gb-1834-09-17-01
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Düsseldorf, 17. September 1834
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 3 Poststempel [DÜSSELDORF 11-19 / 18 / 9], [?], [?], Siegel. Briefkopfvordruck: links Sigel, darin: Stadt-Theater zu Düsseldorf, darunter: Expeditions-Journal Nro.; rechts: Düsseldorf, den ten 183.
Karl Leberecht Immermann
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
F. Mendelssohn-
Bartholdy
Berlin
fr.
So eben erhalte ich Deinen
1) Im Titel von den Reisekosten komme ich durch die Berliner Engagements über 100 Rthl. über den Etat. Da man indessen bei brauchbaren Leuten nicht geizen darf, so engagire nur die 2 Choristinnen auch. Man muß über einige Titel des Etats vor der Hand Rechnung nehmen und sich auf diese Weise zu helfen suchen; denn überschritten darf er nicht werden, weil dieses eine üble Wirkung machen würde.
2.) Weise nun aber alle die dort Engagirten gemessenst an, sich unfehlbar zum ten October
Du selbst beschleunige gütigst Deine Rückkunft so viel als möglich.
Türenne
wollen wir die Ausgabe vor der Hand noch aussetzen. Wie ist es aber mitLiebe in der Mädchenschule
4.) Von Schwanfelder hast Du mir gar nichts geschrieben. Es liegt mir daran, in Betreff seiner etwas zu erfahren.
5.) Marschnern werde ich selbst antworten.
Wenn Du mir Geduld wünschest, so wäre es allerdings gut, wenn dieser Wunsch in Erfüllung ginge, da sie mir Noth thut. Da nach der überaus vernünftigen Menschenweise der Bau nach der Rheinseite so spät angefangen worden ist, daß die darin desiderirten RäumeBerliner Jünglinge vor der Hand nicht entbrechen können. Doch dient zur Beruhigung, daß nach dem definitiv nun festgestellten Regulativ der Opernchor während der ganzen Dauer der Vorstellung hinter der Szene bleiben darf, und sich folglich in dem von mir construirten Verließ nur Brust und Lenden bedeckt.
Man hat beschloßen, den
Die Erwartungen der hiesigen Athenienser Philipp Apostata ist also ersetzt. In den
Schweitzer: so wäre ja
Rollerersetzt.
Ich schreibe unter dem fürchterlichen Trouble fleißig an den Epigonen weiter, komme also wie die Jungfer zum Kinde, und verbleibe
Immermann
Bringe mir doch, wenn es Dich nicht belästigt, einen Warschauer Schlafrock
mit. Es hat sich noch eine Chor-Altistin gemeldet: Madame Schiele die Du vielleicht gebrauchen kannst. Die Frau scheint in elendester Lage zu seyn.
So eben erhalte ich Deinen Brief, den ich mit folgendem beantworte: 1) Im Titel von den Reisekosten komme ich durch die Berliner Engagements über 100 Rthl. über den Etat. Da man indessen bei brauchbaren Leuten nicht geizen darf, so engagire nur die 2 Choristinnen auch. Man muß über einige Titel des Etats vor der Hand Rechnung nehmen und sich auf diese Weise zu helfen suchen; denn überschritten darf er nicht werden, weil dieses eine üble Wirkung machen würde. 2. ) Weise nun aber alle die dort Engagirten gemessenst an, sich unfehlbar zum 1ten October hier einzufinden, und nicht auf beliebte Manier zu trödeln. Ehe und bevor ich die Gesellschaft hier nicht zusammensehe, ist es mir nicht möglich, einen vernünftigen Probenplan zu entwerfen. Du willst sie daher auch dahin instruiren, daß sie sich gleich nach ihrer Ankunft bei mir melden. Du selbst beschleunige gütigst Deine Rückkunft so viel als möglich. 3. ) Die Nachtwandlerin ist ein artiges Stück und wird die Auslage verlohnen, ebenso die beiden Türenne wenigstens die Copialien. Ich bitte also die Musik zu beiden zu besorgen. Wegen der Liebe in der Mädchenschule wollen wir die Ausgabe vor der Hand noch aussetzen. Wie ist es aber mit Jery u. Bätely d. h. der Musik dazu? Danach thue Dich doch ja um. 4. ) Von Schwanfelder hast Du mir gar nichts geschrieben. Es liegt mir daran, in Betreff seiner etwas zu erfahren. 5. ) Marschnern werde ich selbst antworten. Wenn Du mir Geduld wünschest, so wäre es allerdings gut, wenn dieser Wunsch in Erfüllung ginge, da sie mir Noth thut. Da nach der überaus vernünftigen Menschenweise der Bau nach der Rheinseite so spät angefangen worden ist, daß die darin desiderirten Räume nunmehr unmöglich mehr fertig werden können, so habe ich mich gestern kurz resolvirt, und lasse in dem zum Magazin aptirten Theile des Spritzenhauses zwei provisorische Holzschuppen über einander für Ankleidezimmer der Choristen und Statisten errichten. In den besten dieser Gänsekoben zu kriechen werden sich daher die Berliner Jünglinge vor der Hand nicht entbrechen können. Doch dient zur Beruhigung, daß nach dem definitiv nun festgestellten Regulativ der Opernchor während der ganzen Dauer der Vorstellung hinter der Szene bleiben darf, und sich folglich in dem von mir construirten Verließ nur Brust und Lenden bedeckt. Man hat beschloßen, den König nach eröffneten Vorstellungen anzugehn. Die Erwartungen der hiesigen Athenienser sind auf das höchste gespannt, was freilich nicht viel sagen will. Jemand hat noch eine Actie genommen, um seine Loge zu behalten. Dieses will etwas mehr sagen. Philipp Apostata ist also ersetzt. In den Räubern sagt Schweitzer: so wäre ja Roller ersetzt. Ich schreibe unter dem fürchterlichen Trouble fleißig an den Epigonen weiter, komme also wie die Jungfer zum Kinde, und verbleibe Dein Freund Immermann d. 17. Septbr. 34. Bringe mir doch, wenn es Dich nicht belästigt, einen Warschauer Schlafrock mit. Es hat sich noch eine Chor-Altistin gemeldet: Madame Schiele die Du vielleicht gebrauchen kannst. Die Frau scheint in elendester Lage zu seyn.
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Mit einem unbekannten Brief Immermanns an Felix Mendelssohn Bartholdy, in: Heine-Jahrbuch 21 (1982), S. 170 f.</bibl> <bibl type="printed_letter">Immermann, Briefe, Bd. 3/1, S. 51-53.</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-09-17" xml:id="date_fe8fa1ed-3f90-4a11-9198-3dc90cf7492c">17. 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Siehe Brief fmb-1834-09-26-02 (Brief Nr. 1006) Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Düsseldorf; Berlin, 26. September 1834.</note> Man muß über einige Titel des Etats vor der Hand Rechnung nehmen und sich auf diese Weise zu helfen suchen; denn überschritten darf er nicht werden, weil dieses eine üble Wirkung machen würde.</p> <p>2.) Weise nun aber alle die dort Engagirten gemessenst an, sich unfehlbar zum <date cert="high" when="1834-10-01" xml:id="date_865a97f9-9e4a-47df-a908-a1f6f48466d7">1<hi rend="superscript">ten</hi> October</date> hier einzufinden, und nicht auf beliebte Manier zu trödeln. Ehe und bevor ich die Gesellschaft hier nicht zusammensehe, ist es mir nicht möglich, einen vernünftigen Probenplan zu entwerfen. Du willst sie daher auch dahin instruiren, daß sie sich gleich nach ihrer Ankunft bei mir melden.</p> <p>Du selbst beschleunige gütigst Deine Rückkunft so viel als möglich.</p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> 3.) <title xml:id="title_cf8e399c-264a-45c8-bf43-6f1bc426f9b9">Die Nachtwandlerin<name key="PSN0109794" style="hidden" type="author">Bellini, Vincenzo Salvatore Carmelo Francesco (1801–1835)</name><name key="CRT0108119" style="hidden" type="music">La sonnambula</name></title> ist ein artiges Stück und wird die Auslage verlohnen, ebenso <title xml:id="title_bdcc5cc4-d6dd-4112-bba0-7df6352fd709">die beiden <hi rend="latintype">Türenne</hi><name key="PSN0109980" style="hidden" type="author">Blum (eigtl. Blume), Carl Wilhelm August (1786–1844)</name><name key="CRT0108238" style="hidden" type="music">Die beiden Turenne op. 91</name></title> wenigstens die Copialien.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_15ce9dca-c011-4d34-b2cd-e4eaca86eb4a" xml:lang="de">Copialien – Abschriften.</note> Ich bitte also die Musik zu beiden zu besorgen. Wegen der <hi n="1" rend="underline"><title xml:id="title_f9d0ddc5-47d9-479d-9bf7-751bcba04a54">Liebe in der Mädchenschule<name key="PSN0109980" style="hidden" type="author">Blum (eigtl. Blume), Carl Wilhelm August (1786–1844)</name><name key="CRT0108241" style="hidden" type="dramatic_work">Die Liebe in der Mädchenschule</name></title></hi> wollen wir die Ausgabe vor der Hand noch aussetzen. Wie ist es aber mit <title xml:id="title_e5056683-b2ce-4e19-ba73-d45519a13bdb">Jery u. Bätely<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</name><name key="CRT0110497" style="hidden" type="music">Jery und Bätely op. 10</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_609b07c0-d091-48bc-9ee4-d166ded225eb" xml:lang="de">Jery und Bätely – Singspiel von Johann Wolfgang von Goethe, vertont von August Wilhelm Julius Rietz. Nach Hasubeck, Immermann-Briefe, Bd. 2, S. 930 f., war nicht klar, um welche der dreizehn Vertonungen es sich bei der geplanten, aber dann nicht stattgefundenen Düsseldorfer Aufführung handelte.</note> d. h. der Musik dazu? Danach thue Dich doch ja um. </p> <p>4.) Von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ad48ea55-9111-41e3-a2c8-7f859920633a">Schwanfelder<name key="PSN0114798" style="hidden" type="person">Schwanfelder, August Friedrich Gustav (1807-1839)</name></persName></hi> hast Du mir gar nichts geschrieben.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7d1f008c-3e12-499c-a6b1-74f7250687b5" xml:lang="de">Von Schwanfelder ... geschrieben – Der Schauspieler und Sänger Gustav Schwanfelder lehnte ein Engagement nach Düsseldorf ab und blieb am Königsstädtischen Theater in Berlin.</note> Es liegt mir daran, in Betreff seiner etwas zu erfahren.</p> <p>5.) <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_9bdf65b7-1a0a-4ddd-9507-950a95e0c99c">Marschnern<name key="PSN0113090" style="hidden" type="person">Marschner, Heinrich August (1795-1861)</name></persName></hi> werde ich selbst antworten.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e8811b09-5d9f-4608-ab03-b80ee6dd421c" xml:lang="de">Marschnern werde ich selbst antworten – Es ging wohl um persönliche Verhandlungen mit dem Komponisten Heinrich Marschner wegen der Aufführung seiner Oper Der Templer und die Jüdin (UA 1829) am 30. Oktober 1834 zur Eröffnung des Düsseldorfer Stadttheaters.</note></p> <p>Wenn Du mir Geduld wünschest, so wäre es allerdings gut, wenn dieser Wunsch in Erfüllung ginge, da sie mir Noth thut. Da nach der überaus vernünftigen Menschenweise der Bau nach der Rheinseite so spät angefangen worden ist, daß die darin desiderirten Räume<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_0bba6d6d-8368-4320-8810-a809689f5f18" xml:lang="de">desiderirten Räume – noch nicht fertiggestellte Räume.</note> nunmehr unmöglich mehr fertig werden können, so habe ich mich gestern kurz resolvirt,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_5cf69891-0e09-4e92-9240-905094e66f72" xml:lang="de">resolvirt – resolvieren, entschließen.</note> und lasse in dem zum Magazin aptirten<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_8eb069bd-3344-4d45-b1ef-5dcf5910cfa4" xml:lang="de">aptirten – aptieren, anpassen, herrichten.</note> Theile des Spritzenhauses zwei provisorische Holzschuppen über einander für Ankleidezimmer der Choris<seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>ten und Statisten errichten. In den besten dieser Gänsekoben zu kriechen werden sich daher die <hi rend="latintype">Berliner</hi> Jünglinge vor der Hand nicht entbrechen können. Doch dient zur Beruhigung, daß nach dem definitiv nun festgestellten Regulativ<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f926ef53-21e2-424d-bc7b-836b0d7b72cf" xml:lang="de">nach dem ... Regulativ – Regulativ für das Stadt-Theater zu Düsseldorf vom 2. Juli 1834 (Hasubeck, Immermann III, S. 915 – 923).</note> der Opernchor während der ganzen Dauer der Vorstellung hinter der Szene bleiben darf, und sich folglich in dem von mir construirten Verließ nur Brust und Lenden bedeckt.</p> <p>Man hat beschloßen, den <persName xml:id="persName_a01c5c43-a6fb-4a63-88a7-040a01c484e2">König<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName> nach eröffneten Vorstellungen anzugehn.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c94966ce-3c00-4de2-ad46-5dfdd4c24f6e" xml:lang="de">man hat beschlossen ... anzugehn – Es war geplant, den preußischen König Friedrich Wilhelm III. als Protektor und möglichen Aktionär der Düsseldorfer Bühne zu gewinnen, aber erst nach der Eröffnung am 30. Oktober 1834. Der Verwaltungsrat lehnte die Idee schließlich ganz ab.</note></p> <p>Die Erwartungen der hiesigen Athenienser<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2b038890-45da-4091-bb74-2c96a6a30108" xml:lang="de">die Erwartungen der hiesigen Athenienser – Anspielung auf die Düsseldorfer Aktionäre. Als Spitzname für Düsseldorf galt Athen.</note> sind auf das höchste gespannt, was freilich nicht viel sagen will. Jemand hat noch eine Actie genommen, um seine Loge zu behalten. Dieses will etwas mehr sagen. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ebf44c5a-0487-4b42-9687-1eb2842d8f8e">Philipp Apostata<name key="PSN0114660" style="hidden" type="person">Schöller, Johann Philipp (1772-1842)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7c4b53f4-fbe2-4adf-a5c0-92f3377bc199" xml:lang="de">Philipp Apostata – Apostata, der Abtrünnige. Anspielung auf den Düsseldorfer Oberbürgermeister Philipp Schoeller, der Anfang 1834 aus dem Theaterverein ausgetreten war (Hasubeck, Immermann III, S. 931). </note> ist also ersetzt. In den <title xml:id="title_936b6900-0166-4f4d-b89a-c2158528f617">Räubern<name key="PSN0114545" style="hidden" type="author">Schiller, Johann Christoph Friedrich (seit 1802) von (1759–1805)</name><name key="CRT0110668" style="hidden" type="dramatic_work">Die Räuber</name></title> sagt <hi rend="latintype">Schweitzer</hi>: so wäre ja <hi rend="latintype">Roller</hi> ersetzt.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6d7b787f-4827-4771-ad47-f171333418cc" xml:lang="de">In den Räubern ... ersetzt – Zitat Schweitzers in Schillers Schauspiel Die Räuber (UA 1782), 3. Aufzug, 2. Szene: »Heisa! Heisa! So ist ja unser Roller zehnhundertfach vergütet.«</note></p> <p>Ich schreibe unter dem fürchterlichen <hi rend="latintype">Trouble</hi> fleißig an den <hi rend="latintype"><title xml:id="title_544f8484-5007-4996-8322-0a302e6a36d2">Epigonen<name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796–1840)</name><name key="CRT0109440" style="hidden" type="literature">Die Epigonen. Familienmemoiren in Neun Büchern</name></title></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6e0b30bb-0b8f-457f-91d0-6d3ffefe5c72" xml:lang="de">an den Epigonen – Die Epigonen, Familienmemoiren in neun Büchern von Karl Immermann, erschien 1836 in drei Teilen bei Schaub in Düsseldorf.</note> weiter, komme also wie die Jungfer zum Kinde, und verbleibe</p> <signed rend="center">Dein Freund</signed> <signed rend="center"><hi rend="latintype">Immermann</hi></signed> <dateline rend="left">d. <date cert="high" when="1834-09-17" xml:id="date_9c2f84f7-dc8c-4df0-a2b8-c3ef3508d864">17. Septbr</date>.</dateline> <dateline rend="left"><date cert="high" when="1834-09-17" xml:id="date_34c22d48-2304-428a-b464-314691ce416e">34</date>.</dateline> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_05ef7956-eb69-4f73-b1f6-c268d20a757f"> <docAuthor key="PSN0112169" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_d62a4527-7392-4ce4-ae0a-a687d6d46e5b">Immermann, Karl Leberecht (1796–1840)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0112169" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_f8437c86-6c98-4beb-844e-246237cb844b">Immermann, Karl Leberecht (1796–1840)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Bringe mir doch, wenn es Dich nicht belästigt, einen <hi rend="latintype">Warschauer</hi> Schlafrock<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_efd3dfde-bbed-486d-9c0c-c4174c428cb1" xml:lang="de">Warschauer Schlafrock – Charakteristisches Kleidungsstück der Zeit, das bei E. T. A. Hoffmann in »Des Vetters Eckfenster« sowie in »Die Irrungen: Fragment aus dem Leben eines Phantasten« eine literarische Rolle spielte.</note></p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_80a4b707-d5e3-4ac2-92dd-48549edc7318"> <p style="paragraph_without_indent"> mit. Es hat sich noch eine <hi rend="latintype">Chor-Altistin</hi> gemeldet: <hi rend="latintype">Madame <persName xml:id="persName_90dc8974-6321-4a2e-a67b-d76f6d81cab9">Schiele<name key="PSN0114541" style="hidden" type="person">Schiele, Minna</name></persName></hi> die Du vielleicht gebrauchen kannst. Die Frau scheint in elendester Lage zu seyn. </p> </div> </body> </text></TEI>