]> Brief: gb-1834-12-26-01

gb-1834-12-26-01

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Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Berlin, 26. Dezember 1834 Ich war heut spät kaum aufgestanden, als sich Herr Mendelssohn und Mlle. Salomon melden ließen; unter ersterm dacht ich mir Arnold, deßen Unsichtbarkeit und Undankbarkeit mir grade beim Erwachen eingefallen waren. Eine Dame die ich Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 19. Dezember 1834 Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 3. Januar 1835 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 29/160. Autograph Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 26. Dezember 1834 Ich war heut spät kaum aufgestanden, als sich Herr Mendelssohn und Mlle. Salomon melden ließen; unter ersterm dacht ich mir Arnold, deßen Unsichtbarkeit und Undankbarkeit mir grade beim Erwachen eingefallen waren. Eine Dame die ich

1 Bl.: S. 1-2 Brieftext.

Lea Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

26. Dezember 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin, 26 Dec 1834.

Ich war heut spät kaum aufgestanden, als sich Herr MendelssohnMendelssohn, Arnold Maximilian Albrecht (1817-1854) und Mlle. Salomon melden ließen; unter ersterm dacht ich mir Arnold, deßen Unsichtbarkeit und Undankbarkeit mir grade beim Erwachen eingefallen waren. Eine Dame die ich nicht kenne, mochte ich aber unter so toilettenlosten Umständen nicht sehen, und so ließ ich mich eben entschuldigen, als VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) meynte, es könne ein Spaß dahinter stecken. Und so geschahs. – Herein traten SebHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898). und WaltDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887). als Braut und Bräutigam, erstrer in vollständigem Kostüm v. vor 30 Jahren, mit langschößiger Weste, kurzen Höschen, 1 Frack, und in der Schleifencravate 1 Brillant-Nadel; er sagte einige artige Verschen; der trotzige Neinsager Walter in weißseidnem Gewändchen mit Mirtenkranz und Sträußchen nahm sich sehr stattlich neben ihm aus. Nach einigen Augenblicken erbat sich Seb. die Erlaubniß aus, Kobold zu schießen. Du kannst Dir nichts Komischers und Tolleres denken. Das Ehepaar aus d. alten Zeiten hat ungeheuer gelacht. – FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) spielt eben Deine Fugen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_suo66gfc-yyjl-iylw-f86b-xq7y5mifhkuy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_manuscripts" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0101013" style="hidden">Zwei Fugen für Klavier, [vor dem 19. 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Für Belustigung sorgten die SchülerSchüler – August Kaselowsky, Heinrich Löwenstein, Julius Moser, Karl Wilhelm Pohlke, J. D. L. Franz Wagner; evtl. auch Eduard Ratti, C. F. Ferdinand Hüben und Karl Burggraf, alle 1834 Schüler Wilhelm Hensels. und PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874): das Bild Mirjam<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0112473" style="hidden" type="art">Mirjam, die Prophetin (Zeichnung 1834)</name>, womit sie HHensel, Wilhelm (1794-1861). überraschten, war im Idealen eben so prächtig als die komischen unübertreffl. Wenn ich noch 1 Zettel finde, erhältst Du diese, lieb Herz! Die Drehorgel und die menagerie waren einzig, und die Schluß Piramide eben so sinnreich als neu. Paul hat sich in dieser Erfindung mit Ruhm bedeckt, eben wie in der Wahl der Geschenke. Ich habe eine Fußdecke und engl. Schafwolle, VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) 1 Stock, DirchlDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859). 1 Thermom. in gothischer Fenstereinfaßung, Minna H.Hensel, Wilhelmine (Minna) (1802-1893) 1 Theeserviette, Fanny 1 Atlaspelerine mit cygne LuiseHensel, Johanne Albertine Louise (1764-1835) 1 Kasten mit AusschneideUtensilien – kurz unzählige Sachen, jeder der die Piramide bildete, hatte etwas um und an, grüne Zweige und Lichter schmückten das Ganze, kurz überraschend und allerliebst. – Fanny sah stupend aus als Mirjam, ich hätte nicht geglaubt, daß sie so schön erscheinen könnte. – Mein Herz, alle Augenblicke werd ich gestört, unter andern v. DevrientDevrient, Philipp Eduard (1801-1877) der Dich grüßt, verzeih also die Verwirrung dieser Zeilen. 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Dezember 1834 in Berlin. ist vorgestern Nacht gestorben, was PaulineHeine, Pauline Louise Albertine (1814-1879) wohl durch ihre Eltern näher erfahren wird. Er war Gottlob nicht krank, nur an Schwäche löschte er gleichsam aus. – Vater hat Brief v. Fr. v. KersdorfKerstorf, Friedrich Ferdinand Edler von (1803-1880) aus MünchenMünchenDeutschland, es liegt noch immer 1 alt Paket für Dich dort, melde uns od. ihr was damit geschehen solle. Vater meynt, wenns nicht als alte Wäsche enthalte, solltest du sie dort verschenken laßen. Leb wohl, Herz meines Herzens

            Berlin, 26 Dec 1834. Ich war heut spät kaum aufgestanden, als sich Herr Mendelssohn und Mlle. Salomon melden ließen; unter ersterm dacht ich mir Arnold, deßen Unsichtbarkeit und Undankbarkeit mir grade beim Erwachen eingefallen waren. Eine Dame die ich nicht kenne, mochte ich aber unter so toilettenlosten Umständen nicht sehen, und so ließ ich mich eben entschuldigen, als Vater meynte, es könne ein Spaß dahinter stecken. Und so geschahs. – Herein traten Seb. und Walt. als Braut und Bräutigam, erstrer in vollständigem Kostüm v. vor 30 Jahren, mit langschößiger Weste, kurzen Höschen, 1 Frack, und in der Schleifencravate 1 Brillant-Nadel; er sagte einige artige Verschen; der trotzige Neinsager Walter in weißseidnem Gewändchen mit Mirtenkranz und Sträußchen nahm sich sehr stattlich neben ihm aus. Nach einigen Augenblicken erbat sich Seb. die Erlaubniß aus, Kobold zu schießen. Du kannst Dir nichts Komischers und Tolleres denken. Das Ehepaar aus d. alten Zeiten hat ungeheuer gelacht. – Fanny spielt eben Deine Fugen zum 1. mal, so verrückt gings dieser Tage her. – Tausend Dank, mein goldner Junge, für Deine lieben, lieben Andenken; ich erhielt sie Vormittags und sie verhießen und gaben mir den angenehmsten Abend. – Du glaubst nicht, wie reich und glänzend das Fest bei uns ausfiel: Varnh., Gans, Erdmanns, Lafont, Lori und Sybel waren die einzigen Fremden, alles ist schön und paßend beschenkt worden; vor allem Fanny die neue Stühle, 1 Tisch, Zinkeimer, Gläser, 1 Toilettespiegel, Kunstsachen, 1 BlondenPelerine und Gott weiß was bekam. Für Belustigung sorgten die Schüler und Paul: das Bild Mirjam, womit sie H. überraschten, war im Idealen eben so prächtig als die komischen unübertreffl. Wenn ich noch 1 Zettel finde, erhältst Du diese, lieb Herz! Die Drehorgel und die menagerie waren einzig, und die Schluß Piramide eben so sinnreich als neu. Paul hat sich in dieser Erfindung mit Ruhm bedeckt, eben wie in der Wahl der Geschenke. Ich habe eine Fußdecke und engl. Schafwolle, Vater 1 Stock, Dirchl. 1 Thermom. in gothischer Fenstereinfaßung, Minna H. 1 Theeserviette, Fanny 1 Atlaspelerine mit cygne Luise 1 Kasten mit AusschneideUtensilien – kurz unzählige Sachen, jeder der die Piramide bildete, hatte etwas um und an, grüne Zweige und Lichter schmückten das Ganze, kurz überraschend und allerliebst. – Fanny sah stupend aus als Mirjam, ich hätte nicht geglaubt, daß sie so schön erscheinen könnte. – Mein Herz, alle Augenblicke werd ich gestört, unter andern v. Devrient der Dich grüßt, verzeih also die Verwirrung dieser Zeilen. Vater der im Begriff ist auszufahren, dankt dir herzl. für die Fugen ! Wir konnten wegen Störung erst eine hören. Da wir den Leuten heut das Ausgehen erlaubten, muß der Br. früh zur Post und Vater will ihn mitnehmen. – Der alte Friedländer ist vorgestern Nacht gestorben, was Pauline wohl durch ihre Eltern näher erfahren wird. Er war Gottlob nicht krank, nur an Schwäche löschte er gleichsam aus. – Vater hat Brief v. Fr. v. Kersdorf aus München, es liegt noch immer 1 alt Paket für Dich dort, melde uns od. ihr was damit geschehen solle. Vater meynt, wenns nicht als alte Wäsche enthalte, solltest du sie dort verschenken laßen. Leb wohl, Herz meines Herzens          
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Das Ehepaar aus d. alten Zeiten hat ungeheuer gelacht. – <persName xml:id="persName_3a43dc54-f0f5-4488-81b1-4b5f4c0df525">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> spielt eben <title xml:id="title_3f638f92-fa01-4455-a22c-bdea7a8950f8">Deine Fugen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_suo66gfc-yyjl-iylw-f86b-xq7y5mifhkuy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_manuscripts" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0101013" style="hidden">Zwei Fugen für Klavier, [vor dem 19. Dezember 1834]; enthält MWV U 106 und U105<idno type="MWV">SH 22</idno><idno type="op"></idno></name></title> zum 1. mal, so verrückt gings dieser Tage her. – Tausend Dank, mein goldner Junge, für Deine lieben, lieben Andenken; ich erhielt sie Vormittags und sie verhießen und gaben mir den angenehmsten Abend. – Du glaubst nicht, wie reich und glänzend das Fest bei uns ausfiel: <persName xml:id="persName_d70021ab-43d1-4a55-8f37-e3e0e171626f">Varnh<name key="PSN0115453" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)</name></persName>., <persName xml:id="persName_99ca1713-2e0e-4c6f-9341-1ac42757bffe">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName>, <persName xml:id="persName_7abc74f5-495a-4330-9470-c99378614e69">Erdmanns<name key="PSN0118816" style="hidden" type="person">Erdmann, Familie von → Johann Eduard E.</name></persName>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_5080fff1-8cce-4475-8f3d-0cf40f839e4d">Lafont<name key="PSN0112645" style="hidden" type="person">Lafont, Charles Philippe (1781-1839)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_e7ff3490-6035-4ed4-8bb6-725813d89844">Lori<name key="PSN0117448" style="hidden" type="person">Lory, Mathias Gabriel jun. (1784-1846)</name></persName></hi> und <persName xml:id="persName_803ea404-e966-4694-a563-66b17939a538">Sybel<name key="PSN0118398" style="hidden" type="person">Sybel, Heinrich Carl Ludolf von (1817-1895)</name></persName> waren die einzigen Fremden, alles ist schön und paßend beschenkt worden; vor allem <persName xml:id="persName_b73fc79d-51b6-414e-b6ea-39d19bcc6a1d">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> die neue Stühle, 1 Tisch, Zinkeimer, Gläser, 1 <hi rend="latintype">Toilette</hi>spiegel, Kunstsachen, 1 BlondenPelerine und Gott weiß was bekam. Für Belustigung sorgten die Schüler<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2b615f8b-8cc2-4af4-8b5c-947311ee8418" xml:lang="de">Schüler – August Kaselowsky, Heinrich Löwenstein, Julius Moser, Karl Wilhelm Pohlke, J. D. L. Franz Wagner; evtl. auch Eduard Ratti, C. F. Ferdinand Hüben und Karl Burggraf, alle 1834 Schüler Wilhelm Hensels.</note> und <persName xml:id="persName_5984de14-9382-478b-97d4-1d51312cb362">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName>: das <title xml:id="title_40ddf41c-6268-4fa7-8af1-7af5ee16c830">Bild Mirjam<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0112473" style="hidden" type="art">Mirjam, die Prophetin (Zeichnung 1834)</name></title>, womit sie <persName xml:id="persName_2d1becbc-6194-4990-ad28-b8274fb8311e">H<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>. überraschten, war im Idealen eben so prächtig als die komischen unübertreffl. Wenn ich noch 1 Zettel finde, erhältst Du diese, lieb Herz! Die Drehorgel und die <hi rend="latintype">menagerie</hi> waren einzig, und die Schluß Piramide eben so sinnreich als neu. Paul hat sich in dieser Erfindung mit Ruhm bedeckt, eben wie in der Wahl der Geschenke. Ich habe eine Fußdecke und engl. Schafwolle, <persName xml:id="persName_4c1916c7-0f0f-498b-8aea-a84ed21359b1">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> 1 Stock, <persName xml:id="persName_32b5f1ed-a2be-4b43-bb83-2e4a8e1606c6">Dirchl<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName>. 1 Thermom. in gothischer Fenstereinfaßung, <persName xml:id="persName_b49fc5be-a8df-47ea-b3da-31d7f09fcd00">Minna H.<name key="PSN0111900" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelmine (Minna) (1802-1893)</name></persName> 1 Theeserviette, Fanny 1 Atlas<hi rend="latintype">pelerine</hi> mit <hi rend="latintype">cygne</hi> <persName xml:id="persName_a67ad364-e3a8-4a9d-af88-b718e21ede4e">Luise<name key="PSN0111895" style="hidden" type="person">Hensel, Johanne Albertine Louise (1764-1835)</name></persName> 1 Kasten mit AusschneideUtensilien – kurz unzählige Sachen, jeder der die Piramide bildete, hatte etwas um und an, grüne Zweige und Lichter schmückten das Ganze, kurz überraschend und allerliebst. – Fanny sah <hi n="1" rend="underline">stupend</hi> aus als Mirjam, ich hätte nicht geglaubt, daß sie so schön erscheinen könnte. – Mein Herz, alle Augenblicke werd ich gestört, unter andern v. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_fc40b70e-9c04-49b2-bc15-997ecbee8be6">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden" type="person">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName></hi> der Dich grüßt, verzeih also die Verwirrung dieser Zeilen. Vater der im Begriff ist auszufahren, dankt dir herzl. für die <title xml:id="title_e923a98c-8392-4e73-ac7e-441915324561">Fugen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_1xjzkgsj-ddxm-mgeq-kljf-pqgeyu5aqkfa"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_manuscripts" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0101013" style="hidden">Zwei Fugen für Klavier, [vor dem 19. Dezember 1834]; enthält MWV U 106 und U105<idno type="MWV">SH 22</idno><idno type="op"></idno></name></title>!<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Wir konnten wegen Störung erst eine hören. Da wir den Leuten heut das Ausgehen erlaubten, muß der Br. früh zur Post und Vater will ihn mitnehmen. – Der alte <persName xml:id="persName_e80397c3-26d3-4e1d-937a-a6f9318cea57">Friedländer<name key="PSN0111198" style="hidden" type="person">Friedländer (Friedlaender), David Joachim (1750-1834)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_566e05c1-a910-4938-86c5-8299c2de20bb" xml:lang="de">Der alte Friedländer – Der Seidenfabrikant David Friedländer starb am 25. Dezember 1834 in Berlin.</note> ist vorgestern Nacht gestorben, was <persName xml:id="persName_d0be7a3e-8f7f-4cad-a9be-5c63f50af9a4">Pauline<name key="PSN0117011" style="hidden" type="person">Heine, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> wohl durch ihre Eltern näher erfahren wird. Er war Gottlob nicht krank, nur an Schwäche löschte er gleichsam aus. – Vater hat Brief v. Fr. v. <persName xml:id="persName_88f15784-0fb1-4c3a-84f3-898bfa5f8fe7">Kersdorf<name key="PSN0112359" style="hidden" type="person">Kerstorf, Friedrich Ferdinand Edler von (1803-1880)</name></persName> aus <placeName xml:id="placeName_70dbefa4-f43b-4c9e-85d0-f46db32162ae">München<settlement key="STM0100169" style="hidden" type="locality">München</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, es liegt noch immer 1 alt Paket für Dich dort, melde uns od. ihr was damit geschehen solle. Vater meynt, wenns nicht als alte Wäsche enthalte, solltest du sie dort verschenken laßen. <seg type="closer">Leb wohl, Herz meines Herzens</seg></p> </div> </body> </text></TEI>