gb-1834-08-30-01
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Düsseldorf, 30. August 1834
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Bl.: S. 1 Brieftext; S. 2 Adresse, 2 Poststempel [No1 / 3/9 / G]; [DÜSSELDORF / 30/8 )].
Karl Leberecht Immermann
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
F. Mendelssohn Bartholdy
Berlin
Mendelssohn
Michalesis haben sich nicht gemeldet, es ist daher für einen Sopran und einen Choristen ein Betrag von 80 Rtlr. vacant, den ich Dich bestens zu verwenden bitte.
Die hiesige Künstlerschaft gab vorgestern mit Hülfe des Herrn Günther begann zuletzt sich laut und vernehmlich mit dem Orchester zu zanken, dessen Chef, der dicke
gar nicht gebrauchen.Elberfeld
Das Repertoir hat seine Runde durch den
moralisches Giftstecken solle. Ich habe beschloßen, mich nicht über diese Dummheit zu ärgern, sondern lieber andren Leuten ein Aergerniß zu bereiten und werde zu seiner Zeit
Sonst geht mein Leben zwischen Comödienlesen, Correspondiren, Rechnen, Beaufsichtigen von Leinwand, Farbe, Seide und Sammet hin. Zur Erholung aber lese ich die Geschichten des Englischen Arztes von Schwindsucht und Krebs.
Dabei bin ich gesund, und Essen und Trinken schmeckt mir, also sind alle meine irdischen Wünsche erfüllt.Sobald Du relevante Engagements abschließest, melde mirs – auch in wiefern das Schauspiel dabei interessirt ist.
Kannst Du es, so verhüte, daß Sie mir die Eingabe an den Bundestag
schicken. Sie bekommen einen Brief von mir, der ihnen nicht gefallen wird, und den ich doch nicht anders abfassen könnte.Michalesis haben sich nicht gemeldet, es ist daher für einen Sopran und einen Choristen ein Betrag von 80 Rtlr. vacant, den ich Dich bestens zu verwenden bitte. Die hiesige Künstlerschaft gab vorgestern mit Hülfe des Herrn Kirchner eine Exhibition, welche in ihrer Art ein Jammern darstellte. Günther begann zuletzt sich laut und vernehmlich mit dem Orchester zu zanken, dessen Chef, der dicke Kreuzer, weinselig entschlummert war. Übrigens war das Haus ziemlich voll trotz des erbärmlichen Zeuges und machte mir Hoffnung, daß wir künftiges Jahr, wenn wir Juni und Juli gefeiert haben, getrost im August wieder anfangen können, vielleicht also im Nothfall Elberfeld gar nicht gebrauchen. Das Repertoir hat seine Runde durch den Verwaltungsrath gemacht, und nirgends Anstoß gefunden als bei dem Grafen Spee, welcher meint, daß dem Vernehmen nach in Marie Tudor moralisches Gift stecken solle. Ich habe beschloßen, mich nicht über diese Dummheit zu ärgern, sondern lieber andren Leuten ein Aergerniß zu bereiten und werde zu seiner Zeit Düsseldorf in der Stille vergiften. Sonst geht mein Leben zwischen Comödienlesen, Correspondiren, Rechnen, Beaufsichtigen von Leinwand, Farbe, Seide und Sammet hin. Zur Erholung aber lese ich die Geschichten des Englischen Arztes von Schwindsucht und Krebs. Dabei bin ich gesund, und Essen und Trinken schmeckt mir, also sind alle meine irdischen Wünsche erfüllt. Sobald Du relevante Engagements abschließest, melde mirs – auch in wiefern das Schauspiel dabei interessirt ist. Kannst Du es, so verhüte, daß Sie mir die Eingabe an den Bundestag schicken. Sie bekommen einen Brief von mir, der ihnen nicht gefallen wird, und den ich doch nicht anders abfassen könnte. Übrigens wünsche ich Dir vergnügte Tage, und bitte, mich Deiner Familie bestens zu empfehlen. Immermann. d. 30. August. 34.
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1834-08-30-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1834-08-30-01" xml:id="title_19f2c195-9793-4471-acc8-875ab7d188c6">Karl Leberecht Immermann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb> Düsseldorf, 30. August 1834</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_618ae4d8-3d97-4a64-a6b6-ad3b0d79d19e">Michalesis haben sich nicht gemeldet, es ist daher für einen Sopran und einen Choristen ein Betrag von 80 Rtlr. vacant, den ich Dich bestens zu verwenden bitte. Die hiesige Künstlerschaft gab vorgestern mit Hülfe des Herrn</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_64e37fea-d248-4743-87c2-6fa0fa92d4ef">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1834-04-04-01" type="precursor" xml:id="title_f1f745e9-53c3-47bc-9ff0-ba1b644e515a">Felix Mendelssohn Bartholdy an Karl Leberecht Immermann in Düsseldorf; Düsseldorf, 4. April 1834</title> <title key="fmb-1834-09-07-01" type="successor" xml:id="title_9f79e922-b301-46d2-b8de-71fe377fc7e2">Felix Mendelssohn Bartholdy an Karl Leberecht Immermann in Düsseldorf; Berlin, vor dem 7. September 1834</title> <author key="PSN0112169">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0112169" resp="writer">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_59a4d359-0b46-493a-a846-e3171efc690c"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_5250c623-db25-4372-8a9e-67df701da583"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 29/254.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1834-08-30-01" type="letter" xml:id="title_7794623a-d968-4480-b965-8637d0cd117d">Karl Leberecht Immermann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 30. August 1834</title> <incipit>Michalesis haben sich nicht gemeldet, es ist daher für einen Sopran und einen Choristen ein Betrag von 80 Rtlr. vacant, den ich Dich bestens zu verwenden bitte. Die hiesige Künstlerschaft gab vorgestern mit Hülfe des Herrn</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Bl.: S. 1 Brieftext; S. 2 Adresse, 2 Poststempel [No1 / 3/9 / G]; [DÜSSELDORF / 30/8 )].</p> <handDesc hands="1"> <p>Karl Leberecht Immermann</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Immermann, Briefe, Bd. 3/1, S. 46 f.</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-08-30" xml:id="date_624fc086-1d71-4864-91b7-4c2877a809af">30. August 1834</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0112169" resp="author" xml:id="persName_c4794605-8827-459e-946c-3f94a531f948">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0112169" resp="writer">Immermann, Karl Leberecht (1796–1840)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_23f615fd-74f9-4a0a-a8b5-d963481aed99"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_86c77f74-548c-4abc-9966-cdd5ed7ac179">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_ec649321-9497-4548-8408-c02fff586471"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_9b5979a4-8153-453d-bc27-c312e950e58e"> <head> <address> <addrLine>Herrn Musikdirector</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">F. Mendelssohn Bartholdy</hi></addrLine> <addrLine>Wohlgeboren</addrLine> <addrLine>zu</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Berlin</hi></addrLine> <addrLine>bei Herrn Stadtrath</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Mendelssohn</hi></addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_a4d4ae56-f33e-4c1c-ad89-f6340a27ab09"> <docAuthor key="PSN0112169" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_a9c4f7b0-3f6b-4d57-8f16-430f263945da">Immermann, Karl Leberecht (1796–1840)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0112169" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_2ada5a47-d083-476b-abb2-3bb588f07399">Immermann, Karl Leberecht (1796–1840)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_7bbf8159-be01-4b60-a703-c4fd24deee89">Michalesis<name key="PSN0113326" style="hidden" type="person">Michalesi, Josephine (?-1846)</name></persName></hi> haben sich nicht gemeldet, es ist daher für einen Sopran und einen Choristen ein Betrag von 80 Rtlr. vacant, den ich Dich bestens zu verwenden bitte.</p> <p>Die hiesige Künstlerschaft gab vorgestern mit Hülfe des Herrn <persName xml:id="persName_35a9c7a3-4a77-42b7-8f18-2f1c3386c321">Kirchner<name key="PSN0112386" style="hidden" type="person">Kirchner, Friedrich (1810-1888)</name></persName> eine Exhibition, welche in ihrer Art ein Jammern darstellte. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_32d5464b-42e4-4d5f-af7b-8f16b77e8568">Günther<name key="PSN0111623" style="hidden" type="person">Günther, Carl Wilhelm (1809-1859)</name></persName></hi> begann zuletzt sich laut und vernehmlich mit dem Orchester zu zanken, dessen Chef, der dicke <persName xml:id="persName_84d9f579-7386-48e7-9d4e-f9472f5ab6d5">Kreuzer<name key="PSN0112546" style="hidden" type="person">Kreutzer, Louis</name></persName>, weinselig entschlummert war. Übrigens war das Haus ziemlich voll trotz des erbärmlichen Zeuges und machte mir Hoffnung, daß wir künftiges Jahr, wenn wir Juni und Juli gefeiert haben, getrost im August wieder anfangen können, vielleicht also im Nothfall <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_788cc27e-3966-4d99-b7c5-913f0f011060">Elberfeld<name key="PSN0109928" style="hidden" type="person">Beutler, Caroline (1819-1855)</name></persName></hi> gar nicht gebrauchen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fc8058bd-f094-4450-8d3e-a8316ec84497" xml:lang="de">Elberfeld gar nicht gebrauchen – Gemeint ist die Sängerin Caroline Beutler aus Elberfeld.</note></p> <p>Das Repertoir hat seine Runde durch den <placeName xml:id="placeName_e77ab64f-9fa2-4b27-9a61-80f9054ee69b">Verwaltungsrath<name key="NST0100305" style="hidden" subtype="Verwaltungsrat" type="institution">Stadttheater</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gemacht, und nirgends Anstoß gefunden als bei dem Grafen <persName xml:id="persName_a710057b-9d0a-4e1a-a037-c7be5358d13b">Spee<name key="PSN0115008" style="hidden" type="person">Spee, Franz Joseph Anton Reichsgraf von (1781-1839)</name></persName>, welcher meint, daß dem Vernehmen nach in <title xml:id="title_0fcebfa5-8a86-4573-8747-2f075a2e6ac4">Marie Tudor<name key="PSN0112135" style="hidden" type="author">Hugo, Victor Marie (1802–1885)</name><name key="CRT0112391" style="hidden" type="literature">Maria Tudor</name></title> <hi n="1" rend="underline">moralisches Gift</hi> stecken solle. Ich habe beschloßen, mich nicht über diese Dummheit zu ärgern, sondern lieber andren Leuten ein Aergerniß zu bereiten und werde zu seiner Zeit <placeName xml:id="placeName_2577708f-633a-4aab-87cb-190187b16670">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> in der Stille vergiften.</p> <p>Sonst geht mein Leben zwischen Comödienlesen, Correspondiren, Rechnen, Beaufsichtigen von Leinwand, Farbe, Seide und Sammet hin. Zur Erholung aber lese ich die Geschichten des Englischen Arztes von Schwindsucht und Krebs.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c1b71a40-5ef6-405a-ba22-c1dbef328b8f" xml:lang="de">die Geschichten des Englischen … Krebs – Thomas Hodgkin, ein englischer Arzt, der 1832 in dem Artikel On the Morbid Appearances of the Adsorbent Glands and Spleens die Geschwürbildung von lymphatischen Geweben zum ersten Mal beschrieb. Er erforschte Gewebe der Brusthöhle und des Unterleibs und stellte dar, wie Krebs sich verbreitete. Das dabei entdeckte Krankheitsbild ist nach ihm benannt: morbus hodgkin.</note> Dabei bin ich gesund, und Essen und Trinken schmeckt mir, also sind alle meine irdischen Wünsche erfüllt.</p> <p>Sobald Du relevante Engagements abschließest, melde mirs – auch in wiefern das Schauspiel dabei interessirt ist.</p> <p>Kannst Du es, so verhüte, daß Sie mir die Eingabe an den Bundestag<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ff79af35-e424-4861-9f42-2b7e418a613a" xml:lang="de">die Eingabe an den Bundestag – Die Eingabe betraf die Anregung eines Gesetzes zum Schutz des geistigen Eigentums. Die Initiative dafür ging von einem Ausschuß Berliner Künstler aus, darunter Eduard Devrient. Devrient hatte Felix Mendelssohn Bartholdy von dem Vorhaben informiert, zu diesem Zweck eine Unterschriftenaktion aller deutschen Bühnenschriftsteller zu initiieren. Siehe Hasubeck, Immermann, S. 911. Siehe Briefgb-1834-06-14-01 Eduard Devrient an Felix Mendelssohn Bartholdy; Berlin, 14. Juni 1834.</note> schicken. Sie bekommen einen Brief von mir, der ihnen nicht gefallen wird, und den ich doch nicht anders abfassen könnte.</p> <closer rend="left">Übrigens wünsche ich Dir vergnügte Tage, und bitte, mich Deiner <persName xml:id="persName_55d03156-8fcc-48aa-8c19-63a17261dbb0">Familie<name key="PSN0113241" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName> bestens zu empfehlen.</closer> <signed rend="right">Immermann.</signed> <dateline rend="left">d. <date cert="high" when="1834-08-30" xml:id="date_c869f981-4ee9-4f32-97b6-56f63811efbe">30. August. 34</date>.</dateline> </div> </body> </text></TEI>