gb-1835-02-28-01
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Berlin, 28. Februar 1835
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [13 3 / ?], [BERLIN / 9/3 / 4-5], Siegel.
Lea Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Lejeune Dirichlet.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Düsseldorf
frei
mir recht lange nicht geschrieben[→] , und ich weiß nicht, ob Du mir die Ehre anthust, zu bemerken, daß ich dito eine Faule bin. Wenn ich nicht irre, wars an Deinem lieben Geburtstage zum letzten Mal[→] ! (Berichtigung!) Nicht 2, sondern 4 ℔.[→] Wachslichter schickte ich Dir, je 2 in dem Paket. Entschuldige die Wenigkeit, und sag mir, ob Du die Palmlichter[→] brauchbar findest. Ich fürchte nur, sie sind Dir zerbrochen angekommen, da ich sie von
Scotts
high spirits; seine Geschäfte scheinen außerordentl. zu blühen, denn er hat
associé
jeune France[→] , das ich kennen lerne, unter andern wieder an den
chouansv.
Balzac
Niedertrachtv. Erfindung und Ausführung. Ein überreiches
sujet, ganz verhunzt durch schlechte Moral, Unsittlichkeit, verschrobene Charaktere, und was das Schlimmste ist, Langweiligkeit und Widerwärtigkeit. Wenn man
Unanständigkeiten tadelt, so ists doch wenigstens komisch und natürlich: die jetzigen Franzosen zeigen aber geistige Verderbtheit, innerliche Befleckung und das verwerflichste Spiel mit Verhältnißen, Empfindungen, tiefen Zuständen.Voltaires
Catherine secondev. d.
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vor, der viel künstlicher erscheint. –Bulwer
Aproposdes nicht Natürlichen:
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:[→] hieltest Du Deinen Reichthum so zu Rath, wie jenerJean Paul
., denn aus seinem Werk könnten man vollkommen 2 Opern ausstatten! NurCherub
zuviel Schönes, Neues, Originelles! Wenn mich meine Unkenntniß nicht täuscht, ist der
RossiniGeist auch nicht recht an ihm vorübergeflattert! Ich bewundre den mannichfachen, fleißigen,
champagnerartigen Verstand, der diese
turbulenteSchöpfung zu 75 Jahren, wenn auch nicht hervorgerufen, doch vollendete. Man muß diese Oper,
zuenergisch, gegen die durchaus schwachen Sänger. Nur
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Frau, wollte
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. ausgelesen, daß wir das verstehen, wundert mich übrigens weniger, da ich die Übersetzung beinahe auswendig weiß, die ist aber ein Meisterstück! Es machte mir gar nicht den Eindruck von etwasMidsummern
in den ersten Stunden zu lesen, wo wir so viel zu thun hatten, von derByron
schen Aussprache in dieSimpsone
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Auch ich bin vorher unterbrochen worden, durch die charlatan, St. macht die donnertsten Kuren sans mot souffler[→] . Auch Lori erfuhr ich neulich aus Zufall, daß er sehr schön zeichnet. Seine Heilmethode bekömmt mir äußerst gut; wollte Gott,
fontanelle[→] und 100 Unannehmlichkeiten los zu werden. Aber ich mache nicht einmal einen Versuch dazu. –
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con amore.
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[→] ; Schade, daß das Wetter noch nicht den Gartensaal[→] zu nutzen erlaubt. –Demain il y aura foule
Sache! – Ist das nicht fein
distinguirt?
diner für champagner, Eis, madeira, Rheinw. – elegantissimo. bei e pauvre comte etablirter diplomate[→] ist. Les pauvres quoi! Die haben also auch nicht genug Geld für ihre Kinder! –
RasselasSimpsone Salve.
Berlin 28 Februar 1835 Du böser lieber Sohn hast mir recht lange nicht geschrieben, und ich weiß nicht, ob Du mir die Ehre anthust, zu bemerken, daß ich dito eine Faule bin. Wenn ich nicht irre, wars an Deinem lieben Geburtstage zum letzten Mal! (Berichtigung!) Nicht 2, sondern 4 ℔. Wachslichter schickte ich Dir, je 2 in dem Paket. Entschuldige die Wenigkeit, und sag mir, ob Du die Palmlichter brauchbar findest. Ich fürchte nur, sie sind Dir zerbrochen angekommen, da ich sie von Oranienb. schon mit einem Riß bekam. Dafür schwimmen die Dir v. Papa und Mama zugedachten Scotts wahrscheinl. auf dem Meere; Goldsch. wollte es gleich kaufen und Kling. zur Beförderung übergeben. Er ist höchst vergnügt und in high spirits; seine Geschäfte scheinen außerordentl. zu blühen, denn er hat Vater und O. Jos. abermals jedem 400 Pf. abgezahlt, und sein gewesener associé Meyer 100. Man sieht doch guten Willen und Gefühl seiner Schuldigkeit, und wiewohl seine einzelnen Abtragungen bei weitem nicht das Verlieren erreichen, so bleibt eine unerwartete Rückzahlung immer etwas Angenehmes, und das Beste seine Gesinnung und Erfüllen des Versprechens. Wir 3 Frauen lesen Vater abwechselnd immer noch viel vor, und um Neues zu haben, auch aus der „Litteratur der Verzweiflung“. Die Wahrheit dieses Worts entwickelt sich mit jedem Buch der jeune France, das ich kennen lerne, unter andern wieder an den chouans v. Balzac, eine wahre Niedertracht v. Erfindung und Ausführung. Ein überreiches sujet, ganz verhunzt durch schlechte Moral, Unsittlichkeit, verschrobene Charaktere, und was das Schlimmste ist, Langweiligkeit und Widerwärtigkeit. Wenn man Voltaires Unanständigkeiten tadelt, so ists doch wenigstens komisch und natürlich: die jetzigen Franzosen zeigen aber geistige Verderbtheit, innerliche Befleckung und das verwerflichste Spiel mit Verhältnißen, Empfindungen, tiefen Zuständen. Catherine seconde v. d. duchesse d’Abrantès ist schon einfacher und kann sich auf den histor. Gehalt der Regentheiten berufen, pour se mettre a la porteé du monde parisien actuel. Ein liegt auch noch vor uns, aber unberührt: an 5 Theile anzubeißen, dazu muß man Herz faßen. All diese Novi- und Nettitäten werden gewaltig von Freund Scott überragt, an deßen wenigst ttem Werke, den Alterthümler wie uns gemacht haben, und das uns beim 2. Lesen weit mehr als beim 1. gefällt. Schade nur, daß er nicht noch 100 Romane geschrieben hat! Seine Erfindung und Ausführung sind prächtig und genauerer Prüfung ziehe ich ihn doch seinem Nachstreber Bulwer vor, der viel künstlicher erscheint. – Apropos des nicht Natürlichen: gestern habe ich mit Hensels die 1. Vorstellung v. Ali Baba gehört. Mein Felixchen, das ist die bedrückenste Oper die ich kenne Ein Oberonshorn für den Kopf! es macht schwindlich, betäubt, berauscht. Eine Xenie sagt v. Jean Paul: hieltest Du Deinen Reichthum so zu Rath, wie jener ihre Armuth – das paßt wahrl. auf Cherub., denn aus seinem Werk könnten man vollkommen 2 Opern ausstatten! Nur zu viel Schönes, Neues, Originelles! Wenn mich meine Unkenntniß nicht täuscht, ist der RossiniGeist auch nicht recht an ihm vorübergeflattert! Ich bewundre den mannichfachen, fleißigen, champagnerartigen Verstand, der diese turbulente Schöpfung zu 75 Jahren, wenn auch nicht hervorgerufen, doch vollendete. Man muß diese Oper,, sehr oft hören, um ihr alle Schönheiten abzugewinnen, was bei dem recht schlechten Text eine schwierige Aufgabe ist. Das Orchester schien mir sehr gut, vielleicht nur zu energisch, gegen die durchaus schwachen Sänger. Nur piano (die Lenz sang wie eine 40jähr. Lea Mendelssohn Bartholdy Frau, wollte Mutter wahrscheinlich sagen, weiter kann ich aber nicht in der Phrase fortfahren, da ich nicht in der Oper war, sondern Vater aus dem Antiquar, den ich noch nicht kannte, mit so weinerlicher Stimme vorlas, daß ich mich selbst drüber schämte, es war die Scene in der Fischerhütte, lies es, wenn Dus nicht kennst. Mein Vorsatz, Dir zu schreiben, beschwört regelmäßig alle Bekannten zu derselben Stunde zu mir, erst vorgestern Nachmittag als Vater Spielgesellschaft hatte, machte ich mir mein Schreibetablissement zurecht, um erst an Dich zu schreiben, dann für Beneke zu arbeiten, aber nein, bei den ersten Zeilen tritt Antonie ein, und bleibt, und meine Schreibereien bleiben auch, wo sie waren, und so wie jetzt Madame Beer aus Vaters Stube geht, ist dies aus. Gestern war bei Fanny die 2te und Generalprobe Deines Ave Maria, das sehr gut ging und klang, und den Alen alen gefalen hat, ein Student singt den Tenor recht hübsch, ein andrer den Baß in „Gottes Zeit ganz capital, die Decker muß besonders gelobt werden, welche ohne ein Solo, tapfer Chor singt, und das „Ja komm, Herr Jesu komm, klingt fast rührend. Unsre englischen Stunden amüsiren uns königlich, nur sind wir so unartig, daß Fanny drauf die Haber und mich nie kann zusammen sitzen lassen, weil wir dummes Zeug machen, eben haben wir Midsummern. ausgelesen, daß wir das verstehen, wundert mich übrigens weniger, da ich die Übersetzung beinahe auswendig weiß, die ist aber ein Meisterstück! Es machte mir gar nicht den Eindruck von etwas Neuem, nur dieselbe Freude, als wenn ich es wieder deutsch läse. Wir haben den Fehler gemacht, mit Byron in den ersten Stunden zu lesen, wo wir so viel zu thun hatten, von der Simpsoneschen Aussprache in die Benekesche zu gelangen, daß von Schönheit verstehen nicht die Rede war, und nun ist Madame Beer fort, dem Würdigeren gebe ich die Feder. Rebecka Lejeune Dirichlet Auch ich bin vorher unterbrochen worden, durch die Pred. Wilmsen, die sich nach dem großen Magneten erkundigte, welcher jetzt alles heilen soll; den unsern hab ich aber Stülern geborgt, der selbst Versuche damit anstellen will, und dem ich dann auch zureden werde, denn er ist wie mein geliebter Felix, ein umgekehrter charlatan, St. macht die donnertsten Kuren sans mot souffler. Auch die 71jähr. Hensel hat er kürzl. hergestellt. Seine Frau ist die ehemal. Lehrerin der Fürstenbergschen Kinder, und das Ehepaar wird ungemein gelobt: seine Bescheidenheit und gütiges, theilnehmendes Wesen gefallen mir sehr: v. Lori erfuhr ich neulich aus Zufall, daß er sehr schön zeichnet. Seine Heilmethode bekömmt mir äußerst gut; wollte Gott, Vater ließe sich dazu rathen, um seine fontanelle und 100 Unannehmlichkeiten los zu werden. Aber ich mache nicht einmal einen Versuch dazu. – Dein ave rührt mich Buttersemle bis zum Schmelzen! Fanny hatte schon aufgegeben, es morgen singen zu laßen, da sie nur 4 Sopr. 4 Alte und halb so viel gute Männer zusammenkriegen konnte. Es wurde zu meiner Freude aber doch probirt, ging sehr gut und alle sangen con amore. Luise wollte Dir ein ave dafür aufschreiben: findest Du noch eins im Briefe so ists v. ihr. Dein rondo hat Fanny sehr brillant und gut vor 14 Tagen ausgeführt. Il brutto ciclope hörte staunend zu, und masquirte seinen Verdruß es nicht verlegt zu haben hinter Lob, weils alle lobten. Fr. v. Kamptz Excell. ist jetzt eine eifrige Zuhörerin, und war v. Deinen wortlosen doch sprechenden Liedern enchantirt. Demain il y aura foule; Schade, daß das Wetter noch nicht den Gartensaal zu nutzen erlaubt. – Walter hat seit 4 bis 6 Wochen große Fortschritte im Sprechen und in Schönheit gemacht. Er ist ein prächtig derbes, blühendes, v. Uebermuth strotzendes Kerlchen, und liebt seinen zarten dünnen Sebast. mit rührender Anhänglichkeit. Letztrer ging kürzl. mit Luisen auf der Straße und um ihn über den Fahrweg trocken zu bringen, faßte sie ihn hinten am Kleide und hob ihn mit Einer Hand: darauf sagte er, Tante, Du trägst mich ja wie eine Sache! – Ist das nicht fein distinguirt? Mittw. haben wir ein schönes diner für Senator Bansa und den neuen Bürgermeister gegeben; Austern, champagner, Eis, madeira, Rheinw. – Petry elegantissimo. bei der Bendemann war ich auch zu einem sehr hübschen, und Vater der große Gesellschaft fürchtet, unterdeß mit Gans, Böckh und Schulz bei Betty. – Aug. Pereira ist mit einer ungarischen Gräfin verlobt; da sie arm ist und er keine Anstellung hat, wird die Hochzeit lange verschoben. Catharine leidet an einem argen Halsübel und braucht Homöop., da die Allöop. nicht recht ausreichen will. – Florchen ist mit Graf Fries verlobt, wartet aber auch bis le pauvre comte etablirter diplomate ist. Les pauvres quoi! Die haben also auch nicht genug Geld für ihre Kinder! – Ich grüß Dich, Deine zärtliche Mama Jetzt wollte Sebast. den ewigen Rasselas geschenkt haben, als ich ihm sagte er sehe H. Simpsone, frug er, ist das derselbe, der die Thorflügel weggetragen hat? Salve. Lea Mendelssohn Bartholdy
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Wenn ich nicht irre, wars an Deinem</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_16345bfe-6f05-4436-8619-4bb984308a26">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1835-01-26-02" type="precursor" xml:id="title_8cdcee0a-68f1-4abd-ba15-fba1920cde86">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 26. Januar 1835</title> <title key="fmb-1835-03-11-01" type="successor" xml:id="title_772a5028-7d03-43b7-b84b-52b0d661cdc2">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; Düsseldorf, 11. 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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1835-02-28" xml:id="date_1b99cb53-3f92-4c55-8d0d-f3cc830a5657">28. 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Januar 1835. Den fast zeitgleich mit dem vorliegenden geschriebenen Brief fmb-1835-02-27-01 (Brief Nr. 1104) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 27. Februar 1835, hatte sie noch nicht erhalten.</note>, und ich weiß nicht, ob Du mir die Ehre anthust, zu bemerken, daß ich <hi rend="latintype">dito</hi> eine Faule bin. Wenn ich nicht irre, wars an Deinem lieben Geburtstage zum letzten Mal<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1224afbb-0a23-4fc6-bfe3-14032f5f6d17" xml:lang="de">an Deinem lieben Geburtstage zum letzten Mal – siehe Brief gb-1835-02-03-02 Rebecka Lejeune Dirichlet, Abraham Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel, Lea Mendelssohn Bartholdy und Sebastian Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 3. Februar 1835. Felix Mendelssohn Bartholdy hatte am 3. Februar 1835 seinen 26. Geburtstag gefeiert.</note>! (Berichtigung!) Nicht 2, sondern 4 ℔.<note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_53dea52b-7d85-47fb-9535-ad6a2b864d02" xml:lang="de">℔. – Lea Mendelssohn Bartholdy benutzte hier das gebräuchliche Gewichtszeichen für »Pfund« (Libra).</note> Wachslichter schickte ich Dir, je 2 in dem Paket. Entschuldige die Wenigkeit, und sag mir, ob Du die <hi rend="latintype">Palm</hi>lichter<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b636c50a-2f3f-4510-9d73-c26e3f44874b" xml:lang="de">Palmlichter – Kerzen aus Palmöl.</note> brauchbar findest. Ich fürchte nur, sie sind Dir zerbrochen angekommen, da ich sie von <placeName xml:id="placeName_2643a42d-1a15-4d6a-a43b-de8fb4bbaa8e">Oranienb<settlement key="STM0103489" style="hidden" type="locality">Oranienburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. schon mit einem Riß bekam. Dafür schwimmen die Dir v. <persName xml:id="persName_b44fcf53-d88f-44bf-bc01-7af7e9ccc777">Papa<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> und Mama zugedachten <title xml:id="title_d9fc6d69-8545-4417-ad06-71251152a465"><hi rend="latintype">Scotts</hi><name key="PSN0114821" style="hidden" type="author">Scott, (seit 1820) Sir Walter (1771–1832)</name><name key="CRT0110825" style="hidden" type="literature">Waverley Novels</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bea3707e-1e94-4552-b4ae-3062cb6ebf5f" xml:lang="de">die Dir v. Papa und Mama zugedachten Scotts – In Brief fmb-1835-01-02-03 (Brief Nr. 1061) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 3. Januar 1835, hatte Mendelssohn »Ein Paar Sachen von Walter Scott, die ich noch nicht kenne […] Ausgabe von Cadell & Co. 1829, jeder Band klein 8° mit einem kleinen Kupfer«, erbeten, »namentlich der Kerker von Edinburg, Ivanhoe, Quentin Durvard oder Nigel, da ich die alle nicht kenne« (Z. 104 ff.). In Brief gb-1835-01-17-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 16. und 17. Januar 1835, hatte Lea Mendelssohn Bartholdy vorgeschlagen, die Romane in London über Ignaz Moscheles oder Carl Klingemann zu beziehen.</note> wahrscheinl. auf dem Meere; <persName xml:id="persName_72a241cd-5915-4f04-88f4-bfd7da89a573">Goldsch<name key="PSN0111441" style="hidden" type="person">Goldschmidt (Goldsmith), Adolph (Adolf, Adolphus) (1798-1879)</name></persName>. wollte es gleich kaufen und <persName xml:id="persName_656dfe96-e118-4893-87aa-fd84268c2e62">Kling<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName>. zur Beförderung übergeben. Er ist höchst vergnügt und in <hi rend="latintype">high spirits</hi>; seine Geschäfte scheinen außerordentl. zu blühen, denn er hat <persName xml:id="persName_5e4e298d-f92b-47df-b2a2-edff8a02e412">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> und <persName xml:id="persName_3f751daa-fb2a-4552-9605-7ca3f9a4e5bf">O. Jos.<name key="PSN0113227" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name></persName> abermals jedem 400 Pf. abgezahlt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_47b76bcb-cd22-437d-96fc-17180eb4ff35" xml:lang="de">er hat Vater und O. Jos. abermals jedem 400 Pf. abgezahlt – Der in London ansässige Bankier Adolph Goldschmidt war ein Geschäftspartner von Abraham Mendelssohn Bartholdy und offensichtlich auch von dessen Bruder Joseph Mendelssohn. Anfang 1832 war das Londoner Bankhaus B. A. Goldschmidt & Co. bankrott gegangen. Dadurch hatte auch Abraham Mendelssohn Bartholdy Verluste in Höhe von 30.000 bis 40.000 Reichstalern erlitten (Hensel, Tagebücher, S. 39, und Lea Mendelssohn Bartholdys Brief vom 13. März 1832 an Henriette von Pereira-Arnstein, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 15, 60. Druck: Dinglinger / Elvers, Ewig die deine, Bd. 1, S. 256). Goldschmidt zeigte sich um Wiedergutmachung bemüht und zahlte regelmäßig Geldsummen an seine Gläubiger zurück.</note>, und sein gewesener <hi rend="latintype">associé</hi> <persName xml:id="persName_260813ba-6ddb-494a-a679-7fafbdb0ef9a">Meyer<name key="PSN0119645" style="hidden" type="person">Meyer, Edward</name></persName> 100. Man sieht doch guten Willen und Gefühl seiner Schuldigkeit, und wiewohl seine einzelnen Abtragungen bei weitem nicht das Verlieren erreichen, so bleibt eine unerwartete Rückzahlung immer etwas Angenehmes, und das Beste seine Gesinnung und Erfüllen des Versprechens. Wir <persName xml:id="persName_4cb55519-a511-40fb-a21c-5e2d5eb44a36">3 Frauen<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name><name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> lesen <persName xml:id="persName_08cd3deb-aaf7-48b6-97e8-c6319ae9aeec">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> abwechselnd immer noch viel vor<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e809fbff-2497-40a6-a0aa-e800b2346442" xml:lang="de">Wir 3 Frauen lesen Vater abwechselnd immer noch viel vor – Aufgrund einer Erkrankung an Grauem Star konnte Abraham Mendelssohn Bartholdy insbesondere abends nur schlecht sehen.</note>, und um Neues zu haben, auch aus der „Litteratur der Verzweiflung“<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f1554ea9-6cda-459a-ab51-4e16834bde1d" xml:lang="de">der „Litteratur der Verzweiflung“ – Bezeichnung Johann Wolfgang von Goethes für die neuere französische Romanliteratur in seinem Brief an Carl Friedrich Zelter vom 28. Juni 1831: »Von der neusten französischen Romanenlektüre und ihrem nächsten Kreise will ich nur soviel sagen: es ist eine Literatur der Verzweiflung, woraus nach und nach alles Wahre Ästhetische sich von selbst verbannt.« Siehe Münchner Ausgabe, Bd. 20.2, S. 1495-1497, das Zitat S. 1497.</note>. Die Wahrheit dieses Worts entwickelt sich mit jedem Buch der <hi rend="latintype">jeune France</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_bee72014-8e12-455a-ba7a-749ce268e693" xml:lang="fr ">jeune France – frz., junge Frankreich.</note>, das ich kennen lerne, unter andern wieder an den <title xml:id="title_7cf5bd64-4f97-4773-84da-48b97d7365b7"><hi rend="latintype">chouans</hi> v. <hi rend="latintype">Balzac</hi><name key="PSN0116109" style="hidden" type="author">Balzac, Honoré de (1799–1850)</name><name key="CRT0112275" style="hidden" type="literature">Les Chouans</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a182a803-a542-4081-8d7c-92702f36fe14" xml:lang="de">den chouans v. Balzac – Les Chouans, ein historischer Roman von Honoré de Balzac aus dem Jahr 1829, der den Widerstand der Bauern und Adligen in der Vendée gegen das Revolutionsregime beschreibt.</note>, eine wahre <hi n="1" rend="underline">Niedertracht</hi> v. Erfindung und Ausführung. Ein überreiches <hi rend="latintype">sujet</hi>, ganz verhunzt durch schlechte Moral, Unsittlichkeit, verschrobene Charaktere, und was das Schlimmste ist, Langweiligkeit und Widerwärtigkeit. Wenn man <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_acc30c3e-3743-4114-b2a1-d1cd89905e65">Voltaires<name key="PSN0115559" style="hidden" type="person">Voltaire (eigtl. François Marie Arouet) (1694-1778)</name></persName></hi> Unanständigkeiten tadelt, so ists doch wenigstens komisch und natürlich: die jetzigen Franzosen zeigen aber geistige Verderbtheit, innerliche Befleckung und das verwerflichste Spiel mit Verhältnißen, Empfindungen, tiefen Zuständen. <title xml:id="title_70489b48-0396-4071-82de-7e5cb2b16cdc"><hi rend="latintype">Catherine seconde</hi> v. d. <hi rend="latintype">duchesse d’Abran</hi><supplied reason="paper_destruction" resp="UW"><hi rend="latintype">tès</hi></supplied><name key="PSN0117204" style="hidden" type="author">Junot, Laure Duchesse d’Abrantès (1784–1838)</name><name key="CRT0112876" style="hidden" type="literature">Catherine II</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_97be8dc6-900f-4242-81d7-3ac3856a4f1f" xml:lang="de">Catherine seconde v. d. duchesse d’Abran[tès] – Laure Junot Duchesse de Abrantès biographischer Roman Catherine II war 1834 in Paris erschienen.</note><note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_b4e2137c-99ed-492b-b893-7675c8bba077" xml:lang="fr ">d’Abran[tès] – Textverlust durch Papierausriss am linken Seitenrand.</note> ist schon einfacher und kann sich auf den histor. Gehalt der <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">Regentheiten</unclear> <unclear reason="paper_destruction" resp="FMBC">beru</unclear>fen<note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_763685a9-1658-47ae-aa33-8b55e9a63912" xml:lang="de">[beru]fen – Textverlust durch Papierausriss am linken Seitenrand.</note>, <hi rend="latintype">pour se mettre a la porteé du monde parisien actuel</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_cd1fe593-edd1-4aa8-9381-047a62ab5f35" xml:lang="fr ">pour se mettre a la porteé du monde parisien actuel – frz., um sich in die aktuelle Pariser Welt hineinzuversetzen.</note>. Ein<gap quantity="2" reason="paper_destruction" unit="words"></gap> liegt auch noch vor uns, aber unberührt: an 5 Theile anzubeißen, dazu muß man Herz faßen. All diese Novi- und Nettitäten werden gewaltig von Freund <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_01f86216-42c3-4847-b8db-d085592c493b">Scott<name key="PSN0114821" style="hidden" type="person">Scott, (seit 1820) Sir Walter (1771-1832)</name></persName></hi> überragt, an deßen wenigst <gap quantity="7" reason="uncertain_reading" unit="characters"></gap>ttem Werke, den Alterthümler wie uns gemacht haben, und das uns beim 2. Lesen weit mehr als beim 1. gefällt. Schade nur, daß er nicht noch 100 Romane geschrieben hat! Seine Erfindung und Ausführung sind prächtig und genauerer Prüfung ziehe ich ihn doch seinem Nachstreber <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a602327f-05cb-424a-8ebb-ca9502fbdd12">Bulwer<name key="PSN0110189" style="hidden" type="person">Bulwer (seit 1843: Bulwer-Lytton), (seit 1838) Sir Edward George, (seit 1866) 1st Baron Lytton of Knebworth (1803-1873)</name></persName></hi> vor, der viel künstlicher erscheint. – <hi rend="latintype">Apropos</hi> des nicht Natürlichen: <date cert="high" when="1835-02-27" xml:id="date_11e1c315-7bf0-4b75-9c51-f40fa26a3722">gestern</date> habe ich mit <persName xml:id="persName_3d8751ce-cb59-4698-a629-bc1d0f278389">Hensels<name key="PSN0111890" style="hidden" type="person">Hensel, Familie von → Wilhelm H.</name></persName> die 1. Vorstellung v. <title xml:id="title_cc6ad6fb-1386-477b-9d20-74ab365edc5e"><hi rend="latintype">Ali Baba</hi><name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760–1842)</name><name key="CRT0108362" style="hidden" type="music">Ali Baba, ou Les Quarante Voleurs</name></title> gehört<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1c0cd21d-d08a-491c-aa32-f7843e99e6c9" xml:lang="de">gestern habe ich mit Hensels die 1. Vorstellung v. Ali Baba gehört – Die Aufführung von Luigi Cherubinis Oper Ali Baba, ou Les Quarante Voleurs fand am 27. Februar 1835 im Königlichen Opernhaus statt (Repertorium der Königl. deutschen und französischen Schauspiele, für das Jahr 1835, hrsg. von Ludwig Wolff, Berlin 1836, S. 20). Siehe dazu auch Brief gb-1835-03-08-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 8. März 1835.</note>. Mein Felixchen, das ist die bedrückenste Oper die ich kenne Ein Oberonshorn für den Kopf! es macht schwindlich, betäubt, berauscht. Eine <title xml:id="title_8d0de4fb-8f59-4556-8b77-d5fb5bf6ec2f">Xenie<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749–1832)</name><name key="PSN0114545" style="hidden" type="author">Schiller, Johann Christoph Friedrich (seit 1802) von (1759-1805)</name><name key="CRT0112281" style="hidden" type="literature">Xenien</name></title> sagt v. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_0be3e1b6-cfb0-43c2-b288-6056f4639171">Jean Paul<name key="PSN0114173" style="hidden" type="person">Richter, Johann Paul Friedrich (Pseud.: Jean Paul) (1763-1825)</name></persName></hi>:<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5a136050-ed92-4ab3-b10f-cabba99049ee" xml:lang="de">Eine Xenie sagt v. Jean Paul: hieltest Du Deinen Reichthum so zu Rath, wie jener ihre Armuth – Goethe und Schiller, Xenie »Jean Paul Richter. Hieltest du deinen Reichthum nur halb so zu Rathe, wie jener / Seine Armuth, du wärst unsrer Bewunderung werth.«, in: <ref target="https://haab-digital.klassik-stiftung.de/viewer/image/920186718_1797000000/128/" xml:id="ref_4382b2a4-b879-46b5-828d-ee09e0498847">Friedrich Schiller, Musen-Almanach für das Jahr 1797, Tübingen [1797], S. 209</ref>. </note> hieltest Du Deinen Reichthum so zu Rath, wie jener<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> ihre Armuth – das paßt wahrl. auf <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1c2082a4-0ea6-4317-be9b-a5019dc27e7e">Cherub<name key="PSN0110361" style="hidden" type="person">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name></persName></hi>., denn aus seinem Werk könnten man vollkommen 2 Opern ausstatten! Nur <hi n="1" rend="underline">zu</hi> viel Schönes, Neues, Originelles! Wenn mich meine Unkenntniß nicht täuscht, ist der <hi rend="latintype">Rossini</hi>Geist auch nicht recht an ihm vorübergeflattert! Ich bewundre den mannichfachen, fleißigen, <hi rend="latintype">champagner</hi>artigen Verstand, der diese <hi rend="latintype">turbulente</hi> Schöpfung zu 75 Jahren, wenn auch nicht hervorgerufen, doch vollendete. Man muß diese Oper, <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap>, sehr oft hören, um ihr alle Schönheiten abzugewinnen, was bei dem recht schlechten <title xml:id="title_1190dd35-f9d3-4df4-86a8-bfe54a60faa4">Text<name key="PSN0114826" style="hidden" type="author">Scribe, Augustin Eugène (1791–1861)</name><name key="PSN0119637" style="hidden" type="author">Duveyrier, Anne-Honoré-Joseph (gen. Mélesville) Baron (1787-1865)</name><name key="CRT0112278" style="hidden" type="dramatic_work">Ali Baba, ou Les Quarante Voleurs (Libretto)</name></title> eine schwierige Aufgabe ist. Das <placeName xml:id="placeName_04594cb2-ca75-474c-aa99-e9fdf9b3dfc4">Orchester<name key="NST0100406" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliche Hofkapelle</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> schien mir sehr gut, vielleicht nur <hi n="1" rend="underline">zu</hi> energisch, gegen die durchaus schwachen Sänger. Nur <hi rend="latintype">piano</hi> (die <persName xml:id="persName_a11d9fc3-da72-44ad-b01b-ff22d8113311">Lenz<name key="PSN0112777" style="hidden" type="person">Lenz, Bertha Luise (1813-1819)</name></persName> sang wie eine 40jähr.</p> <signed rend="right"><add resp="FMBC" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_4e143864-eedb-49b3-a62e-5729884a659f"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_e3043438-10aa-4a36-ab90-67c65ad6938b">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_aa5e1bc3-b073-46e4-bbfd-590d6fd1c03d">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Frau, wollte <persName xml:id="persName_36ca5c1d-15d8-4d21-96f8-4c6bca70c76d">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> wahrscheinlich sagen, weiter kann ich aber nicht in der Phrase fortfahren, da ich nicht in der <placeName xml:id="placeName_52d6e0f8-aa93-4062-9cdf-7b8fe7808061">Oper<name key="NST0100293" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Opernhaus</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> war, sondern <persName xml:id="persName_cd519578-0bf0-4281-8360-19370a9bdc12">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> aus dem <title xml:id="title_2f049b59-1018-440d-9f88-86215e8bfdb6">Antiquar<name key="PSN0114821" style="hidden" type="author">Scott, (seit 1820) Sir Walter (1771–1832)</name><name key="CRT0108321" style="hidden" type="literature">The Antiquary</name></title>, den ich noch nicht kannte, mit so weinerlicher Stimme vorlas, daß ich mich selbst drüber schämte, es war die Scene in der Fischerhütte, lies es, wenn Dus nicht kennst. Mein Vorsatz, Dir zu schreiben, beschwört regelmäßig alle Bekannten zu derselben Stunde zu mir, erst <date cert="high" when="1835-02-26" xml:id="date_bee7c07c-18f6-428b-8381-89e9c1d06ded">vorgestern Nachmittag</date> als Vater Spielgesellschaft hatte, machte ich mir mein Schreibetablissement zurecht, um erst an Dich zu schreiben, dann für <persName xml:id="persName_b1f64ae8-5986-4386-a753-566095233d56">Beneke<name key="PSN0109835" style="hidden" type="person">Benecke, Victor (1809-1853)</name></persName> zu arbeiten<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_21708e53-eba2-4429-b586-4bb3b779d00c" xml:lang="de">für Beneke zu arbeiten – Rebecka Lejeune Dirichlet nahm seit Oktober 1834 Englischunterricht bei dem Privatgelehrten Victor Benecke. Siehe Brief gb-1834-10-11-02 Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 11. Oktober 1834, Z.: »Mr. Beneke zum Englischen engagirt«.</note>, aber nein, bei den ersten Zeilen tritt <persName xml:id="persName_5e9fb320-82f0-460c-9d18-07b2b73cf230">Antonie<name key="PSN0113613" style="hidden" type="person">Nöldechen, Antonie Charlotte (1813-1896)</name></persName> ein, und bleibt, und meine Schreibereien bleiben auch, wo sie waren, und so wie jetzt <persName xml:id="persName_2e12f2f2-6f73-439e-87c6-08ac58d345db">Madame Beer<name key="PSN0109764" style="hidden" type="person">Beer, Amalie (Esther Jehuda) (1767-1854)</name></persName> aus Vaters Stube geht, ist dies aus. <date cert="high" when="1835-02-27" xml:id="date_a403e57a-beee-4a52-ba57-741800729163">Gestern</date> war bei <persName xml:id="persName_d863df9f-4558-4dec-bf0d-be4a2544960d">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> die 2te und <placeName xml:id="placeName_3f2312dc-0b92-46f3-88b6-913a23e2aa33">Generalprobe<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> <title xml:id="title_3bdbda55-ecaf-4e06-b646-5eef9b3735af">Deines <hi rend="latintype">Ave Maria</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_puzmbjwg-7dd4-gd8g-x2ma-naowispxrgzb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_53c30c35-4191-4553-8e02-b51e823473aa" xml:lang="de">Gestern war bei Fanny die 2te und Generalprobe Deines Ave Maria – Probe am 27. Februar 1835 für die Sonntagsmusik am 1. März 1835 (vgl. Klein, Fanny Hensels Sonntagsmusiken, S. 42).</note>, das sehr gut ging und klang, und den Alen alen gefalen hat, ein Student singt den Tenor recht hübsch, ein andrer den Baß in „<title xml:id="title_11f9e9b4-0ee9-4e1a-acf7-29f88ac81be6">Gottes Zeit<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107755" style="hidden" type="music">Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit (Actus tragicus) BWV 106</name></title> <unclear reason="covering" resp="FMBC">ganz</unclear> <hi rend="latintype">capital</hi>, die <persName xml:id="persName_5882797b-351e-4c10-bb42-499919bf1f7a">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> muß besonders gelobt werden, welche ohne ein Solo, tapfer Chor singt, und das „Ja komm, Herr Jesu komm<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c503580a-cb02-4b71-aacb-0b07c61614b1" xml:lang="de">Ja komm, Herr Jesu komm – bezieht sich auf den Satz Coro e Arioso mit dem Text »Es ist der alte Bund: Mensch, / du mußt sterben! / Ja, komm, Herr Jesu!« in der Mitte von Johann Sebastian Bachs Kantate Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit (Actus tragicus) BWV 106.</note>, klingt fast rührend. Unsre englischen Stunden amüsiren uns königlich, nur sind wir so unartig, daß <persName xml:id="persName_4dde6971-480f-462e-abb1-066a6e7d4861">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> <unclear reason="deletion" resp="FMBC">drauf</unclear> die <persName xml:id="persName_06015703-c306-4277-8a9e-a0d7c65c16dd">Haber<name key="PSN0111650" style="hidden" type="person">Haber, Susanne von (1811-1887)</name></persName> und mich nie kann zusammen sitzen lassen, weil wir dummes Zeug machen, eben haben wir <hi rend="latintype"><title xml:id="title_59d37a9c-94d5-42ea-b95a-e52329c79e76">Midsummern<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564–1616)</name><name key="CRT0110856" style="hidden" type="dramatic_work">Ein Sommernachtstraum (A Midsummer Night’s Dream)</name></title></hi>. ausgelesen, daß wir das verstehen, wundert mich übrigens weniger, da ich die Übersetzung beinahe auswendig weiß, die ist aber ein Meisterstück! Es machte mir gar nicht den Eindruck von etwas<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Neuem, nur dieselbe Freude, als wenn ich es wieder deutsch läse. Wir haben den Fehler gemacht, <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_60cf849b-4e8e-4ef7-a19f-108007b1325c">mit</del> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_fcdc4d2c-98c5-4506-891c-0d0e9ab327f4">Byron<name key="PSN0110239" style="hidden" type="person">Byron (gen. Lord Byron), George Gordon Noel (seit 1794) 6th Baron (1788-1824)</name></persName></hi> in den ersten Stunden zu lesen, wo wir so viel zu thun hatten, von der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_fad88e99-9e6a-4686-8465-8443d7761b84">Simpsone<name key="PSN0114928" style="hidden" type="person">Simpson (Simpsone), W.</name></persName></hi>schen Aussprache in die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_bbd0f5a3-814c-45aa-b7a7-72984b10b1e8">Beneke<name key="PSN0109835" style="hidden" type="person">Benecke, Victor (1809-1853)</name></persName></hi>sche zu gelangen, daß von Schönheit verstehen nicht die Rede war, und nun ist <persName xml:id="persName_82339ed9-4a0a-401a-9733-d7ee003f9638">Madame Beer<name key="PSN0109764" style="hidden" type="person">Beer, Amalie (Esther Jehuda) (1767-1854)</name></persName> fort, dem Würdigeren gebe ich die Feder. </p> <signed rend="right"><add resp="FMBC" type="editors_addition">Rebecka Lejeune Dirichlet</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_4b6776f8-419a-43e9-a018-e875f114b9d5"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_ca36b68c-57a6-4080-bd7f-e43eebf4754b">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_d979a293-4139-4d95-b226-9d731bb11ad4">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Auch ich bin vorher unterbrochen worden, durch die <persName xml:id="persName_135d99c7-24df-4797-905d-2e8d048ff2eb">Pred. Wilmsen<name key="PSN0109713" style="hidden" type="person">Baur, Luise Henriette (1807-1848)</name></persName>, die sich nach dem großen Magneten erkundigte, welcher jetzt alles heilen soll; den unsern hab ich aber <persName xml:id="persName_b7dc7818-6e37-45d5-9478-393213d510ea">Stülern<name key="PSN0115191" style="hidden" type="person">Stüler, Gottfried Wilhelm (1798-1838)</name></persName> geborgt, der selbst Versuche damit anstellen will, und dem ich dann auch zureden werde, denn er ist wie mein geliebter Felix, ein umgekehrter <hi rend="latintype">charlatan</hi>, St. macht die donnertsten Kuren <hi rend="latintype">sans mot souffler</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_74f978ba-aa55-4424-bd61-8f89a9c3ace8" xml:lang="fr ">sans mot souffler – frz., ohne jemandem Bescheid zu sagen.</note>. Auch <persName xml:id="persName_2077de9e-8f3f-4079-85e2-6c2525c9a570">die 71jähr. Hensel<name key="PSN0111895" style="hidden" type="person">Hensel, Johanne Albertine Louise (1764-1835)</name></persName> hat er kürzl. hergestellt. <persName xml:id="persName_c5a7de96-834a-41a5-bbec-ba6bfe4795fc">Seine Frau<name key="PSN0119658" style="hidden" type="person">Stüler, Maria Philippine Francisca (1784-1862)</name></persName> ist die ehemal. Lehrerin der Fürstenbergschen Kinder<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_af42d5e3-653d-4eee-a379-19ac48034bd1" xml:lang="de">Seine Frau ist die ehemal. Lehrerin der Fürstenbergschen Kinder – Maria Philippine Francisca Stüler war die Erzieherin der Herzoginnen von Leuchtenberg. Darunter war Josephine von Leuchtenberg (1807-1876), Cousine der preußischen Kronprinzessin Elisabeth, die 1823 den Kronprinzen Joseph François Oskar (Oscar) Bernadotte von Schweden und Norwegen (1799-1859) heiratete.</note>, und das Ehepaar wird ungemein gelobt: seine Bescheidenheit und gütiges, theilnehmendes Wesen gefallen mir sehr: v. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8d2fea94-4945-44da-aac2-86e74e3c7672">Lori<name key="PSN0117448" style="hidden" type="person">Lory, Mathias Gabriel jun. (1784-1846)</name></persName></hi> erfuhr ich neulich aus Zufall, daß er sehr schön zeichnet. Seine Heilmethode bekömmt mir äußerst gut; wollte Gott, <persName xml:id="persName_aed6fdc8-f9fd-4c81-99a0-43675675428c">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> ließe sich dazu rathen, um seine <hi rend="latintype">fontanelle</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_3b9cf8a8-25f0-40ff-81ab-538cbb0572ad" xml:lang="fr ">fontanelle – Knochenlücke am Schädel neugeborener Kinder; hier wohl: künstlich angelegtes Geschwür (künstlicher Eiterherd) zur heilenden Ableitung vermeintlich schädlicher Körpersäfte.</note> und 100 Unannehmlichkeiten los zu werden. Aber ich mache nicht einmal einen Versuch dazu. – <title xml:id="title_b4d6c95c-ab5f-4ac5-98f3-8d5568f949f4">Dein <hi rend="latintype">ave</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ctmwyrca-x0no-9fii-wr9a-qnazqy3ylvbi"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name></title> rührt mich Buttersemle bis zum Schmelzen! <persName xml:id="persName_55a71672-b1ed-4bf6-8488-dc72089f6e30">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> hatte schon aufgegeben, es <date cert="high" when="1835-03-01" xml:id="date_2704b9d5-7992-4a93-a0ee-a5620b7d8b15">morgen</date> singen zu laßen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_80550861-ff2d-428d-ad8e-267a65dbe898" xml:lang="de">Dein ave … Fanny hatte schon aufgegeben, es morgen singen zu laßen – betrifft die von Fanny Hensel am 1. März 1835 veranstaltete Sonntagsmusik (vgl. Klein, Fanny Hensels Sonntagsmusiken, S. 42). Mendelssohns »Ave Maria« (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung op. 23/2 (MWV B 19) kam darin zu Gehör.</note>, da sie nur 4 Sopr. 4 Alte und halb so viel gute Männer zusammenkriegen konnte. Es wurde zu meiner Freude aber <hi n="1" rend="underline">doch</hi> probirt, ging sehr gut und alle sangen <hi rend="latintype">con amore</hi>. <persName xml:id="persName_42281f4c-212b-4468-8e53-26bbf48689a9">Luise<name key="PSN0111896" style="hidden" type="person">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName> wollte Dir ein <hi rend="latintype">ave</hi> dafür aufschreiben: findest Du noch eins im Briefe so ists v. ihr. <title xml:id="title_b3882f0f-f18f-491a-917c-c1fb7dabba76">Dein <hi rend="latintype">rondo</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_5qdpehzr-nxkj-hmtq-strv-z13pwh8ks96k"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100352" style="hidden">Rondo brillant Es-Dur für Klavier und Orchester, [November 1833] bis 29. Januar 1834<idno type="MWV">O 10</idno><idno type="op">29</idno></name></title> hat Fanny sehr brillant und gut <date cert="high" when="1835-02-15" xml:id="date_28c51b0d-f206-48b9-9cb3-418a81a0e639">vor 14 Tagen</date> ausgeführt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_afd15e61-8f33-42dd-baf5-7a95bcadf714" xml:lang="de">Dein rondo hat Fanny sehr brillant und gut vor 14 Tagen ausgeführt – Mendelssohns Rondo brillant Es-Dur für Klavier und Orchester, op. 29, MWV O 10, war in der Sonntagsmusik am 15. Februar 1835 erklungen. Vgl. auch Klein, Fanny Hensels Sonntagsmusiken, S. 41 f.</note>. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_5b6149e9-4ea1-4e65-b16d-0f2290ffe8ed">Il brutto ciclope<name key="PSN0114576" style="hidden" type="person">Schlesinger, Adolph Martin (bis 1812: Abraham Moses) (1769-1838)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b761c5b7-f367-4089-a93c-87aba89265e7" xml:lang="it ">Il brutto ciclope – ital., der hässliche Zyklop, einäugiger Riese, Menschenfresser aus der griechischen Mythologie; gemeint ist Adolph Martin Schlesinger.</note> hörte staunend zu, und <hi rend="latintype">masquirte</hi> seinen Verdruß es nicht verlegt zu haben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1116b43b-bac9-4957-ab56-4195dfb454b6" xml:lang="de">Dein rondo … seinen Verdruß es nicht verlegt zu haben – Das Rondo brillant op. 29 war in Deutschland bei Breitkopf & Härtel in Leipzig erschienen.</note> hinter Lob, weils alle lobten. <persName xml:id="persName_8157ac94-4f5e-4d92-92ef-bd9fc734c221">Fr. v. Kamptz<name key="PSN0119640" style="hidden" type="person">Kamptz, Hedwig Susanne Lucia von (1783-1847)</name></persName> Excell. ist jetzt eine eifrige Zuhörerin, und war v. Deinen wortlosen doch sprechenden Liedern <hi rend="latintype">enchantirt</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_e8bf27c8-b828-4c04-8a0d-ea9ea79449cb" xml:lang="fr ">enchantirt – bezaubert; von frz. enchanter, bezaubern.</note>. <hi rend="latintype"><date cert="high" when="1835-03-01" xml:id="date_54047483-74fe-406c-8ec4-580ecdd57fb5">Demain</date> il y aura foule</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_8618f55f-a7ee-4a31-8728-c7c36393b87e" xml:lang="fr ">Demain il y aura foule – frz., Morgen wird es voll werden.</note>; Schade, daß das Wetter noch nicht den Gartensaal<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_40ba2c8b-d9fc-4191-aecc-ef20ab487889" xml:lang="de">den Gartensaal – Der auf den Park hinausgehende Gartensaal war ein ca. 105 qm großer Raum, der sich durch zurückschiebbare Glaswände in eine offene Säulenhalle verwandeln ließ. Er war ein Bestandteil des großen Anwesens in der Leipziger Str. 3, das die Familie Mendelssohn Bartholdy seit dem Jahre 1825 bewohnte. Darin fanden die Sonntagsmusiken statt. Siehe Hans-Günter Klein, Sonntagsmusiken bei Fanny Hensel, in: Die Musikveranstaltungen bei den Mendelssohns – Ein ›musikalischer Salon‹? Die Referate des Symposions am 2. September 2006 in Leipzig, hrsg. von Hans-Günter Klein, Leipzig 2006, S. 48 f.</note> zu nutzen erlaubt. – <persName xml:id="persName_308c4473-1033-4de9-9e42-dc723ed13c3d">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> hat seit 4 bis 6 Wochen große Fortschritte im Sprechen und in Schönheit gemacht. Er ist ein prächtig derbes, blühendes, v. Uebermuth strotzendes Kerlchen, und liebt seinen zarten dünnen <persName xml:id="persName_e5d609fd-6c0d-4716-9701-c36e1e06bf27">Sebast<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName>. mit rührender Anhänglichkeit. Letztrer ging kürzl. mit <persName xml:id="persName_a11d5b91-e3d6-4007-b99b-9a9fb60aad55">Luisen<name key="PSN0111896" style="hidden" type="person">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName> auf der Straße und um ihn über den Fahrweg trocken zu bringen, faßte sie ihn hinten am Kleide und hob ihn mit Einer Hand: darauf sagte er, Tante, Du trägst mich ja wie eine <hi n="1" rend="underline">Sache</hi>! – Ist das nicht fein <hi rend="latintype">distinguirt</hi>?</p> <p><date cert="high" when="1835-02-25" xml:id="date_452e549b-95ac-4759-aeec-2b93da4684ea">Mittw</date>. haben wir ein schönes <hi rend="latintype">diner</hi> für <persName xml:id="persName_2a6e3955-15f3-421d-843e-f2a8a70dfc2a">Senator Bansa<name key="PSN0119660" style="hidden" type="person">Bansa, Conrad Adolf (1788-1843)</name></persName> und den <persName xml:id="persName_3831583c-e298-475e-949d-328730c224ee">neuen Bürgermeister<name key="PSN0112526" style="hidden" type="person">Krausnick, Heinrich Wilhelm (1797-1882)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_34bae5de-8d82-4ea1-979f-ced0834c9970" xml:lang="de">den neuen Bürgermeister – Der Jurist Heinrich Wilhelm Krausnick war vom 6. Oktober 1834 bis zum 20. März 1848 und noch einmal vom 23. Januar 1851 bis zum 30. Dezember 1862 der Oberbürgermeister Berlins.</note> gegeben; Austern, <hi rend="latintype">champagner</hi>, Eis, <hi rend="latintype">madeira</hi>, Rheinw. – <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC"><persName xml:id="persName_3c3d5cd2-3b70-4d81-90be-70bd2aeb2923">Petry<name key="PSN0119661" style="hidden" type="person">Petry (?), Herr oder Frau</name></persName></unclear> <hi rend="latintype">elegantissimo</hi>. bei <persName xml:id="persName_eb1b1d22-0d34-4e9e-8d7f-1fb16343302e">der Bendemann<name key="PSN0109809" style="hidden" type="person">Bendemann, Fanny Eleonore (1778-1857)</name></persName> war ich auch zu einem sehr hübschen, und <persName xml:id="persName_1d278e30-2877-41b8-b624-05533c2d32c0">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> der große Gesellschaft fürchtet, unterdeß mit <persName xml:id="persName_51d75cc8-0a6b-4736-8b3b-c2346b34c875">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName>, <persName xml:id="persName_a2017e4b-c589-4b1e-97c2-39ec7e641d3b">Böckh<name key="PSN0110001" style="hidden" type="person">Boeckh (Böckh), Philipp August (1785-1867)</name></persName> und <persName xml:id="persName_0e7862dc-abed-4eac-94dc-1441695f391f">Schulz<name key="PSN0118213" style="hidden" type="person">Schulze, Johannes Karl Hartwig (1786-1869)</name></persName> bei <persName xml:id="persName_091d1596-bae2-41f8-a4d6-b39048ddd18a">Betty<name key="PSN0109770" style="hidden" type="person">Beer, Rebecka (Betty) (1793-1850)</name></persName>. – <persName xml:id="persName_93ba7351-f748-45a1-a6f1-0b16e152b00a">Aug. Pereira<name key="PSN0113801" style="hidden" type="person">Pereira-Arnstein, August Franz Albert Freiherr von (1811-1847)</name></persName> ist mit einer <persName xml:id="persName_29270089-1dcd-4330-92d4-b76a170cb877">ungarischen Gräfin<name key="PSN0118936" style="hidden" type="person">Pereira-Arnstein, Seraphine Franzisca Freiherrin von (1814-1848 )</name></persName> verlobt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ab5bcbc4-b121-4a07-a63a-6dce4c9230ae" xml:lang="de">Aug. Pereira ist mit einer ungarischen Gräfin verlobt – August Franz Albert von Pereira-Arnstein, Lea Mendelssohn Bartholdys Neffe 2. Grades, heiratete am 8. Juli 1835 in Marczaltheö (Ungarn) die Gräfin Seraphine Franzisca Amadé de Várkony.</note>; da sie arm ist und er keine Anstellung hat, wird die Hochzeit lange verschoben. <persName xml:id="persName_e244f91e-64f7-49eb-b975-7bfb30dfd903">Catharine<name key="PSN0113805" style="hidden" type="person">Pereira-Arnstein, Katharina Theresia Freifrau von (1806-1843)</name></persName> leidet an einem argen Halsübel und braucht Homöop.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_c883feab-bd97-4e53-9628-2c1d440f038e" xml:lang="de">Homöop. – Homöopathie.</note>, da die Allöop.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_5631ca5a-2575-4ed8-96d8-960006fa5c3a" xml:lang="de">Allöop. – Allopathie (auch: Allöopathie); ursprünglich Samuel Hahnemanns Bezeichnung für nicht-homöopathische Behandlungsmethoden.</note> nicht recht ausreichen will. – <persName xml:id="persName_989e4753-0c4f-4d81-9e3f-7477792f17c5">Florchen<name key="PSN0113802" style="hidden" type="person">Pereira-Arnstein, Florentina (Flora) Freiin von (1814-1882)</name></persName> ist mit <persName xml:id="persName_ec362e7d-2dd9-4cc8-ba6b-1ed81e122c7d">Graf Fries<name key="PSN0119458" style="hidden" type="person">Fries, Moritz Graf von (1804-1887)</name></persName> verlobt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2f1ed334-5185-47b6-988a-40c71424cf62" xml:lang="de">Florchen ist mit Graf Fries verlobt – Lea Mendelssohn Bartholdys Nichte 2. Grades Florentina (Flora) Freiin von Pereira-Arnstein heiratete am 13. Februar 1836 den österreichischen Diplomaten Moritz Graf von Fries.</note>, wartet aber auch bis l<hi rend="latintype">e pauvre comte etablirter diplomate</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_f7ff0c63-6aad-4b3f-a5cc-07b902bb25f9" xml:lang="fr ">le pauvre comte etablirter diplomate – frz., der arme Graf und etablierte Diplomat.</note> ist. <hi rend="latintype">Les pauvres quoi</hi>! Die haben also auch nicht genug Geld für ihre Kinder! – <seg type="closer">Ich grüß Dich,</seg> <seg type="signed">Deine zärtliche Mama</seg></p> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_2d05f0f7-84c3-4fe3-a47e-4376e9ff3e60"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_346afbe0-ed7e-41d9-b0bf-f595941ec5a0">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_a8fb622b-8d9d-4542-8ff1-adf2fc82d8d8">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="top">Jetzt wollte <persName xml:id="persName_5c8fb88c-dda1-4753-b7e0-85a29d3ce603">Sebast<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName>. den ewigen <title xml:id="title_c34627b1-9ecb-4d88-aa90-8c502bf9551d"><hi rend="latintype">Rasselas</hi><name key="PSN0119643" style="hidden" type="author">Johnson, Samuel (1709-1784)</name><name key="CRT0112280" style="hidden" type="literature">The Prince of Abissinia. A Tale (The History of Rasselas, Prince of Abissinia. A Tale)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3136ae63-e01f-4059-92c2-dc8dc2f8f221" xml:lang="de">den ewigen Rasselas – Samuel Johnson hatte 1759 in Dublin und London die märchenhafte Erzählung The Prince of Abissinia. A Tale publiziert. Das Buch wurde später unter dem Titel The History of Rasselas, Prince of Abissinia. A Tale bekannt. Der Protagonist Rasselas hofft darin weniger auf das Leben als auf die Ewigkeit.</note> geschenkt haben, als ich ihm sagte er sehe <persName xml:id="persName_53d4e396-5bde-4d5a-8a47-ff200c092c99">H. <hi rend="latintype">Simpsone</hi><name key="PSN0114928" style="hidden" type="person">Simpson (Simpsone), W.</name></persName>, frug er, ist das derselbe, der die Thorflügel weggetragen hat? <hi rend="latintype"><seg type="closer">Salve</seg></hi>.<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></add></p> <signed rend="right"><add resp="FMBC" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>