gb-1834-12-25-01
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Berlin, 30. November, 10., 23. und 25. Dezember 1834
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
2 Doppelbl.: S. 1-8 Brieftext.
Fanny Hensel, Sebastian Hensel, Wilhelm Hensel.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Ich habe eben Deine Uebersetzung von
Mir ist dieser Tage
Heut den Tag über hatte ich mancherlei Verdrießlichkeiten, und heut Nachmittag spielte ich 2 Trios durch, die ich mir, in bezug auf meine,
post festum.
Relation. brillant. Neun schöne Kupferstiche für die jungen Leute des Atteliers, eine allerliebste
Lory
Michel AngeloHand aufgeputzt hatte. Es war eine Fülle von schönen Sachen aller Art, wie wir sie glaub ich noch nicht beisammen gehabt haben. Die beiden anwesenden Fremden,
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, wurden beschenkt und und amüsirten sich vortrefflich. Nachdem alles gehörig betrachtet war, (Mutters allerliebsten Aufbau hinter einem Schirm wird sie Dir wol beschrieben haben) wurde weggeräumt,Lafont
et la chambre se constitua en théatre, dessen Schauplatz die Nische war. Der Zettel besagt das Weitere. Das erste Bild, worin sie sämmtlich in Kostüm mit Nasen erschienen, wurde von dem einstimmigen Chor, Prinz Eugen begleitet,
Dann kam der Heirathsantrag, von
,Kaselowsky
Den Bärentanz hat Dir
Auch wir hatten, insofern einen recht frohen Weihnachten, als sich die Angelegenheit mit dem
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Tausend Dank für das liebe
– 30sten Novbr. Ich habe eben Deine Uebersetzung von Byrons Gedicht wieder gelesen, und finde es durchaus besser als Theremins. Bis auf den Schluß, der bei Th. unendlich schöner, ja ich möchte sagen, schöner als bei Byron selbst ist. Du mußt suchen, es noch zu ändern, und mit, hell, aber ach! wie fern, zu schließen. Es liegt in dem Gedicht etwas Wunderbares, wie ich es fast nicht stärker ausgesprochen kenne. Es übt eine völlig magnetische Gewalt über mich aus, ich kann nicht wieder davon wegdenken. – Ich lerne ihn überhaupt jetzt kennen, zwar auf eine Weise die nicht die vortheilhafteste für einen Dichter ist, da ich seine Verse alle 8 Tage beim Lehrer lese, und mehr oder weniger mühsam verstehe. Allein was durch alle diese Prosa durchdringt, das ist die Gewalt seines Rythmus, der wunderbare Klang seiner Verse in dieser widerstrebenden Sprache, das ist das tiefpoetische seines ganzen Wesens. Mir ist dieser Tage sein Leben in die Hände gefallen, das ich lese, und das mich sehr interessirt. Es verdrießt mich immer wenn wir, auch über Kleinigkeiten, nicht zusammen kommen können. Ich habe, seitdem Du andrer Meinung warst, versucht, mit Kritik an Loewes Komposition jenes Byronschen Gedichts zu gehn, und kann es nicht, weil es mich jedesmal wieder rührt, wenn ich nur dran denke. Ich finde es so ganz träumerisch schön, so, ich kann mich nicht anders ausdrücken, entfernt klingend, so in den Sinn der Worte eingehend, daß es mich mit fortreißt, sobald ich dran mäkeln will. Fanny Hensel 10ten. Ich hatte dies Blatt an gefangen, mit dem Vorsatz, es gelegentlich, in guten Stunden, gar hinaus zu schreiben, und so sey es denn. Heut den Tag über hatte ich mancherlei Verdrießlichkeiten, und heut Nachmittag spielte ich 2 Trios durch, die ich mir, in bezug auf meine, Sonntag wieder anfangen sollenden Musiken hatte geben lassen, von Reißiger und Onslow. Ich wollte doch gar zu gern einmal etwas Neues bringen, und das eine Onslowsche Thema hatte mir im Laden gefallen. Es war aber so mattes, lahmes, grundlangweiliges Zeug, daß ich im Durchspielen fast verschimmelte, und nachher zur Erholung, die Litaney und meine Lieblingsmotette: Gottes Zeit, spielte. Ah!! Dabei wird einem wieder wohl. Ich kenne keinen eindringlicheren Prediger als den alten Bach. Wenn er so in einer Arie die Kanzel besteigt, und sein Thema nicht eher verläßt, bis er seine Gemeinde durch und durch erschüttert oder erbaut und überzeugt hat. Schöneres kenn ich fast nicht, als das Furchtbare: es ist der alte Bund, wozu die Soprane so rührend einstimmen: ja komm Herr Jesu komm. Sebastian nicht Bach nimmt mir die Feder aus der Hand. Fanny Hensel Lieber Onkel, ich habe Dich recht lieb und ich will Dir zu Weihnachten recht was Schönes schicken. Morgen ist Großvaters Geburtstag Lieber Onkel, Tante Luise läßt Dich grüßen, und komm doch mal bald wieder her, und frühstücke mit uns, und spiele mir was vor, und Tante grüßt herzlich. Lieber Onkel, ich werde Dir bald was vorlesen. Ich werde Dir zu Deinem Geburtstag einen recht hübschen Rosenkranz und ein Blumensträußchen schicken. Sebastian Hensel 23sten. Da ich Dir nichts schicke, als mein Quartett, so werde ich es doch nicht ohne Brief schicken, und da ich vor Weihnachten nichts Vernünftiges schreiben kann, so lasse ich es bis nach Weihnachten liegen. Fanny Hensel 25sten. Dabei blieb es dann auch richtig vorgestern. Wir haben einen der lustigsten Weihnachten gehabt, und nur bedauert, daß Du nicht dabei warst, bei meiner Kenntnis Deines Charakters glaube ich, Du hättest vor Lachen unter dem Tisch gelegen. Vorerst vielen Dank für Deine Sendung und Dein liebes Bildchen das uns Beiden die größte Freude gemacht hat. Meine Sendung kommt post festum. Fanny Hensel Lieber Onkel Felix, ich habe Dich recht lieb. Lieber Onkel F. gestern habe ich mich sehr gefreut über den Weihnachten, und habe eine Peitsche und bleierne Soldaten, und eine Menagerie gekriegt, und eine hübsche goldne Uhr mit dem Petschaft und Kette und Uhrschlüssel, und lieber Onkel Felix Bären habe ich gesehen, und wie mir der nach kam, habe ich mich gezuckt und ein bischen zurückgeschoben. Herr Wagner war der schwarze Bär, und Onkel Paul war ein Affe. Und dann haben sie noch Mirjam vorgestellt. Mutter war Mirjam und Tante Beckchen und Albertinen waren auch dabei und es hat sehr hübsch ausgesehn. Ich habe schon eine Pyramide lieber Onkel Felix. Adieu lieber Onkel F. Sebastian Hensel. Relation. Rebecka und ich, wir hatten wieder zusammen aufgebaut, und zwar folgendermaßen: Von der Thür der grauen Stube an ging eine Allee abwechselnd von Weihnachtsbäumen und Tischen. Auf die Tische waren die Sachen, je nachdem sie zusammengehörten vertheilt, und ihr Inhalt durch eine Tafel mit Rosinenschrift angegeben, so stand vor dem Tisch mit Kunstsachen: Chur, vor dem Tisch mit Spielsachen: Gamet, u. s. w. Unser Kunsttisch war besonders brillant. Neun schöne Kupferstiche für die jungen Leute des Atteliers, eine allerliebste Zeichnung v. Hensel für Albertine: Paul als Soldat vorstellend, Walterchen von Moser, als Geschenk von Rebecka für Mutter, eine schöne große Schweizerlandschaft von Lory von ihr für Dirichlet, viele Kupferwerke und Bücher, dann war der Gypstisch sehr schön, auf dem Rebecka fürs Attelier eine kolossale antike Ariadnenbüste, mit dazu gehörigen Apollfüßen, und einer Michel Angelo Hand aufgeputzt hatte. Es war eine Fülle von schönen Sachen aller Art, wie wir sie glaub ich noch nicht beisammen gehabt haben. Die beiden anwesenden Fremden, Lory und Lafont, wurden beschenkt und und amüsirten sich vortrefflich. Nachdem alles gehörig betrachtet war, (Mutters allerliebsten Aufbau hinter einem Schirm wird sie Dir wol beschrieben haben) wurde weggeräumt, et la chambre se constitua en théatre, dessen Schauplatz die Nische war. Der Zettel besagt das Weitere. Das erste Bild, worin sie sämmtlich in Kostüm mit Nasen erschienen, wurde von dem einstimmigen Chor, Prinz Eugen begleitet, welches ich bei dieser Gelegenheit als dasjenige Lied kennen lernte, das in der Musik wahrscheinlich den tollsten Rythmus hat. Hast Du es je auf Noten gesehn? Dann kam der Heirathsantrag, von Paul und Albertine, und Hübner als Papa dargestellt, das mußte ich aus kostümlichen Rücksichten versäumen, weil ich im Folgenden, der nach Hensels Zeichnung arrangirten Miriam zu thun hatte, und die Pauke schlagen mußte. Beckchen mit der Harfe, und Albertine mit Doppelflöte folgten mir, und es soll sich sehr gut ausgenommen haben. Hierauf kam ein großer Effekt. Der Vorhang ging auf, ein einsamer großer Leierkasten stand da, von Pohlke in fabelhaft launigem Costüm gedreht, der dazu den Dr. Eisenbart sang. Hinter dem Leierkasten aber saßen unsichtbar: Kaselowsky, Paul, Hübner, Löwenstein und Wagner, und ahmten mit ihren schönen Stimmen den Klang der Drehorgel so täuschend nach, daß anfangs gar nicht gelacht wurde, weil man es für einen wirklichen Leierkasten hielt. Nachher aber glaubten wir uns scheckig zu lachen. Ich empfehle Dir dieses Musikstück für Aufführungen in der Academie. Den Bärentanz hat Dir Sebast. beschrieben, er war vortrefflich, und das letzte machte Pauls Erfindung und Geschenk alle Ehre. Die Pyramide bestand aus Schülern, Paul war der Gipfel. Jeder hatte ein Licht in einer, und ein Geschenk in der andern Hand, und einen Zettel aus dem Munde hängen, der den Empfänger bezeichnete. Sämmtliche Sachen kamen von Paul, und waren vortrefflich gewählt, und sehr zweckmäßig und hübsch. – Von den jungen Leuten habe ich sehr hübsche Zeichnungen nach ihren diesjährigen Bildern erhalten. Noch ganz zuletzt machten wir aus allerhand übrig gebliebenen Kleinigkeiten eine Lotterie fürs Attelier, die zu allgemeiner Belustigung diente. Am Erfreulichsten aber wird Dir, wie uns seyn, daß beide Eltern äußerst wohl und vergnügt waren, Vater habe ich lange nicht so herzlich lachen sehn, auch meine alte Schwiegermutter war, so schwach sie auch jetzt ist, sehr munter und froh, von den Kindern versteht sichs von selbst. Auch wir hatten, insofern einen recht frohen Weihnachten, als sich die Angelegenheit mit dem Bilde kurz vorher so gut als entschieden hat. Sie ist nämlich dem Ministerium überwiesen, und geht nun einen langsamen, aber wie Alle versichern, und wir auch glauben, sichern Gang. Das ist mit ein Grund gewesen, warum ich Dir so lange nicht geschrieben habe. Hensel war krank vor Verdruß, und dann wieder verstimmt aus Krankheit, und fest entschlossen, im Fall einer abschlägigen Antwort, ganz von hier wegzugehn. (Das aber, wie natürlich ganz unter uns. ) Du kannst Dir denken, wie mich diese Aussicht die eine halbe Nothwendigkeit war, so wie die ganze Unsicherheit unsrer Gegenwart gepeinigt und verstimmt hatte. Ueber unsre jetzigen nächsten Pläne ein andermal. Düsseldorf steht drin. – Nun noch in aller Eile, da ich Deine beiden emoll Fugen nicht habe, ich glaube es Dir auch schon geschrieben zu haben, Du mußt sie unter Deinen Sachen haben finden. Ueber Deine Kirchenmusik, Deine neuen Stücke die noch nicht kenne, und vieles Andre nächstes Jahr. Jetzt ist es 1/2 12, und ich sitze in einer kalten Stube. Indessen da ich die Unmöglichkeit voraussehe bei allen unsern morgenden Plenen, ihn am Hochzeittage fertig zu machen, muß ich ihn heut gar hinaus schreiben. Fange nur beim 2ten Bogen zu lesen an. Sebast. bittet, Du möchtest ihm doch auch einmal einen Brief schreiben. Leb wohl. Deine Fanny Tausend Dank für das liebe Florenz, so doppelt Marx ist hier, grüßt herzlich und der Brief wird verlangt. Adieu Dein Wilhelm
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Ich finde es so ganz träumerisch schön, so, ich kann mich nicht anders ausdrücken, entfernt klingend, so in den Sinn der Worte eingehend, daß es mich mit fortreißt, sobald ich dran mäkeln will.</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Fanny Hensel</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_6ed472a9-b960-4ab8-a843-1adabeb37a64"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_2e3aa84e-de26-49b9-a8b4-fc4446783ea8">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_0556527f-727c-462d-b43e-682e71420ecc">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="dateline"><hi n="1" rend="underline"><date cert="high" when="1834-12-10" xml:id="date_80a0e291-140e-492e-8789-1d24c31def56">10ten</date></hi></seg>. Ich hatte dies Blatt an gefangen, mit dem Vorsatz, es gelegentlich, in guten Stunden, gar hinaus zu schreiben, und so sey es denn. </p> <p>Heut den Tag über hatte ich mancherlei Verdrießlichkeiten, und heut Nachmittag spielte ich 2 Trios durch, die ich mir, in bezug auf meine, <placeName xml:id="placeName_061c4fa8-0318-4778-a503-fea489f4042b">Sonntag wieder anfangen sollenden Musiken<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> hatte geben lassen, von <persName xml:id="persName_129bbfa9-f59b-4431-b44c-7ec265a649bc">Reißiger<name key="PSN0114129" style="hidden" type="person">Reißiger (Reissiger), Carl Gottlieb (1798-1859)</name></persName> und <persName xml:id="persName_3479432b-cdd8-4de7-af93-5d510e62543b">Onslow<name key="PSN0113671" style="hidden" type="person">Onslow, André George Louis (1784-1853)</name></persName>. Ich wollte doch gar zu gern einmal etwas Neues bringen, und das eine Onslowsche Thema hatte mir im Laden gefallen. Es war aber so mattes, lahmes, grundlangweiliges Zeug, daß ich im Durchspielen fast verschimmelte, und nachher zur Erholung, die Litaney und meine <title xml:id="title_e3c6cffb-6152-44b1-ba41-3d8e3b1f4877">Lieblingsmotette: Gottes Zeit<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107755" style="hidden" type="music">Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit (Actus tragicus) BWV 106</name></title>, spielte. Ah!!<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Dabei wird einem wieder wohl. Ich kenne keinen eindringlicheren Prediger als den alten <persName xml:id="persName_9fe38fce-9cf2-4d91-a8cf-c9c5986303b1">Bach<name key="PSN0109617" style="hidden" type="person">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName>. Wenn er so in einer Arie die Kanzel besteigt, und sein Thema nicht eher verläßt, bis er seine Gemeinde durch und durch erschüttert oder erbaut und überzeugt hat. Schöneres kenn ich fast nicht, als das Furchtbare: es ist der alte Bund, wozu die Soprane so rührend einstimmen: ja komm Herr Jesu komm. </p> <p><persName xml:id="persName_2832ba9e-3b9a-49d0-8d6e-267e8bb6a218">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> nicht Bach nimmt mir die Feder aus der Hand.</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Fanny Hensel</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_8e3bdf84-d304-42d0-a661-d0a78db4225d"> <docAuthor key="PSN0111898" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_dd3c0f9e-6745-431b-a37e-361e60e77f42">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830–1898)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111898" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_ceb8afc9-bfdb-48ad-b7dd-ffcd20d9b212">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830–1898)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Lieber Onkel,</seg> ich habe Dich recht lieb und ich will Dir zu Weihnachten recht was Schönes schicken. <date cert="high" when="1834-12-11" xml:id="date_19aa4aa4-3ff7-4cee-9708-1f4a3bb63ec0">Morgen</date> ist Großvaters Geburtstag<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3acc6132-6ac8-4bdb-b824-1d03a4e955fb" xml:lang="de">Großvaters Geburtstag – Abraham Mendelssohn Bartholdys Geburtstag ist der 11. Dezember.</note> Lieber Onkel, Tante <persName xml:id="persName_ecb37402-a33d-48cd-b5c5-bd01a7436c54">Luise<name key="PSN0111896" style="hidden" type="person">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName> läßt Dich grüßen, und komm doch mal bald wieder her, und frühstücke mit uns, und spiele mir was vor, und Tante grüßt herzlich. Lieber Onkel, ich werde Dir bald was vorlesen. Ich werde Dir zu Deinem Geburtstag<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_81171b8c-551f-4b7e-9b4f-a7e96b83708a" xml:lang="de">Deinem Geburtstag – Felix Mendelssohn Bartholdys Geburtstag ist der 3. Februar.</note> einen recht hübschen Rosenkranz und ein Blumensträußchen schicken.</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Sebastian Hensel</add></signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_cb0a825c-821e-4482-866e-945acdd3fd17"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_f2f951f1-e65f-440b-9f4c-ea0fecff0ec5">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_8764b45e-9cce-4d0b-a020-0ef1e842d344">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak">|4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> <seg type="dateline"><hi n="1" rend="underline"><date cert="high" when="1834-12-23" xml:id="date_fedb76a4-f0ee-49ea-a441-f2a416cdca3e">23sten.</date></hi></seg> Da ich Dir nichts schicke, als mein <title xml:id="title_b18157e8-b326-4075-bc38-7728dc64f5ee">Quartett<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name><name key="CRT0111477" style="hidden" type="music">Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello Es-Dur, HU 277 (26. August – 23. Oktober 1834)</name></title>, so werde ich es doch nicht ohne Brief schicken, und da ich vor Weihnachten nichts Vernünftiges schreiben kann, so lasse ich es bis nach Weihnachten liegen.</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Fanny Hensel</add></signed> </div> <div n="5" type="act_of_writing" xml:id="div_adc0a187-8103-475a-8260-1d6019c888b5"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_6d9876b3-6a34-4c46-b876-903c7266cbde">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_f505d280-b85f-4e3b-a82e-0bd9d60743ad">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute"><hi n="1" rend="underline"><date cert="high" when="1834-12-25" xml:id="date_496b06af-69e3-453c-8486-b41a4e0696c8">25sten.</date></hi></seg> Dabei blieb es dann auch richtig <date cert="high" when="1834-12-23" xml:id="date_edb520e2-9ab9-4b64-8734-e7ca85b4bbb1">vorgestern</date>. Wir haben einen der lustigsten Weihnachten gehabt, und nur bedauert, daß Du nicht dabei warst, bei meiner Kenntnis Deines Charakters glaube ich, Du hättest vor Lachen unter dem Tisch gelegen. Vorerst vielen Dank für Deine Sendung und Dein liebes Bildchen das uns Beiden die größte Freude gemacht hat. Meine Sendung kommt <hi rend="latintype">post festum</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_4b281ec2-7f54-4d8e-8447-7bd3c06fdceb" xml:lang="la ">post festum – lat., im Nachhinein.</note></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Fanny Hensel</add></signed> </div> <div n="6" type="act_of_writing" xml:id="div_eb38548a-2782-4b15-a5fe-e4df834bbd78"> <docAuthor key="PSN0111898" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_6e4dfafe-c8ea-44da-8eff-62ccbb8e4d11">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830–1898)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111898" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_28d78cb4-accf-4d8d-9723-8c80dcb7830e">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830–1898)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Lieber Onkel Felix</seg>, ich habe Dich recht lieb. Lieber Onkel F. gestern habe ich mich sehr gefreut über den Weihnachten, und habe eine Peitsche und bleierne Soldaten, und eine Menagerie gekriegt, und eine hübsche goldne Uhr mit dem Petschaft und Kette und Uhrschlüssel, und lieber Onkel Felix Bären habe ich gesehen, und wie mir der nach kam, habe ich mich gezuckt und ein bischen zurückgeschoben. Herr <persName xml:id="persName_e733cf0b-938c-4805-97f0-05bb58d65b5c">Wagner<name key="PSN0115595" style="hidden" type="person">Wagner, Johann Daniel Lebrecht Franz (1810-1883)</name></persName> war der schwarze Bär, und Onkel <persName xml:id="persName_d7da4151-0a15-427c-8c2c-00b82e825223">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> war ein Affe. Und dann haben sie noch Mirjam vorgestellt. <persName xml:id="persName_8dd454fb-0dd2-4775-845c-533c3c7ded8b">Mutter<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> war Mirjam und Tante <persName xml:id="persName_d95574d8-6e99-4f1d-9e85-acc32afd2829">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> und <persName xml:id="persName_4897617b-b803-46b7-976e-0b8ef2391a5f">Albertinen<name key="PSN0117011" style="hidden" type="person">Heine, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> waren auch dabei und es hat sehr hübsch ausgesehn. Ich habe schon eine Pyramide lieber Onkel Felix. <seg type="closer">Adieu lieber Onkel F. </seg></p> <signed rend="right">Sebastian Hensel.</signed> </div> <div n="7" type="act_of_writing" xml:id="div_4b076dd3-aa5f-4cf6-9172-0ce80ce500c5"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_e5af9d13-b728-4913-b874-5e77f109b6f7">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_5c74aad4-9c0f-4b80-94c5-145e93bb43de">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><hi n="1" rend="underline">Relation</hi>. <persName xml:id="persName_edd934b2-a73e-4df0-8128-3a7784f94d08">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> und ich, wir hatten wieder zusammen aufgebaut, und zwar folgendermaßen: Von der Thür der grauen Stube an ging eine Allee<seg type="pagebreak"> |5|<pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg> <note resp="UT" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_55598c72-1f81-4e17-b3be-7a34ed1f7c2c" xml:lang="de">Beginn des Briefteils in GB-Ob, M.D.M. d. 29/338:</note>abwechselnd von Weihnachtsbäumen und Tischen. Auf die Tische waren die Sachen, je nachdem sie zusammengehörten vertheilt, und ihr Inhalt durch eine Tafel mit Rosinenschrift angegeben, so stand vor dem Tisch mit Kunstsachen: Chur, vor dem Tisch mit Spielsachen: Gamet, u.s.w. Unser Kunsttisch war besonders <hi rend="latintype">brillant</hi>. Neun schöne Kupferstiche für die jungen Leute des Atteliers,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9268260e-3117-4745-b08d-c6272ff7ccc0" xml:lang="de">jungen Leute des Atteliers – August Kaselowsky, Heinrich Löwenstein, Julius Moser, Karl Wilhelm Pohlke, J. D. L. Franz Wagner; evtl. auch Eduard Ratti, C. F. Ferdinand Hüben und Karl Burggraf, alle 1834 Schüler Wilhelm Hensels.</note> eine allerliebste <title xml:id="title_24c1176e-1749-47ce-8ced-7dc010e4f20d">Zeichnung v. Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0112479" style="hidden" type="art">Paul Mendelssohn Bartholdy im Militärornat (Zeichnung 1834, verschollen)</name></title> für <persName xml:id="persName_2488480c-b63f-4019-93df-8520d889dc55">Albertine<name key="PSN0117011" style="hidden" type="person">Heine, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName>: <persName xml:id="persName_d1e878c4-f8b8-464f-9246-22ea0e09ceb7">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> als Soldat vorstellend, <title xml:id="title_bab51eb2-8867-4222-941a-b011be65c176">Walterchen von Moser<name key="PSN0113449" style="hidden" type="author">Moser, Julius (1805–1879)</name><name key="CRT0112318" style="hidden" type="art">Walter Lejeune Dirichlet</name></title>, als Geschenk von <persName xml:id="persName_a5851676-4558-4c3a-8a1d-6d6a6f0d820f">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> für <persName xml:id="persName_78410ba9-bf2b-401f-a01e-d7ba1b262bf1">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>, eine schöne große <title xml:id="title_2e44e5ac-49de-4f4d-9b91-aa146123640d">Schweizerlandschaft von <hi rend="latintype">Lory</hi><name key="PSN0117448" style="hidden" type="author">Lory, Mathias Gabriel jun. (1784–1846)</name><name key="CRT0111612" style="hidden" type="art">Grindelwald 1834</name></title> von ihr für <persName xml:id="persName_06e7019f-1693-4dad-8b1d-ccb1aa1c91a8">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName>, viele Kupferwerke und Bücher, dann war der Gypstisch sehr schön, auf dem Rebecka fürs Attelier eine kolossale antike Ariadnenbüste, mit dazu gehörigen Apollfüßen, und einer <hi rend="latintype">Michel Angelo</hi> Hand aufgeputzt hatte. Es war eine Fülle von schönen Sachen aller Art, wie wir sie glaub ich noch nicht beisammen gehabt haben. Die beiden anwesenden Fremden, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2592d332-d615-48b0-9086-5ef7aae33435">Lory<name key="PSN0117448" style="hidden" type="person">Lory, Mathias Gabriel jun. (1784-1846)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_dc26efd8-b305-45f1-ac48-5aea88c54049">Lafont<name key="PSN0112645" style="hidden" type="person">Lafont, Charles Philippe (1781-1839)</name></persName></hi>, wurden beschenkt und und amüsirten sich vortrefflich. Nachdem alles gehörig betrachtet war, (Mutters allerliebsten Aufbau hinter einem Schirm wird sie Dir wol beschrieben haben) wurde weggeräumt, <hi rend="latintype">et la chambre se constitua en théatre</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_6d22878c-690e-43da-9015-7d78c22aab3a" xml:lang="fr ">et la chambre se constitua en théatre – frz., und der Raum wurde in ein Theater verwandelt.</note> dessen Schauplatz die Nische war. Der Zettel besagt das Weitere. Das erste Bild, worin sie sämmtlich in Kostüm mit Nasen erschienen, wurde von dem einstimmigen Chor, Prinz Eugen begleitet,<seg type="pagebreak"> |6|<pb n="6" type="pagebreak"></pb></seg> welches ich bei dieser Gelegenheit als dasjenige Lied kennen lernte, das in der Musik wahrscheinlich den tollsten Rythmus hat. Hast Du es je auf Noten gesehn?</p> <p>Dann kam der Heirathsantrag, von <persName xml:id="persName_b1c4a483-7883-4257-8687-a7f301a9ede0">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> und <persName xml:id="persName_ad81b9e1-38f9-4696-bf02-d9bdb55974e2">Albertine<name key="PSN0117011" style="hidden" type="person">Heine, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName>, und <persName xml:id="persName_d2df3e3f-b28e-4233-bedb-7d21a9328aac">Hübner<name key="PSN0117114" style="hidden" type="person">Hüben (irrt. auch Hübner), C. F. Ferdinand</name></persName> als Papa dargestellt, das mußte ich aus kostümlichen Rücksichten versäumen, weil ich im Folgenden, der nach <title xml:id="title_e27b654b-4007-48a6-a30d-b5f1661a0e21">Hensels Zeichnung<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0112473" style="hidden" type="art">Mirjam, die Prophetin (Zeichnung 1834)</name></title> arrangirten Miriam zu thun hatte, und die Pauke schlagen mußte. <persName xml:id="persName_83b35751-d8bb-4714-9965-21f0402a52b5">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> mit der Harfe, und Albertine mit Doppelflöte folgten mir, und es soll sich sehr gut ausgenommen haben. Hierauf kam ein großer Effekt. Der Vorhang ging auf, ein einsamer großer Leierkasten stand da, von <persName xml:id="persName_26aea8fd-4261-48c3-8738-891c969d92b3">Pohlke<name key="PSN0113934" style="hidden" type="person">Pohlke, Karl Wilhelm (1810-1876)</name></persName> in fabelhaft launigem Costüm gedreht, der dazu den Dr. Eisenbart sang.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_36433971-a037-4c65-b090-47ec241b0b0b" xml:lang="de">Dr. Eisenbart sang – Ich bin der Doktor Eisenbart ist ein um 1800 entstandenes Volks-, Studenten- bzw. Trinklied, Eisenbart-Lied genannt. </note> Hinter dem Leierkasten aber saßen unsichtbar: <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a3bedf7c-626b-4da7-8b62-2fee3a5a077d">Kaselowsky<name key="PSN0112320" style="hidden" type="person">Kaselowsky, August Theodor (1810-1891)</name></persName></hi>, <persName xml:id="persName_0943243b-a02d-429a-a5bb-f8db1bf46010">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName>, <persName xml:id="persName_a77858d6-3654-41c0-adbc-2b21542f9ca7">Hübner<name key="PSN0117114" style="hidden" type="person">Hüben (irrt. auch Hübner), C. F. Ferdinand</name></persName>, <persName xml:id="persName_b727c23a-db35-4ea2-b957-f10f4c478492">Löwenstein<name key="PSN0112952" style="hidden" type="person">Löwenstein, Heinrich (1806-1841)</name></persName> und <persName xml:id="persName_f38a9a7c-c96f-4626-b0ab-6a08c40b5ea1">Wagner<name key="PSN0115595" style="hidden" type="person">Wagner, Johann Daniel Lebrecht Franz (1810-1883)</name></persName>, und ahmten mit ihren schönen Stimmen den Klang der Drehorgel so täuschend nach, daß anfangs gar nicht gelacht wurde, weil man es für einen wirklichen Leierkasten hielt. Nachher aber glaubten wir uns scheckig zu lachen. Ich empfehle Dir dieses Musikstück für Aufführungen in der Academie.</p> <p>Den Bärentanz hat Dir <persName xml:id="persName_45aaba5c-c00c-4856-bfa9-5b67f1a2f02b">Sebast<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName>. beschrieben, er war vortrefflich, und das letzte machte <persName xml:id="persName_7c3afb0a-d1ca-49c6-9283-73289064ff06">Pauls<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName><seg type="pagebreak"> |7|<pb n="7" type="pagebreak"></pb></seg> Erfindung und Geschenk alle Ehre. Die Pyramide bestand aus Schülern, Paul war der Gipfel. Jeder hatte ein Licht in einer, und ein Geschenk in der andern Hand, und einen Zettel aus dem Munde hängen, der den Empfänger bezeichnete. Sämmtliche Sachen kamen von Paul, und waren vortrefflich gewählt, und sehr zweckmäßig und hübsch. – Von den jungen Leuten habe ich sehr hübsche Zeichnungen nach ihren diesjährigen Bildern erhalten. Noch ganz zuletzt machten wir aus allerhand übrig gebliebenen Kleinigkeiten eine Lotterie fürs Attelier, die zu allgemeiner Belustigung diente. Am Erfreulichsten aber wird Dir, wie uns seyn, daß beide Eltern äußerst wohl und vergnügt waren, <persName xml:id="persName_7022da7f-230a-40aa-b491-f9663f8ab1db">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> habe ich lange nicht so herzlich lachen sehn, auch meine alte <persName xml:id="persName_13762d3d-8037-4e1f-8a1c-56a8e30c5a8f">Schwiegermutter<name key="PSN0111895" style="hidden" type="person">Hensel, Johanne Albertine Louise (1764-1835)</name></persName> war, so schwach sie auch jetzt ist, sehr munter und froh, von den <persName xml:id="persName_8114233d-4050-4a3e-9cca-e44336e6a176">Kindern<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> versteht sichs von selbst.</p> <p>Auch wir hatten, insofern einen recht frohen Weihnachten, als sich die Angelegenheit mit dem <title xml:id="title_9c869acc-c0b3-4837-b85f-b77c574fec97">Bilde<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109167" style="hidden" type="art">Christus vor Pilatus (Ölgemälde 1834)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7876c0bc-c424-4871-b969-a1825c74dc46" xml:lang="de">Angelegenheit mit dem Bilde – Der erfolgreiche Verkauf von Wilhelm Hensels Ölgemälde »Christus vor Pilatus« (1834) an den König Friedrich Wilhelm III.</note> kurz vorher so gut als entschieden hat. Sie ist nämlich dem Ministerium überwiesen, und geht nun einen langsamen, aber wie Alle versichern, und wir auch glauben, sichern Gang. Das ist mit ein Grund gewesen, warum ich Dir so lange nicht geschrieben<seg type="pagebreak"> |8|<pb n="8" type="pagebreak"></pb></seg> habe. <persName xml:id="persName_3642dc15-a675-45e1-b873-9ede386c79da">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> war krank vor Verdruß, und dann wieder verstimmt aus Krankheit, und fest entschlossen, im Fall einer abschlägigen Antwort, ganz von hier wegzugehn. (Das aber, wie natürlich ganz unter uns.) Du kannst Dir denken, wie mich diese Aussicht die eine halbe Nothwendigkeit war, so wie die ganze Unsicherheit unsrer Gegenwart gepeinigt und verstimmt hatte. Ueber unsre jetzigen nächsten Pläne ein andermal. <placeName xml:id="placeName_6e3ff73c-d471-4b60-8282-b019a7a54f0e">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> steht drin. – Nun noch in aller Eile, da ich <title xml:id="title_282214d2-0d30-417e-9ef5-4be98eb72814">Deine beiden emoll Fugen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_eb8sg7vq-dwyc-cloj-sluk-gcbiar08ft6w"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100415" style="hidden">Fuge e-Moll (»Notre Temps«), 16. Juni 1827<idno type="MWV">U 65</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vkicfk9t-phjw-khxa-qxd9-1dwidvxyactc"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100416" style="hidden">Fuge e-Moll, [1827?]<idno type="MWV">U 66</idno><idno type="op">35/1b</idno></name></title> nicht habe, ich glaube es Dir auch schon geschrieben zu haben, Du mußt sie unter Deinen Sachen haben finden. Ueber Deine Kirchenmusik, Deine neuen Stücke die noch nicht kenne, und vieles Andre nächstes Jahr. Jetzt ist es <formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">1</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">2</hi></formula> 12, und ich sitze in einer kalten Stube. Indessen da ich die Unmöglichkeit voraussehe bei allen unsern morgenden Plenen, ihn am Hochzeittage fertig zu machen, muß ich ihn heut gar hinaus schreiben. Fange nur beim 2ten Bogen zu lesen an. <persName xml:id="persName_805e0eb7-45e0-4932-b0a0-dd5f5e8d657e">Sebast<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName>. bittet, Du möchtest ihm doch auch einmal einen Brief schreiben. <seg type="closer">Leb wohl.</seg> <seg type="signed">Deine Fanny</seg></p> </div> <div n="8" type="act_of_writing" xml:id="div_e4444487-6087-4783-8f5c-2e3a887d1998"> <docAuthor key="PSN0111899" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_a473f564-ff30-4def-8a63-dff4c7f03a63">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111899" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_8db62d29-09aa-469f-af84-aee6a5ff5346">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Tausend Dank für das liebe <title xml:id="title_f7eaeac0-c550-4c12-8121-2f7ae157e7b9">Florenz<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vlgdpt7o-0q2d-vmnm-8vjb-a3epdgujrmgv"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="watercolors_and_colored_pen_and_ink_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="datable_watercolors" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100733" style="hidden">Florenz, [Dezember 1834]; D-B, MA BA 188,38<idno type="MWV">AQ 12</idno><idno type="op"></idno></name></title>, so doppelt <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> <persName xml:id="persName_f17cfd66-fb20-4bca-8e26-09d59333b292">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> ist hier, grüßt herzlich und der Brief wird verlangt. <gap quantity="2" reason="covering" unit="words"></gap></p> <closer rend="right">Adieu Dein</closer> <signed rend="right">Wilhelm</signed> </div> </body> </text></TEI>