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gb-1834-12-22-01

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Lea Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Berlin, 21. und 22. Dezember 1834 Diese Zeilen kommen meiner Rechnung zufolge d. 1. Feiertag an, mein Geliebter! und ich eile, ihn Dir dadurch angenehm zu machen, daß ich Dir gute Nachricht v. Vaters Fuß gebe, mit deßen Heilung es Gottlob Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 19. Dezember 1834 Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 3. Januar 1835 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 29/339. Autograph Lea Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 21. und 22. Dezember 1834 Diese Zeilen kommen meiner Rechnung zufolge d. 1. Feiertag an, mein Geliebter! und ich eile, ihn Dir dadurch angenehm zu machen, daß ich Dir gute Nachricht v. Vaters Fuß gebe, mit deßen Heilung es Gottlob

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 3 Poststempel [BERLIN 5-6 / 22 / 12], [26 12], [R23 / 22 12 / No ?], Siegel.

Lea Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

21. und 22. Dezember 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland deutsch
Herrn Musikdirektor Felix Mendelssohn Bartholdy Wohlgeb. Düsseldorf frei
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin 21 December

Diese Zeilen kommen meiner Rechnung zufolge d. 1. Feiertag an, mein Geliebter! und ich eile, ihn Dir dadurch angenehm zu machen, daß ich Dir gute Nachricht v. VatersMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) FußVaters Fuß – siehe Brief gb-1834-12-08-02 Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf Berlin; Berlin, 8. Dezember 1834, Z.: »Ich bin vor mehreren Wochen über ein Brett gefallen, welches mir unglücklicher Weise mehr im Wege, als in den Augen lag, und damit der rechte Fuß nicht meine, er müsse immer etwas Apartes haben, so habe ich mich diesmal an beiden verwundet, am rechten, zwischen Schienbein und Wade, am linken auf dem Schienbein.« gebe, mit deßen Heilung es Gottlob rasch v. Statten geht. Der WundarztStosch, August Wilhelm (seit 1823) von (1783-1860) glaubt, er werde zu Neujahr ausfahren können. Wir wollen nur beßres Wetter dazu wünschen, denn nach 1 Tage Frost ist es wieder stockfinster und naß geworden. Die liebenswürdige Laune erhält sich fortwährend: Gewohnheit ist mächtig, und Freude trägt viel zur humour bei, daß fast immer einer od. d. andre ist, ihm vorliest, [mit] ihm plaudert od. Karten spielt. Erstres hab ich seit heut 8 Tagen aussetzen müßen, wo ich etwas Blut spuckte, was mir nur des 1. Schreckens der Gesichter des allerpath. Theils unsrer streitsüchtigen Familie wegen leid that. Mein Homöopathchen hat sich aber wieder sehr gut und fest bewährt, und es geht mir ganz gut; Eben hat Vaterchen die letzte Sitzung bei HenselHensel, Wilhelm (1794-1861); diese Zeichnung<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109155" style="hidden" type="art">Abraham Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1834, Replik)</name> for the dear MissesAlexander, Anna-Joanna (1793-1859)Alexander, Margaret Stewart (1791-1861)Alexander, Mary (1806-1867) wird äußerst ähnl. und schön –, mit Bleistift und Tusch; und wirkt nicht geschmeichelt. – Weihnachten beschäftigt uns sämtl. sehr angenehm, und wenn Gott alles gesund läßt, wird es sehr hübsch und eine Maße schöner Sachen sich ansehen! BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) hat einen immerteten Succurs v. 200 rt. für das verfloßne Jahr der Akad. d. Wißensch.Königlich Preußische Akademie der WissenschaftenBerlinDeutschland bekommen und legt höllisch los: unter andern beschert sie DirDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859). einen Grindelwald v. <hi rend="latintype">Lori</hi><name key="PSN0117448" style="hidden" type="author">Lory, Mathias Gabriel jun. (1784–1846)</name><name key="CRT0111612" style="hidden" type="art">Grindelwald 1834</name> (der noch hier ist) für 8 Louis. Ich werde Dir zur Zeit und Stunde Bericht erstatten mit gewohnter MamaWeitläuftigkeit ella ricerche terribilmenteella ricerche terribilmente – ital., sie sucht schrecklich. Dich, Herz meines Herzens, nicht bei uns zu haben. Nimm mit dem dummen Morgenrock gnädig vorlieb, den Dir PaulineHeine, Pauline Louise Albertine (1814-1879) auf meine Bitte eingehändigt haben wird; er ist wenigstens warm und bequem, und die Schleppe, die er vermuthl. an sich hat, bitt ich den DüßDüsseldorfDeutschland. Schneider gefälligst abzuschnipseln. Du hast mir nicht mitgetheilt, was Du wohl haben möchtest und daher die einfältige Prosa. Die SchwesternHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) schrieben diesmal Wunschzettel, und so erhalten sie was sie brauchen.

Da es Dich freut, wenn HenselsHensel, Familie von → Wilhelm H. eine erwünschte Aussicht haben, lieb Söhnlein! theil ich Dir unterm Siegel größter Verschwiegenheit, daß doch eine kleine Aussicht f. d. Verkauf des Bildes<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109167" style="hidden" type="art">Christus vor Pilatus (Ölgemälde 1834)</name> da ist. AltensteinStein zum Altenstein, Karl Siegmund Franz Freiherr vom (1770-1840) soll an den KönPreußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840). darüber berichten, und einen Platz dazu vorschlagen. – Das ist doch beßer als die höchste Antwort an FrickFrick, Georg Friedrich Christoph (1781-1848),Frick – Georg Frick, seit 1832 Leiter der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin. der verschiedene Prachtstücke aus d. Porcell.fab.Königliche Porzellan-Manufaktur (KPM)BerlinDeutschland anbot, und d. kategor. Bescheid bekam, nicht für 1 Pfennig. Indeß trau ich auch auf das andre noch nicht, das jeden Falls unendl. Langer und darüber die größte Diskretion unerläßlich. – Vater beschäftigt |2| sich in Gedanken mit Deinem Paulustext<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nnojdglm-0ydu-1biz-dhg1-agpthqudrcfo"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> und findet es nicht gut, daß gar kein Duett od. Terz. sich im 1. Theil finde. Kommen welche im 2.? – Wie gut wärs, kriegtest Du’s bis zur mgl. Reise fertig und es käme dort einmal zur Aufführung! every thing as you like it.

Es wird stark finster und ich muß die Absendung dieses Blättchens auf morgen verschieben. God bless you! Lea Mendelssohn Bartholdy
Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)

Montag: Ich soll eigentlich für Vater schreiben; aber der Stadtrath HollmannHollmann, Carl Friedrich (1776-1858) und unzählige Wechsel und Quittungen warten, darum grüße ich Dich für meine Rechnungen und muß mit den Kindern auf den Weihnachtsmarkt.

Fanny Hensel
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) C’est papa qui dicte:C’est papa qui dicte – frz., Papa diktiert

D. 22. Mir geht es ganz gut und mein deutscher Brodier sagt, daß meine Heilung nicht mehr unterbrochen werden kann. No chances more. Da Du aber v. etwas schwerem Verständniß geworden zu sein scheinst und glauben könntest, ich gebe mich verwundet, so wiße, daß nicht ich, sondern mein Ich, näml. nicht MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842), sondern Vater bin, oder vielmehr seine Feder; und er auch dieses diktirt und fortfährt. Ich habe dieser Tagen eine Anweisung von ScheuerScheuer, Abraham (1787-1863) über 100 rt. bezahlt, obschon ich keine Nachricht deswegen v. Dir erhalten. Ich bitte Dich wiederholt, dies in der Folge nicht zu versäumen. Ich schreibe dieser Tage an Joanna Al.Alexander, Anna-Joanna (1793-1859) und schicke ihr eine Zeichnung<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109155" style="hidden" type="art">Abraham Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1834, Replik)</name>, welche H.Hensel, Wilhelm (1794-1861) v. mir gemacht hat, die er selbst für eine seiner besten hält und die v. allen für ähnl. gehalten wird. Du wirst sie wohl zuerst in LondLondonGroßbritannien. sehen. Es liegt mir auf dem Gewißen, daß ich Dir meine letzten Bemerkungen gegen Deinen Text gesagt; Du wirst Dich hoffentl. nicht haben irre machen laßen. Und nun leb wohl und laß bald v. Dir hören.

Abraham Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)

Zu PapakenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) setzt MamakenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) mit Vergnügen hinzu, daß der kleine Dr. Schubert nach dem Verbande eben erlaubt hat, auszufahren, daß der Wagen bestellt, und das Wetter wunderschön ist. Daß Vater sich nicht irre machen ließ, einen vornehmen Wundarzt zu befragen, und bei dem bon bourgeoisbon bourgeois – frz., guter Bürger geblieben, freut mich auch sehr, da dieser fleißige, treue Mann durch StoschensStosch, August Wilhelm (seit 1823) von (1783-1860) Naserümpfen schon sehr gekränkt war, und fest genug bei seiner Behandlung blieb. – Bei den großen Chirurgen gehts einmal ohne Operation nicht ab; so hat die arme JaquesJaques, Jeannette Wilhelmine (1792-1872) sich von DieffenbachDieffenbach, Johann Friedrich (1792-1847) den ganzen Nagel am Fuß müßen ausschneiden laßen, was sehr schmerzhaft gwesen. es geht ihr aber beßer.

das Ehepaar aus d. alten Zeit hat bei frischem klaren Wetter nun Fahrt durch die neuen Anlagen gemacht; behaglich plaudernd, comfortable eingemummt; Vaterchen ruht jetzt auf dem Sopha, trinkt ein Glas Wein, und freut sich des guten Fortschritts. Dirs zu berichten, ließ ich den Br. noch offen, Du lieber treuer Sohn! – Die KinderHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) sind unser großes Vergnügen; WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) wird, da er nun nach 18 Zähnen Ruh hat, |3| sehr kräftig und stämmig, und ahmt aller Worte nach, wiewohl er nur wenige deutl. sprechen kann. Er und SebastianHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) lieben sich zärtl.; es ist gar hübsch zu sehen. FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) ließ WDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887). Samtschuhe machen, die zeigt er beständig und ruft Bap, Bap! das Bapchen ist gar ein feiner Mensch! Neulich fragte er mich sehr viel, und Fanny verbot es, weil ich nicht viel sprechen sollte. Laß nur, Mutter, sie braucht ja nur mit dem Köpfchen zu nicken od. zu schütteln, das versteh ich schon!

GansGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839) hat gestern wieder die ganze UniversFriedrich-Wilhelms-UniversitätBerlinDeutschland. taxirt, wie gewöhnl. WoringenWoringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870) bekam auch dies Semest. kein Colleg. zu Stande. ErdmannErdmann, Johann Eduard (1805-1892) liest eins gratis und hat über 80 Hörer. MackeldeysMackeldey, Ferdinand (1784-1834) Stelle in BonnBonnDeutschland ist GansGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839) mit großem Gehalt angetragen, er schlägt sie aber aus. HeydemHeydemann, Ludwig Eduard (Louis) (1805-1874)., der zugegen war, bat ihn, zu bewirken, daß er docent werde. Privatdoc. und Profeß. sind jetzt über 120. O was müßen die armen Jünglinge schwitzen! und gar die Kinder! Albert Heyd.Heydemann, Albert Gustav (1808-1877) hat Zulage bekommen und alle machen und wirtschaften zusammen. – Danke d. HübnerHübner, Pauline Charlotte (1809-1895) für ihre Bemühung für den Haus. Die liebe Fanny B.Bendemann, Fanny Eleonore (1778-1857) rührt mich, so allein wie sie jetzt lebt. Enkelchen sind einem doch gar sehr ans Herz gewachsen.

Gott segne und erfreue Dich, Du Seelenkind! d. 26. feiern wir unsren 30 jähr. Hochzeittag bei BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) zu Mittage. Zur Bescherung haben sich schon 30 Personen (ohne die Leute) zusammengefunden. O wärst Du da, mein Held! Gott laß es Dir auch wohl und vergnügt ergehen und segne Dich auf Wegen und Stegen!

Lea Mendelssohn Bartholdy
            Berlin 21 December Diese Zeilen kommen meiner Rechnung zufolge d. 1. Feiertag an, mein Geliebter! und ich eile, ihn Dir dadurch angenehm zu machen, daß ich Dir gute Nachricht v. Vaters Fuß gebe, mit deßen Heilung es Gottlob rasch v. Statten geht. Der Wundarzt glaubt, er werde zu Neujahr ausfahren können. Wir wollen nur beßres Wetter dazu wünschen, denn nach 1 Tage Frost ist es wieder stockfinster und naß geworden. Die liebenswürdige Laune erhält sich fortwährend: Gewohnheit ist mächtig, und Freude trägt viel zur humour bei, daß fast immer einer od. d. andre ist, ihm vorliest, mit ihm plaudert od. Karten spielt. Erstres hab ich seit heut 8 Tagen aussetzen müßen, wo ich etwas Blut spuckte, was mir nur des 1. Schreckens der Gesichter des allerpath. Theils unsrer streitsüchtigen Familie wegen leid that. Mein Homöopathchen hat sich aber wieder sehr gut und fest bewährt, und es geht mir ganz gut; Eben hat Vaterchen die letzte Sitzung bei Hensel; diese Zeichnung for the dear Misses wird äußerst ähnl. und schön –, mit Bleistift und Tusch; und wirkt nicht geschmeichelt. – Weihnachten beschäftigt uns sämtl. sehr angenehm, und wenn Gott alles gesund läßt, wird es sehr hübsch und eine Maße schöner Sachen sich ansehen! Beckchen hat einen immerteten Succurs v. 200 rt. für das verfloßne Jahr der Akad. d. Wißensch. bekommen und legt höllisch los: unter andern beschert sie Dir. einen Grindelwald v. Lori (der noch hier ist) für 8 Louis. Ich werde Dir zur Zeit und Stunde Bericht erstatten mit gewohnter MamaWeitläuftigkeit ella ricerche terribilmente Dich, Herz meines Herzens, nicht bei uns zu haben. Nimm mit dem dummen Morgenrock gnädig vorlieb, den Dir Pauline auf meine Bitte eingehändigt haben wird; er ist wenigstens warm und bequem, und die Schleppe, die er vermuthl. an sich hat, bitt ich den Düß. Schneider gefälligst abzuschnipseln. Du hast mir nicht mitgetheilt, was Du wohl haben möchtest und daher die einfältige Prosa. Die Schwestern schrieben diesmal Wunschzettel, und so erhalten sie was sie brauchen.
Da es Dich freut, wenn Hensels eine erwünschte Aussicht haben, lieb Söhnlein! theil ich Dir unterm Siegel größter Verschwiegenheit, daß doch eine kleine Aussicht f. d. Verkauf des Bildes da ist. Altenstein soll an den Kön. darüber berichten, und einen Platz dazu vorschlagen. – Das ist doch beßer als die höchste Antwort an Frick, der verschiedene Prachtstücke aus d. Porcell. fab. anbot, und d. kategor. Bescheid bekam, nicht für 1 Pfennig. Indeß trau ich auch auf das andre noch nicht, das jeden Falls unendl. Langer und darüber die größte Diskretion unerläßlich. – Vater beschäftigt sich in Gedanken mit Deinem Paulustext und findet es nicht gut, daß gar kein Duett od. Terz. sich im 1. Theil finde. Kommen welche im 2. ? – Wie gut wärs, kriegtest Du’s bis zur mgl. Reise fertig und es käme dort einmal zur Aufführung! every thing as you like it.
Es wird stark finster und ich muß die Absendung dieses Blättchens auf morgen verschieben. God bless you! Lea Mendelssohn Bartholdy
Montag: Ich soll eigentlich für Vater schreiben; aber der Stadtrath Hollmann und unzählige Wechsel und Quittungen warten, darum grüße ich Dich für meine Rechnungen und muß mit den Kindern auf den Weihnachtsmarkt.
Fanny Hensel
D. 22. Mir geht es ganz gut und mein deutscher Brodier sagt, daß meine Heilung nicht mehr unterbrochen werden kann. No chances more. Da Du aber v. etwas schwerem Verständniß geworden zu sein scheinst und glauben könntest, ich gebe mich verwundet, so wiße, daß nicht ich, sondern mein Ich, näml. nicht Mutter, sondern Vater bin, oder vielmehr seine Feder; und er auch dieses diktirt und fortfährt. Ich habe dieser Tagen eine Anweisung von Scheuer über 100 rt. bezahlt, obschon ich keine Nachricht deswegen v. Dir erhalten. Ich bitte Dich wiederholt, dies in der Folge nicht zu versäumen. Ich schreibe dieser Tage an Joanna Al. und schicke ihr eine Zeichnung, welche H. v. mir gemacht hat, die er selbst für eine seiner besten hält und die v. allen für ähnl. gehalten wird. Du wirst sie wohl zuerst in Lond. sehen. Es liegt mir auf dem Gewißen, daß ich Dir meine letzten Bemerkungen gegen Deinen Text gesagt; Du wirst Dich hoffentl. nicht haben irre machen laßen. Und nun leb wohl und laß bald v. Dir hören.
Abraham Mendelssohn Bartholdy
Zu Papaken setzt Mamaken mit Vergnügen hinzu, daß der kleine Dr. Schubert nach dem Verbande eben erlaubt hat, auszufahren, daß der Wagen bestellt, und das Wetter wunderschön ist. Daß Vater sich nicht irre machen ließ, einen vornehmen Wundarzt zu befragen, und bei dem bon bourgeois geblieben, freut mich auch sehr, da dieser fleißige, treue Mann durch Stoschens Naserümpfen schon sehr gekränkt war, und fest genug bei seiner Behandlung blieb. – Bei den großen Chirurgen gehts einmal ohne Operation nicht ab; so hat die arme Jaques sich von Dieffenbach den ganzen Nagel am Fuß müßen ausschneiden laßen, was sehr schmerzhaft gwesen. es geht ihr aber beßer.
– das Ehepaar aus d. alten Zeit hat bei frischem klaren Wetter nun Fahrt durch die neuen Anlagen gemacht; behaglich plaudernd, comfortable eingemummt; Vaterchen ruht jetzt auf dem Sopha, trinkt ein Glas Wein, und freut sich des guten Fortschritts. Dirs zu berichten, ließ ich den Br. noch offen, Du lieber treuer Sohn! – Die Kinder sind unser großes Vergnügen; Walter wird, da er nun nach 18 Zähnen Ruh hat, sehr kräftig und stämmig, und ahmt aller Worte nach, wiewohl er nur wenige deutl. sprechen kann. Er und Sebastian lieben sich zärtl. ; es ist gar hübsch zu sehen. Fanny ließ W. Samtschuhe machen, die zeigt er beständig und ruft Bap, Bap! das Bapchen ist gar ein feiner Mensch! Neulich fragte er mich sehr viel, und Fanny verbot es, weil ich nicht viel sprechen sollte. Laß nur, Mutter, sie braucht ja nur mit dem Köpfchen zu nicken od. zu schütteln, das versteh ich schon!
Gans hat gestern wieder die ganze Univers. taxirt, wie gewöhnl. Woringen bekam auch dies Semest. kein Colleg. zu Stande. Erdmann liest eins gratis und hat über 80 Hörer. Mackeldeys Stelle in Bonn ist Gans mit großem Gehalt angetragen, er schlägt sie aber aus. Heydem., der zugegen war, bat ihn, zu bewirken, daß er docent werde. Privatdoc. und Profeß. sind jetzt über 120. O was müßen die armen Jünglinge schwitzen! und gar die Kinder! Albert Heyd. hat Zulage bekommen und alle machen und wirtschaften zusammen. – Danke d. Hübner für ihre Bemühung für den Haus. Die liebe Fanny B. rührt mich, so allein wie sie jetzt lebt. Enkelchen sind einem doch gar sehr ans Herz gewachsen.
Gott segne und erfreue Dich, Du Seelenkind! d. 26. feiern wir unsren 30 jähr. Hochzeittag bei Beckchen zu Mittage. Zur Bescherung haben sich schon 30 Personen (ohne die Leute) zusammengefunden. O wärst Du da, mein Held! Gott laß es Dir auch wohl und vergnügt ergehen und segne Dich auf Wegen und Stegen!
Lea Mendelssohn Bartholdy          
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Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_aed3910d-f03d-43a5-a788-f65e23ffb9b7"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_565a386a-f25e-441a-9101-4d8adec2c95a"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 29/339.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1834-12-22-01" type="letter" xml:id="title_44d09939-4c0d-4c36-9830-603e51516139">Lea Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf;  Berlin, 21. und 22. Dezember 1834 </title> <incipit>Diese Zeilen kommen meiner Rechnung zufolge d. 1. Feiertag an, mein Geliebter! und ich eile, ihn Dir dadurch angenehm zu machen, daß ich Dir gute Nachricht v. Vaters Fuß gebe, mit deßen Heilung es Gottlob</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 3 Poststempel [BERLIN 5-6 / 22 / 12], [26 12], [R23 / 22 12 / No ?], Siegel.</p> <handDesc hands="3"> <p>Lea Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel </p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-12-21" xml:id="date_72f56012-3104-4256-92f1-3551a86534f8">21.</date> und <date cert="high" when="1834-12-22" xml:id="date_2f48312e-8792-493d-b300-d596f557ac78">22. Dezember 1834</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_29c2cb20-282e-4145-8e31-62211e9cf649">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName> <persName key="PSN0111893" resp="author" xml:id="persName_7ptu2v2w-f19t-3hcs-lpeq-zn7n23hkbzha">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName> <persName key="PSN0113247" resp="author" xml:id="persName_n8mraapg-qqtw-qz9p-cark-1n9m5rzhfybu">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</persName><persName key="PSN0111893" resp="writer">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_d5695421-ebed-47ac-b190-bbde8877b1ac"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_1427b16e-e610-474e-b1ce-521e3cac562c">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_6a9a2625-50e2-4b2a-9fa0-48c924ea848b"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_0610b2da-2022-456b-9b6a-1101624e2d80"> <head> <address> <addrLine>Herrn Musikdirektor Felix Mendelssohn Bartholdy</addrLine> <addrLine>Wohlgeb.</addrLine> <addrLine>Düsseldorf</addrLine> <addrLine>frei</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_5a8cef19-c797-4cb7-bac4-fa60a3a19ecf"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_a08b4b58-9f68-4867-92e2-c74fd7868534">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_fa99d104-b4be-4142-b86e-8a8a6f2e56cb">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin <date cert="high" when="1834-12-21" xml:id="date_f4014a21-0129-4349-ae7b-75e49033846a">21 December</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Diese Zeilen kommen meiner Rechnung zufolge d. <date cert="high" when="1834-12-25" xml:id="date_a4d8853c-5c30-4952-b8d2-01803ad8642c">1. Feiertag</date> an, <seg type="salute">mein Geliebter!</seg> und ich eile, ihn Dir dadurch angenehm zu machen, daß ich Dir gute Nachricht v. <persName xml:id="persName_7a270609-6aed-4c1a-8f0d-e43421911f2a">Vaters<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> Fuß<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cd67d013-260f-4a33-87b8-d3bc9eb3adb1" xml:lang="de">Vaters Fuß – siehe Brief gb-1834-12-08-02 Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf Berlin; Berlin, 8. Dezember 1834, Z.: »Ich bin vor mehreren Wochen über ein Brett gefallen, welches mir unglücklicher Weise mehr im Wege, als in den Augen lag, und damit der rechte Fuß nicht meine, er müsse immer etwas Apartes haben, so habe ich mich diesmal an beiden verwundet, am rechten, zwischen Schienbein und Wade, am linken auf dem Schienbein.«</note> gebe, mit deßen Heilung es Gottlob rasch v. Statten geht. Der <persName xml:id="persName_63d73321-5738-46e0-9dfe-82092f390482">Wundarzt<name key="PSN0115165" style="hidden" type="person">Stosch, August Wilhelm (seit 1823) von (1783-1860)</name></persName> glaubt, er werde zu Neujahr ausfahren können. Wir wollen nur beßres Wetter dazu wünschen, denn nach 1 Tage Frost ist es wieder stockfinster und naß geworden. Die liebenswürdige Laune erhält sich fortwährend: Gewohnheit ist mächtig, und Freude trägt viel zur <gap quantity="1" reason="paper_destruction" unit="words"></gap> <hi rend="latintype">humour</hi> bei, daß fast immer einer od. d. andre ist, ihm vorliest, [mit] ihm plaudert od. Karten spielt. Erstres hab ich seit heut 8 Tagen aussetzen müßen, wo ich etwas Blut spuckte, was mir nur des 1. Schreckens der Gesichter des allerpath. Theils unsrer streitsüchtigen Familie wegen leid that. Mein Homöopathchen hat sich aber wieder sehr gut und fest bewährt, und es geht mir ganz gut; Eben hat Vaterchen die letzte Sitzung bei <persName xml:id="persName_f2b0da97-5870-4625-a73a-205cbd50683c">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>; <title xml:id="title_0c6e0d61-37b4-46ce-ba7d-c3a0b04f080e">diese Zeichnung<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109155" style="hidden" type="art">Abraham Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1834, Replik)</name></title> <hi rend="latintype">for the <persName xml:id="persName_7efcc801-5ce0-4713-8a65-6be5e568ae34">dear Misses<name key="PSN0109428" style="hidden" type="person">Alexander, Anna-Joanna (1793-1859)</name><name key="PSN0109429" style="hidden" type="person">Alexander, Margaret Stewart (1791-1861)</name><name key="PSN0109430" style="hidden" type="person">Alexander, Mary (1806-1867)</name></persName></hi> wird äußerst ähnl. und schön –, mit Bleistift und Tusch; und wirkt <hi n="1" rend="underline">nicht</hi> geschmeichelt. – Weihnachten beschäftigt uns sämtl. sehr angenehm, und wenn Gott alles gesund läßt, wird es sehr hübsch und eine Maße schöner Sachen sich ansehen! <persName xml:id="persName_ce97ec6f-bffc-42c2-b826-8a06c13a3ac5">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> hat einen immer<gap quantity="3" reason="deletion" unit="characters"></gap>teten <hi rend="latintype">Succurs</hi> v. 200 rt. für das verfloßne Jahr der <placeName xml:id="placeName_29e39441-7183-444a-901e-f68e22790b35">Akad. d. Wißensch.<name key="NST0103431" style="hidden" subtype="" type="institution">Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> bekommen und legt höllisch los: unter andern beschert sie <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b0ef180f-fa2c-4f06-a231-a98ed5905674">Dir<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName></hi>. einen <title xml:id="title_01633ca0-1013-41d1-bd31-6f0f409db77f">Grindelwald v. <hi rend="latintype">Lori</hi><name key="PSN0117448" style="hidden" type="author">Lory, Mathias Gabriel jun. (1784–1846)</name><name key="CRT0111612" style="hidden" type="art">Grindelwald 1834</name></title> (der noch hier ist) für 8 <hi rend="latintype">Louis</hi>. Ich werde Dir zur Zeit und Stunde Bericht erstatten mit gewohnter MamaWeitläuftigkeit <hi rend="latintype">ella ricerche terribilmente</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_e9bce9fb-a1bb-480c-9ff9-1deb79ce2f2b" xml:lang="it ">ella ricerche terribilmente – ital., sie sucht schrecklich.</note> Dich, Herz meines Herzens, nicht bei uns zu haben. Nimm mit dem dummen Morgenrock gnädig vorlieb, den Dir <persName xml:id="persName_6af98e53-257a-4e56-850f-3761c5c1337e">Pauline<name key="PSN0117011" style="hidden" type="person">Heine, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> auf meine Bitte eingehändigt haben wird; er ist wenigstens warm und bequem, und die Schleppe, die er vermuthl. an sich hat, bitt ich den <placeName xml:id="placeName_e2ceccd4-45eb-4df2-83cd-2e4b52df61a1">Düß<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. Schneider gefälligst abzuschnipseln. Du hast mir nicht mitgetheilt, was Du wohl haben möchtest und daher die einfältige Prosa. Die <persName xml:id="persName_4bb42285-abb7-459e-8642-c3f0d47af62e">Schwestern<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> schrieben diesmal Wunschzettel, und so erhalten sie was sie brauchen.</p> <p>Da es Dich freut, wenn <persName xml:id="persName_a1fdff3c-1dae-466d-9696-ba5d71174d7a">Hensels<name key="PSN0111890" style="hidden" type="person">Hensel, Familie von → Wilhelm H.</name></persName> eine erwünschte Aussicht haben, lieb Söhnlein! theil ich Dir unterm <hi n="1" rend="underline">Siegel größter Verschwiegenheit</hi>, daß doch eine kleine Aussicht f. d. Verkauf des <title xml:id="title_0b2883a9-1e06-448f-8824-ea531013a809">Bildes<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109167" style="hidden" type="art">Christus vor Pilatus (Ölgemälde 1834)</name></title> da ist. <persName xml:id="persName_c38d1ab7-4a48-41f7-b31e-7774e5ffbfd1">Altenstein<name key="PSN0115086" style="hidden" type="person">Stein zum Altenstein, Karl Siegmund Franz Freiherr vom (1770-1840)</name></persName> soll an den <persName xml:id="persName_31bc6f89-ec59-4e59-bc73-73d380d8af73">Kön<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName>. darüber berichten, und einen Platz dazu vorschlagen. – Das ist doch beßer als die höchste Antwort an <persName xml:id="persName_fbe16735-a6a3-4243-a4ac-7d71c2d854db">Frick<name key="PSN0116759" style="hidden" type="person">Frick, Georg Friedrich Christoph (1781-1848)</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7d044749-cd15-425f-a8fd-167d12184b87" xml:lang="de">Frick – Georg Frick, seit 1832 Leiter der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin.</note> der verschiedene Prachtstücke aus d. <placeName xml:id="placeName_2f1e2522-1adc-4133-8580-1b4be34d3a9c">Porcell.fab.<name key="NST0103388" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliche Porzellan-Manufaktur (KPM)</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> anbot, und d. kategor. Bescheid bekam, nicht für 1 Pfennig. Indeß trau ich auch auf das andre noch nicht, das jeden Falls unendl. Langer<gap quantity="6" reason="uncertain_reading" unit="characters"></gap> und darüber die größte Diskretion unerläßlich. – Vater beschäftigt<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> sich in Gedanken <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> mit Deinem <title xml:id="title_bff2a7ca-3af5-409f-bcb6-cd933990e0da">Paulustext<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nnojdglm-0ydu-1biz-dhg1-agpthqudrcfo"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> und findet es nicht gut, daß gar kein Duett od. Terz. sich im 1. Theil finde. Kommen welche im 2.? – Wie gut wärs, kriegtest Du’s bis zur mgl. Reise fertig und es käme dort einmal zur Aufführung! <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> <hi rend="latintype">every thing as you like it</hi>.</p> <closer rend="left">Es wird stark finster und ich muß die Absendung dieses Blättchens auf morgen verschieben. <hi rend="latintype">God bless you</hi>! </closer> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_d72ee6d5-c454-4f79-8399-7c18fa9cee96"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_17ff714b-b583-4c62-945d-a7b56836f970">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_d228c050-8a42-4dbe-8ac2-6765bf8d3139">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="dateline"><date cert="high" when="1834-12-22" xml:id="date_eb27b7a5-174d-47a5-91ee-3066a5d56108"><hi n="1" rend="underline">Montag</hi>:</date></seg> Ich soll eigentlich für Vater schreiben; aber der Stadtrath <persName xml:id="persName_d8476642-9826-497f-a20c-a0471209a795">Hollmann<name key="PSN0119033" style="hidden" type="person">Hollmann, Carl Friedrich (1776-1858)</name></persName> und unzählige Wechsel und Quittungen warten, darum grüße ich Dich für meine Rechnungen und muß mit den Kindern auf den Weihnachtsmarkt.</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Fanny Hensel</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_d723b461-01a9-42e8-b907-cf6641c5c0c2"> <docAuthor key="PSN0113247" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_57165b64-f120-48aa-8c86-a6916680b079">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_558cf9fd-ed18-4d43-b002-db6be5ab85a8">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <head rend="left"><hi rend="latintype">C’est papa qui dicte</hi>:<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_616f4602-cebc-4a76-8721-da9c17dc3f11" xml:lang="fr ">C’est papa qui dicte – frz., Papa diktiert </note></head> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="dateline">D. <date cert="high" when="1834-12-22" xml:id="date_74f3430b-a9ca-413f-b347-e36b5eb2c5f3">22.</date></seg> Mir geht es ganz gut und mein deutscher <hi rend="latintype">Brodier</hi> sagt, daß meine Heilung nicht mehr unterbrochen werden kann. <hi rend="latintype">No chances more</hi>. Da Du aber v. etwas schwerem Verständniß geworden zu sein scheinst und glauben könntest, ich gebe mich verwundet, so wiße, daß nicht ich, sondern mein <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> Ich, näml. nicht <persName xml:id="persName_5f7a0179-1a08-4424-b735-082357caa687">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>, sondern Vater bin, oder vielmehr seine Feder; und er auch dieses diktirt und fortfährt. Ich habe dieser Tagen eine Anweisung von <persName xml:id="persName_995d171e-7103-4152-8ed2-604450c6afa3">Scheuer<name key="PSN0114534" style="hidden" type="person">Scheuer, Abraham (1787-1863)</name></persName> über 100 rt. bezahlt, obschon ich keine Nachricht deswegen v. Dir erhalten. Ich bitte Dich wiederholt, dies in der Folge nicht zu versäumen. Ich schreibe dieser Tage an <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d2c59285-5ede-4338-b5cb-0e49145751f2">Joanna Al.<name key="PSN0109428" style="hidden" type="person">Alexander, Anna-Joanna (1793-1859)</name></persName></hi> und schicke ihr eine <title xml:id="title_5d1c586a-2ea3-4aff-97c3-bb6b855b40f2">Zeichnung<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109155" style="hidden" type="art">Abraham Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1834, Replik)</name></title>, welche <persName xml:id="persName_314ae1b0-0ce8-4dfc-9606-f1012d55ac5e">H.<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> v. mir gemacht hat, die er selbst für eine seiner besten hält und die v. allen für ähnl. gehalten wird. Du wirst sie wohl zuerst in <placeName xml:id="placeName_469134b8-1389-4fa8-96b5-4c2781efd3be">Lond<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>. sehen. Es liegt mir auf dem Gewißen, daß ich Dir meine letzten Bemerkungen gegen Deinen Text gesagt; Du wirst Dich hoffentl. nicht haben irre machen laßen. <seg type="closer">Und nun leb wohl und laß bald v. Dir hören.</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Abraham Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_bb9aea29-5045-43a7-bb14-737c7d1b7050"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_21a4ba56-4879-4013-b886-0b04c4874363">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_6172778b-f034-4adf-bb20-4a33f249702a">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Zu <persName xml:id="persName_14a6dcab-5207-465b-ad62-92fb46d7f3bf">Papaken<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> setzt <persName xml:id="persName_a625ea17-1cd8-4070-af25-374562186a69">Mamaken<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> mit Vergnügen hinzu, daß der kleine <hi rend="latintype">Dr</hi>. Schubert nach dem Verbande eben erlaubt hat, auszufahren, daß der Wagen bestellt, und das Wetter wunderschön ist. Daß Vater sich nicht irre machen ließ, einen vornehmen Wundarzt zu befragen, und bei dem <hi rend="latintype">bon bourgeois</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_ab0d0574-1ba5-4c79-bd62-3b26b9beff5a" xml:lang="fr ">bon bourgeois – frz., guter Bürger</note> geblieben, freut mich auch sehr, da dieser fleißige, treue Mann durch <persName xml:id="persName_3d1b84c5-fbf4-4854-b572-b833448df742">Stoschens<name key="PSN0115165" style="hidden" type="person">Stosch, August Wilhelm (seit 1823) von (1783-1860)</name></persName> Naserümpfen schon sehr gekränkt war, und fest genug bei seiner Behandlung blieb. – Bei den großen Chirurgen gehts einmal ohne Operation nicht ab; so hat die arme <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_03af6c8a-ad2f-441c-ada5-7b5d718de215">Jaques<name key="PSN0117169" style="hidden" type="person">Jaques, Jeannette Wilhelmine (1792-1872)</name></persName></hi> sich von <persName xml:id="persName_265e64f3-4dfb-45db-8f74-4cfefbd62c02">Dieffenbach<name key="PSN0110650" style="hidden" type="person">Dieffenbach, Johann Friedrich (1792-1847)</name></persName> den ganzen Nagel am Fuß müßen ausschneiden laßen, was sehr schmerzhaft gwesen. es geht ihr aber beßer<unclear reason="covering" resp="UT">.</unclear></p> <p><gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> – <gap quantity="2" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> das Ehepaar aus d. alten Zeit hat bei frischem klaren Wetter nun Fahrt durch die neuen Anlagen gemacht; behaglich plaudernd, <hi rend="latintype">comfortable</hi> eingemummt; Vaterchen ruht jetzt auf dem Sopha, trinkt ein Glas Wein, und freut sich des guten Fortschritts. Dirs zu berichten, ließ ich den Br. noch offen, Du lieber treuer Sohn! – Die <persName xml:id="persName_9653458e-5e0c-4928-baf0-abb9621bc979">Kinder<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name><name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> sind unser großes Vergnügen; <persName xml:id="persName_528d6b22-9b69-4ce2-8f20-496998d3ad8b">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> wird, da er nun nach 18 Zähnen Ruh hat,<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> sehr kräftig und stämmig, und ahmt <gap quantity="1" reason="paper_destruction" unit="words"></gap> aller Worte nach, wiewohl er nur wenige deutl. sprechen kann. Er und <persName xml:id="persName_9fec7808-abed-43a8-b254-8a50e57ee6fb">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> lieben sich zärtl.; es ist gar hübsch zu sehen. <persName xml:id="persName_24c334f7-7b29-4c21-a7b7-5289c181c974">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> ließ <persName xml:id="persName_44dedb12-4dbe-4115-b5e6-687e13035d7e">W<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName>. Samtschuhe machen, die zeigt er beständig und ruft Bap, Bap! das Bapchen ist gar ein feiner Mensch! Neulich fragte er mich sehr viel, und Fanny verbot es, weil ich nicht viel sprechen sollte. Laß nur, Mutter, sie braucht ja nur mit dem Köpfchen zu nicken od. zu schütteln, das versteh ich schon!</p> <p><persName xml:id="persName_ec3d9360-64f5-4df6-b940-607826997d7b">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> hat <date cert="high" when="1834-12-21" xml:id="date_2fb59d60-ea50-4bd1-94ed-6bdeb6e4acfe">gestern</date> wieder die ganze <placeName xml:id="placeName_ff2a3df7-0789-4f84-9135-154798b55c1a">Univers<name key="NST0100421" style="hidden" subtype="" type="institution">Friedrich-Wilhelms-Universität</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. taxirt, wie gewöhnl. <persName xml:id="persName_4fb88784-c671-4c4c-bc4f-1ab556271925">Woringen<name key="PSN0115879" style="hidden" type="person">Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)</name></persName> bekam auch dies Semest. kein Colleg. zu Stande. <persName xml:id="persName_9ebd05ac-e1eb-407d-a1dc-cf5a9b550207">Erdmann<name key="PSN0116645" style="hidden" type="person">Erdmann, Johann Eduard (1805-1892)</name></persName> liest eins gratis und hat über 80 Hörer. <persName xml:id="persName_41b72aec-b2e9-4ad8-9fbc-43224c0d3917">Mackeldeys<name key="PSN0119756" style="hidden" type="person">Mackeldey, Ferdinand (1784-1834)</name></persName> Stelle in <placeName xml:id="placeName_3dd39624-2686-4411-83b8-4ad2f11d54dc">Bonn<settlement key="STM0100103" style="hidden" type="locality">Bonn</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ist <persName xml:id="persName_887eaaa0-6e81-488c-a986-ed97d2a19b05">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> mit großem Gehalt angetragen, er schlägt sie aber aus. <persName xml:id="persName_d04bea9e-8681-4fa1-ba6c-10a617d0f6dd">Heydem<name key="PSN0111961" style="hidden" type="person">Heydemann, Ludwig Eduard (Louis) (1805-1874)</name></persName>., der zugegen war, bat ihn, zu bewirken, daß er docent werde. Privatdoc. und Profeß. sind jetzt über 120. O was müßen die armen Jünglinge schwitzen! und gar die Kinder! <persName xml:id="persName_cf86e1c7-f51b-46e7-b77e-32eb94cc36b7">Albert Heyd.<name key="PSN0111960" style="hidden" type="person">Heydemann, Albert Gustav (1808-1877)</name></persName> hat Zulage bekommen und alle machen und wirtschaften zusammen. – Danke d. <persName xml:id="persName_468fadd7-230c-47ed-8af2-52b6c10928d6">Hübner<name key="PSN0112129" style="hidden" type="person">Hübner, Pauline Charlotte (1809-1895)</name></persName> für ihre Bemühung für den Haus. Die liebe <persName xml:id="persName_92bedbaf-09f5-4c4a-a5b3-88c14560df2a">Fanny B.<name key="PSN0109809" style="hidden" type="person">Bendemann, Fanny Eleonore (1778-1857)</name></persName> rührt mich, so allein wie sie jetzt lebt. Enkelchen sind einem doch gar sehr ans Herz gewachsen. </p> <p><seg type="closer">Gott segne und erfreue Dich, Du Seelenkind!</seg> d. <date cert="high" when="1834-12-26" xml:id="date_7fd6a479-d11e-4cb4-bccb-884c3275930a">26.</date> feiern wir unsren 30 jähr. Hochzeittag bei <persName xml:id="persName_0b73a0f5-b794-45e8-9e20-df972c5f55a4">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> zu Mittage. Zur Bescherung haben sich schon 30 Personen (ohne die Leute) zusammengefunden. O wärst Du da, mein Held! Gott laß es Dir <hi n="1" rend="underline">auch</hi> wohl und vergnügt ergehen und segne Dich auf Wegen und Stegen! </p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>