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gb-1834-10-22-02

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Carl Blumauer an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>Aachen, 22. Oktober 1834 werden meine Alles zusagende Antwort, auf Ihre geehrte Zuschrift vom 16ten, unter dem 17ten erhalten haben. Durch erstere ausdrücklich aufgefordert, sie einstweilen als giltigen Kontrakt zu nehmen, habe ich Ihren Worten vertraut und das bisherige Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Blumauer, Carl (eigtl. Johann Gottfried Bernhard) (1785-1840)Blumauer, Carl (eigtl. Johann Gottfried Bernhard) (1785-1840) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 29/294. Autograph Carl Blumauer an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Aachen, 22. Oktober 1834 werden meine Alles zusagende Antwort, auf Ihre geehrte Zuschrift vom 16ten, unter dem 17ten erhalten haben. Durch erstere ausdrücklich aufgefordert, sie einstweilen als giltigen Kontrakt zu nehmen, habe ich Ihren Worten vertraut und das bisherige

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [AACHEN 10-11 / 22 / 10], [23 10], Siegel.

Carl Blumauer

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

22. Oktober 1834 Blumauer, Carl (eigtl. Johann Gottfried Bernhard) (1785-1840)counter-resetBlumauer, Carl (eigtl. Johann Gottfried Bernhard) (1785–1840) AachenDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) DüsseldorfDeutschland deutsch
Seiner Wohlgeboren Herrn Herrn Felix Mendelssohn Bartholdy Capellmeister des Stadt- Theaters in Düsseldorf frei
Blumauer, Carl (eigtl. Johann Gottfried Bernhard) (1785–1840) Blumauer, Carl (eigtl. Johann Gottfried Bernhard) (1785–1840) Euer Wohlgeboren,

werden meine Alles zusagende Antwort, auf Ihre geehrte Zuschrift vom 16ten, unter dem 17ten erhalten haben. Durch erstere ausdrücklich aufgefordert, sie einstweilen als giltigen Kontrakt zu nehmen, habe ich Ihren Worten vertraut und das bisherige Verhältniß meiner Kinder mit der hiesigen Theraterdirection bis zum völligen Abbruche (unter dem Beistande eines Advokaten Dr. Dyk) zu lösen gesucht und stehe nur am Punkte des rechtlichsten letzten Faden-Abschneidens, wozu als Schere allein mir der versprochene Eingang Ihrer Kontrakte und Gelder dienen kann und muß. Allein bis heute Morgen 10 Uhr ist weder das Eine, noch das Andere mit der Post hier eingetroffen, so daß es mich unerklärlich befremdet und nicht blos in nicht geringe Verlegenheit, sondern wahrhaftes Unglück als Familienvater mit meinen Töchtern setzen müßte, wenn es länger ausbliebe.

Morgen ist schon Donnerstag – und wenn es nun auch erst morgen Abend einträfe, so erhielte ich es doch vor Freitag halben Morgens nicht, als den 24sten, und ich begreife nicht, wie sich dann nochBlumauer, Carl (eigtl. Johann Gottfried Bernhard) (1785–1840) eine ganze Familie in ein Paar Stunden arrangiren und zur Reise richten soll, um Ihren Wünschen völlig zu genügen! -

|2| Unsere Schuld würde es wenigstens nicht sein, wenn wir insofern erst Sonnabend den 25sten eintreffen könnten. – Daß wir eintreffen und spätestens (ohne unsere Versäumnis nochmals!) dann eintreffen, sobald wir Kontrakte und Gelder erhalten haben, dazu habe ich mich Ihnen ja schon und der Intendanz zum 24sten verbunden, und darauf dürfen Sie sich mit Derselben verlassen! – Nach des gescheiten Advokaten richtiger Ansicht hätte ich den ganzen Kontract meiner Töchter eo ipso schon längst und jeden Tag auflösen können und kann es jede Stunde, weil – unmündige Töchter vor dem 21sten Jahre nach dem Code Napoleon gar keinen rechtskräftigen Kontrakt machen können ohne ihres Vaters oder eines andern Vormundes annehmende und bestätigende Zuzeichnung und der Advokat steht mir für den Erfolg, daß dieser gegenwärtige Kontrakt ganz null und nichtig sei! – Dies zu Ihrer Beruhigung nur noch als Zusatz, wenn sie nöthig sein sollte. Sehr leid thut mir’s und meiner Familie, unsere Abreise, wegen des Ausbleibenden, nimmer noch heute und wahrscheinlich auch morgen noch nicht ordnen zu können. Es ist am Ende wohl auch Pflicht gegen die hiesige Direction, wenn man |3| auch von ihr scheidet, ihr das angesetzte Repertoir, worin auf meine Töchter gerechnet ist, bei Zeiten abzusagen und sie nicht zur letzten Stunde in Verlegenheit zu setzen.

Ihre gefällige, beschleunigte Gegenantwort wird uns hoffentlich beruhigen! Hochachtungsvoll Euer Wohlgeboren ergebenster Karl Blumauer Aachen den 22sten Oktober 1834. Mittwoch Vormit tags 10 Uhr.
            Euer Wohlgeboren,
werden meine Alles zusagende Antwort, auf Ihre geehrte Zuschrift vom 16ten, unter dem 17ten erhalten haben. Durch erstere ausdrücklich aufgefordert, sie einstweilen als giltigen Kontrakt zu nehmen, habe ich Ihren Worten vertraut und das bisherige Verhältniß meiner Kinder mit der hiesigen Theraterdirection bis zum völligen Abbruche (unter dem Beistande eines Advokaten Dr. Dyk) zu lösen gesucht und stehe nur am Punkte des rechtlichsten letzten Faden-Abschneidens, wozu als Schere allein mir der versprochene Eingang Ihrer Kontrakte und Gelder dienen kann und muß. Allein bis heute Morgen 10 Uhr ist weder das Eine, noch das Andere mit der Post hier eingetroffen, so daß es mich unerklärlich befremdet und nicht blos in nicht geringe Verlegenheit, sondern wahrhaftes Unglück als Familienvater mit meinen Töchtern setzen müßte, wenn es länger ausbliebe.
Morgen ist schon Donnerstag – und wenn es nun auch erst morgen Abend einträfe, so erhielte ich es doch vor Freitag halben Morgens nicht, als den 24sten, und ich begreife nicht, wie sich dann noch eine ganze Familie in ein Paar Stunden arrangiren und zur Reise richten soll, um Ihren Wünschen völlig zu genügen! -
 Unsere Schuld würde es wenigstens nicht sein, wenn wir insofern erst Sonnabend den 25sten eintreffen könnten. – Daß wir eintreffen und spätestens (ohne unsere Versäumnis nochmals!) dann eintreffen, sobald wir Kontrakte und Gelder erhalten haben, dazu habe ich mich Ihnen ja schon und der Intendanz zum 24sten verbunden, und darauf dürfen Sie sich mit Derselben verlassen! – Nach des gescheiten Advokaten richtiger Ansicht hätte ich den ganzen Kontract meiner Töchter eo ipso schon längst und jeden Tag auflösen können und kann es jede Stunde, weil – unmündige Töchter vor dem 21sten Jahre nach dem Code Napoleon gar keinen rechtskräftigen Kontrakt machen können ohne ihres Vaters oder eines andern Vormundes annehmende und bestätigende Zuzeichnung und der Advokat steht mir für den Erfolg, daß dieser gegenwärtige Kontrakt ganz null und nichtig sei! – Dies zu Ihrer Beruhigung nur noch als Zusatz, wenn sie nöthig sein sollte. Sehr leid thut mir’s und meiner Familie, unsere Abreise, wegen des Ausbleibenden, nimmer noch heute und wahrscheinlich auch morgen noch nicht ordnen zu können. Es ist am Ende wohl auch Pflicht gegen die hiesige Direction, wenn man auch von ihr scheidet, ihr das angesetzte Repertoir, worin auf meine Töchter gerechnet ist, bei Zeiten abzusagen und sie nicht zur letzten Stunde in Verlegenheit zu setzen.
Ihre gefällige, beschleunigte Gegenantwort wird uns hoffentlich beruhigen! Hochachtungsvoll Euer Wohlgeboren
ergebenster
Karl Blumauer
Aachen den 22sten Oktober 1834. Mittwoch Vormit tags 10 Uhr.          
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