gb-1834-10-26-01
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Berlin, 26. Oktober 1834
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse.
Eduard Devrient
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
tOktbr 1834
Du wirst gehört haben, was für böse Tage ich in diesem Monate gehabt habe, und hast mit mir empfunden, welche Lücke der Verlust einer
Du steckst nun wol tief in Deinen
Von uns kann ich Dir eben nichts bemerkenswerthes sagen, wir bauen uns gegen den Winter ein, die
Eine Bitte um Deine Protection muß ich Dir nun noch verlangen. Mein Academie wieder in
Berlin d 26t Oktbr 1834 Mein lieber Felix! Du wirst gehört haben, was für böse Tage ich in diesem Monate gehabt habe, und hast mit mir empfunden, welche Lücke der Verlust einer Mutter in das Leben reißt. Man muß nun eben darüber hinkommen und es ist nicht viel darüber zu reden, weil alle alles wissen, was man sagen könnte. Baur war wieder hier und mit seiner Frau. Seine Taubheit macht ihn doch recht trüb, das Uebel scheint mir bedenklich, die Aerzte wissen nicht recht etwas damit anzufangen. Für die gewöhnliche und allgemeine Unterhaltung ist er ganz verlohren, nur wenn man besonders zu ihm und deutlich und laut spricht kann er Theil nehmen, er hat deshalb kurz vor seiner Abreise noch einen unglücklichen Abend bei uns gehabt, wo er mit einem paar Leuten zusammentraf, denen es nicht gelingen wollte laut zu reden und wodurch er ganz isoliert wurde. Wir empfinden diesen trübseligen Zustand um so lebhafter, da er uns das Schicksal unsrer Anna verdeutlicht. Ueber seine Versetzung hat Baur gar nichts erfahren können. Du steckst nun wol tief in Deinen Opernangelegenheiten, ich wünsche Dir alles Gedeihen. Von dem alten Beutler habe ich erfahren, daß seine Tochter sehr vergnügt und zufrieden ist, daß fleißig studiert wird usw. Den Tenoristen Schöneberg habe ich vor kurzem noch hier gesehn, er sagte, er sei bis jetzt krank gewesen und werde nun abreisen. Von uns kann ich Dir eben nichts bemerkenswerthes sagen, wir bauen uns gegen den Winter ein, die Ausstellung, die nun sehr schön geworden ist hält die Berliner Mäuler im Gange. Eine Bitte um Deine Protection muß ich Dir nun noch verlangen. Mein Neffe, der Sohn des Hofraths Hoffmann aus Hildebrandts Klasse ist jetzt hier, von einem nerveusen Fieber ergriffen und kann nicht genau zur Wiedereröffnung der Academie wieder in Düsseldorf sein. Nicht nur dies beunruhigt ihn sehr sondern gar die Besorgniß, Schadow werde deshalb nicht erfüllen, wozu er ihm Hoffnung gegeben, nämlich: ihn nun ein Bild unter seiner persönlichen Leitung ausführen zu lassen. Möchtest Du nun wol deshalb mit Schadow reden, daß er den jungen Mann den Platz zur Ausführung eines Bildes bewahrt, bis er hergestellt ist und zurückkommen kann? Es muß meinem Neffen sowohl, als seinen Eltern daran liegen, daß er diesen Winter auf eine recht fruchttragende Zeit Weise benutzt, da er zum Mai hieher muß, um seiner Milairverpflichtung zu genügen. Du thust mir einen rechten Gefallen, wenn Du Schadow bewegst, versuche es doch. Taubert will sich in den nächsten Wochen verheirathen. Glück zu! Gut ist es, daß er dadurch mit der jungen Frau hier bleibt, während die Familie derselben nach München zurückkehrt, aber was wird nun werden? Stunden geben vom Morgen bis zum Abend um für Frau und Kinder Brodt zu schaffen. Nun leb für heut wohl, Du Lieber, was Gescheidtes habe ich Dir nicht zu schreiben, grüße Immermann, und behaltet nur guten Muth und sehr, sehr viel Geduld bei Euren Theaterämtern. Dein Freund Devrient Therese grüßt Dich.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-10-26" xml:id="date_fda06cc8-dd40-4c49-8da6-7848951bb25e">26. 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Ueber seine Versetzung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8c1eddd9-3dcf-4485-b3fa-3d8c14e0f0b5" xml:lang="de">Ueber seine Versetzung – Albert Baur wurde 1835 von Brüssow in der Uckermark nach Belzig versetzt.</note> hat Baur gar nichts erfahren können. </p> <p>Du steckst nun wol tief in Deinen <placeName xml:id="placeName_36115471-4d04-448b-aede-6e8f66704b1c">Opernangelegenheiten<name key="NST0100296" style="hidden" subtype="" type="institution">Stadttheater</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bf9a719d-95b8-4108-ba35-ffaaa7e64e92" xml:lang="de">Deinen Opernangelegenheiten – Eröffnung des Düsseldorfer Stadttheaters.</note> ich<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> wünsche Dir alles Gedeihen. Von dem alten <persName xml:id="persName_4c44227f-bc29-4d88-a824-514220508684">Beutler<name key="PSN0109929" style="hidden" type="person">Beutler, Franz (1787-1852)</name></persName> habe ich erfahren, daß seine <persName xml:id="persName_af7855b9-d934-4090-9474-c4bf23c22045">Tochter<name key="PSN0109928" style="hidden" type="person">Beutler, Caroline (1819-1855)</name></persName> sehr vergnügt und zufrieden ist, daß fleißig studiert wird usw. 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Mein <persName xml:id="persName_4bd5ef51-2fa5-466c-84c9-59a3315698ca">Neffe<name key="PSN0112037" style="hidden" type="person">Hoffmann, Herr</name></persName>, der Sohn des Hofraths Hoffmann aus <persName xml:id="persName_ff0c2869-d5b4-4509-9121-c8c0f3f34fa0">Hildebrandts<name key="PSN0111982" style="hidden" type="person">Hildebrandt, Ferdinand Theodor (1804-1874)</name></persName> Klasse ist jetzt hier, von einem nerveusen Fieber ergriffen und kann nicht genau zur Wiedereröffnung der <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_61a5dea9-ec3b-419f-9c56-dea0294fa5f8">Academie<name key="NST0100312" style="hidden" subtype="" type="institution">Königlich Preußische Kunstakademie</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> wieder in <placeName xml:id="placeName_2c06d911-c081-4cab-a08a-75630759b0a3">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> sein. 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