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gb-1834-11-11-01

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Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Berlin, 11. November 1834 Kein Wort von Dir, noch von Klingemann, der doch versprochen hatte, noch aus Düsseldorf zu schreiben, von T. Hinny, die am Sonnabend glücklich angekommen, erfahren wir daß er in Horchheim war, aber von Dir, nichts! Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel und Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Düsseldorf, 28. Mai 1834 Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Düsseldorf, 15. November 1834 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 29/281. Autograph Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 11. November 1834 Kein Wort von Dir, noch von Klingemann, der doch versprochen hatte, noch aus Düsseldorf zu schreiben, von T. Hinny, die am Sonnabend glücklich angekommen, erfahren wir daß er in Horchheim war, aber von Dir, nichts!

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 3 Poststempel [BERLIN 3-4 / 12/11], [R22 / 13/11 / No4], [N 1 / 16 11], Siegel.

Rebecka Lejeune Dirichlet

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

11. November 1834 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)counter-resetDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland deutsch
Herrn Musikdirektor Mendelssohn Bartholdy Düsseldorf. fr.
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Berlin den 11ten

Kein Wort von Dir, noch von KlingemannKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862),Kein Wort von Dir noch von Klingemann – Carl Klingemann war Mitte Oktober 1834 zu einer vierzehntägigen Rheinreise zu Felix Mendelssohn Bartholdy nach Düsseldorf gereist. Klingemann besuchte auch Felix Mendelssohn Bartholdys Onkel Joseph in Horchheim, um dort an der Weinlese teilzunehmen. der doch versprochen hatte, noch aus DüsseldorfDüsseldorfDeutschland zu schreiben, von T. HinnyMendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862), die am Sonnabend glücklich angekommen, erfahren wir daß er in HorchheimHorchheimDeutschland war, aber von Dir, nichts! Galt das Deiner neuen Liebe, oder soll es TheaterStadttheaterDüsseldorfDeutschland bedeuten?Galt das … bedeuten – Anspielung auf das Amt des Operndirektors, das Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf übernommen hatte. Doch wohl letzteres, unsre Zeitungen sind aber neidisch, und gönnen uns keine Berichte darüber, sie haben auch mit unserm Theater, Concerten etc. gar zu viel zu thun. Sonntag ist die AusstellungKöniglich Preußische Akademie der KünsteBerlinDeutschland geschlossen; die Berichte darüber aber noch lange nicht, HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) kann aber mit dem Publikum ganz zufrieden seyn, besonders was seine Schüler betrifft, sie werden gelobt und gekauft, wenn nun erst der KönigPreußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840) seine Hand aufthun wollte.der König seine Hand auftun würde – Es wurde auf einen Ankauf von während der 28. Kunstausstellung der Königlich Preußischen Akademie der Künste präsentierten Gemälden durch den preußischen König Friedrich Wilhelm III. spekuliert. Das Bild<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109167" style="hidden" type="art">Christus vor Pilatus (Ölgemälde 1834)</name>Das Bild – Christus vor Pilatus von Wilhelm Hensel, 1908 während des Brandes der Berliner Garnisonkirche zerstört. Das Gemälde war am 28. September 1834 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt worden. hat sich hier den Namen: ein respectables Bild, erworben. Noch zuletzt kam ein prächtiges Bild von einem Niederländer Maes<name key="PSN0117484" style="hidden" type="author">Maes, Jan Baptist Lodewijk (Louis) (1794–1856)</name><name key="CRT0112409" style="hidden" type="art">Betende Römerin mit einem Kinde in der Kirche</name>ein prächtiges Bild von einem Niederländer Maes – Betende Römerin mit einem Kinde in der Kirche. Doppelte Beleuchtung (Katalog Akademie-Ausstellung 1834, S. 22, Nr. 42). in Rom, eine betende Frau mit ihrem Kinde, ein göttlich schön schlafendes Kind, es hängt dicht neben dem andern schönsten Kinde, das von Hildebrandt<name key="PSN0111982" style="hidden" type="author">Hildebrandt, Ferdinand Theodor (1804–1874)</name><name key="CRT0109264" style="hidden" type="art">Die Märchen-Erzählerin</name>,das von Hildebrandt – Ferdinand Theodor Hildebrandt, Die Märchen-Erzählerin (Katalog Akademie-Ausstellung 1834, S. 26, Nr. 293). sch sie schaden aber einander nicht, und thun den Umherstehenden wohl.

Unsere Reise im nächsten Jahre wird wohl ein Berg seyn der eine Maus gebiert, gegen die SchweizSchweizSchweiz erheben sich, des KindesDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) wegen, viel Bedenklichkeiten, jeden Abend wird ein neuer zu bereisender |2| Welttheil durchgenommen, VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) wollte gestern, ich sollte an Mad. KiénéKiéné, Marie Catherine (1765-1855) einen französischen Brief schreiben, um mich zu erkundigen wegen Kosten und Einrichtungen eines 2monatlichen Aufenthalt in ParisParisFrankreich. Aber ich sehe nicht ein, wie ich mich zum Vergnügen den ganzen Tag von dem lieben Kinde entfernen soll, da ich hier nicht ein paar Stunden auf die Ausstellung gehen kann, ohne mit der festen Überzeugung nach Haus zu kommen, sie bringen mir das Kind in tausend Stücken an. Aber Gott sey Dank, es befindet sich sehr wohl, kriegt alle jedenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Tag einen Zahn, spricht niedliche Wörtchen, macht alles nach, kurz, ist ein Schatz.

Durch die BendemannschenBendemann, Eduard Julius Friedrich (1811-1889) Berliner Zeitungendie Bendemannschen Berliner Zeitungen – durch Eduard Bendemann an Felix Mendelssohn Bartholdy vermittelte Zeitungen. wirst Du wohl den Tod des armen GnuschkeGnuschke, Johann Eduard (1804-1834)den Tod des armen Gnuschke – Der Arzt Johann Eduard Gnuschke war am 24. Oktober 1834 in Danzig gestorben. erfahren haben, ein freudeloses Leben ist da geendet. Überhaupt ist jetzt wieder ein fürchterliches Sterben. Trage nur Deine Leibbinde, und laß Dich durch die warmen Tage nicht irre machen, gerade bei solcher Witterung erkältet man sich am ersten. Was machen denn Deine Haare? Gebrauchst Du das Öldas Öl – ein spezielles Haaröl, welches Felix Mendelssohn Bartholdy gegen Haarausfall von seiner Schwester empfohlen bekommen hatte. nach Vorschrift, und wäschst Dir den Kopf mit Seifenwasser? Könnt ich Dir nur hülfreiche Hand leisten; etwa mit dem Dampfwagen |3| alle Sonntage zum Kämmen und Frühstücken kommen, und Abends zum dimanchedimanche – frz., Sonntag. wieder zurück seyn. Das sind Vergnügungen für unser WalterchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) und Konsorten, denn dahin kommt es, ich lasse mich drauf todtschlagen, oder wette 300 Austern. A propos, hier istDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) der eigentliche Punkt, worauf es ankommt. Sieh jede fahrende Post an die in den nächsten Tagen von AchenAachenDeutschland kommt, die Bänke in ihr sind Austerbänke, sind DirichletsDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) Begleiter,die Bänke … Dirichlets Begleiter – Johann Peter Gustav Lejeune Dirichlet beabsichtigte, Felix Mendelssohn Bartholdy auf der Durchreise nach Berlin in Düsseldorf aufzusuchen, verfehlte ihn aber um mehrere Tage. Um Felix Mendelssohn Bartholdy ein Vergnügen zu machen, hatte Dirichlet Austern bestellt, die nun nachgeliefert wurden. die er einführen wollte (ich hoffe aber, nicht dieselben), und die jetzt nur in seinem Briefe <name key="PSN0110672" style="hidden" type="author">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805–1859)</name> <name key="gb-1834-10-04-01" style="hidden" type="letter">Peter Gustav Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Aachen, 4. Oktober 1834</name> stehen. Hast Du diesen Brief bekommen, und weißt zu würdigen, was das heißt, ein Brief von Dirichlet. Möge Dir von jeder Auster mein lächelndes Antlitz leuchten, und Du frißt es auf vor Liebe – wahrhaftig. Dann wäre doch meine Existenz gerechtfertigt.

Meine Singstunden haben sich in Wohlgefallen aufgelöst, oder in Unwohlgefallen, der LehrerSimpson (Simpsone), W. hat mich 3 mal sitzenlassen, ohne abzusagen, darauf habe ich ihm abgeschrieben und dafür Mr. BenekeBenecke, Victor (1809-1853) zum Englischen engagirt.

Wir spielen les femmes savantes,les femmes savantes – frz., die weisen Frauen. auch habe ich angefangen mit der Feder zu zeichnen. Schreibe Du bald mit der Feder Deinem

CharivariCharivari – frz., Durcheinander.
            Berlin den 11ten Kein Wort von Dir, noch von Klingemann, der doch versprochen hatte, noch aus Düsseldorf zu schreiben, von T. Hinny, die am Sonnabend glücklich angekommen, erfahren wir daß er in Horchheim war, aber von Dir, nichts! Galt das Deiner neuen Liebe, oder soll es Theater bedeuten? Doch wohl letzteres, unsre Zeitungen sind aber neidisch, und gönnen uns keine Berichte darüber, sie haben auch mit unserm Theater, Concerten etc. gar zu viel zu thun. Sonntag ist die Ausstellung geschlossen; die Berichte darüber aber noch lange nicht, Hensel kann aber mit dem Publikum ganz zufrieden seyn, besonders was seine Schüler betrifft, sie werden gelobt und gekauft, wenn nun erst der König seine Hand aufthun wollte. Das Bild hat sich hier den Namen: ein respectables Bild, erworben. Noch zuletzt kam ein prächtiges Bild von einem Niederländer Maes in Rom, eine betende Frau mit ihrem Kinde, ein göttlich schön schlafendes Kind, es hängt dicht neben dem andern schönsten Kinde, das von Hildebrandt, sch sie schaden aber einander nicht, und thun den Umherstehenden wohl.
Unsere Reise im nächsten Jahre wird wohl ein Berg seyn der eine Maus gebiert, gegen die Schweiz erheben sich, des Kindes wegen, viel Bedenklichkeiten, jeden Abend wird ein neuer zu bereisender Welttheil durchgenommen, Vater wollte gestern, ich sollte an Mad. Kiéné einen französischen Brief schreiben, um mich zu erkundigen wegen Kosten und Einrichtungen eines 2monatlichen Aufenthalt in Paris. Aber ich sehe nicht ein, wie ich mich zum Vergnügen den ganzen Tag von dem lieben Kinde entfernen soll, da ich hier nicht ein paar Stunden auf die Ausstellung gehen kann, ohne mit der festen Überzeugung nach Haus zu kommen, sie bringen mir das Kind in tausend Stücken an. Aber Gott sey Dank, es befindet sich sehr wohl, kriegt alle jeden Tag einen Zahn, spricht niedliche Wörtchen, macht alles nach, kurz, ist ein Schatz.
Durch die Bendemannschen Berliner Zeitungen wirst Du wohl den Tod des armen Gnuschke erfahren haben, ein freudeloses Leben ist da geendet. Überhaupt ist jetzt wieder ein fürchterliches Sterben. Trage nur Deine Leibbinde, und laß Dich durch die warmen Tage nicht irre machen, gerade bei solcher Witterung erkältet man sich am ersten. Was machen denn Deine Haare? Gebrauchst Du das Öl nach Vorschrift, und wäschst Dir den Kopf mit Seifenwasser? Könnt ich Dir nur hülfreiche Hand leisten; etwa mit dem Dampfwagen alle Sonntage zum Kämmen und Frühstücken kommen, und Abends zum dimanche wieder zurück seyn. Das sind Vergnügungen für unser Walterchen und Konsorten, denn dahin kommt es, ich lasse mich drauf todtschlagen, oder wette 300 Austern. A propos, hier ist der eigentliche Punkt, worauf es ankommt. Sieh jede fahrende Post an die in den nächsten Tagen von Achen kommt, die Bänke in ihr sind Austerbänke, sind Dirichlets Begleiter, die er einführen wollte (ich hoffe aber, nicht dieselben), und die jetzt nur in seinem Briefe stehen. Hast Du diesen Brief bekommen, und weißt zu würdigen, was das heißt, ein Brief von Dirichlet. Möge Dir von jeder Auster mein lächelndes Antlitz leuchten, und Du frißt es auf vor Liebe – wahrhaftig. Dann wäre doch meine Existenz gerechtfertigt.
Meine Singstunden haben sich in Wohlgefallen aufgelöst, oder in Unwohlgefallen, der Lehrer hat mich 3 mal sitzenlassen, ohne abzusagen, darauf habe ich ihm abgeschrieben und dafür Mr. Beneke zum Englischen engagirt.
Wir spielen les femmes savantes, auch habe ich angefangen mit der Feder zu zeichnen. Schreibe Du bald mit der Feder Deinem
Charivari          
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Klingemann besuchte auch Felix Mendelssohn Bartholdys Onkel Joseph in Horchheim, um dort an der Weinlese teilzunehmen.</note> der doch versprochen hatte, noch aus <placeName xml:id="placeName_01e12f7f-ce61-41f3-aed6-3c2fa86208da">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu schreiben, von T. <persName xml:id="persName_fad473e1-3c3d-46a1-990c-e9438958aef0">Hinny<name key="PSN0113223" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862)</name></persName>, die am <date cert="high" when="1834-11-08" xml:id="date_cf383a7f-f7b0-4254-a3f5-54df53316f51">Sonnabend</date> glücklich angekommen, erfahren wir daß er in <placeName xml:id="placeName_f84effef-041f-4fda-956e-6a1732f25a6f">Horchheim<settlement key="STM0100149" style="hidden" type="locality">Horchheim</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> war, aber von Dir, nichts! Galt das Deiner neuen Liebe, oder soll es <placeName xml:id="placeName_29f4ccee-a8db-4616-9953-d77392b28726">Theater<name key="NST0100296" style="hidden" subtype="" type="institution">Stadttheater</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> bedeuten?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_81bb31c3-adc7-46d8-ae23-d08ceb560b52" xml:lang="de">Galt das … bedeuten – Anspielung auf das Amt des Operndirektors, das Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf übernommen hatte.</note> Doch wohl letzteres, unsre Zeitungen sind aber neidisch, und gönnen uns keine Berichte darüber, sie haben auch mit unserm Theater, Concerten <hi rend="latintype">etc</hi>. gar zu viel zu thun. <date cert="high" when="1834-11-09" xml:id="date_4f16194a-025d-4ea4-a013-e319dc207ce0">Sonntag</date> ist die <placeName xml:id="placeName_6f1d66c8-0c55-4834-9846-d722c6770bc7">Ausstellung<name key="NST0100304" style="hidden" subtype="Kunstausstellung" type="institution">Königlich Preußische Akademie der Künste</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> geschlossen; die Berichte darüber aber noch lange nicht, <persName xml:id="persName_674214b3-6271-42d3-9928-0deff451b2d9">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> kann aber mit dem Publikum ganz zufrieden seyn, besonders was seine Schüler betrifft, sie werden gelobt und gekauft, wenn nun erst der <persName xml:id="persName_502aa3fb-2358-41eb-af8d-463ea32a3243">König<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName> seine Hand aufthun wollte.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2bc8e4dd-2476-4a8b-b387-6e5f61863624" xml:lang="de">der König seine Hand auftun würde – Es wurde auf einen Ankauf von während der 28. Kunstausstellung der Königlich Preußischen Akademie der Künste präsentierten Gemälden durch den preußischen König Friedrich Wilhelm III. spekuliert.</note> Das <title xml:id="title_a2df38e2-aa5b-42f7-89f2-f00fcd33d2d9">Bild<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109167" style="hidden" type="art">Christus vor Pilatus (Ölgemälde 1834)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ab7efb4b-9568-498c-af26-d0b088aa2361" xml:lang="de">Das Bild – Christus vor Pilatus von Wilhelm Hensel, 1908 während des Brandes der Berliner Garnisonkirche zerstört. Das Gemälde war am 28. September 1834 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt worden.</note> hat sich hier den Namen: ein respectables Bild, erworben. Noch zuletzt kam ein prächtiges <title xml:id="title_09ef9862-dc8c-450d-88e5-12a51e4bc7e0">Bild von einem Niederländer Maes<name key="PSN0117484" style="hidden" type="author">Maes, Jan Baptist Lodewijk (Louis) (1794–1856)</name><name key="CRT0112409" style="hidden" type="art">Betende Römerin mit einem Kinde in der Kirche</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fbde74ef-4d37-4c5d-a42c-cd7791c954b2" xml:lang="de">ein prächtiges Bild von einem Niederländer Maes – Betende Römerin mit einem Kinde in der Kirche. Doppelte Beleuchtung (Katalog Akademie-Ausstellung 1834, S. 22, Nr. 42).</note> in Rom, eine betende Frau mit ihrem Kinde, ein göttlich schön schlafendes Kind, es hängt dicht neben <title xml:id="title_4c873239-62c7-4de1-a310-e940e8fd72f3">dem andern schönsten Kinde, das von Hildebrandt<name key="PSN0111982" style="hidden" type="author">Hildebrandt, Ferdinand Theodor (1804–1874)</name><name key="CRT0109264" style="hidden" type="art">Die Märchen-Erzählerin</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_77c2af78-adc6-46c5-976e-63ae084dc629" xml:lang="de">das von Hildebrandt – Ferdinand Theodor Hildebrandt, Die Märchen-Erzählerin (Katalog Akademie-Ausstellung 1834, S. 26, Nr. 293).</note> <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_27a06cba-8a71-4aba-a238-6024d547cf19">sch</del> sie schaden aber einander nicht, und thun den Umherstehenden wohl.</p> <p>Unsere Reise im nächsten Jahre wird wohl ein Berg seyn der eine Maus gebiert, gegen die <placeName xml:id="placeName_ba7cf63d-ac7c-40b9-9d86-f8462b99b7ff">Schweiz<settlement key="STM0104801" style="hidden" type="area">Schweiz</settlement><country style="hidden">Schweiz</country></placeName> erheben sich, des <persName xml:id="persName_e2ffbb7e-432a-4bcc-bb1b-7bf57bd0a116">Kindes<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> wegen, viel Bedenklichkeiten, jeden Abend wird ein neuer zu bereisender<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Welttheil durchgenommen, <persName xml:id="persName_0d80f431-65eb-4be1-b5ca-32d407092c83">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> wollte gestern, ich sollte an <hi rend="latintype">Mad. <persName xml:id="persName_67470148-6f9a-4822-b83e-740f027b2a39">Kiéné<name key="PSN0112372" style="hidden" type="person">Kiéné, Marie Catherine (1765-1855)</name></persName> </hi>einen französischen Brief schreiben, um mich zu erkundigen wegen Kosten und Einrichtungen eines 2monatlichen Aufenthalt in <placeName xml:id="placeName_e01334f3-b0e2-4709-98a4-5edef9a4ac57">Paris<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName>. Aber ich sehe nicht ein, wie ich mich zum Vergnügen den ganzen Tag von dem lieben Kinde entfernen soll, da ich hier nicht ein paar Stunden auf die Ausstellung gehen kann, ohne mit der festen Überzeugung nach Haus zu kommen, sie bringen mir das Kind in tausend Stücken an. Aber Gott sey Dank, es befindet sich sehr wohl, kriegt <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_cd54f6b8-ee07-49e3-a3fb-192221430d9f">alle</del> <add place="above">jeden<name key="PSN0110673" resp="writers_hand" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</name></add> Tag einen Zahn, spricht niedliche Wörtchen, macht alles nach, kurz, ist ein Schatz.</p> <p>Durch die <persName xml:id="persName_c9ebba7f-28d8-4019-a325-40b7ff517898">Bendemannschen<name key="PSN0109806" style="hidden" type="person">Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811-1889)</name></persName> Berliner Zeitungen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5af4e095-748a-4052-92eb-6d12ffeeae6f" xml:lang="de">die Bendemannschen Berliner Zeitungen – durch Eduard Bendemann an Felix Mendelssohn Bartholdy vermittelte Zeitungen.</note> wirst Du wohl den Tod des armen <persName xml:id="persName_c68afb0e-8ab7-41fa-a1e8-4669910ebdce">Gnuschke<name key="PSN0111407" style="hidden" type="person">Gnuschke, Johann Eduard (1804-1834)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_368f2123-dadc-44be-bd98-b5d3af486cdc" xml:lang="de">den Tod des armen Gnuschke – Der Arzt Johann Eduard Gnuschke war am 24. Oktober 1834 in Danzig gestorben.</note> erfahren haben, ein freudeloses Leben ist da geendet. Überhaupt ist jetzt wieder ein fürchterliches Sterben. Trage nur Deine Leibbinde, und laß Dich durch die warmen Tage nicht irre machen, gerade bei solcher Witterung erkältet man sich am ersten. Was machen denn Deine Haare? Gebrauchst Du das <hi rend="latintype">Öl</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0be8bf5e-7828-4da0-89ce-ecb52699520d" xml:lang="de">das Öl – ein spezielles Haaröl, welches Felix Mendelssohn Bartholdy gegen Haarausfall von seiner Schwester empfohlen bekommen hatte.</note> nach Vorschrift, und wäschst Dir den Kopf mit Seifenwasser? Könnt ich Dir nur hülfreiche Hand leisten; etwa mit dem Dampfwagen<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> alle Sonntage zum Kämmen und Frühstücken kommen, und Abends zum <hi rend="latintype">dimanche</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_455c513f-2fc0-4990-9990-1abcca7b862e" xml:lang="fr ">dimanche – frz., Sonntag.</note> wieder zurück seyn. Das sind Vergnügungen für unser <persName xml:id="persName_eba7a68b-c34d-4e4a-b5d8-5edbed725bf3">Walterchen<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> und Konsorten, denn dahin kommt es, ich lasse mich drauf todtschlagen, oder wette 300 Austern. <hi rend="latintype">A propos</hi>, hier <gap quantity="1" reason="deletion" unit="words"></gap> <add place="above">ist<name key="PSN0110673" resp="writers_hand" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</name></add> der eigentliche Punkt, worauf es ankommt. Sieh jede fahrende Post an die in den nächsten Tagen von <placeName xml:id="placeName_44a97143-2843-4fdc-8650-3a031fb80dc6">Achen<settlement key="STM0100106" style="hidden" type="locality">Aachen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> kommt, die Bänke in ihr sind Austerbänke, sind <persName xml:id="persName_99da2908-9066-485e-82c2-cbf4cd5343e1">Dirichlets<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> Begleiter,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ff6baf7f-1aae-4196-8b88-29b5790ff417" xml:lang="de">die Bänke … Dirichlets Begleiter – Johann Peter Gustav Lejeune Dirichlet beabsichtigte, Felix Mendelssohn Bartholdy auf der Durchreise nach Berlin in Düsseldorf aufzusuchen, verfehlte ihn aber um mehrere Tage. Um Felix Mendelssohn Bartholdy ein Vergnügen zu machen, hatte Dirichlet Austern bestellt, die nun nachgeliefert wurden.</note> die er einführen wollte (ich hoffe aber, nicht dieselben), und die jetzt nur in <title xml:id="title_5d9b60e7-f0c2-4ad0-8d12-10442662495f">seinem Briefe <name key="PSN0110672" style="hidden" type="author">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805–1859)</name> <name key="gb-1834-10-04-01" style="hidden" type="letter">Peter Gustav Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Aachen, 4. Oktober 1834</name> </title> stehen. Hast Du diesen Brief bekommen, und weißt zu würdigen, was das heißt, ein Brief von Dirichlet. Möge Dir von jeder Auster mein lächelndes Antlitz leuchten, und Du frißt es auf vor Liebe – wahrhaftig. Dann wäre doch meine Existenz gerechtfertigt.</p> <p>Meine Singstunden haben sich in Wohlgefallen aufgelöst, oder in Unwohlgefallen, der <persName xml:id="persName_bd4c8afd-0678-4409-ab0a-56c62198d61d">Lehrer<name key="PSN0114928" style="hidden" type="person">Simpson (Simpsone), W.</name></persName> hat mich 3 mal sitzenlassen, ohne abzusagen, darauf habe ich ihm abgeschrieben und dafür <hi rend="latintype">Mr. <persName xml:id="persName_d519b29b-5ef8-4fb4-ab3a-93114a85fc2e">Beneke<name key="PSN0109835" style="hidden" type="person">Benecke, Victor (1809-1853)</name></persName></hi> zum <hi rend="latintype">Englischen</hi> <hi rend="latintype">engagirt</hi>.</p> <p>Wir spielen <hi rend="latintype">les femmes savantes</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_599e1932-db16-4ab0-a07f-06b342b080ea" xml:lang="fr ">les femmes savantes – frz., die weisen Frauen.</note> auch habe ich angefangen mit der Feder zu zeichnen. <seg type="closer">Schreibe Du bald mit der Feder Deinem</seg> </p> <signed rend="right"><hi rend="latintype">Charivari</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_13f37b37-98e5-46fd-bef4-221afce6a5ef" xml:lang="fr ">Charivari – frz., Durcheinander.</note></signed> </div> </body> </text></TEI>