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gb-1834-11-20-01

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Wilhelm Brewer an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Elberfeld, 20. November 1834 Da es sich nie mit meinem Charakter vertragen hat, bei einem Gesuche zuvor eine verblümte Umschweif zu machen, welche ohnedieß nicht zum Ziele führen würde, so wage ich es, in dem Vertrauen, daß Sie als Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm Brewer in Elberfeld;Düsseldorf, 27. November 1834 Brewer, WilhelmBrewer, Wilhelm Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 29/315. Autograph Wilhelm Brewer an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Elberfeld, 20. November 1834 Da es sich nie mit meinem Charakter vertragen hat, bei einem Gesuche zuvor eine verblümte Umschweif zu machen, welche ohnedieß nicht zum Ziele führen würde, so wage ich es, in dem Vertrauen, daß Sie als

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, Siegel.

Wilhelm Brewer

Zwei kleine Lieder mit Begleitung der Guitarre von Wilhelm Brewer.

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

20. November 1834 Brewer, Wilhelmcounter-resetBrewer, Wilhelm Elberfeld Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland deutsch
Herrn Musik-Director B. Mendelsohn Wohlgebohren Düsseldorff franco. WB. Eine Rolle in Wachspapier auf eigene Gefahr;
Brewer, Wilhelm Brewer, Wilhelm Elberfeld d. 20ten Novbr. 1834. Hochgeehrter Herr Director!

Da es sich nie mit meinem Charakter vertragen hat, bei einem Gesuche zuvor eine verblümte Umschweif zu machen, welche ohnedieß nicht zum Ziele führen würde, so wage ich es, in dem Vertrauen, daß Sie als bekanntlich so uneigennütziger & großer Freund der Musen mir dieses nicht verargen werden, mich mit einer kleinen Bitte an Sie zu wenden. Beifolgend empfangen Sie, in einer Rolle gezeichnet WB. 2 kleine Lieder mit Begleitung der <hi rend="latintype">Guitarre</hi><name key="PSN0110132" style="hidden" type="author">Brewer, Wilhelm</name><name key="CRT0108295" style="hidden" type="music">Lieder zur Guitarre</name>, als die erste Frucht meiner musikalischen Bemühung, mit der ergebensten Bitte, solche Ihrer Critik passiren zu lassen, & mir dann Ihre ungetheilte Meinung darüber mittheilen zu wollen. Jeder Anfang ist, wie Sie auch wissen, schwer; obgleich mir diese Composition (nun auch)Brewer, Wilhelm einige Schwierigkeit gemacht hat, so glaube ich doch die feste Versicherung zu haben, daß es mir nicht die Hälfte der Mühe & Zeit gekostet haben würde, wenn ich gehörige & anhaltende Musse dazu gehabt hätte; welches aber durchaus nicht der Fall war, noch sein konnte, da ich hier T. S. V. P.T. S. V. P. – frz. Tournez S’il Vous Plait, Wenden Sie gefälligst um. |2| in ElberfeldElberfeldDeutschland bei d Hrn. Weispfennig & BeringerWeispfennig & Beringer, Seidenfabrik in Elberfeld conditionirt und deshalb leicht zu begreifen ist, wie viel Zeit sich dabei abspleißenabspleißen – abtrennen läßt, wenn man sich von des Morgens früh bis zum späten Abend nur dem Geschäfte widmen kann und darf. Sie sehen also wohl ein, geschätzter Herr Direktor, daß ich nur meine Erholungs-Stunden dazu anwenden kann, welches ich aber auch um so lieber thue, da ich dadurch in dem Genuß eines reellen Vergnügens gesetzt werde, wohingegen mancher Andere an Schwärmereyern etc. ein besseres Amusement zu finden glaubt. Ich enthalte mich übrigens gern eines jeden Urtheils, & um nicht den eigentlichen Faden meines Schreibens fahren zu lassen, erlaube ich mir noch schließlich die Frage: ob ich über Kurz oder Lang mir erlauben darf, Sie noch mit einer dritten jedoch etwas größeren Arbeit, wovon ich wie einst der griechische Comicus MenanderMenander (342-?), als er gefragt wurde, kurz vor dem Feste des Bacchus, warum er noch kein Lustspiel verfertigt habe, sagen könnte: „Ich bin fertig; denn beide, die Erfindung & Anordnung, habe ich bereits im Kopfe“habe ich bereits im Kopfe“ – Bezieht sich auf die von Plutarch überlieferte Anekdote, Menander habe einem Freund, als dieser ihn kurz vor den Dionysien fragte, ob seine Komödie schon fertig sei, geantwortet, er habe sie bereits gedichtet, denn die Anordnung sei geplant, er brauche nur noch die Verslein hinzuzufügen (πεπoίηκa τήν κωμφδίαν. ψκoνόμητaι γάρ ή διάf εσις, δε δ' avτή Τά στιχίδια έπιtσaι). Siehe De glor. Athen. 4 (347 F). zu belästigen? – Es ist nämlich ein Duett<name key="PSN0110132" style="hidden" type="author">Brewer, Wilhelm</name><name key="CRT0112468" style="hidden" type="music">Duett</name>, & bloß bis auf die Ausarbeitung fertig. Sie wollen dann |3| nur die Güte haben, mir zu sagen, wann Ihnen solches am gelegendsten kömmt; ich werde nicht verfehlen, selbes zur bestimmten Zeit einzuschicken.

In der Hoffnung, daß Sie, hochgeehrter Herr Direktor diese Freiheit & die Ihnen dadurch verursachte Mühe entschuldigen werden, & Ihrer gefgef – gefälligen. Antwort so bald als möglich entgegensehend, zeichnet mit Achtung & Ergebenheit Whlm Brewer
            Elberfeld d. 20ten Novbr. 1834. Hochgeehrter Herr Director!
Da es sich nie mit meinem Charakter vertragen hat, bei einem Gesuche zuvor eine verblümte Umschweif zu machen, welche ohnedieß nicht zum Ziele führen würde, so wage ich es, in dem Vertrauen, daß Sie als bekanntlich so uneigennütziger & großer Freund der Musen mir dieses nicht verargen werden, mich mit einer kleinen Bitte an Sie zu wenden. Beifolgend empfangen Sie, in einer Rolle gezeichnet WB. 2 kleine Lieder mit Begleitung der Guitarre, als die erste Frucht meiner musikalischen Bemühung, mit der ergebensten Bitte, solche Ihrer Critik passiren zu lassen, & mir dann Ihre ungetheilte Meinung darüber mittheilen zu wollen. Jeder Anfang ist, wie Sie auch wissen, schwer; obgleich mir diese Composition (nun auch) einige Schwierigkeit gemacht hat, so glaube ich doch die feste Versicherung zu haben, daß es mir nicht die Hälfte der Mühe & Zeit gekostet haben würde, wenn ich gehörige & anhaltende Musse dazu gehabt hätte; welches aber durchaus nicht der Fall war, noch sein konnte, da ich hier T. S. V. P. in Elberfeld bei d Hrn. Weispfennig & Beringer conditionirt und deshalb leicht zu begreifen ist, wie viel Zeit sich dabei abspleißen läßt, wenn man sich von des Morgens früh bis zum späten Abend nur dem Geschäfte widmen kann und darf. Sie sehen also wohl ein, geschätzter Herr Direktor, daß ich nur meine Erholungs-Stunden dazu anwenden kann, welches ich aber auch um so lieber thue, da ich dadurch in dem Genuß eines reellen Vergnügens gesetzt werde, wohingegen mancher Andere an Schwärmereyern etc. ein besseres Amusement zu finden glaubt. Ich enthalte mich übrigens gern eines jeden Urtheils, & um nicht den eigentlichen Faden meines Schreibens fahren zu lassen, erlaube ich mir noch schließlich die Frage: ob ich über Kurz oder Lang mir erlauben darf, Sie noch mit einer dritten jedoch etwas größeren Arbeit, wovon ich wie einst der griechische Comicus Menander, als er gefragt wurde, kurz vor dem Feste des Bacchus, warum er noch kein Lustspiel verfertigt habe, sagen könnte: „Ich bin fertig; denn beide, die Erfindung & Anordnung, habe ich bereits im Kopfe“ zu belästigen? – Es ist nämlich ein Duett, & bloß bis auf die Ausarbeitung fertig. Sie wollen dann nur die Güte haben, mir zu sagen, wann Ihnen solches am gelegendsten kömmt; ich werde nicht verfehlen, selbes zur bestimmten Zeit einzuschicken.
In der Hoffnung, daß Sie, hochgeehrter Herr Direktor diese Freiheit & die Ihnen dadurch verursachte Mühe entschuldigen werden, & Ihrer gef Antwort so bald als möglich entgegensehend, zeichnet mit Achtung & Ergebenheit Whlm Brewer          
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