gb-1834-12-17-01
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Berlin, 17. Dezember 1834
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.
Fanny Hensel, Lea Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Ferchten Sie sich nit, Ew. Maj. mir sein keine Terken, d.h., Mutter leiht mir die Feder,
daß heißt,
The wound is not entirely hail,. Ich werde Dir nichts desto weniger fleißig schreiben, aber ohne Bülletin. but will be so immediately
Wie sollte mich Dein
Local, ganz gewiß eine besondere Eigenthümlichkeit des Festes mit bewirkt. Man soll sichs ja nicht verleiden!
Ist denn noch nichts über das nächstjährige bestimmt? Was gegeben, und wer es leiten wird. – Ich werde mir die Uebersetzung vom Astrologen geben lassen, und wir wollen sehn, ob wird die Probe des Vorlesens bei den Andern, und des Wiederhörens für mich, bestehn werden. Was sagst Du denn aber zur Times? Schämst Du Dich nicht, so wie ich, entsetzlich? Daß wir im vorigen Jahr jeden Morgen die Weisheit und die Gesinnungen dieses Lumpenpacks wohlgefällig herunterschluckten? Ich meines Theils bekomme eine wahre Zeitungsscheu, und wünsche den Heiligen zu finden, der mich davon befreite, wie nach den neusten Erfahrungen, der heil. Hubertus v. der Hundswuth befreit, die an ihn gläuben. Vorläufig halte ich für meine Person noch fest an Brougham, und halte ihn noch heut für den
greatest man ofEngland . Da übrigens das Schwatzen wenn man nicht zu schreiben nöthig
quant a moi, ich bin gar zu dumm ein gelesenes Orat. zu beurtheilen. Kömmt aber im 1 Th. keine Dame vor, so thuts mir leid, denn es brummt mich sonst aus Baßestiefe an. plaisirs brillantissime eröffnet . Grafen, Generale, Prinzen und Prinzeßinnen, und select choice of music.
Cello
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ensemble.
. bleibt der wahre Kammervirtuos, das três, diese Grazie und Vollendung; dem geperlten Wesen fehlte nicht das Kleinste in Klarheit und Nettigkeit,Laf
adagiovor. Gestern kam
MissMartinssen hab ich nun auch Br. aus
genre, aber doch recht
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Berlin 17 Dec. Ferchten Sie sich nit, Ew. Maj. mir sein keine Terken, d. h., Mutter leiht mir die Feder, Lea Mendelssohn Bartholdy daß heißt, Fanny leiht sie mir, weil Mutter nachher selbst schreiben will. Ich schrieb Dir an meinem Geburtstage und habe eine Viertelstunde nach dem Abgange Deinen Brief vom 7ten, und nun hinter einander die beiden vom 11ten und 12ten erhalten. Wie ich Dir für alles Liebe und Gute, das sie enthalten, danke, das weißt Du, und so will ich Dir heute zuvörderst und in Wahrheit die Versicherung geben, daß Du meinetwegen ganz vollkommen ruhig seyn kannst. Ich darf und kann stehn und gehn, die Wunde heilt sichtbar zu, und wenn ich noch das Zimmer hüte, so ist es mehr des abscheulichen Wetters wegen, das wir hier genießen, als wegen meines Fußes. The wound is not entirely hail, but will be so immediately. Ich werde Dir nichts desto weniger fleißig schreiben, aber ohne Bülletin. Wie sollte mich Dein Oratorium nicht interessiren, es wird wahrscheinlich das Bedeutendste Deiner bisher geschriebenen Werke, und ich hoffe so zuversichtlich, als ich es wünsche, daß es ein zweites die Familie ehrendes Werk, werde, wie Hensels Bild das erste war; schon ehrt Dich, wenigstens in meinem Herzen, der strenge und ernste Begriff desselben, der Kunde davon giebt, daß Du Dich von dem tollen, musikalischen und besonders dramatischen Wesen der Zeit, nicht hast irre machen lassen, und dafür sey Dir Dank, so sehr es mich auch schmerzen würde, wenn Dir ein ganzes, herrliches Gebiet der Musik verschlossen bliebe. Daß Du mir den ersten Theil des Textes jetzt mittheilst, wird mir sehr angenehm, Du hast gegen den ersten Entwurf, wenn ich nicht irre, die sehr wesentliche Aenderung getroffen, das Ganze in zwei Theile zu bringen, welches ursprünglich in drei zerfiel. Das ist nun eine offenbare Verbesserung, ich gestehe indeß, daß mir daraus der Nachtheil erwachsen zu seyn scheint, daß die Bekehrung Pauli im ersten Theil zu unvorbereitet und übereilt, und im Verhältniß zu der doch eigentlich nebensächlichen Steinigung Stephans, zu kurz erscheint. Ich würde Dir das, da dieser Theil nun einmal komponirt ist, vielleicht gar nicht haben sagen sollen, ich kann aber einmal nichts auf dem Herzen behalten, und so will ich denn auch noch hinzufügen, daß mir das Rezit. Stephani, in den Worten sehr lang vorkommt, daher ich denn vermuthe, daß Du alle musikal. Mittel angewendet haben wirst, um es interessant zu machen. Die Worte sind übrigens sehr kräftig, und sehr musikalisch, nur kommt mir bei der jetzigen Struktur des Textes vor, als wäre es nöthig gewesen, daß der Saulus sich auch schon während der Steinigung hätte vernehmen lassen. Jetzt bist Du mich los, und kannst sagen, der hat gut reden, und kann nichts machen. Daß Wohringens sich auch in diesem Jahr noch meiner erinnert haben, war eine wirklich unerwartete Freude für mich. Danke ihnen tausendmal in meinem Namen. Ich vergesse gewiß die Tage nicht, die sie mir in ihrer Mitte zu leben vergönnt haben. Aber wenn auch nicht jedes Musikfest so lebendig erfreulich und schwungvoll ausfällt, als das vorjährige, so scheint allerdings, nach allem, was ich gehört, das diesjähr. ganz besonders ledern gewesen zu seyn, und ein in der Mitte stehendes würde sich noch in Düsseld. recht gut mitmachen lassen, wo das Local, ganz gewiß eine besondere Eigenthümlichkeit des Festes mit bewirkt. Man soll sichs ja nicht verleiden! Ist denn noch nichts über das nächstjährige bestimmt? Was gegeben, und wer es leiten wird. – Ich werde mir die Uebersetzung vom Astrologen geben lassen, und wir wollen sehn, ob wird die Probe des Vorlesens bei den Andern, und des Wiederhörens für mich, bestehn werden. Was sagst Du denn aber zur Times? Schämst Du Dich nicht, so wie ich, entsetzlich? Daß wir im vorigen Jahr jeden Morgen die Weisheit und die Gesinnungen dieses Lumpenpacks wohlgefällig herunterschluckten? Ich meines Theils bekomme eine wahre Zeitungsscheu, und wünsche den Heiligen zu finden, der mich davon befreite, wie nach den neusten Erfahrungen, der heil. Hubertus v. der Hundswuth befreit, die an ihn gläuben. Vorläufig halte ich für meine Person noch fest an Brougham, und halte ihn noch heut für den greatest man of England. Da übrigens das Schwatzen wenn man nicht zu schreiben nöthig hat, ins Blaue führt, so wirds Fanny gar nicht übel nehmen, wenn ich Dir, was hiermit geschieht, gesund und vergnügt zu leben wünsche. Abraham Mendelssohn Bartholdy Secretair empfiehlt sich, und hat ein Blatt mit allerhand Bemerkungen für Dich, drüben angefangen liegen. Zu Weihnachten erhältst Du von mir eine Abschrift meines Quartetts. Nimm vorlieb, wird dachten diesmal Krösusse zu seyn, und sind Kirchenmäuse. Sebastian hat auf der Erde gelegen, und Vaters Worte ebenfalls nachgeschrieben. Addio. Fanny Hensel Den schönsten Gruß, liebes Herz! quant a moi, ich bin gar zu dumm ein gelesenes Orat. zu beurtheilen. Kömmt aber im 1 Th. keine Dame vor, so thuts mir leid, denn es brummt mich sonst aus Baßestiefe an. Fanny hat Sonnt. ihre Morgenplaisirs brillantissime eröffnet. Grafen, Generale, Prinzen und Prinzeßinnen, und select choice of music. Beeth. mit Cello v. Ganz, Variat., v. und mit Lafont, Arie und Decker aus Freischütz und Quart. v. Weber prächtig im ensemble. Laf. bleibt der wahre Kammervirtuos, das três, diese Grazie und Vollendung; dem geperlten Wesen fehlte nicht das Kleinste in Klarheit und Nettigkeit, Fanny spielte v. Blatt mit ihm, und erregte mit Recht Bewunderung. So sehr seine Virtuosenkünste mich erfreuen, zieh ich sein adagio vor. Gestern kam der runde Ecken Friedl. voll Freude und stattete Bericht über Dein bei Ries gespieltes und sehr wohl aufgenommenes Quart. ab: ein seelengutes Männchen! V. Miss Martinssen hab ich nun auch Br. aus Reval, sie grüßt Dich und dankt Dir noch tausendmal. Sie scheint etwas überschwengl. in Auguste Medems genre, aber doch recht aimable. Heut Abend spielt Vater mit Rösel, der Blanc und Julie Heyse, gestern mit Friebe, Sonnt. waren die Steffense, Gans, Varnh., Sybel, die jungen Beckers, Erdmanns hier: man glaubt nicht, wie man sich an einförmige Lebensweise gewöhnt und sie liebgewinnt; der Morgen wird mit Vorlesen, Besuchen, Börsenberichten ausgefüllt, Vaters Laune ist vortreffl. und der engl. Lehnstuhl leistet prächtige Dienste. Bei Mar. Mend. bereitet sich eine musik. soirée mit Lafont und Fanny. Hast Du noch Wachslichter oder soll ich Dir nächsten Monat welche schicken? ich fürchte, die Sendung f. Schad. war schlecht, obgleich höchsten Orts, v. Schloß gekauft. Magst Du Sorauer lieber? – Paul ist nun majorenn erklärt, Gott gebe seinen Segen! Wer zu 22 nicht gesetzt und raisonable ist, wird’s auch nicht zu 25! Bei Onkel wird er schon besser gestellt sein, wenn dieser nicht sehr viel Verluste im heurigen, schlechten Geschäftsjahr erlitte. Indeß sind sie für einen so reifen Mann nicht bedeutend und verdirbt nur die Laune. Grüß Dir Gott, mein Herzensmensch! Lea Mendelssohn Bartholdy
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April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7c609550-4c92-4c9f-962e-f09f835ab492" xml:lang="de">Dein Oratorium – Oratorium Paulus op 36. Die Uraufführung fand zu Pfingsten 1836 währen des 18. Niederrheinischen Musikfestes in Düsseldorf statt.</note> nicht interessiren, es wird wahrscheinlich das Bedeutendste Deiner bisher geschriebenen Werke, und ich hoffe so zuversichtlich, als ich es wünsche, daß es ein zweites die Familie ehrendes Werk, werde, wie <title xml:id="title_f82a3eb0-7b27-43c5-97fc-43db8410a660">Hensels Bild<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109167" style="hidden" type="art">Christus vor Pilatus (Ölgemälde 1834)</name></title> das erste war; schon ehrt Dich, wenigstens in meinem Herzen, der strenge und ernste Begriff desselben, der Kunde davon giebt, daß Du Dich von dem tollen, musikalischen und besonders dramatischen Wesen der Zeit, nicht hast irre machen lassen, und dafür sey Dir Dank, so sehr es mich auch schmerzen würde,<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> wenn Dir ein ganzes, herrliches Gebiet der Musik verschlossen bliebe. Daß Du mir den ersten Theil des Textes jetzt mittheilst,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8ec37f81-3a03-4a76-86e7-d2f22613f332" xml:lang="de">Daß Du mir den ersten Theil des Textes jetzt mittheilst – Obwohl Felix Mendelssohn Bartholdy bereits 1832 mit der Arbeit am Paulus op. 36 begann, wurde der Text dazu erst im Laufe des Jahres 1834 fertig. </note> wird mir sehr angenehm, Du hast gegen den ersten Entwurf, wenn ich nicht irre, die sehr wesentliche Aenderung getroffen, das Ganze in zwei Theile zu bringen, welches ursprünglich in drei zerfiel. Das ist nun eine offenbare Verbesserung, ich gestehe indeß, daß mir daraus der Nachtheil erwachsen zu seyn scheint, daß die Bekehrung Pauli im ersten Theil zu unvorbereitet und übereilt, und im Verhältniß zu der doch eigentlich nebensächlichen Steinigung Stephans, zu kurz erscheint. Ich würde Dir das, da dieser Theil nun einmal komponirt ist, vielleicht gar nicht haben sagen sollen, ich kann aber einmal nichts auf dem Herzen behalten, und so will ich denn auch noch hinzufügen, daß mir das Rezit. Stephani, in den Worten sehr lang vorkommt, daher ich denn vermuthe, daß Du alle musikal. Mittel angewendet haben wirst, um es interessant zu machen. Die Worte sind übrigens sehr kräftig, und sehr musikalisch, nur kommt mir bei der jetzigen Struktur des Textes vor, als wäre es nöthig gewesen, daß der Saulus sich auch schon während der Steinigung hätte vernehmen lassen. Jetzt bist Du mich los, und kannst sagen, der hat gut reden, und kann nichts machen. Daß <persName xml:id="persName_74c48eac-5b24-4d36-aab3-7720723a957a">Wohringens<name key="PSN0115873" style="hidden" type="person">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-)</name></persName> sich auch in diesem Jahr noch meiner erinnert haben, war eine wirklich unerwartete Freude für mich. Danke ihnen<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> tausendmal in meinem Namen. Ich vergesse gewiß die Tage nicht, die sie mir in ihrer Mitte zu leben vergönnt haben. Aber wenn auch nicht jedes Musikfest so lebendig erfreulich und schwungvoll ausfällt, als das <placeName xml:id="placeName_783efb01-b1bf-48d7-a324-8505a7b3be91">vorjährige<name key="NST0100303" style="hidden" subtype="" type="institution">15. Niederrheinisches Musikfest (1833)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ca3c6c97-fb82-4a56-9509-7de5afa49889" xml:lang="de">das vorjährige – 15. Niederrheinischen Musikfestes unter Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf zu Pfingsten (26. und 27. Mai) 1833.</note> so scheint allerdings, nach allem, was ich gehört, das diesjähr. ganz besonders ledern gewesen zu seyn, und ein in der Mitte stehendes würde sich noch in <placeName xml:id="placeName_8a78961d-1491-40be-9a07-ed4dc30aa622">Düsseld<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. recht gut mitmachen lassen, wo das <hi rend="latintype">Local</hi>, ganz gewiß eine besondere Eigenthümlichkeit des Festes mit bewirkt. Man soll sichs ja nicht verleiden! </p> <p>Ist denn noch nichts über das nächstjährige bestimmt? Was gegeben, und wer es leiten wird. – Ich werde mir die Uebersetzung vom Astrologen geben lassen, und wir wollen sehn, ob wird die Probe des Vorlesens bei den Andern, und des Wiederhörens für mich, bestehn werden. Was sagst Du denn aber zur <hi rend="latintype">Times</hi>?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5cd0b394-a21b-406d-9c6e-ebc39d4237df" xml:lang="de">Was sagst Du denn aber zur Times? – siehe Brief fmb-1834-08-05-01 Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 4. und 5. August 1834, Z.: »was hat Lord BroughamBrougham, Henry Peter? kann er oder will er nicht premier sein? Zugleich weißt Du wohl schon, daß die Times auf ein Mal un beau matin entsetzlich auf ihn zu schimpfen angefangen hat, und nun Tag für Tag mehr auf ihn schimpft«.</note> Schämst Du Dich nicht, so wie ich, entsetzlich? Daß wir im vorigen Jahr jeden Morgen die Weisheit und die Gesinnungen dieses Lumpenpacks wohlgefällig herunterschluckten? Ich meines Theils bekomme eine wahre Zeitungsscheu, und wünsche den Heiligen zu finden, der mich davon befreite, wie nach den neusten Erfahrungen, der heil. Hubertus v. der Hundswuth befreit, die an ihn gläuben. Vorläufig halte ich für meine Person noch fest an <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_21ac39ad-f36a-44b2-ad10-985604870dc6">Brougham<name key="PSN0110150" style="hidden" type="person">Brougham, Henry Peter (seit 1830) 1st Baron Brougham and Vaux (1778-1868)</name></persName></hi>, und halte ihn noch heut für den <hi rend="latintype">greatest man of <placeName xml:id="placeName_aaee45ec-6816-41b8-a128-026801b78681">England<settlement key="STM0104824" style="hidden" type="area">England</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi>. Da übrigens das Schwatzen wenn man nicht zu schreiben nöthig<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> hat, ins Blaue führt, so wirds Fanny gar nicht übel nehmen, wenn ich Dir, was hiermit geschieht, gesund und vergnügt zu leben wünsche.</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Abraham Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_609cbd34-3c57-4322-8788-838e8d206b11"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_eb09dcdc-d80b-4fef-a9c6-c7035997279b">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_abdea384-ac94-4a28-b349-d0d9c1512bcb">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><persName xml:id="persName_fa7672e3-49ba-473b-8dae-b464af3a999c">Secretair<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> empfiehlt sich, und hat ein <title xml:id="title_0f3dc068-0dd7-40c9-9316-9ddd217e645b">Blatt mit allerhand Bemerkungen <name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name> <name key="gb-1835-01-27-01" style="hidden" type="letter">Fanny Hensel, Sebastian Hensel und Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 16., 21., 22. und 27. Januar 1835</name> </title> für Dich, drüben angefangen liegen. Zu Weihnachten erhältst Du von mir eine Abschrift meines <title xml:id="title_e07d6a5f-5f42-43bf-b971-c09c50d55e2f">Quartetts<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name><name key="CRT0111477" style="hidden" type="music">Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello Es-Dur, HU 277 (26. August – 23. Oktober 1834)</name></title>. Nimm vorlieb, wird dachten diesmal Krösusse zu seyn, und sind Kirchenmäuse. <persName xml:id="persName_fce948cf-61bc-4116-af56-5afadc781cf8">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> hat auf der Erde gelegen, und <persName xml:id="persName_32ba60a5-a0c0-49b4-ae1b-b187181ee94b">Vaters<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> Worte ebenfalls nachgeschrieben.</p> <closer rend="right">Addio.</closer> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Fanny Hensel</add></signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_a8998492-c5dc-4fe0-95c6-c3432452f3a5"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_dfe362b3-0e59-4949-adc1-a8d5cbc9ca72">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_a6ad9704-a735-4e4b-93e6-a6cfb7225f55">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Den schönsten Gruß, liebes Herz!</seg> <hi rend="latintype">quant a moi</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_4365447b-b642-4b85-99a5-e8cb28296d0c" xml:lang="fr ">quant a moi – frz., was mich betrifft.</note> ich bin gar zu dumm ein gelesenes Orat. zu beurtheilen. Kömmt aber im 1 Th. keine Dame vor, so thuts mir leid, denn es brummt mich sonst aus Baßestiefe an. <persName xml:id="persName_6b3ddda9-8a33-4b6a-8528-d155cbcb5ce0">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> hat Sonnt. ihre <placeName xml:id="placeName_8a2b77f3-796f-4d6b-ac1d-3631d9594253">Morgen<hi rend="latintype">plaisirs</hi><name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><hi rend="latintype"> brillantissime</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_2a109be7-544a-449e-827b-c7c04f061bb5" xml:lang="fr ">plaisirs brillantissime – frz./ital., glänzendsten Vergnügen. </note> eröffnet<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_dd2d6d6e-5092-4af2c-f58f8-0358bf4d93a1" xml:lang="de">Fanny hat Sonnt. ihre Morgenplaisirs brillantissime eröffnet – bezieht sich auf Fanny Hensels Sonntagsmusik am 14. Dezember 1834. Vgl. Klein, Fanny Hensels Sonntagsmusiken, S. 40.</note>. Grafen, Generale, Prinzen und Prinzeßinnen, und <hi rend="latintype">select choice of music</hi>. <title xml:id="title_851c7997-a06f-428b-9b80-dcf9418b542f">Beeth. mit <hi rend="latintype">Cello</hi><name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0112484" style="hidden" type="music">Sonate für Klavier und Violoncello</name></title> v. <persName xml:id="persName_24d20be2-cfe6-4b37-8757-15b18bcce56d">Ganz<name key="PSN0111285" style="hidden" type="person">Ganz, Moritz Eduard (vor 1808: Moises Salomon) (1802-1868)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8981f449-7518-3fd0c-1b585-5c26b799a0a6" xml:lang="de">Beeth. mit Cello v. Ganz – Eduard Ganz spielte mit Fanny Hensel eine Sonate für Klavier und Violoncello von Ludwig van Beethoven (nicht identifiziert). </note>, <title xml:id="title_447af9eb-3eec-4a36-ae38-77a4d8cfce64">Variat.<name key="PSN0112645" style="hidden" type="author">Lafont, Charles Philippe (1781–1839)</name><name key="CRT0112485" style="hidden" type="music">Variationen</name></title>, v. und mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f2277063-bfb5-4fc8-a1a5-19e70173d7f7">Lafont<name key="PSN0112645" style="hidden" type="person">Lafont, Charles Philippe (1781-1839)</name></persName></hi>, Arie und <persName xml:id="persName_f9c438e7-898e-4c6f-bd17-a5206095d5c1">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> aus <title xml:id="title_e998958d-6185-42d8-afc4-dd2b7428e5fe">Freischütz<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111243" style="hidden" type="music">Der Freischütz op. 77 (WeV C. 7)</name></title> und <title xml:id="title_c3f03ca6-2ba2-40d7-9f3b-8c27395158c4">Quart. v. Weber<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0112285" style="hidden" type="music">Quartett für Klavier, Violine, Viola und Violoncello B-Dur, op. 8 (WeV P.5) (JV 76; auch op. 5, op. 11, op. 18)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e1d89831-1f8e-47c2-bde7-69f347592cc4" xml:lang="de">Quart. v. Weber – Carl Maria v. Weber, Klavierquartett B-Dur, op. 8. Vgl. Klein, Fanny Hensels Sonntagsmusiken, S. 40.</note> prächtig im <hi rend="latintype">ensemble</hi>. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a127364c-0d40-4cbe-a9ad-96f58e4383dc">Laf<name key="PSN0112645" style="hidden" type="person">Lafont, Charles Philippe (1781-1839)</name></persName></hi>. bleibt der wahre Kammervirtuos, das três, diese Grazie und Vollendung; dem geperlten Wesen fehlte nicht das Kleinste in Klarheit und Nettigkeit, <persName xml:id="persName_62a8c488-39da-4aed-9488-3e7824c91a87">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> spielte v. Blatt mit ihm, und erregte mit Recht Bewunderung. So sehr seine Virtuosenkünste mich erfreuen, zieh ich sein <hi rend="latintype">adagio</hi> vor. Gestern kam <persName xml:id="persName_b43e377b-4cba-477c-9e46-f752b0a754db">der runde Ecken Friedl.<name key="PSN0119701" style="hidden" type="person">Friedländer (Friedlaender), Abraham Wulff (1770-1835)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c7aef05b-510f-7da4d-797e7-b52d70065dea" xml:lang="de">der runde Ecken Friedl. – Der aus Königsberg stammende Kaufmann Abraham Wulff Friedlaender hatte, der, wie die Mendelssohns bis 1825, an der Neuen Promenade (bis 1840: Alte Kommandantenstraße) gewohnt. Dort waren auch die Mendelssohns zu Gast gewesen. Siehe zu ihm Heinrich Ludwig Egmont Dorn, Aus meinem Leben. Ergebnisse aus Erlebnissen, Bd. 5: Erinnerungen, Berlin 1877, S. 147 ff.</note> voll Freude und stattete Bericht über Dein bei <persName xml:id="persName_1102e30a-60a9-4cd7-b613-69949e012567">Ries<name key="PSN0114192" style="hidden" type="person">Ries, Johann Peter Joseph Hubert (1802-1886)</name></persName> gespieltes und sehr wohl aufgenommenes Quart. ab: ein seelengutes Männchen! V. <hi rend="latintype">Miss <persName xml:id="persName_45bee285-a633-4fcb-9945-b4b9a2eb8ef5">Martinssen<name key="PSN0117522" style="hidden" type="person">Martinsen, Elisa Marie Wilhelmine (Minna) (1811-?)</name></persName></hi> hab ich nun auch Br. aus <placeName xml:id="placeName_8bf67b37-b9c9-4827-99b0-c9406211c09d">Reval<settlement key="STM0104558" style="hidden" type="locality">Reval</settlement><country style="hidden">Russland</country></placeName>, sie grüßt Dich und dankt Dir noch tausendmal. Sie scheint etwas überschwengl. in <persName xml:id="persName_aa3ff00e-5b6b-4cfc-8b73-269dd18cc8fc">Auguste Medems<name key="PSN0112728" style="hidden" type="person">Le Fort, Auguste Eberhardine Friederike Baronin von (1802-1877)</name></persName> <hi rend="latintype">genre</hi>, aber doch recht <hi rend="latintype">aimable</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_fced475a-2e3d-453b-8479-45f13ff44af6" xml:lang="fr ">aimable – frz., freundlich.</note> Heut Abend spielt <persName xml:id="persName_16d6e957-9fdf-4ee8-ac5c-3e596e390f5f">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> mit <persName xml:id="persName_a9737435-8d26-47e0-a380-633bd3d9ac67">Rösel<name key="PSN0114280" style="hidden" type="person">Rösel, Gottlob Samuel (1769-1843)</name></persName>, der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_09473239-d812-4d9e-a0d3-e013ba432a4f">Blanc<name key="PSN0109970" style="hidden" type="person">Blanck, Constanze (1779-1861)</name></persName></hi> und <persName xml:id="persName_14a78fbc-7e51-49c1-b10d-8cb4df38cd3b">Julie Heyse<name key="PSN0111974" style="hidden" type="person">Heyse, Julie (Julchen) Caroline Marie Henriette (bis 1812 Gela Salomon) (1787-1864)</name></persName>, gestern mit <persName xml:id="persName_69ab19b8-89be-4712-8369-57ba3a8495a7">Friebe<name key="PSN0116760" style="hidden" type="person">Friebe, Wilhelm Zacharias (bis 1803: Zacharias Frankel Veitel Ephraim) (1781-1840)</name></persName>, <date cert="high" when="1834-12-14" xml:id="date_9fdb9285-d2c8-4198-9d4a-e56f817fbd96">Sonnt</date>. waren die <persName xml:id="persName_b64762da-6a2c-48b6-bb01-03e07702d02d">Steffense<name key="PSN0115075" style="hidden" type="person">Steffens, Familie von → Henrik S.</name></persName>, <persName xml:id="persName_c9f855e6-c7a5-4685-a030-04176de8c54a">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName>, <persName xml:id="persName_c08e1b85-b925-4a31-83ff-fb570c7e8254">Varnh<name key="PSN0115453" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)</name></persName>., <persName xml:id="persName_cc254fe6-d920-4633-b3b7-ed1c2dc7865c">Sybel<name key="PSN0118398" style="hidden" type="person">Sybel, Heinrich Carl Ludolf von (1817-1895)</name></persName>, die jungen Beckers, <persName xml:id="persName_79071667-34cb-4d43-94cb-4cf65a18498f">Erdmanns<name key="PSN0118816" style="hidden" type="person">Erdmann, Familie von → Johann Eduard E.</name></persName> hier: man glaubt nicht, wie man sich an einförmige Lebensweise gewöhnt und sie liebgewinnt; der Morgen wird mit Vorlesen, Besuchen, Börsenberichten ausgefüllt, Vaters Laune ist vortreffl. und der engl. Lehnstuhl leistet prächtige Dienste. Bei <persName xml:id="persName_fdf31dee-6cde-4c1b-9c02-52c91342d468">Mar. Mend.<name key="PSN0113230" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Marianne (1799-1880)</name></persName> bereitet sich eine musik. <hi rend="latintype">soirée</hi> mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_6efffc6c-dec8-44b3-ae76-8a3df11978ac">Lafont<name key="PSN0112645" style="hidden" type="person">Lafont, Charles Philippe (1781-1839)</name></persName></hi> und <persName xml:id="persName_56e8cc56-7b63-4355-ab71-df8f5abed090">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>. Hast Du noch Wachslichter oder soll ich Dir nächsten Monat welche schicken? ich fürchte, die Sendung f. <persName xml:id="persName_e0b504e4-bfc2-42da-90f8-a8a0d2ecfa03">Schad<name key="PSN0114495" style="hidden" type="person">Schadow, Johann Gottfried (1764-1850)</name></persName>. war schlecht, obgleich höchsten Orts, v. Schloß gekauft. Magst Du Sorauer lieber? – <persName xml:id="persName_6d48a9e0-4cd1-4541-ab3a-a0eaa6de844f">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> ist nun majorenn erklärt, Gott gebe seinen Segen! Wer zu 22 nicht gesetzt und <hi rend="latintype">raisonable</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_6ad9b5a7-f75a-4ac1-9a36-beca66a0d52e" xml:lang="fr ">raisonable – raisonnable frz., vernünftig.</note> ist, wird’s auch nicht zu 25! Bei <persName xml:id="persName_43e3431b-be1f-4f11-b57e-a3cd83b91f77">Onkel<name key="PSN0113227" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name></persName> wird er schon besser gestellt sein,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7aeb8cd5-6a28-47f0-b71a-061bdd9f9348" xml:lang="de">Bei Onkel wird er schon besser gestellt sein – Paul Mendelssohn Bartholdy trat 1834 nach seiner kaufmännischen Ausbildung in London und Paris in die von Joseph Mendelssohn geleitete Privatbank Mendelssohn & Co. ein. </note> wenn dieser nicht sehr viel Verluste im heurigen, schlechten Geschäftsjahr erlitte. <seg type="pagebreak"> |1|<pb n="1" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="top">Indeß sind sie für einen so reifen Mann nicht bedeutend und verdirbt nur die Laune. Grüß Dir Gott, mein Herzensmensch!<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>