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gb-1834-10-18-01

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Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Berlin, 17. und 18. Oktober 1834 Wenn Du, geliebtes Herz, nur halb so sehr nach Briefen schmachtest, als ich, so hab ich Dir viel zu lange nicht geschrieben! Unterdeß machten wir auch die Bekanntschaft der Familie Martinsen, und dabei fand Mama Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 4. und 5. August 1834 Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 11. November 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 29/285. Autograph Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 17. und 18. Oktober 1834 Wenn Du, geliebtes Herz, nur halb so sehr nach Briefen schmachtest, als ich, so hab ich Dir viel zu lange nicht geschrieben! Unterdeß machten wir auch die Bekanntschaft der Familie Martinsen, und dabei fand Mama

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [BERLIN 5-6 / 18 / 10], Siegel.

Lea Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

17. und 18. Oktober 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin 17 Oktober

Wenn Du, geliebtes Herz, nur halb so sehr nach Briefen schmachtest, als ich, so hab ich Dir viel zu lange nicht geschrieben! Unterdeß machten wir auch die Bekanntschaft der Familie MartinsenMartinsen, Johann Vincent (1776-1863)Martinsen, Elisa Marie Wilhelmine (Minna) (1811-?)Martinsen, Töchter von → Johann Vincent M., und dabei fand Mama ClaudiaMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) nicht schlecht ihre Rechnung, denn die Leute sind quite enchantedquite enchanted – engl., ziemlich entzückt. und schwärmen für Dich. Sonnab. mußten sie schon mit uns und Betty ErdmannsMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Vorlieb nehmen, da ich ihr Kommen erst ein paar Stunden vorher erfuhr; ich fürchtete Steifheit und Schweigsamkeit v. 4 wildfremden DamenMartinsen, Töchter von → Johann Vincent M., aber nein! moulins à paroles,moulins à paroles – frz., Plaudertaschen. Empfänglichkeit, langes Erzählen v. Dir, Lob ohne Ende, leichter Umgang, einnehmende Hübschheit der Mädchen. Es ging prächtig. Die 3 ausgezeichneten Gestalten machen Aufsehen hier. – An uns schienen sie auch Gefallen zu finden, denn sie ließen sich bereden trotz ihres Vorsatzes, die ganze Woche noch zu bleiben. ErdmannErdmann, Betty erzählte, der VaterMartinsen, Johann Vincent (1776-1863) sei aus Böhmen mit einem Kasten Glaswaaren nach RevalRevalRussland gekommen, und sei jetzt einer der bedeutendsten Kaufleute der ganzen Provinz. VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) liebt so was, und wird sogar vielleicht in merkant. Verbindung mit ihm treten. Die älteste gefiel ihm sehr gut; er war glorios, d’avoir su une histoire sur cette figure,glorios, d’avoir su une histoire sur cette figure – frz., stolz, eine Geschichte über diese Figur gewusst zu haben. welches ErdmErdmann, Betty. denn durch die Erzählung bestätigte, sie hätte einen Bräutigam gehabt, aber ihn aufgegeben, weil er ihr zu geistlos gewesen. Sonntag waren wir bei JaquesJaques (Jacques), Friedrich Joseph (1796-1871) um PottPott, August Friedrich (1806-1883) aus OldenburgOldenburgDeutschland kennen zu lernen; er hat Stücke v. SpohrSpohr, Louis (Ludewig) (1784-1859) recht brav gespielt und wir bewunderten wieder die tausendfach gebrochnen Lichtstralen der deutschen Musiksonne, die ihre Funken bis in die kleinsten Oertchen hindringen läßt. Den guten Eindruck verdarb er wieder, indem er in einem halbdunkeln Nebenzimmer ein langweiliges Solo seiner Erfindung<name key="PSN0113966" style="hidden" type="author">Pott, August Friedrich (1806–1883)</name><name key="CRT0112508" style="hidden" type="music">Violinsolo</name> producirte. FannysHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) und GanzensGanz, Leopold Alexander (vor 1808: Lion) (1806-1869)Ganz, Moritz Eduard (vor 1808: Moises Salomon) (1802-1868) Verüben eines triosFannys und Ganzens Verüben eines trios – Fanny Hensel spielte Klavier, Leopold Ganz Violine und Moritz Ganz Violoncello. war das Beste des Abends. – Zu BettysPistor, Betty (Elisabeth) (1802-1877) Geburtst. am 14. hat HeinrPistor, Karl Philipp Heinrich (1778-1847). alle Musiksegel aufgespannt: große Sinf. v. Beeth.<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108070" style="hidden" type="music">9. Sinfonie d-Moll, op. 125</name> v. der MöserschenMoeser (Möser), Carl Heinrich Ludwig Joachim Wilhelm (1774-1851) MusikschuleKönigliche MusikschuleBerlinDeutschland:der Möserschen Musikschule – die Königliche Musikschule in Berlin unter Leitung des Musikdirektors Carl Moeser. Duett aus Figaro<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110123" style="hidden" type="music">Le nozze di Figaro KV 492</name> v: d. GrünbaumGrünbaum, Caroline (1814-1868) und ZschiescheZschiesche, Bertha (Betty) (1825-1888): Arie aus Semiramis<name key="PSN0114299" style="hidden" type="author">Rossini, Gioachino Antonio (1792–1868)</name><name key="CRT0110588" style="hidden" type="music">Semiramide</name> der HähnelHaehnel, Amalie (1807-1849): Duett aus Iphig<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714–1787)</name><name key="CRT0111400" style="hidden" type="music">Iphigénie en Aulide GluckWV 1.42</name>. v. BaderBader, Karl Adam (1789-1870) und MantiusMantius, Eduard (1806-1874) (der, evviva Fanny,evviva Fanny – ital., gelobt sei Fanny. heut Orest<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714–1787)</name><name key="CRT0111401" style="hidden" type="music">Iphigénie en Tauride GluckWV 1.48</name> giebt)Orest – Partie aus Iphigénie en Tauride von Christoph Willibald Gluck (UA 17774) Terzett v. beiden nebst Zschiesche aus Belmont<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110090" style="hidden" type="music">Die Entführung aus dem Serail KV 384</name>:aus Belmont – Belmonte, Partie aus Die Entführung aus dem Serail von Wolfgang Amadeus Mozart (UA 1782). grâce pour toi et pour moigrâce pour toi et pour moi – frz., Anmut für mich und für dich. der GrünbGrünbaum, Caroline (1814-1868). (<hi n="1" rend="underline">Ein</hi> <hi rend="latintype">Baba</hi> mußte <hi rend="latintype">à la Polycrate</hi> geopfert werden<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760–1842)</name><name key="CRT0108362" style="hidden" type="music">Ali Baba, ou Les Quarante Voleurs</name>)Ein Baba mußte à la Polycrate geopfert werden – betrifft wahrscheinlich eine Gesangsdarbietung aus der Oper Ali Baba oder Die vierzig Räuber von Luigi Cherubini (UA 1833). Endlich wieder 1 große Beeth. Sinf. Es tu content Concy?Concy – eine Figur aus Voltaires Tragödie Adélaïde du Guesclin.Es tu content Concy? – frz., Bist du einverstanden Concy? Così, così,Così, così – ital., Nicht ganz. sagst Du auch mit jenem Spötter in Voltaires Adelaide de Guchelin<name key="PSN0115559" style="hidden" type="author">Voltaire (eigtl. François Marie Arouet) (1694–1778)</name><name key="CRT0112419" style="hidden" type="dramatic_work">Adélaïde du Guesclin</name>. – Mittw. gab FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) den RußenMartinsen, Johann Vincent (1776-1863)Martinsen, Elisa Marie Wilhelmine (Minna) (1811-?)Martinsen, Töchter von → Johann Vincent M.den Rußen – Gemeint ist die Familie Martinsens, insbesondere die Töchtern, denen Mendelssohn während seines Aufenthaltes in Leipzig auf der Rückreise nach Düsseldorf Klavierunterricht erteilt hatte. Siehe Brief fmb-1834-10-15-01 (Brief Nr. 1019) Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 14. und 15. Oktober 1834. eine sehr schöne Verherrlichung. Das sehr milde Wetter erlaubte noch die Benutzung des GartensaalsLeipziger Straße Nr. 3BerlinDeutschland der bei viel Luft und Grün geschmückt aussah. Sie hatte an 50 Personen, unter denen der PariserParisFrankreich Bildhauer DavidDavid d’Angers, Pierre Jean (1788-1856)der Pariser Bildhauer David – David d’Angers hielt sich 1834 während einer Deutschlandreise in München, Stuttgart, Berlin und Dresden auf. und seine FrauDavid d’Angers, Madame. Hensel zeichnete ihn sprechend ähnlich<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0112420" style="hidden" type="art">Pierre Jean David d’Angers (Zeichnung 1834)</name>Hensel zeichnete ihn sprechend ähnlich – Wilhelm Hensels Zeichnung von Pierre Jean David d’Angers befindet sich heute in Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 11/16 (Abbildung: Lowenthal-Hensel / von Strachwitz, Europa im Porträt, Bd. 1, S. 119).. Nach Ende der |2| <title xml:id="title_4e088164-d0ce-46eb-8f7c-18ae19ed7b9a">WolframsOper<name key="PSN0118664" style="hidden" type="author">Wolfram, Joseph Maria (1789–1839)</name><name key="CRT0112421" style="hidden" type="music">Drakäna, die Schlangenkönigin</name>Wolfram, Joseph Maria (1789–1839)Das Schloß CandraNach Ende der WolframsOper – Joseph Maria Wolframs Oper Drakäna, die Schlangenkönigin war am 15. Oktober 1834 anlässlich des Geburtstags des Kronprinz Friedrich Wilhelm im Königlichen Opernhaus erklungen (AMZ 36, Nr. 48, 26,. November 1834, Sp. 813 f.). die spottschlecht und fast gezischt war, kamen die Nordländer, und nun wurde sehr hübsch musicirt, FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) ein trio mit GanzensGanz, Moritz Eduard (vor 1808: Moises Salomon) (1802-1868)Ganz, Leopold Alexander (vor 1808: Lion) (1806-1869)Fanny ein trio mit Ganzens – Fanny Hensel spielte Klavier, Leopold und Moritz Ganz Violine und Violoncello., die DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) die große Scene aus Oberon<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111259" style="hidden" type="music">Oberon, or the Elf King’s Oath WeV C. 10</name>große Scene aus Oberon – Szene und Arie »Ozean! Du Ungeheuer!« (zweiter Aufzug, Nr. 13) aus der Oper von Carl Maria von Weber (UA 1826). nebst mehreren Liedern (wenn sie sich nur den wäßrigen KurschmannCurschmann, Rosa Eleonore (1818-1842) abgewöhnen wollte!) Zuletzt spielte die älteste MartinsenMartinsen, Töchter von → Johann Vincent M. auf vieles Begehren der Eltern (am Süd und Nordpol sind Papas, Mamas sich gleich) ein Stück Deines Capriccios<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_aylowm1y-we7q-ugcm-jzgd-pdplwhbptjiz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100350" style="hidden">Capriccio brillant h-Moll für Klavier und Orchester, [Anfang Mai 1832] bis 18. Mai 1832<idno type="MWV">O 8</idno><idno type="op">22</idno></name>, war aber nicht zu bewegen es zu enden, weil sie sich ungeheuer ängstigte, v. der cellistGanz, Leopold Alexander (vor 1808: Lion) (1806-1869) Ganz variat. auf D. Juan Themas<name key="PSN0111284" style="hidden" type="author">Ganz, Leopold Alexander (vor 1808: Lion) (1806–1869)</name><name key="CRT0112422" style="hidden" type="music">Variationen auf Themen aus Don Giovanni von W. A. Mozart</name> v. einer fürchterl. Schwierigkeit und bewundernswerther Rapidität. Es war ein sehr animirter, gelungener Abend. Felice mio warum bist Du nicht hier, allem die Krone aufzusetzen? Vertrau mir auch, Putthühnchen, warum Du eine Art piquepique – frz., spitze Bemerkung. gegen Engl. for ever hast? aber Du Künstlergelaunter, bist nicht zu berechnen! Hol auch nach, in Stunde der Muße, was Dir in LeipzLeipzigDeutschland. Angenehmes geschehen.was Dir in Leipz. Angenehmenes geschehn – Mendelssohn hatte auf der Rückreise von Berlin nach Düsseldorf mehrere Tage in Leipzig Station gemacht. Das ist Oel auf meine Lebenslämpchen. A propos des Auspustens, DevrientDevrient, Philipp Eduard (1801-1877) hat seine MutterDevrient, verw. Fuchs, Marie Charlotte (?-1834) verloren,Devrient hat seine Mutter verloren – Eduard Devrients Mutter Marie Charlotte Devrient, geb. Prittschow, starb im Oktober 1834. hat sie in ihrer 7tägigen Krankheit aufs Kindlichste gepflegt und sieht äußerst angegriffen durch diesen Verlust aus. Ich hoffe indeß doch, ihn, weil BauersBaur, Ernst Friedrich Albert (1803-1886) kommen, morgen Abend bei uns zu sehen.

Heut haben wir zum 1. mal kaltes Regenwetter und ich kann den Garten, der mich wegen des andern Gärtners etwas beschäftigt hat, nicht besuchen, Poor idle creature that I now am! An der Mauer die jetzt den Garten schließt, ist eine recht geschmackvolle Busch- und Blumenpartie angelegt, Nußbaum verpflanzt, und Kirschen sollen noch auf dem Küchengartenplatz, à la manière des vergers françaisà la manière des verges français – frz., nach Art der französischen Obstbäume. angelegt werden. – WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) wird täglich niedlicher und klüger. PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) läuft nun in grüner Militairjacke mit steifem Kragen herumPaul läuft nun in grüner Militairjacke … herum – Paul Mendelssohn Bartholdys leistete ca. seit September 1834 sein Dienstjahr als freiwilliger Jäger im Königlichen Garde-Schützen-Bataillon ab (vgl. Dinglinger / Elvers, Ewig die deine, Bd. 1, S. 321). . Täglich v. 6 Morgens bis Abends unter einem fatalen Unterofficier exerciren, marschiren, ordre pariren.ordre pariren – Befehle ausführen. Ich danke dem Schöpfer, daß Du so klug warst, das loszumachen. Nebenher kostet das plaisir eine Unsumme, und es ist ein Wunder, wenn er im Geschäft nicht ganz zurückkömmt. Der Dienst wird weit strenger geübt als sonst bei Freiwilligen.bei Freiwilligen – Einjährigfreiwilligen.Fred v. HalleHalle, Friedrich Gottlieb von (bis 1806: Salomon Joel) (1780-1841) erzählte mir gestern; die KochKoch, Friederike (1782-1857) wirbt auf d. Akad. Rekruten zu einem Geschenk für RungenhRungenhagen, Karl Friedrich (1778-1851).s Geburtstag;Rungenh.s Geburtstag – Karl Friedrich Rungenhagen hatte am 27. September Geburtstag. führt aber eine Liste bei sich, nach der diejenigen v. der Ehre beizutragen ausgeschlossen bleiben, die für Dich gestimmt haben, unter andern also Tante Hefta. Ich finde die Bestrafung wunderschön. Eine andre gute Dummheit ist, daß sie sich mit der Decker verfeindet haben und diese in ihren Konzerten nicht singen will. – Esels, Schafköpfe! – Felixel mein, ich bedanke mich, daß Du uns besucht hast.daß Du uns besucht hast – Felix Mendelssohn Bartholdy war im September 1834 zu Besuch bei der Familie in Berlin. |3| Da es nur der Leipz. Str. 3Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn BartholdyLeipz. Str. 3 – Die Leipziger Straße 3 war die Wohnadresse der Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin. galt, wars doppelt edel. Aber wie wirst Du auch abgegöttert! Ist der Wein ungebrochen angekommen? auch die Seiten? auch die Musikalien? Herz, was begehrst Du? Brauchst Du Wachslichter? Fordre nur, und erfreue mich wenn ich Dir einen kleinen Wunsch erfüllen kann. – Wir haben v. dem amerikan. Dr. SchmidSchmidt, Carl Christian (1793-1855), der Dich v. München kennt, 1 Magentee gekauft der 80 H. zieht, und der jetzt allerlei Uebel kuriren soll. Vater und ich gebrauchen ihn, mit Erlaubniß des Arztes. Ist es nun doch dieser od. durch die längere Zeit, das kühlere Wetter, genug ich befinde mich viel beßer als sonst, obgleich ich v. Magentee eigentl. keine direkte Wirkung spüre, so wenig als Vater. Was macht Dein Ohr? hast Du noch die Einreibung fortgesetzt? und thut der dortige Arzt dem feinern Ohr nur nicht weh, wenn ers reinigt? Gott schütze und erhalte Dich, der Du mir diesmal so freundlich, gütig, liebevoll warst. Mein Herz vergißt Dich nie.

Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)

d. 18. Ich habe bis jetzt auf Einlagen der Schwestern gewartet, mein allerbester Lix! aber umsonst, und will Dir noch heut Lebewohl und die Versicherung unsers Wohlseins sagen. C’est quelque choseC’est quelque chose – frz., das will etwas heißen. in diesen Zeiten der ungewöhnl. starken Sterblichkeit und vielen Krankheiten. – Lorchen LiebertLiebert, Lorchen (?-1834) welche Irma mit GansGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839) verheirathen wollte, und deren Sohn mit ihm reist, liegt an Nervenfieber höchst gefährlich; er wird d. 20. erwartet. VarnhagensVarnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858) Freund, der Intendanturrath Naumann (ich glaube der, der aufgestanden ist und ein Glas Waßer verschluckt) starb plötzl. in Brandenb. auf der Rückreise hierher, worüber V. Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)der wahrl. ein treuer Freund ist, sich gar sehr grämt. Er hat wieder eine Biographie herausgegeben, Seydlitz<name key="PSN0115453" style="hidden" type="author">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785–1858)</name><name key="CRT0112423" style="hidden" type="literature">Leben des Generals Freiherrn von Seydlitz.Mit Seydlitz’s Bildnisse</name>, aus der ich Vatern einige Bogen vorgelesen und die leichter geschrieben ist als seine vorhergehenden. – Wenn Du lachen willst – BaderBader, Karl Adam (1789-1870) hat Orest<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714–1787)</name><name key="CRT0111401" style="hidden" type="music">Iphigénie en Tauride GluckWV 1.48</name> nicht gesungen. Vielleicht verhinderte es SpontSpontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851). der große Bandit, weil Nurmahal<name key="PSN0115037" style="hidden" type="author">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774–1851)</name><name key="CRT0110968" style="hidden" type="music">Nurmahal oder Das Rosenfest von Kaschmir</name> in 8 Tagen gegeben wird und er fürchten mag, BaderBader, Karl Adam (1789-1870) würde sich 1/20 Ton absingen. Immer die Mama gegen SpSpontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851). wirst Du sagen. Ach lieb Kind! mein Ideenkreis ist beschränkter als je, ich habs gleich behauptet als ich zuerst v. Krankenbettv. Krankenbett – siehe Brief gb-1834-04-27-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 27. April 1834, Z.: »2 Stunden drauf wurde Mutter krank.« aufstand, ich hätte mein ganzes Gedächtniß verloren. Habt Nachsicht mit der armen Dummen! Frische mich möglichst auf lieber Hexenmeister – ! und theile mir mit was Dich freut od. verdrießt. Laß mich in Gedanken mit Dir leben, wenns leider in der Wirklichkeit nicht geschehen kann. Der Monat Sept. war schön, aber nachher desto schmerzlicher; ich habe bis vor 2 Tagen Zeit bedurft, mich in das Nothwendige zu fügen. Die KinderchenHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) sind sehr lieb und niedlich. VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) grüßt den noble character.

            Berlin 17 Oktober Wenn Du, geliebtes Herz, nur halb so sehr nach Briefen schmachtest, als ich, so hab ich Dir viel zu lange nicht geschrieben! Unterdeß machten wir auch die Bekanntschaft der Familie Martinsen, und dabei fand Mama Claudia nicht schlecht ihre Rechnung, denn die Leute sind quite enchanted und schwärmen für Dich. Sonnab. mußten sie schon mit uns und Betty Erdmanns Vorlieb nehmen, da ich ihr Kommen erst ein paar Stunden vorher erfuhr; ich fürchtete Steifheit und Schweigsamkeit v. 4 wildfremden Damen, aber nein! moulins à paroles, Empfänglichkeit, langes Erzählen v. Dir, Lob ohne Ende, leichter Umgang, einnehmende Hübschheit der Mädchen. Es ging prächtig. Die 3 ausgezeichneten Gestalten machen Aufsehen hier. – An uns schienen sie auch Gefallen zu finden, denn sie ließen sich bereden trotz ihres Vorsatzes, die ganze Woche noch zu bleiben. Erdmann erzählte, der Vater sei aus Böhmen mit einem Kasten Glaswaaren nach Reval gekommen, und sei jetzt einer der bedeutendsten Kaufleute der ganzen Provinz. Vater liebt so was, und wird sogar vielleicht in merkant. Verbindung mit ihm treten. Die älteste gefiel ihm sehr gut; er war glorios, d’avoir su une histoire sur cette figure, welches Erdm. denn durch die Erzählung bestätigte, sie hätte einen Bräutigam gehabt, aber ihn aufgegeben, weil er ihr zu geistlos gewesen. Sonntag waren wir bei Jaques um Pott aus Oldenburg kennen zu lernen; er hat Stücke v. Spohr recht brav gespielt und wir bewunderten wieder die tausendfach gebrochnen Lichtstralen der deutschen Musiksonne, die ihre Funken bis in die kleinsten Oertchen hindringen läßt. Den guten Eindruck verdarb er wieder, indem er in einem halbdunkeln Nebenzimmer ein langweiliges Solo seiner Erfindung producirte. Fannys und Ganzens Verüben eines trios war das Beste des Abends. – Zu Bettys Geburtst. am 14. hat Heinr. alle Musiksegel aufgespannt: große Sinf. v. Beeth. v. der Möserschen Musikschule: Duett aus Figaro v: d. Grünbaum und Zschiesche: Arie aus Semiramis der Hähnel: Duett aus Iphig. v. Bader und Mantius (der, evviva Fanny, heut Orest giebt) Terzett v. beiden nebst Zschiesche aus Belmont: grâce pour toi et pour moi der Grünb. (Ein Baba mußte à la Polycrate geopfert werden) Endlich wieder 1 große Beeth. Sinf. Es tu content Concy? Così, così, sagst Du auch mit jenem Spötter in Voltaires Adelaide de Guchelin. – Mittw. gab Fanny den Rußen eine sehr schöne Verherrlichung. Das sehr milde Wetter erlaubte noch die Benutzung des Gartensaals der bei viel Luft und Grün geschmückt aussah. Sie hatte an 50 Personen, unter denen der Pariser Bildhauer David und seine Frau. Hensel zeichnete ihn sprechend ähnlich. Nach Ende der WolframsOper die spottschlecht und fast gezischt war, kamen die Nordländer, und nun wurde sehr hübsch musicirt, Fanny ein trio mit Ganzens, die Decker die große Scene aus Oberon nebst mehreren Liedern (wenn sie sich nur den wäßrigen Kurschmann abgewöhnen wollte!) Zuletzt spielte die älteste Martinsen auf vieles Begehren der Eltern (am Süd und Nordpol sind Papas, Mamas sich gleich) ein Stück Deines Capriccios, war aber nicht zu bewegen es zu enden, weil sie sich ungeheuer ängstigte, v. der cellist Ganz variat. auf D. Juan Themas v. einer fürchterl. Schwierigkeit und bewundernswerther Rapidität. Es war ein sehr animirter, gelungener Abend. Felice mio warum bist Du nicht hier, allem die Krone aufzusetzen? Vertrau mir auch, Putthühnchen, warum Du eine Art pique gegen Engl. for ever hast? aber Du Künstlergelaunter, bist nicht zu berechnen! Hol auch nach, in Stunde der Muße, was Dir in Leipz. Angenehmes geschehen. Das ist Oel auf meine Lebenslämpchen. A propos des Auspustens, Devrient hat seine Mutter verloren, hat sie in ihrer 7tägigen Krankheit aufs Kindlichste gepflegt und sieht äußerst angegriffen durch diesen Verlust aus. Ich hoffe indeß doch, ihn, weil Bauers kommen, morgen Abend bei uns zu sehen.
Heut haben wir zum 1. mal kaltes Regenwetter und ich kann den Garten, der mich wegen des andern Gärtners etwas beschäftigt hat, nicht besuchen, Poor idle creature that I now am! An der Mauer die jetzt den Garten schließt, ist eine recht geschmackvolle Busch- und Blumenpartie angelegt, Nußbaum verpflanzt, und Kirschen sollen noch auf dem Küchengartenplatz, à la manière des vergers français angelegt werden. – Walter wird täglich niedlicher und klüger. Paul läuft nun in grüner Militairjacke mit steifem Kragen herum. Täglich v. 6 Morgens bis Abends unter einem fatalen Unterofficier exerciren, marschiren, ordre pariren. Ich danke dem Schöpfer, daß Du so klug warst, das loszumachen. Nebenher kostet das plaisir eine Unsumme, und es ist ein Wunder, wenn er im Geschäft nicht ganz zurückkömmt. Der Dienst wird weit strenger geübt als sonst bei Freiwilligen. – Fred v. Halle erzählte mir gestern; die Koch wirbt auf d. Akad. Rekruten zu einem Geschenk für Rungenh. s Geburtstag; führt aber eine Liste bei sich, nach der diejenigen v. der Ehre beizutragen ausgeschlossen bleiben, die für Dich gestimmt haben, unter andern also Tante Hefta. Ich finde die Bestrafung wunderschön. Eine andre gute Dummheit ist, daß sie sich mit der Decker verfeindet haben und diese in ihren Konzerten nicht singen will. – Esels, Schafköpfe! – Felixel mein, ich bedanke mich, daß Du uns besucht hast. Da es nur der Leipz. Str. 3 galt, wars doppelt edel. Aber wie wirst Du auch abgegöttert! Ist der Wein ungebrochen angekommen? auch die Seiten? auch die Musikalien? Herz, was begehrst Du? Brauchst Du Wachslichter? Fordre nur, und erfreue mich wenn ich Dir einen kleinen Wunsch erfüllen kann. – Wir haben v. dem amerikan. Dr. Schmid, der Dich v. München kennt, 1 Magentee gekauft der 80 H. zieht, und der jetzt allerlei Uebel kuriren soll. Vater und ich gebrauchen ihn, mit Erlaubniß des Arztes. Ist es nun doch dieser od. durch die längere Zeit, das kühlere Wetter, genug ich befinde mich viel beßer als sonst, obgleich ich v. Magentee eigentl. keine direkte Wirkung spüre, so wenig als Vater. Was macht Dein Ohr? hast Du noch die Einreibung fortgesetzt? und thut der dortige Arzt dem feinern Ohr nur nicht weh, wenn ers reinigt? Gott schütze und erhalte Dich, der Du mir diesmal so freundlich, gütig, liebevoll warst. Mein Herz vergißt Dich nie.
d. 18. Ich habe bis jetzt auf Einlagen der Schwestern gewartet, mein allerbester Lix! aber umsonst, und will Dir noch heut Lebewohl und die Versicherung unsers Wohlseins sagen. C’est quelque chose in diesen Zeiten der ungewöhnl. starken Sterblichkeit und vielen Krankheiten. – Lorchen Liebert welche Irma mit Gans verheirathen wollte, und deren Sohn mit ihm reist, liegt an Nervenfieber höchst gefährlich; er wird d. 20. erwartet. Varnhagens Freund, der Intendanturrath Naumann (ich glaube der, der aufgestanden ist und ein Glas Waßer verschluckt) starb plötzl. in Brandenb. auf der Rückreise hierher, worüber V. der wahrl. ein treuer Freund ist, sich gar sehr grämt. Er hat wieder eine Biographie herausgegeben, Seydlitz, aus der ich Vatern einige Bogen vorgelesen und die leichter geschrieben ist als seine vorhergehenden. – Wenn Du lachen willst – Bader hat Orest nicht gesungen. Vielleicht verhinderte es Spont. der große Bandit, weil Nurmahal in 8 Tagen gegeben wird und er fürchten mag, Bader würde sich 1/20 Ton absingen. Immer die Mama gegen Sp. wirst Du sagen. Ach lieb Kind! mein Ideenkreis ist beschränkter als je, ich habs gleich behauptet als ich zuerst v. Krankenbett aufstand, ich hätte mein ganzes Gedächtniß verloren. Habt Nachsicht mit der armen Dummen! Frische mich möglichst auf lieber Hexenmeister – ! und theile mir mit was Dich freut od. verdrießt. Laß mich in Gedanken mit Dir leben, wenns leider in der Wirklichkeit nicht geschehen kann. Der Monat Sept. war schön, aber nachher desto schmerzlicher; ich habe bis vor 2 Tagen Zeit bedurft, mich in das Nothwendige zu fügen. Die Kinderchen sind sehr lieb und niedlich. Vater grüßt den noble character.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1834-10-18-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1834-10-18-01" xml:id="title_832c126c-c304-4364-b858-813a43b299e5">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Berlin, 17. und 18. Oktober 1834</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_dda446dc-f6a8-429b-982a-64e411e3e717">Wenn Du, geliebtes Herz, nur halb so sehr nach Briefen schmachtest, als ich, so hab ich Dir viel zu lange nicht geschrieben! 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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-10-17" xml:id="date_03fcaaab-9867-478f-a188-8c5b3611dbca">17.</date> und <date cert="high" when="1834-10-18" xml:id="date_1316e1e3-03de-4b70-9598-225034f8f943">18. 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Verbindung mit ihm treten. Die älteste gefiel ihm sehr gut; er war <hi rend="latintype">glorios, d’avoir su une histoire sur cette figure</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_324ebd4f-0eb1-4f58-a2aa-36a636515b9a" xml:lang="fr ">glorios, d’avoir su une histoire sur cette figure – frz., stolz, eine Geschichte über diese Figur gewusst zu haben.</note> welches <persName xml:id="persName_8afe1e95-0514-4d83-a94a-ce0629e894b9">Erdm<name key="PSN0116604" style="hidden" type="person">Erdmann, Betty</name></persName>. denn durch die Erzählung bestätigte, sie hätte einen Bräutigam gehabt, aber ihn aufgegeben, weil er ihr zu geistlos gewesen. Sonntag waren wir bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_32747df6-135c-4888-9fa7-ebf47d50bf83">Jaques<name key="PSN0112215" style="hidden" type="person">Jaques (Jacques), Friedrich Joseph (1796-1871)</name></persName></hi> um <persName xml:id="persName_47832f7e-64f4-4124-b344-87534a71edd2">Pott<name key="PSN0113966" style="hidden" type="person">Pott, August Friedrich (1806-1883)</name></persName> aus <placeName xml:id="placeName_e668c875-9479-437c-b95a-3328c3d5a390">Oldenburg<settlement key="STM0100648" style="hidden" type="locality">Oldenburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> kennen zu lernen; er hat <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> Stücke v. <persName xml:id="persName_6fba07de-751b-4d10-ab18-a8fb4f2687f7">Spohr<name key="PSN0115032" style="hidden" type="person">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name></persName> recht brav gespielt und wir bewunderten wieder die tausendfach gebrochnen Lichtstralen der deutschen Musiksonne, die ihre Funken bis in die kleinsten Oertchen hindringen läßt. Den guten Eindruck verdarb er wieder, indem er in einem halbdunkeln Nebenzimmer ein langweiliges <title xml:id="title_69d050d3-b405-4f73-8b65-eae8934176e0">Solo seiner Erfindung<name key="PSN0113966" style="hidden" type="author">Pott, August Friedrich (1806–1883)</name><name key="CRT0112508" style="hidden" type="music">Violinsolo</name></title> producirte. <persName xml:id="persName_a1beafe9-737a-425d-887c-88973c26d00a">Fannys<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> und <persName xml:id="persName_4873d420-6b06-47c7-a994-e188f9affbd8">Ganzens<name key="PSN0111284" style="hidden" type="person">Ganz, Leopold Alexander (vor 1808: Lion) (1806-1869)</name><name key="PSN0111285" style="hidden" type="person">Ganz, Moritz Eduard (vor 1808: Moises Salomon) (1802-1868)</name></persName> Verüben eines <hi rend="latintype">trios</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2f6f58d0-7612-4d5a-a797-fd9be00008a9" xml:lang="de">Fannys und Ganzens Verüben eines trios – Fanny Hensel spielte Klavier, Leopold Ganz Violine und Moritz Ganz Violoncello.</note> war das Beste des Abends. – Zu <persName xml:id="persName_6f78bafe-8e41-4867-b6a0-b4643033e57c">Bettys<name key="PSN0113886" style="hidden" type="person">Pistor, Betty (Elisabeth) (1802-1877)</name></persName> Geburtst. am <date cert="high" when="1834-10-14" xml:id="date_a399cc39-a535-47f2-b637-e18946345c94">14.</date> hat <persName xml:id="persName_63125ffd-1fb7-42c3-b4be-868ccee17455">Heinr<name key="PSN0113888" style="hidden" type="person">Pistor, Karl Philipp Heinrich (1778-1847)</name></persName>. alle Musiksegel aufgespannt: <title xml:id="title_238fa2f9-bf0e-410d-9ad6-bf77f0022fe8">große Sinf. v. Beeth.<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108070" style="hidden" type="music">9. Sinfonie d-Moll, op. 125</name></title> v. der <persName xml:id="persName_2c65f5cd-a940-4969-a329-0e1d2614db58">Möserschen<name key="PSN0113371" style="hidden" type="person">Moeser (Möser), Carl Heinrich Ludwig Joachim Wilhelm (1774-1851)</name></persName> <placeName xml:id="placeName_9d6d7cf8-5dcc-40a5-b73a-956c7473d519">Musikschule<name key="NST0104811" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliche Musikschule</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>:<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_aa821c39-b18d-405d-9220-ec7d4735a8ac" xml:lang="de">der Möserschen Musikschule – die Königliche Musikschule in Berlin unter Leitung des Musikdirektors Carl Moeser.</note> Duett aus <title xml:id="title_9edcf4eb-a486-4b41-a6a2-8c3b99c69e39">Figaro<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110123" style="hidden" type="music">Le nozze di Figaro KV 492</name></title> v: d. <persName xml:id="persName_04966489-e3ed-4d1c-9b99-ce3c60286a7e">Grünbaum<name key="PSN0111590" style="hidden" type="person">Grünbaum, Caroline (1814-1868)</name></persName> und <persName xml:id="persName_a40c6f97-3666-431e-bfca-514e12a4c696">Zschiesche<name key="PSN0115936" style="hidden" type="person">Zschiesche, Bertha (Betty) (1825-1888)</name></persName>: Arie aus <title xml:id="title_9c936a74-1c66-41a0-a48c-cfe5d859fd4b">Semiramis<name key="PSN0114299" style="hidden" type="author">Rossini, Gioachino Antonio (1792–1868)</name><name key="CRT0110588" style="hidden" type="music">Semiramide</name></title> der <persName xml:id="persName_31c606e3-b746-444e-a97e-80bcc305f434">Hähnel<name key="PSN0111656" style="hidden" type="person">Haehnel, Amalie (1807-1849)</name></persName>: Duett aus <title xml:id="title_923697f8-f4d4-46e1-9597-ba8697de3d94">Iphig<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714–1787)</name><name key="CRT0111400" style="hidden" type="music">Iphigénie en Aulide GluckWV 1.42</name></title>. v. <persName xml:id="persName_39883727-a55d-4a49-b69a-70a24f6c4505">Bader<name key="PSN0109627" style="hidden" type="person">Bader, Karl Adam (1789-1870)</name></persName> und <persName xml:id="persName_b3836a3b-3ccb-410a-840d-339433410e49">Mantius<name key="PSN0113058" style="hidden" type="person">Mantius, Eduard (1806-1874)</name></persName> (der, <hi rend="latintype">evviva</hi> Fanny,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_3b98b5f5-bc9a-45c0-95c5-6a6c2dd0beac" xml:lang="it ">evviva Fanny – ital., gelobt sei Fanny.</note> heut <title xml:id="title_c000f390-1dc8-48ce-914e-808f03b379cf">Orest<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714–1787)</name><name key="CRT0111401" style="hidden" type="music">Iphigénie en Tauride GluckWV 1.48</name></title> giebt)<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5e5acd96-d66e-445c-811f-66fbd343975a" xml:lang="de">Orest – Partie aus Iphigénie en Tauride von Christoph Willibald Gluck (UA 17774)</note> Terzett v. beiden nebst Zschiesche aus <title xml:id="title_2ab024b6-8bc4-40ed-bba7-a9832b2d09a4">Belmont<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110090" style="hidden" type="music">Die Entführung aus dem Serail KV 384</name></title>:<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7bed7880-e810-41c6-99f8-8e2526b76eb0" xml:lang="de">aus Belmont – Belmonte, Partie aus Die Entführung aus dem Serail von Wolfgang Amadeus Mozart (UA 1782).</note> <hi rend="latintype">grâce pour toi et pour moi</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_761bb168-082f-43e3-8572-5af46a3778c6" xml:lang="fr ">grâce pour toi et pour moi – frz., Anmut für mich und für dich.</note> der <persName xml:id="persName_409c4d3c-71bf-498b-a771-97e4114c0cc7">Grünb<name key="PSN0111590" style="hidden" type="person">Grünbaum, Caroline (1814-1868)</name></persName>. (<title xml:id="title_7a6ea355-b3fd-4f01-b877-359014d41a8b"><hi n="1" rend="underline">Ein</hi> <hi rend="latintype">Baba</hi> mußte <hi rend="latintype">à la Polycrate</hi> geopfert werden<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760–1842)</name><name key="CRT0108362" style="hidden" type="music">Ali Baba, ou Les Quarante Voleurs</name></title>)<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c2f306d3-eeac-4aa4-9793-3b421c200904" xml:lang="de">Ein Baba mußte à la Polycrate geopfert werden – betrifft wahrscheinlich eine Gesangsdarbietung aus der Oper Ali Baba oder Die vierzig Räuber von Luigi Cherubini (UA 1833). </note> Endlich wieder 1 große Beeth. Sinf. <hi rend="latintype">Es tu content Concy</hi>?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a8b45701-4f76-42fd-a76f-a27f46ac86c1" xml:lang="de">Concy – eine Figur aus Voltaires Tragödie Adélaïde du Guesclin.</note><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_a15cd44d-f092-4940-83be-acae0271549f" xml:lang="fr ">Es tu content Concy? – frz., Bist du einverstanden Concy? </note> <hi rend="latintype">Così, così</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_9e021eec-650d-4b7d-8266-907933fe6d15" xml:lang="it ">Così, così – ital., Nicht ganz.</note> sagst Du auch mit jenem Spötter in <hi rend="latintype"><title xml:id="title_2a95fa87-1f5b-4411-82a0-f635035a4f1a">Voltaires Adelaide de Guchelin<name key="PSN0115559" style="hidden" type="author">Voltaire (eigtl. François Marie Arouet) (1694–1778)</name><name key="CRT0112419" style="hidden" type="dramatic_work">Adélaïde du Guesclin</name></title></hi>. – <date cert="high" when="1834-10-15" xml:id="date_c03af805-324b-41a0-a182-b1b0da1656f8">Mittw</date>. gab <persName xml:id="persName_9174e7d4-d538-4321-b168-5a66cf0d4291">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> den <persName xml:id="persName_653512a5-ea25-4506-b2b3-d13db871f8d1">Rußen<name key="PSN0113103" style="hidden" type="person">Martinsen, Johann Vincent (1776-1863)</name><name key="PSN0117522" style="hidden" type="person">Martinsen, Elisa Marie Wilhelmine (Minna) (1811-?)</name><name key="PSN0113102" style="hidden" type="person">Martinsen, Töchter von → Johann Vincent M.</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4ab93da0-2905-4324-9909-42cc237bf405" xml:lang="de">den Rußen – Gemeint ist die Familie Martinsens, insbesondere die Töchtern, denen Mendelssohn während seines Aufenthaltes in Leipzig auf der Rückreise nach Düsseldorf Klavierunterricht erteilt hatte. Siehe Brief fmb-1834-10-15-01 (Brief Nr. 1019) Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 14. und 15. Oktober 1834.</note> eine sehr schöne Verherrlichung. Das sehr milde Wetter erlaubte noch die Benutzung des <placeName xml:id="placeName_eb94c446-673e-4359-b7e8-1a688792c02c">Gartensaals<name key="NST0100322" style="hidden" subtype="" type="institution">Leipziger Straße Nr. 3</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> der bei viel Luft und Grün geschmückt aussah. Sie hatte an 50 Personen, unter denen der <placeName xml:id="placeName_41d7a66c-fdde-4cf7-a437-d5da39ce7e31">Pariser<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> Bildhauer <persName xml:id="persName_dc8d9a4c-4ec1-401e-8b61-fda34b8948e4">David<name key="PSN0116495" style="hidden" type="person">David d’Angers, Pierre Jean (1788-1856)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8bd903cc-2b86-4911-b2b2-253a9f2a8487" xml:lang="de">der Pariser Bildhauer David – David d’Angers hielt sich 1834 während einer Deutschlandreise in München, Stuttgart, Berlin und Dresden auf.</note> und seine <persName xml:id="persName_478ad2a3-7aa3-487a-ad16-938c23d846ae">Frau<name key="PSN0116494" style="hidden" type="person">David d’Angers, Madame</name></persName>. <title xml:id="title_b98e738c-ad84-4f74-b818-d5e5bc02869f">Hensel zeichnete ihn sprechend ähnlich<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0112420" style="hidden" type="art">Pierre Jean David d’Angers (Zeichnung 1834)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9e3b8d09-a631-451b-831d-85e9c0075012" xml:lang="de">Hensel zeichnete ihn sprechend ähnlich – Wilhelm Hensels Zeichnung von Pierre Jean David d’Angers befindet sich heute in Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 11/16 (Abbildung: Lowenthal-Hensel / von Strachwitz, Europa im Porträt, Bd. 1, S. 119).</note>. Nach Ende der<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> <title xml:id="title_7588d1d0-fda7-47c8-9401-9ac1073a37c4"><title xml:id="title_4e088164-d0ce-46eb-8f7c-18ae19ed7b9a">WolframsOper<name key="PSN0118664" style="hidden" type="author">Wolfram, Joseph Maria (1789–1839)</name><name key="CRT0112421" style="hidden" type="music">Drakäna, die Schlangenkönigin</name></title><name key="PSN0118664" style="hidden" type="author">Wolfram, Joseph Maria (1789–1839)</name><name key="CRT0111903" style="hidden" type="dramatic_work">Das Schloß Candra</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_428a28d1-98c8-4ccd-873f-75e57d9aff55" xml:lang="de">Nach Ende der WolframsOper – Joseph Maria Wolframs Oper Drakäna, die Schlangenkönigin war am 15. Oktober 1834 anlässlich des Geburtstags des Kronprinz Friedrich Wilhelm im Königlichen Opernhaus erklungen (AMZ 36, Nr. 48, 26,. November 1834, Sp. 813 f.).</note> die spottschlecht und fast gezischt war, kamen die Nordländer, und nun wurde sehr hübsch musicirt, <persName xml:id="persName_f50bc40c-5503-49a7-b520-e5317cc4d778">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> ein <hi rend="latintype">trio</hi> mit <persName xml:id="persName_4a9afba4-b44f-4221-9061-7dc59fb19feb">Ganzens<name key="PSN0111285" style="hidden" type="person">Ganz, Moritz Eduard (vor 1808: Moises Salomon) (1802-1868)</name><name key="PSN0111284" style="hidden" type="person">Ganz, Leopold Alexander (vor 1808: Lion) (1806-1869)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8778c9a5-ebc3-488f-8bf9-9f77f29a6515" xml:lang="de">Fanny ein trio mit Ganzens – Fanny Hensel spielte Klavier, Leopold und Moritz Ganz Violine und Violoncello.</note>, die <persName xml:id="persName_5248050a-1f4f-4956-bfa8-690f11e28867">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> die große Scene aus <title xml:id="title_d4032aec-bc96-47f3-845f-731eca65e618">Oberon<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111259" style="hidden" type="music">Oberon, or the Elf King’s Oath WeV C. 10</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d38dbf88-4703-475c-b578-73416eb29fa8" xml:lang="de">große Scene aus Oberon – Szene und Arie »Ozean! Du Ungeheuer!« (zweiter Aufzug, Nr. 13) aus der Oper von Carl Maria von Weber (UA 1826).</note> nebst mehreren Liedern (wenn sie sich nur den wäßrigen <persName xml:id="persName_82964ef7-784d-4405-923c-839ef812845c">Kurschmann<name key="PSN0110520" style="hidden" type="person">Curschmann, Rosa Eleonore (1818-1842)</name></persName> abgewöhnen wollte!) Zuletzt spielte die älteste <persName xml:id="persName_73b7755d-d638-41e2-8c15-540e130d0d21">Martinsen<name key="PSN0113102" style="hidden" type="person">Martinsen, Töchter von → Johann Vincent M.</name></persName> auf vieles Begehren der Eltern (am Süd und Nordpol sind Papas, Mamas sich gleich) ein Stück Deines <hi rend="latintype"><title xml:id="title_4a7ef3ec-07fa-40a5-acb4-f245521d5fb1">Capriccios<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_aylowm1y-we7q-ugcm-jzgd-pdplwhbptjiz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100350" style="hidden">Capriccio brillant h-Moll für Klavier und Orchester, [Anfang Mai 1832] bis 18. Mai 1832<idno type="MWV">O 8</idno><idno type="op">22</idno></name></title></hi>, war aber nicht zu bewegen es zu enden, weil sie sich ungeheuer ängstigte, v. der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_e4a3f212-0af1-4b5a-bc11-d22e4c165701">cellist<name key="PSN0111284" style="hidden" type="person">Ganz, Leopold Alexander (vor 1808: Lion) (1806-1869)</name></persName></hi> <title xml:id="title_0fd74bea-06df-4517-8d78-feb76f23c52f">Ganz variat. auf D. Juan Themas<name key="PSN0111284" style="hidden" type="author">Ganz, Leopold Alexander (vor 1808: Lion) (1806–1869)</name><name key="CRT0112422" style="hidden" type="music">Variationen auf Themen aus Don Giovanni von W. A. Mozart</name></title> v. einer fürchterl. Schwierigkeit und bewundernswerther Rapidität. Es war ein sehr <hi rend="latintype">animirter</hi>, gelungener Abend. <hi rend="latintype">Felice mio</hi> warum bist Du nicht hier, allem die Krone aufzusetzen? Vertrau mir auch, Putthühnchen, warum Du eine Art <hi rend="latintype">pique</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_103f8400-3142-4a67-a136-04afd7ba1c51" xml:lang="fr ">pique – frz., spitze Bemerkung.</note> gegen Engl. <hi rend="latintype">for ever</hi> hast? aber Du Künstlergelaunter, bist nicht zu berechnen! Hol auch nach, in Stunde der Muße, was Dir in <placeName xml:id="placeName_bfa27d91-11b4-46a8-ba2f-e1aa4b47bc40">Leipz<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. Angenehmes geschehen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_926b0cda-2284-4703-8483-8b7111eb385d" xml:lang="de">was Dir in Leipz. Angenehmenes geschehn – Mendelssohn hatte auf der Rückreise von Berlin nach Düsseldorf mehrere Tage in Leipzig Station gemacht.</note> Das ist Oel auf meine Lebenslämpchen. <hi rend="latintype">A propos</hi> des Auspustens, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_91a0adc9-968d-4c6e-b9b0-236d4a1e8f4b">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden" type="person">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName></hi> hat seine <persName xml:id="persName_137e5f15-9198-4a7b-a3a3-32babd4286f9">Mutter<name key="PSN0116527" style="hidden" type="person">Devrient, verw. Fuchs, Marie Charlotte (?-1834)</name></persName> verloren,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cd2212a1-8f6f-4c03-8a81-a3aeb2f48b7a" xml:lang="de">Devrient hat seine Mutter verloren – Eduard Devrients Mutter Marie Charlotte Devrient, geb. Prittschow, starb im Oktober 1834. </note> hat sie in ihrer 7tägigen Krankheit aufs Kindlichste gepflegt und sieht äußerst angegriffen durch diesen Verlust aus. Ich hoffe indeß doch, ihn, weil <persName xml:id="persName_3565e851-96a4-44d3-9959-ad7dc3f47ed2">Bauers<name key="PSN0109710" style="hidden" type="person">Baur, Ernst Friedrich Albert (1803-1886)</name></persName> kommen, <date cert="high" when="1834-10-19" xml:id="date_f4daeac2-a2eb-47da-a207-0590897fa4b5">morgen Abend</date> bei uns zu sehen.</p> <p>Heut haben wir zum 1. mal kaltes Regenwetter und ich kann den Garten, der mich wegen des andern Gärtners etwas beschäftigt hat, nicht besuchen, <hi rend="latintype">Poor idle creature that I now am</hi>! An der Mauer die jetzt den Garten schließt, ist eine recht geschmackvolle Busch- und Blumenpartie angelegt, Nußbaum verpflanzt, und Kirschen sollen noch auf dem Küchengartenplatz, <hi rend="latintype">à la manière des vergers français</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_67c91e43-71e2-46ca-9ff0-560d8ac50c4c" xml:lang="fr ">à la manière des verges français – frz., nach Art der französischen Obstbäume.</note> angelegt werden. – <persName xml:id="persName_9b88c0e9-cd6c-4b71-b661-ca23f7affcaa">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> wird täglich niedlicher und klüger. <persName xml:id="persName_e5753290-0efc-4c0e-869e-f414684157ba">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> läuft nun in grüner <hi rend="latintype">Militair</hi>jacke mit steifem Kragen herum<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_238e7cf2-e923-4dc8-a35c-935ad40d6875" xml:lang="de">Paul läuft nun in grüner Militairjacke … herum – Paul Mendelssohn Bartholdys leistete ca. seit September 1834 sein Dienstjahr als freiwilliger Jäger im Königlichen Garde-Schützen-Bataillon ab (vgl. Dinglinger / Elvers, Ewig die deine, Bd. 1, S. 321). </note>. Täglich v. 6 Morgens bis Abends unter einem fatalen Unterofficier exerciren, marschiren, <hi rend="latintype">ordre pariren</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ecc9f51b-2f4c-4381-9693-e4062616b465" xml:lang="de">ordre pariren – Befehle ausführen.</note> Ich danke dem Schöpfer, daß Du so klug warst, das loszumachen. Nebenher kostet das <hi rend="latintype">plaisir</hi> eine Unsumme, und es ist ein Wunder, wenn er im Geschäft nicht ganz zurückkömmt. Der Dienst wird weit strenger geübt als sonst bei Freiwilligen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_18318629-2b9c-44c2-8b40-9fe4f33ef978" xml:lang="de">bei Freiwilligen – Einjährigfreiwilligen.</note> – <persName xml:id="persName_2988defb-c3f8-4570-a6af-2d68319efae9">Fred v. Halle<name key="PSN0116945" style="hidden" type="person">Halle, Friedrich Gottlieb von (bis 1806: Salomon Joel) (1780-1841)</name></persName> erzählte mir gestern; die <persName xml:id="persName_34b90d12-3203-45d6-a85c-5efd2a09cda1">Koch<name key="PSN0112461" style="hidden" type="person">Koch, Friederike (1782-1857)</name></persName> wirbt auf d. Akad. Rekruten zu einem Geschenk für <persName xml:id="persName_bad5db9e-03c4-454a-8b16-bdfc402964f5">Rungenh<name key="PSN0114359" style="hidden" type="person">Rungenhagen, Karl Friedrich (1778-1851)</name></persName>.s Geburtstag;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ac5eb928-4773-4eca-a64d-909b37bf470d" xml:lang="de">Rungenh.s Geburtstag – Karl Friedrich Rungenhagen hatte am 27. September Geburtstag.</note> führt aber eine Liste bei sich, nach der diejenigen v. der Ehre beizutragen ausgeschlossen bleiben, die für Dich gestimmt haben, unter andern also Tante Hefta. Ich finde die Bestrafung wunderschön. Eine andre gute Dummheit ist, daß sie sich mit der Decker verfeindet haben und diese in ihren Konzerten nicht singen will. – Esels, Schafköpfe! – Felixel mein, ich bedanke mich, daß Du uns besucht hast.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9a56ff56-0c61-455c-867a-70de58197ca6" xml:lang="de">daß Du uns besucht hast – Felix Mendelssohn Bartholdy war im September 1834 zu Besuch bei der Familie in Berlin.</note><seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Da es nur der <persName xml:id="persName_28b79ed3-1c5a-43a0-b6a3-6f071bbb8da5">Leipz. Str. 3<name key="PSN0113241" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ce5a9b13-9b9c-4e79-8c9d-942d3dc28d40" xml:lang="de">Leipz. Str. 3 – Die Leipziger Straße 3 war die Wohnadresse der Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin.</note> galt, wars doppelt edel. Aber wie wirst Du auch abgegöttert! Ist der Wein ungebrochen angekommen? auch die Seiten? auch die Musikalien? Herz, was begehrst Du? Brauchst Du Wachslichter? Fordre nur, und erfreue mich wenn ich Dir einen kleinen Wunsch erfüllen kann. – Wir haben v. dem amerikan. Dr. <persName xml:id="persName_1c2ba3d2-7d6a-4eef-b27e-e3b2d4805c66">Schmid<name key="PSN0114606" style="hidden" type="person">Schmidt, Carl Christian (1793-1855)</name></persName>, der Dich v. München kennt, 1 Magentee gekauft der 80 H. zieht, und der jetzt allerlei Uebel kuriren soll. Vater und ich gebrauchen ihn, mit Erlaubniß des Arztes. Ist es nun doch dieser od. durch die längere Zeit, das kühlere Wetter, genug ich befinde mich viel beßer als sonst, obgleich ich v. Magentee eigentl. keine direkte Wirkung spüre, so wenig als Vater. Was macht Dein Ohr? hast Du noch die Einreibung fortgesetzt? und thut der dortige Arzt dem feinern Ohr nur nicht weh, wenn ers reinigt?<seg type="closer"> Gott schütze und erhalte Dich, der Du mir diesmal so freundlich, gütig, liebevoll warst. Mein Herz vergißt Dich nie.</seg></p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_19e8e1d4-a4f5-45c4-a011-5734e1320325"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_a049eb32-413e-4dd9-b7dc-9998971ea654">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_9123d4e2-7ade-4784-b4c1-4a1a69de2b44">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="dateline"><date cert="high" when="1834-10-18" xml:id="date_cd9eac4f-2846-4f21-9048-b6485325e0bc">d. 18.</date></seg> Ich habe bis jetzt auf Einlagen der Schwestern gewartet, <seg type="salute">mein allerbester Lix</seg>! aber umsonst, und will Dir noch heut Lebewohl und die Versicherung unsers Wohlseins sagen. <hi rend="latintype">C’est quelque chose</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_4b4517b9-0246-4962-bc06-cbf3c0bb0709" xml:lang="fr ">C’est quelque chose – frz., das will etwas heißen.</note> in diesen Zeiten der ungewöhnl. starken Sterblichkeit und vielen Krankheiten. – <persName xml:id="persName_0c3b3d14-03f1-4500-a98c-21f012a4f3bb">Lorchen Liebert<name key="PSN0117405" style="hidden" type="person">Liebert, Lorchen (?-1834)</name></persName> welche Irma mit <persName xml:id="persName_a3985666-bcfe-4d59-82ce-9122bc46803e">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> verheirathen wollte, und deren Sohn mit ihm reist, liegt an Nervenfieber höchst gefährlich; er wird d. <date cert="high" when="1834-10-20" xml:id="date_531d8a7a-5776-48a9-bde8-f331405fb8f5">20.</date> erwartet. <persName xml:id="persName_dacb25e2-e656-41a7-bfd9-4b977f787efa">Varnhagens<name key="PSN0115453" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)</name></persName> Freund, der Intendanturrath Naumann (ich glaube der, der aufgestanden ist und ein Glas Waßer verschluckt) starb plötzl. in Brandenb. auf der Rückreise hierher, worüber <persName xml:id="persName_c58fd83d-9f03-4147-907f-88217c455bd7">V. <name key="PSN0115453" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)</name></persName>der wahrl. ein treuer Freund ist, sich gar sehr grämt. Er hat wieder eine <title xml:id="title_e47952c9-8263-4f5d-90df-4050bb845c11">Biographie herausgegeben, Seydlitz<name key="PSN0115453" style="hidden" type="author">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785–1858)</name><name key="CRT0112423" style="hidden" type="literature">Leben des Generals Freiherrn von Seydlitz.Mit Seydlitz’s Bildnisse</name></title>, aus der ich Vatern einige Bogen vorgelesen und die leichter geschrieben ist als seine vorhergehenden. – Wenn Du lachen willst – <persName xml:id="persName_6d659fc7-cbd1-4536-a52d-b4f25a4f4662">Bader<name key="PSN0109627" style="hidden" type="person">Bader, Karl Adam (1789-1870)</name></persName> hat <title xml:id="title_c746d3c3-dea5-46de-888f-a6c23892113e">Orest<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714–1787)</name><name key="CRT0111401" style="hidden" type="music">Iphigénie en Tauride GluckWV 1.48</name></title> nicht gesungen. Vielleicht verhinderte es <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b9cf4bb0-c0aa-40b3-b041-1d33192c75d8">Spont<name key="PSN0115037" style="hidden" type="person">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851)</name></persName></hi>. der große Bandit, weil <title xml:id="title_39e97355-1c81-4182-b642-3ced637f59f2">Nurmahal<name key="PSN0115037" style="hidden" type="author">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774–1851)</name><name key="CRT0110968" style="hidden" type="music">Nurmahal oder Das Rosenfest von Kaschmir</name></title> in 8 Tagen gegeben wird und er fürchten mag, <persName xml:id="persName_860e46d0-8764-4c1c-9367-03ddeeed8f6d">Bader<name key="PSN0109627" style="hidden" type="person">Bader, Karl Adam (1789-1870)</name></persName> würde sich <formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">1</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">20</hi></formula> Ton absingen. Immer die Mama gegen <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f9f31be3-44a1-40b3-82e8-4ed7ba4d0f06">Sp<name key="PSN0115037" style="hidden" type="person">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851)</name></persName></hi>. wirst Du sagen. Ach lieb Kind! mein Ideenkreis ist beschränkter als je, ich habs gleich behauptet als ich zuerst v. Krankenbett<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c27fad89-46a2-48c5-be86-f884f8a454ac" xml:lang="de">v. Krankenbett – siehe Brief gb-1834-04-27-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 27. April 1834, Z.: »2 Stunden drauf wurde Mutter krank.«</note> aufstand, ich hätte mein ganzes Gedächtniß verloren. Habt Nachsicht mit der armen Dummen! Frische mich möglichst auf lieber Hexenmeister – ! und theile mir mit was Dich freut od. verdrießt. Laß mich in Gedanken mit Dir leben, wenns leider in der Wirklichkeit nicht geschehen kann. Der Monat Sept. war schön, aber nachher desto schmerzlicher; ich habe bis vor 2 Tagen Zeit bedurft, mich in das Nothwendige zu fügen. Die <persName xml:id="persName_35e4cda7-f6e4-4ad5-9d8c-ebec560158a5">Kinderchen<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name><name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> sind sehr lieb und niedlich. <seg type="closer"><persName xml:id="persName_f2d558d4-3de1-496d-8e90-09ba06a8c7e4">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> grüßt den <hi rend="latintype">noble character</hi>.</seg></p> </div> </body> </text></TEI>