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gb-1835-02-03-01

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Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>London, 3. Februar 1835 Glückauf! Du guter Gesell – herzlichsten Willkommen und die grünsten Wünsche fürs ganze liebe lange Jahr und alle folgenden! Es ist zwar noch früh am Tage – aber ich habe doch schon Deine Gesundheit in Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Düsseldorf, 26. Januar 1835 Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Düsseldorf, 16. Februar 1835 Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Transkription: Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 30/9. Autograph Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; London, 3. Februar 1835 Glückauf! Du guter Gesell – herzlichsten Willkommen und die grünsten Wünsche fürs ganze liebe lange Jahr und alle folgenden! Es ist zwar noch früh am Tage – aber ich habe doch schon Deine Gesundheit in

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse, 4 Poststempel [F O / 3 / 2], [PAID / C+ / 3 FE 3 / 1835], [7 / 2], [Engeland / [[over R]]otterdam], Siegel.

Carl Klingemann

Green Books

Klingemann, Briefwechsel, S. 168-170 (Teildruck).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

3. Februar 1835 Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)counter-resetKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) LondonGroßbritannien Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) DüsseldorfDeutschland deutsch
MusikDirector F. Mendelssohn-Bartholdy Wohlgeboren in Düsseldorf. Rotterdam Steamboat single
Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) 37. BuryStreet 3 Februar 1835.

Glückauf! Du guter Gesell – herzlichsten Willkommen und die grünsten Wünsche fürs ganze liebe lange Jahr und alle folgenden! Es ist zwar noch früh am Tage – aber ich habe doch schon Deine Gesundheit in guter Gesellschaft getrunken, – hab Deinen Brief bei MoschelesMoscheles, Familie von → Ignaz M. abgegeben, bei ihnen geluncht, ihren Dank und ihre Glückwünsche für Dich eincassirt, und schreibe nun hiemit meinen MonatsBrief, der ganz von selber auf diesen werthen 3ten fällt, da der 1ste ein Sonntag war, und da ich meine Briefe nicht im Voraus schreiben kann.

Ich war nicht unmuthig sondern betrübt wie die gute Institution so bald wieder ins Stocken zu gerathen schien – denn nichts wollte ankommen und aus Mangel an Aufmunterung blieben auch die Verse<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name><name key="CRT0109547" style="hidden" type="literature">Vier Lieder aus den Parks</name> aus. Viel gab ich freilich darauf daß die Sendung wohl irgend wo ins Verlies gerathen seyn mogte, – und gestern morgen kam Dein letzter Brief in Potsdamer Festsachen der Alles aufklärte und die angeklagte Unschuld weiß wusch. Da habe ich mir dann ein Herz gefaßt und bin zum Erznarrn Herrn HellerHeller, Adolph (1817-?) hingegangen, der sich freilich kaum auf irgend was zu besinnen wußte – aber doch nachzufragen versprach; wohnte darauf einem BachelorsDiner bei, wo unter Chablis, und Abatés und Champaigne und Burgunder mehreren, und ihren ordinairen Unterlagen von Cherry Port und Claret, Poulet Suprême de Poulet, Faisan truffé und dergl Eßwaaren, Politik und anderm Gerede, meine Geister etwas unterst zu oberst und verqueer zu liegen kamen, trat gegen 12. in mein Zimmer und fand das ersehnte Packet auf dem Tische. Ich fuhr mit der Hand über Stirn und Augen, schürte das Feuer, setzte mich tief in meinen Sessel, entließ Dinner und Müdigkeit, und las gesammelten erquickten Geistes Deine guten Worte, die ich nicht so schön zu preisen verstehe wie Du die meinigen, die mir aber mindestens eben so wohl thun. Habe schönsten Dank für alles und namentlich für den <hi rend="latintype">Ben More</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xtbgurjv-v1ym-vasx-qb9d-w2bfkkfzaonp"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="watercolors_and_colored_pen_and_ink_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="datable_watercolors" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0101014" style="hidden">Ben More, [vor dem 11. Januar 1835]; Standort unbekannt<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name>, der neben dem Geiger über mein Piano in den Winkel soll, wo ich meine besten Momente abhalte. Er ist ähnlich, und auch der blaue Himmel recht – denn so sahen wir ja das ganze Hochland immer wenn wir nur heraus waren, – und wir sind ja heraus. Erinnerst Du Dich noch des wunderschönen Anblicks der ganzen tiefblauen Bergmasse, wie wir von ihnen weg nach StirlingStirlingSchottland zufuhren? Das Bild davon ist mir sehr lebhaft geblieben und mir das liebste. An Deinem Bilde<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qqme1w0j-efzi-evfi-mj2h-ssm3g2fjenkq"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="watercolors_and_colored_pen_and_ink_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="datable_watercolors" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0101014" style="hidden">Ben More, [vor dem 11. Januar 1835]; Standort unbekannt<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name> lob ich noch ganz besonders den bräunlich grünen Vordergrund, nur daß mir die Häuserchen fast zu appetitlich aussehen. – Daß Du meinen “Sonntag”<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name><name key="CRT0109543" style="hidden" type="literature">Sonntag (»Es hallt ringsum in Wald und Flur«) / Sonntagslied (»Ringsum erschallt in Wald und Flur«)</name> goutirst und componirst<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_sn0lk7uo-qtvd-dhzx-3ikh-ccwdk2hc5jpj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100283" style="hidden">Sonntagslied (Sonntags) »Ringsum erschallt in Wald und Flur«, 28. Dezember 1834<idno type="MWV">K 84</idno><idno type="op">34/5</idno></name>, behagt mir – bitte schick mirs bald, und vergiß nicht die <hi rend="latintype">Bendemann</hi>sche Zeichnung<name key="PSN0109806" style="hidden" type="author">Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811–1889)</name><name key="CRT0108126" style="hidden" type="art">Einsames Mädchen am Sonntag</name> – dergleichen ist gar zu hübsch. Ich habe das Lied<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name><name key="CRT0109543" style="hidden" type="literature">Sonntag (»Es hallt ringsum in Wald und Flur«) / Sonntagslied (»Ringsum erschallt in Wald und Flur«)</name> so schnell und mit einemmale gemacht, daß es mir schon deshalb apart gefällt. – MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)Moscheles, Charlotte (1805-1889) wollen nächstens ordentlich schreiben – aber Madam M.Moscheles, Charlotte (1805-1889) hält erst ihre vorläufige Rede, wie es sehr gütig von Dir, einem Mann von solchem Beruf, wäre, überall uns zu schreiben, und daß Du Dir nie Vorwürfe machen müßtest thätest Du es mal nicht; kurz sie ist generöser und aufopfernder wie ich. Aus ihrem Briefe höre ich, wie Du über Dein Herkommen gesinnt bist, das ist wohl das minor und verminderte Septimen Wesen, und hat mich allerdings erschreckt. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen Dir nicht zuzureden, – hierin wollte ich aufopfernd und nicht egoistisch verfahren oder doch aussehen – ich kam mir kaum Manns genug vor um meinen Antheil an Deinem Hierseyn in Anspruch zu nehmen – aber hols der Teufel, ich bin doch egoistisch und wills seyn, und wünsche laut, ich wollte Du kämst, kämst bald, bliebst lange, und amüsirtest mich. Am Ende bin ich ja doch der Aelteste, der verlangen kann, daß man ihm einigen Spaß vormacht. Alle Freiheit sollst Du nebenbei haben, – komm und bedenke allein, daß Du mir Dein ganzes Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_dbps6w7v-xfoy-7be5-crcm-vqkmm2diklrm"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> vorspielen mußt, und dann die neuen Sinfonien<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mxgs85ku-0bhq-dpzf-2yk4-bc1jjru1yn0z"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100342" style="hidden">Sinfonie A-Dur (»Italienische«) für Orchester, [Ende 1830] bis 13. März 1833; [Juni 1834 bis Anfang 1835]<idno type="MWV">N 16</idno><idno type="op">90</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nhrupej1-oj8n-rc95-5ptw-vz5vohlt2sdf"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100344" style="hidden">Sinfonie Nr. 3 a-Moll (»Schottische«) für Orchester, 30. Juli 1829; [ca. 1841] bis 20. Januar 1842<idno type="MWV">N 18</idno><idno type="op">56</idno></name>. Ich werde viel gefragt, ob Du kämst, und bekenne mich immer hoffend. Und wills nicht anders gehen, so komm auf 14. Tage, – sage Dir, und wenn Du willst der Welt; ich muß meine Freunde, MoschelesMoscheles, Familie von → Ignaz M., RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) und KlingemannKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) besuchen, ich habe mit den Leuten zu reden und bin ihnen obendrein die Gegenvisite schuldig.

Laß Dir klagen, wie ich in den letzten Tagen kein Mensch war. Wir haben unsere Acten, – den ganzen Vorrath seit 1714, – in 103. großen Schränken, die mußten in ein anderes Local gebracht werden, und da habe ich von Donnerstag bis gestern Nachmittag mit superintendiren müssen. Das ist eben so langweilig wie stupid gewesen, und hat mir, außer Zeitverlust, nichts eingebracht als die Leichtigkeit Abends einzuschlafen wie man eine Hand umdreht. Jetzt quillen meine netteren Gedanken wieder vor, und in Kurzem bin ich wieder warm und pulsire wieder als denkender Gentleman. Das Erste und Beste davon soll Alles den Potsdamer Versen zugewandt |2| werden, – (Potsdamer Verse, – das klingt mir sehr komisch.) Deine Idee ist gewiß gut und die beste, – in der nächsten klaren Morgenstunde ruminire ichs, und schicke Dir gleich was ich machen kann. Wie gern, das weißt Du. – Daß ich jetzt keine Verse beilegen kann, kränkt mich doch – ohne die stupide ActenZieherei wärs auch wohl gekommen. Hab ich doch Stammbaumsverse derweilen gemacht, – zart und zierlich, ich schriebe sie gleich hierher; aber ich lasse mich hängen wenn ich sie noch weiß – das kommt wohl noch vom gestrigen Champagner.

So gehts mir auch heute mit der Politik – sie dämmert mir aschgrau und regenfarben vor den Augen herum. Dazu kommt, daß jetzt Windstille ist, die Wahlen vorüber – das ParlamentParlament des Vereinigten KönigreichsLondonGroßbritannien erst in 3 Wochen. Mit den Wahlen ists ohngefähr so:

Anti-Ministerialists (welch dummer Ausdruck) 370. Ministerialists 237. Doubtful 51. ___ 658.

So giebts der Spectator, und der Morning Chronicle glaubts, und billigts als richtig. In den Doubtfulls ist Lord StanleyStanley, Edward George Geoffrey Smith 14th Earl of Derby (1799-1869), Sir James GrahamGraham, James 3rd Duke of Montrose (1755-1836) und mancher angesehene Mann, der sonst für einen ganz liberalen Bewegungsmenschen galt – sogar Sir Francis BurdettBurdett, Sir Francis 5th Baronet (1770-1844) scheint dazu zu gehören, er hat sich überall nicht recht gegen die Minister erklären wollen, – so vergeht der Welt Herrlichkeit und Reputation. Alles kommt darauf an, daß diese Gruppe der Doubtfulls, – die man wahrscheinlich später als Lord Stanleys Party bezeichnen wird, nicht zu zahlreich wird – denn sie wirft bestimmt in vielen Maaßregeln der Torys ihr ganzes Gewicht auf ihre Seite, so namentlich gleich zu Anfang, wenn der Speaker gewählt und dann, wenn die Adresse votirt wird. Jetzt ist die Speaker-Wahl der Haupt- und erste Angriff, eine wahre Probe. Eine Correspondenz zwischen Lord John RusselRussell, John (seit 1861) 1st Earl Russell (1792-1878) und Mr AbercrombieAbercromby, James (seit 1839) 1st Baron Dunfermline (1776-1858) ist bekannt gemacht, worin sich letzterer bereit erklärt, Candidat zur Speakerschaft zu werden. Er ist höchst angesehen, war Lord Chief Baron of Scotland, und später, im MelbourneschenMelbourne, William Lamb 2nd Viscount of (1779-1848) Ministerium, Master of the Mint, – die Times, die jetzt auf ihn schimpft, pries ihn früher überaus, in einem Odem mit Lord DurhamDurham, John George Lambton (seit 1833) 1st Earl of D. (1792-1840). Die WhigsWhigs – siehe Kommentar zu Z.: tories. selber sind aber des Erfolges gar nicht gewiß – ein Intimer von Spring RiceSpring Rice, Thomas (seit 1839) 1st Baron Monteagle of Brandon (1790-1866), den ich am Sonntag bei der AustinAustin, Sarah (1793-1867) traf, und den ich fragte, ob denn die Whigs ihre Kräfte zu dem Zweck nicht genau ausgemittelt hätten, erklärte das für unmöglich – es seyen 150. Members da, deren Meinung noch gar nicht ermittelt werden könne. – It’s a doubtful move sagte er. Einstweilen hämmern die liberalen Blätter weidlich auf den alten Speaker, Sir Charles Manners SuttonManners-Sutton, Charles 1st Viscount Canterbury (1780-1845), los, der freilich ein arger tory ist, – sie haben ihm nachgerechnet, wie viel mal er mit den tories im Privy CouncilPrivy CouncilLondonGroßbritannien gesessen und gegessen hat, und alle seine Besuche bei PeelPeel, Sir Robert 2nd Baronet of Clanfield (1788-1850) und WellingtonWellesley, Arthur (seit 1814) 1st Duke of Wellington (1769-1852) und dem andern Troß. – Bei den Wahlen ist das Glorioseste für die Reformer, daß Sir George MurrayMurray, Sir George (1772-1846), a Member of the Cabinet, in Perthshire geschlagen ist; – ein Aehnliches ist einem halben Dutzend vom Gouvernement begegnet, zwei Lords of the Admiralty, der Secretair derselben, Plante, ein anderer UnterStaatssekretär, – the Knight of Kerry, ein Lord of the Treasury. Dagegen hat FlemingFleming, John Willis (1781-1844), unser Freund Fl., Lord PalmerstonTemple, Henry John 3rd Viscount Palmerston (1784-1865) herausgeworfen! Mr CromptonCrompton of Sion Hill and Azerley, Joshua Samuel (1799-1881), Mary AlexandersCrompton, Mary (1806-1867) Eheherr, ist wieder Member, für Thirsk. – Er ist aber, vernahm ich zu meiner Verwunderung, ein Reformer. Die Whigs haben noch ein paar sehr gute Leute verloren. Im Ganzen sind sie schlechter gefahren wie mans hätte denken sollen, namentlich in den Counties. Die Tories haben wenigstens 100, und noch mehr, gewonnen. Sie verstehens besser, und haben sichs was Ordentliches kosten lassen. Es ist schändlich bestochen, unter allen Formen. Ein Candidat kommt zu einem Voter, der ein Barbier ist, – ehe er aber mal seine Offerten machen kann, sagt ihm der Barbier: I don’t shave under 12 ₤. – Natürlich kriegt er sie. – Dann haben die Whigs ihre Registration versäumt – es kann nämlich niemand stimmen, der diese Registration, die alle Jahr einmal vorkommt, und bei der er nachweisen muß daß er seine Abgaben berichtigt hat, die obendrein noch 1. Shilling kostet, nicht vorgenommen hat. In den Counties sind die Leute ungebildeter wie in den Städten, stehen obendrein unter dem Einfluß der großen Grundbesitzer der Gentry, dahinein greift wieder the Church, alles das schwärmt wieder für die Korngesetze, |3| denen jede liberale Regierung entgegen seyn muß, vor den Radicals fürchten sich auch alle Leute wie vor einer Art ungekannter Seuche – kurz eins kommt da zum andern. – Die Tories suchen sich derweilen beliebt zu machen, das Innere vom RegentsParkRegent’s ParkLondonGroßbritannien wird dem Publicum geöffnet, und die neue Straße von Waterloo BrückeWaterloo BridgeLondonGroßbritannien ab wird lebhaft gepflastert, und der tory Standard sagt, da seht ihrs! Dagegen spricht man schon von Uneinigkeit im Cabinet, und behauptet Sir G MurrayMurray, Sir George (1772-1846) würde abgehen.

Das alles ist jetzt nur kleiner Krieg, aber wie wirds losgehen und welch ein breites Drama wird abgespielt werden, wenn erst das ParlamentParlament des Vereinigten KönigreichsLondonGroßbritannien sitzt! Schon das allein ists werth daß Du kommst. Du weißt schon daß es in der Nähe doch ein ganz Theil verständlicher ist. Die Vindication des vorigen Ministerii, die Erklärungen des neuen, und die ganze AngriffsTaktik der Opposition müssen unendlich interessant werden – daneben noch alle persönlichen Entwickelungen und Räthsellösungen – so z b. BroughamBrougham, Henry Peter (seit 1830) 1st Baron Brougham and Vaux (1778-1868), der, obgleich ein gefallner Engel, doch noch als psychologisch-historisches Studium prächtig sitzen wird.

Die Grundlinien der ChurchReform, die die Tories schon fühlhörnerweis in die Welt geschickt haben, sind liberal genug, so liberal, daß sie die UltratoriesRodenRoden, Robert Jocelyn (seit 1820) 3rd Earl of (1788-1870), Sir Robert InglisInglis, Sir Robert Harry 2nd Baronet (1786-1855) und die Unversitäten, – gegen sich, und die Opposition für sich haben werden. Namentlich sollen Pluralities wegfallen, und die Livings äqualisirt werden – (mehr oder weniger) – wozu der Fonds aus den zu reducirenden CathedralPfründen gebraucht werden soll. Eben so sollen die Bischöfe im Einkommen mehr gleichgestellt werden. – Das Moralisch-Schändliche, was in alle diesem, in dieser Art zu Reformiren und Gesetze zu geben liegt, fühlen die Leute nicht – nirgends. Und das Unkluge, so immer nur aus der Noth eine Tugend zu machen, und nicht nach Principien zu handeln, bedenken sie nicht, – daß sie dadurch das Gesetzlose, die rohe Maße, the Pressure from without, wie es GreyGrey, Charles (gen. Viscount Howick) (seit 1807) 2nd Earl of (1764-1845) schön genannt hat – anerkennen und fördern, – daß der Stoß, durch den sich die Sache am Ende wieder richtet und ins Gleiche setzt, um so heftiger wird, je größer die Niederträchtigkeit war, die ihn eine Zeitlang aufhielt. – Die Lehre, die im Fall der tories 1830. nach den Julitagen liegt, ist vergeßen; – etwas Aehnliches wird nach Jahren wieder kommen, sollten sich die Tories bis dahin halten, – aber das Land wird nicht immer so wohlfeil abkommen. – Halten kann sich das jetzige Ministerium möglicherweise, das ist nicht zu leugnen, – namentlich wenns über die ersten 14 Tage der Sitzung wegkommt. Die Wetten darüber sind “even”, – über die Speakerwahl sind die odds für SuttonManners-Sutton, Charles 1st Viscount Canterbury (1780-1845). Dabei (bei Sutton) haben die Whigs den Nachtheil, daß sie ihre eigenen Worte freßen müssen, – sie hätten ihn zu Anfang des vorigen ParlamentsParlament des Vereinigten KönigreichsLondonGroßbritannien nicht wieder wählen müßen.

Habt Ihr denn schon ein andres Gerücht bei euch, das hier seit einiger Zeit umherzieht, und jetzt Gestalt gewinnen will – die Schwangerschaft der KöniginnGroßbritannien, Irland und Hannover, Adelheid (Adelaide) Louise Theresa Caroline Amelia von (1792-1849)? Die Morning Post sagt gestern, sie hättens bisher, als nicht ausgemacht, nicht erwähnen mögen, aber jetzt müßten sie erklären daß sie es für wohlbegründet hielten. – Ich kann nicht sagen, daß ichs glaube, aber ich für meine Person wollte es wäre wahr, und es käme ein Prinz. – Nächstens werde ich mehr darüber wißen. –

Gestern Abend im Vocal ConcertVocal SocietyLondonGroßbritannien ist Dein Ave<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_q3rbv5pz-fjh6-ad3r-7x9v-7c7xsfgygorn"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name> gemacht – unter dem Namen eines Motett und mit Englischen Worten von TaylorTaylor, John Edward untergelegt – oder untergestellt, wie man ein Bein unterstellt. MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) hats gehört, es wäre leidlich gewesen, aber zu roh, und zu wenig nüancirt. Hier die Worte: Holy holy, Lord God almighty! great is thy glory, great is thy Power! blessed be thy holy name by all in heaven & earth. Second Choir Great is thy Glory, great is thy power, Lord God of Israel! thy name be ever magnified! First Choir We Ever before thee: hear thee our crying, merciful father! thy name be ever magnified. – Great is thy glory, Lord God of Israel – hear, o hear our humble Supplications, merciful father, hear thee our crying! Blessed be thy holy name by all in heaven & earth – Amen! – Das mag Dir gefallen. Ich wette, das lateinische war ihm zu catholisch – der Lord God of Israel gefällt mir besonders – ich wollte, sie hättens noch von Posaunen begleiten laßen. – Neulich war PhilhPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannienPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannienPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannien TrialNight, wo es auch abscheulich herging – die Wuth die sie jetzt haben, native talent aus dem Dreck zu ziehen, ist zu langweilig. Eine Sinfonie von <hi rend="latintype">Potter</hi><name key="PSN0113968" style="hidden" type="author">Potter, Philip Cipriani Hambly (1792–1871)</name><name key="CRT0112223" style="hidden" type="music">Sinfonie</name>, ledern, – eine <add place="above">ouvertüre<name key="PSN0112434" resp="writers_hand" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name></add> von <hi rend="latintype">Griesbach</hi><name key="PSN0116878" style="hidden" type="author">Griesbach, John Henry (1798–1875)</name><name key="CRT0112224" style="hidden" type="music">Ouvertüre</name>, gar nichts, – eine Sinfonie von <hi rend="latintype">Lucas</hi><name key="PSN0112961" style="hidden" type="author">Lucas, Charles (1808–1869)</name><name key="CRT0112225" style="hidden" type="music">Sinfonie</name>, absurd und nicht zu glauben und lang wie ein jüdischer Festtag. Das einzige leichte, wohlthuend in seiner Mäßigkeit, gegen das Blechluxuriren und das verfluchte schreiende verminderte Wesen der Andern, war <hi rend="latintype">Moscheles</hi> Ouvertüre zur Jungfrau v <hi rend="latintype">Orleans</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110046" style="hidden" type="music">Ouverture à grand Orchestre de Jeanne d’Arc, Tragédie de Schiller F-Dur, op. 91</name>. Es hatte würklich einen guten Orchesterklang, Fülle und Wohllaut, mehr wie irgend etwas Andres von ihm. Miss HorsleyHorsley, Frances Arabella (Fanny) → Thompson (1815-1849) behauptet, es wäre something Mendelssohnian daran, – es erinnere etwas an Melusine<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_akeb7kkm-w8kk-jmlr-8joq-imwg5rbgj7wa"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name>. Das mag nicht ohne seyn, – es ist kein geborgter Gedanke – reif, aber das Colorit pp. – Es ist vieles sehr hübsch in der Ouvertüre<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110046" style="hidden" type="music">Ouverture à grand Orchestre de Jeanne d’Arc, Tragédie de Schiller F-Dur, op. 91</name>, aber ganz will sie mir doch nicht gefallen – es ist mir Manches zu chromatisch, im Kleinen, – die Phrase ist nicht breit genug, und kann sich darum nicht in einer Masse auslegen. Hätte ich nur Zeit, so führt ich das aus – nun muß ich wieder eilen. Das Stück gab Veranlassung zu einer hübschen Explication zwischen M.Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) und mir, die ihm mein Herz noch bedeutend gewonnen hat – erinnere mich daran. – Die Carricaturen<name key="PSN0110730" style="hidden" type="author">Doyle, John (1797–1868)</name><name key="CRT0108603" style="hidden" type="art">Political Sketches</name> sollen nächsten erfolgen. So der Camerad<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name><name key="CRT0109525" style="hidden" type="music">Der gute Kamerad (Vertonung nach → Ludwig Uhland)</name>. – RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) sehe ich heute Abend bei der AustinAustin, Sarah (1793-1867) – wenn ihn nicht eine neue Erkältung abhält – sie kommen zu oft – seit einer Ewigkeit habe ich ihn nicht gesehen. – Ich fürchte er hat statt des alten abgewetzten Bündels schon wieder ein oder ein paar neue. Darin ist ihm doch nicht zu helfen. – Der herrliche GleichgültigeSchlesinger, Daniel (1799-1839) der mir nicht begegnet ist? ich wollte Du könntest mir sagen wer es ist, ich weiß gar nicht worauf sichs beziehen kann. – Morgen ist SophysHorsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894) Geburtstag – da nehm ich Deine <hi rend="latintype">Webersche</hi> Partitur<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111255" style="hidden" type="music">Leyer und Schwerdt op. 42 (WeV H. 4)</name> mit heraus, und händige sie als Dein Geburtstgeschenk ein, – schreib aber vorher als Motto darauf: “die Lieder sind wirklich hinreißend schön, die wilde Jagd<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111256" style="hidden" type="music">Lützows wilde Jagd op. 42/2 (WeV H. 4/1)</name> klingt wie Donnerwetter und Flintenschuß zusammen.” F. Mendelssohn B – ungedruckte Briefe. –

Mir gefiels schon früher und immer noch. – Mrs AustinAustin, Sarah (1793-1867) fand ich neulich in Papier, – sie wäre auf die Idee gekommen, ihre Briefe – Briefe an sie – als Autographe zusammenzustellen, und das wäre intereßant – es wars auch, sehr hübsche Namen, WellingtonWellesley, Arthur (seit 1814) 1st Duke of Wellington (1769-1852), SontbergSontberg, HerrPücklerPückler-Muskau, Hermann Ludwig Heinrich (seit 1822) Fürst von (Pseud.: Semilasso, Der Verstorbene) (1785-1871) – sie blättert weiter: here is our dear FelixMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)! – “Yours I got too” – sagte sie verbindlich: – what an honor! rief ich mit Erröthen – weiter hab ichs noch nicht gebracht. – TaylorsTaylor, Familie von → John T. sind in town, ich habe sie vor 6 Wochen besucht – sonst nicht weiter gesehn – SusanTaylor, Susan (Susanne) (1812-1841) ist kränklich und war in BrightonBrightonGroßbritannien. Wie Schade und Unrecht! – Wir sind ja aber auch kränklich, – Nun solls aber bald Frühling werden – und hoffentlich verspürst Dus in Deinen Gliedern und Liedern und meinen nächsten Lebenszeichen. Grüße die Deinen in Berlin. Bleibe mir gut. Dein CKl.

            37. BuryStreet 3 Februar 1835. Glückauf! Du guter Gesell – herzlichsten Willkommen und die grünsten Wünsche fürs ganze liebe lange Jahr und alle folgenden! Es ist zwar noch früh am Tage – aber ich habe doch schon Deine Gesundheit in guter Gesellschaft getrunken, – hab Deinen Brief bei Moscheles abgegeben, bei ihnen geluncht, ihren Dank und ihre Glückwünsche für Dich eincassirt, und schreibe nun hiemit meinen MonatsBrief, der ganz von selber auf diesen werthen 3ten fällt, da der 1ste ein Sonntag war, und da ich meine Briefe nicht im Voraus schreiben kann.
Ich war nicht unmuthig sondern betrübt wie die gute Institution so bald wieder ins Stocken zu gerathen schien – denn nichts wollte ankommen und aus Mangel an Aufmunterung blieben auch die Verse aus. Viel gab ich freilich darauf daß die Sendung wohl irgend wo ins Verlies gerathen seyn mogte, – und gestern morgen kam Dein letzter Brief in Potsdamer Festsachen der Alles aufklärte und die angeklagte Unschuld weiß wusch. Da habe ich mir dann ein Herz gefaßt und bin zum Erznarrn Herrn Heller hingegangen, der sich freilich kaum auf irgend was zu besinnen wußte – aber doch nachzufragen versprach; wohnte darauf einem BachelorsDiner bei, wo unter Chablis, und Abatés und Champaigne und Burgunder mehreren, und ihren ordinairen Unterlagen von Cherry Port und Claret, Poulet Suprême de Poulet, Faisan truffé und dergl Eßwaaren, Politik und anderm Gerede, meine Geister etwas unterst zu oberst und verqueer zu liegen kamen, trat gegen 12. in mein Zimmer und fand das ersehnte Packet auf dem Tische. Ich fuhr mit der Hand über Stirn und Augen, schürte das Feuer, setzte mich tief in meinen Sessel, entließ Dinner und Müdigkeit, und las gesammelten erquickten Geistes Deine guten Worte, die ich nicht so schön zu preisen verstehe wie Du die meinigen, die mir aber mindestens eben so wohl thun. Habe schönsten Dank für alles und namentlich für den Ben More, der neben dem Geiger über mein Piano in den Winkel soll, wo ich meine besten Momente abhalte. Er ist ähnlich, und auch der blaue Himmel recht – denn so sahen wir ja das ganze Hochland immer wenn wir nur heraus waren, – und wir sind ja heraus. Erinnerst Du Dich noch des wunderschönen Anblicks der ganzen tiefblauen Bergmasse, wie wir von ihnen weg nach Stirling zufuhren? Das Bild davon ist mir sehr lebhaft geblieben und mir das liebste. An Deinem Bilde lob ich noch ganz besonders den bräunlich grünen Vordergrund, nur daß mir die Häuserchen fast zu appetitlich aussehen. – Daß Du meinen “Sonntag” goutirst und componirst, behagt mir – bitte schick mirs bald, und vergiß nicht die Bendemannsche Zeichnung – dergleichen ist gar zu hübsch. Ich habe das Lied so schnell und mit einemmale gemacht, daß es mir schon deshalb apart gefällt. – Moscheles wollen nächstens ordentlich schreiben – aber Madam M. hält erst ihre vorläufige Rede, wie es sehr gütig von Dir, einem Mann von solchem Beruf, wäre, überall uns zu schreiben, und daß Du Dir nie Vorwürfe machen müßtest thätest Du es mal nicht; kurz sie ist generöser und aufopfernder wie ich. Aus ihrem Briefe höre ich, wie Du über Dein Herkommen gesinnt bist, das ist wohl das minor und verminderte Septimen Wesen, und hat mich allerdings erschreckt. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen Dir nicht zuzureden, – hierin wollte ich aufopfernd und nicht egoistisch verfahren oder doch aussehen – ich kam mir kaum Manns genug vor um meinen Antheil an Deinem Hierseyn in Anspruch zu nehmen – aber hols der Teufel, ich bin doch egoistisch und wills seyn, und wünsche laut, ich wollte Du kämst, kämst bald, bliebst lange, und amüsirtest mich. Am Ende bin ich ja doch der Aelteste, der verlangen kann, daß man ihm einigen Spaß vormacht. Alle Freiheit sollst Du nebenbei haben, – komm und bedenke allein, daß Du mir Dein ganzes Oratorium vorspielen mußt, und dann die neuen Sinfonien . Ich werde viel gefragt, ob Du kämst, und bekenne mich immer hoffend. Und wills nicht anders gehen, so komm auf 14. Tage, – sage Dir, und wenn Du willst der Welt; ich muß meine Freunde, Moscheles, Rosen und Klingemann besuchen, ich habe mit den Leuten zu reden und bin ihnen obendrein die Gegenvisite schuldig.
Laß Dir klagen, wie ich in den letzten Tagen kein Mensch war. Wir haben unsere Acten, – den ganzen Vorrath seit 1714, – in 103. großen Schränken, die mußten in ein anderes Local gebracht werden, und da habe ich von Donnerstag bis gestern Nachmittag mit superintendiren müssen. Das ist eben so langweilig wie stupid gewesen, und hat mir, außer Zeitverlust, nichts eingebracht als die Leichtigkeit Abends einzuschlafen wie man eine Hand umdreht. Jetzt quillen meine netteren Gedanken wieder vor, und in Kurzem bin ich wieder warm und pulsire wieder als denkender Gentleman. Das Erste und Beste davon soll Alles den Potsdamer Versen zugewandt werden, – (Potsdamer Verse, – das klingt mir sehr komisch. ) Deine Idee ist gewiß gut und die beste, – in der nächsten klaren Morgenstunde ruminire ichs, und schicke Dir gleich was ich machen kann. Wie gern, das weißt Du. – Daß ich jetzt keine Verse beilegen kann, kränkt mich doch – ohne die stupide ActenZieherei wärs auch wohl gekommen. Hab ich doch Stammbaumsverse derweilen gemacht, – zart und zierlich, ich schriebe sie gleich hierher; aber ich lasse mich hängen wenn ich sie noch weiß – das kommt wohl noch vom gestrigen Champagner.
So gehts mir auch heute mit der Politik – sie dämmert mir aschgrau und regenfarben vor den Augen herum. Dazu kommt, daß jetzt Windstille ist, die Wahlen vorüber – das Parlament erst in 3 Wochen. Mit den Wahlen ists ohngefähr so:
Anti-Ministerialists (welch dummer Ausdruck) 370. Ministerialists 237. Doubtful 51. ___ 658.
So giebts der Spectator, und der Morning Chronicle glaubts, und billigts als richtig. In den Doubtfulls ist Lord Stanley, Sir James Graham und mancher angesehene Mann, der sonst für einen ganz liberalen Bewegungsmenschen galt – sogar Sir Francis Burdett scheint dazu zu gehören, er hat sich überall nicht recht gegen die Minister erklären wollen, – so vergeht der Welt Herrlichkeit und Reputation. Alles kommt darauf an, daß diese Gruppe der Doubtfulls, – die man wahrscheinlich später als Lord Stanleys Party bezeichnen wird, nicht zu zahlreich wird – denn sie wirft bestimmt in vielen Maaßregeln der Torys ihr ganzes Gewicht auf ihre Seite, so namentlich gleich zu Anfang, wenn der Speaker gewählt und dann, wenn die Adresse votirt wird. Jetzt ist die Speaker-Wahl der Haupt- und erste Angriff, eine wahre Probe. Eine Correspondenz zwischen Lord John Russel und Mr Abercrombie ist bekannt gemacht, worin sich letzterer bereit erklärt, Candidat zur Speakerschaft zu werden. Er ist höchst angesehen, war Lord Chief Baron of Scotland, und später, im Melbourneschen Ministerium, Master of the Mint, – die Times, die jetzt auf ihn schimpft, pries ihn früher überaus, in einem Odem mit Lord Durham. Die Whigs selber sind aber des Erfolges gar nicht gewiß – ein Intimer von Spring Rice, den ich am Sonntag bei der Austin traf, und den ich fragte, ob denn die Whigs ihre Kräfte zu dem Zweck nicht genau ausgemittelt hätten, erklärte das für unmöglich – es seyen 150. Members da, deren Meinung noch gar nicht ermittelt werden könne. – It’s a doubtful move sagte er. Einstweilen hämmern die liberalen Blätter weidlich auf den alten Speaker, Sir Charles Manners Sutton, los, der freilich ein arger tory ist, – sie haben ihm nachgerechnet, wie viel mal er mit den tories im Privy Council gesessen und gegessen hat, und alle seine Besuche bei Peel und Wellington und dem andern Troß. – Bei den Wahlen ist das Glorioseste für die Reformer, daß Sir George Murray, a Member of the Cabinet, in Perthshire geschlagen ist; – ein Aehnliches ist einem halben Dutzend vom Gouvernement begegnet, zwei Lords of the Admiralty, der Secretair derselben, Plante, ein anderer UnterStaatssekretär, – the Knight of Kerry, ein Lord of the Treasury. Dagegen hat Fleming, unser Freund Fl., Lord Palmerston herausgeworfen! Mr Crompton, Mary Alexanders Eheherr, ist wieder Member, für Thirsk. – Er ist aber, vernahm ich zu meiner Verwunderung, ein Reformer. Die Whigs haben noch ein paar sehr gute Leute verloren. Im Ganzen sind sie schlechter gefahren wie mans hätte denken sollen, namentlich in den Counties. Die Tories haben wenigstens 100, und noch mehr, gewonnen. Sie verstehens besser, und haben sichs was Ordentliches kosten lassen. Es ist schändlich bestochen, unter allen Formen. Ein Candidat kommt zu einem Voter, der ein Barbier ist, – ehe er aber mal seine Offerten machen kann, sagt ihm der Barbier: I don’t shave under 12 ₤. – Natürlich kriegt er sie. – Dann haben die Whigs ihre Registration versäumt – es kann nämlich niemand stimmen, der diese Registration, die alle Jahr einmal vorkommt, und bei der er nachweisen muß daß er seine Abgaben berichtigt hat, die obendrein noch 1. Shilling kostet, nicht vorgenommen hat. In den Counties sind die Leute ungebildeter wie in den Städten, stehen obendrein unter dem Einfluß der großen Grundbesitzer der Gentry, dahinein greift wieder the Church, alles das schwärmt wieder für die Korngesetze, denen jede liberale Regierung entgegen seyn muß, vor den Radicals fürchten sich auch alle Leute wie vor einer Art ungekannter Seuche – kurz eins kommt da zum andern. – Die Tories suchen sich derweilen beliebt zu machen, das Innere vom RegentsPark wird dem Publicum geöffnet, und die neue Straße von Waterloo Brücke ab wird lebhaft gepflastert, und der tory Standard sagt, da seht ihrs! Dagegen spricht man schon von Uneinigkeit im Cabinet, und behauptet Sir G Murray würde abgehen.
Das alles ist jetzt nur kleiner Krieg, aber wie wirds losgehen und welch ein breites Drama wird abgespielt werden, wenn erst das Parlament sitzt! Schon das allein ists werth daß Du kommst. Du weißt schon daß es in der Nähe doch ein ganz Theil verständlicher ist. Die Vindication des vorigen Ministerii, die Erklärungen des neuen, und die ganze AngriffsTaktik der Opposition müssen unendlich interessant werden – daneben noch alle persönlichen Entwickelungen und Räthsellösungen – so z b. Brougham, der, obgleich ein gefallner Engel, doch noch als psychologisch-historisches Studium prächtig sitzen wird.
Die Grundlinien der ChurchReform, die die Tories schon fühlhörnerweis in die Welt geschickt haben, sind liberal genug, so liberal, daß sie die Ultratories – Roden, Sir Robert Inglis und die Unversitäten, – gegen sich, und die Opposition für sich haben werden. Namentlich sollen Pluralities wegfallen, und die Livings äqualisirt werden – (mehr oder weniger) – wozu der Fonds aus den zu reducirenden CathedralPfründen gebraucht werden soll. Eben so sollen die Bischöfe im Einkommen mehr gleichgestellt werden. – Das Moralisch-Schändliche, was in alle diesem, in dieser Art zu Reformiren und Gesetze zu geben liegt, fühlen die Leute nicht – nirgends. Und das Unkluge, so immer nur aus der Noth eine Tugend zu machen, und nicht nach Principien zu handeln, bedenken sie nicht, – daß sie dadurch das Gesetzlose, die rohe Maße, the Pressure from without, wie es Grey schön genannt hat – anerkennen und fördern, – daß der Stoß, durch den sich die Sache am Ende wieder richtet und ins Gleiche setzt, um so heftiger wird, je größer die Niederträchtigkeit war, die ihn eine Zeitlang aufhielt. – Die Lehre, die im Fall der tories 1830. nach den Julitagen liegt, ist vergeßen; – etwas Aehnliches wird nach Jahren wieder kommen, sollten sich die Tories bis dahin halten, – aber das Land wird nicht immer so wohlfeil abkommen. – Halten kann sich das jetzige Ministerium möglicherweise, das ist nicht zu leugnen, – namentlich wenns über die ersten 14 Tage der Sitzung wegkommt. Die Wetten darüber sind “even”, – über die Speakerwahl sind die odds für Sutton. Dabei (bei Sutton) haben die Whigs den Nachtheil, daß sie ihre eigenen Worte freßen müssen, – sie hätten ihn zu Anfang des vorigen Parlaments nicht wieder wählen müßen.
Habt Ihr denn schon ein andres Gerücht bei euch, das hier seit einiger Zeit umherzieht, und jetzt Gestalt gewinnen will – die Schwangerschaft der Königinn? Die Morning Post sagt gestern, sie hättens bisher, als nicht ausgemacht, nicht erwähnen mögen, aber jetzt müßten sie erklären daß sie es für wohlbegründet hielten. – Ich kann nicht sagen, daß ichs glaube, aber ich für meine Person wollte es wäre wahr, und es käme ein Prinz. – Nächstens werde ich mehr darüber wißen. –
Gestern Abend im Vocal Concert ist Dein Ave gemacht – unter dem Namen eines Motett und mit Englischen Worten von Taylor untergelegt – oder untergestellt, wie man ein Bein unterstellt. Moscheles hats gehört, es wäre leidlich gewesen, aber zu roh, und zu wenig nüancirt. Hier die Worte: Holy holy, Lord God almighty! great is thy glory, great is thy Power! blessed be thy holy name by all in heaven & earth. Second Choir Great is thy Glory, great is thy power, Lord God of Israel! thy name be ever magnified! First Choir We Ever before thee: hear thee our crying, merciful father! thy name be ever magnified. – Great is thy glory, Lord God of Israel – hear, o hear our humble Supplications, merciful father, hear thee our crying! Blessed be thy holy name by all in heaven & earth – Amen! – Das mag Dir gefallen. Ich wette, das lateinische war ihm zu catholisch – der Lord God of Israel gefällt mir besonders – ich wollte, sie hättens noch von Posaunen begleiten laßen. – Neulich war Philh TrialNight, wo es auch abscheulich herging – die Wuth die sie jetzt haben, native talent aus dem Dreck zu ziehen, ist zu langweilig. Eine Sinfonie von Potter, ledern, – eine ouvertüre von Griesbach, gar nichts, – eine Sinfonie von Lucas, absurd und nicht zu glauben und lang wie ein jüdischer Festtag. Das einzige leichte, wohlthuend in seiner Mäßigkeit, gegen das Blechluxuriren und das verfluchte schreiende verminderte Wesen der Andern, war Moscheles Ouvertüre zur Jungfrau v Orleans. Es hatte würklich einen guten Orchesterklang, Fülle und Wohllaut, mehr wie irgend etwas Andres von ihm. Miss Horsley behauptet, es wäre something Mendelssohnian daran, – es erinnere etwas an Melusine . Das mag nicht ohne seyn, – es ist kein geborgter Gedanke – reif, aber das Colorit pp. – Es ist vieles sehr hübsch in der Ouvertüre, aber ganz will sie mir doch nicht gefallen – es ist mir Manches zu chromatisch, im Kleinen, – die Phrase ist nicht breit genug, und kann sich darum nicht in einer Masse auslegen. Hätte ich nur Zeit, so führt ich das aus – nun muß ich wieder eilen. Das Stück gab Veranlassung zu einer hübschen Explication zwischen M. und mir, die ihm mein Herz noch bedeutend gewonnen hat – erinnere mich daran. – Die Carricaturen sollen nächsten erfolgen. So der Camerad. – Rosen sehe ich heute Abend bei der Austin – wenn ihn nicht eine neue Erkältung abhält – sie kommen zu oft – seit einer Ewigkeit habe ich ihn nicht gesehen. – Ich fürchte er hat statt des alten abgewetzten Bündels schon wieder ein oder ein paar neue. Darin ist ihm doch nicht zu helfen. – Der herrliche Gleichgültige der mir nicht begegnet ist? ich wollte Du könntest mir sagen wer es ist, ich weiß gar nicht worauf sichs beziehen kann. – Morgen ist Sophys Geburtstag – da nehm ich Deine Webersche Partitur mit heraus, und händige sie als Dein Geburtstgeschenk ein, – schreib aber vorher als Motto darauf: “die Lieder sind wirklich hinreißend schön, die wilde Jagd klingt wie Donnerwetter und Flintenschuß zusammen. ” F. Mendelssohn B – ungedruckte Briefe. –
Mir gefiels schon früher und immer noch. – Mrs Austin fand ich neulich in Papier, – sie wäre auf die Idee gekommen, ihre Briefe – Briefe an sie – als Autographe zusammenzustellen, und das wäre intereßant – es wars auch, sehr hübsche Namen, Wellington, Sontberg – Pückler – sie blättert weiter: here is our dear Felix! – “Yours I got too” – sagte sie verbindlich: – what an honor! rief ich mit Erröthen – weiter hab ichs noch nicht gebracht. – Taylors sind in town, ich habe sie vor 6 Wochen besucht – sonst nicht weiter gesehn – Susan ist kränklich und war in Brighton. Wie Schade und Unrecht! – Wir sind ja aber auch kränklich, – Nun solls aber bald Frühling werden – und hoffentlich verspürst Dus in Deinen Gliedern und Liedern und meinen nächsten Lebenszeichen. Grüße die Deinen in Berlin. Bleibe mir gut. Dein CKl.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1835-02-03-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1835-02-03-01" xml:id="title_0f15cd93-30ab-49c0-9bad-311f429a2810">Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>London, 3. Februar 1835</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_2ca31cdb-4fdf-4c40-96d1-3e1a9d1af131">Glückauf! Du guter Gesell – herzlichsten Willkommen und die grünsten Wünsche fürs ganze liebe lange Jahr und alle folgenden! 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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-02-03" xml:id="date_cb7decd5-a8f9-4c6c-86ce-bfd35d7ae325">3. Februar 1835</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0112434" resp="author" xml:id="persName_1f1cd7ec-de12-42c6-985b-ac05d7a3205e">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0112434" resp="writer">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_ac8fc6d6-a9f7-46f8-b0f9-06afa48a0719"> <settlement key="STM0100126">London</settlement><country>Großbritannien</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_99997a0a-eafb-41c5-9b5b-6aa9488faa50">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_86866765-d79d-4a9e-b7bd-b1c2ee1705a9"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_72bd3519-8c45-4c23-b971-729e6e6e9168"> <head> <address> <addrLine>MusikDirector</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">F. Mendelssohn-Bartholdy</hi></addrLine> <addrLine>Wohlgeboren</addrLine> <addrLine>in</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Düsseldorf</hi>.</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline">Rotterdam Steamboat</hi></hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">single</hi></addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_81f96c83-bc41-4415-86c7-4f2063f8b8d1"> <docAuthor key="PSN0112434" resp="author" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0112434" resp="writer" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <dateline rend="right">37. <hi rend="latintype">BuryStreet </hi><date cert="high" when="1835-02-03" xml:id="date_82173c34-ee80-4c51-bc77-3fea80f2d542"><hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline">3 Februar</hi></hi> 1835.</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Glückauf! Du guter Gesell</seg> – herzlichsten Willkommen und die grünsten Wünsche fürs ganze liebe lange Jahr und alle folgenden! Es ist zwar noch früh am Tage – aber ich habe doch schon Deine Gesundheit in guter Gesellschaft getrunken, – hab Deinen Brief bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1eb874b0-2724-49ea-a086-86cd0cbccc09">Moscheles<name key="PSN0113434" style="hidden" type="person">Moscheles, Familie von → Ignaz M.</name></persName></hi> abgegeben, bei ihnen ge<hi rend="latintype">luncht</hi>, ihren Dank und ihre Glückwünsche für Dich eincassirt, und schreibe nun hiemit meinen MonatsBrief, der ganz von selber auf diesen werthen <date cert="high" when="1835-02-03" xml:id="date_1b34191c-e0f9-4342-a61e-84d0e4f46047">3<hi rend="superscript">ten</hi></date> fällt, da <date cert="high" when="1835-02-01" xml:id="date_aa463904-3ed5-4ce7-999b-63bb4779d3f2">der 1<hi rend="superscript">ste</hi></date> ein Sonntag war, und da ich meine Briefe nicht im Voraus schreiben kann.</p> <p>Ich war nicht unmuthig sondern betrübt wie die gute Institution so bald wieder ins Stocken zu gerathen schien – denn nichts wollte ankommen und aus Mangel an Aufmunterung blieben auch <title xml:id="title_e9840600-5c9d-433b-9a6b-ea4b03861b82">die Verse<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name><name key="CRT0109547" style="hidden" type="literature">Vier Lieder aus den Parks</name></title> aus. Viel gab ich freilich darauf daß die Sendung wohl irgend wo ins Verlies gerathen seyn mogte, – und <date cert="high" when="1835-02-02" xml:id="date_d0379683-df80-495d-bbe4-6bc7640c5197">gestern morgen</date> kam Dein letzter Brief in <hi rend="latintype">Potsdamer</hi> Festsachen der Alles aufklärte und die angeklagte Unschuld weiß wusch. Da habe ich mir dann ein Herz gefaßt und bin zum Erznarrn <persName xml:id="persName_a091aa90-a17a-444a-94cf-0fce94221b12">Herrn <hi rend="latintype">Heller</hi><name key="PSN0111856" style="hidden" type="person">Heller, Adolph (1817-?)</name></persName> hingegangen, der sich freilich kaum auf irgend was zu besinnen wußte – aber doch nachzufragen versprach; wohnte darauf einem <hi rend="latintype">BachelorsDiner</hi> bei, wo unter <hi rend="latintype">Chablis</hi>, und <hi rend="latintype">Abatés</hi> und <hi rend="latintype">Champaigne</hi> und <hi rend="latintype">Burgunder</hi> mehrere<del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_b8388f00-695a-471e-b799-7e153a633360">n</del>, und ihren ordinairen Unterlagen von <hi rend="latintype">Cherry Port</hi> und <hi rend="latintype">Claret</hi>, <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_d54c3669-4585-4e18-99ab-e135211b2e8a">Poulet</del> <hi rend="latintype">Suprême de Poulet, Faisan truffé</hi> und dergl Eßwaaren, Politik und anderm Gerede, meine Geister etwas unterst zu oberst und verqueer zu liegen kamen, trat gegen 12. in mein Zimmer und fand das ersehnte Packet auf dem Tische. Ich fuhr mit der Hand über Stirn und Augen, schürte das Feuer, setzte mich tief in meinen Sessel, entließ Dinner und Müdigkeit, und las gesammelten erquickten Geistes Deine guten Worte, die ich nicht so schön zu preisen verstehe wie Du die meinigen, die mir aber mindestens eben so wohl thun. Habe schönsten Dank für alles und namentlich für <title xml:id="title_6c62c22f-ab7c-4e70-b2de-dacc286e1058">den <hi rend="latintype">Ben More</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xtbgurjv-v1ym-vasx-qb9d-w2bfkkfzaonp"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="watercolors_and_colored_pen_and_ink_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="datable_watercolors" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0101014" style="hidden">Ben More, [vor dem 11. Januar 1835]; Standort unbekannt<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title>, der neben dem Geiger über mein Piano in den Winkel soll, wo ich meine besten Momente abhalte. Er ist ähnlich, und auch der blaue Himmel recht – denn so sahen wir ja das ganze Hochland immer wenn wir nur heraus waren, – und wir sind ja heraus. Erinnerst Du Dich noch des wunderschönen Anblicks der ganzen tiefblauen Bergmasse, wie wir von ihnen weg nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_f7ec2e29-f765-4192-8c95-3b34ecb8b709">Stirling<settlement key="STM0104552" style="hidden" type="locality">Stirling</settlement><country style="hidden">Schottland</country></placeName></hi> zufuhren? Das Bild davon ist mir sehr lebhaft geblieben und mir das liebste. An <title xml:id="title_90e9ebb1-3e38-459b-9073-722b71917f4e">Deinem Bilde<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qqme1w0j-efzi-evfi-mj2h-ssm3g2fjenkq"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="watercolors_and_colored_pen_and_ink_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="datable_watercolors" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0101014" style="hidden">Ben More, [vor dem 11. Januar 1835]; Standort unbekannt<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title> lob ich noch ganz besonders den bräunlich grünen Vordergrund, nur daß mir die Häuserchen fast zu appetitlich aussehen. – Daß Du <title xml:id="title_99c263a4-ae48-41c7-97e1-67c65846d99a">meinen “Sonntag”<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name><name key="CRT0109543" style="hidden" type="literature">Sonntag (»Es hallt ringsum in Wald und Flur«) / Sonntagslied (»Ringsum erschallt in Wald und Flur«)</name></title> goutirst und <title xml:id="title_ce2e4011-faba-4d37-a147-241121fd001a">componirst<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_sn0lk7uo-qtvd-dhzx-3ikh-ccwdk2hc5jpj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100283" style="hidden">Sonntagslied (Sonntags) »Ringsum erschallt in Wald und Flur«, 28. Dezember 1834<idno type="MWV">K 84</idno><idno type="op">34/5</idno></name></title>, behagt mir – bitte schick mirs bald, und vergiß nicht <title xml:id="title_1d3da5fe-7de5-4a3f-995d-ba432b247260">die <hi rend="latintype">Bendemann</hi>sche Zeichnung<name key="PSN0109806" style="hidden" type="author">Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811–1889)</name><name key="CRT0108126" style="hidden" type="art">Einsames Mädchen am Sonntag</name></title> – dergleichen ist gar zu hübsch. Ich habe <title xml:id="title_b00b58ab-837f-4100-89f5-b15958df33bf">das Lied<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name><name key="CRT0109543" style="hidden" type="literature">Sonntag (»Es hallt ringsum in Wald und Flur«) / Sonntagslied (»Ringsum erschallt in Wald und Flur«)</name></title> so schnell und mit einemmale gemacht, daß es mir schon deshalb apart gefällt. – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2caed57c-4dba-44b2-995c-0e5cca3aebf7">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName></hi> wollen nächstens ordentlich schreiben – aber <persName xml:id="persName_755c38b0-9ece-43ef-9f97-86001b767403">Madam <hi rend="latintype">M</hi>.<name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName> hält erst ihre vorläufige Rede, wie es sehr gütig von Dir, einem Mann von solchem Beruf, wäre, überall uns zu schreiben, und daß Du Dir nie Vorwürfe machen müßtest thätest Du es mal nicht; kurz sie ist generöser und aufopfernder wie ich. Aus ihrem Briefe höre ich, wie Du über Dein Herkommen gesinnt bist, das ist wohl das minor und verminderte Septimen Wesen, und hat mich allerdings erschreckt. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen Dir nicht zuzureden, – hierin wollte ich aufopfernd und nicht egoistisch verfahren oder doch aussehen – ich kam mir kaum Manns genug vor um meinen Antheil an Deinem Hierseyn in Anspruch zu nehmen – aber hols der Teufel, ich bin doch egoistisch und wills seyn, und wünsche laut, ich wollte Du kämst, kämst bald, bliebst lange, und amüsirtest mich. Am Ende bin ich ja doch der Aelteste, der verlangen kann, daß man ihm einigen Spaß vormacht. Alle Freiheit sollst Du nebenbei haben, – komm und bedenke allein, daß Du mir <title xml:id="title_05fc6c95-5c49-4e95-9266-232db62061b1">Dein ganzes Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_dbps6w7v-xfoy-7be5-crcm-vqkmm2diklrm"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> vorspielen mußt, und dann <title xml:id="title_731ce765-3a7e-4ecd-a35e-f4b369a8bab8">die neuen Sinfonien<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mxgs85ku-0bhq-dpzf-2yk4-bc1jjru1yn0z"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100342" style="hidden">Sinfonie A-Dur (»Italienische«) für Orchester, [Ende 1830] bis 13. März 1833; [Juni 1834 bis Anfang 1835]<idno type="MWV">N 16</idno><idno type="op">90</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nhrupej1-oj8n-rc95-5ptw-vz5vohlt2sdf"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100344" style="hidden">Sinfonie Nr. 3 a-Moll (»Schottische«) für Orchester, 30. Juli 1829; [ca. 1841] bis 20. Januar 1842<idno type="MWV">N 18</idno><idno type="op">56</idno></name></title>. Ich werde viel gefragt, ob Du kämst, und bekenne mich immer hoffend. Und wills nicht anders gehen, so komm auf 14. Tage, – sage Dir, und wenn Du willst der Welt; ich muß meine Freunde, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_25e81e96-5223-454b-95ce-191cc5f73067">Moscheles<name key="PSN0113434" style="hidden" type="person">Moscheles, Familie von → Ignaz M.</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_bd385403-0a89-4a4f-b7cb-18d5a0cb2a2c">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden" type="person">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2dbb98fb-b31f-4219-8e7d-958a186785ce">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName></hi> besuchen, ich habe mit den Leuten zu reden und bin ihnen obendrein die Gegenvisite schuldig.</p> <p>Laß Dir klagen, wie ich in den letzten Tagen kein Mensch war. Wir haben unsere Acten, – den ganzen Vorrath seit 1714, – in 103. großen Schränken, die mußten in ein anderes <hi rend="latintype">Local</hi> gebracht werden, und da habe ich von <date cert="high" when="1835-01-29" xml:id="date_649ec930-0433-4961-8142-3d4bf69dcbac">Donnerstag</date> bis <date cert="high" when="1835-02-02" xml:id="date_91a6f79a-a527-4ef2-93a0-d965a891a863">gestern Nachmittag</date> mit superintendiren müssen. Das ist eben so langweilig wie stupid gewesen, und hat mir, außer Zeitverlust, nichts eingebracht als die Leichtigkeit Abends einzuschlafen wie man eine Hand umdreht. Jetzt quillen meine netteren Gedanken wieder vor, und in Kurzem bin ich wieder warm und pulsire wieder als denkender <hi rend="latintype">Gentleman</hi>. Das Erste und Beste davon soll Alles den <hi rend="latintype">Potsdamer</hi> Versen zugewandt<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>werden, – (<hi rend="latintype">Potsdamer</hi> Verse, – das klingt mir sehr komisch.) Deine Idee ist gewiß gut und die beste, – in der nächsten klaren Morgenstunde ruminire ichs, und schicke Dir gleich was ich machen kann. Wie gern, das weißt Du. – Daß ich jetzt keine Verse beilegen kann, kränkt mich doch – ohne die stupide ActenZieherei wärs auch wohl gekommen. Hab ich doch Stammbaumsverse derweilen gemacht, – zart und zierlich, ich schriebe sie gleich hierher; aber ich lasse mich hängen wenn ich sie noch weiß – das kommt wohl noch vom gestrigen Champagner.</p> <p>So gehts mir auch heute mit der Politik – sie dämmert mir aschgrau und regenfarben vor den Augen herum. Dazu kommt, daß jetzt Windstille ist, die Wahlen vorüber – <placeName xml:id="placeName_ea10b103-64cb-459f-ae15-f867fa12b59d">das Parlament<name key="NST0103878" style="hidden" subtype="" type="institution">Parlament des Vereinigten Königreichs</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> erst in 3 Wochen. Mit den Wahlen ists ohngefähr so:</p> <p> <table cols="2" rows="5"> <row> <cell><hi rend="latintype">Anti-Ministerialists</hi> (welch dummer Ausdruck)</cell> <cell>370.</cell> </row> <row> <cell><hi rend="latintype">Ministerialists</hi></cell> <cell>237.</cell> </row> <row> <cell><hi rend="latintype">Doubtful</hi></cell> <cell>51.</cell> </row> <row> <cell></cell> <cell>___</cell> </row> <row> <cell></cell> <cell>658.</cell> </row> </table> </p> <p>So giebts der <hi rend="latintype">Spectator</hi>, und der <hi rend="latintype">Morning Chronicle</hi> glaubts, und billigts als richtig. In den <hi rend="latintype">Doubtfulls</hi> ist <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_153f1dc0-bca3-4e8e-afb8-aa94bfe53273">Lord Stanley<name key="PSN0115066" style="hidden" type="person">Stanley, Edward George Geoffrey Smith 14th Earl of Derby (1799-1869)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_99ac9548-6b55-4f58-9a0f-a896a0e5325a">Sir James Graham<name key="PSN0111506" style="hidden" type="person">Graham, James 3rd Duke of Montrose (1755-1836)</name></persName></hi> und mancher angesehene Mann, der sonst für einen ganz liberalen Bewegungsmenschen galt – sogar <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8a74201a-6526-4cda-8493-701ab4cbe4e2">Sir Francis Burdett<name key="PSN0118770" style="hidden" type="person">Burdett, Sir Francis 5th Baronet (1770-1844)</name></persName></hi> scheint dazu zu gehören, er hat sich überall nicht recht <hi n="1" rend="underline">gegen</hi> die Minister erklären wollen, – so vergeht der Welt Herrlichkeit und Reputation. Alles kommt darauf an, daß diese Gruppe der <hi rend="latintype">Doubtfulls</hi>, – die man wahrscheinlich später als <hi rend="latintype">Lord Stanleys Party</hi> bezeichnen wird, nicht zu zahlreich wird – denn sie wirft bestimmt in vielen Maaßregeln der <hi rend="latintype">Torys</hi> ihr ganzes Gewicht auf ihre Seite, so namentlich gleich zu Anfang, wenn der <hi rend="latintype">Speaker</hi> gewählt und dann, wenn die Adresse votirt wird. Jetzt ist die <hi rend="latintype">Speaker</hi>-Wahl der Haupt- und erste Angriff, eine wahre Probe. Eine Correspondenz zwischen <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1256d626-a271-4852-8741-0d821988ad78">Lord John Russel<name key="PSN0118037" style="hidden" type="person">Russell, John (seit 1861) 1st Earl Russell (1792-1878)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_6c889dcb-6fea-4ccc-9a91-f175ad992b34">Mr Abercrombie<name key="PSN0118760" style="hidden" type="person">Abercromby, James (seit 1839) 1st Baron Dunfermline (1776-1858)</name></persName></hi> ist bekannt gemacht, worin sich letzterer bereit erklärt, Candidat zur <hi rend="latintype">Speaker</hi>schaft zu werden. Er ist höchst angesehen, <hi n="1" rend="underline">war</hi> <hi rend="latintype">Lord Chief Baron of Scotland</hi>, und später, im <persName xml:id="persName_101d765a-82bb-44cf-9d2e-a79d8e8c7966"><hi rend="latintype">Melbourne</hi>schen<name key="PSN0113197" style="hidden" type="person">Melbourne, William Lamb 2nd Viscount of (1779-1848)</name></persName> Ministerium, <hi rend="latintype">Master of the Mint</hi>, – die <hi rend="latintype">Times</hi>, die jetzt auf ihn schimpft, pries ihn früher überaus, in einem Odem mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_02f2274f-208e-488e-ab84-4c1cbca0ad9f">Lord Durham<name key="PSN0110794" style="hidden" type="person">Durham, John George Lambton (seit 1833) 1st Earl of D. (1792-1840)</name></persName></hi>. Die <hi rend="latintype">Whigs</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_00050686-7065-4f86-a14a-f964147b2b8f" xml:lang="de">Whigs – siehe Kommentar zu Z.: tories.</note> selber sind aber des Erfolges gar nicht gewiß – ein Intimer von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_afba069d-6cf6-4f64-906f-f110e5de6b20">Spring Rice<name key="PSN0115043" style="hidden" type="person">Spring Rice, Thomas (seit 1839) 1st Baron Monteagle of Brandon (1790-1866)</name></persName></hi>, den ich am <date cert="high" when="1835-02-01" xml:id="date_c6377be0-333e-4924-a2b4-58c860bd7086">Sonntag</date> bei der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_364847aa-d1c4-4aef-8d67-acf7dc0c3e83">Austin<name key="PSN0109592" style="hidden" type="person">Austin, Sarah (1793-1867)</name></persName></hi> traf, und den ich fragte, ob denn die <hi rend="latintype">Whigs</hi> ihre Kräfte zu dem Zweck nicht genau ausgemittelt hätten, erklärte das für unmöglich – es seyen 150. <hi rend="latintype">Members</hi> da, deren Meinung noch gar nicht ermittelt werden könne. – <hi rend="latintype">It’s a doubtful move</hi> sagte er. Einstweilen hämmern die liberalen Blätter weidlich auf den alten <hi rend="latintype">Speaker</hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_06100d69-59b7-4d1b-9cfb-a4c299aa281e">Sir Charles Manners Sutton<name key="PSN0113056" style="hidden" type="person">Manners-Sutton, Charles 1st Viscount Canterbury (1780-1845)</name></persName></hi>, los, der freilich ein arger <hi rend="latintype">tory</hi> ist, – sie haben ihm nachgerechnet, wie viel mal er mit den <hi rend="latintype">tories</hi> im <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_2926d94d-3575-4bce-aa9a-f42afc93bb09">Privy Council<name key="NST0104555" style="hidden" subtype="" type="institution">Privy Council</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi> gesessen und gegessen hat, und alle seine Besuche bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a535e6de-c94d-437e-82e7-14d1574f8912">Peel<name key="PSN0113783" style="hidden" type="person">Peel, Sir Robert 2nd Baronet of Clanfield (1788-1850)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a9813434-97c7-427f-a81c-b5487f516367">Wellington<name key="PSN0115692" style="hidden" type="person">Wellesley, Arthur (seit 1814) 1st Duke of Wellington (1769-1852)</name></persName></hi> und dem andern Troß. – Bei den Wahlen ist das Glorioseste für die Reformer, daß <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d896179a-78e0-4baa-8f3f-9824f803e6bf">Sir George Murray<name key="PSN0118771" style="hidden" type="person">Murray, Sir George (1772-1846)</name></persName></hi>,<hi rend="latintype"> a Member of the Cabinet</hi>, in <hi rend="latintype">Perthshire</hi> geschlagen ist; – ein Aehnliches ist einem halben Dutzend vom <hi rend="latintype">Gouvernement</hi> begegnet, zwei <hi rend="latintype">Lords of the Admiralty</hi>, der Secretair derselben, <hi rend="latintype">Plante</hi>, ein anderer UnterStaatssekretär, – <hi rend="latintype">the Knight of Kerry</hi>, ein <hi rend="latintype">Lord of the Treasury</hi>. Dagegen hat <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_082679fc-0364-4610-ad5f-2cde52de3312">Fleming<name key="PSN0111076" style="hidden" type="person">Fleming, John Willis (1781-1844)</name></persName></hi>, <hi n="1" rend="underline">unser</hi> Freund <hi rend="latintype">Fl</hi>., <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_cf74784e-6384-4447-9578-d57090321b03">Lord Palmerston<name key="PSN0119086" style="hidden" type="person">Temple, Henry John 3rd Viscount Palmerston (1784-1865)</name></persName></hi> herausgeworfen! <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4947036a-5a25-4524-9923-0d822d31d4ac">Mr Crompton<name key="PSN0110504" style="hidden" type="person">Crompton of Sion Hill and Azerley, Joshua Samuel (1799-1881)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ec7fa6db-e802-4e23-b637-59e4e4ec1bca">Mary Alexanders<name key="PSN0110503" style="hidden" type="person">Crompton, Mary (1806-1867)</name></persName></hi> Eheherr, ist wieder <hi rend="latintype">Member</hi>, für <hi rend="latintype">Thirsk</hi>. – Er ist aber, vernahm ich zu meiner Verwunderung, ein Reformer. Die <hi rend="latintype">Whigs</hi> haben noch ein paar sehr gute Leute verloren. Im Ganzen sind sie schlechter gefahren wie mans hätte denken sollen, namentlich in den <hi rend="latintype">Counties</hi>. Die <hi rend="latintype">Tories</hi> haben wenigstens 100, und noch mehr, gewonnen. Sie verstehens besser, und haben sichs was Ordentliches kosten lassen. Es ist schändlich bestochen, unter allen Formen. Ein Candidat kommt zu einem <hi rend="latintype">Voter</hi>, der ein Barbier ist, – ehe er aber mal seine Offerten machen kann, sagt ihm der Barbier: <hi rend="latintype">I don’t shave under 12 ₤</hi>. – Natürlich kriegt er sie. – Dann haben die <hi rend="latintype">Whigs</hi> ihre <hi rend="latintype">Registration</hi> versäumt – es kann nämlich niemand stimmen, der diese <hi rend="latintype">Registration</hi>, die alle Jahr einmal vorkommt, und bei der er nachweisen muß daß er seine Abgaben berichtigt hat, die obendrein noch 1. Shilling kostet, nicht vorgenommen hat. In den <hi rend="latintype">Counties</hi> sind die Leute ungebildeter wie in den Städten, stehen obendrein unter dem Einfluß der großen Grundbesitzer der <hi rend="latintype">Gentry</hi>, dahinein greift wieder <hi rend="latintype">the Church</hi>, alles das schwärmt wieder für die Korngesetze, <seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>denen jede liberale Regierung entgegen seyn muß, vor den <hi rend="latintype">Radicals</hi> fürchten sich auch alle Leute wie vor einer Art ungekannter Seuche – kurz eins kommt da zum andern. – Die <hi rend="latintype">Tories</hi> suchen sich derweilen beliebt zu machen, das Innere vom <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_8e429b0f-3f3c-418f-a3fb-e57a42a1ab85">RegentsPark<name key="SGH0104554" style="hidden" subtype="" type="sight">Regent’s Park</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi> wird dem Publicum geöffnet, und die neue Straße von <placeName xml:id="placeName_5b2a06f3-71a9-4ec3-b821-07a7aafe51b5"><hi rend="latintype">Waterloo</hi> Brücke<name key="SGH0104556" style="hidden" subtype="" type="sight">Waterloo Bridge</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> ab wird lebhaft gepflastert, und der <hi rend="latintype">tory Standard</hi> sagt, da seht ihrs! Dagegen spricht man schon von Uneinigkeit im Cabinet, und behauptet <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_df65e5b5-94d1-40aa-a192-7a592f689a36">Sir G Murray<name key="PSN0118771" style="hidden" type="person">Murray, Sir George (1772-1846)</name></persName></hi> würde abgehen.</p> <p>Das alles ist jetzt nur kleiner Krieg, aber wie wirds losgehen und welch ein breites Drama wird abgespielt werden, wenn erst <placeName xml:id="placeName_b2ab8f5c-bf2a-4392-a812-f7c5b67a2fc5">das Parlament<name key="NST0103878" style="hidden" subtype="" type="institution">Parlament des Vereinigten Königreichs</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> sitzt! Schon das allein ists werth daß Du kommst. Du weißt schon daß es in der Nähe doch ein ganz Theil verständlicher ist. Die Vindication des vorigen Ministerii, die Erklärungen des neuen, und die ganze AngriffsTaktik der Opposition müssen unendlich interessant werden – daneben noch alle persönlichen Entwickelungen und Räthsellösungen – so z b. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_de536a19-81a2-48f4-b04c-b6d19e92d93e">Brougham<name key="PSN0110150" style="hidden" type="person">Brougham, Henry Peter (seit 1830) 1st Baron Brougham and Vaux (1778-1868)</name></persName></hi>, der, obgleich ein gefallner Engel, doch noch als psychologisch-historisches Studium prächtig sitzen wird.</p> <p>Die Grundlinien der <hi rend="latintype">ChurchReform</hi>, die die <hi rend="latintype">Tories</hi> schon fühlhörnerweis in die Welt geschickt haben, sind liberal genug, so liberal, daß sie die <hi rend="latintype">Ultratories</hi> – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_9b0a06e9-7e9a-4365-8fa7-a704ba844000">Roden<name key="PSN0118767" style="hidden" type="person">Roden, Robert Jocelyn (seit 1820) 3rd Earl of (1788-1870)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8439dafd-d229-4f13-b092-82c736f982bb">Sir Robert Inglis<name key="PSN0112172" style="hidden" type="person">Inglis, Sir Robert Harry 2nd Baronet (1786-1855)</name></persName></hi> und die Unversitäten, – gegen sich, und die Opposition für sich haben werden. Namentlich sollen <hi rend="latintype">Pluralities</hi> wegfallen, und die <hi rend="latintype">Livings</hi> äqualisirt werden – (mehr oder weniger) – wozu der Fonds aus den zu reducirenden CathedralPfründen gebraucht werden soll. Eben so sollen die Bischöfe im Einkommen mehr gleichgestellt werden. – Das Moralisch-Schändliche, was in alle diesem, in dieser Art zu Reformiren und Gesetze zu geben liegt, fühlen die Leute nicht – nirgends. Und das Unkluge, so immer nur aus der Noth eine Tugend zu machen, und nicht nach Principien zu handeln, bedenken sie nicht, – daß sie dadurch das Gesetzlose, die rohe Maße, <hi rend="latintype">the Pressure from without</hi>, wie es <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_63fd6e4d-6f13-4f06-afff-ff2b08e7ebfc">Grey<name key="PSN0111533" style="hidden" type="person">Grey, Charles (gen. Viscount Howick) (seit 1807) 2nd Earl of (1764-1845)</name></persName></hi> schön genannt hat – anerkennen und fördern, – daß der Stoß, durch den sich die Sache am Ende wieder richtet und ins Gleiche setzt, um so heftiger wird, je größer die Niederträchtigkeit war, die ihn eine Zeitlang aufhielt. – Die Lehre, die im Fall der <hi rend="latintype">tories</hi> 1830. nach den Julitagen liegt, ist vergeßen; – etwas Aehnliches wird nach Jahren wieder kommen, sollten sich die <hi rend="latintype">Tories</hi> bis dahin halten, – aber das Land wird nicht immer so wohlfeil abkommen. – Halten kann sich das jetzige Ministerium möglicherweise, das ist nicht zu leugnen, – namentlich wenns über die ersten 14 Tage der Sitzung wegkommt. Die Wetten darüber sind “even”, – über die <hi rend="latintype">Speaker</hi>wahl sind die <hi rend="latintype">odds</hi> für <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_5e09ae22-22fb-48a4-85af-610e1d049cd7">Sutton<name key="PSN0113056" style="hidden" type="person">Manners-Sutton, Charles 1st Viscount Canterbury (1780-1845)</name></persName></hi>. Dabei (bei <hi rend="latintype"><hi rend="bold">Sutton</hi></hi>) haben die <hi rend="latintype">Whigs</hi> den Nachtheil, daß sie ihre eigenen Worte freßen müssen, – sie hätten ihn zu Anfang des vorigen <placeName xml:id="placeName_12d7a8e4-4a50-4c2d-a9ab-de11f6b75816">Parlaments<name key="NST0103878" style="hidden" subtype="" type="institution">Parlament des Vereinigten Königreichs</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> nicht wieder wählen müßen.</p> <p>Habt Ihr denn schon ein andres Gerücht bei euch, das hier seit einiger Zeit umherzieht, und jetzt Gestalt gewinnen will – die Schwangerschaft der <persName xml:id="persName_7be84eb6-4ddd-40b6-8fee-ac3429fb7234">Königinn<name key="PSN0111575" style="hidden" type="person">Großbritannien, Irland und Hannover, Adelheid (Adelaide) Louise Theresa Caroline Amelia von (1792-1849)</name></persName>? Die <hi rend="latintype">Morning Post</hi> sagt <date cert="high" when="1835-02-02" xml:id="date_c09166f7-050f-4ffe-9881-cd31a5d83072">gestern</date>, sie hättens bisher, als nicht ausgemacht, nicht erwähnen mögen, aber jetzt müßten sie erklären daß sie es für wohlbegründet hielten. – Ich kann nicht sagen, daß ichs glaube, aber ich für meine Person wollte es wäre wahr, und es käme ein Prinz. – Nächstens werde ich mehr darüber wißen. –</p> <p><date cert="high" when="1835-02-02" xml:id="date_a682c2ea-33ab-4c65-ae88-1abfcb9ea05f">Gestern Abend</date> im <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_8a2a846a-42a5-4511-b116-250efab2cd22">Vocal Concert<name key="NST0104557" style="hidden" subtype="" type="institution">Vocal Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi> ist Dein <hi rend="latintype"><title xml:id="title_77ad8c42-ad9e-46c2-acea-33f195156fdd">Ave<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_q3rbv5pz-fjh6-ad3r-7x9v-7c7xsfgygorn"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name></title></hi> gemacht – unter dem Namen eines <hi rend="latintype">Motett</hi> und mit Englischen Worten von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f34faa92-6b9e-4826-97d6-bcc52d652d39">Taylor<name key="PSN0115273" style="hidden" type="person">Taylor, John Edward</name></persName></hi> untergelegt – oder untergestellt, wie man ein Bein unterstellt. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_7a6b5837-4b20-43da-8da1-b2d098310d9c">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName></hi> hats gehört, es wäre leidlich gewesen, aber zu roh, und zu wenig nüancirt. Hier die Worte: <hi rend="latintype">Holy holy, Lord God almighty! great is thy glory, great is thy Power! blessed be thy holy name by all in heaven &amp; earth. <hi n="1" rend="underline">Second Choir</hi> Great is thy Glory, great is thy power, Lord God of Israel! thy name be ever magnified! <hi n="1" rend="underline">First Choir</hi> We Ever before thee: hear thee our crying, merciful father! thy name be ever magnified. – Great is thy glory, Lord God of Israel – hear, o hear our humble Supplications, merciful father, hear thee our crying! Blessed be thy holy name by all in heaven &amp; earth – Amen!</hi> – Das mag Dir gefallen. Ich wette, das lateinische war ihm zu catholisch – der <hi rend="latintype">Lord God of Israel</hi> gefällt mir besonders – ich wollte, sie hättens noch von Posaunen begleiten laßen. – Neulich war <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_cf2873c5-5f61-4e7e-a47d-7b88a29877e7">Philh<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country><name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country><name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> TrialNight</hi>, wo es auch abscheulich herging – die Wuth die sie jetzt haben, <hi rend="latintype">native talent</hi> aus dem Dreck zu ziehen, ist zu langweilig. Eine <title xml:id="title_804b589e-d343-4a16-9a38-97cb036cd907">Sinfonie von <hi rend="latintype">Potter</hi><name key="PSN0113968" style="hidden" type="author">Potter, Philip Cipriani Hambly (1792–1871)</name><name key="CRT0112223" style="hidden" type="music">Sinfonie</name></title>, ledern, – eine <title xml:id="title_711c3e64-1434-4767-8b85-617a01d7dd69"><add place="above">ouvertüre<name key="PSN0112434" resp="writers_hand" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name></add> von <hi rend="latintype">Griesbach</hi><name key="PSN0116878" style="hidden" type="author">Griesbach, John Henry (1798–1875)</name><name key="CRT0112224" style="hidden" type="music">Ouvertüre</name></title>, gar nichts, – eine <title xml:id="title_5504f028-9aa5-46bd-a839-2ca98a934c77">Sinfonie von <hi rend="latintype">Lucas</hi><name key="PSN0112961" style="hidden" type="author">Lucas, Charles (1808–1869)</name><name key="CRT0112225" style="hidden" type="music">Sinfonie</name></title>, absurd und nicht zu glauben und lang wie ein jüdischer Festtag. Das einzige leichte, wohlthuend in seiner Mäßigkeit, gegen das Blechluxuriren und das verfluchte schreiende verminderte Wesen der Andern, war <title xml:id="title_c054898a-d147-4551-85eb-629aec6144a1"><hi rend="latintype">Moscheles</hi> Ouvertüre zur Jungfrau v <hi rend="latintype">Orleans</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110046" style="hidden" type="music">Ouverture à grand Orchestre de Jeanne d’Arc, Tragédie de Schiller F-Dur, op. 91</name></title>. Es hatte würklich einen guten Orchesterklang, Fülle und Wohllaut, mehr wie irgend etwas Andres von ihm. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ca333abe-4688-40e9-9c82-8fa640a54b57">Miss Horsley<name key="PSN0112105" style="hidden" type="person">Horsley, Frances Arabella (Fanny) → Thompson (1815-1849)</name></persName></hi> behauptet, es wäre <hi rend="latintype">something Mendelssohnian</hi> daran, – es erinnere etwas an <hi rend="latintype"><title xml:id="title_3554c80d-c79a-4394-93e6-5e1982a3a40a">Melusine<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_akeb7kkm-w8kk-jmlr-8joq-imwg5rbgj7wa"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name></title></hi>. Das mag nicht ohne seyn, – es ist kein geborgter Gedanke – reif, aber das Colorit <hi rend="latintype">pp</hi>. – Es ist vieles sehr hübsch in der <title xml:id="title_5c7ba4cc-eaa6-45eb-b956-80443c5db5b1">Ouvertüre<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110046" style="hidden" type="music">Ouverture à grand Orchestre de Jeanne d’Arc, Tragédie de Schiller F-Dur, op. 91</name></title>, aber ganz will sie mir doch nicht gefallen – es ist mir Manches zu chromatisch, im Kleinen, – die Phrase ist nicht breit genug, und kann sich darum nicht in einer Masse auslegen. Hätte ich nur Zeit, so führt ich das aus – nun muß ich wieder eilen. Das Stück gab Veranlassung zu einer hübschen Explication zwischen <persName xml:id="persName_6da9959e-ce64-4b2c-b5e5-5b8815254b64"><hi rend="latintype">M</hi>.<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> und mir, die ihm mein Herz noch bedeutend gewonnen hat – erinnere mich daran. – <title xml:id="title_73f698f5-fa27-4477-a71f-76b8255108eb">Die Carricaturen<name key="PSN0110730" style="hidden" type="author">Doyle, John (1797–1868)</name><name key="CRT0108603" style="hidden" type="art">Political Sketches</name></title> sollen nächsten erfolgen. So <title xml:id="title_d1c9613a-3046-42cf-a0a7-8087fdeef6bc">der Camerad<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name><name key="CRT0109525" style="hidden" type="music">Der gute Kamerad (Vertonung nach → Ludwig Uhland)</name></title>. – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_92f0a04b-73b0-48db-8685-e3708d4f3710">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden" type="person">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName></hi> sehe ich <date cert="high" when="1835-02-04" xml:id="date_ff04b7e8-23d6-4ff3-a3e1-066051a89259">heute Abend</date> bei der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a19be2c9-61b6-40e0-a452-4dc23d24e5c7">Austin<name key="PSN0109592" style="hidden" type="person">Austin, Sarah (1793-1867)</name></persName></hi> – wenn ihn nicht eine neue Erkältung abhält – sie kommen zu oft – seit einer Ewigkeit habe ich ihn nicht gesehen. – Ich fürchte er hat statt des alten abgewetzten Bündels schon wieder ein oder ein paar neue. Darin ist ihm doch nicht zu helfen. – <persName xml:id="persName_7d4537bf-428d-4aab-a1ec-80bdc6ab992c">Der herrliche Gleichgültige<name key="PSN0114578" style="hidden" type="person">Schlesinger, Daniel (1799-1839)</name></persName> der mir nicht begegnet ist? ich wollte Du könntest mir sagen wer es ist, ich weiß gar nicht worauf sichs beziehen kann. – <date cert="high" when="1835-02-04" xml:id="date_1c318819-b48b-472e-a363-0ee1548f4aca">Morgen</date> ist <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_12551e0b-3614-4dc4-9010-0e178b46598f">Sophys<name key="PSN0112108" style="hidden" type="person">Horsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894)</name></persName></hi> Geburtstag – da nehm ich Deine <title xml:id="title_c751dd7b-f60e-49c1-9bd2-63a1d15a8e0e"><hi rend="latintype">Webersche</hi> Partitur<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111255" style="hidden" type="music">Leyer und Schwerdt op. 42 (WeV H. 4)</name></title> mit heraus, und händige sie als Dein Geburtstgeschenk ein, – schreib aber vorher als Motto darauf: “die Lieder sind wirklich hinreißend schön, <title xml:id="title_3340789a-8ff9-40a9-9d25-bc174ca1a89e">die wilde Jagd<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111256" style="hidden" type="music">Lützows wilde Jagd op. 42/2 (WeV H. 4/1)</name></title> klingt wie Donnerwetter und Flintenschuß zusammen.” <hi rend="latintype">F. Mendelssohn B</hi> – ungedruckte Briefe. –</p> <p>Mir gefiels schon früher und immer noch. – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_32bad90d-6fac-4ada-ba3a-7da62feb61e4">Mrs Austin<name key="PSN0109592" style="hidden" type="person">Austin, Sarah (1793-1867)</name></persName></hi> fand ich neulich in Papier, – sie wäre auf die Idee gekommen, ihre Briefe – Briefe an sie – als Autographe zusammenzustellen, und das wäre intereßant – es wars auch, sehr hübsche Namen, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_39732d03-a38e-4c74-bf29-051d800857b7">Wellington<name key="PSN0115692" style="hidden" type="person">Wellesley, Arthur (seit 1814) 1st Duke of Wellington (1769-1852)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC"><persName xml:id="persName_b878061e-2045-4d70-b063-c2de229944fa">Sontberg<name key="PSN0119597" style="hidden" type="person">Sontberg, Herr</name></persName></unclear></hi> – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_705063a6-0feb-4d3a-bdae-0745c66f1efe">Pückler<name key="PSN0114023" style="hidden" type="person">Pückler-Muskau, Hermann Ludwig Heinrich (seit 1822) Fürst von (Pseud.: Semilasso, Der Verstorbene) (1785-1871)</name></persName></hi> – sie blättert weiter: <hi rend="latintype">here is our dear <persName xml:id="persName_25a1be76-e367-41cb-b25a-06639be41b26">Felix<name key="PSN0000001" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name></persName></hi>! – “<hi rend="latintype">Yours I got too</hi>” – sagte sie verbindlich: – <hi rend="latintype">what an honor</hi>! rief ich mit Erröthen – weiter hab ichs noch nicht gebracht. – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_332d7bad-4531-4d01-bbbe-6d479e48eccb">Taylors<name key="PSN0115264" style="hidden" type="person">Taylor, Familie von → John T.</name></persName></hi> sind <hi rend="latintype">in town</hi>, ich habe sie vor 6 Wochen besucht – sonst nicht weiter gesehn – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_eba5c8bd-85a3-472c-8ae3-47f50ad4798e">Susan<name key="PSN0115277" style="hidden" type="person">Taylor, Susan (Susanne) (1812-1841)</name></persName></hi> ist kränklich und war in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_ad25ab67-df0d-400f-9810-183fc56c0101">Brighton<settlement key="STM0103427" style="hidden" type="locality">Brighton</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi>. Wie Schade und Unrecht! – Wir sind ja aber auch kränklich, – Nun solls aber bald Frühling werden – und hoffentlich verspürst Dus in Deinen Gliedern und Liedern und meinen nächsten Lebenszeichen. Grüße die Deinen in <hi rend="latintype">Berlin</hi>. <seg type="closer">Bleibe mir gut.</seg> <seg type="signed">Dein <hi rend="latintype">CKl</hi>.</seg></p> </div> </body> </text></TEI>