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gb-1834-10-31-01

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Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Berlin, 31. Oktober 1834 Felice del mio core, es scheint mir eine Ewigkeit, seit ich nichts v. Dir gelesen, denn 1 Br. aus München v. Deinem letzten Aufenthalt dort kann nicht für eine nouveauté passiren. Selbigen brachte uns Lafont, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 4. und 5. August 1834 Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 11. November 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Leipzig D-LEsm Leipzig, Stadtgeschichtliches Museum Musik- und Theatergeschichte MT/2011/344. Autograph Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 31. Oktober 1834 Felice del mio core, es scheint mir eine Ewigkeit, seit ich nichts v. Dir gelesen, denn 1 Br. aus München v. Deinem letzten Aufenthalt dort kann nicht für eine nouveauté passiren. Selbigen brachte uns Lafont,

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [BERLIN 8-9 / 2/11], Siegel.

Lea Mendelssohn Bartholdy

Green Books, GB-Ob, M.D.M. d. 29/302.

Sammlung Dr. Rudolf Elvers, Berlin (bis Anfang 2011).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

31. Oktober 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland deutsch
Herrn Musikdirektor Felix Mendelssohn Bartholdy Düßeldorf frei
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin 31 Oktober

Felice del mio core,Felice del mio core – ital., Glücklich in meinem Herzen. es scheint mir eine Ewigkeit, seit ich nichts v. Dir gelesen, denn 1 Br. aus MünchenMünchenDeutschland v. Deinem letzten Aufenthalt dort1 Br. aus München v. Deinem letzten Aufenthalt dort – Felix Mendelssohn Bartholdy war im Jahre 1831 zuletzt in München gewesen. kann nicht für eine nouveauténouveauté – frz., Neuigkeit. passiren. Selbigen brachte uns LafontLafont, Charles Philippe (1781-1839), expremier violon wie er sich auf seiner Karte schimpft; FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) gab Tags darauf eine fête, zu der ich ihn mitnahm, obschon wenig musikal. Trost zu haben, indeß mehr zu erwarten war. CrüsemannsCrüsemann, Gustav (1803-1870) HochzeitDer königliche Schauspieler Gustav Crüsemann hatte am 25. Oktober 1834 die Schauspielerin Katharina Margaretha Ursula Lanz geheiratet. hielt die DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882), PottsPott, August Friedrich (1806-1883) Koncert die Kammermusiker fern. Es ist indeß v. so’n paar Klannen etwas Gesang verübt worden, und Fanny spielte ihm Deine gondola<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rlalsyrt-laku-kzup-fmoq-a8tuemikp4gv"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100427" style="hidden">Lied ohne Worte (Venetianisches Gondellied / Auf einer Gondel) g-Moll, 16. Oktober 1830<idno type="MWV">U 78</idno><idno type="op">19b/6</idno></name>, eins meiner Lieblinge. Lafont hat Dir die gebührende Lobrede gehalten und dadurch 1 Steinchen im Brett bei mir gewonnen: sonst dachte ich mir ihn jung, hübsch, elegant, recherchirt; pas un mot de tout céla!pa un mot de tout céla! – frz., kein Wort von alledem! Wir zweifeln sogar, daß er ein gutes Konc. machen wird, ich habe ihm unsre Säle der Reihe nach geschildert ( v. denen unterdeß der im engl. Hause verbrannt ist) er wählt indeß doch den großen, wie ich aus heutiger Zeit. ersehe. Auf jeden Fall gehe ich hin pour faire honeur à ta recommandation,pour faire honeur à ta recommandation – frz., um Ihrer Empfehlung nachzukommen. und hoffe die gestrenge Fanny nebst Freihaltungsbillet noch zu bereden. VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) glaubt ihn veraltet, vedremo!vedremo! – ital., wir werden sehen! Mich hat der Mann gerührt, weil ich ihn mit allen Segeln der Gunst und Kunst schiffen glaubte. Er kam nach PottsPott, August Friedrich (1806-1883) KoncertPotts Konzert – zum Konzert des Oldenburger Geigers August Friedrich Pott siehe AMZ 36, Nr. 52 (24. Dezember 1834), Sp. 884., der auch einen glänzend leeren Saal hatte; sich aber nicht abschrecken läßt und ein 2tes angekündigtLafont … ein 2tes angekündigt – Die Konzerte des Geigers Charles Philippe Lafont fanden am 2. und am 12. Dezember 1834 statt. Sie werden erwähnt in AMZ 36, Nr. 52 (24. Dezember 1834), Sp. 885, und in AMZ 27, Nr. 4 (28. Januar 1835), Sp. 63.. Die StichCrelinger, verw. Stich, Sophie Auguste Friederike (1795-1865) nebst TöchternStich, Pauline Sophie Bertha (1818-1876)Stich, Pauline Sophie Bertha (1818-1876) hatte Ueberfüllung und zu ihren debuts in d. Königst.Königsstädtisches TheaterBerlinDeutschland ist vorläufig kein Platz zu haben, ja das Orchesterlokal wird geräumt. Gäbe sie nicht 2mal hintereinander Kratters Mädchen v. Marienb.<name key="PSN0112519" style="hidden" type="author">Kratter, Franz (1758–1830)</name><name key="CRT0109578" style="hidden" type="dramatic_work">Das Mädchen von Marienburg</name>, suchte ich auch hinzukommen. – Gestern haben wir PaulsMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) GeburtstagPauls Geburtstag – Paul Mendelssohn Bartholdy hatte am 30. Oktober Geburtstag. auf unsre eigne Hand recht häuslich froh gefeiert. Er hatte sich Urlaub erbetener hatte sich Urlaub erbeten – Urlaub von der Militärpflicht als Einjährigfreiwilliger. und konnte gleich damit anfangen, ihn durch guten Morgenschlaf zu begehen. Dann holten wir ihn in meine Stube und unterdeß wurde ihm Folgendes aufgebaut; ein prachtvolles, sehr theures und mit allen Finessen gemachtes Schreibbureau v. seinen SchwiegerelternHeine, Heinrich Carl (bis 1812: Henoch Calmon) (1775-1835)Heine, Henriette (Jette, Jitel) (1785-1845); 1 wunderschön gearbeitete Fußdecke v. Stickerei mit engl. Lammfell v. AlbertinenHeine, Pauline Louise Albertine (1814-1879); und uns Eltern den spasimo<name key="PSN0114060" style="hidden" type="author">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483–1520)</name><name key="CRT0110402" style="hidden" type="art">Lo Spasimo di Sicilia (Die Kreuztragung Christi)</name> mit GoldRahmen, der keinen Spaß kostet; 1 andern RaphaelRaffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)schen Kupferst. von HenselsHensel, Familie von → Wilhelm H.; v. Dir.sDirichlet (Lejeune Dirichlet), Familie von → Johann Peter Gustav Lejeune D. eine allerliebste Maschine zu kaltem Abendbrot, qui se tourne sur un picot et vient vous offrir tout ce que vs. aimez – à manger:qui se tourne … manger – frz., die sich auf einem Stift dreht und Ihnen alles anbietet, was Sie zu essen mögen. endl. einen very Butterkuchen mit Lichtern; 1 Mirtenbaum und – v. Albert.sHeine, Pauline Louise Albertine (1814-1879) Kinderfrauv. Alber.s Kinderfrau – Albertines Kinderfrau. 2 P. gestrickte Strümpfe. Gesteh, dies umfaßt das Universum. Als der Junge mit all den Lichtern, Blumen, weißen Mädchen und Frauen, Schnupftücherwehenlaßenden Kindern und Lebehochgeschrei empfangen wurde, schien er ganz verdutzt, denn so prächtig ist er noch nie beschenkt worden. VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) mußte beim neuen Oberbür|2|germeisterKrausnick, Heinrich Wilhelm (1797-1882)neuen Oberbürgermeister – Seit dem 6. Oktober 1834 versah Heinrich Wilhelm Krausnick dieses Amt. diniren, daher waren alle Mäuse sehr losgelaßen und machten sich mausig. SebastHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898). sollte den schönen Trinkspruch sagen: jeder öffne nun das Maul um zu schrein, es lebe PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)! verhedderte sich aber jubelvoll trotz der Einfachheit von Hens.sHensel, Wilhelm (1794-1861) Muse. – Sonntag ist Kaselowskys Bild, der Ritter und das Mädchen<name key="PSN0112320" style="hidden" type="author">Kaselowsky, August Theodor (1810–1891)</name><name key="CRT0112432" style="hidden" type="art">Der Ritter und seine Braut</name>Kaselowskys Bild, der Ritter und das Mädchen – Theodor August Kaselowsky, Der Ritter und seine Braut. Oelgemälde eigener Erfindung (Katalog Akademie-Ausstellung 1834, S. 30, Nr. 343). ausgestellt und in näml. Moment verkauft worden; Frl. v. WaldenburgWaldenburg, Frederike Auguste Eveline von (1803-1848) gehört es, und Prinz AugustPreußen, Friedrich Wilhelm Heinrich August Prinz von (1779-1843) schickte in derselben Stunde auch darnach. Die Käuferin suchte sich verschiednes aus, wurde aber sehr ungnädig als sie das Gewählte bereits verkauft fand, und äußerte wie ein unartig Kind, nun wolle sie gar nichts haben. Sohns Mädchen<name key="PSN0114959" style="hidden" type="author">Sohn, Carl Ferdinand (1805–1867)</name><name key="CRT0110883" style="hidden" type="art">Die beiden Leonoren</name>Sohns Mädchen – Carl Ferdinand Sohn stellte das Gemälde Die beiden Leonoren aus (Katalog Akademie-Ausstellung 1834, S. 66, Nr. 755: Zwei Bildnisse). sind artig und hübsch, nur keine Eleonoren, und die PrinzeßEste, Eleonora d’ (1515-1575) finde ich sehr geschmacklos gekleidet. Für mich ist der beste Düß.der beste Düß. – der beste Maler der Düsseldorfer Königlich Preußischen Kunstakademie. diesmal Stilkes Wüste<name key="PSN0115140" style="hidden" type="author">Stilke, Hermann Anton (1803–1860)</name><name key="CRT0110990" style="hidden" type="art">Pilger in der Wüste</name>, auch ziehe ich Begas Aussetzung Moses<name key="PSN0109772" style="hidden" type="author">Begas (bis 1824: Begasse), Karl (Carl) Joseph (1794–1854)</name><name key="CRT0112433" style="hidden" type="art">Die Aussetzung Mosis</name>Begas Aussetzung Moses – Carl Begas Die Aussetzung Mosis (Katalog Akademie-Ausstellung 1834, S. 4, Nr. 49). der Köhlerschen Findung<name key="PSN0112471" style="hidden" type="author">Köhler, Christian (1809–1861)</name><name key="CRT0109558" style="hidden" type="art">Die Findung Moses</name>der Köhlerschen Findung – Christian Köhler, Die Findung Moses (Katalog Akademie-Ausstellung 1834, S. 33, Nr. 384). vor. – Wie hast Du Schatz! den Bendemannschen Skizzen<name key="PSN0109806" style="hidden" type="author">Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811–1889)</name><name key="CRT0112434" style="hidden" type="art">Einige Farbenskizzen</name>den Bendemannschen Skizzen – Eduard Bendemann, Einige Farbenskizzen (Katalog Akademie-Ausstellung 1834, S. 5, Nr. 53). so viel Geschmack abzwingen können? unter uns, ce Gout des cochonneries!ce Gout des cochonneries – frz., dieser schlechte Geschmack. Hübners Skizze<name key="PSN0112130" style="hidden" type="author">Hübner, Rudolph Julius Benno (1806–1882)</name><name key="CRT0112435" style="hidden" type="art">Männliche Bildnisse</name>, so wie <persName xml:id="persName_827ae104-46e9-4215-bc5f-a4ef0dabe890">Emma<name key="PSN0112123" style="hidden" type="person">Hübner, Albertine Eleonore Mathilde Emma (1830-1844)</name></persName><name key="PSN0112130" style="hidden" type="author">Hübner, Rudolph Julius Benno (1806–1882)</name><name key="CRT0112436" style="hidden" type="art">Des Künstlers Tochter Emma (Emma Hübner)</name>,Hübners Skizze, sowie Emma – wohl Julius Hübner Männliche Bildnisse unter einer Nummer und Bildniß eines Kindes (seiner Tochter Emma), ganze Figur, Lebensgröße (Katalog Akademie-Ausstellung 1834, S. 27, Nr. 315 und Nr. 314). gefallen mir dagegen gut. Es soll ein wunderschönes Bild v. einem in Rom gewesenen NiederländerMaes, Jan Baptist Lodewijk (Louis) (1794-1856) jetzt oben sein, eine betende Bäuerin mit ihrem Kinde<name key="PSN0117484" style="hidden" type="author">Maes, Jan Baptist Lodewijk (Louis) (1794–1856)</name><name key="CRT0112409" style="hidden" type="art">Betende Römerin mit einem Kinde in der Kirche</name>betende Bäuerin mit ihrem Kinde – Jan Baptist Lodewijk (Louis) Maes’ Betende Römerin mit einem Kinde. Doppelte Beleuchtung (Katalog Akademie-Ausstellung 1834, S. 42, Nr. 497)., das ungeheuer gefällt. Auch die emaillen miniaturen<name key="PSN0117447" style="hidden" type="author">Lachaud de Loqueyssie, Emilie (1793–1863)</name><name key="CRT0112437" style="hidden" type="art">Ein Bildniß nach der Natur</name><name key="PSN0117447" style="hidden" type="author">Lachaud de Loqueyssie, Emilie (1793–1863)</name><name key="CRT0112481" style="hidden" type="art">Christus mit dem Zinsgroschen nach Titian</name> der Brüßelerin Md. LoqueissyLachaud de Loqueyssie, Emilie (1793-1863)die miniaturen der Brüßlerin Md. Loqueissy – Emilie Lauchaud de Loqueyssie, Ein Bildniß nach der Natur und und das Bild Christus mit dem Zinsgroschen nach Titian (Katalog Akademie-Ausstellung 1834, S. 119, Nr. 1226 und Nr. 1227). (1 Kopie des Titianschen Zinsgrosch.<name key="PSN0115347" style="hidden" type="author">Tizian (eigtl. Tiziano Vecellio)</name><name key="CRT0111096" style="hidden" type="art">Der Zinsgroschen</name> und 1 portrait der Schröder-Dev.Schröder-Devrient, Wilhelmine Henriette Friederike Marie (1804-1860) als RomeoSchröder-Dev. als Romeo – Gemälde nicht ermittelt., sind in ihrer Art das Schönste was man sehen kann.

StoschensStosch, August Wilhelm (seit 1823) von (1783-1860) WohnungStoschens Wohnung – Der Berliner Arzt August Wilhelm von Stosch wohnte seit 1827 in der Leipziger Straße 3. haben wir in größter Schnelligkeit der Fürstin Clary Radziwill, Leontine Gabrielle Fürstin (1811-1890)vermiethet, zwar nur auf 2 Monate, indeß sind 150 rt. dafür immer mitzunehmen, und eine so vornehme Familie giebt der Sache relief.relief – Form. Que de grands évenemens produits par de petites causes!Que de grand évenemens produits par de petites causes – frz., Was für große Ereignisse werden durch diese kleinen Dinge erzeugt. Fürst WittgensteinSayn-Wittgenstein-Hohenstein, Wilhelm Ludwig Georg (seit 1804) Fürst zu (1770-1851) besuchte sie in ihrer jetz.jetz. – jetzigen. Wohnung, Doroth.str.Doroth.str. – die Berliner Dorotheenstraße. und war außer sich, sie in der Straße zu finden. Als Verwandte des königl. Hauses suchte sie nun auch gentilitégentilité – frz., Edelleute. in die Begebenheiten, sagt Cousin WolfWolff, Michael (bis 1802: Michel Wulff) (1771-1856) und so begab sichs.

Nachgerade werden die dummen Berliner doch auch halbwegs ParisischParisFrankreich industrieux:industrieux – frz., fleißig. denn in 2 Tagen sind Stoschens AugiasställeAugiasställe – sagenhafte Rinderställe des Augias. Nach der griechischen Mythologie sollte der Heroe Herakles die Ställe, die seit dreißig Jahren nicht gesäubert worden waren und 3000 Rinder beherbergten, innerhalb eines einzigen Tages reinigen. gereinigt, die Tapeten theilweis beklebt und bemalt und ein complettes mobiliar für 15 Personen de cette voléede cette volée – frz., von diesem Schlag. gemiethet worden, mit welchen letzten Dingen ich mich natürl. aber nicht befaße, sondern es ihrem homme de confiancehomme de confiance – frz., Vertrauensmann. überlaßen.

Man hört hier leider nichts als v. Krankheit und Tod. Die noch immer schöne Lorchen LiebertLiebert, Lorchen (?-1834) ist nach 28täg. Nervenfieber gestorben. GansGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839) soll äußerst betrübt sein; wenn der Deutsche schenkt, liebt er gewiß – den ältesten Sohn der mit ihm reiste, nimmt er, sagt man, zu sich. Von WienWienÖsterreich ist er höchst eingenommen; MetternichMetternich, Clemens Wenzel Nepomuk Lothar Graf von (1773-1859) hat ihn zu sich bitten laßen, sich lange mit ihm unterhalten und zu Tisch geladen. Von der PereiraPereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859) er|3|zählt er das Schönste und hat mir 1 Br. v. ihrPereira … 1 Br. v. ihr – Die Briefe der in Wien lebenden Henriette von Pereira Arnstein an ihre Cousine Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin sind nicht überliefert. gebracht, der sich grade mit dem Meinendem Meinen – Brief von Lea Mendelssohn Bartholdy an Henriette von Pereira-Arnstein in Wien vom 21. September 1834 (D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 15, 75. Druck: Dinglinger / Elvers, Ewig die deine, Bd. 1, S. 318-322). kreuzte. – Deinem Ed. FrankFranck, Eduard (1817-1893) sage, daß sein Bruder AugustFranck, Johann August (1805-1878) hier war. Der plötzliche Tod des Stadtraths EichbornEichborn, F. (?-1834) hat ihn so schrecklich getroffen, daß er sogleich abreiste: Eichb. starb hier im Wirthshause nach einer Krankheit v. 1/2 Tage. CasperCasper, Johann Ludwig (1796-1864) (der nun auch in d. allgem. BerlBerlinDeutschland. Geh. Rathshafen eingelaufen ist, aber nicht dafür, behandelte ihn.

Wir aßen heut bei BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858), die sich einen stillen Freitagsmittag anschaffen will, darum Lebwohl, geliebtestes Kind! laß bald v. Dir hören, bleib gesund und mir gewogen. – Hast Du in LeipgLeipzigDeutschland. keinen Musikal.verkauf abgeschloßen? Ist Chokol. und Lichterkiste f. SchadowSchadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862) angekommen? – Vater läßt sagen, daß der Sänger SchönmannSchönenberg, Gustav oder Bery die 20 rt. abgeholt hat, nach Vorzeigung des Fuhrmannsscheins: ist er gereist wie er den Tag bestimmte, so muß er längst bei Euch sein. Laß Dich in keine Vorschüße mehr ein, eh Du bezahlt bist, ohnedieß verlierst Du an Zeichen. – NathanNathan, Wolff (1810-1877) sagt, Du erhieltest

am 4. Sept. 225rt – 12. – 10 Louis 56. 20 gr am 27. – 50 – 23. Okt. f. Schönemann – 20 ------------------------------------------- 351. rt. 20 gr

Zu Deiner Bequemlichkeit hab ichs Dir kopirt.

Nochmals tausend Lebwohl und Glück!
            Berlin 31 Oktober Felice del mio core, es scheint mir eine Ewigkeit, seit ich nichts v. Dir gelesen, denn 1 Br. aus München v. Deinem letzten Aufenthalt dort kann nicht für eine nouveauté passiren. Selbigen brachte uns Lafont, expremier violon wie er sich auf seiner Karte schimpft; Fanny gab Tags darauf eine fête, zu der ich ihn mitnahm, obschon wenig musikal. Trost zu haben, indeß mehr zu erwarten war. Crüsemanns Hochzeit hielt die Decker, Potts Koncert die Kammermusiker fern. Es ist indeß v. so’n paar Klannen etwas Gesang verübt worden, und Fanny spielte ihm Deine gondola, eins meiner Lieblinge. Lafont hat Dir die gebührende Lobrede gehalten und dadurch 1 Steinchen im Brett bei mir gewonnen: sonst dachte ich mir ihn jung, hübsch, elegant, recherchirt; pas un mot de tout céla! Wir zweifeln sogar, daß er ein gutes Konc. machen wird, ich habe ihm unsre Säle der Reihe nach geschildert ( v. denen unterdeß der im engl. Hause verbrannt ist) er wählt indeß doch den großen, wie ich aus heutiger Zeit. ersehe. Auf jeden Fall gehe ich hin pour faire honeur à ta recommandation, und hoffe die gestrenge Fanny nebst Freihaltungsbillet noch zu bereden. Vater glaubt ihn veraltet, vedremo! Mich hat der Mann gerührt, weil ich ihn mit allen Segeln der Gunst und Kunst schiffen glaubte. Er kam nach Potts Koncert, der auch einen glänzend leeren Saal hatte; sich aber nicht abschrecken läßt und ein 2tes angekündigt. Die Stich nebst Töchtern hatte Ueberfüllung und zu ihren debuts in d. Königst. ist vorläufig kein Platz zu haben, ja das Orchesterlokal wird geräumt. Gäbe sie nicht 2mal hintereinander Kratters Mädchen v. Marienb., suchte ich auch hinzukommen. – Gestern haben wir Pauls Geburtstag auf unsre eigne Hand recht häuslich froh gefeiert. Er hatte sich Urlaub erbeten und konnte gleich damit anfangen, ihn durch guten Morgenschlaf zu begehen. Dann holten wir ihn in meine Stube und unterdeß wurde ihm Folgendes aufgebaut; ein prachtvolles, sehr theures und mit allen Finessen gemachtes Schreibbureau v. seinen Schwiegereltern; 1 wunderschön gearbeitete Fußdecke v. Stickerei mit engl. Lammfell v. Albertinen; und uns Eltern den spasimo mit GoldRahmen, der keinen Spaß kostet; 1 andern Raphaelschen Kupferst. von Hensels; v. Dir. s eine allerliebste Maschine zu kaltem Abendbrot, qui se tourne sur un picot et vient vous offrir tout ce que vs. aimez – à manger: endl. einen very Butterkuchen mit Lichtern; 1 Mirtenbaum und – v. Albert. s Kinderfrau 2 P. gestrickte Strümpfe. Gesteh, dies umfaßt das Universum. Als der Junge mit all den Lichtern, Blumen, weißen Mädchen und Frauen, Schnupftücherwehenlaßenden Kindern und Lebehochgeschrei empfangen wurde, schien er ganz verdutzt, denn so prächtig ist er noch nie beschenkt worden. Vater mußte beim neuen Oberbürgermeister diniren, daher waren alle Mäuse sehr losgelaßen und machten sich mausig. Sebast. sollte den schönen Trinkspruch sagen: jeder öffne nun das Maul um zu schrein, es lebe Paul! verhedderte sich aber jubelvoll trotz der Einfachheit von Hens. s Muse. – Sonntag ist Kaselowskys Bild, der Ritter und das Mädchen ausgestellt und in näml. Moment verkauft worden; Frl. v. Waldenburg gehört es, und Prinz August schickte in derselben Stunde auch darnach. Die Käuferin suchte sich verschiednes aus, wurde aber sehr ungnädig als sie das Gewählte bereits verkauft fand, und äußerte wie ein unartig Kind, nun wolle sie gar nichts haben. Sohns Mädchen sind artig und hübsch, nur keine Eleonoren, und die Prinzeß finde ich sehr geschmacklos gekleidet. Für mich ist der beste Düß. diesmal Stilkes Wüste, auch ziehe ich Begas Aussetzung Moses der Köhlerschen Findung vor. – Wie hast Du Schatz! den Bendemannschen Skizzen so viel Geschmack abzwingen können? unter uns, ce Gout des cochonneries! Hübners Skizze, so wie Emma, gefallen mir dagegen gut. Es soll ein wunderschönes Bild v. einem in Rom gewesenen Niederländer jetzt oben sein, eine betende Bäuerin mit ihrem Kinde, das ungeheuer gefällt. Auch die emaillen miniaturen der Brüßelerin Md. Loqueissy (1 Kopie des Titianschen Zinsgrosch. und 1 portrait der Schröder-Dev. als Romeo, sind in ihrer Art das Schönste was man sehen kann.
Stoschens Wohnung haben wir in größter Schnelligkeit der Fürstin Clary vermiethet, zwar nur auf 2 Monate, indeß sind 150 rt. dafür immer mitzunehmen, und eine so vornehme Familie giebt der Sache relief. Que de grands évenemens produits par de petites causes! Fürst Wittgenstein besuchte sie in ihrer jetz. Wohnung, Doroth. str. und war außer sich, sie in der Straße zu finden. Als Verwandte des königl. Hauses suchte sie nun auch gentilité in die Begebenheiten, sagt Cousin Wolf und so begab sichs.
Nachgerade werden die dummen Berliner doch auch halbwegs Parisisch industrieux: denn in 2 Tagen sind Stoschens Augiasställe gereinigt, die Tapeten theilweis beklebt und bemalt und ein complettes mobiliar für 15 Personen de cette volée gemiethet worden, mit welchen letzten Dingen ich mich natürl. aber nicht befaße, sondern es ihrem homme de confiance überlaßen.
Man hört hier leider nichts als v. Krankheit und Tod. Die noch immer schöne Lorchen Liebert ist nach 28täg. Nervenfieber gestorben. Gans soll äußerst betrübt sein; wenn der Deutsche schenkt, liebt er gewiß – den ältesten Sohn der mit ihm reiste, nimmt er, sagt man, zu sich. Von Wien ist er höchst eingenommen; Metternich hat ihn zu sich bitten laßen, sich lange mit ihm unterhalten und zu Tisch geladen. Von der Pereira erzählt er das Schönste und hat mir 1 Br. v. ihr gebracht, der sich grade mit dem Meinen kreuzte. – Deinem Ed. Frank sage, daß sein Bruder August hier war. Der plötzliche Tod des Stadtraths Eichborn hat ihn so schrecklich getroffen, daß er sogleich abreiste: Eichb. starb hier im Wirthshause nach einer Krankheit v. 1/2 Tage. Casper (der nun auch in d. allgem. Berl. Geh. Rathshafen eingelaufen ist, aber nicht dafür, behandelte ihn.
Wir aßen heut bei Beckchen, die sich einen stillen Freitagsmittag anschaffen will, darum Lebwohl, geliebtestes Kind! laß bald v. Dir hören, bleib gesund und mir gewogen. – Hast Du in Leipg. keinen Musikal. verkauf abgeschloßen? Ist Chokol. und Lichterkiste f. Schadow angekommen? – Vater läßt sagen, daß der Sänger Schönmann oder Bery die 20 rt. abgeholt hat, nach Vorzeigung des Fuhrmannsscheins: ist er gereist wie er den Tag bestimmte, so muß er längst bei Euch sein. Laß Dich in keine Vorschüße mehr ein, eh Du bezahlt bist, ohnedieß verlierst Du an Zeichen. – Nathan sagt, Du erhieltest
am 4. Sept. 225rt – 12. – 10 Louis 56. 20 gr am 27. – 50 – 23. Okt. f. Schönemann – 20 ------------------------------------------- 351. rt. 20 gr
Zu Deiner Bequemlichkeit hab ichs Dir kopirt.
Nochmals tausend Lebwohl und Glück!          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1834-10-31-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1834-10-31-01" xml:id="title_0113eaf3-ae75-40ce-9da0-cc5751d2d4f1">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Berlin, 31. Oktober 1834</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_131c67c6-c0f3-417f-be1f-0e059caf2bc7">Felice del mio core, es scheint mir eine Ewigkeit, seit ich nichts v. Dir gelesen, denn 1 Br. aus München v. Deinem letzten Aufenthalt dort kann nicht für eine nouveauté passiren. Selbigen brachte uns Lafont,</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_02b30d18-5524-45e7-8154-0cc764119b1b">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1834-08-05-01" type="precursor" xml:id="title_856c7970-71ba-4f9b-9030-4158c151d0c0">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 4. und 5. August 1834</title> <title key="fmb-1834-11-11-01" type="successor" xml:id="title_cd80e2a3-dc5c-4317-9148-aa4285dfa8cb">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 11. November 1834</title> <author key="PSN0113260">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_4c87c2c1-afdf-4fc0-a122-00688bb9ec6e"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_5de1d8a5-cd03-46a6-9f2a-e1ac69d91967"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Deutschland</country> <settlement>Leipzig</settlement> <institution key="RISM">D-LEsm</institution> <repository>Leipzig, Stadtgeschichtliches Museum</repository> <collection>Musik- und Theatergeschichte</collection> <idno type="signatur">MT/2011/344.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1834-10-31-01" type="letter" xml:id="title_e4db824e-b3e6-418c-bb54-03f23734f214">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf;  Berlin, 31. Oktober 1834</title> <incipit>Felice del mio core, es scheint mir eine Ewigkeit, seit ich nichts v. Dir gelesen, denn 1 Br. aus München v. Deinem letzten Aufenthalt dort kann nicht für eine nouveauté passiren. Selbigen brachte uns Lafont,</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [BERLIN 8-9 / 2/11], Siegel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Lea Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books, GB-Ob, M.D.M. d. 29/302.</p> </provenance> <provenance> <p>Sammlung Dr. Rudolf Elvers, Berlin (bis Anfang 2011).</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-10-31" xml:id="date_a3ad5f30-8eb9-408f-847f-b2a140b0bdd8">31. Oktober 1834</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_2a40a485-337f-4e0a-baf6-8e5b8dd5fd23">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_59af104f-ceba-46b2-807b-013d2e4a623e"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_4cc9f2a9-c3e0-4f33-9117-278a2aa29cae">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_ddeb1357-d6d9-4595-a4c6-7b0d19e0b3c1"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_8c43fd65-9cf6-46cb-bb37-5f1e4376f5a4"> <head> <address> <addrLine>Herrn Musikdirektor Felix</addrLine> <addrLine>Mendelssohn Bartholdy</addrLine> <addrLine>Düßeldorf</addrLine> <addrLine>frei</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_77d9c138-df7f-446e-8e0b-68b01abc7847"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_7a0afbee-6f6d-4b43-91d3-53a9d7652fef">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_c59b329e-efd1-4150-9216-88b3b02ec445">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin <date cert="high" when="1834-10-31" xml:id="date_33607f6c-fdda-4c20-819f-7e4ca795032b">31 Oktober</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent"><hi rend="latintype">Felice del mio core</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_6c311478-1c63-4d9f-ace7-6efcd9090e90" xml:lang="it ">Felice del mio core – ital., Glücklich in meinem Herzen.</note> es scheint mir eine Ewigkeit, seit ich nichts v. Dir gelesen, denn 1 Br. aus <placeName xml:id="placeName_4d542d48-8c1e-48fd-a574-cf36b5b385e9">München<settlement key="STM0100169" style="hidden" type="locality">München</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> v. Deinem letzten Aufenthalt dort<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e09d8f24-6ce3-41cd-847d-ef0bb150765e" xml:lang="de">1 Br. aus München v. Deinem letzten Aufenthalt dort – Felix Mendelssohn Bartholdy war im Jahre 1831 zuletzt in München gewesen.</note> kann nicht für eine <hi rend="latintype">nouveauté<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_9606b904-eef2-4ff3-bb03-d3aa517e93e4" xml:lang="fr ">nouveauté – frz., Neuigkeit.</note> passiren</hi>. Selbigen brachte uns <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2cb3d4e2-fe29-415a-9872-04a3756bef26">Lafont<name key="PSN0112645" style="hidden" type="person">Lafont, Charles Philippe (1781-1839)</name></persName>, <hi n="1" rend="underline">expremier</hi> violon</hi> wie er sich auf seiner Karte schimpft; <persName xml:id="persName_2d315dce-3463-4dd2-b87c-af1e0269e368">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> gab Tags darauf eine <hi rend="latintype">fête</hi>, zu der ich ihn mitnahm, obschon wenig musikal. Trost zu haben, indeß mehr zu erwarten war. <persName xml:id="persName_5fcbfebc-9e84-4d0d-947d-a6121db23067">Crüsemanns<name key="PSN0119754" style="hidden" type="person">Crüsemann, Gustav (1803-1870)</name></persName> Hochzeit<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_88c7088e-fc31-45c3-9665-66fd2118f4dd" xml:lang="de">Der königliche Schauspieler Gustav Crüsemann hatte am 25. Oktober 1834 die Schauspielerin Katharina Margaretha Ursula Lanz geheiratet.</note> hielt die <persName xml:id="persName_4a813c63-4e6d-470a-97f5-235e0c2233f7">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName>, <persName xml:id="persName_d967d71f-e191-4b1d-8cd7-3798770a3094">Potts<name key="PSN0113966" style="hidden" type="person">Pott, August Friedrich (1806-1883)</name></persName> Koncert die Kammermusiker fern. Es ist indeß v. so’n paar Klannen etwas Gesang verübt worden, und Fanny spielte ihm Deine <hi rend="latintype"><title xml:id="title_b7d7b647-1ec7-45bc-8618-c6ee4a1dc371">gondola<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rlalsyrt-laku-kzup-fmoq-a8tuemikp4gv"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100427" style="hidden">Lied ohne Worte (Venetianisches Gondellied / Auf einer Gondel) g-Moll, 16. Oktober 1830<idno type="MWV">U 78</idno><idno type="op">19b/6</idno></name></title></hi>, eins meiner Lieblinge. <hi rend="latintype">Lafont</hi> hat Dir die gebührende Lobrede gehalten und dadurch 1 Steinchen im Brett bei mir gewonnen: sonst dachte ich mir ihn jung, hübsch, <hi rend="latintype">elegant</hi>, <hi rend="latintype">recherchirt</hi>; <hi rend="latintype">pas un mot de tout céla</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_d425b174-db36-4ebd-a9f0-a63fb187987a" xml:lang="fr ">pa un mot de tout céla! – frz., kein Wort von alledem!</note> Wir zweifeln sogar, daß er ein gutes Konc. machen wird, ich habe ihm unsre Säle der Reihe nach geschildert ( v. denen unterdeß der im engl. Hause verbrannt ist) er wählt indeß doch den großen, wie ich aus heutiger Zeit. ersehe. Auf jeden Fall gehe ich hin <hi rend="latintype">pour faire honeur à ta recommandation</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_0e9eb9eb-dee7-41d8-83e1-990bf666ab54" xml:lang="fr ">pour faire honeur à ta recommandation – frz., um Ihrer Empfehlung nachzukommen.</note> und hoffe die gestrenge Fanny nebst Freihaltungs<hi rend="latintype">billet</hi> noch zu bereden. <persName xml:id="persName_52b0555f-e89b-4ab7-a14f-14cee1fc9839">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> glaubt ihn veraltet, <hi rend="latintype">vedremo</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_87f1e298-af72-46ab-a9a6-b7bec1c45362" xml:lang="it ">vedremo! – ital., wir werden sehen!</note> Mich hat der Mann gerührt, weil ich ihn mit allen Segeln der Gunst und Kunst schiffen glaubte. Er kam nach <persName xml:id="persName_8fa86c4d-2028-4ce5-810a-9b10f21cf9c2">Potts<name key="PSN0113966" style="hidden" type="person">Pott, August Friedrich (1806-1883)</name></persName> Koncert<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_14fa8ded-5b27-4295-a086-1a5db1343a2d" xml:lang="de">Potts Konzert – zum Konzert des Oldenburger Geigers August Friedrich Pott siehe AMZ 36, Nr. 52 (24. Dezember 1834), Sp. 884.</note>, der auch einen glänzend leeren Saal hatte; sich aber nicht abschrecken läßt und ein 2tes angekündigt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b50eb21b-db2d-4908-819d-f1b25861ef15" xml:lang="de">Lafont … ein 2tes angekündigt – Die Konzerte des Geigers Charles Philippe Lafont fanden am 2. und am 12. Dezember 1834 statt. Sie werden erwähnt in AMZ 36, Nr. 52 (24. Dezember 1834), Sp. 885, und in AMZ 27, Nr. 4 (28. Januar 1835), Sp. 63.</note>. Die <persName xml:id="persName_c215cb46-1cb9-42d1-a341-bbc0606e633b">Stich<name key="PSN0110496" style="hidden" type="person">Crelinger, verw. Stich, Sophie Auguste Friederike (1795-1865)</name></persName> nebst <persName xml:id="persName_38716cde-8e5b-43b0-a38f-d5f11ba377e4">Töchtern<name key="PSN0115129" style="hidden" type="person">Stich, Pauline Sophie Bertha (1818-1876)</name><name key="PSN0115129" style="hidden" type="person">Stich, Pauline Sophie Bertha (1818-1876)</name></persName> hatte Ueberfüllung und zu ihren <hi rend="latintype">debuts</hi> in d. <placeName xml:id="placeName_8c75dd49-cabc-4f7a-a380-11609b0b9e73">Königst.<name key="NST0100297" style="hidden" subtype="" type="institution">Königsstädtisches Theater</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ist vorläufig kein Platz zu haben, ja das Orchesterlokal wird geräumt. Gäbe sie nicht 2mal hintereinander Kratters <title xml:id="title_5c744921-c15d-4bef-b878-d6ac9bdf296f">Mädchen v. Marienb.<name key="PSN0112519" style="hidden" type="author">Kratter, Franz (1758–1830)</name><name key="CRT0109578" style="hidden" type="dramatic_work">Das Mädchen von Marienburg</name></title>, suchte ich auch hinzukommen. – <date cert="high" when="1834-10-30" xml:id="date_01782d88-6221-4309-9e99-f47a015530a8">Gestern</date> haben wir <persName xml:id="persName_14a34ce9-4d8a-45a4-b394-7e45a30237ce">Pauls<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> Geburtstag<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8a763d79-abf9-4e9a-966d-bf1594f0c84f" xml:lang="de">Pauls Geburtstag – Paul Mendelssohn Bartholdy hatte am 30. Oktober Geburtstag.</note> auf unsre eigne Hand recht häuslich froh gefeiert. Er hatte sich Urlaub erbeten<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bc153909-e2b4-4c8c-86e5-23d79452553a" xml:lang="de">er hatte sich Urlaub erbeten – Urlaub von der Militärpflicht als Einjährigfreiwilliger.</note> und konnte gleich damit anfangen, ihn durch guten Morgenschlaf zu begehen. Dann holten wir ihn in meine Stube und unterdeß wurde ihm Folgendes aufgebaut; ein prachtvolles, <hi n="1" rend="underline">sehr</hi> theures und mit allen <hi rend="latintype">Finessen</hi> gemachtes Schreib<hi rend="latintype">bureau</hi> v. seinen <persName xml:id="persName_796c3393-eb0c-44a8-a21d-0a1bb0840c05">Schwiegereltern<name key="PSN0117007" style="hidden" type="person">Heine, Heinrich Carl (bis 1812: Henoch Calmon) (1775-1835)</name><name key="PSN0111818" style="hidden" type="person">Heine, Henriette (Jette, Jitel) (1785-1845)</name></persName>; 1 wunderschön gearbeitete Fußdecke v. Stickerei mit engl. Lammfell v. <persName xml:id="persName_94f23e1c-2aa3-4eda-84ca-f20792365dec">Albertinen<name key="PSN0117011" style="hidden" type="person">Heine, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName>; und uns Eltern den <hi rend="latintype"><title xml:id="title_5fd30567-fa94-4d15-84cc-abe9e1211a1d">spasimo<name key="PSN0114060" style="hidden" type="author">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483–1520)</name><name key="CRT0110402" style="hidden" type="art">Lo Spasimo di Sicilia (Die Kreuztragung Christi)</name></title></hi> mit GoldRahmen, der keinen <hi n="1" rend="underline">Spaß</hi> kostet; 1 andern <persName xml:id="persName_8b8e86a6-e355-4495-858d-e8d0f4c55ef2">Raphael<name key="PSN0114060" style="hidden" type="person">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)</name></persName>schen Kupferst. von <persName xml:id="persName_19d6799f-c159-498a-b42b-9a9403178321">Hensels<name key="PSN0111890" style="hidden" type="person">Hensel, Familie von → Wilhelm H.</name></persName>; v. <persName xml:id="persName_f53c1371-9362-4314-a626-c18e1d5cea7d">Dir.s<name key="PSN0110664" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Familie von → Johann Peter Gustav Lejeune D.</name></persName> eine allerliebste Maschine zu kaltem Abendbrot, <hi rend="latintype">qui se tourne sur un picot et vient vous offrir tout ce que vs. aimez – à manger</hi>:<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_3a0fb91f-3b0d-4c2f-927d-235f3822f7ef" xml:lang="fr ">qui se tourne … manger – frz., die sich auf einem Stift dreht und Ihnen alles anbietet, was Sie zu essen mögen.</note> endl. einen <hi rend="latintype">very</hi> Butterkuchen mit Lichtern; 1 Mirtenbaum und – v. <persName xml:id="persName_ac4baaee-53fd-4ef9-845e-94a92744549b">Albert.s<name key="PSN0117011" style="hidden" type="person">Heine, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> Kinderfrau<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_10f332a8-418e-4ce6-a82b-3844e6a9ac53" xml:lang="de">v. Alber.s Kinderfrau – Albertines Kinderfrau.</note> 2 P. gestrickte Strümpfe. Gesteh, dies umfaßt das Universum. Als der Junge mit all den Lichtern, Blumen, weißen <hi n="1" rend="underline">Mädchen</hi> und Frauen, Schnupftücherwehenlaßenden Kindern und Lebehochgeschrei empfangen wurde, schien er ganz verdutzt, denn so prächtig ist er noch nie beschenkt worden. <persName xml:id="persName_13d0f0e0-9238-4938-9e7a-b50fa3282eb4">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> mußte beim neuen <persName xml:id="persName_51ad5027-ca28-4df8-b9c1-e0a0ef529203">Oberbür<seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>germeister<name key="PSN0112526" style="hidden" type="person">Krausnick, Heinrich Wilhelm (1797-1882)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c10a7a2a-b421-4d34-86ed-6126dd468737" xml:lang="de">neuen Oberbürgermeister – Seit dem 6. Oktober 1834 versah Heinrich Wilhelm Krausnick dieses Amt.</note> diniren, daher waren alle Mäuse sehr losgelaßen und machten sich mausig. <persName xml:id="persName_ed95e6be-9c2c-4e85-b8ed-5e91edaba8f8">Sebast<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName>. sollte den schönen Trinkspruch sagen: jeder öffne nun das Maul um zu schrein, es lebe <persName xml:id="persName_54c5b796-7996-4b1a-9975-310f49aebbb2">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName>! verhedderte sich aber jubelvoll trotz der Einfachheit von <persName xml:id="persName_43d5665f-2c57-4b80-9ceb-56160d3e79b7">Hens.s<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> Muse. – <date cert="high" when="1834-11-04" xml:id="date_5275ce7c-37b7-4f82-8b09-9bf3351a027a">Sonntag</date> ist <title xml:id="title_966844ee-add4-4b75-962d-ed4d060596c8">Kaselowskys Bild, der Ritter und das Mädchen<name key="PSN0112320" style="hidden" type="author">Kaselowsky, August Theodor (1810–1891)</name><name key="CRT0112432" style="hidden" type="art">Der Ritter und seine Braut</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1a59438b-a128-41ce-b600-1e0764c2427f" xml:lang="de">Kaselowskys Bild, der Ritter und das Mädchen – Theodor August Kaselowsky, Der Ritter und seine Braut. Oelgemälde eigener Erfindung (Katalog Akademie-Ausstellung 1834, S. 30, Nr. 343).</note> ausgestellt und in näml. Moment verkauft worden; <persName xml:id="persName_421e120b-296d-4e74-a329-5b2efa4b9b07">Frl. v. Waldenburg<name key="PSN0118559" style="hidden" type="person">Waldenburg, Frederike Auguste Eveline von (1803-1848)</name></persName> gehört es, und <persName xml:id="persName_58e34236-4d31-4fc2-a15f-c9dc9b2a4aa4">Prinz August<name key="PSN0113992" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm Heinrich August Prinz von (1779-1843)</name></persName> schickte in derselben Stunde auch darnach. Die Käuferin suchte sich verschiednes aus, wurde aber sehr ungnädig als sie das Gewählte bereits verkauft fand, und äußerte wie ein unartig Kind, nun wolle sie gar nichts haben. <title xml:id="title_c98e6953-0b9d-4c85-987c-7590cd83ceae">Sohns Mädchen<name key="PSN0114959" style="hidden" type="author">Sohn, Carl Ferdinand (1805–1867)</name><name key="CRT0110883" style="hidden" type="art">Die beiden Leonoren</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e8cf37d1-e5cc-422a-bc1a-9f961e768750" xml:lang="de">Sohns Mädchen – Carl Ferdinand Sohn stellte das Gemälde Die beiden Leonoren aus (Katalog Akademie-Ausstellung 1834, S. 66, Nr. 755: Zwei Bildnisse).</note> sind artig und hübsch, nur keine Eleonoren, und <persName xml:id="persName_ccfba379-cf5b-4437-bc3a-c9815aacaa23">die Prinzeß<name key="PSN0119755" style="hidden" type="person">Este, Eleonora d’ (1515-1575)</name></persName> finde ich sehr geschmacklos gekleidet. Für mich ist der beste Düß.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_3d3ceb10-3027-450c-b869-ba6e92f82fcf" xml:lang="de">der beste Düß. – der beste Maler der Düsseldorfer Königlich Preußischen Kunstakademie.</note> diesmal <title xml:id="title_f011308d-7c54-49cb-b9e6-26ab376ba9b6">Stilkes Wüste<name key="PSN0115140" style="hidden" type="author">Stilke, Hermann Anton (1803–1860)</name><name key="CRT0110990" style="hidden" type="art">Pilger in der Wüste</name></title>, auch ziehe ich <title xml:id="title_e1eee87b-f9b1-4104-8bf9-7aea4500222a">Begas Aussetzung Moses<name key="PSN0109772" style="hidden" type="author">Begas (bis 1824: Begasse), Karl (Carl) Joseph (1794–1854)</name><name key="CRT0112433" style="hidden" type="art">Die Aussetzung Mosis</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2cf734de-0817-422d-8506-c868401c02ba" xml:lang="de">Begas Aussetzung Moses – Carl Begas Die Aussetzung Mosis (Katalog Akademie-Ausstellung 1834, S. 4, Nr. 49).</note> der <title xml:id="title_34e2b99d-7eb5-40b6-8c24-6b4a731d901b">Köhlerschen Findung<name key="PSN0112471" style="hidden" type="author">Köhler, Christian (1809–1861)</name><name key="CRT0109558" style="hidden" type="art">Die Findung Moses</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f6ffb52b-ce75-4ccc-8718-81c2c1acb1c4" xml:lang="de">der Köhlerschen Findung – Christian Köhler, Die Findung Moses (Katalog Akademie-Ausstellung 1834, S. 33, Nr. 384).</note> vor. – Wie hast Du Schatz! den <title xml:id="title_b40b30ac-94bf-4fcc-bb85-728541d4d1a3">Bendemannschen Skizzen<name key="PSN0109806" style="hidden" type="author">Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811–1889)</name><name key="CRT0112434" style="hidden" type="art">Einige Farbenskizzen</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ad45c54d-5c8c-42f0-9681-977ba2018c1f" xml:lang="de">den Bendemannschen Skizzen – Eduard Bendemann, Einige Farbenskizzen (Katalog Akademie-Ausstellung 1834, S. 5, Nr. 53).</note> so viel Geschmack abzwingen können? unter uns, <hi rend="latintype">ce Gout des cochonneries</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_1e538a55-8a91-425b-89f6-36a839b03d95" xml:lang="fr ">ce Gout des cochonneries – frz., dieser schlechte Geschmack.</note> <title xml:id="title_73b82f7b-ca61-413e-a894-ab4838070c78">Hübners Skizze<name key="PSN0112130" style="hidden" type="author">Hübner, Rudolph Julius Benno (1806–1882)</name><name key="CRT0112435" style="hidden" type="art">Männliche Bildnisse</name></title>, so wie <title xml:id="title_76765f38-96f7-4948-a76e-5c093a5712f2"><persName xml:id="persName_827ae104-46e9-4215-bc5f-a4ef0dabe890">Emma<name key="PSN0112123" style="hidden" type="person">Hübner, Albertine Eleonore Mathilde Emma (1830-1844)</name></persName><name key="PSN0112130" style="hidden" type="author">Hübner, Rudolph Julius Benno (1806–1882)</name><name key="CRT0112436" style="hidden" type="art">Des Künstlers Tochter Emma (Emma Hübner)</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_94c2a71e-780f-4a54-abf6-168caadd4577" xml:lang="de">Hübners Skizze, sowie Emma – wohl Julius Hübner Männliche Bildnisse unter einer Nummer und Bildniß eines Kindes (seiner Tochter Emma), ganze Figur, Lebensgröße (Katalog Akademie-Ausstellung 1834, S. 27, Nr. 315 und Nr. 314).</note> gefallen mir dagegen gut. Es soll ein wunderschönes Bild v. einem in Rom gewesenen <persName xml:id="persName_7b0e9fe2-91ec-42a5-9884-c2f05c68d6a2">Niederländer<name key="PSN0117484" style="hidden" type="person">Maes, Jan Baptist Lodewijk (Louis) (1794-1856)</name></persName> jetzt oben sein, eine <title xml:id="title_a14d3b0c-9721-48da-9e13-be0b6401ed91">betende Bäuerin mit ihrem Kinde<name key="PSN0117484" style="hidden" type="author">Maes, Jan Baptist Lodewijk (Louis) (1794–1856)</name><name key="CRT0112409" style="hidden" type="art">Betende Römerin mit einem Kinde in der Kirche</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1fdf3d09-8914-43d2-ac54-a6faa82bac20" xml:lang="de">betende Bäuerin mit ihrem Kinde – Jan Baptist Lodewijk (Louis) Maes’ Betende Römerin mit einem Kinde. Doppelte Beleuchtung (Katalog Akademie-Ausstellung 1834, S. 42, Nr. 497).</note>, das ungeheuer gefällt. Auch die <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_e847bd9d-90d6-4259-a72a-00da29f5dcf6"><hi rend="latintype">emaillen</hi></del> <hi rend="latintype"><title xml:id="title_5bf1b4b6-c707-4258-b213-4d6e07d10871">miniaturen<name key="PSN0117447" style="hidden" type="author">Lachaud de Loqueyssie, Emilie (1793–1863)</name><name key="CRT0112437" style="hidden" type="art">Ein Bildniß nach der Natur</name><name key="PSN0117447" style="hidden" type="author">Lachaud de Loqueyssie, Emilie (1793–1863)</name><name key="CRT0112481" style="hidden" type="art">Christus mit dem Zinsgroschen nach Titian</name></title></hi> der Brüßelerin <hi rend="latintype">Md. <persName xml:id="persName_c405a5c9-5f52-4cbd-91a4-8c5de7721a25">Loqueissy<name key="PSN0117447" style="hidden" type="person">Lachaud de Loqueyssie, Emilie (1793-1863)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e7cce95d-49e5-433b-a783-5975fd44fb51" xml:lang="de">die miniaturen der Brüßlerin Md. Loqueissy – Emilie Lauchaud de Loqueyssie, Ein Bildniß nach der Natur und und das Bild Christus mit dem Zinsgroschen nach Titian (Katalog Akademie-Ausstellung 1834, S. 119, Nr. 1226 und Nr. 1227).</note> (1 Kopie des <title xml:id="title_140998c9-04e1-4113-adbd-bceca1c0b712">Titianschen Zinsgrosch.<name key="PSN0115347" style="hidden" type="author">Tizian (eigtl. Tiziano Vecellio)</name><name key="CRT0111096" style="hidden" type="art">Der Zinsgroschen</name></title> und 1 <hi rend="latintype">portrait</hi> der <persName xml:id="persName_7a6d0dfc-8314-485c-beb5-4ae6ce156abb">Schröder-Dev.<name key="PSN0114707" style="hidden" type="person">Schröder-Devrient, Wilhelmine Henriette Friederike Marie (1804-1860)</name></persName> als <hi rend="latintype">Romeo</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d66adbb1-1fd5-4c6d-b91f-fb78e9983972" xml:lang="de">Schröder-Dev. als Romeo – Gemälde nicht ermittelt.</note>, sind in ihrer Art das Schönste was man sehen kann.</p> <p><persName xml:id="persName_19654eb4-01c0-49be-885a-998ecbfacad6">Stoschens<name key="PSN0115165" style="hidden" type="person">Stosch, August Wilhelm (seit 1823) von (1783-1860)</name></persName> Wohnung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_70f01986-8d2f-42dc-99d3-03f380e213a1" xml:lang="de">Stoschens Wohnung – Der Berliner Arzt August Wilhelm von Stosch wohnte seit 1827 in der Leipziger Straße 3.</note> haben wir in größter Schnelligkeit der <persName xml:id="persName_2c15c240-2117-4cfd-8ff2-fac1cea3a77d">Fürstin Clary <name key="PSN0117903" style="hidden" type="person">Radziwill, Leontine Gabrielle Fürstin (1811-1890)</name></persName>vermiethet, zwar nur auf 2 Monate, indeß sind 150 rt. dafür immer mitzunehmen, und eine so vornehme Familie giebt der Sache <hi rend="latintype">relief</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_217e131a-1c06-4545-929f-95e602419f4f" xml:lang="fr ">relief – Form.</note> <hi rend="latintype">Que de grands évenemens produits par de petites causes</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_4821076e-e204-45ab-94d0-f429cd59f419" xml:lang="fr ">Que de grand évenemens produits par de petites causes – frz., Was für große Ereignisse werden durch diese kleinen Dinge erzeugt.</note> <persName xml:id="persName_704c86f0-c94a-4429-b8e1-1db75b46c605">Fürst Wittgenstein<name key="PSN0114484" style="hidden" type="person">Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Wilhelm Ludwig Georg (seit 1804) Fürst zu (1770-1851)</name></persName> besuchte sie in ihrer jetz.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_2fef76b7-0a48-48a5-8a19-3b0de69b55bb" xml:lang="de">jetz. – jetzigen.</note> Wohnung, Doroth.str.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_6fdf99f4-8504-48ef-9dda-c74deb1b504a" xml:lang="de">Doroth.str. – die Berliner Dorotheenstraße.</note> und war außer sich, sie in der Straße zu finden. Als Verwandte des königl. Hauses suchte sie nun auch <hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline">gentilité</hi></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_9e065b42-7e41-4a08-9500-6849bad013d1" xml:lang="fr ">gentilité – frz., Edelleute.</note> in die <hi n="1" rend="underline">Begebenheiten</hi>, sagt <persName xml:id="persName_1ac50950-acd7-41e8-91d7-518037f0c972">Cousin Wolf<name key="PSN0115851" style="hidden" type="person">Wolff, Michael (bis 1802: Michel Wulff) (1771-1856)</name></persName> und so <hi n="1" rend="underline">begab</hi> sichs.</p> <p>Nachgerade werden die dummen Berliner doch auch halbwegs <placeName xml:id="placeName_5ab86b01-89b9-440c-a188-a8ecfd58cf63">Parisisch<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> <hi rend="latintype">industrieux</hi>:<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_54d58532-242d-4260-9d6a-55b113c9fd79" xml:lang="fr ">industrieux – frz., fleißig.</note> denn in 2 Tagen sind Stoschens Augiasställe<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b8194921-3ceb-4ab5-ba76-fb78f5e8b3a1" xml:lang="de">Augiasställe – sagenhafte Rinderställe des Augias. Nach der griechischen Mythologie sollte der Heroe Herakles die Ställe, die seit dreißig Jahren nicht gesäubert worden waren und 3000 Rinder beherbergten, innerhalb eines einzigen Tages reinigen.</note> gereinigt, die Tapeten theilweis beklebt und bemalt und ein <hi rend="latintype">complettes mobiliar</hi> für 15 Personen <hi rend="latintype">de cette volée</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_9f5e1e17-0f61-4a0d-b9a9-1636e8b40d54" xml:lang="fr ">de cette volée – frz., von diesem Schlag.</note> gemiethet worden, mit welchen <hi n="1" rend="underline">letzten Dingen</hi> ich mich natürl. aber nicht befaße, sondern es ihrem <hi rend="latintype">homme de confiance</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_454d2e26-9872-4cda-a00b-a94ade4ca812" xml:lang="fr ">homme de confiance – frz., Vertrauensmann.</note> überlaßen.</p> <p>Man hört hier leider nichts als v. Krankheit und Tod. Die noch immer schöne <persName xml:id="persName_ee3f2881-403e-425e-96f8-85f53c98f6e0">Lorchen Liebert<name key="PSN0117405" style="hidden" type="person">Liebert, Lorchen (?-1834)</name></persName> ist nach 28täg. Nervenfieber gestorben. <persName xml:id="persName_8fc9c4f1-4e6b-40d3-9c92-662ce251de93">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> <unclear reason="paper_destruction" resp="UT">soll</unclear> äußerst betrübt sein; wenn der Deutsche schenkt, liebt er gewiß – den ältesten Sohn der mit ihm reiste, nimmt er, sagt man, zu sich. Von <placeName xml:id="placeName_12db9c70-b228-4caa-b8ae-aaad8c5a3883">Wien<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName> ist er höchst eingenommen; <persName xml:id="persName_a8e37723-1e5c-43de-a89a-75d08501c6a7">Metternich<name key="PSN0113291" style="hidden" type="person">Metternich, Clemens Wenzel Nepomuk Lothar Graf von (1773-1859)</name></persName> hat ihn zu sich bitten laßen, sich lange mit ihm unterhalten und zu Tisch geladen. Von der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_80f50eae-c0cc-4c7e-85d4-14906e283d3a">Pereira<name key="PSN0113804" style="hidden" type="person">Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)</name></persName></hi> er<seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>zählt er das Schönste und hat mir 1 Br. v. ihr<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1ec7ad89-71b9-4b9c-a3bb-2020039f5701" xml:lang="de">Pereira … 1 Br. v. ihr – Die Briefe der in Wien lebenden Henriette von Pereira Arnstein an ihre Cousine Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin sind nicht überliefert.</note> gebracht, der sich grade mit dem Meinen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_17664af3-25a7-41d7-b49f-4dcd5bbc85f0" xml:lang="de">dem Meinen – Brief von Lea Mendelssohn Bartholdy an Henriette von Pereira-Arnstein in Wien vom 21. September 1834 (D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 15, 75. Druck: Dinglinger / Elvers, Ewig die deine, Bd. 1, S. 318-322).</note> kreuzte. – Deinem <persName xml:id="persName_dc0daa66-7c48-40e8-a1c1-eda7327b0864">Ed. Frank<name key="PSN0111119" style="hidden" type="person">Franck, Eduard (1817-1893)</name></persName> sage, daß sein Bruder <persName xml:id="persName_66ec8c83-d705-4035-836f-298e4280033e">August<name key="PSN0111126" style="hidden" type="person">Franck, Johann August (1805-1878)</name></persName> hier war. Der plötzliche Tod des Stadtraths <persName xml:id="persName_60caa8c8-72b8-4933-8b25-e7d32a34b97a">Eichborn<name key="PSN0116611" style="hidden" type="person">Eichborn, F. (?-1834)</name></persName> hat ihn so schrecklich getroffen, daß er sogleich abreiste: Eichb. starb hier im Wirthshause nach einer Krankheit v. <formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">1</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">2</hi></formula> Tage. <persName xml:id="persName_54ad56a6-e913-49b6-8094-9466e983436f">Casper<name key="PSN0110308" style="hidden" type="person">Casper, Johann Ludwig (1796-1864)</name></persName> (der nun auch in d. allgem. <placeName xml:id="placeName_af01be47-e662-4a55-bc2c-8c4bd008f3e7">Berl<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. Geh. Rathshafen eingelaufen ist, aber nicht <hi n="1" rend="underline">dafür</hi>, behandelte ihn.</p> <p>Wir aßen heut bei <persName xml:id="persName_acd982fe-4fa5-44c3-8841-769fc4060595">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>, die sich einen stillen Freitagsmittag anschaffen will, darum Lebwohl, geliebtestes Kind! laß bald v. Dir hören, bleib gesund und mir gewogen. – Hast Du in <placeName xml:id="placeName_2e5ffd5f-b296-4e2e-83c8-accf68fe4ab0">Leipg<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. keinen Musikal.verkauf abgeschloßen? Ist Chokol. und Lichterkiste f. <persName xml:id="persName_cfdc9802-ce06-4b8e-9cdd-a68edfba01f3">Schadow<name key="PSN0114494" style="hidden" type="person">Schadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862)</name></persName> angekommen? – Vater läßt sagen, daß der Sänger <hi n="1" rend="underline"><persName xml:id="persName_24a6d1e3-45ad-494e-b629-a3c353e40484">Schönmann<name key="PSN0114656" style="hidden" type="person">Schönenberg, Gustav</name></persName></hi> oder <hi n="1" rend="underline">Bery</hi> die 20 rt. abgeholt hat, nach Vorzeigung des Fuhrmannsscheins: ist er gereist wie er den Tag bestimmte, so muß er längst bei Euch sein. Laß Dich in keine Vorschüße mehr ein, eh Du bezahlt bist, ohnedieß verlierst Du an Zeichen. – <persName xml:id="persName_19318efb-f79f-42c8-8ee0-e8cff3702b91">Nathan<name key="PSN0113546" style="hidden" type="person">Nathan, Wolff (1810-1877)</name></persName> sagt, Du erhieltest </p> <p style="paragraph_right"> <table cols="3" rows="6"> <row> <cell>am 4. Sept.</cell> <cell></cell> <cell>225rt</cell> </row> <row> <cell>– 12. – 10 <hi rend="latintype">Louis</hi></cell> <cell></cell> <cell>56. 20 gr</cell> </row> <row> <cell>am 27. – </cell> <cell></cell> <cell>50</cell> </row> <row> <cell>– 23. Okt. f. Schönemann – </cell> <cell></cell> <cell>20</cell> </row> <row> <cell cols="3">-------------------------------------------</cell> </row> <row> <cell></cell> <cell></cell> <cell>351. rt. 20 gr</cell> </row> </table> </p> <p>Zu Deiner Bequemlichkeit hab ichs Dir kopirt.</p> <closer rend="left">Nochmals tausend Lebwohl und Glück!</closer> </div> </body> </text></TEI>