gb-1834-09-12-01
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London, 12. September 1834
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S.1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 4 Poststempel [F / 1 3 5 / 34); [St.P.A. / 15 Sep. 34]; [GT MARYLEBONE / STREET]; [HAMBURG / 15. SEPT.); Stempel 3: No1 / 17 9 / C.)].
Friedrich Rosen
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Berlin
Schon oft war ich während der letzten Monate im Begriff Dir zu schreiben; zufällige Hindernisse machten daß ich es von Woche zu Woche verschob, und nun reise ich Dir schreibend gar bis Berlin nach.
Indeß habe ich heute eine äußere Veranlassung Dir zu schreiben. Erst gestern Abend spät habe ich nämlich den Brief Deiner ältesten tenMrs Crampton,
aliasMiss
, war daher in ihrenMary Alexander
honey-moonnach
nachgesandt, von ihr zurück an die Schwestern inYorkshire
geschickt, und von diesen, die meine Wohnung nicht kannten,Hanover Turan
via
an mich. Nach so langem Verzug, den ich freilich nicht verschuldet, wünschte ich nun Deiner lieben Schwester eilends zu sagen, wie sehr ich mich über ihren Brief gefreut habe, und ihr Dank für alles Zutraun und alle Freundlichkeit darin. Beantworten werde ich den Brief gewiß recht bald, wenn ich die Auskunft erhalten haben werde die sie durch mich zu haben wünscht.Klingemann
undWilkie
kenne ich nicht: aberCampbell
wird mir Zutritt zu ihnen verschaffen können; wo nicht so will ich ohneCallcott
Renseignementsnach den verschiednen mir bezeichneten Gesichtspunkten,
Weißt du auch, lieber Felix, daß Du mir nicht ein einziges Mal geschrieben hast seit wir uns in
Tage nach Detmold zu reisen. Vielleicht sehe ich Dich auf der Rückreise in
Düsseldorf.
Ich bin heut zu vielfach beschäftigt als daß ich Dir Näheres über mein Leben und Treiben sagen könnte, es sieht denn des vorigen Jahres leider ähnlicher als ich gewünscht hätte. Meine Augen sind nicht besser, aber auch eben nicht schlimmer als voriges Jahr, und meine „Seelen“ Arbeit rückt langsam vorwärts.
F. Rosen.
London, 12 Sept. 1834. 121 Crawford St Lieber Felix Schon oft war ich während der letzten Monate im Begriff Dir zu schreiben; zufällige Hindernisse machten daß ich es von Woche zu Woche verschob, und nun reise ich Dir schreibend gar bis Berlin nach. Indeß habe ich heute eine äußere Veranlassung Dir zu schreiben. Erst gestern Abend spät habe ich nämlich den Brief Deiner ältesten Schwester, vom 18ten August datirt, empfangen. Derselbe war eingeschlossen gewesen in einem Schreiben an Mrs Crampton, alias Miss Mary Alexander, war daher in ihren honey-moon nach Yorkshire nachgesandt, von ihr zurück an die Schwestern in Hanover Turan geschickt, und von diesen, die meine Wohnung nicht kannten, via Klingemann an mich. Nach so langem Verzug, den ich freilich nicht verschuldet, wünschte ich nun Deiner lieben Schwester eilends zu sagen, wie sehr ich mich über ihren Brief gefreut habe, und ihr Dank für alles Zutraun und alle Freundlichkeit darin. Beantworten werde ich den Brief gewiß recht bald, wenn ich die Auskunft erhalten haben werde die sie durch mich zu haben wünscht. Wilkie und Campbell kenne ich nicht: aber Callcott wird mir Zutritt zu ihnen verschaffen können; wo nicht so will ich ohne Hensels Namen zu nennen, die gewünschten Renseignements nach den verschiednen mir bezeichneten Gesichtspunkten, so gut ich kann einziehn. Weißt du auch, lieber Felix, daß Du mir nicht ein einziges Mal geschrieben hast seit wir uns in Düsseldorf trennten? Selbst die Grüße die Klingemann mir anfangs oft bestellte, sind selten geworden! Ich hab doch nichts gethan was dir misfällt? Habe ich, so sage mirs unverhohlen. Du weißt wohl wie unmöglich es mir ist, mich an viele Menschen anzuschließen; die ich einmal habe möchte ich gern festhalten, und schon der Gedanke, daß ich sie verlieren könnte, macht mir traurige Stunden. Es ist sehr mein Wunsch noch diesen Herbst auf einige Tage nach Detmold zu reisen. Vielleicht sehe ich Dich auf der Rückreise in Düsseldorf. Ich bin heut zu vielfach beschäftigt als daß ich Dir Näheres über mein Leben und Treiben sagen könnte, es sieht denn des vorigen Jahres leider ähnlicher als ich gewünscht hätte. Meine Augen sind nicht besser, aber auch eben nicht schlimmer als voriges Jahr, und meine „Seelen“ Arbeit rückt langsam vorwärts. Lebwohl! Grüße mir die Deinigen herzlich – vor allen Deinen Vater, an den ich sehr oft denke und den ich fast so lieb habe wie meinen eignen. Dein F. Rosen.
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