkf-mc0g-34up-rx4n-jsu7hhsuawro"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100626" style="hidden">Drei Konzert-Ouvertüren für Orchester, 1835; enthält MWV P 3, P 7 und P 5<idno type="MWV">SD 10</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_owbgafap-evc7-tx9t-wmwy-tgyjxuli4rzp"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mmce2m4c-7pas-e6zt-j1mh-3lflozjtoyjg"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_65xicgp5-lklp-qs0b-bsrj-7gvqx1iwomtz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name> mit dem 2 Louisd’or Einbande, womit ich aber gar nicht sagen will, daß die Schale mehr werth sey, als der Kern, habe ich dem Herrn von Humboldt selbst übergeben, und von ihm in den liebenswürdigsten Worten die Versicherung erhalten, daß er solche sofort dem KronprinzenPreußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861) zu Füßen legen werde. Er hat mit dabei wiederholt von den dem besondern Antheile gesprochen, welchen der KronprinzPreußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861) an Dir und Deiner Production nimmt, und selbst im Familienkreise bei jeder sich dazu ereignenden Veranlassung äußert; mir schon ganz recht, wenn Dich das Alles einmal auf eine zweckmäßige, würdige Weise hierher zurückführen könnte. Denn wenn Deutschland Dein Vaterland ist, so ist doch BerlinBerlinDeutschland Deine Vaterstadt und No. 3 in der Leipz. Str.Leipziger Straße Nr. 3BerlinDeutschland Dein Vaterhaus, letzteres wird ohnedies bald, da PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) uns auch verlassen wirdda Paul uns auch verlassen wird – Paul und Albertine Mendelssohn zogen nach ihrer Hochzeit am 27. Mai 1835 in das Haus des Juweliers Johann Carl Edouard Wagner Alter Packhof 8 (vgl. Wohnungsanzeiger für Berlin, 1836, [S. 13]; dort unter »Bartholdy« geführt)., des Raumes für MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) und mich zu viel haben.

Dein Kölnisches17. Niederrheinisches Musikfest (1835)KölnDeutschland ProgrammDein Kölnisches Programm – Das Programm des 17. Niederrheinischen Musikfestes in Köln teilte Mendelssohn in Brief fmb-1835-03-11-01 (Brief Nr. 1110) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 11. März 1835, mit. Für den ersten Tag (7. Juni 1835): In der Vorbereitungsphase des Festes schlug Mendelssohn die Aufführung der Orchestersuite Nr. 3 D-Dur, BWV 1068, von Johann Sebastian Bach vor. Letztendlich wurde dieses Werk aber nicht in das Programm aufgenommen. Stattdessen wurde die von Mendelssohn alternativ genannte Ouvertüre zu Carl Meisls Die Weihe des Hauses C-Dur, op. 124, von Ludwig van Beethoven gespielt. Als Hauptwerk des ersten Tages erklang Georg Friedrich Händels Oratorium Solomon HWV 67. Der zweite Festtag (8. Juni 1835) bestand aus Ludwig van Beethovens 8. Sinfonie F-Dur, op. 93, Johann Friedrich Reichardts Hymne für vier Solostimmen, Chor und Orchester Miltons Morgengesang, Carl Maria von Webers Ouvertüre zur Oper Euryanthe op. 81 (WeV C. 9) sowie aus Luigi Cherubinis Marche religieuse und der Hymne aus der Krönungsmesse A-Dur für Charles X. (1825). Vgl. eine der Ankündigungen des Musikfestes in der Beilage zu Nr. 151 der Kölnischen Zeitung vom 31. Mai 1835. verspricht viel, und Du bist ein Mann, der hält, was er verspricht. Eins aber bitte ich Dich, mir näher zu erklären,. Wenn ich nämlich voraussetzen muß, daß Du selbst die Orgel spielen in dem Händelschen Oratorium<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0109020" style="hidden" type="music">Solomon HWV 67</name>daß Du selbst die Orgel spielen in dem Händelschen Oratorium – Den Orgelpart in Georg Friedrich Händels Oratorium Solomon HWV 67 spielte der Kölner Domorganist Franz Weber (Hauchecorne, Musikfeste, Anhang, S. 18)., wie läßt sich das mit der Direktion vereinigen, das scheint mir ganz unmöglich; übrigens |2| aber scheint gefällt mir die Idee ganz besonders außerordentlich und schon in so fern neu, da sie ganz alt ist. Da ich nicht glaubte daß Du daraus ein Geheimniß machen wolltest, so sprach ich in diesen Tagen mit dem Dr. v. WoringenWoringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870) darüber, welcher sich vornahm, gleich an ThibautThibaut, Anton Friedrich Justus (1772-1840) in HeidelbergHeidelbergDeutschland Mittheilung davon zu machen, der, meinte er, zur Aufführung dann nach KölnKölnDeutschland kommen würde, und müßte es zu Fuße seyn. Die AkademieSing-AkademieBerlinDeutschland, von welcher man von KölnKölnDeutschland aus die Stimmen erbeten hatte, schickt solche; was werden sie Dir aber helfen, da sie alle gemoselMosel, Ignaz Franz (seit 1817) Edler von (1772-1844)tgemoselt – Ignaz Franz Edler von Mosel hat mehrere Oratorien von Georg Friedrich Händel bearbeitet und einige davon publiziert: Samson HWV 57 (Druck: Wien, Mechetti 1813), Jephta HWV 70 (1816 u. a., Druck: Wien, Haslinger 1831), Israel in Egypt HWV 54 (1817), Deborah HWV 51 (1817), Solomon HWV 67 (Druck: Wien 1825), Hercules HWV 60 (1826), Belshazzar HWV 61 (1828, Druck Klavierauszug: Wien, Haslinger 1838) und später Athalia HWV 52 (1836). Vgl. Bernd Edelmann, Der bürgerliche Händel. Deutsche Händel-Rezeption von 1800 bis 1850, in: Händel unter den Deutschen (Musik-Konzepte 131), Göttingen 2006, S. 43. sind.

Da es mit meinen Augen in diesem Jahre wohl gewiß nicht zur Operationmit meinen Augen … nicht zur Operation – Abraham Mendelssohn Bartholdy litt aufgrund einer Diabetes-Erkrankung an einer starken Sehschwäche. kommen wird, leicht aber das Pferd verhungern könnte, während das Gras wächst, und da Alles aus dem Hause heraus fliegen will, s gedenke auch ich an Reiseprojekte für MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) und mich. Ich bitte Dich daher, wenn Du Deine Pläne gemacht hast, mich davon zu benachrichtigen, vielleicht ließe sich etwas kombiniren. Steht denn die Aufführung des Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_sgn7msla-gjmf-bg7i-v8kx-hbxihmsk1pjw"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> in Frft. a. M.Frankfurt a. M.Deutschland im Herbstedie Aufführung des Paulus in Frft. a. M. im Herbste – Das Oratorium Paulus op. 36 (MWV A 14) war 1831 vom Frankfurter Cäcilienverein in Auftrag gegeben worden. Die Uraufführung fand jedoch nicht, wie geplant, im Oktober 1835 in Frankfurt a. M., sondern erst am 22. Mai 1836 während des 18. Niederrheinischen Musikfestes in Düsseldorf statt. fest? Sehr viel Vergnügen macht es mir, daß Du den Reichartschen Morgengesang<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752–1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name> zur Aufführung bringen willst, was auch dem SteffensschenSteffens, Familie von → Henrik S. Hause große Freude machtdaß Du den Reichartschen Morgengesang zur Aufführung bringen willst, was auch dem Steffensschen Hause große Freude macht – Felix Mendelssohn Bartholdy plante die Aufführung von Johann Friedrich Reichardts Hymne für vier Solostimmen, Chor und Orchester Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«) während des 17. Niederrheinischen Musikfestes in Köln. Johanna Steffens, die Ehefrau des Naturphilosophen Henrik Steffens, war die Tochter von Reichardt.; ich bin recht begierig zu hören, wie das ausfallen wird. Ubrigens bin ich nach Überlegung aller Gründe pro und contra am Ende doch auch darin mit Dir einverstanden daß Du nichts von Deinen eignen Productionen giebstdaß Du nichts von Deinen eignen Productionen giebst – siehe Brief fmb-1835-02-27-01 (Brief Nr. 1104) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 27. Februar 1835, Z. 17 f.: »ich will das Comité bitten, das soviel wie möglich einzuführen, daß der Dirigent keine eignen Sachen giebt«.. Sollte aber auch in |3| KölnKölnDeutschland ein dritter Koncertmorgen entstehen, so würde sich dazu wohl ein Koncert od. sonstiges Klavierstück von Dir schicklich anbringen lassen. Und schicke mir bald einmal wieder einen Brief, und laß mich, wie gesagt, sobald als möglich wissen, was Du vorhast.

Was hast Du denn zu KabrunKabrun, Carl (1805-1835) gesagt?Was hast Du denn zu Kabrun gesagt? – Der ehemalige Referendar am Berliner Stadtgericht Carl Kabrun hatte sich am 24. Februar 1835 auf dem von ihm 1834 erworbenen Gut Haus Marck in Tecklenburg erschossen. Siehe Otto Völkel, Jacob Kabrun und die Gründung und Entwicklung der Handels-Academie, in: Festschrift zur Erinnerung an das fünfzigjährige Bestehen der Danziger Handels-Academie (Kabrun’sche Stiftung), Danzig 1882, S. 12 f. Es ist doch merkwürdig, daß man sich erschießen kann, um dem Müßiggang zu entgehen. Leb wohl.

Dein Vater A
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)

Wenn ich, aufrichtig gesprochen, auch wenig v. einer Reise für uns poor old folks halte, so ists doch ein Vergnügen für VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835), sich mit Plänen zu unterhalten: Deinen Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_0tvuanca-yydn-58wo-cnax-ea8mzngll8yh"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> zu hören steckt ihm am meisten im Kopf. Von einer Operation kann dies Jahr nicht die Rede sein und wenn es mit den Augen auch nicht beßer geht, ists auch gar nicht ärger und die Gesundheit ist Gottlob vortrefflich. Dieff.Dieffenbach, Johann Friedrich (1792-1847) kömmt alle 3 od. 4 Tage und verbindet selbstDieff. kömmt alle 3 od. 4 Tage und verbindet selbst – Der Arzt Johann Friedrich Dieffenbach versorgte die Wunden, die sich Abraham Mendelssohn Bartholdy Anfang Oktober 1834 bei dem Sturz über ein Brett an beiden Beinen zugezogen hatte. Vgl. Brief gb-1834-12-08-02 Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 8. Dezember 1834.; es fehlt nur ein klein bischen Oberhaut. Ich berichtete Dich neul. unrecht: nur HumboldsHumboldt, Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand Freiherr von (1767-1835) Jäger hat das Scharlachfieber, die Kinder ziehen in die StadtBerlinDeutschland, er bleibt standhaft draußen, und hat den Kranken nicht in ein ander Haus bringen laßen. In GasteinGasteinÖsterreich hatte der Kranke sich mit einer wohlhabenden Müllerstochter verlobt, und damit sie nicht einen Bedienten heirathe, macht er den Jäger, der für ihn französ. gelernt, zum secrétair. Baut dieser ExministerHumboldt, Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand Freiherr von (1767-1835) auch nicht seinen Kohl wie DiokletianDiokletian (Gaius Aurelius Valerius Diocletianus), so beschämt er in selbst gewählter Einsamkeit manchen Philosophen und Gelehrten. – Was VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) auch sehr erfreut, ist PaulsMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) Prosperität und Onkel Jos.sMendelssohn, Joseph (1770-1848) Betragen dabei. Er hat sich endl. erklärt ihm 1000 rt. Gehalt, und jährl. steigend eine Zulage v. 200 geben zu wollen, und ihm später die Wahl eines Antheils an der HandlungMendelssohn & Co., Bankhaus in Berlin und Hamburg zu laßenihm später die Wahl eines Antheils an der Handlung zu laßen – Paul Mendelssohn Bartholdy war am 29. April 1833 als Angestellter in das von seinem Onkel Joseph Mendelssohn und dessen Sohn Alexander Mendelssohn geführte Bankhaus Mendelssohn & Co. eingetreten. Mit Wirkung zum 1. Januar 1838 wurde er deren Teilhaber. Siehe dazu Elbe, Paul Mendelssohn-Bartholdy, S. 45, und Sebastian Panwitz, Das Haus des Kranichs. Die Privatbankiers von Mendelssohn & Co. (1795-1938), Berlin 2018, S. 91 ff.. Diesen Vortheil sollte P.Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) gleich genießen, er war indeß so weise, es, als für sein Alter eine zu großen Begünstigung zu betrachten, und ferner als Arbeiter dienen zu wollen. Nach dem Frühlingsmaneuvre wird die Hochzeit seinNach dem Frühlingsmaneuvre wird die Hochzeit sein – Seit dem 22. April 1834 war Paul Mendelssohn Bartholdy mit Albertine Heine verlobt, die Hochzeit wurde am 27. Mai 1835 ausgerichtet. Das Manöver der Berliner Garnison fand am 16. Mai 1835 in Anwesenheit des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. statt (Allgemeine Militär-Zeitung Nr. 49, 20. Juni 1835, Sp. 385). Möglicherweise schloss das Manöver Paul Mendelssohn Bartholdys Dienstjahr als freiwilliger Jäger im Königlichen Garde-Schützen-Bataillon ab, das er ca. seit September 1834 ableistete (vgl. Dinglinger / Elvers, Ewig die deine, Bd. 1, S. 321, und Brief gb-1834-10-18-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 17. und 18. Oktober 1834, Z.: »Paul läuft nun in grüner Militairjacke mit steifem Kragen herum. Täglich v. 6 Morgens bis Abends unter einem fatalen Unterofficier exerciren, marschiren, ordre pariren.«).. Auch v. GoldschmidtsGoldschmidt (Goldsmith), Adolph (Adolf, Adolphus) (1798-1879) Angelegenheiten erfährt er das Beste; er soll 70.000 Pf. reich sein, und so hofft VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835), immer noch zu einem Theil des Seinen zu gelangenhofft Vater … zu einem Theil des Seinen zu gelangen – Der in London ansässige Bankier Adolph Goldschmidt war ein Geschäftspartner von Abraham Mendelssohn Bartholdy und offensichtlich auch von dessen Bruder Joseph Mendelssohn. Anfang 1832 war das Londoner Bankhaus B. A. Goldschmidt & Co. bankrott gegangen. Dadurch hatte auch Abraham Mendelssohn Bartholdy Verluste in Höhe von 30.000 bis 40.000 Reichstalern erlitten (Hensel, Tagebücher, S. 39, und Lea Mendelssohn Bartholdys Brief vom 13. März 1832 an Henriette von Pereira-Arnstein, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 15, 60. Druck: Dinglinger / Elvers, Ewig die deine, Bd. 1, S. 256). Goldschmidt zeigte sich um Wiedergutmachung bemüht und zahlte regelmäßig Geldsummen an seine Gläubiger zurück.. JeannettensGoldschmidt, Marie Elise Jeanette SchwägerinGoldschmidt, Amelia (Amalia, Malchen) (1801-?) ist übrigens v. LondonLondonGroßbritannien und dem häusl. Leben AdolphsGoldschmidt (Goldsmith), Adolph (Adolf, Adolphus) (1798-1879) ganz entzückt. – Gestern brachteMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) mir die Wiener Schauspielerin, Frl. PechePeche, Therese (1806-1882) einen sehr langen Br. der PereiraPereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)einen sehr langen Br. der Pereira – Die Briefe der in Wien lebenden Henriette von Pereira-Arnstein an ihre Cousine Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin sind nicht überliefert., worin sie Dich bittet, sie nicht zu vergeßen; die PechePeche, Therese (1806-1882) ist ein hübsches, angenehmes Mädchen, wird aber ihre Kunst hier nicht blicken laßen. Freitag gab ich ihr ein diner; man braucht dazu keine plaisir Anstalten, nur Geld, und es convenirt VaternMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) mehr als Abendzirkel. Kannst Du nicht v. irgend einem vornehmen Menschenkind, DeckerDecker, Rudolf Ludwig (seit 1863) von (1804-1877) bitten laßen, die FrauDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) zum Fest17. Niederrheinisches Musikfest (1835)KölnDeutschland nach K.KölnDeutschland zu führen? Das würde Efekt machen, und ich wünschte Dir diese schöne SängerinDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) so sehr! Leb wohl, Herzensblut und Brut.

|1| Ich habe d. ersten Theil d. Breies<name key="PSN0109532" style="hidden" type="author">Arnim, Elisabeth (Bettina, Bettine) Catharina Ludovica Magdalena von (1785–1859)</name><name key="CRT0107647" style="hidden" type="literature">Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde. Seinem Denkmal</name>d. ersten Theil d. Breies – Der erste Band von Bettine von Arnim Buch Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde war 1835 in Berlin erschienen. verschluckt, aber nicht verdaut! Nach genauer Rechnung kömmt das Jahrfacit so heraus: GoetheGoethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832) war am Anfang der Korrespondenz 57 und das Kind BettineArnim, Elisabeth (Bettina, Bettine) Catharina Ludovica Magdalena von (1785-1859) 21 – PixisPixis, Johann Peter (1788-1874) ist jetzt mit FrancillaPixis, Francilla (eigtl. Franziska Helma Göhringer) (1816-1904), die sehr gefällt, in WienWienÖsterreich. Bleib gesund und frisch, Du Herzens Junge.Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)

Ein General ThileThile, Ludwig Gustav von (1781-1852) hat seinen Abschied gefordert und erhalten, weil seine Religion ihm nicht erlaube, Militär zu bleiben. Er ist Protestant und Pietist.Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)

|2| Wirst Du bloß die Arien und Recit., od. auch die Chöre begleiten? – So wenig Wirkung machen die Akad.Sing-AkademieBerlinDeutschlandAufführungen, daß T. LevyLevy, Sara (1761-1854) neul. tapfer mit mir stritt, Salomon<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0109020" style="hidden" type="music">Solomon HWV 67</name> sei nie hier gegeben wordenSalomon sei nie hier gegeben worden – Händels Oratorium Solomon HWV 67 war am 22. November 1832 in der Sing-Akademie erklungen (Martin Heinrich Karl Lichtenstein, Zur Geschichte der Sing-Akademie in Berlin. Nebst einer Nachricht über das Fest am funfzigsten Jahrestage ihrer Stiftung, Berlin 1843, S. XII).!!Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)

Lea Mendelssohn Bartholdy
            Berlin den 24sten März. Lieber Felix
Deine Partitur mit dem 2 Louisd’or Einbande, womit ich aber gar nicht sagen will, daß die Schale mehr werth sey, als der Kern, habe ich dem Herrn von Humboldt selbst übergeben, und von ihm in den liebenswürdigsten Worten die Versicherung erhalten, daß er solche sofort dem Kronprinzen zu Füßen legen werde. Er hat mit dabei wiederholt von den besondern Antheile gesprochen, welchen der Kronprinz an Dir und Deiner Production nimmt, und selbst im Familienkreise bei jeder sich dazu ereignenden Veranlassung äußert; mir schon ganz recht, wenn Dich das Alles einmal auf eine zweckmäßige, würdige Weise hierher zurückführen könnte. Denn wenn Deutschland Dein Vaterland ist, so ist doch Berlin Deine Vaterstadt und No. 3 in der Leipz. Str. Dein Vaterhaus, letzteres wird ohnedies bald, da Paul uns auch verlassen wird, des Raumes für Mutter und mich zu viel haben.
Dein Kölnisches Programm verspricht viel, und Du bist ein Mann, der hält, was er verspricht. Eins aber bitte ich Dich, mir näher zu erklären, . Wenn ich nämlich voraussetzen muß, daß Du selbst die Orgel spielen in dem Händelschen Oratorium, wie läßt sich das mit der Direktion vereinigen, das scheint mir ganz unmöglich; übrigens aber scheint gefällt mir die Idee ganz besonders außerordentlich und schon in so fern neu, da sie ganz alt ist. Da ich nicht glaubte daß Du daraus ein Geheimniß machen wolltest, so sprach ich in diesen Tagen mit dem Dr. v. Woringen darüber, welcher sich vornahm, gleich an Thibaut in Heidelberg Mittheilung davon zu machen, der, meinte er, zur Aufführung dann nach Köln kommen würde, und müßte es zu Fuße seyn. Die Akademie, von welcher man von Köln aus die Stimmen erbeten hatte, schickt solche; was werden sie Dir aber helfen, da sie alle gemoselt sind.
Da es mit meinen Augen in diesem Jahre wohl gewiß nicht zur Operation kommen wird, leicht aber das Pferd verhungern könnte, während das Gras wächst, und da Alles aus dem Hause heraus fliegen will, s gedenke auch ich an Reiseprojekte für Mutter und mich. Ich bitte Dich daher, wenn Du Deine Pläne gemacht hast, mich davon zu benachrichtigen, vielleicht ließe sich etwas kombiniren. Steht denn die Aufführung des Paulus in Frft. a. M. im Herbste fest? Sehr viel Vergnügen macht es mir, daß Du den Reichartschen Morgengesang zur Aufführung bringen willst, was auch dem Steffensschen Hause große Freude macht; ich bin recht begierig zu hören, wie das ausfallen wird. Ubrigens bin ich nach Überlegung aller Gründe pro und contra am Ende doch auch darin mit Dir einverstanden daß Du nichts von Deinen eignen Productionen giebst. Sollte aber auch in Köln ein dritter Koncertmorgen entstehen, so würde sich dazu wohl ein Koncert od. sonstiges Klavierstück von Dir schicklich anbringen lassen. Und schicke mir bald einmal wieder einen Brief, und laß mich, wie gesagt, sobald als möglich wissen, was Du vorhast.
Was hast Du denn zu Kabrun gesagt? Es ist doch merkwürdig, daß man sich erschießen kann, um dem Müßiggang zu entgehen. Leb wohl.
Dein Vater A
Wenn ich, aufrichtig gesprochen, auch wenig v. einer Reise für uns poor old folks halte, so ists doch ein Vergnügen für Vater, sich mit Plänen zu unterhalten: Deinen Paulus zu hören steckt ihm am meisten im Kopf. Von einer Operation kann dies Jahr nicht die Rede sein und wenn es mit den Augen auch nicht beßer geht, ists auch gar nicht ärger und die Gesundheit ist Gottlob vortrefflich. Dieff. kömmt alle 3 od. 4 Tage und verbindet selbst; es fehlt nur ein klein bischen Oberhaut. Ich berichtete Dich neul. unrecht: nur Humbolds Jäger hat das Scharlachfieber, die Kinder ziehen in die Stadt, er bleibt standhaft draußen, und hat den Kranken nicht in ein ander Haus bringen laßen. In Gastein hatte der Kranke sich mit einer wohlhabenden Müllerstochter verlobt, und damit sie nicht einen Bedienten heirathe, macht er den Jäger, der für ihn französ. gelernt, zum secrétair. Baut dieser Exminister auch nicht seinen Kohl wie Diokletian, so beschämt er in selbst gewählter Einsamkeit manchen Philosophen und Gelehrten. – Was Vater auch sehr erfreut, ist Pauls Prosperität und Onkel Jos. s Betragen dabei. Er hat sich endl. erklärt ihm 1000 rt. Gehalt, und jährl. steigend eine Zulage v. 200 geben zu wollen, und ihm später die Wahl eines Antheils an der Handlung zu laßen. Diesen Vortheil sollte P. gleich genießen, er war indeß so weise, es, als für sein Alter eine zu großen Begünstigung zu betrachten, und ferner als Arbeiter dienen zu wollen. Nach dem Frühlingsmaneuvre wird die Hochzeit sein. Auch v. Goldschmidts Angelegenheiten erfährt er das Beste; er soll 70. 000 Pf. reich sein, und so hofft Vater, immer noch zu einem Theil des Seinen zu gelangen. Jeannettens Schwägerin ist übrigens v. London und dem häusl. Leben Adolphs ganz entzückt. – Gestern brachte mir die Wiener Schauspielerin, Frl. Peche einen sehr langen Br. der Pereira, worin sie Dich bittet, sie nicht zu vergeßen; die Peche ist ein hübsches, angenehmes Mädchen, wird aber ihre Kunst hier nicht blicken laßen. Freitag gab ich ihr ein diner; man braucht dazu keine plaisir Anstalten, nur Geld, und es convenirt Vatern mehr als Abendzirkel. Kannst Du nicht v. irgend einem vornehmen Menschenkind, Decker bitten laßen, die Frau zum Fest nach K. zu führen? Das würde Efekt machen, und ich wünschte Dir diese schöne Sängerin so sehr! Leb wohl, Herzensblut und Brut.
 Ich habe d. ersten Theil d. Breies verschluckt, aber nicht verdaut! Nach genauer Rechnung kömmt das Jahrfacit so heraus: Goethe war am Anfang der Korrespondenz 57 und das Kind BettineArnim, Elisabeth (Bettina, Bettine) Catharina Ludovica Magdalena von (1785-1859) 21 – Pixis ist jetzt mit FrancillaPixis, Francilla (eigtl. Franziska Helma Göhringer) (1816-1904), die sehr gefällt, in Wien. Bleib gesund und frisch, Du Herzens Junge.
Ein General Thile hat seinen Abschied gefordert und erhalten, weil seine Religion ihm nicht erlaube, Militär zu bleiben. Er ist Protestant und Pietist.
 Wirst Du bloß die Arien und Recit., od. auch die Chöre begleiten? – So wenig Wirkung machen die Akad. Aufführungen, daß T. Levy neul. tapfer mit mir stritt, Salomon sei nie hier gegeben worden!!
Lea Mendelssohn Bartholdy          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1835-03-24-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1835-03-24-01" xml:id="title_e760f883-8471-40c6-83c9-b1d563129b89">Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>Berlin, 24. März 1835</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_0d1f995d-3081-48d3-8169-79352d907f80">Deine Partitur mit dem 2 Louisd’or Einbande, womit ich aber gar nicht sagen will, daß die Schale mehr werth sey, als der Kern, habe ich dem Herrn von Humboldt selbst übergeben, und von ihm in</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_ef5cfa60-53fe-4976-903e-aeef14efe80c">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1835-03-11-01" type="precursor" xml:id="title_b4f50e52-f0f7-4bd6-893b-8ef326e32cb4">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; Düsseldorf, 11. März 1835</title> <title key="fmb-1835-04-03-02" type="successor" xml:id="title_ade794f0-79d9-4c63-b36c-2944066e7082">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 3. April 1835</title> <author key="PSN0113247">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</author> <author key="PSN0113260">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><persName key="PSN0110673" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_71c4bfda-effb-4dab-9b22-69e19ddd8434"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_7feb940a-a618-413b-b40d-ac5a6b326a6f"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Deutschland</country> <settlement>Leipzig</settlement> <institution key="RISM">D-LEsm</institution> <repository>Leipzig, Stadtgeschichtliches Museum</repository> <collection>Musik- und Theatergeschichte</collection> <idno type="signatur">MT/2011/363.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1835-03-24-01" type="letter" xml:id="title_92cb06db-9306-4f29-b1b6-e1b041530ec8">Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 24. März 1835</title> <incipit>Deine Partitur mit dem 2 Louisd’or Einbande, womit ich aber gar nicht sagen will, daß die Schale mehr werth sey, als der Kern, habe ich dem Herrn von Humboldt selbst übergeben, und von ihm in</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse von Lea Mendelssohn Bartholdys Hand, 1 Poststempel [BERLIN 5-6 / 24 / 3], Siegel.</p> <handDesc hands="2"> <p>Rebecka Lejeune Dirichlet, Abraham Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy. Briefteil von Abraham Mendelssohn Bartholdy notiert von Rebecka Lejeune Dirichlet, mit eigenhändiger Unterschrift von Abraham Mendelssohn Bartholdy.</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books, GB-Ob, M.D.M. d. 30/34a.</p> </provenance> <provenance> <p>Sammlung Dr. Rudolf Elvers, Berlin (bis Anfang 2011).</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-03-24" xml:id="date_2657448e-4b50-4ab4-b91c-bc9f118d9c18">24. März 1835</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113247" resp="author" xml:id="persName_a341c346-6ab7-4035-807a-2549c85c0f16">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</persName> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_2cceaa6b-ea80-472f-9bc3-31a91a83211e">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0110673" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</persName><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_5ddbb0e2-c828-4d3f-b6a4-7f9834aa1445"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_d2e2be92-8161-4678-a385-42daa7e1bd8a">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_0bee7744-6cca-41a7-9c32-e4848e2992e4"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_67d0dc55-9076-47b0-8f37-51cdf00444a4"> <docAuthor key="PSN0113247" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_a7346832-3c04-4cd6-aa02-7783eed118e7">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_e69c8b09-b410-4e3a-ad2a-e4768140735c">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <head rend="left">(als Vater)</head> <dateline rend="right">Berlin den <date cert="high" when="1835-03-24" xml:id="date_b821203c-b621-49fc-8946-1c1fc7d2e2d5">24sten März</date>.</dateline> <salute rend="left">Lieber Felix</salute> <p style="paragraph_without_indent">Deine <title xml:id="title_b15cb920-8d9e-4fa2-b700-3868b92db839">Partitur<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qszwkfkf-mc0g-34up-rx4n-jsu7hhsuawro"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100626" style="hidden">Drei Konzert-Ouvertüren für Orchester, 1835; enthält MWV P 3, P 7 und P 5<idno type="MWV">SD 10</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_owbgafap-evc7-tx9t-wmwy-tgyjxuli4rzp"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mmce2m4c-7pas-e6zt-j1mh-3lflozjtoyjg"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_65xicgp5-lklp-qs0b-bsrj-7gvqx1iwomtz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name></title> mit dem 2 Louisd’or Einbande, womit ich aber gar nicht sagen will, daß die Schale mehr werth sey, als der Kern, habe ich dem Herrn von Humboldt selbst übergeben, und von ihm in den liebenswürdigsten Worten die Versicherung erhalten, daß er solche sofort dem <persName xml:id="persName_17e4897b-cb6a-42c8-bdf8-42ca56159254">Kronprinzen<name key="PSN0113990" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861)</name></persName> zu Füßen legen werde. Er hat mit dabei wiederholt von <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_d0ed4c9f-3b35-4a11-81ef-4e4120317d9b"> <sic resp="writer">den</sic> <corr resp="editor">dem</corr> </choice> besondern Antheile gesprochen, welchen der <persName xml:id="persName_5b47ff02-6f03-4f4e-be50-60c1a298c057">Kronprinz<name key="PSN0113990" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861)</name></persName> an Dir und Deiner Production nimmt, und selbst im Familienkreise bei jeder sich dazu ereignenden Veranlassung äußert; mir schon ganz recht, wenn Dich das Alles einmal auf eine zweckmäßige, würdige Weise hierher zurückführen könnte. Denn wenn Deutschland Dein Vaterland ist, so ist doch <placeName xml:id="placeName_234e9191-cd1e-4b9d-9447-b050ae68bbda">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Deine Vaterstadt und <placeName xml:id="placeName_5e5d049a-9066-4db7-a9b6-87ca560107be">No. 3 in der Leipz. Str.<name key="NST0100322" style="hidden" subtype="" type="institution">Leipziger Straße Nr. 3</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Dein Vaterhaus, letzteres wird ohnedies bald, da <persName xml:id="persName_70e92b68-b876-417c-8131-79e59462861b">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> uns auch verlassen wird<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_dd5ca488-dfcd-401b-8098-70ce866ec5ac" xml:lang="de">da Paul uns auch verlassen wird – Paul und Albertine Mendelssohn zogen nach ihrer Hochzeit am 27. Mai 1835 in das Haus des Juweliers Johann Carl Edouard Wagner Alter Packhof 8 (vgl. Wohnungsanzeiger für Berlin, 1836, [S. 13]; dort unter »Bartholdy« geführt).</note>, des Raumes für <persName xml:id="persName_b326336a-9cbf-41c6-b60c-b1ca0f436dd8">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> und mich zu viel haben.</p> <p>Dein <placeName xml:id="placeName_3d787a38-6cfe-4e93-85bc-edc0ad4d136f">Kölnisches<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Programm<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ab80ae74-30cd-422e-86e1-658429f395ab" xml:lang="de">Dein Kölnisches Programm – Das Programm des 17. Niederrheinischen Musikfestes in Köln teilte Mendelssohn in Brief fmb-1835-03-11-01 (Brief Nr. 1110) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 11. März 1835, mit. Für den ersten Tag (7. Juni 1835): In der Vorbereitungsphase des Festes schlug Mendelssohn die Aufführung der Orchestersuite Nr. 3 D-Dur, BWV 1068, von Johann Sebastian Bach vor. Letztendlich wurde dieses Werk aber nicht in das Programm aufgenommen. Stattdessen wurde die von Mendelssohn alternativ genannte Ouvertüre zu Carl Meisls Die Weihe des Hauses C-Dur, op. 124, von Ludwig van Beethoven gespielt. Als Hauptwerk des ersten Tages erklang Georg Friedrich Händels Oratorium Solomon HWV 67. Der zweite Festtag (8. Juni 1835) bestand aus Ludwig van Beethovens 8. Sinfonie F-Dur, op. 93, Johann Friedrich Reichardts Hymne für vier Solostimmen, Chor und Orchester Miltons Morgengesang, Carl Maria von Webers Ouvertüre zur Oper Euryanthe op. 81 (WeV C. 9) sowie aus Luigi Cherubinis Marche religieuse und der Hymne aus der Krönungsmesse A-Dur für Charles X. (1825). Vgl. eine der Ankündigungen des Musikfestes in der <ref target="https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/7601951" xml:id="ref_cbb9cbaf-122e-4e34-b4ed-a50ea0ba3863">Beilage zu Nr. 151 der Kölnischen Zeitung vom 31. Mai 1835</ref>.</note> verspricht viel, und Du bist ein Mann, der hält, was er verspricht. Eins aber bitte ich Dich, mir näher zu erklären<del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_85880830-2ea9-450a-9a30-5c51e59f181c">,</del>. Wenn ich nämlich voraussetzen muß, daß Du selbst die Orgel spielen in dem <title xml:id="title_f7f5ed67-b421-4f85-adda-89b526688564">Händelschen Oratorium<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0109020" style="hidden" type="music">Solomon HWV 67</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f32d5320-d6e1-4b20-8904-e18e7711aba6" xml:lang="de">daß Du selbst die Orgel spielen in dem Händelschen Oratorium – Den Orgelpart in Georg Friedrich Händels Oratorium Solomon HWV 67 spielte der Kölner Domorganist Franz Weber (Hauchecorne, Musikfeste, Anhang, S. 18).</note>, wie läßt sich das mit der Direktion vereinigen, das scheint mir ganz unmöglich; übrigens<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> aber <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_5ff11e9c-0b46-4534-875f-5b4970c703d3">scheint</del> gefällt mir die Idee ganz <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_b3a933cd-868e-46fa-8680-a70aaabb28e6">besonders</del> außerordentlich und schon in so fern neu, da sie ganz alt ist. Da ich nicht glaubte daß Du daraus ein Geheimniß machen wolltest, so sprach ich in diesen Tagen mit dem <persName xml:id="persName_22b83fdc-a61d-4000-b476-e6c16ab688e5">Dr. v. Woringen<name key="PSN0115879" style="hidden" type="person">Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)</name></persName> darüber, welcher sich vornahm, gleich an <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1f351f5d-6e6b-4401-9815-7fefb0725358">Thibaut<name key="PSN0115304" style="hidden" type="person">Thibaut, Anton Friedrich Justus (1772-1840)</name></persName></hi> in <placeName xml:id="placeName_cc7c051d-5db2-4394-beeb-e71832939e43">Heidelberg<settlement key="STM0100150" style="hidden" type="locality">Heidelberg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Mittheilung davon zu machen, der, meinte er, zur Aufführung dann nach <placeName xml:id="placeName_a2a92e91-925d-4030-addc-0fa8801447c9">Köln<settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> kommen würde, und müßte es zu Fuße seyn. <placeName xml:id="placeName_5374dc88-5a74-433c-80f0-4d0e862a5621">Die Akademie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, von welcher man von <placeName xml:id="placeName_68d668eb-a73e-495d-a14f-a3c01f812a81">Köln<settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> aus die Stimmen erbeten hatte, schickt solche; was werden sie Dir aber helfen, da sie alle ge<persName xml:id="persName_3a06dc50-ab91-403c-b540-a3954083371f">mosel<name key="PSN0113444" style="hidden" type="person">Mosel, Ignaz Franz (seit 1817) Edler von (1772-1844)</name></persName>t<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_10ba89ca-10e6-4f67-b838-eafe2c886abb" xml:lang="de">gemoselt – Ignaz Franz Edler von Mosel hat mehrere Oratorien von Georg Friedrich Händel bearbeitet und einige davon publiziert: Samson HWV 57 (Druck: Wien, Mechetti 1813), Jephta HWV 70 (1816 u. a., Druck: Wien, Haslinger 1831), Israel in Egypt HWV 54 (1817), Deborah HWV 51 (1817), Solomon HWV 67 (Druck: Wien 1825), Hercules HWV 60 (1826), Belshazzar HWV 61 (1828, Druck Klavierauszug: Wien, Haslinger 1838) und später Athalia HWV 52 (1836). Vgl. Bernd Edelmann, Der bürgerliche Händel. Deutsche Händel-Rezeption von 1800 bis 1850, in: Händel unter den Deutschen (Musik-Konzepte 131), Göttingen 2006, S. 43.</note> sind.</p> <p>Da es mit meinen Augen in diesem Jahre wohl gewiß nicht zur Operation<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a71bfd45-d08d-4290-bddc-38ceed005593" xml:lang="de">mit meinen Augen … nicht zur Operation – Abraham Mendelssohn Bartholdy litt aufgrund einer Diabetes-Erkrankung an einer starken Sehschwäche.</note> kommen wird, leicht aber das Pferd verhungern könnte, während das Gras wächst, und da Alles aus dem Hause heraus fliegen will, <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_681b06c1-e763-429c-83e0-60999d23bb83">s</del> gedenke auch ich an Reiseprojekte für <persName xml:id="persName_f2ab5256-75f3-45c5-bef9-c31de4c883b0">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> und mich. Ich bitte Dich daher, wenn Du Deine Pläne gemacht hast, mich davon zu benachrichtigen, vielleicht ließe sich etwas kombiniren. Steht denn die Aufführung des <title xml:id="title_22accf94-ac8e-49e9-b47a-5c22fa721b30">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_sgn7msla-gjmf-bg7i-v8kx-hbxihmsk1pjw"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_660d364f-0975-46da-aeb4-549ef337f3dc">Frft. a. M.<settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> im Herbste<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0c5b48c3-5f35-4938-a45e-ad6f8549a786" xml:lang="de">die Aufführung des Paulus in Frft. a. M. im Herbste – Das Oratorium Paulus op. 36 (MWV A 14) war 1831 vom Frankfurter Cäcilienverein in Auftrag gegeben worden. Die Uraufführung fand jedoch nicht, wie geplant, im Oktober 1835 in Frankfurt a. M., sondern erst am 22. Mai 1836 während des 18. Niederrheinischen Musikfestes in Düsseldorf statt.</note> fest? Sehr viel Vergnügen macht es mir, daß Du den <title xml:id="title_ef8d6d39-e7b3-4a58-b023-1d151fa32269">Reichartschen Morgengesang<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752–1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name></title> zur Aufführung bringen willst, was auch dem <persName xml:id="persName_1df4ad68-482d-44d2-8c6b-112e709c280b">Steffensschen<name key="PSN0115075" style="hidden" type="person">Steffens, Familie von → Henrik S.</name></persName> Hause große Freude macht<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_aba9c5e4-c772-42ea-81bd-b39c5f99f491" xml:lang="de">daß Du den Reichartschen Morgengesang zur Aufführung bringen willst, was auch dem Steffensschen Hause große Freude macht – Felix Mendelssohn Bartholdy plante die Aufführung von Johann Friedrich Reichardts Hymne für vier Solostimmen, Chor und Orchester Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«) während des 17. Niederrheinischen Musikfestes in Köln. Johanna Steffens, die Ehefrau des Naturphilosophen Henrik Steffens, war die Tochter von Reichardt.</note>; ich bin recht begierig zu hören, wie das ausfallen wird. Ubrigens bin ich nach Überlegung aller Gründe <hi rend="latintype">pro</hi> und <hi rend="latintype">contra</hi> am Ende doch auch darin mit Dir einverstanden daß Du nichts von Deinen eignen Productionen giebst<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b33a4cf2-0f68-413d-9824-495accde40b6" xml:lang="de">daß Du nichts von Deinen eignen Productionen giebst – siehe Brief fmb-1835-02-27-01 (Brief Nr. 1104) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 27. Februar 1835, Z. 17 f.: »ich will das Comité bitten, das soviel wie möglich einzuführen, daß der Dirigent keine eignen Sachen giebt«.</note>. Sollte aber auch in<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> <placeName xml:id="placeName_ed5b0128-66f5-4e26-8852-576901c3d366">Köln<settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ein dritter Koncertmorgen entstehen, so würde sich dazu wohl ein Koncert od. sonstiges Klavierstück von Dir schicklich anbringen lassen. Und schicke mir bald einmal wieder einen Brief, und laß mich, wie gesagt, sobald als möglich wissen, was Du vorhast.</p> <p>Was hast Du denn zu <persName xml:id="persName_eabc3546-7c6f-4799-abd1-e20d213d8531">Kabrun<name key="PSN0112292" style="hidden" type="person">Kabrun, Carl (1805-1835)</name></persName> gesagt?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_413b5485-2749-44f6-9b15-4ce47d5afbc4" xml:lang="de">Was hast Du denn zu Kabrun gesagt? – Der ehemalige Referendar am Berliner Stadtgericht Carl Kabrun hatte sich am 24. Februar 1835 auf dem von ihm 1834 erworbenen Gut Haus Marck in Tecklenburg erschossen. Siehe Otto Völkel, Jacob Kabrun und die Gründung und Entwicklung der Handels-Academie, in: Festschrift zur Erinnerung an das fünfzigjährige Bestehen der Danziger Handels-Academie (Kabrun’sche Stiftung), Danzig 1882, S. 12 f.</note> Es ist doch merkwürdig, daß man sich erschießen kann, um dem Müßiggang zu entgehen. Leb wohl.</p> <signed rend="right">Dein Vater A</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_219de3df-07cd-4af0-afc3-3c938f54f3e9"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_591a9507-6b02-4358-a125-3c0b41df8766">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_a0c564da-c1cc-42c4-b6cb-cc4c3301f677">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Wenn ich, aufrichtig gesprochen, auch wenig v. einer Reise für uns <hi rend="latintype">poor old folks</hi> halte, so ists doch ein Vergnügen für <persName xml:id="persName_be0b3429-fc63-431f-a880-fd123ea13a4d">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>, sich mit Plänen zu unterhalten: Deinen <title xml:id="title_844843d7-97dd-4f82-970b-6641d0d853d9">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_0tvuanca-yydn-58wo-cnax-ea8mzngll8yh"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> zu hören steckt ihm am meisten im Kopf. Von einer Operation kann dies Jahr nicht die Rede sein und wenn es mit den Augen auch nicht beßer geht, ists auch gar nicht ärger und die Gesundheit ist Gottlob vortrefflich. <persName xml:id="persName_f638ed42-f8c3-46db-81ae-e94cdfd2af0f">Dieff.<name key="PSN0110650" style="hidden" type="person">Dieffenbach, Johann Friedrich (1792-1847)</name></persName> kömmt alle 3 od. 4 Tage und verbindet selbst<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_614a6317-75f5-49d4-a60e-ba28d4f3e764" xml:lang="de">Dieff. kömmt alle 3 od. 4 Tage und verbindet selbst – Der Arzt Johann Friedrich Dieffenbach versorgte die Wunden, die sich Abraham Mendelssohn Bartholdy Anfang Oktober 1834 bei dem Sturz über ein Brett an beiden Beinen zugezogen hatte. Vgl. Brief gb-1834-12-08-02 Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 8. Dezember 1834.</note>; es fehlt nur ein klein bischen Oberhaut. Ich berichtete Dich neul. unrecht: nur <persName xml:id="persName_601bad2a-10ef-4101-aee4-17883dcad754">Humbolds<name key="PSN0112142" style="hidden" type="person">Humboldt, Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand Freiherr von (1767-1835)</name></persName> Jäger hat das Scharlachfieber, die Kinder ziehen in die <placeName xml:id="placeName_803d0ac0-bc85-49e5-92bc-260c985033ed">Stadt<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, er bleibt standhaft draußen, und hat den Kranken nicht in ein ander Haus bringen laßen. In <placeName xml:id="placeName_7631ccd0-01d8-42d1-bd28-873d8bf06d68">Gastein<settlement key="STM0100626" style="hidden" type="locality">Gastein</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName> hatte der Kranke sich mit einer wohlhabenden Müllerstochter verlobt, und damit sie nicht einen Bedienten heirathe, macht er den Jäger, der für ihn französ. gelernt, zum <hi rend="latintype">secrétair</hi>. Baut dieser <persName xml:id="persName_a921461e-7120-406c-89a1-29afca5bdd03">Exminister<name key="PSN0112142" style="hidden" type="person">Humboldt, Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand Freiherr von (1767-1835)</name></persName> auch nicht seinen Kohl wie <persName xml:id="persName_335b9a7d-da04-4237-94c9-8615411638b1">Diokletian<name key="PSN0119707" style="hidden" type="person">Diokletian (Gaius Aurelius Valerius Diocletianus)</name></persName>, so beschämt er in selbst gewählter Einsamkeit manchen Philosophen und Gelehrten. – Was <persName xml:id="persName_081e8e6e-c310-40b8-b448-20d4fb63f0f1">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> auch sehr erfreut, ist <persName xml:id="persName_f12ce8cb-2bff-4759-b1ff-6ae0bb00c4bc">Pauls<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> Prosperität und <persName xml:id="persName_cf939b17-7682-412e-bb8f-63f62a143e9a">Onkel Jos.s<name key="PSN0113227" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name></persName> Betragen dabei. Er hat sich endl. erklärt ihm 1000 rt. Gehalt, und jährl. steigend eine Zulage v. 200 geben zu wollen, und ihm später die Wahl eines Antheils an <persName xml:id="persName_457aeee5-d837-4c25-be58-22695988e078">der Handlung<name key="PSN0113239" style="hidden" type="person">Mendelssohn &amp; Co., Bankhaus in Berlin und Hamburg</name></persName> zu laßen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9d9a5e0b-a7e0-44b4-bd42-e3f474fa7ce1" xml:lang="de">ihm später die Wahl eines Antheils an der Handlung zu laßen – Paul Mendelssohn Bartholdy war am 29. April 1833 als Angestellter in das von seinem Onkel Joseph Mendelssohn und dessen Sohn Alexander Mendelssohn geführte Bankhaus Mendelssohn &amp; Co. eingetreten. Mit Wirkung zum 1. Januar 1838 wurde er deren Teilhaber. Siehe dazu Elbe, Paul Mendelssohn-Bartholdy, S. 45, und Sebastian Panwitz, Das Haus des Kranichs. Die Privatbankiers von Mendelssohn &amp; Co. (1795-1938), Berlin 2018, S. 91 ff.</note>. Diesen Vortheil sollte <persName xml:id="persName_4a6c7946-6c72-44ed-aff7-2b4cd722dbef">P.<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> gleich genießen, er war indeß so weise, es, als für sein Alter eine zu großen Begünstigung zu betrachten, und ferner als Arbeiter dienen zu wollen. Nach dem Frühlings<hi rend="latintype">maneuvre</hi> wird die Hochzeit sein<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5b3819d8-2b0a-4f18-9f39-9aa76ef88b3f" xml:lang="de">Nach dem Frühlingsmaneuvre wird die Hochzeit sein – Seit dem 22. April 1834 war Paul Mendelssohn Bartholdy mit Albertine Heine verlobt, die Hochzeit wurde am 27. Mai 1835 ausgerichtet. Das Manöver der Berliner Garnison fand am 16. Mai 1835 in Anwesenheit des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. statt (Allgemeine Militär-Zeitung Nr. 49, 20. Juni 1835, Sp. 385). Möglicherweise schloss das Manöver Paul Mendelssohn Bartholdys Dienstjahr als freiwilliger Jäger im Königlichen Garde-Schützen-Bataillon ab, das er ca. seit September 1834 ableistete (vgl. Dinglinger / Elvers, Ewig die deine, Bd. 1, S. 321, und Brief gb-1834-10-18-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 17. und 18. Oktober 1834, Z.: »Paul läuft nun in grüner Militairjacke mit steifem Kragen herum. Täglich v. 6 Morgens bis Abends unter einem fatalen Unterofficier exerciren, marschiren, ordre pariren.«).</note>. Auch v. <persName xml:id="persName_8813a595-be00-42e8-b11c-68874887bc9b">Goldschmidts<name key="PSN0111441" style="hidden" type="person">Goldschmidt (Goldsmith), Adolph (Adolf, Adolphus) (1798-1879)</name></persName> Angelegenheiten erfährt er das Beste; er soll 70.000 Pf. reich sein, und so hofft <persName xml:id="persName_83a744cf-8583-41e7-9667-1c3098cf9d1d">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>, immer noch zu einem Theil des Seinen zu gelangen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a4a140c3-6600-4a03-8c69-d77434824ff9" xml:lang="de">hofft Vater … zu einem Theil des Seinen zu gelangen – Der in London ansässige Bankier Adolph Goldschmidt war ein Geschäftspartner von Abraham Mendelssohn Bartholdy und offensichtlich auch von dessen Bruder Joseph Mendelssohn. Anfang 1832 war das Londoner Bankhaus B. A. Goldschmidt &amp; Co. bankrott gegangen. Dadurch hatte auch Abraham Mendelssohn Bartholdy Verluste in Höhe von 30.000 bis 40.000 Reichstalern erlitten (Hensel, Tagebücher, S. 39, und Lea Mendelssohn Bartholdys Brief vom 13. März 1832 an Henriette von Pereira-Arnstein, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 15, 60. Druck: Dinglinger / Elvers, Ewig die deine, Bd. 1, S. 256). Goldschmidt zeigte sich um Wiedergutmachung bemüht und zahlte regelmäßig Geldsummen an seine Gläubiger zurück.</note>. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_03690c70-5eca-4f4a-8f7e-79f3881eca6d">Jeannettens<name key="PSN0111446" style="hidden" type="person">Goldschmidt, Marie Elise Jeanette</name></persName></hi> <persName xml:id="persName_93cda939-f4b9-4c8f-bb72-16664dd7c04e">Schwägerin<name key="PSN0116849" style="hidden" type="person">Goldschmidt, Amelia (Amalia, Malchen) (1801-?)</name></persName> ist übrigens v. <placeName xml:id="placeName_42667120-88e1-446e-8754-09eba48f83c2">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> und dem häusl. Leben <persName xml:id="persName_81f6e676-57bc-4a37-bb05-fc29a884068b">Adolphs<name key="PSN0111441" style="hidden" type="person">Goldschmidt (Goldsmith), Adolph (Adolf, Adolphus) (1798-1879)</name></persName> ganz entzückt. – <date cert="high" when="1835-03-23" xml:id="date_6eb90b3b-f2ad-47bf-a35f-bce07478c6dd">Gestern</date> <add place="above">brachte<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> mir die Wiener Schauspielerin, <persName xml:id="persName_fc03ef5e-23ba-40e3-8a50-e5f4656f9d7b">Frl. Peche<name key="PSN0119704" style="hidden" type="person">Peche, Therese (1806-1882)</name></persName> einen sehr langen Br. der <persName xml:id="persName_4fce37b5-0e61-4407-b619-e9d3060aacbf">Pereira<name key="PSN0113804" style="hidden" type="person">Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f9e1eea3-5e2b-452f-81b9-04fb3c604e67" xml:lang="de">einen sehr langen Br. der Pereira – Die Briefe der in Wien lebenden Henriette von Pereira-Arnstein an ihre Cousine Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin sind nicht überliefert.</note>, worin sie Dich bittet, sie nicht zu vergeßen; <persName xml:id="persName_8bbd4326-4df4-4e04-9e43-97c920e54942">die Peche<name key="PSN0119704" style="hidden" type="person">Peche, Therese (1806-1882)</name></persName> ist ein hübsches, angenehmes Mädchen, wird aber ihre Kunst hier nicht blicken laßen. <date cert="high" when="1835-03-20" xml:id="date_f030992d-f08a-4ae3-931d-55b4547ef6a7">Freitag</date> gab ich ihr ein <hi rend="latintype">diner</hi>; man braucht dazu keine <hi rend="latintype">plaisir</hi> Anstalten, nur Geld, und es <hi rend="latintype">convenirt</hi> <persName xml:id="persName_72e744b4-4580-4f39-a840-6ad506ba37a4">Vatern<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> mehr als Abendzirkel. Kannst Du nicht v. irgend einem vornehmen Menschenkind, <persName xml:id="persName_0a2995fa-210d-429c-908a-15f60273611d">Decker<name key="PSN0110584" style="hidden" type="person">Decker, Rudolf Ludwig (seit 1863) von (1804-1877)</name></persName> bitten laßen, <persName xml:id="persName_0b7160f1-8909-477d-b241-28e653f7ff59">die Frau<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> zum <placeName xml:id="placeName_3a7ed20e-82c4-4ad4-9016-f790b499133c">Fest<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nach <placeName xml:id="placeName_e183c704-8d10-47af-a3e4-34a3bd0162fa">K.<settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu führen? Das würde Efekt machen, und ich wünschte Dir diese schöne <persName xml:id="persName_05aee526-2c87-453a-a60c-d68c2ae8f045">Sängerin<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> so sehr! <seg type="closer">Leb wohl, Herzensblut und Brut.</seg></p> <p><seg type="pagebreak"> |1|<pb n="1" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="top">Ich habe <title xml:id="title_85237517-b11a-4711-ba11-8780bbdd08d7">d. ersten Theil d. Breies<name key="PSN0109532" style="hidden" type="author">Arnim, Elisabeth (Bettina, Bettine) Catharina Ludovica Magdalena von (1785–1859)</name><name key="CRT0107647" style="hidden" type="literature">Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde. Seinem Denkmal</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_48c635cc-4df8-4857-82ac-389daa629b37" xml:lang="de">d. ersten Theil d. Breies – Der erste Band von Bettine von Arnim Buch Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde war 1835 in Berlin erschienen.</note> verschluckt, aber nicht verdaut! Nach genauer Rechnung kömmt das Jahr<hi rend="latintype">facit</hi> <hi n="1" rend="underline">so</hi> heraus: <persName xml:id="persName_3d5930d0-44e8-4b63-ae47-e3cb69335f47">Goethe<name key="PSN0111422" style="hidden" type="person">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name></persName> war am Anfang der Korrespondenz 57 und das <hi n="1" rend="underline">Kind</hi> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3c8c4293-79ca-4807-82fb-8dc62b7546fd">Bettine<name key="PSN0109532" style="hidden" type="person">Arnim, Elisabeth (Bettina, Bettine) Catharina Ludovica Magdalena von (1785-1859)</name></persName></hi> 21 – <persName xml:id="persName_6ea6bb3c-e0a1-4139-b08f-6c3d3c841b75">Pixis<name key="PSN0113894" style="hidden" type="person">Pixis, Johann Peter (1788-1874)</name></persName> ist jetzt mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_6d4abf33-68d9-43d3-8227-901d1b80b920">Francilla<name key="PSN0113893" style="hidden" type="person">Pixis, Francilla (eigtl. Franziska Helma Göhringer) (1816-1904)</name></persName></hi>, die sehr gefällt, in <placeName xml:id="placeName_0ee0a861-0921-4c7d-bedf-e72a280228fd">Wien<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName>. <seg type="closer">Bleib gesund und frisch, Du Herzens Junge</seg>.<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add></p> <p><add place="bottom">Ein <persName xml:id="persName_86436374-3453-44fe-83c5-616a65e1572e">General Thile<name key="PSN0119706" style="hidden" type="person">Thile, Ludwig Gustav von (1781-1852)</name></persName> hat seinen Abschied gefordert und erhalten, weil seine Religion ihm nicht erlaube, Militär zu bleiben. Er ist Protestant und Pietist.<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add></p> <p><seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="top">Wirst Du bloß die Arien und Recit., od. auch die Chöre begleiten? – So wenig Wirkung machen die <placeName xml:id="placeName_69e80ce1-f6ba-42b5-8ac7-d6c2322083a0">Akad.<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>Aufführungen, daß <persName xml:id="persName_9d9f8c4d-cbac-4fc9-8bf8-f63c4c975c60">T. Levy<name key="PSN0112818" style="hidden" type="person">Levy, Sara (1761-1854)</name></persName> neul. tapfer mit mir stritt, <title xml:id="title_de88faa8-2bc1-453f-a451-56e97dc5e16b">Salomon<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0109020" style="hidden" type="music">Solomon HWV 67</name></title> sei nie hier gegeben worden<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_be64b00f-c9a1-48f5-a539-897886a15f2d" xml:lang="de">Salomon sei nie hier gegeben worden – Händels Oratorium Solomon HWV 67 war am 22. November 1832 in der Sing-Akademie erklungen (Martin Heinrich Karl Lichtenstein, Zur Geschichte der Sing-Akademie in Berlin. Nebst einer Nachricht über das Fest am funfzigsten Jahrestage ihrer Stiftung, Berlin 1843, S. XII).</note>!!<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>