gb-1835-03-16-01
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Berlin, 16. März 1835
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN 4-5 / 16 / 3], [???], Siegel.
Lea Mendelssohn Bartholdy
olim Green Books, GB-Ob, M.D.M. d. 30/23.
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Eine wahre Herzensfreude hast Du, geliebter Sohn! mir durch Deinen, à point nommé erhaltnen
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amusirenkann. Gott wollt es dabei laßen! Mit den Augen gehts nicht so schlimm, daß auf eine Operation im Mai oder Juni zu hoffen wäre. Man weiß dabei nicht, was man wünschen soll: denn es ist ebenfalls betrübt, wieder einem
solangen Aufschub entgegen zu sehen, denn in diesen beiden Monaten nur operirt man jetzt, ja man hat Beispiele, daß Augenkranke mehrere Jahre auf demselben Punkt stehen bleiben, und zu der Hauptkur nicht reif sind. Gott wirke alles zum Guten!
Mannequin in unsren blauen Saal geschleppt und ihn mit den mir bestimmten Geschenken bekleidet. tricot-ten trug ein schön seidnes, völlig gemachtes Kleid das
cravate etc. aus; der Schlingel ist doch ein wahrer
goldnesHerz in der Hand tragend, zeichnen mußte. Uebrigens bin ich mit den wundervollsten Blumen in Töpfen, Sträußern, Kränzen v. Tisch begabt worden. Besonders zeichnete sich ein immenses
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Granaten und die seltensten ausländischen Florakinder befanden, dazu 2 Prachtbände einer
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Unser gutes, ehrliches glücklich, auch ein Talent, wenns mit der Welt zufrieden stellt und den Geist der Liebe und Ruhe über die Umgebungen verbreitet. Du, mein Herz! hast einen warmen Verehrer und biedern alten Freund verloren! Du glaubst nicht, wie lebhaft er erregt war, wenn er was v. Dir hörte, und wie herzlichen Theil er an Dir nahm. Gottlob, er fühlte sich zufrieden im Leben und hatte einen schnellen, leichten Tod. Noch ave. Am Abend seiner
Bleib mir gesund, mein geliebtes Leben, und wache mit Vernunft und Mäßigung darüber, daß Du Dich wohl verhältst; sonst adieu Kunst, Schaffen, Heiterkeit! Besonders beunruhigt mich die turbulente Zeit und die Anstrengung des Pfingstfests! Schone Dich möglichst und laß m
Poor thing!
Berlin 16 März 1835 Eine wahre Herzensfreude hast Du, geliebter Sohn! mir durch Deinen, gestern à point nommé erhaltnen Brief gemacht, für den ich Dir tausendmal danke. Hör aber, bestes Kind! wie mein Geburtstag mir diesmal zu einem wahren Freuden- und Glückstage geworden! – Ich habe Dir seit 14 Tagen nicht geschrieben, weil seit der Zeit Vaters Wunde die schon fast geschloßen war, wieder größer geworden, ohne alle Veranlaßung; und der neue Verzug ihn natürlich sehr verstörte und beunruhigte. Er nahm zum Glück Dieffenbach, der zwar wesentlich nichts änderte, aber mit eignen geschikten zarten Händen, Kunstwerke von Verbänden anlegte, und aufs Neue stetes Liegen anbefahl. Vor etwa 4 Tagen fing die Wunde an etwas zu bluten, in welchem Zeitraum D. nicht kam, selbst vorgestern noch nicht, obgleich ich ihn Vormittag darum schriftlich gebeten. Sonnabend also war Vater schrecklich verstimmt, hypochondrisch, ängstlich, und das vergebliche Warten auf D. machte ihn ärgerlich dazu, was mich natürlich auch sehr beunruhigte. Als er mir gestern früh Glück wünschte, sagte ich, daß ich nur seine Genesung mir zur Gabe wünschte – und als D. bald nachher kam, fand er die Wunde vortreffl., das wenige Bluten als das beste Zeichen des neuen frischen Fleisches, und erlaubte Spatzierenfahren, im Zimmer herumgehen, kurz, er änderte Vaters Stimmung so, daß man seine Laune gegen den vorigen Tag nicht wieder erkannte. Wir sind mit den Hinkelein auch gleich nach Fannys Musik spatzieren gefahren, und die frische Frühlingsluft that ihm Gottlob sehr gut. Der bisherige Stadtwundarzt ward verabschiedet, denn D. hatte unserm Bedienten das schönste chirurgische Lob für seine Art zu verbinden ertheilt, und es war Vatern natürl. unangenehm, ihn stets die Nase rümpfen zu sehen, wenn er D. s Anordnungen befolgen mußte. So sind wir endlich nach 5 1/2 Monaten auf bestem Wege, mein Herz! und haben dadurch gleich den Vortheil, daß Vater sich etwas zerstreuen und amusiren kann. Gott wollt es dabei laßen! Mit den Augen gehts nicht so schlimm, daß auf eine Operation im Mai oder Juni zu hoffen wäre. Man weiß dabei nicht, was man wünschen soll: denn es ist ebenfalls betrübt, wieder einem so langen Aufschub entgegen zu sehen, denn in diesen beiden Monaten nur operirt man jetzt, ja man hat Beispiele, daß Augenkranke mehrere Jahre auf demselben Punkt stehen bleiben, und zu der Hauptkur nicht reif sind. Gott wirke alles zum Guten! Hensels, die stets voll Schnurren stecken, hatten ihren Mannequin in unsren blauen Saal geschleppt und ihn mit den mir bestimmten Geschenken bekleidet. Goldigst rosenfarben tricot-ten trug ein schön seidnes, völlig gemachtes Kleid das Vater mir schenkte, eine sehr hübsche Haube v. Beckchen, einen Kragen v. Fanny, und in der Hand hielt es die Zeichnung, die H. v. den lieben Enkelchen in dem Kostüm, das sie zu unserm 30jähr. Hochzeittage getragen, verfertigt hatte, und die ungemein ähnlich und drolligst ausgefallen. Besonders gelungen ist die allerliebste dicke Braut Walter, jetzt ein wahrer Prachtjunge und erzkomisch. Seb. sieht schon jämmerlicher in dem Herrnkleid, den SchnallenKostümschuhen, cravate etc. aus; der Schlingel ist doch ein wahrer Hensel, denn er hat ihn so lange gequält, bis er ihn, ein goldnes Herz in der Hand tragend, zeichnen mußte. Uebrigens bin ich mit den wundervollsten Blumen in Töpfen, Sträußern, Kränzen v. Tisch begabt worden. Besonders zeichnete sich ein immenses bouquet v. Varnh. aus, worin sich Camelien, orangeblüte, Granaten und die seltensten ausländischen Florakinder befanden, dazu 2 Prachtbände einer cabinet gallery of Pictures with 72 line-engravings of foreign and english schools: v. Gans 2 Alabaster Vasen mit Blumen, v. Marianchen einen Baumkuchen auf einer neumodischen Schüßel aus der Meißner Porcellanfabrik, daran Antiken wieder die höchste Modernität sind, v. Paul den Trollop über american manners Fanny hatte ihre Musik bei uns, da wir gefürchtet hatten, daß Vater nicht würde zu ihr gehen dürfen, und der Saal war unendlich reizend geschmückt, welche Anmuth dann viel schöne Damen vollendeten. Fanny spielte zuerst 1 trio v. Haydn, dann kam Bachs Du Hirte Israels, worin Stümer das solo a prima vista sehr gut vortrug; der Sicherheit und Aussprache wegen noch immer der hiesige beste Tenor, obwohl die Stimme sehr schwach ist. Dann die paar Chöre aus dem Liederspiel, die nicht allein bei der gerührten Mama Anklang fanden, und endlich das Mozartsche Quartett in g. Die Steffense sind hoch erfreut und dankbar für Deine Wahl des Morgengesangs zum Musikfest, und laßen Dir das Freundlichste sagen, so wie Dein répertoir denn überhaupt denkwürdig ist, pflegt Recha zu sagen. Kann die Idee mit der Orgel ausgeführt werden, so wünsch ich Dir Glück, wieder etwas Neues und gewiß Beifall erregendes erdacht zu haben. Schreibe doch, wie die Kölner Diktatores sich gehabten. Leider wirst Du die Decker nicht bekommen, und noch weniger die Heinef. ; sie steckt jetzt mitten in ihren hiesigen Gastrollen, die ihr über Gebühr bezahlt werden; und da sie in K. höchstens Ehre zu gewinnen hat – – – Hiller dürfte es einmal bereuen, vermöchte er, sich v. Deiner Sirenenstimme nach Deutschl. verlocken zu laßen. Welch kaltes, undankbares, schwer zu erwärmendes Publikum ist das norddeutsche! Wie geizig sind sie mit Lob, Beifall, Belohnung, Ermunterung! Wie schwerfällig in Ausführung und Mitteln! Nein, ich kanns nicht verschmerzen, daß Du, da Du schon fern v. uns lebst, nicht in Paris Dein Fortkommen, Reifen, Anerkennung gesucht! Täglich möcht ich mich noch prügeln, daß ich, als Ihr noch Kinder wart, Vaters Idee, uns dort niederzulaßen, widerstrebte. Indeß – jeder geht seinen eignen Weg, und so wirst Du schon wißen was Dir frommt und nützt. – Heut ist endl. die Partitur für prince couronne aus Leipz. gekommen; es ist nicht viel größers Format als die Haydnschen 4tette die Dir Drouet geschenkt. Breitkopfs haben uns auch 1 Ex. geschickt, und schreiben, daß sie die Versendungen noch 8 Tage verschieben, damit die Zueignung früher dem Prinzen zukomme, als im Buchhandel. Der Buchbinder, der beste dens jetzt hier giebt, Moßner ist schon zu uns beschieden mit Proben v. Einbänden, und wenn selbst Humb. es nicht überreichen wollte, was gar nicht zu erwarten steht, so bin ich durch Varnh. Willisens gewiß. Raupach schreibt jetzt 1 antikes Trauerspiel worin nur 4 Personen, worunter die Crelinger und ihre Töchter spielen: der Chor wird singen, und zwar nach Löwes Pfeife tanzen. Die Mädchen machen, wie ich vorhergesagt, auf dem königl. Theater, nicht entfernt das Glück wie in der Königstadt. – Obgleich Mantius Stimme auch schon matt geworden, hat er den Judas doch sehr schön gesungen; d. 1. Theil des Ganzen war so schläfrig und schleppend, daß mir das Meisterwerk keinen Eindruck gemacht haben würde, hätt ichs nicht früher so oft gehört. Erst in d. andern Theilen rißen die Chöre, v. der Musik unwillkührlich ergriffen, den ollen Schlaf- und Schlafpelz Hägelchen mit sich fort. In die Paßion geh ich aber nicht: das verdrießt mich zu sehr, denk ich an ihren Auferwecker. – Heut giebt Henning in einem Koncert für seinen Neffen Deine gedruckte Simphonie : das wird gewiß auch schustermäßig gehen – und ich bleibe zu Haus. Unser gutes, ehrliches Friedländerchen v. d. runden Ecke hat uns auch verlaßen – Ich versichre Dich, er war mehr werth als man glaubte, so herzensbrav, den Freunden treu, entzückt v. Kunst, wohlwollend und – glücklich, auch ein Talent, wenns mit der Welt zufrieden stellt und den Geist der Liebe und Ruhe über die Umgebungen verbreitet. Du, mein Herz! hast einen warmen Verehrer und biedern alten Freund verloren! Du glaubst nicht, wie lebhaft er erregt war, wenn er was v. Dir hörte, und wie herzlichen Theil er an Dir nahm. Gottlob, er fühlte sich zufrieden im Leben und hatte einen schnellen, leichten Tod. Noch vor 14 Tagen sprach ich ihn an Fannys Musikmorgen und er war entzückt v. Deinem ave . Am Abend seiner Freitage, wo auch Fanny sein sollte, fühlte er sich unwohl; die Frau hatte kaum Zeit die Gesellschaft abzusagen – um 9 war er entschlummert! – Der Schnitter der heißt Tod, mäht die Freunde mit rascher Sichel! Bleib mir gesund, mein geliebtes Leben, und wache mit Vernunft und Mäßigung darüber, daß Du Dich wohl verhältst; sonst adieu Kunst, Schaffen, Heiterkeit! Besonders beunruhigt mich die turbulente Zeit und die Anstrengung des Pfingstfests! Schone Dich möglichst und laß mich unbesorgt über Dich sein können! Deine treue Mutter. Du hast doch gewiß v. Kabruns Tode gehört? Daß er sich getödtet, ist doch schrecklich! als Grund giebt man an, er sei unter die Frommen gegangen, und habe sich durch Unglauben später so unglückl. gefühlt, daß er das Leben unerträgl. gefunden. In seinem Testament hat er noch seine Wohlthätigkeit bewährt. Eine Schuldforderung an den sel. Gnuschke vernichtete er und vermachte deßen armer Mutter etwas. Für die Handelsschule seiner Vaterstadt bestimmte er 30, 000 rt. Poor thing!
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Hör aber, bestes Kind! wie mein Geburtstag mir diesmal zu einem wahren Freuden-</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_9b7bac2a-4060-4d6b-8484-4c06d580077b">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1835-03-11-01" type="precursor" xml:id="title_8c805309-bb0b-4da0-9130-6ad3bf5d7a68">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; Düsseldorf, 11. März 1835</title> <title key="fmb-1835-04-03-02" type="successor" xml:id="title_49878d46-5874-4510-b568-43c0ee7b3517">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 3. 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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-03-16" xml:id="date_5d66e71d-bf2b-42f7-ba1d-85a881a241a2">16. 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Hör aber, bestes Kind! wie mein <date cert="high" when="1835-03-15" xml:id="date_b2dfa712-0b0d-48e4-aa27-d6b419f09f32">Geburtstag</date> mir diesmal zu einem wahren Freuden- und Glückstage geworden! – Ich habe Dir seit 14 Tagen nicht geschrieben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_97d78c3a-856c-4f73-a0c0-02712aabb983" xml:lang="de">Ich habe Dir seit 14 Tagen nicht geschrieben – Zuletzt beteiligte sich Lea Mendelssohn Bartholdy an Brief gb-1835-03-05-01 Abraham Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel, Wilhelm Hensel und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 5. März 1835.</note>, weil seit der Zeit <persName xml:id="persName_da9c936b-61f2-4eac-bf33-070d82175754">Vaters<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> Wunde<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_189b216c-18c1-42d5-8a59-2e7a21900c21" xml:lang="de">Vaters Wunde – Abraham Mendelssohn Bartholdy war Anfang Oktober 1834 über ein Brett gestolpert und hatte sich dabei Wunden an beiden Beinen zugezogen. Vgl. Brief gb-1834-12-08-02 Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 8. Dezember 1834.</note> die schon fast geschloßen war, wieder größer geworden, ohne alle Veranlaßung; und der neue Verzug ihn natürlich sehr verstörte und beunruhigte. Er nahm zum Glück <persName xml:id="persName_55535e93-db0d-428a-bba4-a6a268d939c9">Dieffenbach<name key="PSN0110650" style="hidden" type="person">Dieffenbach, Johann Friedrich (1792-1847)</name></persName>, der zwar wesentlich nichts änderte, aber mit eignen geschikten zarten Händen, Kunstwerke von Verbänden anlegte, und aufs Neue stetes Liegen anbefahl. Vor etwa 4 Tagen fing die Wunde an etwas zu bluten, in welchem Zeitraum <persName xml:id="persName_1c25d888-8bd6-4aad-96a0-9fc4e8836eb4">D.<name key="PSN0110650" style="hidden" type="person">Dieffenbach, Johann Friedrich (1792-1847)</name></persName> nicht kam, selbst <date cert="high" when="1835-03-14" xml:id="date_c89318a0-aaaa-4b31-9acc-ed1662c260ad">vorgestern</date> noch nicht, obgleich ich ihn Vormittag darum <add place="above">schriftlich<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> gebeten. <date cert="high" when="1835-03-14" xml:id="date_3d9a80b2-1023-4b2f-a3e0-682089a99d6f">Sonnabend</date> also war <persName xml:id="persName_0667a665-726c-4beb-97ec-2b8fed4b3183">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> schrecklich verstimmt, hypochondrisch, ängstlich, und das vergebliche Warten auf <persName xml:id="persName_215c2cd5-b709-4cce-a57c-af8538764caa">D.<name key="PSN0110650" style="hidden" type="person">Dieffenbach, Johann Friedrich (1792-1847)</name></persName> machte ihn ärgerlich dazu, was mich natürlich auch sehr beunruhigte. Als er <add place="above">mir<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> <date cert="high" when="1835-03-15" xml:id="date_5e1035fb-788a-4ea6-a5b9-f326d8b9113c">gestern</date> früh Glück wünschte, sagte ich, daß ich nur seine Genesung mir zur Gabe wünschte – und als D. bald nachher kam, fand er die Wunde vortreffl., das wenige Bluten als das beste Zeichen des neuen frischen Fleisches, und erlaubte Spatzierenfahren, im Zimmer herumgehen, kurz, er änderte Vaters Stimmung so, daß man <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_d539ff8e-5567-4677-8d5d-b3e16d06d620"> <corr resp="writer">die</corr> <sic resp="writer">seine</sic> </choice> Laune gegen <date cert="high" when="1835-03-14" xml:id="date_3525d939-55a4-46d2-b843-5389a2817faf">den vorigen Tag</date> nicht wieder erkannte. Wir sind mit den Hinkelein auch gleich nach <persName xml:id="persName_b1bc7700-7956-411f-81c9-e9e2c91a4841">Fannys<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> <placeName xml:id="placeName_aa25f417-0b44-4255-ac0e-a93fef3b1c16">Musik<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3325ca41-fefd-42bf-b68d-2d0300086093" xml:lang="de">Fannys Musik – Fanny Hensels Sonntagsmusik am 15. März 1835. Vgl. dazu Klein, Fanny Hensels Sonntagsmusiken, S. 42.</note> spatzieren gefahren, und die frische Frühlingsluft that ihm Gottlob sehr gut. Der bisherige Stadtwundarzt ward verabschiedet, denn <persName xml:id="persName_d5342551-7596-427e-9b85-291cc561ed52">D.<name key="PSN0110650" style="hidden" type="person">Dieffenbach, Johann Friedrich (1792-1847)</name></persName> hatte unserm Bedienten das schönste chirurgische Lob für seine Art zu verbinden ertheilt, und es war <persName xml:id="persName_473888ea-b093-4332-b922-70ac29ca2a37">Vatern<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> natürl. unangenehm, ihn stets die Nase rümpfen zu sehen, wenn er D.s Anordnungen befolgen mußte. So sind wir endlich nach 5 <formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">1</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">2</hi></formula> Monaten auf bestem Wege, mein Herz! und haben dadurch gleich den Vortheil, daß Vater sich etwas zerstreuen und <hi rend="latintype">amusiren</hi> kann. Gott wollt es dabei laßen! Mit den Augen gehts nicht so schlimm, daß auf eine Operation im Mai oder Juni zu hoffen wäre. Man weiß dabei nicht, was man wünschen soll: denn es ist ebenfalls betrübt, wieder einem <hi n="1" rend="underline">so</hi> langen Aufschub entgegen zu sehen, denn in diesen beiden Monaten nur operirt man jetzt, ja man hat Beispiele, daß Augenkranke mehrere Jahre auf demselben Punkt stehen bleiben, und zu der Hauptkur nicht reif sind. Gott wirke alles zum Guten!</p> <p><persName xml:id="persName_cfceee59-deb2-42b2-96f6-443690665cd0">Hensels<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, die stets voll Schnurren stecken, hatten ihren <hi rend="latintype">Mannequin</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_60a0ab89-8741-4763-b8f5-a90f0a50af87" xml:lang="fr ">Mannequin – eine Schneiderpuppe.</note> in unsren blauen Saal<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_43da7620-cae2-49f7-9816-1ebfe46413aa" xml:lang="de">unsren blauen Saal – wohl das Mittelzimmer mit drei großen Bogen, das Lea Mendelssohn Bartholdy im ersten Stock des Vorderhauses der Leipziger Straße 3 bewohnte (Cullen, Leipziger Straße Drei, S. 51).</note> geschleppt und ihn mit den mir bestimmten Geschenken bekleidet. <unclear reason="faded_characters" resp="FMBC">Gold</unclear>igst rosenfarben <hi rend="latintype">tricot</hi>-ten trug ein schön seidnes, völlig gemachtes Kleid das <persName xml:id="persName_ce781df0-8735-4213-a59e-126822b2db13">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> mir schenkte, eine sehr hübsche Haube v. <persName xml:id="persName_98ab6f14-937b-42f1-8c5b-cc9f9be25647">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>, einen Kragen v. <persName xml:id="persName_f32fdf4f-71c4-41f1-9a6c-0c7c5a879c65">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, und in der<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Hand hielt es <title xml:id="title_88f0bdbc-f3b0-44c9-a3ce-c8f253e4475b">die Zeichnung<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0112336" style="hidden" type="art">Walter Lejeune Dirichlet und Sebastian Hensel (Zeichnung 1834)</name></title>, die <persName xml:id="persName_dc0f7b51-dca2-4f65-b49c-9d4213cfcc51">H.<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> v. den lieben <persName xml:id="persName_9c155e15-f9ce-4949-9b58-7e9ca8a5ae7f">Enkelchen<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name><name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> in dem Kostüm, das sie zu unserm <date cert="high" when="1834-12-26" xml:id="date_603d4394-b705-4302-8796-90ad59e8b6d6">30jähr. Hochzeittage</date> getragen, verfertigt hatte<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_93ea91b4-51ef-4932-84e1-ad218c46a354" xml:lang="de">die Zeichnung, die H. v. den lieben Enkelchen … zu unserm 30jähr. Hochzeittage … verfertigt hatte – Abraham und Lea Mendelssohn Bartholdys 30. Hochzeitstag war am 26. Dezember 1834 von der Familie mit einem Fest gegangen worden. Siehe dazu die Beschreibung in Brief gb-1834-12-26-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 26. Dezember 1834. Wilhelm Hensels Zeichnung von Walter Lejeune Dirichlet und Sebastian Hensel befindet sich heute in Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 10/20 (Abbildung: Lowenthal-Hensel / von Strachwitz, Europa im Porträt, Bd. 1, S. 133).</note>, und die ungemein ähnlich und drolligst ausgefallen. Besonders gelungen ist die allerliebste dicke Braut <persName xml:id="persName_a66b0e0b-84d9-4db0-99f2-9849da8e1f7a">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName>, jetzt ein wahrer Prachtjunge und erzkomisch. <persName xml:id="persName_ec644248-2dca-4a09-a145-9722f5dcf2fc">Seb.<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> sieht schon jämmerlicher in dem Herrnkleid, den Schnallen<del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_cfdb2479-b54f-4684-a26c-8f1bf00843a2">Kostüm</del>schuhen, <hi rend="latintype">cravate etc</hi>. aus; der Schlingel ist doch ein wahrer <persName xml:id="persName_05b86307-7b62-46a3-8516-fd6d3f9cfe8e">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>, denn er hat ihn so lange gequält, bis er ihn, ein <hi n="1" rend="underline">goldnes</hi> Herz in der Hand tragend, zeichnen mußte. Uebrigens bin ich mit den wundervollsten Blumen in Töpfen, Sträußern, Kränzen v. Tisch begabt worden. Besonders zeichnete sich ein immenses <hi rend="latintype">bouquet</hi> v. <persName xml:id="persName_0d89259e-04ae-4ddd-a71b-cec954c08a9b">Varnh.<name key="PSN0115453" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)</name></persName> aus, worin sich Camelien, <hi rend="latintype">orange</hi>blüte, <hi rend="latintype">Granat</hi>en und die seltensten ausländischen Florakinder befanden, dazu 2 Prachtbände einer <hi rend="latintype"><title xml:id="title_7bc80502-314f-40c4-b89f-f643c1c16b7d">cabinet gallery of Pictures with 72 line-engravings of foreign and english schools<name key="PSN0110517" style="hidden" type="author">Cunningham, Allan (1784–1842)</name><name key="CRT0112337" style="hidden" type="art">The Cabinet Gallery of Pictures by the first Masters of the English and foreign Schools</name></title></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_81ac5530-4c59-4272-a436-1e0d6c9bf009" xml:lang="en">cabinet gallery of Pictures with 72 line-engravings of foreign and english schools – Allan Cunningham, The Cabinet Gallery of Pictures by the first Masters of the English and foreign Schools, in seventy-two line Engravings with biographical and critical Dissertations, 2 Bde., London 1834.</note>: v. <persName xml:id="persName_7777d073-2f8e-4e10-9a1e-dca71e7f22b9">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> 2 Alabaster Vasen mit Blumen, v. <persName xml:id="persName_7b02ff8a-6441-4d43-bc7a-ef20a2fe3be1">Marianchen<name key="PSN0114390" style="hidden" type="person">Saaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786-1868)</name></persName> einen Baumkuchen auf einer neumodischen Schüßel aus der Meißner Porcellanfabrik, daran Antiken wieder die höchste Modernität sind, <add place="above">v. <persName xml:id="persName_47be3b9d-93ff-4e3e-956f-74a86bdcab8d">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> den <title xml:id="title_e5f7019d-01c4-4302-8587-41e8e28edf8b"><hi rend="latintype">Trollop</hi> über <hi rend="latintype">american manners</hi><name key="PSN0119696" style="hidden" type="author">Trollope, Frances Milton (1779–1863)</name><name key="CRT0112339" style="hidden" type="literature">Domestic Manners of the Americans</name></title><name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a5a82edb-16b9-4bb2-998a-72964bdd7b0d" xml:lang="de">Trollop über american manners – Frances Milton Trollope, Domestic Manners of the Americans, 2 Bde., London 1832.</note> <persName xml:id="persName_4a51c7db-a895-4db6-86d7-b354cf9927f9">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> hatte ihre <placeName xml:id="placeName_3f4a1663-d7d8-4724-9967-a58c016497bb">Musik<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e655751e-e69e-4121-9487-8373ed62e6b6" xml:lang="de">Fanny … ihre Musik – siehe Kommentar zu Z.: Fannys Musik.</note> bei uns, da wir gefürchtet hatten, daß <persName xml:id="persName_11f73cb4-9b83-4e55-937e-9d0a213fe282">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> nicht würde zu ihr gehen dürfen, und der Saal<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_352a6704-f956-4ba1-8850-ed16db62f8ae" xml:lang="de">der Saal – siehe Kommentar zu Z.: unsren blauen Saal.</note> war unendlich reizend geschmückt, welche Anmuth dann viel schöne Damen vollendeten. Fanny spielte zuerst 1 <title xml:id="title_0c530e38-679c-41fb-bde8-93b8f7d26dbd"><hi rend="latintype">trio</hi> v. Haydn<name key="PSN0111789" style="hidden" type="author">Haydn, Franz Joseph (1732–1809)</name><name key="CRT0109099" style="hidden" type="music">Trio (Klaviertrio)</name></title>, dann kam <title xml:id="title_d551034f-ea91-4e15-a82d-610cfc225ae7">Bachs Du Hirte Israels<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107739" style="hidden" type="music">Du Hirte Israel, höre BWV 104</name></title>, worin <persName xml:id="persName_81e82ade-9d55-4092-a83e-f72c655efacf">Stümer<name key="PSN0115193" style="hidden" type="person">Stümer, Johann Daniel Heinrich (1789-1856)</name></persName> das <hi rend="latintype">solo<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_90617a6e-286b-4bac-994c-33a602b07a34" xml:lang="de">das solo – Nr. 2 Tenor-Rezitativ »Der höchste Hirte sorgt vor mich« und Nr. 3 Tenor-Arie »Verbirgt mein Hirte sich zu lange« aus Johann Sebastian Bachs Kantate Du Hirte Israel, höre BWV 104.</note> a prima vista</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_73327374-887d-4edb-9635-7d1769d54eaf" xml:lang="it ">a prima vista – ital., auf den ersten Blick, vom Blatt.</note> <hi n="1" rend="underline">sehr</hi> gut vortrug; der Sicherheit und Aussprache wegen noch immer der hiesige beste Tenor, obwohl die Stimme sehr schwach ist. Dann die paar Chöre aus dem <title xml:id="title_a0911582-f5a5-490c-8e28-79edc9079b6a">Liederspiel<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gbqnb2tm-nyle-fmnz-pjov-qf41rypixd1h"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100325" style="hidden">Aus der Fremde (»Heimkehr aus der Fremde«), Ein Liederspiel, [September 1829] bis 19. Dezember 1829<idno type="MWV">L 6</idno><idno type="op">89</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_53663369-3960-44cb-8d87-d1c5324b7a68" xml:lang="de">die paar Chöre aus dem Liederspiel – Felix Mendelssohn Bartholdys Liederspiel Aus der Fremde (»Heimkehr aus der Fremde«) op. 89 (MWV L 6) enthält nur einen Chor: Nr. 13 »Wir kommen, wir nahen mit Jubelgesängen«. Hier sind wohl auch die beiden Terzette Nr. 6 (Lisbeth, Hermann, Kauz) »O wie verschweig ich, verberg ich die Wonne« und Nr. 7 (Mutter, Kauz, Schulz) »Ihr wollt uns hier mit List verwirren« gemeint.</note>, die nicht allein bei der gerührten Mama Anklang fanden, und endlich <title xml:id="title_e2138186-7eef-4dfd-9747-a39c8cc3d71d">das Mozartsche Quartett in g<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110105" style="hidden" type="music">Klavierquartett g-Moll, KV 478</name></title>. <persName xml:id="persName_84ac1702-28d8-4778-8ede-c2e4a7f49058">Die Steffen<hi n="1" rend="underline">se</hi><name key="PSN0115075" style="hidden" type="person">Steffens, Familie von → Henrik S.</name></persName> sind hoch erfreut und dankbar für Deine Wahl des <title xml:id="title_9954c283-e38f-48c6-807c-08b05a1b88fd">Morgengesangs<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752–1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name></title> zum <placeName xml:id="placeName_d6780b17-0424-4156-bf9a-6373004c786e">Musikfest<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_312ae72a-429d-4b90-bfd9-5f754639b419" xml:lang="de">Die Steffense sind hoch erfreut und dankbar für Deine Wahl des Morgengesangs zum Musikfest – Johanna Steffens, die Ehefrau des Naturphilosophen Henrik Steffens, war die Tochter von Johann Friedrich Reichardt, dem Komponisten von Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«), einer Hymne für vier Solostimmen, Chor und Orchester.</note>, und laßen Dir das Freundlichste sagen, so wie Dein <hi rend="latintype">répertoir</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6c94a788-cf38-4502-95c4-36ae066a2dc5" xml:lang="de">Dein répertoir – Das Programm des 17. Niederrheinischen Musikfestes in Köln teilte Mendelssohn in Brief fmb-1835-03-11-01 (Brief Nr. 1110) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 11. März 1835, mit. Für den ersten Tag (7. Juni 1835): In der Vorbereitungsphase des Festes schlug Mendelssohn die Aufführung der Orchestersuite Nr. 3 D-Dur, BWV 1068, von Johann Sebastian Bach vor. Letztendlich wurde dieses Werk aber nicht in das Programm aufgenommen. Stattdessen wurde die von Mendelssohn alternativ genannte Ouvertüre zu Carl Meisls Die Weihe des Hauses C-Dur, op. 124, von Ludwig van Beethoven gespielt. Als Hauptwerk des ersten Tages erklang Georg Friedrich Händels Oratorium Solomon HWV 67. Der zweite Festtag (8. Juni 1835) bestand aus Ludwig van Beethovens 8. Sinfonie F-Dur, op. 93, Johann Friedrich Reichardts Hymne für vier Solostimmen, Chor und Orchester Miltons Morgengesang, Carl Maria von Webers Ouvertüre zur Oper Euryanthe op. 81 (WeV C. 9) sowie aus Luigi Cherubinis Marche religieuse und der Hymne aus der Krönungsmesse A-Dur für Charles X. (1825). Vgl. eine der Ankündigungen des Musikfestes in der <ref target="https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/7601951" xml:id="ref_127b2f3e-8d10-426f-a506-e209c42b417e">Beilage zu Nr. 151 der Kölnischen Zeitung vom 31. Mai 1835</ref>. </note> denn überhaupt <hi n="1" rend="underline">denkwürdig</hi> ist, pflegt <persName xml:id="persName_2ceb102d-1742-45a0-a4a6-1ff1b8f6b1e1">Recha<name key="PSN0113312" style="hidden" type="person">Meyer, Recha (Rebecka, Reikel) (1767-1831)</name></persName> zu sagen. Kann die Idee mit der Orgel<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4e6aa9ad-86e1-45e2-9e1b-9ae92b98b0fe" xml:lang="de">die Idee mit der Orgel – Im Brief an die Familie vom 11. März 1835 berichtete Mendelssohn von seiner Idee, eine Orgel in den Musikfestsaal bringen zu lassen (Z. 37 ff.): »Nun wird Salomon ohne weitre Bearbeitung und Instrumentirung von Herrn von Mosel oder irgend einem andern Dilettanten, der dafür später in der Hölle brät, gegeben, die Orgel begleitet die Arien, als thäte es Händel selbst (mut. mut.) und man wird zum erstenmale wieder den echten Händel hören.« Siehe dazu Klaus Wolfgang Niemöller, Felix Mendelssohn-Bartholdy und das Niederrheinische Musikfest 1835 in Köln, in: Studien zur Musikgeschichte des Rheinlandes Bd. 3, hrsg. von Ursula Eckart-Bäcker (Beiträge zur rheinischen Musikgeschichte, Bd. 62), Köln 1965, S. 46-64, und besonders Alain Gehring, Händels Solomon in der Bearbeitung von Felix Mendelssohn Bartholdy (1835), in: Die Musikforschung 65 (2012), S. 313-337.</note> ausgeführt werden, so wünsch ich Dir Glück, wieder etwas Neues und gewiß Beifall erregendes erdacht zu haben. Schreibe doch, wie <placeName xml:id="placeName_8845dc4e-597b-448a-be1b-ddd344351675">die Kölner Diktatores<name key="NST0100334" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_14081439-e656-4b47-8c02-8aed1ae3e05b" xml:lang="de">die Kölner Diktatores – Die 19 Mitglieder des Komitees des 17. Niederrheinischen Musikfestes 1835 in Köln werden namentlich genannt in Hauchecorne, Musikfeste, Anhang, S. 18.</note> sich <hi n="1" rend="underline">gehabten</hi>. </p> <p>Leider wirst Du <persName xml:id="persName_7c039d0d-d16e-4ba9-b610-22909df03c39">die Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> nicht bekommen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1fb192bb-8177-44c8-bf58-6aa245c733e4" xml:lang="de">Leider wirst Du die Decker nicht bekommen – Die Sopranistin Pauline Decker hatte 1833 solistisch am 15. Niederrheinischen Musikfest in Düsseldorf unter Mendelssohns Leitung mitgewirkt. Am Musikfestes 1835 in Köln war sie nicht beteiligt.</note>, und noch weniger <persName xml:id="persName_d7182b87-83b2-4f7f-a354-aedb29d3bd0d">die Heinef.<name key="PSN0111825" style="hidden" type="person">Heinefetter, Sabine (1809-1872)</name></persName>; sie steckt jetzt mitten in ihren hiesigen Gastrollen, die ihr über Gebühr bezahlt werden; und da sie in <placeName xml:id="placeName_4fc6bebc-f4ff-4b83-a013-f88e3c9d1672">K.<settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> höchstens Ehre zu gewinnen hat – – –</p> <p><persName xml:id="persName_111758b5-b0d7-4b3b-bf23-65ebdc2c4fbd">Hiller<name key="PSN0112003" style="hidden" type="person">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name></persName> dürfte es einmal bereuen, vermöchte er, sich v. Deiner Sirenenstimme nach Deutschl. verlocken zu laßen. Welch kaltes, undankbares, schwer zu erwärmendes Publikum ist das norddeutsche! Wie geizig sind sie mit Lob, Beifall, Belohnung, Ermunterung! Wie schwerfällig in Ausführung und Mitteln! Nein, ich kanns nicht verschmerzen, daß Du, da Du schon fern v. uns lebst, nicht in <placeName xml:id="placeName_85963a56-6c65-4248-8cd0-8ea323da979e">Paris<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> Dein Fortkommen, Reifen, Anerkennung gesucht! Täglich möcht ich mich noch prügeln, daß ich, als Ihr noch Kinder wart, <persName xml:id="persName_b805b04d-fc06-4547-846a-fb1f2975e022">Vaters<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> Idee, uns dort niederzulaßen, widerstrebte. Indeß – jeder geht seinen eignen Weg, und so wirst Du schon wißen was Dir frommt und nützt. – Heut ist endl. die Partitur für <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b0b9b207-71e9-4b58-8d28-a9f968dc9a4c">prince couronne<name key="PSN0113990" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861)</name></persName></hi> aus<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> <placeName xml:id="placeName_9f27fc41-44c1-466b-a71c-e780686e829a">Leipz.<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gekommen; es ist nicht viel größers Format als <title xml:id="title_79348eb0-7186-4186-911c-d376ddf764ca">die Haydnschen 4<hi rend="latintype">tette</hi><name key="PSN0111789" style="hidden" type="author">Haydn, Franz Joseph (1732–1809)</name><name key="CRT0109093" style="hidden" type="music">Streichquartette</name></title> die Dir <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_dc96b9cc-1a43-4560-9998-67ccad3a1abc">Drouet<name key="PSN0110748" style="hidden" type="person">Drouet, Louis François Philippe (1792-1873)</name></persName></hi> geschenkt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6777f825-9c93-4171-8282-6336c00f7f51" xml:lang="de">die Haydnschen 4tette die Dir Drouet geschenkt – Die Partiturausgabe von 30 Streichquartetten Joseph Haydns, ein Geschenk des Flötisten Louis François Philippe Drouet, befindet sich heute in Privatbesitz (Elvers / Ward Jones, Musikalienverzeichnis, S. 96).</note>. <persName xml:id="persName_09144e7d-1263-4351-8668-a75521c9311a">Breitkopfs<name key="PSN0110112" style="hidden" type="person">Breitkopf & Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName> haben uns auch 1 Ex. geschickt, und schreiben, daß sie die Versendungen noch 8 Tage verschieben, damit die Zueignung früher dem <persName xml:id="persName_d2845359-b914-49e8-b700-3cf552820a8e">Prinzen<name key="PSN0113990" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861)</name></persName> zukomme, als im Buchhandel. Der Buchbinder, der beste dens jetzt hier giebt, <persName xml:id="persName_fca75937-3622-4425-8190-26094129d04e">Moßner<name key="PSN0119698" style="hidden" type="person">Moßner, Abraham (1800-?)</name></persName> ist schon zu uns beschieden mit Proben v. Einbänden, und wenn selbst <persName xml:id="persName_b9841540-5133-4d58-9bc3-a1c07add6fcc">Humb.<name key="PSN0112143" style="hidden" type="person">Humboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859)</name></persName> es nicht überreichen wollte, was gar nicht zu erwarten steht, so bin ich durch <persName xml:id="persName_0a1d5d48-c13b-4d4e-9d90-b1cfe545d277">Varnh.<name key="PSN0115453" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)</name></persName> <persName xml:id="persName_93c93c2b-43e3-490a-9c76-3760b8821935">Willisens<name key="PSN0115797" style="hidden" type="person">Willisen, Karl Wilhelm von (1790-1879)</name></persName> gewiß.</p> <p><persName xml:id="persName_aabef723-5dcc-4e62-83d7-6728a2d1050e">Raupach<name key="PSN0114085" style="hidden" type="person">Raupach, Ernst Benjamin Salomo (Pseud.: Emil Leutner) (1784-1852)</name></persName> schreibt jetzt 1 antikes Trauerspiel worin nur 4 Personen, worunter <persName xml:id="persName_4af61afd-87dc-47ae-92e0-317e6af39e37">die Crelinger<name key="PSN0110496" style="hidden" type="person">Crelinger, verw. Stich, Sophie Auguste Friederike (1795-1865)</name></persName> und ihre <persName xml:id="persName_c9237b4b-fc19-4214-baf3-d3771fc69a36">Töchter<name key="PSN0115129" style="hidden" type="person">Stich, Pauline Sophie Bertha (1818-1876)</name><name key="PSN0115130" style="hidden" type="person">Stich, Friederike Auguste Clara (1820-1862)</name></persName> spielen: der Chor wird singen, und zwar nach Löwes Pfeife tanzen. Die Mädchen machen, wie ich vorhergesagt, auf dem <placeName xml:id="placeName_83582636-5a59-4f8b-9981-05473f15abd4">königl. Theater<name key="NST0100415" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Schauspielhaus</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, nicht entfernt das Glück wie in <placeName xml:id="placeName_470b8c87-644a-4c71-8f90-fc31197f1a3b">der Königstadt<name key="NST0100297" style="hidden" subtype="" type="institution">Königsstädtisches Theater</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. – Obgleich <persName xml:id="persName_4359bcf6-9088-4237-8dfc-cb3fe9c9ff7f">Mantius<name key="PSN0113058" style="hidden" type="person">Mantius, Eduard (1806-1874)</name></persName> Stimme auch schon matt geworden, hat er den Judas doch sehr schön gesungen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a7828d3e-d3f7-40ea-8d3b-e275b72b5493" xml:lang="de">Mantius … hat … den Judas doch sehr schön gesungen – Eduard Mantius (Tenor) sang am 12. März 1835 die Partie des Judas in Georg Friedrich Händels Oratorium Judas Maccabaeus HWV 63, das von der Sing-Akademie aufgeführt wurde (Martin Heinrich Karl Lichtenstein, Zur Geschichte der Sing-Akademie in Berlin. Nebst einer Nachricht über das Fest am funfzigsten Jahrestage ihrer Stiftung, Berlin 1843, S. XXIII).</note>; d. 1. Theil des Ganzen war so schläfrig und schleppend, daß mir <title xml:id="title_f9fe8f87-1628-42d0-bd22-6ae55ae3cb10">das Meisterwerk<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0108993" style="hidden" type="music">Judas Maccabaeus HWV 63</name></title> keinen Eindruck gemacht haben würde, hätt ichs nicht früher so oft gehört. Erst in d. andern Theilen rißen die Chöre, v. der Musik unwillkührlich ergriffen, den ollen Schlaf- und Schlafpelz <persName xml:id="persName_aa2df294-f83a-4c36-8666-5ab8dad13c9e">Hägelchen<name key="PSN0114359" style="hidden" type="person">Rungenhagen, Karl Friedrich (1778-1851)</name></persName> mit sich fort. In <title xml:id="title_ce1b9a1e-7e6b-4cec-bcf3-297841d3ad2f">die Paßion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name></title> geh ich aber nicht<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_deae8b91-14bf-4f59-85de-4f1829d8c597" xml:lang="de">In die Paßion geh ich aber nicht – Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion BWV 244 erklang am 9. April 1835 in der Sing-Akademie (Martin Heinrich Karl Lichtenstein, Zur Geschichte der Sing-Akademie in Berlin. Nebst einer Nachricht über das Fest am funfzigsten Jahrestage ihrer Stiftung, Berlin 1843, S. XXIII).</note>: das verdrießt mich zu sehr, denk ich an ihren Auferwecker<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2c283528-15a9-4fa8-8878-6b4636731b7a" xml:lang="de">die Paßion … ihren Auferwecker – Anspielung auf die erste Wiederaufführung der Matthäus-Passion am 11. und 21. März 1829 unter Mendelssohns Leitung.</note>. – <date cert="high" when="1835-03-16" xml:id="date_630c8ddf-f249-4bdd-9593-ca225bc7f6d8">Heut</date> giebt <persName xml:id="persName_7fe0e6ae-43fa-4781-84e1-2db8866332cd">Henning<name key="PSN0111884" style="hidden" type="person">Henning, Karl Wilhelm (1784-1867)</name></persName> in einem Koncert für seinen <persName xml:id="persName_049c4e6d-81d9-4eac-942e-b6bbf42da900">Neffen<name key="PSN0119699" style="hidden" type="person">Henning, Hermann</name></persName> Deine gedruckte <title xml:id="title_091b9231-160d-4de3-a97a-a295a9c50d4e">Simphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_epyjazqn-ko2d-qhuy-meuc-jbvw0oqbvzkt"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_058849dc-3586-4ae5-af13-a316ce4d4819" xml:lang="de">Heut giebt Henning in einem Koncert für seinen Neffen Deine gedruckte Simphonie – zu dem Konzert des Opernkapellmeisters Karl Wilhelm Henning und dessen Neffen, des um 1820 geborenen jungen Geigers Hermann Henning, am 16. März 1835 siehe Iris im Gebiete der Tonkunst Nr. 12 (20. März 1835), S. 48. Felix Mendelssohn Bartholdys 1. Sinfonie c-Moll, op. 11 (MWV N 13), wurde darin als »ältere Symphonie« bezeichnet. Diese war 1824/29 entstanden, das Aufführungsmaterial jedoch erst 1834 im Druck erschienen (Berlin: A. M. Schlesinger, PN 1857).</note>: das wird gewiß auch schustermäßig gehen – und ich bleibe zu Haus.</p> <p>Unser gutes, ehrliches <persName xml:id="persName_7c71753b-d0e0-4648-a798-529fbf40bef6">Friedländerchen<name key="PSN0119701" style="hidden" type="person">Friedländer (Friedlaender), Abraham Wulff (1770-1835)</name></persName> v. d. runden Ecke hat uns auch verlaßen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d0aed596-2ae6-4fb7-a600-40b8d26b051f" xml:lang="de">Unser gutes, ehrliches Friedländerchen v. d. runden Ecke hat uns auch verlaßen – Vermutlich ist der aus Königsberg stammende Kaufmann Abraham Wulff Friedlaender gemeint, der, wie die Mendelssohns bis 1825, an der Neuen Promenade (bis 1840: Alte Kommandantenstraße) gewohnt hatte. Dort waren auch die Mendelssohns zu Gast gewesen. Siehe zu ihm Heinrich Ludwig Egmont Dorn, Aus meinem Leben. Ergebnisse aus Erlebnissen, Bd. 5: Erinnerungen, Berlin 1877, S. 147 ff. Abraham Wulff Friedlaender war am 6. März 1835 im Alter von 64 Jahren gestorben.</note> – Ich versichre Dich, er war mehr werth als man glaubte, so herzensbrav, den Freunden treu, entzückt v. Kunst, wohlwollend und – <hi n="1" rend="underline">glücklich</hi>, auch ein Talent, wenns mit der Welt zufrieden stellt und den Geist der Liebe und Ruhe über die Umgebungen verbreitet. Du, mein Herz! hast einen warmen Verehrer und biedern alten Freund verloren! Du glaubst nicht, wie lebhaft er erregt war, wenn er was v. Dir hörte, und wie herzlichen Theil er an Dir nahm. Gottlob, er fühlte sich zufrieden im Leben und hatte einen schnellen, leichten Tod. Noch <date cert="high" when="1835-03-01" xml:id="date_bd0f77d1-4eee-429e-95e3-2f2899d20d90">vor 14 Tagen</date> sprach ich ihn an <persName xml:id="persName_db5c1a66-aa4e-4125-ab39-b7efb9739301">Fannys<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> <placeName xml:id="placeName_1b7fa926-d2ac-4846-88b4-d801aa67d3c1">Musikmorgen<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_27686441-6933-45e4-ad9a-7d07ae054f52" xml:lang="de">vor 14 Tagen … Fannys Musikmorgen – die von Fanny Hensel am 1. März 1835 veranstaltete Sonntagsmusik (vgl. Klein, Fanny Hensels Sonntagsmusiken, S. 42).</note> und er war entzückt v. Deinem <hi rend="latintype"><title xml:id="title_78b6201e-61bf-4139-ba94-80b824ec19bf">ave<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_llooifjw-vzx0-qmhl-oue0-ccszmzaxpe04"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name></title></hi>. Am Abend seiner <date cert="high" when="1835-03-06" xml:id="date_ddf3c6fa-a3bf-4ad3-a99d-5141c696ad41">Freitage</date>, wo auch <persName xml:id="persName_89bb2448-cf78-46ff-b828-e6c1d22d3e27">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> sein sollte, fühlte er sich unwohl; <persName xml:id="persName_b41c92e8-0a15-46d4-b714-0a6cd709e844">die Frau<name key="PSN0119700" style="hidden" type="person">Friedländer (Friedlaender), Ziporah</name></persName> hatte kaum Zeit die Gesellschaft abzusagen – um 9 war er entschlummert! – <title xml:id="title_c89734b9-cc6e-4065-b20b-9ba156418d34">Der Schnitter der heißt Tod<name key="PSN0109533" style="hidden" type="author">Arnim, Karl Joachim (Achim) Friedrich Ludwig von (1781–1831)</name><name key="CRT0107650" style="hidden" type="literature">Es ist ein Schnitter, der heißt Tod</name><name key="PSN0110119" style="hidden" type="author">Brentano, Clemens Maria Wenzeslaus (1778–1842)</name><name key="CRT0108287" style="hidden" type="literature">Es ist ein Schnitter, der heißt Tod</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b82ad378-c387-447c-a0d3-029d16953a30" xml:lang="de">Der Schnitter der heißt Tod – Anspielung auf das Gedicht »Es ist ein Schnitter, der heißt Tod« aus des Knaben Wunderhorn von Achim von Arnim und Clemens Brentano. Felix Mendelssohn Bartholdy hatte den Text am 24. Januar 1827 vertont (op. 8/4, MWV K 37).</note>, mäht die Freunde mit rascher Sichel!</p> <p>Bleib mir gesund, mein geliebtes Leben, und wache mit Vernunft und Mäßigung darüber, daß Du Dich wohl verhältst; sonst <hi rend="latintype">adieu</hi> Kunst, Schaffen, Heiterkeit! Besonders beunruhigt mich die <hi rend="latintype">turbulente</hi> Zeit und die Anstrengung des Pfingstfests! Schone Dich möglichst und laß m<supplied reason="seal_tear-off" resp="UW">ich</supplied> unbesorgt über Dich sein können!</p> <signed rend="right">Deine treue Mutter.</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_30bdb2d9-b598-4c4f-9f01-52ace983e702"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_22dd22d5-c9fd-487b-a4c6-4da350d33b04">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_e4800d11-b577-449a-afcd-40d2c515fc40">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak">|4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> Du hast doch gewiß v. <persName xml:id="persName_d839a9ef-848d-44b8-86ee-06fa6c35872d">Kabruns<name key="PSN0112292" style="hidden" type="person">Kabrun, Carl (1805-1835)</name></persName> Tode<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_63d16ff0-d55b-4132-bb77-1609792348f0" xml:lang="de">Kabruns Tode – Der ehemalige Referendar am Berliner Stadtgericht Carl Kabrun hatte sich am 24. Februar 1835 auf dem von ihm 1834 erworbenen Gut Haus Marck in Tecklenburg erschossen. Siehe Otto Völkel, Jacob Kabrun und die Gründung und Entwicklung der Handels-Academie, in: Festschrift zur Erinnerung an das fünfzigjährige Bestehen der Danziger Handels-Academie (Kabrun’sche Stiftung), Danzig 1882, S. 12 f.</note> gehört? Daß er sich getödtet, ist doch schrecklich! als Grund giebt man an, er sei <gap quantity="3" reason="paper_destruction" unit="words"></gap> unter die Frommen gegangen, und habe sich durch Unglauben später so unglückl. gefühlt, daß er das Leben unerträgl. gefunden. In seinem Testament hat er noch seine Wohlthätigkeit bewährt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d1ff16ca-acee-4cd1-aec3-98d47663be15" xml:lang="de">In seinem Testament hat er noch seine Wohlthätigkeit bewährt – siehe dazu Otto Völkel, Jacob Kabrun und die Gründung und Entwicklung der Handels-Academie, in: Festschrift zur Erinnerung an das fünfzigjährige Bestehen der Danziger Handels-Academie (Kabrun’sche Stiftung), Danzig 1882, S. 13: »Sein Vermögen hatte er zum grössten Theile seinem jüngeren Bruder hinterlassen, reiche Legate an seine Freunde, seine früheren Lehrer in Schulpforta und an die Lieblingsschöpfung seines Vaters waren durch das Testament ausgesetzt worden.« Carl Kabruns Vater Jacob Kabrun (1758-1814), Kaufmann in Danzig, hatte die dortige Handels-Akademie gestiftet. Diese war am 2. Juli 1832 feierlich eröffnet worden.</note>. Eine Schuldforderung an den sel. <persName xml:id="persName_c32e72f2-49ef-4bae-b42a-73113fcee371">Gnuschke<name key="PSN0111407" style="hidden" type="person">Gnuschke, Johann Eduard (1804-1834)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f304f1dd-8cc4-4dc0-98e4-28704a87ea3d" xml:lang="de">den sel. Gnuschke – Der Ende 1834 gestorbene Danziger Mediziner Johann Eduard Gnuschke war der Neffe von Johanna Schopenhauer und somit ein Cousin von Arthur Schopenhauer (1788-1860).</note> vernichtete er und vermachte deßen armer <persName xml:id="persName_a433106b-2d00-4f69-9a5a-32db983eeaca">Mutter<name key="PSN0119695" style="hidden" type="person">Gnuschke, Pauline Henriette (1776-1839)</name></persName> etwas. Für die <placeName xml:id="placeName_552a2b12-c60b-49f1-b5d5-4e8be2634aae">Handelsschule<name key="NST0104717" style="hidden" subtype="" type="institution">Handels-Akademie</name><settlement key="STM0103333" style="hidden" type="locality">Danzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> seiner <placeName xml:id="placeName_bb0fa0dd-d930-47d2-9bd2-7702cc12eefd">Vaterstadt<settlement key="STM0103333" style="hidden" type="locality">Danzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> bestimmte er 30,000 rt.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ee2e8f52-cb92-4dd5-913f-74644b7b3ab0" xml:lang="de">Für die Handelsschule seiner Vaterstadt bestimmte er 30,000 rt. – siehe Kommentar zu Z.: In seinem Testament hat er noch seine Wohlthätigkeit bewährt.</note> <hi rend="latintype">Poor thing</hi>!</p> </div> </body> </text></TEI>