]> Brief: gb-1835-03-03-01

gb-1835-03-03-01

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Berlin, 3. März 1835 Schon seit mehreren Tagen wollte ich einen Brief an Dich anfangen, mit der Bemerkung, daß ich Dir seit dem dritten Februar nicht geschrieben habe, mit der Entschuldigung daß mir mein höchst einförmiges Leben nichts zu Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 26. Februar 1835 Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; Düsseldorf, 11. März 1835 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 30/20a und M.D.M. d. 30/38b. Autograph Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 3. März 1835 Schon seit mehreren Tagen wollte ich einen Brief an Dich anfangen, mit der Bemerkung, daß ich Dir seit dem dritten Februar nicht geschrieben habe, mit der Entschuldigung daß mir mein höchst einförmiges Leben nichts zu

1 Doppelbl. und 1 Bl.: S- 1-5 Brieftext; S. 6 Adresse von Lea Mendelssohn Bartholdys Hand, 1 Poststempel [BERLIN 5-6 / 3 / 3], Siegel.

Rebecka Lejeune Dirichlet, Lea Mendelssohn Bartholdy

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

3. März 1835 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland deutsch
Herrn Musikdirektor Felix Mendelssohn Bartholdy Wohlgeb. Düßeldorf frei
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Berlin den 3ten März. (als Vater)

Schon seit mehreren Tagen wollte ich einen Brief an Dich anfangen, mit der Bemerkung, daß ich Dir seit dem dritten Februar nicht geschrieben habedaß ich Dir seit dem dritten Februar nicht geschrieben habe – siehe Brief gb-1835-02-03-02 Rebecka Lejeune Dirichlet, Abraham Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel, Lea Mendelssohn Bartholdy und Sebastian Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 3. Februar 1835. Die Familie schrieb den Brief an Felix Mendelssohn Bartholdys 26. Geburtstag., mit der Entschuldigung daß mir mein höchst einförmiges Leben nichts zu melden gab. Nun erhalte ich aber Deinen Brief vom <supplied reason="faded_characters" resp="UW">26</supplied>. <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-01-26-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 26. Januar 1835</name> aus welchem ich 2 Dinge ersehe, 1) daß ich Dir später als am 3ten geschrieben habe, und 2) daß LavaterLavater, Johann Caspar (1741-1801) doch nicht ganz auf dem Holzwege war, und ImmermannImmermann, Karl Leberecht (1796-1840) ein ehrlicher Kerl ist, denn er sieht so bös und falsch aus, als Du ihn jetzt kennen gelernt hast. Jetzt fängst Du an Erfahrungen zu machen, und eine bittere Schule durchzugehen, von der ich Dir immer sagte, daß keine, auch nicht die sorgsamste Hand auch nicht die günstigsten Umstände uns befreien könnten. Laß es Dein Hauptstudium seyn, aus derselben klüger, und wo möglich nicht schlimmer hervorzugehen. Daß der KönigPreußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840) über die dortige TheaterStadttheaterDüsseldorfDeutschlandangelegenheit einen Bericht gefordert habe, davon ist uns nichts bekannt geworden, sollte darin auch Deiner Erwähnung geschehen seyn, und Du vielleicht eine gelegentliche Berichtigung in so fern dazu Veranlassung gegeben wäre, wünschest, so rathe ich Dir, mit so kurzen, ruhigen und blos thatsächlichen Worten als möglich an HumboldtHumboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859) zu schreiben, der Dir unbedingt wohl will. Schick mir dann den Brief, und ich werde ihn ihm selbst übergeben. Du wirst wohl durch Deine Freunde den |2| Inhalt des Berichts erfahren können, und sollte nicht et irgend etwas Betreffendes sich darin befinden, was eine Berichtigung dringend nothwendig od. wenigstens sehr wünschenswerth macht, so laß es laufen. Ich kann sehr wohl begreifen, daß es Dir schwer wird, Düsseldorf DüsseldorfDeutschlandzu verlassen, ich weiß indessen auch daß Du Dich in Deinen Bestimmungen nicht allein von gemüthlichen Rücksichten leiten läßt; Du wirst daher schon das Rechte wählen, und erreichen. Sehr erfreulich ist einstweilen der Ruf v. KölnKölnDeutschland und von FrankfurtFrankfurt a. M.Deutschland, laß uns sobald als möglich wissen, was für Musikstücke für KölnKölnDeutschland zu wählen sind, und ob Du irgend ein bedeutendes Talent von Sängern od. Sängerinnen zur Mitwirkung zu erhalten den Willen und die Aussicht hast. Die DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) hat Dir im Jahre 33 nicht geschadet.

Daß Du nicht nach LondonLondonGroßbritannien gehen willst, der Kosten wegen, ist mir nicht klar. Wenn Dein Aufenthalt dorten Dir auf irgend eine Weise nützlich seyn kann, so können jene nicht in Betracht kommen. Doch wirst Du am Besten zu beurtheilen wissen, ob Du etwas zu produciren od. zu geben hast, das Deine moralische und Künstlerautorität dort fördern könne, ist dies nicht der Fall, so scheint es freilich besser, Du läßt Dich d noch erwarten. Nun nur noch eine Bemerkung über Deine Ausgaben. Den Ankauf Deines PferdesTyrol (Tirol), Pferd von → Felix Mendelssohn Bartholdy (-) hast Du mit der kleinen Summe bestreiten wollen, die Dir aus dem Nachlasse der GroßmutterSalomon (seit 1812) Bartholdy, Bilka (Bella) (1749-1824) unerwartet zugefallen, und wenn Du |3| jetzt sagst, Du habest ein nicht erhaltenes Englisches Honorar dazu bestimmt gehabt, so weiß ich natürlich nicht, von welchem die Rede seyn kann, mache Dich aber darauf aufmerksam, daß Dir in der Rechnung etliche und dreißig rt gut geschrieben sind, die Kling.Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) bei DoxatDoxat & Co., Bankhaus in London eingezahlt hat. Du sagst übrigens, die Rechnung werde gewiß richtig seyn, und ich glaube es auch, aber es genügt mir noch nicht, und ich bitte Dich sehr, eine Gegenrechnung mit mir zu führen in welcher Du jeden Posten pro et contra einträgst und mit welcher der Auszug, den ich Dir dann schicke stimmen muß. Thu mir diesen Gefallen, und Dir den, möglichst wenig od. gar nichts zu verborgen aber zu verschenken, soviel Du übrig hast, und ent wo es wirklich nützt und verdient ist. Denk an Laertes.

RebeckaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) sagt mir daß Dir noch nichts geschrieben sey über den letzten MusikmorgenSonntagsmusiken der Familie Mendelssohn BartholdyBerlinDeutschland bei FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847), und ich will sie nicht fragen was man ihr Dir denn sonst gechrieben hat, ich meines Theils, als Ignorant in meinem Fache, kann Dir wieder nur Allgemeines melden, was Dich nicht klüger machen wird. Historisch aber hat Fanny die Motette von SebastianBach, Johann Sebastian (1685-1750) Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107755" style="hidden" type="music">Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit (Actus tragicus) BWV 106</name> und Dein Ave Maria<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_lkrep9ck-uzwt-zqas-yjtd-kdumqx2c19qf"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name> von gewählten Stimmen singen lassen, und Luise HenselHensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)x hat gesagt, das Ave Maria wären lauter alte kirchliche Melodieen, wie sie in den katholischen Kirchen gesungen würden, und daher sehr schön. Ich aber habe gesagt, od. vielmehr nicht gesagt, daß eine große Stelle desselben in der Mitte so wie auch das Ende mir zu künstlich und schwierig scheinen, für den einfach frommen, und allerdings echt |4| katholischen Styl, welcher übrigens darin vorherrscht, wenn nun RebeckaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) bemerkt, daß einige Confusion in der Ausführung der Stellen statt gefunden habe, welche ich zu schwierig finde, so beweiset das wohl daß ich ein Ignorant bin, nicht aber, daß nicht das Ende zu spitzfindig modulirt sey. Ich habe übrigens nur der Probe beigewohntIch habe übrigens nur der Probe beigewohnt – Diese hatte am 27. März 1835 stattgefunden. Vgl. Brief gb-1835-02-28-01 Lea Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 28. Februar 1835, Z.: »Gestern war bei Fanny die 2te und Generalprobe Deines Ave Maria«., und hörte daß das Stück den Ausführenden, unter welchen sich auch Mad. DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) befand, sehr wohl gefallen haben soll. Was nun BachBach, Johann Sebastian (1685-1750) betrifft, so scheint mir das genannte Stück<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107755" style="hidden" type="music">Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit (Actus tragicus) BWV 106</name>, obschon ich es, wie gesagt, nur in der Probe und unvollkommen gehört, ein ganz wunderwürdiges. Schon die Einleitung, welche FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) erst, und zwar ganz besonders schön spielte, als es zum zweiten male probirt wurde, hat mich überrascht und ergriffen, wie lange Nichts, und ich muß wieder an BachsBach, Johann Sebastian (1685-1750) Einsamkeit denken, an seinen ganz isolirten Stand über Umgebung und Mitwelt, an reine milde ungeheurste Kraft und die Klarheit der Tiefe. Von den einzelnen Stücken welche ich gehört, hat sich: Bestelle dein Haus, es ist der alte BundBestelle dein Haus, es ist der alte Bund – Nr. 2c Bassarie und Nr. 2d Coro aus Johann Sebastian Bachs Kantate Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit (Actus tragicus) BWV 106., mir augenblicklich und dauernd imprimirt, weniger die Baß Arie mit den Alt Solidie Baß Arie mit den Alt Soli – Nr. 3b Arioso (Bass) und Choral, gesungen von einem Solo-Alt, aus BWV 106., die indessen den Wunsch, sie öfter zu hören, zurückgelassen haben. Was mir zuerst bei der Passion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name> klar wurde, daß BachBach, Johann Sebastian (1685-1750) der musikalische Repräsentant des Katholocismus Protestantismus sey, was mir bei jedem neuen Stück, das ich von ihm höre, positiv od. negativ evident, so nämlich durch die Messe<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107802" style="hidden" type="music">Messe h-Moll, BWV 232</name>, die ich in der AkademieSing-AkademieBerlinDeutschland hörtedie Messe, die ich in der Akademie hörte – Die Aufführung von Johann Sebastian Bachs Messe h-Moll, BWV 232, hatte am 20. Februar 1834 stattgefunden (Martin Heinrich Karl Lichtenstein, Zur Geschichte der Sing-Akademie in Berlin. Nebst einer Nachricht über das Fest am funfzigsten Jahrestage ihrer Stiftung, Berlin 1843, S. XXIII)., und die mir aufs Entschiedenste antikatholisch vorkömmt, daher denn auch die großen Schönheiten, die sie enthält, mir den innren Wiederspruch eben so wenig zu lösen zu können scheinen, als dies möglich wäre, wenn ein protestantischer Geistlicher in einer protestantischen Kirche Messe läse. MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) wird an Dich eine Frage richten zu der ich keinen Platz mehr habe, wegen AlexandersAlexander, Familie von → Mary A.. Lebe wohl und eingedenk Deines Vaters

Abraham Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)

|5|Beginn des Briefteils in GB-Ob, M.D.M. d. 30/38b. Ich vergaß ganz Dich neulich nach dem Erscheinen Deiner <title xml:id="title_696cd33d-aded-46aa-af92-28cb8a08683b">3 ouvert.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_5kewxdwn-d9rv-qo3m-bewq-fuqhfoznwyvf"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100626" style="hidden">Drei Konzert-Ouvertüren für Orchester, 1835; enthält MWV P 3, P 7 und P 5<idno type="MWV">SD 10</idno><idno type="op"></idno></name> Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826P 321 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834P 527 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832P 726 zu fragen; es sind wohl schon 3/4 Jahr, daß Du den Kronpr.Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861) um die Zueignung ersucht, und es scheint nicht gut, daß die Herausgabe sich so unendlich verzögert. – Ueber LuisensHensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876) Behauptung mit den bloß kathol. Melodieen hat FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) sich endlich des kategor. Imperativ bedienen müßen, Kraft ihrer musikal. Autorität, und L. glaubts noch nicht, will Dir aber nichts desto weniger ein ave zum Dank ausscheiden: vielleicht kommen Dir ein paar Zeilen ihrer Hand in einem v. dem Sammler FuchsFuchs, Aloys Anton (1799-1853) aus WienWienÖsterreich mir für Dich übersandten Heftlein zu, das ich dem PrinzenportierFreudenberg, Herr zur Beförderung geschickt. FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) hatte einen neuen v. SteffensSteffens, Henrik (Henryk, Heinrich) (1773-1845) eingebrachten Tenor, der die soli sehr schön sang: der Anfang und der piano eintretende Chor sind gar mild, zart und rührend. Fanny hat es äußerst sorgsam einstudirt, und Du weißt wie gelehrig unsre AkademistenSing-AkademieBerlinDeutschlandunsre Akademisten – Mitglieder der Sing-Akademie. sind, sobald man ihnen kluge Werke giebt. HabersHaber, Emil von (vorh. Eli) (1807-1881)Haber, Susanne von (1811-1887), ZürnsZürn, Carl August (1791-1881)Zürn, Bertha Caroline Marie (1809-1893), Iris Friedl.Friedländer, Iris Rose BerendBehrend, Rose (Rosa) Eleonore (nach dem 11.01.1837: → Curschmann) (1818-1842), BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858), die Steff.Steffens, Johanna (Hanna) (1784-1855), Fr. v. SchätzelSchätzel, Juliane (Julie) von und die DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) mit ihrer vollen, klingenden Stimme, mehrere neue tüchtige Dilettanten und StümerStümer, Johann Daniel Heinrich (1789-1856) der noch zur Aufführung kam, bildeten einen kleinen aber vortreffl. Chor. Vorher ging 1 Beeth. trio<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108032" style="hidden" type="music">Klaviertrio B-Dur, op. 97 (»Erzherzog«)</name><name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108032" style="hidden" type="music">Klaviertrio B-Dur, op. 97 (»Erzherzog«)</name>1 Beeth. trio – Möglicherweise handelte es sich um Ludwig van Beethovens Erzherzog-Trio B-Dur, op. 97, das bereits in der Sonntagsmusik am 18. Januar 1835 erklungen war., das FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) und der cellist GansGanz, Moritz Eduard (vor 1808: Moises Salomon) (1802-1868), wie die gewaltigsten Rennthiere, aber außerordentl. ausführten. Der Bach<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107755" style="hidden" type="music">Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit (Actus tragicus) BWV 106</name> blieb zuletzt; die Zartheit des ave<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_oxht4bw4-8lfn-pnk7-ejli-erykjyekyoix"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name> verfehlte trotz des Todschlägers aber doch seine Wirkung auf die weichgeschaffenen Seelen nicht: selbst der zarte JpschmidtSchmidt, Johann Philipp Samuel (1779-1853)Jpschmidt – Gemeint ist Johann Philipp Samuel Schmidt. und LecerfLecerf, Justus Amadeus (1789-1868) sagten das Schönste, und schöne Damen, Leontine RadziwilRadziwill, Leontine Gabrielle Fürstin (1811-1890), die WaagenWaagen, Pauline Wilhelmine Blandine (1811-1880) etc. zeigten sich nicht unempfindlich. Schade daß die sehr goutirende KamptzKamptz, Hedwig Susanne Lucia von (1783-1847) und die Familie YorkYorck von Wartenburg, Hans David Ludwig Heinrich Julius Florian Theodor Graf (1805-1865)Yorck von Wartenburg, Albertine (Berta) Johanna Auguste Gräfin (1807-1845) nicht da waren. Die Gräfin YorkYorck von Wartenburg, Albertine (Berta) Johanna Auguste Gräfin (1807-1845) ist an dem Morgen in Wochen gekommenDie Gräfin York ist an dem Morgen in Wochen gekommen – Albertine (Berta) Johanna Auguste Gräfin Yorck von Wartenburg hatte am 1. März 1835 ihren Sohn Hans Ludwig David Paul (1835-1897) zur Welt gebracht.. – VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) läßt fragen, ob Du gar nichts v. AlexandersAlexander, Familie von → Mary A. gehört hast. Er erhielt noch immer keine Nachricht über seine Zeichnung<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109155" style="hidden" type="art">Abraham Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1834, Replik)</name>noch immer keine Nachricht über seine Zeichnung – Mit seinem französischen Brief an Anna-Joanna Alexander in London vom 23. Dezember 1834 übersandte Abraham Mendelssohn Bartholdy eine Porträtzeichnung von sich, die Wilhelm Hensel angefertigt hatte (Abdruck des Briefs in englischer Übersetzung: Boyd Alexander, Some Unpublished Letters of Abraham Mendelssohn and Fanny Hensel, in: Mendelssohn Studien 3, 1979, S. 35-38). Die Zeichnung beruhte auf Hensels Porträt des Schwiegervaters mit heutigem Standort in Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 10/18. Siehe dazu Boyd Alexander, Felix Mendelssohn and the Alexanders, in: Mendelssohn Studien 1 (1972), S. 99 (Abbildung dieser Zeichnung in Lowenthal-Hensel / von Strachwitz, Europa im Porträt, Bd. 2, S. 32). Carl Klingemann hat den Eingang der Postsendung mit dem Porträt erst in Brief gb-1835-04-24-01 Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, London, 24. April 1835, bestätigen können., die doch schon in der Weihnachtszeit abging. – Wenn Du einmal nach Fft.Frankfurt a. M.Deutschland kömmst (wie es mir denn viel Freude macht, daß Du den Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rvqznxcx-78d1-qw25-qyvj-knvwpio4oa9c"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> dort aufführen sollstFft. … daß Du den Paulus dort aufführen sollst – Das Oratorium Paulus op. 36 (MWV A 14) war 1831 vom Frankfurter Cäcilienverein in Auftrag gegeben worden, Die Uraufführung fand jedoch nicht, wie geplant, im Oktober 1835 in Frankfurt a. M., sondern erst am 22. Mai 1836 während des 18. Niederrheinischen Musikfestes in Düsseldorf statt.) so vergiß nichtMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) den Senator BansaBansa, Conrad Adolf (1788-1843) zu besuchen, der nah bei SchelbleSchelble, Johann Nepomuk (1789-1837) wohntSenator Bansa zu besuchen, der nah bei Schelble wohnt – Der Frankfurter Kaufmann und Senator Conrad Adolf Bansa wohnte mit seiner Familie Am Mühlberg. Die Schöne Aussicht, Adresse des Dirigenten des Cäcilienvereins Johann Nepomuk Schelble, befand sich auf der anderen Seite des Mains (Allgemeines Adress-Buch der Freien Stadt Frankfurt. 1835, Frankfurt a. M. [1835], S. 6 und S. 161). und deßen TöchterBansa, Marie Victoria Auguste (1818-1879)Bansa, Sophie (1820-1884)Bansa, Johanna (gen. Jeannette) (1824-1887) Sch. unterrichtet. Er scheint ein sehr lieber freundlicher, wohlwollender Mann, der uns allen gut gefällt. Obgleich er hier sehr viel eingeladen ist, wünscht er doch sehnlich nach Haus: Du kannst Dir aber die Länge seiner Unterhandlungen mit den Ministern nicht denken. Es ist Ariadnens Faden!

Heut sind wir zum Ball bei RosaliensMendelsohn, Familie von → Rosalie M. gebeten, schicken aber nur Tanzfüße hin; (BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) hat sich ein schönes crêpe Kleid dazu machen laßen) Sonnt. wird bei der DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) D. Juan<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110089" style="hidden" type="music">Don Giovanni KV 527</name> gesungen und sie war so freundl. uns auch dazu zu bitten, ich zweifle indeß, daß wir hingehen. – Hältst Du den mit dem Theat.StadttheaterDüsseldorfDeutschlandbericht beauftragten Grafen HackeHacke, Carl Alexander Wilhelm Graf von (1770-1835) für unpartheyisch? je n’aimerais pas que le roiPreußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840) reçut une impression défavorable!je n’aimerais pas que le roi reçut une impression défavorable! – frz., ich möchte nicht, dass der König einen ungünstigen Eindruck bekommt! Beschleunige doch die <hi rend="latintype">ouv</hi>.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_6bxbdsiu-gcyk-ncea-kvp5-xqu8vhxp30fu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100626" style="hidden">Drei Konzert-Ouvertüren für Orchester, 1835; enthält MWV P 3, P 7 und P 5<idno type="MWV">SD 10</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_j7lfwxlq-j1i7-0coy-rhi7-soibv3oel5hg"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_o1prlvbp-e7pa-ki8d-9p8k-cnllxyszf5ar"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_cgwugyek-eop0-5xyx-sjcs-ruvatb7jodgi"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name>Herausgabe en faveur de la dédicaceen faveur de la dédicace – frz., zugunsten der Widmung..

Lebewohl Geliebter. Lea Mendelssohn Bartholdy
kannst Du etwas zur Berichtigung darüber mittheilen, so wärs uns angenehm.Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)
            Berlin den 3ten März. Schon seit mehreren Tagen wollte ich einen Brief an Dich anfangen, mit der Bemerkung, daß ich Dir seit dem dritten Februar nicht geschrieben habe, mit der Entschuldigung daß mir mein höchst einförmiges Leben nichts zu melden gab. Nun erhalte ich aber Deinen Brief vom 26. aus welchem ich 2 Dinge ersehe, 1) daß ich Dir später als am 3ten geschrieben habe, und 2) daß Lavater doch nicht ganz auf dem Holzwege war, und Immermann ein ehrlicher Kerl ist, denn er sieht so bös und falsch aus, als Du ihn jetzt kennen gelernt hast. Jetzt fängst Du an Erfahrungen zu machen, und eine bittere Schule durchzugehen, von der ich Dir immer sagte, daß keine, auch nicht die sorgsamste Hand auch nicht die günstigsten Umstände uns befreien könnten. Laß es Dein Hauptstudium seyn, aus derselben klüger, und wo möglich nicht schlimmer hervorzugehen. Daß der König über die dortige Theaterangelegenheit einen Bericht gefordert habe, davon ist uns nichts bekannt geworden, sollte darin auch Deiner Erwähnung geschehen seyn, und Du vielleicht eine gelegentliche Berichtigung in so fern dazu Veranlassung gegeben wäre, wünschest, so rathe ich Dir, mit so kurzen, ruhigen und blos thatsächlichen Worten als möglich an Humboldt zu schreiben, der Dir unbedingt wohl will. Schick mir dann den Brief, und ich werde ihn ihm selbst übergeben. Du wirst wohl durch Deine Freunde den Inhalt des Berichts erfahren können, und sollte nicht et irgend etwas Betreffendes sich darin befinden, was eine Berichtigung dringend nothwendig od. wenigstens sehr wünschenswerth macht, so laß es laufen. Ich kann sehr wohl begreifen, daß es Dir schwer wird, Düsseldorf zu verlassen, ich weiß indessen auch daß Du Dich in Deinen Bestimmungen nicht allein von gemüthlichen Rücksichten leiten läßt; Du wirst daher schon das Rechte wählen, und erreichen. Sehr erfreulich ist einstweilen der Ruf v. Köln und von Frankfurt, laß uns sobald als möglich wissen, was für Musikstücke für Köln zu wählen sind, und ob Du irgend ein bedeutendes Talent von Sängern od. Sängerinnen zur Mitwirkung zu erhalten den Willen und die Aussicht hast. Die Decker hat Dir im Jahre 33 nicht geschadet.
Daß Du nicht nach London gehen willst, der Kosten wegen, ist mir nicht klar. Wenn Dein Aufenthalt dorten Dir auf irgend eine Weise nützlich seyn kann, so können jene nicht in Betracht kommen. Doch wirst Du am Besten zu beurtheilen wissen, ob Du etwas zu produciren od. zu geben hast, das Deine moralische und Künstlerautorität dort fördern könne, ist dies nicht der Fall, so scheint es freilich besser, Du läßt Dich d noch erwarten. Nun nur noch eine Bemerkung über Deine Ausgaben. Den Ankauf Deines Pferdes hast Du mit der kleinen Summe bestreiten wollen, die Dir aus dem Nachlasse der Großmutter unerwartet zugefallen, und wenn Du jetzt sagst, Du habest ein nicht erhaltenes Englisches Honorar dazu bestimmt gehabt, so weiß ich natürlich nicht, von welchem die Rede seyn kann, mache Dich aber darauf aufmerksam, daß Dir in der Rechnung etliche und dreißig rt gut geschrieben sind, die Kling. bei Doxat eingezahlt hat. Du sagst übrigens, die Rechnung werde gewiß richtig seyn, und ich glaube es auch, aber es genügt mir noch nicht, und ich bitte Dich sehr, eine Gegenrechnung mit mir zu führen in welcher Du jeden Posten pro et contra einträgst und mit welcher der Auszug, den ich Dir dann schicke stimmen muß. Thu mir diesen Gefallen, und Dir den, möglichst wenig od. gar nichts zu verborgen aber zu verschenken, soviel Du übrig hast, und ent wo es wirklich nützt und verdient ist. Denk an Laertes.
Rebecka sagt mir daß Dir noch nichts geschrieben sey über den letzten Musikmorgen bei Fanny, und ich will sie nicht fragen was man ihr Dir denn sonst gechrieben hat, ich meines Theils, als Ignorant in meinem Fache, kann Dir wieder nur Allgemeines melden, was Dich nicht klüger machen wird. Historisch aber hat Fanny die Motette von Sebastian Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit und Dein Ave Maria von gewählten Stimmen singen lassen, und Luise Henselx hat gesagt, das Ave Maria wären lauter alte kirchliche Melodieen, wie sie in den katholischen Kirchen gesungen würden, und daher sehr schön. Ich aber habe gesagt, od. vielmehr nicht gesagt, daß eine große Stelle desselben in der Mitte so wie auch das Ende mir zu künstlich und schwierig scheinen, für den einfach frommen, und allerdings echt katholischen Styl, welcher übrigens darin vorherrscht, wenn nun Rebecka bemerkt, daß einige Confusion in der Ausführung der Stellen statt gefunden habe, welche ich zu schwierig finde, so beweiset das wohl daß ich ein Ignorant bin, nicht aber, daß nicht das Ende zu spitzfindig modulirt sey. Ich habe übrigens nur der Probe beigewohnt, und hörte daß das Stück den Ausführenden, unter welchen sich auch Mad. Decker befand, sehr wohl gefallen haben soll. Was nun Bach betrifft, so scheint mir das genannte Stück, obschon ich es, wie gesagt, nur in der Probe und unvollkommen gehört, ein ganz wunderwürdiges. Schon die Einleitung, welche Fanny erst, und zwar ganz besonders schön spielte, als es zum zweiten male probirt wurde, hat mich überrascht und ergriffen, wie lange Nichts, und ich muß wieder an Bachs Einsamkeit denken, an seinen ganz isolirten Stand über Umgebung und Mitwelt, an reine milde ungeheurste Kraft und die Klarheit der Tiefe. Von den einzelnen Stücken welche ich gehört, hat sich: Bestelle dein Haus, es ist der alte Bund, mir augenblicklich und dauernd imprimirt, weniger die Baß Arie mit den Alt Soli, die indessen den Wunsch, sie öfter zu hören, zurückgelassen haben. Was mir zuerst bei der Passion klar wurde, daß Bach der musikalische Repräsentant des Katholocismus Protestantismus sey, was mir bei jedem neuen Stück, das ich von ihm höre, positiv od. negativ evident, so nämlich durch die Messe, die ich in der Akademie hörte, und die mir aufs Entschiedenste antikatholisch vorkömmt, daher denn auch die großen Schönheiten, die sie enthält, mir den innren Wiederspruch eben so wenig zu lösen zu können scheinen, als dies möglich wäre, wenn ein protestantischer Geistlicher in einer protestantischen Kirche Messe läse. Mutter wird an Dich eine Frage richten zu der ich keinen Platz mehr habe, wegen Alexanders. Lebe wohl und eingedenk Deines Vaters
Abraham Mendelssohn Bartholdy
 Ich vergaß ganz Dich neulich nach dem Erscheinen Deiner 3 ouvert. zu fragen; es sind wohl schon 3/4 Jahr, daß Du den Kronpr. um die Zueignung ersucht, und es scheint nicht gut, daß die Herausgabe sich so unendlich verzögert. – Ueber Luisens Behauptung mit den bloß kathol. Melodieen hat Fanny sich endlich des kategor. Imperativ bedienen müßen, Kraft ihrer musikal. Autorität, und L. glaubts noch nicht, will Dir aber nichts desto weniger ein ave zum Dank ausscheiden: vielleicht kommen Dir ein paar Zeilen ihrer Hand in einem v. dem Sammler Fuchs aus Wien mir für Dich übersandten Heftlein zu, das ich dem Prinzenportier zur Beförderung geschickt. Fanny hatte einen neuen v. Steffens eingebrachten Tenor, der die soli sehr schön sang: der Anfang und der piano eintretende Chor sind gar mild, zart und rührend. Fanny hat es äußerst sorgsam einstudirt, und Du weißt wie gelehrig unsre Akademisten sind, sobald man ihnen kluge Werke giebt. Habers, Zürns, Iris Friedl. Rose Berend, Beckchen, die Steff., Fr. v. Schätzel und die Decker mit ihrer vollen, klingenden Stimme, mehrere neue tüchtige Dilettanten und Stümer der noch zur Aufführung kam, bildeten einen kleinen aber vortreffl. Chor. Vorher ging 1 Beeth. trio, das Fanny und der cellist Gans, wie die gewaltigsten Rennthiere, aber außerordentl. ausführten. Der Bach blieb zuletzt; die Zartheit des ave verfehlte trotz des Todschlägers aber doch seine Wirkung auf die weichgeschaffenen Seelen nicht: selbst der zarte Jpschmidt und Lecerf sagten das Schönste, und schöne Damen, Leontine Radziwil, die Waagen etc. zeigten sich nicht unempfindlich. Schade daß die sehr goutirende Kamptz und die Familie York nicht da waren. Die Gräfin York ist an dem Morgen in Wochen gekommen. – Vater läßt fragen, ob Du gar nichts v. Alexanders gehört hast. Er erhielt noch immer keine Nachricht über seine Zeichnung, die doch schon in der Weihnachtszeit abging. – Wenn Du einmal nach Fft. kömmst (wie es mir denn viel Freude macht, daß Du den Paulus dort aufführen sollst) so vergiß nicht den Senator Bansa zu besuchen, der nah bei Schelble wohnt und deßen Töchter Sch. unterrichtet. Er scheint ein sehr lieber freundlicher, wohlwollender Mann, der uns allen gut gefällt. Obgleich er hier sehr viel eingeladen ist, wünscht er doch sehnlich nach Haus: Du kannst Dir aber die Länge seiner Unterhandlungen mit den Ministern nicht denken. Es ist Ariadnens Faden!
Heut sind wir zum Ball bei Rosaliens gebeten, schicken aber nur Tanzfüße hin; (Beckchen hat sich ein schönes crêpe Kleid dazu machen laßen) Sonnt. wird bei der Decker D. Juan gesungen und sie war so freundl. uns auch dazu zu bitten, ich zweifle indeß, daß wir hingehen. – Hältst Du den mit dem Theat. bericht beauftragten Grafen Hacke für unpartheyisch? je n’aimerais pas que le roi reçut une impression défavorable! Beschleunige doch die ouv. Herausgabe en faveur de la dédicace.
Lebewohl Geliebter. Lea Mendelssohn Bartholdykannst Du etwas zur Berichtigung darüber mittheilen, so wärs uns angenehm.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1835-03-03-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1835-03-03-01" xml:id="title_a59080f6-c043-4b35-9494-cf95fe22cac4">Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Berlin, 3. März 1835</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_ff562de5-14d1-4ab9-896d-e7431e664e90">Schon seit mehreren Tagen wollte ich einen Brief an Dich anfangen, mit der Bemerkung, daß ich Dir seit dem dritten Februar nicht geschrieben habe, mit der Entschuldigung daß mir mein höchst einförmiges Leben nichts zu</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_90d3afd0-5521-49d8-8734-49927f20767d">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1835-02-26-01" type="precursor" xml:id="title_2335ebee-7830-4525-bbd6-19076256cc60">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 26. Februar 1835</title> <title key="fmb-1835-03-11-01" type="successor" xml:id="title_37aad447-3bb4-44f1-ad4a-75441cd5ef36">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; Düsseldorf, 11. März 1835</title> <author key="PSN0113247">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</author> <author key="PSN0113260">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><persName key="PSN0110673" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_339066af-d503-4640-9fb9-a991f8b8f948"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_31fb0173-db25-4e0a-8a6a-1d64f98567d0"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 30/20a und M.D.M. d. 30/38b.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1835-03-03-01" type="letter" xml:id="title_1980bc4f-3c2b-4107-b3eb-669b2c92a148">Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf;  Berlin, 3. März 1835</title> <incipit>Schon seit mehreren Tagen wollte ich einen Brief an Dich anfangen, mit der Bemerkung, daß ich Dir seit dem dritten Februar nicht geschrieben habe, mit der Entschuldigung daß mir mein höchst einförmiges Leben nichts zu</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl. und 1 Bl.: S- 1-5 Brieftext; S. 6 Adresse von Lea Mendelssohn Bartholdys Hand, 1 Poststempel [BERLIN 5-6 / 3 / 3], Siegel.</p> <handDesc hands="2"> <p>Rebecka Lejeune Dirichlet, Lea Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-03-03" xml:id="date_f9c39302-73c6-4f39-b9ad-971c03daf8c3">3. März 1835</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113247" resp="author" xml:id="persName_5a194554-4824-443c-bdbf-eb5d9c16a3ba">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</persName> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_29eb1e2b-18fd-46a8-8392-18e5da0e32b9">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0110673" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</persName><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_1a3754d3-3720-4c7d-ae8e-2bfe2d5160c0"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_93971229-a7e4-4e16-a41a-91bff4c8ba6d">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_723645a5-2783-4a99-8874-1960d57a4655"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_2451c5d4-8e05-44dd-bdeb-6bd67e31ff8f"> <head> <address> <addrLine>Herrn Musikdirektor Felix Mendelssohn Bartholdy</addrLine> <addrLine>Wohlgeb.</addrLine> <addrLine>Düßeldorf</addrLine> <addrLine>frei</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_fcfb2314-2907-4724-9095-5fb73e0a3aa5"> <docAuthor key="PSN0113247" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_02e7458a-eaf7-4d0c-9382-09e3800c14f8">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_a71774bf-3e89-4097-a806-bf69116507e9">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin den <date cert="high" when="1835-03-03" xml:id="date_36693ebc-568e-4003-a8ac-fde1da3085ba">3ten März</date>.</dateline> <head rend="left">(als Vater)</head> <p style="paragraph_without_indent">Schon seit mehreren Tagen wollte ich einen Brief an Dich anfangen, mit der Bemerkung, daß ich Dir seit dem <date cert="high" when="1835-02-03" xml:id="date_408efce6-6607-43c3-a2cc-91c53729c614">dritten Februar</date> nicht geschrieben habe<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4663089b-6d10-4db5-9546-74c4f9bc0b3a" xml:lang="de">daß ich Dir seit dem dritten Februar nicht geschrieben habe – siehe Brief gb-1835-02-03-02 Rebecka Lejeune Dirichlet, Abraham Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel, Lea Mendelssohn Bartholdy und Sebastian Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 3. Februar 1835. Die Familie schrieb den Brief an Felix Mendelssohn Bartholdys 26. Geburtstag.</note>, mit der Entschuldigung daß mir mein höchst einförmiges Leben nichts zu melden gab. Nun erhalte ich aber <title xml:id="title_c3655f9d-de33-44e3-bc8e-d4f2011f3e3c">Deinen Brief vom <supplied reason="faded_characters" resp="UW">26</supplied>. <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-01-26-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 26. Januar 1835</name> </title> aus welchem ich 2 Dinge ersehe, 1) daß ich Dir später als am <date cert="high" when="1835-02-03" xml:id="date_5ecf81ad-41b1-4d55-9b26-6e77f53986bd">3ten</date> geschrieben habe, und 2) daß <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_63c7f4c3-15bc-475d-b38a-30334dca01cf">Lavater<name key="PSN0112720" style="hidden" type="person">Lavater, Johann Caspar (1741-1801)</name></persName></hi> doch nicht ganz auf dem Holzwege war, und <persName xml:id="persName_c6875513-1475-4148-9758-b7df8629208f">Immermann<name key="PSN0112169" style="hidden" type="person">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name></persName> ein ehrlicher Kerl ist, denn er sieht so bös und falsch aus, als Du ihn jetzt kennen gelernt hast. Jetzt fängst Du an Erfahrungen zu machen, und eine bittere Schule durchzugehen, von der ich Dir immer sagte, daß keine, auch nicht die sorgsamste Hand auch nicht die günstigsten Umstände uns befreien könnten. Laß es Dein Hauptstudium seyn, aus derselben klüger, und wo möglich nicht schlimmer hervorzugehen. Daß <persName xml:id="persName_df0ffd7c-bfbe-4f87-bfcf-24eb5bf93be9">der König<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName> über die dortige <placeName xml:id="placeName_a83d33cb-8a39-4f46-97eb-df2bdc5d9492">Theater<name key="NST0100296" style="hidden" subtype="" type="institution">Stadttheater</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>angelegenheit einen Bericht gefordert habe, davon ist uns nichts bekannt geworden, sollte darin auch Deiner Erwähnung geschehen seyn, und Du vielleicht eine gelegentliche Berichtigung in so fern dazu Veranlassung gegeben wäre, wünschest, so rathe ich Dir, mit so kurzen, ruhigen und blos thatsächlichen Worten als möglich an <persName xml:id="persName_9edaba89-15d0-4fe3-ad8a-63b797fca7bd">Humboldt<name key="PSN0112143" style="hidden" type="person">Humboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859)</name></persName> zu schreiben, der Dir unbedingt wohl will. Schick mir dann den Brief, und ich werde ihn ihm selbst übergeben. Du wirst wohl durch Deine Freunde den<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Inhalt des Berichts erfahren können, und sollte nicht <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_5906e71a-beaf-48d4-9656-d9a1f8b30961">et</del> irgend etwas Betreffendes sich darin befinden, was eine Berichtigung dringend nothwendig od. wenigstens sehr wünschenswerth macht, so laß es laufen. Ich kann sehr wohl begreifen, daß es Dir schwer wird, <placeName xml:id="placeName_a66b96c2-3814-4083-aaba-f11eccaa904a">Düsseldorf <settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>zu verlassen, ich weiß indessen auch daß Du Dich in Deinen Bestimmungen nicht allein von gemüthlichen Rücksichten leiten läßt; Du wirst daher schon das Rechte wählen, und erreichen. Sehr erfreulich ist einstweilen der Ruf v. <placeName xml:id="placeName_075e3561-a9ac-400a-af46-329710381ad6">Köln<settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und von <placeName xml:id="placeName_7da60930-dfca-44fa-91d8-f56c9fc01f2f">Frankfurt<settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, laß uns sobald als möglich wissen, was für Musikstücke für <placeName xml:id="placeName_377c13fc-c556-401f-bcd0-eaafb32b24e4">Köln<settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu wählen sind, und ob Du irgend ein bedeutendes Talent von Sängern od. Sängerinnen zur Mitwirkung zu erhalten den Willen und die Aussicht hast. <persName xml:id="persName_736fdef6-ba53-4cd7-8f97-2ae85252c4ee">Die Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> hat <supplied reason="covering" resp="UW">Dir</supplied> im Jahre 33 nicht geschadet.</p> <p>Daß Du nicht nach <placeName xml:id="placeName_3ba640c6-43bb-4f4f-a198-89ce634522cb">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> gehen willst, der Kosten wegen, ist mir nicht klar. Wenn Dein Aufenthalt dorten Dir auf irgend eine Weise nützlich seyn kann, so können jene nicht in Betracht kommen. Doch wirst Du am Besten zu beurtheilen wissen, ob Du etwas zu produciren od. zu geben hast, das Deine moralische und Künstlerautorität dort fördern könne, ist dies nicht der Fall, so scheint es freilich besser, Du läßt Dich <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_a6ad116f-c2d1-4a69-9170-151a64ef3f47">d</del> noch erwarten. Nun nur noch eine Bemerkung über Deine Ausgaben. Den Ankauf Deines <persName xml:id="persName_c9acd568-5382-47c8-b896-073385ef9bc4">Pferdes<name key="PSN0115413" style="hidden" type="person">Tyrol (Tirol), Pferd von → Felix Mendelssohn Bartholdy (-)</name></persName> hast Du mit der kleinen Summe bestreiten wollen, die Dir aus dem Nachlasse der <persName xml:id="persName_33a91060-af94-44d1-b754-a52953d6ce4d">Großmutter<name key="PSN0114443" style="hidden" type="person">Salomon (seit 1812) Bartholdy, Bilka (Bella) (1749-1824)</name></persName> unerwartet zugefallen, und wenn Du<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> jetzt sagst, Du habest ein nicht erhaltenes Englisches Honorar dazu bestimmt gehabt, so weiß ich natürlich nicht, von welchem die Rede seyn kann, mache Dich aber darauf aufmerksam, daß Dir in der Rechnung etliche und dreißig rt gut geschrieben sind, die <persName xml:id="persName_7a9f9cf2-e2d5-453a-9396-1d988be468ca">Kling.<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> bei <persName xml:id="persName_ad663218-defa-43b3-a60d-6b79861bd424">Doxat<name key="PSN0110729" style="hidden" type="person">Doxat &amp; Co., Bankhaus in London</name></persName> eingezahlt hat. Du sagst übrigens, die Rechnung werde gewiß richtig seyn, und ich glaube es auch, aber es genügt mir noch nicht, und ich bitte Dich sehr, eine Gegenrechnung mit mir zu führen in welcher Du jeden Posten <hi rend="latintype">pro et contra</hi> einträgst und mit welcher der Auszug, den ich Dir dann schicke stimmen muß. Thu mir diesen Gefallen, und Dir den, möglichst wenig od. gar nichts zu verborgen aber zu verschenken, soviel Du übrig hast, und <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_876392c0-d01e-47e1-8156-1e56872da7fe">ent</del> wo es wirklich nützt und verdient ist. Denk an Laertes.</p> <p><persName xml:id="persName_2aefcf72-038f-4ec5-9a21-2727abc4b211">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> sagt mir daß Dir noch nichts geschrieben sey über den letzten <placeName xml:id="placeName_e3f23c60-9b08-452c-95b0-6af410e23799">Musikmorgen<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> bei <persName xml:id="persName_4e9d53a5-44cc-4092-aa08-9d3a11bf3059">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, und ich will sie nicht fragen was man <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_838f47bb-c0d1-4c82-a0e5-f20a0e5621c8">ihr</del> Dir <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_889a6c67-1920-4cfe-9587-ba04954109f2">denn</del> sonst gechrieben hat, ich meines Theils, als Ignorant in meinem Fache, kann Dir wieder nur Allgemeines melden, was Dich nicht klüger machen wird. Historisch aber hat Fanny die Motette von <persName xml:id="persName_e40c8a29-650a-45b0-8ee3-fca40bd3ba93">Sebastian<name key="PSN0109617" style="hidden" type="person">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName> <title xml:id="title_18bde769-5206-4619-bb29-a011158485fc">Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107755" style="hidden" type="music">Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit (Actus tragicus) BWV 106</name></title> und Dein <title xml:id="title_7090f952-2d96-4ce2-9cbe-40e671f9f2b8">Ave Maria<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_lkrep9ck-uzwt-zqas-yjtd-kdumqx2c19qf"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name></title> von gewählten Stimmen singen lassen, und <persName xml:id="persName_72308a88-445e-4a6e-9daf-9eaaba140e3b">Luise Hensel<name key="PSN0111896" style="hidden" type="person">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName><ref target="#fn1" type="Footnotes_reference" xml:id="fnr1">x</ref> hat gesagt, das Ave Maria wären lauter alte kirchliche Melodieen, wie sie in den katholischen Kirchen gesungen würden, und daher sehr schön. Ich aber habe gesagt, od. vielmehr nicht gesagt, daß eine große Stelle desselben in der Mitte so wie auch das Ende mir zu künstlich und schwierig scheinen, für den einfach frommen, und allerdings echt<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> katholischen Styl, welcher übrigens darin vorherrscht, wenn nun <persName xml:id="persName_e33a3697-3e6b-4807-a9ba-9301cf2b3116">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> bemerkt, daß einige Confusion in der Ausführung der Stellen statt gefunden habe, welche ich zu schwierig finde, so beweiset das wohl daß ich ein Ignorant bin, nicht aber, daß nicht das Ende zu spitzfindig modulirt sey. Ich habe übrigens nur der Probe beigewohnt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_caa0b2a1-f2d4-4ef7-aab5-331978b79ec5" xml:lang="de">Ich habe übrigens nur der Probe beigewohnt – Diese hatte am 27. März 1835 stattgefunden. Vgl. Brief gb-1835-02-28-01 Lea Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 28. Februar 1835, Z.: »Gestern war bei Fanny die 2te und Generalprobe Deines Ave Maria«.</note>, und hörte daß das Stück den Ausführenden, unter welchen sich auch <persName xml:id="persName_84a8fd86-9083-4bd5-8625-f994527b1fac">Mad. Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> befand, sehr wohl gefallen haben soll. Was nun <persName xml:id="persName_0c5b7848-5a74-4138-8062-9fb72b89f369">Bach<name key="PSN0109617" style="hidden" type="person">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName> betrifft, so scheint mir das genannte <title xml:id="title_d1c34a35-c45b-4a69-b68d-c7e3bf2dd122">Stück<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107755" style="hidden" type="music">Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit (Actus tragicus) BWV 106</name></title>, obschon ich es, wie gesagt, nur in der Probe und unvollkommen gehört, ein ganz wunderwürdiges. Schon die Einleitung, welche <persName xml:id="persName_d703e6a2-dbb7-4345-a7e4-f29404eb253c">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> erst, und zwar ganz besonders schön spielte, als es zum zweiten male probirt wurde, hat mich überrascht und ergriffen, wie lange Nichts, und ich muß wieder an <persName xml:id="persName_2a9ac492-c529-4192-af52-1b7d924ead73">Bachs<name key="PSN0109617" style="hidden" type="person">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName> Einsamkeit denken, an seinen ganz isolirten Stand über Umgebung und Mitwelt, an reine milde ungeheurste Kraft und die Klarheit der Tiefe. Von den einzelnen Stücken welche ich gehört, hat sich: Bestelle dein Haus, es ist der alte Bund<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1cd8dd8e-e8dd-42d1-9e91-bba702bc58ee" xml:lang="de">Bestelle dein Haus, es ist der alte Bund – Nr. 2c Bassarie und Nr. 2d Coro aus Johann Sebastian Bachs Kantate Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit (Actus tragicus) BWV 106.</note>, mir augenblicklich und dauernd imprimirt, weniger die Baß Arie mit den Alt Soli<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d3755cfe-1e1b-4ed1-86ab-b69f3a99c510" xml:lang="de">die Baß Arie mit den Alt Soli – Nr. 3b Arioso (Bass) und Choral, gesungen von einem Solo-Alt, aus BWV 106.</note>, die indessen den Wunsch, sie öfter zu hören, zurückgelassen haben. Was mir zuerst bei <title xml:id="title_f32024fc-014d-4af7-951e-71e428e855ed">der Passion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name></title> klar wurde, daß <persName xml:id="persName_85d86cd4-206b-4aec-94de-bf9d7787b3e8">Bach<name key="PSN0109617" style="hidden" type="person">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName> der musikalische Repräsentant des <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_2949fe0d-7e47-4c5c-8ae3-e555fb001913">Katholocismus</del> Protestantismus sey, was mir bei jedem neuen Stück, das ich von ihm höre, positiv od. negativ evident, so nämlich durch <title xml:id="title_6246cf20-a150-45e7-830d-0c756ac296f3">die Messe<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107802" style="hidden" type="music">Messe h-Moll, BWV 232</name></title>, die ich in <placeName xml:id="placeName_b3f9e0c8-0c68-4372-ba37-7b29f8c969a0">der Akademie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> hörte<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6c84c237-73bb-4ebd-b5f8-4a0fbdaa00fc" xml:lang="de">die Messe, die ich in der Akademie hörte – Die Aufführung von Johann Sebastian Bachs Messe h-Moll, BWV 232, hatte am 20. Februar 1834 stattgefunden (Martin Heinrich Karl Lichtenstein, Zur Geschichte der Sing-Akademie in Berlin. Nebst einer Nachricht über das Fest am funfzigsten Jahrestage ihrer Stiftung, Berlin 1843, S. XXIII).</note>, und die mir aufs Entschiedenste antikatholisch vorkömmt, daher denn auch die großen Schönheiten, die sie enthält, mir den innren Wiederspruch eben so wenig zu lösen zu können scheinen, als dies möglich wäre, wenn ein protestantischer Geistlicher in einer protestantischen Kirche Messe läse. <persName xml:id="persName_f9d26b88-6744-4fa2-a76e-3db284160d4d">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> wird an Dich eine Frage richten zu der ich keinen Platz mehr habe, wegen <persName xml:id="persName_627bc7c9-c992-452a-8eaf-c7029f39e58c">Alexanders<name key="PSN0109427" style="hidden" type="person">Alexander, Familie von → Mary A.</name></persName>. Lebe wohl und eingedenk Deines Vaters </p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Abraham Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_ddf415a5-e98c-4000-8953-e844a84f86cb"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_e959ab0d-b764-40e8-801a-1c9c000de8c3">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_10b555fc-c9b0-4b79-9153-acd4633928b8">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak">|5|<pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg><note resp="UW" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_d50a9f54-bad6-4be5-80e2-a9623b9690e7" xml:lang="de">Beginn des Briefteils in GB-Ob, M.D.M. d. 30/38b.</note> Ich vergaß ganz Dich neulich nach dem Erscheinen Deiner <title xml:id="title_36df8b1d-7444-465b-bebe-3b6316029771"><title xml:id="title_696cd33d-aded-46aa-af92-28cb8a08683b">3 ouvert.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_5kewxdwn-d9rv-qo3m-bewq-fuqhfoznwyvf"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100626" style="hidden">Drei Konzert-Ouvertüren für Orchester, 1835; enthält MWV P 3, P 7 und P 5<idno type="MWV">SD 10</idno><idno type="op"></idno></name></title><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qs03mhbc-lxeb-tww7-qlva-dc2arnpjhoa3"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_3grmw6bk-x6af-k1j7-nshp-xhfjz2jzi3rw"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_o2mexdyr-heew-t7ps-zcgy-vmp1iords5ww"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name></title> zu fragen; es sind wohl schon <formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">3</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">4</hi></formula> Jahr, daß Du den <persName xml:id="persName_4e7bdfa5-31b7-4941-8d31-30c25c40d2fb">Kronpr.<name key="PSN0113990" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861)</name></persName> um die Zueignung ersucht, und es scheint nicht gut, daß die Herausgabe sich so unendlich verzögert. – Ueber <persName xml:id="persName_022e8c93-c2b1-40fe-a771-92d01b9e86b4">Luisens<name key="PSN0111896" style="hidden" type="person">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName> Behauptung mit den bloß kathol. Melodieen hat <persName xml:id="persName_61c5aa3b-49b0-4a4f-ac84-646533aaaf92">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> sich endlich des kategor. Imperativ bedienen müßen, Kraft ihrer musikal. Autorität, und L. glaubts noch nicht, will Dir aber nichts desto weniger ein <hi rend="latintype">ave</hi> zum Dank ausscheiden: vielleicht kommen Dir ein paar Zeilen ihrer Hand in einem v. dem Sammler<persName xml:id="persName_9d1e6ed0-3a92-4833-8a53-559464465d5c"> Fuchs<name key="PSN0111251" style="hidden" type="person">Fuchs, Aloys Anton (1799-1853)</name></persName> aus <placeName xml:id="placeName_401d47c0-5629-49d7-9bd5-156b5c8ee708">Wien<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName> mir für Dich übersandten Heftlein zu, das ich dem <persName xml:id="persName_1536ed8c-95af-4b98-8f7e-375d5569dbfc">Prinzenportier<name key="PSN0117884" style="hidden" type="person">Freudenberg, Herr</name></persName> zur Beförderung geschickt. <persName xml:id="persName_4c3d90ef-4e06-4143-a50a-7338cebe0077">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> hatte einen neuen v. <persName xml:id="persName_4af3fb74-1260-44e8-9a8b-2dfb841e2b91">Steffens<name key="PSN0115078" style="hidden" type="person">Steffens, Henrik (Henryk, Heinrich) (1773-1845)</name></persName> eingebrachten Tenor, der die <hi rend="latintype">soli</hi> sehr schön sang: der Anfang und der <hi rend="latintype">piano</hi> eintretende Chor sind gar mild, zart und rührend. Fanny hat es äußerst sorgsam einstudirt, und Du weißt wie gelehrig unsre <placeName xml:id="placeName_a07874ea-4d52-43cb-a532-98143c229924">Akademisten<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_187fc743-210d-4c0d-8204-c7dcf1a2436e" xml:lang="de">unsre Akademisten – Mitglieder der Sing-Akademie.</note> sind, sobald man ihnen kluge Werke giebt. <persName xml:id="persName_104b4ed6-2425-4b21-8387-9cf3411a716f">Habers<name key="PSN0111648" style="hidden" type="person">Haber, Emil von (vorh. Eli) (1807-1881)</name><name key="PSN0111650" style="hidden" type="person">Haber, Susanne von (1811-1887)</name></persName>, <persName xml:id="persName_b846260a-36b5-49c4-ab75-eb5bcfac22b0">Zürns<name key="PSN0118711" style="hidden" type="person">Zürn, Carl August (1791-1881)</name><name key="PSN0119682" style="hidden" type="person">Zürn, Bertha Caroline Marie (1809-1893)</name></persName>, <persName xml:id="persName_89bee713-2baf-4e56-9f5e-b67e90e86bfa">Iris Friedl.<name key="PSN0111204" style="hidden" type="person">Friedländer, Iris</name></persName> <persName xml:id="persName_ad350fb5-3895-4061-bf72-9021c80390b8">Rose Berend<name key="PSN0116166" style="hidden" type="person">Behrend, Rose (Rosa) Eleonore (nach dem 11.01.1837: → Curschmann) (1818-1842)</name></persName>, <persName xml:id="persName_41715410-7951-429e-a03a-acff7b370804">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>, <persName xml:id="persName_9e996e69-c0fa-4eab-b2f3-1928659b39d2">die Steff.<name key="PSN0115077" style="hidden" type="person">Steffens, Johanna (Hanna) (1784-1855)</name></persName>, <persName xml:id="persName_bea76cde-de9f-4745-a005-7d836db12e35">Fr. v. Schätzel<name key="PSN0118850" style="hidden" type="person">Schätzel, Juliane (Julie) von</name></persName> und <persName xml:id="persName_39a1b1c5-ca0c-4e55-8337-303da21d61fd">die Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> mit ihrer vollen, klingenden Stimme, mehrere neue tüchtige Dilettanten und <persName xml:id="persName_63dca7b9-8348-4a8d-98bf-13371b8af799">Stümer<name key="PSN0115193" style="hidden" type="person">Stümer, Johann Daniel Heinrich (1789-1856)</name></persName> der noch zur Aufführung kam, bildeten einen kleinen aber vortreffl. Chor. Vorher ging 1 <title xml:id="title_3d578cc2-60d9-40e7-9c8e-4f6001f8513e">Beeth. trio<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108032" style="hidden" type="music">Klaviertrio B-Dur, op. 97 (»Erzherzog«)</name><name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108032" style="hidden" type="music">Klaviertrio B-Dur, op. 97 (»Erzherzog«)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_794a5ef0-0a45-40af-bc6b-c8b8f02f1970" xml:lang="de">1 Beeth. trio – Möglicherweise handelte es sich um Ludwig van Beethovens Erzherzog-Trio B-Dur, op. 97, das bereits in der Sonntagsmusik am 18. Januar 1835 erklungen war.</note>, das <persName xml:id="persName_ab9b90f1-b5fa-47ba-a59b-d999b2938d0f">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> und der <persName xml:id="persName_28c5f66d-132f-497d-ab77-33a773a31fa0"><hi rend="latintype">cellist</hi> Gans<name key="PSN0111285" style="hidden" type="person">Ganz, Moritz Eduard (vor 1808: Moises Salomon) (1802-1868)</name></persName>, wie die gewaltigsten <hi n="1" rend="underline">Renn</hi>thiere, aber außerordentl. ausführten. Der <title xml:id="title_441186ec-9386-4f21-b702-7c1e2cb86b70">Bach<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107755" style="hidden" type="music">Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit (Actus tragicus) BWV 106</name></title> blieb zuletzt; die Zartheit des <hi rend="latintype"><title xml:id="title_8eca765e-c9f1-4a46-bf64-ec792afb7390">ave<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_oxht4bw4-8lfn-pnk7-ejli-erykjyekyoix"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name></title></hi> verfehlte trotz des Todschlägers aber doch seine Wirkung auf die weichgeschaffenen Seelen nicht: selbst der zarte <persName xml:id="persName_19da4a72-3e2f-4255-9a0e-c2ac2f437ab2">Jpschmidt<name key="PSN0114614" style="hidden" type="person">Schmidt, Johann Philipp Samuel (1779-1853)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6aa0012f-b732-4186-8586-bd0478b0eb48" xml:lang="de">Jpschmidt – Gemeint ist Johann Philipp Samuel Schmidt.</note> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_202c7f5a-d2c7-47dc-a786-bebbae842754">Lecerf<name key="PSN0112737" style="hidden" type="person">Lecerf, Justus Amadeus (1789-1868)</name></persName></hi> sagten das Schönste, und <hi n="1" rend="underline">schöne</hi> Damen, <persName xml:id="persName_8df70819-3af2-4d53-b934-2e564762d8b9">Leontine Radziwil<name key="PSN0117903" style="hidden" type="person">Radziwill, Leontine Gabrielle Fürstin (1811-1890)</name></persName>, <persName xml:id="persName_d64ef2e3-7b0a-4f3d-87db-88b7ee4c0efd">die Waagen<name key="PSN0118544" style="hidden" type="person">Waagen, Pauline Wilhelmine Blandine (1811-1880)</name></persName> <hi rend="latintype">etc</hi>. zeigten sich nicht unempfindlich. Schade daß die sehr <hi rend="latintype">goutirende</hi> <persName xml:id="persName_ca26c960-2936-47ed-857a-e488a167559d">Kamptz<name key="PSN0119640" style="hidden" type="person">Kamptz, Hedwig Susanne Lucia von (1783-1847)</name></persName> und die <persName xml:id="persName_268af038-2232-4b50-9097-18ba4ee135e5">Familie York<name key="PSN0115906" style="hidden" type="person">Yorck von Wartenburg, Hans David Ludwig Heinrich Julius Florian Theodor Graf (1805-1865)</name><name key="PSN0118688" style="hidden" type="person">Yorck von Wartenburg, Albertine (Berta) Johanna Auguste Gräfin (1807-1845)</name></persName> nicht da waren. Die <persName xml:id="persName_41c01a0b-b220-4d94-a910-ae13e1ae577a">Gräfin York<name key="PSN0118688" style="hidden" type="person">Yorck von Wartenburg, Albertine (Berta) Johanna Auguste Gräfin (1807-1845)</name></persName> ist an dem Morgen in Wochen gekommen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0be2323f-73e7-4641-8c25-2452ae0c6c1d" xml:lang="de">Die Gräfin York ist an dem Morgen in Wochen gekommen – Albertine (Berta) Johanna Auguste Gräfin Yorck von Wartenburg hatte am 1. März 1835 ihren Sohn Hans Ludwig David Paul (1835-1897) zur Welt gebracht.</note>. – <persName xml:id="persName_08a201ad-ac46-4e50-b962-931fd44e3ce9">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> läßt fragen, ob Du gar nichts v. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1f3bd082-057d-42bc-b1f2-e915b1000a9c">Alexanders<name key="PSN0109427" style="hidden" type="person">Alexander, Familie von → Mary A.</name></persName></hi> gehört hast. Er erhielt noch immer keine Nachricht über <title xml:id="title_5f68281a-1750-4490-b811-0e6509d3fb9c">seine Zeichnung<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109155" style="hidden" type="art">Abraham Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1834, Replik)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5735cab4-86be-48f7-9222-0b83bd7e5cbe" xml:lang="de">noch immer keine Nachricht über seine Zeichnung – Mit seinem französischen Brief an Anna-Joanna Alexander in London vom 23. Dezember 1834 übersandte Abraham Mendelssohn Bartholdy eine Porträtzeichnung von sich, die Wilhelm Hensel angefertigt hatte (Abdruck des Briefs in englischer Übersetzung: Boyd Alexander, Some Unpublished Letters of Abraham Mendelssohn and Fanny Hensel, in: Mendelssohn Studien 3, 1979, S. 35-38). Die Zeichnung beruhte auf Hensels Porträt des Schwiegervaters mit heutigem Standort in Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 10/18. Siehe dazu Boyd Alexander, Felix Mendelssohn and the Alexanders, in: Mendelssohn Studien 1 (1972), S. 99 (Abbildung dieser Zeichnung in Lowenthal-Hensel / von Strachwitz, Europa im Porträt, Bd. 2, S. 32). Carl Klingemann hat den Eingang der Postsendung mit dem Porträt erst in Brief gb-1835-04-24-01 Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, London, 24. April 1835, bestätigen können.</note>, die doch schon in der Weihnachtszeit abging. – Wenn Du einmal nach <placeName xml:id="placeName_793623b9-9a87-4172-bb54-d5c3e229b914">Fft.<settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> kömmst (wie es mir denn viel Freude macht, daß Du den <title xml:id="title_63e5141d-5cb8-4c8e-b26d-bf681b5b948b">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rvqznxcx-78d1-qw25-qyvj-knvwpio4oa9c"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> dort aufführen sollst<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_25f23a63-1618-41a7-9d22-951625f3cb82" xml:lang="de">Fft. … daß Du den Paulus dort aufführen sollst – Das Oratorium Paulus op. 36 (MWV A 14) war 1831 vom Frankfurter Cäcilienverein in Auftrag gegeben worden, Die Uraufführung fand jedoch nicht, wie geplant, im Oktober 1835 in Frankfurt a. M., sondern erst am 22. Mai 1836 während des 18. Niederrheinischen Musikfestes in Düsseldorf statt.</note>) so vergiß <add place="above">nicht<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> den <persName xml:id="persName_301225e4-9ce3-4353-aed8-a8ccd3b8ed93">Senator Bansa<name key="PSN0119660" style="hidden" type="person">Bansa, Conrad Adolf (1788-1843)</name></persName> zu besuchen, der nah bei <persName xml:id="persName_d96c19af-36b3-4ddd-8341-0676e2160450">Schelble<name key="PSN0114524" style="hidden" type="person">Schelble, Johann Nepomuk (1789-1837)</name></persName> wohnt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_648438d9-4c8e-412a-a5c6-81f4b7831bbe" xml:lang="de">Senator Bansa zu besuchen, der nah bei Schelble wohnt – Der Frankfurter Kaufmann und Senator Conrad Adolf Bansa wohnte mit seiner Familie Am Mühlberg. Die Schöne Aussicht, Adresse des Dirigenten des Cäcilienvereins Johann Nepomuk Schelble, befand sich auf der anderen Seite des Mains (Allgemeines Adress-Buch der Freien Stadt Frankfurt. 1835, Frankfurt a. M. [1835], S. 6 und S. 161).</note> und deßen <persName xml:id="persName_d5002b93-fc15-476a-8254-2938a774334f">Töchter<name key="PSN0119691" style="hidden" type="person">Bansa, Marie Victoria Auguste (1818-1879)</name><name key="PSN0119692" style="hidden" type="person">Bansa, Sophie (1820-1884)</name><name key="PSN0119690" style="hidden" type="person">Bansa, Johanna (gen. Jeannette) (1824-1887)</name></persName> Sch. unterrichtet. Er scheint ein sehr lieber freundlicher, wohlwollender Mann, der uns allen gut gefällt. Obgleich er hier sehr viel eingeladen ist, wünscht er doch sehnlich nach Haus: Du kannst Dir aber die Länge seiner Unterhandlungen mit den Ministern nicht denken. Es ist Ariadnens Faden!</p> <p><date cert="high" when="1835-03-03" xml:id="date_c37f395d-e4a6-4d1f-b070-0a6f71d628f3">Heut</date> sind wir zum Ball bei <persName xml:id="persName_c54d614c-97c2-4038-addc-13c07523f51b">Rosaliens<name key="PSN0113204" style="hidden" type="person">Mendelsohn, Familie von → Rosalie M.</name></persName> gebeten, schicken aber nur Tanzfüße hin; (<persName xml:id="persName_3bcea109-faa1-4235-aa4c-6e726810f1e6">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> hat sich ein schönes <hi rend="latintype">crêpe</hi> Kleid dazu machen laßen) <date cert="high" when="1835-03-08" xml:id="date_5807071e-399a-4934-891b-a24d3dc299b4">Sonnt.</date> wird bei <persName xml:id="persName_d1d2c527-42b4-42b4-85c4-29fc39933a62">der Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> <title xml:id="title_20a5db97-d0d7-4559-9631-670db5d6c739">D. Juan<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110089" style="hidden" type="music">Don Giovanni KV 527</name></title> gesungen und sie war so freundl. uns auch dazu zu bitten, ich zweifle indeß, daß wir hingehen. – Hältst Du den mit dem <placeName xml:id="placeName_769bee59-605a-450f-a53c-0d258dd64494">Theat.<name key="NST0100296" style="hidden" subtype="" type="institution">Stadttheater</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>bericht beauftragten <persName xml:id="persName_3fea41cb-5b47-4ab8-bb0f-7cf5504c054f">Grafen Hacke<name key="PSN0111654" style="hidden" type="person">Hacke, Carl Alexander Wilhelm Graf von (1770-1835)</name></persName> für unpartheyisch? <hi rend="latintype">je n’aimerais pas que <persName xml:id="persName_f97f92f8-4372-431a-ad3a-e88b5539852a">le roi<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName> reçut une impression défavorable</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_d524ba5c-fd1b-4db9-86d4-3e40a57f4616" xml:lang="fr ">je n’aimerais pas que le roi reçut une impression défavorable! – frz., ich möchte nicht, dass der König einen ungünstigen Eindruck bekommt!</note> Beschleun<supplied reason="seal_tear-off" resp="UW">ige</supplied> doch die <title xml:id="title_4cc8bf6e-385e-4b75-9bf9-29562160b872"><hi rend="latintype">ouv</hi>.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_6bxbdsiu-gcyk-ncea-kvp5-xqu8vhxp30fu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100626" style="hidden">Drei Konzert-Ouvertüren für Orchester, 1835; enthält MWV P 3, P 7 und P 5<idno type="MWV">SD 10</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_j7lfwxlq-j1i7-0coy-rhi7-soibv3oel5hg"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_o1prlvbp-e7pa-ki8d-9p8k-cnllxyszf5ar"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_cgwugyek-eop0-5xyx-sjcs-ruvatb7jodgi"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name></title>Herausgabe <hi rend="latintype">en faveur de la dédicace<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_799ed129-8021-426c-a6e4-c795c9f8cf92" xml:lang="fr ">en faveur de la dédicace – frz., zugunsten der Widmung.</note></hi>.</p> <closer rend="right">Lebewohl Geliebter.</closer> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div type="footnotes_area" xml:id="div_ed10ce39-a39e-4b39-8f55-08c53edfc764"> <note n="x" subtype="author" target="fnr1" type="footnote" xml:id="fn1"> <add place="bottom">kannst Du etwas zur Berichtigung darüber mittheilen, so wärs uns angenehm.<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add></note> </div> </body> </text></TEI>