gb-1834-11-15-01
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Berlin, 15. November 1834
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN 4-5 / 15/11], [N 1 / 18 11], Siegel.
Lea Mendelssohn Bartholdy
Green Books, GB-Ob, M.D.M. d. 29/313.
Sammlung Dr. Rudolf Elvers, Berlin (bis Anfang 2011).
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Meinem Herzenssöhnchen muß ich wieder ein Lebenszeichen geben, da ich umsonst auf eins v. ihm seit dolce anima mia. Befriedige unsre Sehnsucht aber recht bald, charaden gelangen sehr gut, und courage d.
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etc. Das Wort Brautjungfern war allerliebst ausgeführt. Zuerst das
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Die Pereira hat mir aufs Neue einen höchst liebenswürd., ausführl. Br. geschrieben, worin sie wie immer Deiner erwähnt und Dich zur koloßal. Aufführung des
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billetzu bekommen, Stichsche Vorstellungen, gleichfalls kein Platz, Straußsche Walzer als Konc. im groß. Saal, endl.
Berlin 15 Nov. 1834 Meinem Herzenssöhnchen muß ich wieder ein Lebenszeichen geben, da ich umsonst auf eins v. ihm seit d. 30 (an Pauls Geburtstage) gewartet. Hoffentl. haben Dich bloß Geschäfte v. Schreiben abgehalten, dolce anima mia. Befriedige unsre Sehnsucht aber recht bald, geliebtes Leben! Hat ja selbst Nathan bemerkt, daß wir lange nichts v. Dir gehört. Pauls kleine Gesellschaft war recht niedlich; mit den Schülern ist allerlei angefangen; die aufgeführten charaden gelangen sehr gut, und Düßeld. Bilder trugen ihr Theil; so haben sie zum Wort courage d. D. Quixote angewandt, den unser langfüß. Dir. vortrefflichl. darstellte. Zur cour gab Fanny die Kaiserin, die sich, wie in Wahrheit, sehr ungnädig bezeigte; das âge war nach beliebter Art durch die Stufenalter bezeichnet, wo der kleine magre H. das Wickelkindchen gab. Der Musikant wurde durch Muse und Kant versinnlicht, und das Ganze war mit bestem Humor durch den niedlichen Ratti nach seinem Bildchen anschaulich gemacht. – Gestern feierten wir nun d. 14. durch großes Familiendiner bei mir, Abends gab H. soirée im nun vollendeten atelier das mit vielem Grün und Lampen, allen Geschenken und den vorhandnen Bildern sehr gut aufgeschmückt war. Nach Wegnahme des Bildes sah man erst, wie geräumig das Säalchen ist, denn es bewegten sich über 40 Personen sehr angenehm darin, und im Schüleratelier wurden zuletzt wieder gar nette Worte durch Bilderstellen aufgeführt. Es gab gute Materialien durch die hübschen Frauenzimmer Waagen, Haber, Scherzers, Albertine, Reb. etc. Das Wort Brautjungfern war allerliebst ausgeführt. Zuerst das Bild des Ritters in deßen Schild das Mädchen sich spiegelt, dann Bendem. Mädchen, das Ganze aus d. Freischütz, wo alle Schüler gräulich burlesque sangen und aussahen. Noch amusanter gerieth der Zankapfel, in dem Rattis Neufchateller mit der Hökerin durch Paul und Albert. aufs Anmuthigste nachgeahmt ward. Die knappe Militairjacke steht dem Jungen prächtig, und die kleine Braut sah in dem großen schwarzen Hut zu ihrem weißen teint wunderniedl. aus. – Ich weiß nicht, ob Du schon die Statue der Madonna mit dem Kinde v. Drake auf d. Ausst. sahest? einen Abguß davon schenkten die Schüler; das Bildwerk nahm sich in einer Nische v. Grün vortreffl. aus. V. Beckchen bekam F. eine Kaffeemaschine, v. Brautpaar Schlegels Shakesp., v. Hensel sehr schöne Stahlstiche der Gegenden aus der Bibel, zu denen Sebast. sagte, v. geliebter Hand das gelobte Land. Luise hat einen merkwürdig graziosen Lichtschirm ausgeschnitten, den sogar die Künstler Begas, Klöber, Völker u. s. w. bewunderten, die Eltern gaben Geld, die Begas 1 Lithographie nach Rubens, Marianchen 1 Haube, Emilie M. 1 Kragen ferner Blumen, Kuchen, kleine Arbeiten, und Heinr. d. Westphale einen selbstgemacht. Vers. – Wegen Ankunft des Kaisers bleibt die Ausstell. die morgen geschloßen werden sollte noch die Woche offen. – Der Hof hat bisitzt gar nichts gekauft, die Kaiserin bestellte 1 Kopie der kleinen Skizze der Kirchengängerin, (most noble!) dem Könige waren 2 prachtvolle candelabres v. Werner für 4000 rt. zu theuer: so wie der Kaiserin die erwähnte Marmor Statue mit goldnem Baldachin v. Drake für 1500. ebenfalls. – Dem armen Wagner ist etwas begegnet, das auch nur in dieser lumpigen Stadt geschehen kann. Sein Bildchen des Piraten hätte er 4 mal verkaufen können, gab aber seinem Onkel den Vorzug. Dieser fand 3 Louisd’or zu theuer, gab ihm 2, und verkaufte es aber einem der frühern Liebhaber für 3. – Das heißt doch Künstler ermuthigen und belohnen! Moser kopiert Phil. Veits Zeichnung der armen Peppi 3mal; das 1. ist schon fertig und vollkommen gelungen; Mar. schenkte es ihrer Schwiegermutter, jetzt wiederholt ers für uns die es Mar. geben und das 3. läßt Reb. für für Jettchen Bened. anfertigen. – Der König hat ein gutes Gedächtnis für eine ihm erwiesene Freundlichkeit. Waagen führte ihn kürzl. ins Museum, wo er auch die Majoliken des sel. Onkels fand und bei Besichtigung des Altars sich erinnerte und lobend erzählte, daß wir ihm diesen geschenkt. Die Pereira hat mir aufs Neue einen höchst liebenswürd., ausführl. Br. geschrieben, worin sie wie immer Deiner erwähnt und Dich zur koloßal. Aufführung des Belsazar hinwünscht. Ueber 1000 Orchest. spieler meldeten sich dazu, 800 wurden nur angenommen: mehrere Engländ. waren v. München dazu hingekommen. Alles wird jetzt auf die Spitze gestellt und überboten: die Musikvereine und Kunstausstell. wie früher Napol. s Armeen. – Ich lege Dir 1 Blättchen bei, das mir Varnh. zugestellt. Es wird Dich freuen, da Du mit Recht stets so viel auf d. Namen des Großvaters gegeben. V. d. schönen jungen Pappenheim die Du in Weimar gesehen, erzählte er mir auch das allerrühmlichste und wie er ihren champion bei d. Großherzogin abgegeben, welche sie der cour wegen gehaßt, die Prinz Carl ihr in seiner Verlobungszeit gemacht. – Man hat hier Ohren und Augen voll zu thun; heut Subskript. ball, wo kein billet zu bekommen, Stichsche Vorstellungen, gleichfalls kein Platz, Straußsche Walzer als Konc. im groß. Saal, endl. Lafont der schon 3mal hat weichen müßen. Er wollte Deine 1. Sinf. geben, ich sehe aber, daß ers nun nicht thut, und denke, es werde Dir lieb sein. 2 Herren waren bei Fanny, ihr Quart. zu spielen; es geht aber so bunt im Orch. zu, daß die andern 2 ausbleiben mußten. Du stellst Dir also vor, daß Deine Sinf. nicht emsig studirt worden wäre. Herz, lebewohl und sei kein stummer Papageno. D. 6. Band Zelter ist heraus, sobald wir ihn gelesen, erhältst Du ihn: es soll manches Unzarte über T. Jette drin stehen. Vertrau mir einige Sachen zur Wahl die ich Dir zur Weihnachtsüberraschung geben könnte.
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Befriedige unsre</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_baed51ae-9a5b-43e8-b974-baea08331148">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor" xml:id="title_fe1b307e-325c-4c9c-ad05-58e35f8eb9df">noch nicht ermittelt</title> <title key="fmb-1834-11-27-01" type="successor" xml:id="title_e0682e94-e71d-4f01-b7ee-8e40bef6c92e">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, vor dem 27. 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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-11-15" xml:id="date_18bd3980-78ee-40eb-bb86-49f94f5fd1cc">15. 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Es gab gute Materialien durch die hübschen Frauenzimmer <persName xml:id="persName_fd02d09e-a903-4783-998e-5341b5ab27b8">Waagen<name key="PSN0118544" style="hidden" type="person">Waagen, Pauline Wilhelmine Blandine (1811-1880)</name></persName>, <persName xml:id="persName_f585134c-0265-47f7-8b5b-bdda1009974c">Haber<name key="PSN0111650" style="hidden" type="person">Haber, Susanne von (1811-1887)</name></persName>, <persName xml:id="persName_69ff9659-0f15-458c-9c5d-4ebc0b61665e">Scherzers<name key="PSN0119101" style="hidden" type="person">Scherzer, Luise</name></persName>, <persName xml:id="persName_d046b125-7e79-41eb-938c-20bdae74a462">Albertine<name key="PSN0117011" style="hidden" type="person">Heine, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName>, <persName xml:id="persName_6e5b3d8f-6af2-4c07-99cd-46836edcc563">Reb<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>. <hi rend="latintype">etc</hi>. Das Wort Brautjungfern war allerliebst ausgeführt. Zuerst das <title xml:id="title_e7e78542-3707-4709-82dd-04e9e5a18fdd">Bild des Ritters<name key="PSN0112320" style="hidden" type="author">Kaselowsky, August Theodor (1810–1891)</name><name key="CRT0112432" style="hidden" type="art">Der Ritter und seine Braut</name></title> in deßen Schild das Mädchen sich spiegelt, dann <title xml:id="title_3c5c738f-c2b9-41aa-86ea-d0acee64b35b">Bendem. Mädchen<name key="PSN0109806" style="hidden" type="author">Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811–1889)</name><name key="CRT0112439" style="hidden" type="art">Zwei Mädchen am Brunnen</name></title>, das Ganze aus d. <title xml:id="title_8d684222-7205-4b53-a960-c16d92a3fb69">Freischütz<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111243" style="hidden" type="music">Der Freischütz op. 77 (WeV C. 7)</name></title>, wo alle Schüler gräulich <hi rend="latintype">burlesque</hi> sangen und aussahen. Noch <hi rend="latintype">amusanter</hi> gerieth der Zankapfel, in dem <title xml:id="title_db298e8d-4de7-41dc-a8b7-98d95b921f0c"><hi rend="latintype">Rattis Neufchateller</hi> mit der Hökerin<name key="PSN0116006" style="hidden" type="author">Ratti, Eduard Ludwig Johann (1816-?)</name><name key="CRT0112442" style="hidden" type="art">Neufchateller mit der Hökerin</name></title> durch <persName xml:id="persName_ca1f79e2-2d16-49a6-973f-8f5a69e338ea">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> und <persName xml:id="persName_1e44dc72-c7c8-46d5-86d2-1b164047cf19">Albert<name key="PSN0117011" style="hidden" type="person">Heine, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName>. aufs Anmuthigste nachgeahmt ward. Die knappe Militairjacke steht dem Jungen prächtig, und die kleine Braut sah in dem großen schwarzen Hut zu ihrem weißen <hi rend="latintype">teint</hi> wunderniedl. aus. – Ich weiß nicht, ob Du schon die <title xml:id="title_28ee8edc-d732-4149-8a3f-c5bc2ecf0276">Statue der Madonna mit dem Kinde v. Drake<name key="PSN0116566" style="hidden" type="author">Drake, Friedrich Johann Heinrich (1805–1882)</name><name key="CRT0112465" style="hidden" type="art">Madonna in Marmor</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_403ec2a3-7bc6-4ea5-b9f7-9aebfb8276b3" xml:lang="de">die Statue der Madonna mit dem Kinde v. Drake – Friedrich Johann Heinrich Drake, Madonna in Marmor (Kat. Ausstellung S. 79, Nr. 899. </note> auf d. <placeName xml:id="placeName_a65c7b91-67f4-4286-a626-feca60a4ecb8">Ausst<name key="NST0100304" style="hidden" subtype="Kunstausstellung" type="institution">Königlich Preußische Akademie der Künste</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2232ec62-0595-48c8-a9bf-ca030e8b8ab2" xml:lang="de">d. Ausst. – 30. Kunstausstellung der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin.</note> sahest? einen Abguß davon schenkten die Schüler; das Bildwerk nahm sich in einer Nische v. Grün vortreffl. aus. V. <persName xml:id="persName_576d7de9-e5ba-4e73-8a97-1c62d48bbe26">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> bekam F. eine Kaffeemaschine, v. Brautpaar<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a7e2da63-3ddd-4cf8-b4db-be9788a446ab" xml:lang="de">Brautpaar – Paul Mendelssohn Bartholdy und Albertine Heine.</note><title xml:id="title_dbd06d67-9d4a-4d8b-81ff-86549305e9f2"> Schlegels <hi rend="latintype">Shakesp</hi>.<name key="PSN0114560" style="hidden" type="author">Schlegel, August Wilhelm (seit 1815) von (1767–1845)</name><name key="CRT0111417" style="hidden" type="dramatic_work">Shakspeare’s dramatische Werke (dt. Übersetzung)</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c7d34310-e42a-48ea-b141-9eadb1361fd3" xml:lang="de">Schlegels Shakesp – August Wilhelm Schlegel (Übers.), W. Shakespeare: Dramatische Werke. Neun Bände. Unger, Berlin 1797–1810. </note> v. <persName xml:id="persName_7b4a2da0-21c7-4986-ab2d-ed7da1477579">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> sehr schöne Stahlstiche der Gegenden aus der Bibel, zu denen <persName xml:id="persName_4f7ca3be-414b-4c2f-b436-78f3170980a2">Sebast<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName>. sagte, v. geliebter Hand das gelobte Land. <persName xml:id="persName_f490c058-d143-4130-b240-a8092c81ec2c">Luise<name key="PSN0111895" style="hidden" type="person">Hensel, Johanne Albertine Louise (1764-1835)</name></persName> hat einen merkwürdig graziosen Lichtschirm ausgeschnitten, den sogar die Künstler <persName xml:id="persName_a217db14-8a3a-411f-b666-c120d1015a56">Begas<name key="PSN0109772" style="hidden" type="person">Begas (bis 1824: Begasse), Karl (Carl) Joseph (1794-1854)</name></persName>,<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> <persName xml:id="persName_50d8f94c-ec85-44b0-a41a-efcfe08284fe">Klöber<name key="PSN0119004" style="hidden" type="person">Kloeber, Carl Friedrich August von (1793-1864)</name></persName>, <persName xml:id="persName_4699b412-de53-4f77-8ed5-e0301a4f8231">Völker<name key="PSN0119005" style="hidden" type="person">Völker, Otto Hermann Emil (1810-1848)</name></persName> u. s. w. bewunderten, die Eltern gaben Geld, die Begas 1 Lithographie nach <persName xml:id="persName_523bebc3-0a53-44a7-905b-617d76d689db">Rubens<name key="PSN0114342" style="hidden" type="person">Rubens, Peter Paul (1577-1640)</name></persName>, <persName xml:id="persName_1de87d41-8c59-4dfe-b5a7-a5991341f65c">Marianchen<name key="PSN0113230" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Marianne (1799-1880)</name></persName> 1 Haube, <persName xml:id="persName_e0626e2c-1394-4515-a3b8-8f31c0f2dc83">Emilie M.<name key="PSN0113206" style="hidden" type="person">Mendelsohn, Magdalena Emilie</name></persName> 1 Kragen ferner Blumen, Kuchen, kleine Arbeiten, und Heinr. d. Westphale einen selbstgemacht. Vers. – Wegen Ankunft des <persName xml:id="persName_470b6ad1-8d2d-4ba4-b1ee-f4a46778e574">Kaisers<name key="PSN0114371" style="hidden" type="person">Russland, Nikolaus I. Pawlowitsch (Nikolaj Pavlovič) von (1796-1855)</name></persName> bleibt die <placeName xml:id="placeName_b8cee1c4-2fbb-4398-92be-60955efadbd2">Ausstell<name key="NST0100304" style="hidden" subtype="Kunstausstellung" type="institution">Königlich Preußische Akademie der Künste</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. die morgen geschloßen werden sollte noch die Woche offen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_80f02b19-b01a-40ac-8fed-ef44a2925ca4" xml:lang="de">bleibt die Ausstell. … offen – Die 30. Kunstausstellung der Königlichen Akademie der Künste war vom 14. September bis 26. November 1834 geöffnet.</note> – Der Hof hat bisitzt <hi n="1" rend="underline">gar nichts</hi> gekauft, die <persName xml:id="persName_28ccd3a8-61fd-44c6-8415-96dada7f0d5d">Kaiserin<name key="PSN0114363" style="hidden" type="person">Russland, Alexandra Fjodorowna (Aleksandra Fëdorovna) von (1798-1860)</name></persName> bestellte 1 Kopie der kleinen Skizze der Kirchengängerin, (<hi rend="latintype">most noble</hi>!) dem <persName xml:id="persName_b0862663-ea59-4b98-84bb-70d4c0aed70e">Könige<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName> waren 2 prachtvolle <hi rend="latintype">candelabres</hi> v. <persName xml:id="persName_c911cec2-f3c9-44f4-99d4-aa1a0f781789">Werner<name key="PSN0119071" style="hidden" type="person">Werner & Neffen (bis 1823: Werner & Mieth), Bronzegussfirma in Berlin</name></persName> für 4000 rt. zu theuer: so wie der Kaiserin die erwähnte <add place="above">Marmor<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> <title xml:id="title_b351f114-bc65-4833-91de-cf38fd290202">Statue mit goldnem Baldachin v. Drake<name key="PSN0116566" style="hidden" type="author">Drake, Friedrich Johann Heinrich (1805–1882)</name><name key="CRT0112465" style="hidden" type="art">Madonna in Marmor</name></title> für 1500. ebenfalls. – Dem armen <persName xml:id="persName_68fa5f05-5b81-473c-af45-613954f6c1ea">Wagner<name key="PSN0115595" style="hidden" type="person">Wagner, Johann Daniel Lebrecht Franz (1810-1883)</name></persName> ist etwas begegnet, das auch nur in dieser lumpigen Stadt geschehen kann. Sein <title xml:id="title_34755f11-0676-48f9-be23-b53d4cb712a9">Bildchen des Piraten<name key="PSN0115595" style="hidden" type="author">Wagner, Johann Daniel Lebrecht Franz (1810–1883)</name><name key="CRT0112466" style="hidden" type="art">Ein Pirat</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ad85cc3a-bd79-4df3-a3f2-7c8b9f01881f" xml:lang="de">Sein Bildchen des Piraten – Johann Daniel Lebrecht Franz Wagner, Ein Pirat (Kat. ausstellung 1834, S. 71, Nr. 814).</note> hätte er 4 mal verkaufen können, gab aber seinem Onkel den Vorzug. Dieser fand 3 <hi rend="latintype">Louisd’or</hi> zu theuer, gab ihm 2, <add place="above">und<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> verkaufte es <hi n="1" rend="underline">aber</hi> einem der frühern Liebhaber für 3. – Das heißt doch Künstler ermuthigen und belohnen! <persName xml:id="persName_d30e8b51-a8d5-48b7-82fe-ef5806fa9db8">Moser<name key="PSN0113449" style="hidden" type="person">Moser, Julius (1805-1879)</name></persName> kopiert <title xml:id="title_ed9436e1-9468-406d-a0d6-1c19f89e8e79">Phil. Veits Zeichnung der armen Peppi<name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793–1877)</name><name key="CRT0112467" style="hidden" type="art">Josephine Benedicks (Zeichnung)</name></title> 3mal; das 1. ist schon fertig und vollkommen gelungen; <persName xml:id="persName_9f4fb4f3-669a-439a-a470-0e52a6ed06dd">Mar<name key="PSN0113230" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Marianne (1799-1880)</name></persName>. schenkte es ihrer Schwiegermutter, jetzt wiederholt ers für uns die es Mar. geben und das 3. läßt <persName xml:id="persName_a17331c3-5357-4ff5-b0e6-75aa07f551c3">Reb<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>. für für <persName xml:id="persName_f7e272e3-5c4c-48ef-bc2b-8ad0adfef5b2">Jettchen Bened.<name key="PSN0109841" style="hidden" type="person">Benedicks, Henriette (Jettchen) (1786-1855)</name></persName> anfertigen. – Der <persName xml:id="persName_bac41971-a096-41c2-8b2e-06b15df6be6e">König<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName> hat ein gutes Gedächtnis für eine ihm erwiesene Freundlichkeit. <persName xml:id="persName_8951ac3f-ab27-4818-80b3-35186f0286b5">Waagen<name key="PSN0115575" style="hidden" type="person">Waagen, Gustav Friedrich (1794-1886)</name></persName> führte ihn kürzl. ins Museum, wo er auch die Majoliken des sel. Onkels <add place="above">fand<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> und bei Besichtigung des Altars sich erinnerte und lobend erzählte, daß wir ihm diesen geschenkt.</p> <p>Die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a50673fb-7652-4f82-90c2-d419d5db3e3c">Pereira<name key="PSN0113804" style="hidden" type="person">Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)</name></persName></hi> hat mir aufs Neue einen höchst liebenswürd., ausführl. Br. geschrieben, worin sie wie immer Deiner erwähnt und Dich zur koloßal. Aufführung des <title xml:id="title_6b712600-4f53-4255-b600-41eab1411e9d">Belsazar<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0108960" style="hidden" type="music">Belshazzar HWV 61</name></title> hinwünscht. Ueber 1000 Orchest.spieler meldeten sich dazu, 800 wurden nur angenommen: mehrere Engländ. waren v. <placeName xml:id="placeName_738c0e13-8a91-4d36-b97a-9e6ef9d146da">München<settlement key="STM0100169" style="hidden" type="locality">München</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> dazu hingekommen. Alles wird jetzt auf die Spitze gestellt und überboten: die Musikvereine und Kunstausstell. wie früher Napol.s Armeen. – Ich lege Dir 1 Blättchen bei, das mir Varnh. zugestellt. Es wird Dich freuen, da Du mit Recht stets so viel auf d. Namen des <persName xml:id="persName_7581fce1-0dea-49dc-bfba-25a1f7427084">Großvaters<name key="PSN0113232" style="hidden" type="person">Mendelssohn (vorh. Dessau), Moses (1729-1786)</name></persName> gegeben. V. d. schönen jungen <persName xml:id="persName_1c44ef56-bd4a-4e1a-8917-9a6746bd1bfc">Pappenheim<name key="PSN0113746" style="hidden" type="person">Pappenheim, Jenny Gräfin von (1811-1890)</name></persName> die Du in <placeName xml:id="placeName_89ad39b6-41b4-4323-ab70-07b02034c205">Weimar<settlement key="STM0100134" style="hidden" type="locality">Weimar</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gesehen, erzählte er mir auch das allerrühmlichste und wie er ihren <hi rend="latintype">champion</hi> bei d. <persName xml:id="persName_df0548fd-fa3d-42c4-ab12-5407b4b64734">Großherzogin<name key="PSN0114417" style="hidden" type="person">Sachsen-Weimar-Eisenach, Maria Pawlowna (Marija Pavlovna) von (1786-1859)</name></persName> abgegeben, welche sie der cour wegen gehaßt, die <persName xml:id="persName_03a687e6-ab37-42b3-a7f5-06633ffd14fa">Prinz Carl<name key="PSN0114414" style="hidden" type="person">Sachsen-Weimar-Eisenach, Carl Friedrich von (1783-1853)</name></persName> ihr in seiner Verlobungszeit gemacht. – Man hat hier Ohren und Augen voll zu thun; heut Subskript.ball, wo kein <hi rend="latintype">billet</hi> zu bekommen, Stichsche Vorstellungen, gleichfalls kein Platz, Straußsche Walzer als Konc. im groß. Saal, endl. <persName xml:id="persName_241fbcff-1c33-4cba-a729-15e989bbf1dd">Lafont<name key="PSN0112645" style="hidden" type="person">Lafont, Charles Philippe (1781-1839)</name></persName> der schon 3mal hat weichen müßen. Er wollte <title xml:id="title_befed24a-e200-4d14-8ac6-742dc05de98c">Deine 1. Sinf.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_p3vcll6y-i47x-tvxd-jzkv-pbzntdsb0b9l"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name></title> geben, ich sehe aber, daß ers nun nicht thut, und denke, es werde Dir lieb sein. 2 Herren waren bei <persName xml:id="persName_d188e03c-a1ae-4d07-8cf1-787a4e927c53">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, ihr <title xml:id="title_9071385b-5258-432f-a530-fb2c69fb2c3c">Quart<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name><name key="CRT0111477" style="hidden" type="music">Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello Es-Dur, HU 277 (26. August – 23. Oktober 1834)</name></title>. zu spielen; es geht aber so bunt im <placeName xml:id="placeName_f61e5c67-9947-47d9-80cf-13845837b32c">Orch<name key="NST0100406" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliche Hofkapelle</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. zu, daß die andern 2 ausbleiben mußten. Du stellst Dir also vor, daß Deine Sinf. nicht emsig studirt worden wäre. Herz, lebewohl und sei kein stummer <title xml:id="title_02d836c2-4d7d-46c5-a254-7b90b1f2b0aa">Papageno<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110155" style="hidden" type="music">Die Zauberflöte KV 620</name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_938c0786-66c2-4325-8a7b-0aa144ddfdb4" xml:lang="de">Papageno – Partie aus der Oper Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart</note></p> <p><seg type="pagebreak"> |1|<pb n="1" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="top">D. <title xml:id="title_e25a06ee-c1a0-4554-844b-5a6aaf0c954c">6. Band Zelter<name key="PSN0114188" style="hidden" type="author">Riemer, Friedrich Wilhelm (1774–1845)</name><name key="CRT0110463" style="hidden" type="literature">Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832 (Herausgabe)</name></title> ist heraus,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_971eaf40-e25b-48a0-b0bb-afe00679cac8" xml:lang="de">D. 6. Band Zelter ist heraus – Mit dem sechsten Band war der Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796-1832, hrsg. von Friedrich Wilhelm Riemer, Berlin 1833-1834, nun vollständig erschienen.</note> sobald wir ihn gelesen, erhältst Du ihn: es soll manches Unzarte über <persName xml:id="persName_3f1699c3-58aa-4e18-b586-6a22d8355120">T. Jette<name key="PSN0113224" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Henriette Maria (Jette) (1775-1831)</name></persName> drin stehen.<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add></p> <p><add place="top">Vertrau mir einige Sachen zur Wahl die ich Dir zur Weihnachtsüberraschung geben könnte.<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> </p> </div> </body> </text></TEI>