gb-1834-10-07-03
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London, 7. Oktober 1834
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Bl.: S. 1 Brieftext; S. 2 Adresse, 3 Poststempel [304 / F 34], [? / 10], [England / ? Rotterdam], Siegel.
Carl Klingemann
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
F. Mendelssohn-Bartholdy
Düsseldorf
Rotterdam.
SteamboatFelix,
Da ich durch
undRosen
erfahre, daß Du wieder inGoldschmidt
bist, so warte ich Deine Antwort auf meinen letztenDüsseldorf
ein, und schwimme flugs – hoffe ich – Themse auf See ab und so ferner, Dir zu. Am Dienstag Morgen, denke ich, wenn mir unterweges nichts verqueer geht, bei Dir oder mit Dir zuRotterdam
lunchen– nämlich zu Mittag zu essen und von da ab mir einen guten Tag zu machen, wovon das Meiste freilich bei dieser eiligen Winterzeit Abend seyn wird. Thut aber nichts! Giebt viel Zeit zu deliberiren.
Schrecklich wärs, wenn Du doch noch andere Dinge – oder Personen – verführtest, und noch nicht in Düsseldorf wärest oder sonst sehr behindert, und die Strafe wäre zu hart für meine Nachlässigkeitssünden, die doch eigentlich keine sind, weil ich früher würklich über meine Reise nicht ins Klare kommen konnte, und obendrein gar nicht für möglich hielt, daß sie Dich von Haus so früh und exact würden ziehen laßen. Indeßen muß ichs wagen, jetzt kann ich am Besten ab und wir erwarten mehr Arbeit zu Anfang November – der Jahreszeit zu geschweigen. Mit meiner Zeit bin ich schäbig bedacht, und darf die 14. Tage, von denen ich früher sprach, um die Leute nicht zu erschrecken, und die ich ein wenig wie Guineen behandeln wollte, nun in der That nicht überschreiten; Mein so eben zurückgekehrter Minister ist ängstlich, und versichert, obgleich er mirs gern gönne, ließe er mich doch nicht gern ziehen, – als obs nothwendige Maschinen gäbe. – Also muß schnell gelebt werden – am Brüssel seyn, da ich über
mich wieder einschiffe und somit denAntwerpen
, bin also ein paar Stunden früher da.Creveldt
Rosen kommt nicht – ich wollte er wäre mit uns. Er behauptet er kann durchaus nicht ab, ist zu seiner Recreation für 8 Tage auf dem Lande bei
, (nichtRichmond
Richmondt) und so scheiden wir uns schriftlich.
CKlingemann
London, d. 7. Oct. 34. Liebster Felix, Da ich durch Deine Mittheilungen an Rosen und Goldschmidt erfahre, daß Du wieder in Düsseldorf bist, so warte ich Deine Antwort auf meinen letzten Brief gar nicht mehr ab, sondern schiffe mich am nächsten Sonnabend den 11. d. nach Rotterdam ein, und schwimme flugs – hoffe ich – Themse auf See ab und so ferner, Dir zu. Am Dienstag Morgen, denke ich, wenn mir unterweges nichts verqueer geht, bei Dir oder mit Dir zu lunchen – nämlich zu Mittag zu essen und von da ab mir einen guten Tag zu machen, wovon das Meiste freilich bei dieser eiligen Winterzeit Abend seyn wird. Thut aber nichts! Giebt viel Zeit zu deliberiren. Schrecklich wärs, wenn Du doch noch andere Dinge – oder Personen – verführtest, und noch nicht in Düsseldorf wärest oder sonst sehr behindert, und die Strafe wäre zu hart für meine Nachlässigkeitssünden, die doch eigentlich keine sind, weil ich früher würklich über meine Reise nicht ins Klare kommen konnte, und obendrein gar nicht für möglich hielt, daß sie Dich von Haus so früh und exact würden ziehen laßen. Indeßen muß ichs wagen, jetzt kann ich am Besten ab und wir erwarten mehr Arbeit zu Anfang November – der Jahreszeit zu geschweigen. Mit meiner Zeit bin ich schäbig bedacht, und darf die 14. Tage, von denen ich früher sprach, um die Leute nicht zu erschrecken, und die ich ein wenig wie Guineen behandeln wollte, nun in der That nicht überschreiten; Mein so eben zurückgekehrter Minister ist ängstlich, und versichert, obgleich er mirs gern gönne, ließe er mich doch nicht gern ziehen, – als obs nothwendige Maschinen gäbe. – Also muß schnell gelebt werden – am Sonnabend den 25. muß ich in Brüssel seyn, da ich über Antwerpen mich wieder einschiffe und somit den 27., vor dem fünften Posttage, wieder hier seyn will. Deine Sache ists nun, über dies eiserne Schicksal so viele Blumen und Kränze und Weinreben zu hängen, daß man nichts mehr davon gewahr wird, – mache Pläne nach der Möglichkeit, und rechne im Uebrigen auf mich. Wenn Du am Dienstag ausgehst so lasse Nachricht von Dir und mir zurück – doch verhöhne mich nicht über meine rachsüchtige Vorsicht. Wenn ich den vorigen Weg komme, nehme ich Extrapost von Creveldt, bin also ein paar Stunden früher da. Rosen kommt nicht – ich wollte er wäre mit uns. Er behauptet er kann durchaus nicht ab, ist zu seiner Recreation für 8 Tage auf dem Lande bei Richmond, (nicht Richmondt) und so scheiden wir uns schriftlich. Wir aber mündlich – also auf Wiedersehen heute über 8 Tage! Dein CKlingemann
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