gb-1835-01-12-01
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Berlin, 12. Januar 1835
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 3 Poststempel [BERLIN 5-6 / 12 / 1], [22 / 12 1 / No5], [N 1 / 16/ 1], Siegel.
Lea Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Zuerst schneide ich Dir in
ordregeschrieben ich verabfolgte also kein Geld, und schicke sie auch nicht bis Dus verlangst, P. mußte denn Deine schriftl.
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adresse. Hast Du denn Deine damaligen Auslagen ersetzt bekommen? oder
happily arrived.
Nie muß man jemandes Glück vorzeitig preisen; ich mache mirs beinah zum Vorwurf, über das Gelingen v. salon bezeichnet in dem die Trauung conferiren, mäßig und bescheiden in Anwendung seines Vermögens, das sehr bedeutend erscheinen würde, wenn es nicht zwischen nicht Kurator, indem das Testam. vor einigen Jahren, als wir die Familie nur wenig kannten, gemacht ist. 17 Geschwister, diesen allen hats nie gelingen wollen, zu etwas zu gelangen, er erhielt alle diese Familien und50 Familien. Das ist ein so ehrenwerther, da er in seinem Hause zwar gut und wohlhäbig aber nie mit Luxus lebte und sogar die équipage abschaffte, als er vor ein paar Jahren bedeutende Verluste erlitt. comptoir gezwungen sein wird und wieder in Thätigkeit kommt. Unter den Weibern und Kindern dort wird er mal schwach, hat sich aber sonst vortreffl. betragen, inexceptionably, sagen wir Engländer. – Dr. Petersencharlatan und spricht nie v. einer ihm gelungenen Kur!) Vaters bist Du dabei gewesen? mahnte mich der Sache nachzuforschen und so schrieb ich alle berühmten Aerzte consultirt, bei keinem Hülfe, und zuweilen nur den Trost gehört, daß sie alt bei dieser Krankheit werden könne. Im Okt. 33 wurde ihr hier wieder die Operation gemacht, sie verlor 15 Quart Waßer (früher oft 22 Q.) im Monat darauf befragte sie 5/4schlank, vergnügt, macht große Fußpartieen, singt aus voller Brust, und hat also die gegründetste Hoffnung, ganz gesund zu bleiben. Je l’ai vu mais je ne le crois pas, sagt Publikum. Ich aber hege nicht den kleinsten Zweifel an der Wahrheitsliebe meiner westphäl. hausbacknen, einfachen braven
Einige Scotts sollst Du haben, Söhnlein meines Herzens, Schade daß es nun keine Ueberraschung werden kann; ist auf Bestellung aber auch nicht übel. –
cour
somewhat hübscher geworden?
Berlin 12 Januar 1835. Zuerst schneide ich Dir in Papas Namen ein etwas brummiges Gesicht; warum? – Darum! H. Patschke meldete sich mit Abschrift der Nachtwandlerin Partitur und verlangte 20 rt 6 Sbg. Du hattest keine ordre geschrieben ich verabfolgte also kein Geld, und schicke sie auch nicht bis Dus verlangst, P. mußte denn Deine schriftl. ordre an Blum bringen. Die prinzl. Gelegenheit möcht ich aus eigennützigen Absichten auch nicht für fremde Zwecke benutzen, und um dem Düß. Theat. zu dienen, mir einen so angenehmen Weg versperren. Schreib also baldigst, und vermerke gehörig, ob die Kopie bezahlt und mit Post geschickt werden soll und an weßen adresse. Hast Du denn Deine damaligen Auslagen ersetzt bekommen? oder verkaufst schenkst Du der dortigen Bühne außer Zeit, Mühe, Verdruß auch noch Dein Geld? Deine lieben schönen großen Briefe sind happily arrived. Vater wollte Dir gleich heut wieder Text über den Text lesen, ist aber ausgefahren, denn wir haben gelindes heitres, vortreffl. Winterwetter. Nie muß man jemandes Glück vorzeitig preisen; ich mache mirs beinah zum Vorwurf, über das Gelingen v. Pauls Plänen gesprochen zu haben. Albertinens Vater ist vorgestern Abend gestorben, nachdem er 4 Tage zuvor auf d. neuen Promenade v. Schlage getroffen, hingefallen war, und der Familie ungeheuren Schreck und Trauer bereitet hatte. Er ist nur 56 Jahre geworden; und hatte den Morgen deßelben Tages eine Sommerwohnung in Charl. burg gemiethet, und den salon bezeichnet in dem die Trauung des jungen Paares Statt finden sollte. Die arme Alb. ist ganz vorzüglich gebeugt und gleichsam vernichtet, da sie nicht wie die Mutter Erleichterung in Trauer findet. Sie hat vor Kummer die Hälfte ihrer schönen Haarflechte verloren, was einen unläugbaren und rührenden Beweis des Eindrucks giebt, den das zarte Kind empfangen. Was man seitdem von dem Verstorbenen hört, gereicht ihm zu hohem Ruhm. Er besaß weder Geist noch Lebhaftigkeit oder besondere Gaben, er war aber in ungemeinem Grade wohlthätig und klug im Erwerben und in dem viel schwererern conferiren, mäßig und bescheiden in Anwendung seines Vermögens, das sehr bedeutend erscheinen würde, wenn es nicht zwischen der Wittwe und 9 Kindern eingetheilt werden müßte. Auch die Enkel sollen wie ich höre, Antheil bekommen. Zum Glück ist Vater da einmal nicht Kurator, indem das Testam. vor einigen Jahren, als wir die Familie nur wenig kannten, gemacht ist. H. hat 17 Geschwister, diesen allen hats nie gelingen wollen, zu etwas zu gelangen, er erhielt alle diese Familien und wie man sagt, im Ganzen 50 Familien. Das ist ein so ehrenwerther, da er in seinem Hause zwar gut und wohlhäbig aber nie mit Luxus lebte und sogar die équipage abschaffte, als er vor ein paar Jahren bedeutende Verluste erlitt. Alexander ist vor 2 Tagen in Geschäften nach Wien gereist, und obgleich Paul sehr betrübt sein wird, ferner nicht einen großen Theil des Tags bei der Braut sein zu können, halte ichs für einen glückl. Zufall, daß er zum comptoir gezwungen sein wird und wieder in Thätigkeit kommt. Unter den Weibern und Kindern dort wird er mal schwach, hat sich aber sonst vortreffl. betragen, inexceptionably, sagen wir Engländer. – Fanny hat ihre gestrige Musik abgesagt; Hensel wurde hingerufen, den Todten zu zeichnen, was ihm doppelt fatal als sonst war, da man (nur 15 Stunden nach dem Ableben) die Sektion vorgenommen hatte. Außer Westphal waren nur noch Horn, Romberg und Oppert gerufen worden – dies bringt mich natürl. wieder auf Homöop., lieber Felix! und da möchte ich Dir ein sehr glänzendes Beispiel einer ihrer Zeitungen erzählen, obgleich Du wie die Meisten, vermuthl. ungläubig bist. Die Leute haben jetzt hier durchaus kein Vertrauen zu irgend Alloöp., geben sich aber der Gegenparthei nur dann hin, wenn sie sonst keine Rettung sehen. Du erinnerst Dich vielleicht der schreckl. Waßersucht der Dr. Petersen. Ich hörte sie sei ganz durch Stüler genesen (nicht v. ihm, denn er ist wie Du so eine Art umgekehrter charlatan und spricht nie v. einer ihm gelungenen Kur!) Vaters bist Du dabei gewesen? mahnte mich der Sache nachzuforschen und so schrieb ich der Mutter, die mir gleich schriftl. alles bestätigte, und mich eben besuchte um mir genauere Aufschlüße zu geben. Die Petersen hat 17 Jahre die Waßers. gehabt, und ist 14 Jahre hinter einander gezapft worden, hat sowohl hier als in Bonn, Heidelberg, Darmstadt etc. alle berühmten Aerzte consultirt, bei keinem Hülfe, und zuweilen nur den Trost gehört, daß sie alt bei dieser Krankheit werden könne. Im Okt. 33 wurde ihr hier wieder die Operation gemacht, sie verlor 15 Quart Waßer (früher oft 22 Q. ) im Monat darauf befragte sie Stüler, der ihr nicht bestimmt Heilung versprach, aber es versuchen wollte. Seitdem sind über 5/4 Jahre vergangen; es zeigt sich keine Spur, sie ist wieder schlank, vergnügt, macht große Fußpartieen, singt aus voller Brust, und hat also die gegründetste Hoffnung, ganz gesund zu bleiben. Je l’ai vu mais je ne le crois pas, sagt Publikum. Ich aber hege nicht den kleinsten Zweifel an der Wahrheitsliebe meiner westphäl. hausbacknen, einfachen braven Kriegsräthin Kramer, die mir alles umständlichst in Herzensfreude berichtete. Gott schenke dieser sanften, gütigen, geistigen Methode, die alle Kranken individualisirt, und nicht bläu zuhaut und um sich schlägt wie die alte, Gedeihen und Vertrauen der Menschen. – Stosch sah mich neulich bei Vater; sein Blick schien zu fragen, ob ichs selbst sei? Denn nach dem abgeschlagenen Sturm seiner Igel am Herzen glaubte er mich 8 Tage darauf ein Kind des Todes. Einige Scotts sollst Du haben, Söhnlein meines Herzens, Schade daß es nun keine Ueberraschung werden kann; ist auf Bestellung aber auch nicht übel. – Schlesinger will Fannys Lieder verlegen. – Als Mäuschen hätt ich Dich bei der Prinzeßcour sehen mögen. Aller Nimbus verschwindet in der Nähe, nicht wahr? – Heut Abend sind wir zu Julchens Geburtstag bei Mar. S. ; Vater zum 1mal Abends aus dem Hause. – Was macht Dein Klavierspiel? ich weiß auch gar nicht was im letzten Konc. gegeben wurde? Sei pünktl., umständl. ! Vater jammert nach einer Oper v. Dir. Ist Kl. noch immer faul? wie stehts mit der Reise nach L. ? Sebast. schmiert jetzt alle Papiere voll; es sind Briefe an Dich. Dein strauchelnder Reiter ist schön, wie kann man so gut mit der leblosen und so schlecht mit der lebendigen umgehen? Leb wohl und glückl. ! Was machen die Ohren? und das Haar? bist Du somewhat hübscher geworden? Leb wohl, Seelenlamm!
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Er besaß weder Geist noch Lebhaftigkeit oder besondere Gaben, er war aber in ungemeinem Grade wohlthätig und klug im Erwerben und in dem viel schwererern <hi rend="latintype">conferiren</hi>, mäßig und bescheiden in Anwendung seines Vermögens, das sehr bedeutend erscheinen würde, wenn es nicht zwischen <persName xml:id="persName_3eb3324a-4976-4409-851b-cf08b56c97e3">der Wittwe<name key="PSN0111818" style="hidden" type="person">Heine, Henriette (Jette, Jitel) (1785-1845)</name></persName> und 9 Kindern eingetheilt werden müßte. Auch die Enkel sollen wie ich höre, Antheil bekommen. Zum Glück ist <persName xml:id="persName_9be07e6d-0925-4dd4-81e4-c1f6beb0d06a">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> da einmal <hi n="1" rend="underline">nicht</hi> Kurator, indem das Testam. vor einigen Jahren, als wir die Familie nur wenig kannten, gemacht ist. <persName xml:id="persName_2c7c3e6b-bf64-44a2-b058-365dde77c95c">H.<name key="PSN0117007" style="hidden" type="person">Heine, Heinrich Carl (bis 1812: Henoch Calmon) (1775-1835)</name></persName> hat <hi n="1" rend="underline">17</hi> Geschwister, diesen allen hats nie gelingen wollen, zu etwas zu gelangen, er erhielt alle diese Familien und<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> wie man sagt, im Ganzen <hi n="1" rend="underline">50</hi> Familien. Das ist ein so ehrenwerther, da er in seinem Hause zwar gut und wohlhäbig aber nie mit Luxus lebte und sogar die <hi rend="latintype">équipage</hi> abschaffte, als er vor ein paar Jahren bedeutende Verluste erlitt. <persName xml:id="persName_28a35d09-10e6-40d5-aa77-d135276c918a">Alexander<name key="PSN0113213" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName> ist vor 2 Tagen in Geschäften nach <placeName xml:id="placeName_63344487-ca1e-4271-827b-28da543ec569">Wien<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName> gereist, und obgleich <persName xml:id="persName_bb7af252-bb65-4146-90f9-b5d553df78d0">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> sehr betrübt sein wird, ferner nicht einen großen Theil des Tags bei <persName xml:id="persName_089d1351-3951-4ca7-a09c-625827df57ba">der Braut<name key="PSN0117011" style="hidden" type="person">Heine, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> sein zu können, halte ichs für einen glückl. Zufall, daß er zum <hi rend="latintype">comptoir</hi> <hi n="1" rend="underline">gezwungen</hi> sein wird und wieder in Thätigkeit kommt. Unter den Weibern und Kindern dort wird er mal schwach, hat sich aber sonst vortreffl. betragen, <hi rend="latintype">inexceptionably</hi>, sagen wir Engländer. – <persName xml:id="persName_d54714de-0ee2-4d7e-9ada-2e8d06898272">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> hat ihre <placeName xml:id="placeName_770b0b05-a276-46f8-ac4a-c7979094ab69">gestrige Musik<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> abgesagt; <persName xml:id="persName_0027d34e-e4e3-46cd-b474-511654eeb32d">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> wurde hingerufen, <persName xml:id="persName_3f7bdb6a-d494-44ab-8457-a2d488072145">den Todten<name key="PSN0117007" style="hidden" type="person">Heine, Heinrich Carl (bis 1812: Henoch Calmon) (1775-1835)</name></persName> zu zeichnen, was ihm doppelt fatal als sonst war, da man (nur 15 Stunden nach dem Ableben) die Sektion vorgenommen hatte. Außer <persName xml:id="persName_8e91ddfb-48ea-4c4b-9af3-c05888fa6ea6">Westphal<name key="PSN0118613" style="hidden" type="person">Westphal, Otto Carl Friedrich (1800-1879)</name></persName> waren nur noch <persName xml:id="persName_2309d90c-a525-45e4-a91d-c25c7ceb313c">Horn<name key="PSN0112088" style="hidden" type="person">Horn, Anton Ludwig Ernst (1774-1848)</name></persName>, <persName xml:id="persName_95441e7a-35af-4501-b254-7d8e00bae0c1">Romberg<name key="PSN0119520" style="hidden" type="person">Romberg, Moritz Heinrich (1795-1873)</name></persName> und <persName xml:id="persName_8abbc878-60b9-4a23-a7c2-322cefdaab08">Oppert<name key="PSN0119519" style="hidden" type="person">Oppert (urspr. Oppenheimer), Carl Gustav Theodor (1793-1844)</name></persName> gerufen worden – dies bringt mich natürl. wieder auf Homöop., lieber Felix! und da möchte ich Dir ein sehr glänzendes Beispiel einer ihrer Zeitungen erzählen, obgleich Du wie die Meisten, vermuthl. ungläubig bist. Die Leute haben jetzt hier durchaus kein Vertrauen zu irgend Alloöp., geben sich aber der Gegenparthei nur dann hin, wenn sie sonst keine Rettung sehen. Du erinnerst Dich vielleicht der schreckl. Waßersucht der <persName xml:id="persName_c0b2a338-cf99-4fe1-a5c1-baa616f12795"><hi rend="latintype">Dr</hi>. Petersen<name key="PSN0119522" style="hidden" type="person">Petersen, Frau</name></persName>. Ich hörte sie sei ganz durch <persName xml:id="persName_0ab8e869-9b17-4331-b751-39b4cd08b041">Stüler<name key="PSN0115191" style="hidden" type="person">Stüler, Gottfried Wilhelm (1798-1838)</name></persName> genesen (nicht v. ihm, denn er ist wie Du so eine Art umgekehrter <hi rend="latintype">charlatan</hi> und spricht nie v. einer ihm gelungenen Kur!) Vaters bist Du dabei gewesen? mahnte mich der Sache nachzuforschen und so schrieb ich <persName xml:id="persName_717e8da0-7136-49e4-b0dd-ee3727b25d64">der Mutter<name key="PSN0119521" style="hidden" type="person">Kramer, Frau</name></persName>, die mir gleich schriftl. alles bestätigte, und mich eben besuchte um mir genauere Aufschlüße zu geben. Die Petersen hat 17 Jahre die Waßers. gehabt, und ist 14 Jahre hinter einander gezapft worden, hat sowohl hier als in Bonn, Heidelberg, Darmstadt etc. <hi n="1" rend="underline">alle</hi> berühmten Aerzte <hi rend="latintype">consultirt</hi>, bei keinem Hülfe, und zuweilen nur den Trost gehört, daß sie alt bei dieser Krankheit werden könne. Im Okt. 33 wurde ihr hier wieder die Operation gemacht, sie verlor 15 Quart Waßer (früher oft 22 Q.) im Monat darauf befragte sie <persName xml:id="persName_1625d7dc-fded-4418-a9a0-406087ad3b1c">Stüler<name key="PSN0115191" style="hidden" type="person">Stüler, Gottfried Wilhelm (1798-1838)</name></persName>, der ihr nicht bestimmt Heilung versprach, aber es versuchen wollte. Seitdem sind über <formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">5</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">4</hi></formula> Jahre vergangen; es zeigt sich keine Spur, sie ist wieder <hi n="1" rend="underline">schlank</hi>, vergnügt, macht große Fußpartieen, singt aus voller Brust, und hat also die gegründetste Hoffnung, ganz gesund zu bleiben. <hi rend="latintype">Je l’ai vu mais je ne le crois pas</hi>, sagt Publikum. <hi n="1" rend="underline">Ich</hi> aber hege <hi n="1" rend="underline">nicht</hi> den kleinsten Zweifel an der Wahrheitsliebe meiner westphäl. hausbacknen, einfachen braven <persName xml:id="persName_b409584f-85fd-47f3-ba46-5247ead8a142">Kriegsräthin Kramer<name key="PSN0119521" style="hidden" type="person">Kramer, Frau</name></persName>, die mir alles umständlichst in<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Herzensfreude berichtete. Gott schenke dieser sanften, gütigen, geistigen Methode, die alle Kranken individualisirt, und nicht bläu zuhaut und um sich schlägt wie die alte, Gedeihen und Vertrauen der Menschen. – <persName xml:id="persName_b76322c8-96e0-4f35-9c5b-135e1368739f">Stosch<name key="PSN0115165" style="hidden" type="person">Stosch, August Wilhelm (seit 1823) von (1783-1860)</name></persName> sah mich neulich bei Vater; sein Blick schien zu fragen, ob ichs selbst sei? Denn nach dem abgeschlagenen Sturm seiner Igel am Herzen glaubte er mich 8 Tage darauf ein Kind des Todes.</p> <p>Einige <hi rend="latintype"><title xml:id="title_5a32c2c3-e3c7-4e15-8417-1bb33b6123ec">Scotts<name key="PSN0114821" style="hidden" type="author">Scott, (seit 1820) Sir Walter (1771–1832)</name><name key="CRT0110825" style="hidden" type="literature">Waverley Novels</name></title></hi> sollst Du haben, Söhnlein meines Herzens, Schade daß es nun keine Ueberraschung werden kann; ist auf Bestellung aber auch nicht übel. – <persName xml:id="persName_d7f072ec-c77f-49c3-87e7-c65db6b14617">Schlesinger<name key="PSN0114576" style="hidden" type="person">Schlesinger, Adolph Martin (bis 1812: Abraham Moses) (1769-1838)</name></persName> will <persName xml:id="persName_254eea86-5254-455a-bfdf-b2535637c822">Fannys<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> Lieder verlegen. – Als Mäuschen hätt ich Dich bei der <persName xml:id="persName_94d7052a-8b1d-4054-b3ce-8736042b7692">Prinzeß<hi rend="latintype">cour</hi><name key="PSN0113998" style="hidden" type="person">Preußen, Wilhelmine Luise von (gen. Prinzessin Friedrich) (1799-1882)</name></persName> sehen mögen. Aller Nimbus verschwindet in der Nähe, nicht wahr? – Heut Abend sind wir zu <persName xml:id="persName_315b235a-8803-44bd-8912-87baf0f7dc32">Julchens<name key="PSN0111974" style="hidden" type="person">Heyse, Julie (Julchen) Caroline Marie Henriette (bis 1812 Gela Salomon) (1787-1864)</name></persName> Geburtstag bei <persName xml:id="persName_4535c8c9-ede5-4bab-b5e5-35e18db423fa">Mar. S.<name key="PSN0114390" style="hidden" type="person">Saaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786-1868)</name></persName>; <persName xml:id="persName_659845a4-20a5-486b-a279-8eaeeb486973">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> zum 1mal Abends aus dem Hause. – Was macht Dein Klavierspiel? ich weiß auch gar nicht was im letzten Konc. gegeben wurde? Sei pünktl., umständl.! Vater jammert nach einer Oper v. Dir. Ist <persName xml:id="persName_2430a2a6-c7ae-469c-a0bf-8d4ba287d361">Kl.<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> noch immer faul? wie stehts mit der Reise nach <placeName xml:id="placeName_454c24f2-32c4-4971-83f8-39b4f99639a4">L.<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>?</p> <p><persName xml:id="persName_1001f7b3-d3cf-4c2d-ba37-bf39e11b8b9b">Sebast.<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> schmiert jetzt alle Papiere voll; es sind Briefe an Dich. Dein strauchelnder Reiter ist schön, wie kann man so gut mit der leblosen und so schlecht mit der lebendigen umgehen? Leb wohl und glückl.! Was machen die Ohren? und das Haar? bist Du <hi rend="latintype">somewhat</hi> hübscher geworden? <seg type="closer">Leb wohl, Seelenlamm!</seg> </p> </div> </body> </text></TEI>