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gb-1834-12-25-02

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Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Berlin, 25. Dezember 1834 Rechne mirs so froh an, daß ich Dir heut schreibe, wie ich Dir Deinen gestrigen Brief und Sendung, denn ich bin hundsmüde und matt von gestern, von Durcheinanderlaufen, Aufbauen, besonders von Lachen, so daß ich Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Rebecka Lejeune Dirichlet; Düsseldorf, 23. Dezember 1834 Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Düsseldorf, 2. Januar 1835 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 29/340. Autograph Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 25. Dezember 1834 Rechne mirs so froh an, daß ich Dir heut schreibe, wie ich Dir Deinen gestrigen Brief und Sendung, denn ich bin hundsmüde und matt von gestern, von Durcheinanderlaufen, Aufbauen, besonders von Lachen, so daß ich

1 Bl.: S. 1-2 Brieftext. Brief bricht mitten im Satz ab.

Rebecka Lejeune Dirichlet

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

25. Dezember 1834 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)counter-resetDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland deutsch
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Berlin den 25sten December.

Rechne mirs so froh an, daß ich Dir heut schreibe, wie ich Dir Deinen gestrigen Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1834-12-23-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Rebecka Lejeune Dirichlet; Düsseldorf, 23. Dezember 1834</name> und Sendung, denn ich bin hundsmüde und matt von gestern, von Durcheinanderlaufen, Aufbauen, besonders von Lachen, so daß ich heut, ersten Feiertag, nachdem ich meine Dankvisiten abgelegt habe, kein Glied mehr rühren kann. Aber einen frohen Abend haben wir gehabt, den sollst Du mitgenießen, sobald als möglich, und morgen wird schwerlich viel Geschriebenes geschrieben. Aus dem Anfang ersiehst Du, daß VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) sein wiederholtes Ausfahren gut bekommt, sonst wärs nicht so toll hergegangen. Also Bescherung. MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) mußte früh aufbauen, um ihren Tisch eine spanische Wand von einem Bettschirm ziehen, und dann Fanny und mir den Saal ziehen überlassen, während der Zeit schrieb ich unter Vaters dictée mit, ich kanns nicht leugnen, kindischer Weihnachtsagitation einen französischen Brief an Anna JoannaAlexander, Anna-Joanna (1793-1859), dann bauten wir folgendermaßen auf: Von der Thüre der grauen Stube bis zum mittleren Saalfenster stellten wir eine doppelte Reihe Weihnachtsbäume wie eine Allee auf, und zwischen 2 Bäumen immer einen Tisch auf welche die, zu einer Kategorie gehörenden Geschenke zusammengestellt wurden, die Tische waren mit Etiquets versehen, auf denen die Namen der Hauptläden, wo die Gegenstände gekauft waren, etwas verdreht mit Rosinen geschrieben waren, z. B. auf dem ersten Tisch rechts am Pfeiler der Nische stand der Kunsttisch mit dem Zettel: Julius Kur. Der Tisch war nicht lumpig: 9 Kupferstiche, die HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) seinen Schülern und SchülerinSchüler – August Kaselowsky, Heinrich Löwenstein, Julius Moser, Karl Wilhelm Pohlke, J. D. L. Franz Wagner; evtl. auch Eduard Ratti, C. F. Ferdinand Hüben und Karl Burggraf, alle 1834 Schüler Wilhelm Hensels. schenkte, eine große Landschaft v. <hi rend="latintype">Lori</hi>, Grindelwald<name key="PSN0117448" style="hidden" type="author">Lory, Mathias Gabriel jun. (1784–1846)</name><name key="CRT0111612" style="hidden" type="art">Grindelwald 1834</name>, v: mir, f. 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Hensel f. mich etc. etc., die meisten in goldenen Rahmen, dann kam ein Gipstisch, Tik genannt, auf welchem ich VarnhagenVarnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858) den Rauchschen Göthe<name key="PSN0114081" style="hidden" type="author">Rauch, Christian Daniel (1777–1857)</name><name key="CRT0110421" style="hidden" type="art">Johann Wolfgang von Goethe</name>, und Hensels Schülern in comp. einen antiken Kopf und mehrere dito Hände und Füße geschenkt hatte; ein Putztisch, ein Porzellan- ein Spielsachentisch in derselben Manier. 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Zuerst Prinz Eugenius.Prinz Eugenius – Eugen Franz, Prinz von Savoyen-Carignan war einer der bedeutendsten Feldherren des Habsburgerreiches DragonerDragoner – berittene Infanterie, die ihre Pferde primär zum Transport benutzen. mit Zöpfen, langen Nasen und einer Marketenderin

            Berlin den 25sten December. Rechne mirs so froh an, daß ich Dir heut schreibe, wie ich Dir Deinen gestrigen Brief und Sendung, denn ich bin hundsmüde und matt von gestern, von Durcheinanderlaufen, Aufbauen, besonders von Lachen, so daß ich heut, ersten Feiertag, nachdem ich meine Dankvisiten abgelegt habe, kein Glied mehr rühren kann. Aber einen frohen Abend haben wir gehabt, den sollst Du mitgenießen, sobald als möglich, und morgen wird schwerlich viel Geschriebenes geschrieben. Aus dem Anfang ersiehst Du, daß Vater sein wiederholtes Ausfahren gut bekommt, sonst wärs nicht so toll hergegangen. Also Bescherung. Mutter mußte früh aufbauen, um ihren Tisch eine spanische Wand von einem Bettschirm ziehen, und dann Fanny und mir den Saal ziehen überlassen, während der Zeit schrieb ich unter Vaters dictée mit, ich kanns nicht leugnen, kindischer Weihnachtsagitation einen französischen Brief an Anna Joanna, dann bauten wir folgendermaßen auf: Von der Thüre der grauen Stube bis zum mittleren Saalfenster stellten wir eine doppelte Reihe Weihnachtsbäume wie eine Allee auf, und zwischen 2 Bäumen immer einen Tisch auf welche die, zu einer Kategorie gehörenden Geschenke zusammengestellt wurden, die Tische waren mit Etiquets versehen, auf denen die Namen der Hauptläden, wo die Gegenstände gekauft waren, etwas verdreht mit Rosinen geschrieben waren, z. B. auf dem ersten Tisch rechts am Pfeiler der Nische stand der Kunsttisch mit dem Zettel: Julius Kur. Der Tisch war nicht lumpig: 9 Kupferstiche, die Hensel seinen Schülern und Schülerin schenkte, eine große Landschaft v. Lori, Grindelwald, v: mir, f. Dirichlet, Walters Portrait für die Eltern, Paul als Neuschatteler in ganzer Figur, das Gewehr präsentirend, unter ihm Amor den Bogen präsentirend, v. Hensel f. Albertine, ein Prachtexemplar der Bibel mit Stahlstichen v. Hensel f. mich etc. etc., die meisten in goldenen Rahmen, dann kam ein Gipstisch, Tik genannt, auf welchem ich Varnhagen den Rauchschen Göthe, und Hensels Schülern in comp. einen antiken Kopf und mehrere dito Hände und Füße geschenkt hatte; ein Putztisch, ein Porzellan- ein Spielsachentisch in derselben Manier. Nachdem wir hinlänglich bewundert worden waren, nahm Mutter Platz unter einem Regenschirm, den sie Dirichlet schenkte, und vertheilte von da aus jedem ein Geschenk, Fanny Stühle, mir englische Messer und Gabeln, Paul und Albertine eine englische Theemaschine, Vater eine Weste, Varnhagen eine Lampe etc., nachher theilte sie tropfenweise noch jedem ein Geschenk zu, so lange bis Paul im Hofkleide aus der Nische (Nota bene sie war verhängt, und an dem einen Pfeiler hing ein Transparent mit mit „Weihnachtsausstellung“) sprach einen Prolog, und theilte Zettel aus, ich hoffe, ich bekomme noch einen für Dich; Moser konnte wegen eines Todesfalls in seiner Familie nicht selbst sprechen, und kündigte lebende Bilder an. Zuerst Prinz Eugenius. Dragoner mit Zöpfen, langen Nasen und einer Marketenderin          
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(1784–1846)</name><name key="CRT0111612" style="hidden" type="art">Grindelwald 1834</name></title>, v: mir, f. <persName xml:id="persName_a378fbfe-5f07-42aa-af29-841ff00367fc">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName>, <title xml:id="title_fb9ddcc5-7b61-405a-b601-1b6614c6ab0c">Walters Portrait<name key="PSN0113449" style="hidden" type="author">Moser, Julius (1805–1879)</name><name key="CRT0112318" style="hidden" type="art">Walter Lejeune Dirichlet</name></title> für die <persName xml:id="persName_145e9cf5-5417-4bbc-9f33-1e99124061ea">Eltern<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>, <title xml:id="title_e3a51f0d-9c77-4f01-b9e5-4e6b7e2933f0">Paul als Neuschatteler in ganzer Figur, das Gewehr präsentirend<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0112479" style="hidden" type="art">Paul Mendelssohn Bartholdy im Militärornat (Zeichnung 1834, verschollen)</name></title>, unter ihm Amor den Bogen präsentirend, v. Hensel f. <persName xml:id="persName_f3577e0f-33aa-4637-92f2-eade2cc50c8a">Albertine<name key="PSN0117011" style="hidden" type="person">Heine, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName>, ein Prachtexemplar der Bibel mit Stahlstichen v. Hensel f. mich etc. etc., die meisten in goldenen Rahmen, dann kam ein Gipstisch, Tik genannt, auf welchem ich <persName xml:id="persName_f7c1e203-101f-49d9-9c05-5efe054b08bb">Varnhagen<name key="PSN0115453" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)</name></persName> den <title xml:id="title_07fed6ab-e474-466a-b684-1aac03ca8368">Rauchschen Göthe<name key="PSN0114081" style="hidden" type="author">Rauch, Christian Daniel (1777–1857)</name><name key="CRT0110421" style="hidden" type="art">Johann Wolfgang von Goethe</name></title>, und Hensels Schülern in <hi rend="latintype">comp</hi>. einen antiken Kopf und mehrere <hi rend="latintype">dito</hi> Hände und Füße geschenkt hatte; ein Putztisch, ein Porzellan- ein Spielsachentisch in derselben Manier. Nachdem wir <add place="above">hinlänglich<name key="PSN0110673" resp="writers_hand" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</name></add> bewundert worden waren, nahm <persName xml:id="persName_e586449f-4a85-4e9f-8ede-29e88b43b1f7">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> Platz unter einem Regenschirm, den sie <persName xml:id="persName_abc39ff1-63be-4bf1-a443-355f2d5e59ad">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> schenkte, und vertheilte von da aus jedem ein Geschenk, <persName xml:id="persName_c77e3ac6-5c92-4074-8ea0-e755465db13b">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> Stühle, mir englische Messer und Gabeln, <persName xml:id="persName_45a878d0-a10e-4c9b-97e5-c1b76b15011c">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName><seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> und <persName xml:id="persName_bf6c09b6-ba11-4a2d-bac1-6a06da8c8f6f">Albertine<name key="PSN0117011" style="hidden" type="person">Heine, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> eine englische Theemaschine, Vater eine Weste, <persName xml:id="persName_6fdf46a3-8651-48a8-8059-2989dca10664">Varnhagen<name key="PSN0115453" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)</name></persName> eine Lampe <hi rend="latintype">etc</hi>., nachher theilte sie tropfenweise noch jedem ein Geschenk zu, so lange bis Paul im Hofkleide aus der Nische (<hi rend="latintype">Nota bene</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_b2c6a902-f6ad-4111-af1f-cb458a9d3f7e" xml:lang="la ">Nota bene – lat. / ital., merke wohl.</note> sie war verhängt, und an dem einen Pfeiler hing ein Transparent mit mit „Weihnachtsausstellung“) sprach einen Prolog, und theilte Zettel aus, ich hoffe, ich bekomme noch einen für Dich; <persName xml:id="persName_d3b1ee97-b47a-464d-8a57-74223635d6e5">Moser<name key="PSN0113449" style="hidden" type="person">Moser, Julius (1805-1879)</name></persName> konnte wegen eines Todesfalls in seiner Familie nicht selbst sprechen, und kündigte lebende Bilder an. Zuerst Prinz Eugenius.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c1aac84a-f3c8-42b4-bd33-9a77f9ab58d3" xml:lang="de">Prinz Eugenius – Eugen Franz, Prinz von Savoyen-Carignan war einer der bedeutendsten Feldherren des Habsburgerreiches</note> Dragoner<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ff94cda9-e82e-49b9-bdeb-34a6a82a159d" xml:lang="de">Dragoner – berittene Infanterie, die ihre Pferde primär zum Transport benutzen.</note> mit Zöpfen, langen Nasen und einer Marketenderin </p> </div> </body> </text></TEI>