gb-1834-10-23-03
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Düren, 23. Oktober 1834
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.
Cornelius Leonard Joseph Wergifosse
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
In der Voraussetzung daß Sie mir meine Freyheit nicht übelnehmen werden, erlaube ich mir Sie mit einer Bitte zu belästigen, deren Gegenstand Ihnen vielleicht schon bekannt seyn wird, wenn nämlich Ihr Schwager Gustav meinen Wünschen nachkommend Sie davon unterrichtet hat, daß wir in den Fall sind einen neuen MusikDirektor für unsern
Gustavwelcher es sehr bedauerte daß Sie bey seiner Abreise noch nicht zurückgekehrt waren, hatte mir versprochen Sie schriftlich zu ersuchen, uns in der Wahl eines tüchtigen Mannes behülflich zu seyn; es hat
ausFerdinand Rahles
angeboten und da ich einen ganz besondern Werth auf Ihr Gutachten lege, und Sie besagten Hr.Solingen
Rahleskennen, so bitte ich Sie recht dringend mir offen Ihr Meinung über diesen Künstler mitzutheilen. Unser MusikVerein ist nicht ganz unbedeutend, und da wir mehrere ausgezeichnete Liebhaber haben, so wird von unserm Direktor eine sichere und kräftige Führung bez. Leitung unserer Ubungen verlangt. – Ein brillantes Spiel genügt allein nicht, unser Meister muß ein guter Director seyn, und auch guten gründlichen Unterricht auf’s Clavier geben.
Es bedarf wohl nicht mehr um Sie in Ihrem Urtheil, ob Hr. Rahles für uns paßt, zu leiten: freylich würde es uns angenehm seyn, wenn die Berlin aus hat sich Hr.
, MusikDirektor und Organist am Deutschen Dom und Musiklehrer amGirschner
angeboten; er hat eine OperJoachimsthaler Gymnasio
, und kürzlich eine OperetteUndine
aus Bremen
Directorein fixes Gehalt von 300 Thr bezogen hat, wofür er nur wochentlich einmal den MusikVerein zu leiten, und die Conzerte zu dirigiren hat. Außerdem hatte er ein
BenefizConcert
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Mein Freund Gustav hat mir Hoffnung gemacht, Sie auch einmal, und zwar bey dessen Duren kennen lernen. – Daß meine Familie sich ganz außerordentlich auf das Vergnügen Ihrer näheren Bekanntschaft freut, glauben Sie mir auch ohne besondere Versicherung. Sollten Sie früher in unserer Nähe kommen, so vergeßen Sie nicht, daß Sie in meinem Hause steets ein herzlich willkommener Gast seyn werden.
Joseph Wergifosse
Duren
Sehr Geehrter Herr Kapellmeister. In der Voraussetzung daß Sie mir meine Freyheit nicht übelnehmen werden, erlaube ich mir Sie mit einer Bitte zu belästigen, deren Gegenstand Ihnen vielleicht schon bekannt seyn wird, wenn nämlich Ihr Schwager Gustav meinen Wünschen nachkommend Sie davon unterrichtet hat, daß wir in den Fall sind einen neuen MusikDirektor für unsern hiesigen MusikVerein zu suchen. – Unser Freund Gustav welcher es sehr bedauerte daß Sie bey seiner Abreise noch nicht zurückgekehrt waren, hatte mir versprochen Sie schriftlich zu ersuchen, uns in der Wahl eines tüchtigen Mannes behülflich zu seyn; es hat sich nun Hr. Ferdinand Rahles aus Solingen angeboten und da ich einen ganz besondern Werth auf Ihr Gutachten lege, und Sie besagten Hr. Rahles kennen, so bitte ich Sie recht dringend mir offen Ihr Meinung über diesen Künstler mitzutheilen. Unser MusikVerein ist nicht ganz unbedeutend, und da wir mehrere ausgezeichnete Liebhaber haben, so wird von unserm Direktor eine sichere und kräftige Führung bez. Leitung unserer Ubungen verlangt. – Ein brillantes Spiel genügt allein nicht, unser Meister muß ein guter Director seyn, und auch guten gründlichen Unterricht auf’s Clavier geben. Es bedarf wohl nicht mehr um Sie in Ihrem Urtheil, ob Hr. Rahles für uns paßt, zu leiten: freylich würde es uns angenehm seyn, wenn die Frau unseres Lehrers auch guten Unterricht im Gesang geben könnte: wenn sie eine brave Sängerinn wäre, nach welcher sich unsere junge Damen ausbilden könnten. – Allein wir werden schwerlich alles in einer Familie vereinigt finden. Von Berlin aus hat sich Hr. Girschner, MusikDirektor und Organist am Deutschen Dom und Musiklehrer am Joachimsthaler Gymnasio angeboten; er hat eine Oper Undine, und kürzlich eine Operette „Der Vetter aus Bremen componirt, welche mit Beyfall aufgenommen worden seyn soll. – Was halten Sie von diesem Anerbieten? – Schließlich will ich Ihnen noch bemerken daß unser bisheriger Director ein fixes Gehalt von 300 Thr bezogen hat, wofür er nur wochentlich einmal den MusikVerein zu leiten, und die Conzerte zu dirigiren hat. Außerdem hatte er ein Benefiz Concert und jährlich einen freyen Monat, den er als Ferien benutzen kann. – Jede Lehrstunde wird hier mit 1/4 Thr bezahlt, und er kann darin taglich so viel geben als er will. – Mein Freund Gustav hat mir Hoffnung gemacht, Sie auch einmal, und zwar bey dessen nächsten Besuch, zu uns zu bringen. Damit Sie auch einmal das kleine aber sehr Musik liebende Duren kennen lernen. – Daß meine Familie sich ganz außerordentlich auf das Vergnügen Ihrer näheren Bekanntschaft freut, glauben Sie mir auch ohne besondere Versicherung. Sollten Sie früher in unserer Nähe kommen, so vergeßen Sie nicht, daß Sie in meinem Hause steets ein herzlich willkommener Gast seyn werden. Genehmigen Sie die Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung Joseph Wergifosse Duren 23 8b 1834
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-10-23" xml:id="date_089bff5e-6e3e-4192-8c4a-6c4a038f5d1f">23. 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