]> Brief: gb-1835-03-11-01

gb-1835-03-11-01

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Louis Spohr an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>Kassel, 11. März 1835 Da heute Mittag eine Post nach Düsseldorf abgeht, so beeile ich mich Ihre Anfrage sogleich nach Empfang Ihres Briefs zu beantworten. Madame Rottmayer hat eine kräftige klingende Stimme, die den größesten Raum ausfüllt; auch eignet sich Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Louis Spohr in Kassel; Düsseldorf, 8. März 1835 Felix Mendelssohn Bartholdy an Louis Spohr in Kassel; Düsseldorf, 19. März 1835 Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859) Transkription: FMB-C Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 30/22. Autograph Louis Spohr an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Kassel, 11. März 1835 Da heute Mittag eine Post nach Düsseldorf abgeht, so beeile ich mich Ihre Anfrage sogleich nach Empfang Ihres Briefs zu beantworten. Madame Rottmayer hat eine kräftige klingende Stimme, die den größesten Raum ausfüllt; auch eignet sich

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [CASSEL / 11 MERZ 1835], [N 2 / 18 3], Siegel. – Textverluste auf der dritten Seite durch ein Loch im Papier (Siegelabriss).

Louis Spohr

Green Books

Cooper / Todd, With True Esteem and Friendship, S. 224 f. Spohr Briefe (Online-Edition): Brief Nr. 1835031111.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

11. März 1835 Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)counter-resetSpohr, Louis (Ludewig) (1784–1859) KasselDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) DüsseldorfDeutschland deutsch
Sr Wohlgeb Dem Herrn Musikdirektor Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf. franco.
Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859) Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859) Cassel den 11ten März 1835. Geehrtester Herr und Freund,

Da heute Mittag eine Post nach DüsseldorfDüsseldorfDeutschland abgeht, so beeile ich mich Ihre AnfrageIhre Anfrage – Diese betraf eine mögliche solistische Eignung der in Kassel engagierten Sopranistin Julie Rottmayer »für Concert-Gesang […] ob ihre Stimme für ältere und neure Musik passend sei, ob sie einen großen Raum genügend ausfüllt«. Mendelssohn holte die Einschätzung für eine dritte Person ein. Siehe Brief fmb-1835-03-08-01 (Brief Nr. 1109) Felix Mendelssohn Bartholdy an Louis Spohr in Kassel, Düsseldorf, 8. März 1835, Z. 25 ff. sogleich nach Empfang Ihres Briefs <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-03-08-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Louis Spohr in Kassel; Düsseldorf, 8. März 1835</name> zu beantworten.

Madame RottmayerRottmayer (Rottmeyer), Julie (1812-1835) hat eine kräftige klingende Stimme, die den größesten Raum ausfüllt; auch eignet sich ihr Gesang vorzugsweise für das Concert, da es ihr zur Theatersängerin an Coloratur und gewandtem Spiel fehlt; eben so ist sie von SchelbleSchelble, Johann Nepomuk (1789-1837) besonders für den Vortrag alter Musik gebildet worden. Da ich aber errathe, was Ihre Erkundigung für einen Zweck hat, so melde ich Ihnen zugleich (, damit Sie keine Zeit durch unnöthige Correspondenz verlieren,) daß Madame |2| RottmayerRottmayer (Rottmeyer), Julie (1812-1835) am Pfingsttageam Pfingsttage – Der Pfingstsonntag fiel 1835 auf den 7. Juni. Dies war der zweite Aufführungstag des 17. Niederrheinischen Musikfestes in Köln. noch nicht wieder wird singen können, da sie im Monath May ihre Niederkunft erwartet. Höchst wahrscheinlich werde ich auch bey meiner Charfreitagssaufführungmeiner Charfreitagssaufführung – Am Karfreitag, dem 17. April 1835, leitete Spohr in Kassel die Uraufführung seines Oratoriums Des Heilands letzte Stunden WoO 62. ihre Mitwirkung entbehren müssen, was mir sehr leid thun wird, da ihre Stimme bey der vorjährigen Aufführung von großer Wirkung war. –

Ich beabsichtige in der 2ten Hälfte des Juni eine Rheinreise zu machenin der 2ten Hälfte des Juni eine Rheinreise zu machen – siehe dazu Louis Spohr. Lebenserinnerungen, hrsg. von Folker Göthel, Bd. 2, Tutzing 1968, S. 164 ff. und freue mich sehr darauf, Sie alsdann zu sehen und etwas länger mit Ihnen zusammen zu seyn, als es bey Ihrer letzten Anwesenheit hierIhrer letzten Anwesenheit hier – Zuletzt hatte Mendelssohn Spohr am 6. Oktober 1834 in Kassel besucht und sich an diesem Tage Teile von dessen Oratorium Des Heilands letzte Stunden WoO 62 vorspielen lassen. Siehe Brief fmb-1834-10-06-01 (Brief Nr. 1013) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Kassel, 6. Oktober 1834. der Fall war. Besonders freue ich mich darauf es Ihr neues Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fyxwnva3-pekm-wsue-e3r6-phj1gaoaweia"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> kennen zu lernen. – Gern hätte ich die Reise so früh gemacht, um dem Musikfeste in Cölln17. Niederrheinisches Musikfest (1835)KölnDeutschlanddem Musikfeste in Cölln – Das 17. Niederrheinische Musikfest, das Mendelssohn leitete, fand am 7. und 8. Juni 1835 statt. Zum Programm siehe Hauchecorne, Musikfeste, Anhang, S. 18. beywohnen zu können; leider |3| wird unser TheaterKurfürstliches HoftheaterKasselDeutschland aber erst am 15ten Juni geschlossen und ich kann mich daher früher nicht losmachen.

Daß wir jezt keinen unter denSpohr, Louis (Ludewig) (1784–1859) mir bekannten Dichtern haben, der ein gutes Opernbuch schreiben könnte, davon überzeuge ich mich auch immer mehr. Seit einiger Zeit sind mir wieder mehrere dergleichen zur Ansicht zugeschickt; sie waren aber alle entweder im Stoff vergriffen oder in der Ausführung verfehlt. Später mündlich mehr über diesen Gegenstand. Die Probe ruft, ich muß daher schließen.

Mit herzlicher Freundschaft stets ganz der Ihrige Louis Spohr.
Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859) Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)

NS. Eine unendliche Freude würden Sie mir und Ihren hiesigen Verehrern machen, wenn Sie uns etwas von Ihren neuen Instrumentalcompositionen mittheilen wollten.

            Cassel den 11ten März 1835. Geehrtester Herr und Freund,
Da heute Mittag eine Post nach Düsseldorf abgeht, so beeile ich mich Ihre Anfrage sogleich nach Empfang Ihres Briefs zu beantworten.
Madame Rottmayer hat eine kräftige klingende Stimme, die den größesten Raum ausfüllt; auch eignet sich ihr Gesang vorzugsweise für das Concert, da es ihr zur Theatersängerin an Coloratur und gewandtem Spiel fehlt; eben so ist sie von Schelble besonders für den Vortrag alter Musik gebildet worden. Da ich aber errathe, was Ihre Erkundigung für einen Zweck hat, so melde ich Ihnen zugleich (, damit Sie keine Zeit durch unnöthige Correspondenz verlieren, ) daß Madame Rottmayer am Pfingsttage noch nicht wieder wird singen können, da sie im Monath May ihre Niederkunft erwartet. Höchst wahrscheinlich werde ich auch bey meiner Charfreitagssaufführung ihre Mitwirkung entbehren müssen, was mir sehr leid thun wird, da ihre Stimme bey der vorjährigen Aufführung von großer Wirkung war. –
Ich beabsichtige in der 2ten Hälfte des Juni eine Rheinreise zu machen und freue mich sehr darauf, Sie alsdann zu sehen und etwas länger mit Ihnen zusammen zu seyn, als es bey Ihrer letzten Anwesenheit hier der Fall war. Besonders freue ich mich darauf es Ihr neues Oratorium kennen zu lernen. – Gern hätte ich die Reise so früh gemacht, um dem Musikfeste in Cölln beywohnen zu können; leider wird unser Theater aber erst am 15ten Juni geschlossen und ich kann mich daher früher nicht losmachen.
Daß wir jezt keinen unter den mir bekannten Dichtern haben, der ein gutes Opernbuch schreiben könnte, davon überzeuge ich mich auch immer mehr. Seit einiger Zeit sind mir wieder mehrere dergleichen zur Ansicht zugeschickt; sie waren aber alle entweder im Stoff vergriffen oder in der Ausführung verfehlt. Später mündlich mehr über diesen Gegenstand. Die Probe ruft, ich muß daher schließen.
Mit herzlicher Freundschaft stets ganz der Ihrige
Louis Spohr.
NS. Eine unendliche Freude würden Sie mir und Ihren hiesigen Verehrern machen, wenn Sie uns etwas von Ihren neuen Instrumentalcompositionen mittheilen wollten.          
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Lebenserinnerungen, hrsg. von Folker Göthel, Bd. 2, Tutzing 1968, S. 164 ff.</note> und freue mich sehr darauf, Sie alsdann zu sehen und etwas länger mit Ihnen zusammen zu seyn, als es bey Ihrer letzten Anwesenheit hier<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cc501723-f2f1-476f-88d2-b8502c62aa2a" xml:lang="de">Ihrer letzten Anwesenheit hier – Zuletzt hatte Mendelssohn Spohr am 6. Oktober 1834 in Kassel besucht und sich an diesem Tage Teile von dessen Oratorium Des Heilands letzte Stunden WoO 62 vorspielen lassen. Siehe Brief fmb-1834-10-06-01 (Brief Nr. 1013) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Kassel, 6. Oktober 1834.</note> der Fall war. Besonders freue ich mich darauf <unclear reason="deletion" resp="FMBC">es</unclear> Ihr neues <title xml:id="title_9b42ca60-05d9-4c56-8873-11d5a6357871">Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fyxwnva3-pekm-wsue-e3r6-phj1gaoaweia"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> kennen zu lernen. – Gern hätte ich die Reise so früh gemacht, um dem <placeName xml:id="placeName_1169bccf-fbfa-4b8b-9dbf-21fa79852097">Musikfeste in <hi rend="latintype">Cölln</hi><name key="NST0100551" style="hidden" subtype="" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5250c651-8061-4dcd-b82c-7465bad32db3" xml:lang="de">dem Musikfeste in Cölln – Das 17. Niederrheinische Musikfest, das Mendelssohn leitete, fand am 7. und 8. Juni 1835 statt. Zum Programm siehe Hauchecorne, Musikfeste, Anhang, S. 18.</note> beywohnen zu können; leider<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> wird unser <placeName xml:id="placeName_f228053c-ad27-46ca-b1c1-33a69e21bf06">Theater<name key="NST0103475" style="hidden" subtype="" type="institution">Kurfürstliches Hoftheater</name><settlement key="STM0100115" style="hidden" type="locality">Kassel</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> aber erst am <date cert="high" when="1835-06-15" xml:id="date_18ffe90e-b06f-40d5-99de-10e47bf4117e">15<hi rend="superscript">ten</hi> Juni</date> geschlossen und ich kann mich daher früher nicht losmachen.</p> <p>Daß wir jezt keinen <add place="above">unter den<name key="PSN0115032" resp="writers_hand" style="hidden">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</name></add> mir bekannten Dichtern haben, der ein gutes Opernbuch schreiben könnte, davon überzeuge ich mich auch immer mehr. Seit einiger Zeit sind mir wieder mehrere dergleichen zur Ansicht zugeschickt; sie waren aber alle entweder im Stoff vergriffen oder in der Ausführung verfehlt. <unclear reason="seal_tear-off" resp="FMBC">Später</unclear> mündlich mehr über diesen Gegenstand. Die Probe ruft, ich muß daher schließen.</p> <closer rend="left">Mit herzlicher Freundschaft stets ganz </closer> <signed rend="right">der Ihrige</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">Louis Spohr</hi>.</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_15d8099a-d6f6-485c-b5d3-c2d598165325"> <docAuthor key="PSN0115032" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_75aa4867-26f9-45ed-acdd-05c176a2885f">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0115032" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_5ae25d0a-c8f4-4b91-bd08-f81d033b6f57">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">NS. Eine unendliche Freude würden Sie mir und Ihren hiesigen Verehrern machen, wenn Sie uns etwas von Ihren neuen Instrumentalcompositionen mittheilen wollten.</p> </div> </body> </text></TEI>