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gb-1834-08-15-01

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Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Berlin, 15. August 1834 Damit Du nicht denken mögest, schönster Schatz! wir seien alle toll geworden (nach den Empfehlungsbriefen die H. Hauman Dir zur Stunde eingehändigt haben wird) schick ich ein Niederschlagpülverchen hinterher, und erkläre Dir nur, daß die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 4. und 5. August 1834 Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 11. November 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 29/247. Autograph Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 15. August 1834 Damit Du nicht denken mögest, schönster Schatz! wir seien alle toll geworden (nach den Empfehlungsbriefen die H. Hauman Dir zur Stunde eingehändigt haben wird) schick ich ein Niederschlagpülverchen hinterher, und erkläre Dir nur, daß die

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 3 Poststempel [BERLIN 5-6 / 15 8], [N 1 / 16/8], [???], Siegel abgerissen.

Lea Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

15. August 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Bellagio Italien Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland deutsch
Herrn Musikdirektor Felix Mendelssohn Bartholdy Wohlgeb. in Düßeldorf frei
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin 15 August 1834

Damit Du nicht denken mögest, schönster Schatz! wir seien alle toll geworden (nach den Empfehlungsbriefen die H. HaumanHaumann, Bruder von → Théodore H.die H. Hauman – Advokat, Bruder des Violinvirtuosen Théodore Haumann. Dir zur Stunde eingehändigt haben wird) schick ich ein Niederschlagpülverchen hinterher, und erkläre Dir nur, daß die Gegenwart dieses lebhaften, muntern, lebelustigen Mannes uns fröhlich gestimmt hatte, und vor dem Abschiede in Ausgelaßenheit und Muthwille ausartete. Auf die berühmte Melodie Lau – lau – lau – etc. Laudondie berühmte Melodie Lau – lau – lau – etc. Laudon – Ein altes, volkstümliches Lied auf den Grafen Giedeon von Laudon. wurde im Chor Hauman reist weg gesungen und eh er sich in die Schnellpost setzte, erschienen wir 4 Frauenzimmerwir 4 Frauenzimmer – Lea Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel, Rebecka Lejeune Dirichlet und Albertine Heine. ihm nach dem Mittagbrod noch in schwarzen Schleiern. Wir lachten tüchtig mit dem klugen, umgänglichen Menschen und es hat mir gut gethan, mich mal wieder so v. Herzen ausschütteln zu können. Ich hoffe, er soll Dir nicht gar zu sehr in die Queer zum te deum<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0108975" style="hidden" type="music">Dettingen Te Deum HWV 283</name> kommen, vielleicht stellst Du ihn bei d. 1. Violin an, einen beßern hast Du schwerl. in DüßDüsseldorfDeutschland. Er hat VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) gequält mit ihm zu reisen; die Hitze, die Dürre, das Schwankende der polit. Lage, hielt ihn trotz meines Zuredens zurück; und so sitzen wir, einförmiger Weise und warten bis Du, Liebling! uns Leben und Lust und Freude wieder einhauchen mögest. Gott segne Dich, guter Sohn! Denn ohne uns gingest Du auch wohl lieber anderstwo als in unser staubiges, vertrocknetes Nest. Unser Garten fait pitié!fait pitié – frz. il me fait pitié, es tut mir leid. es hat in 9 Wochen 1 mal geregnet! nach dem einen Regen war alles erfrischt, aber es ist natürlich alles wieder auf dem alten Fleck, und man muß Früchte und Gemüse, Laub und Blumen sterben sehen!

Schon wieder muß ich Dir eine KrebsVerlobung mittheilen, o Felix! Dein MarxMarx, Adolph Bernhard (1795-1866) – – o! acht – hélas!hélas! – frz., leider! leider!! oimè!oimè! – ital., weh mir! for pity & shame! – Der VaterMarx, Samuel Moses verlangte, er solle seiner cousineEschwege, Therese nicht mehr den Hof machen – (qui eût tu Don Juan sur cette figure!)qui eût tu Don Juan sur cette figure! – frz., wer hätte Sie gerne als Don Juan zu dieser Figur? und darüber ist der ganze Skandal entstanden! – RietzRietz, August Wilhelm Julius (1812-1877) ist schon 1mal aufgebotenRietz ist schon 1mal aufgeboten – bezieht sich auf die geplante Hochzeit von Julius Rietz mit der Choristin Maria Therese Kindermann, die Julius Rietz 1836 heiratete. und verzögert wahrscheinl. deßwegen das Hinkommen. Müßtest Du wirkl. auf ihn warten, so kriegten wir blutwenig v. Dir ab, mein Herz! ja ich zweifle obs in dem Fall für Dich der Mühe lohnte die große Reise zu machen, dahin, dahin<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749–1832)</name><name key="CRT0108866" style="hidden" type="literature">Wilhelm Meisters Lehrjahre</name>,dahin, dahin – Reminiszenz auf die refrainartige Schlusszeile des Lieds der Mignon »Kennst Du das Land, wo die Citronen blühn« in Goethes Wilhelm Meister: »Dahin, dahin geht unser Weg.« wo Du mit tausend offnen Armen und Millionen Sehnsucht und Freude erwartet wirst, wo man dies Blümlein je länger je lieber aber später und dauernder besitzen will. Und doch möcht ich nicht Schuld sein, Dich nicht zu haben: qui sait si nous serons demain!qui sait si nous serons demain – frz., wer weiß, ob wir morgen noch da sein werden.qui sait si nous serons demain! – Passage aus der Tragöde Athalie von Jean Racine (Une autre): »qui sait si nous serons demain?«

|2| Auch wir haben v. MaryAlexander, Mary (1806-1867) Nachricht über ihhre Heirath:Auch wir haben v. Mary Nachricht über ihre Heirath – Mary Alexander heiratete am 2. September 1834 Joshua Samuel Crompton of Sion Hill and Azerley. der mit ihrer Verlobung gleichzeitige Tod einer Verwandten in Schottl. scheint ihre Traurigkeit veranlaßt zu haben; with all my heart I wish her happy, sweet girl! – Das Kißen der SchwesternAlexander, Anna-Joanna (1793-1859)Alexander, Margaret Stewart (1791-1861)Alexander, Mary (1806-1867) ist angekommen und gefällt ungemein.

Heut ist O. JosephsMendelssohn, Joseph (1770-1848) GeburtstagO. Josephs Geburtstag – Joseph Mendelssohn, der Onkel Felix Mendelssohn Bartholdys, hatte am 11. August Geburtstag. Die Datumsangabe bezieht sich auf die Geburtstagsfeier. und wir bringen den Abend in CharlCharlottenburgDeutschland. zu. Albertine kommt zu Mittag herein; ich habe ihr verschiedene Geschenke gemacht, unter andern meinen Schmuck v. vetro infiorato,meinen Schmuck v. vetro infiorato – blumenverzierter Glasschmuck. et le bon papa s’est piquè d’honneuret le bon papa s’est piquè d’honneur – frz., und der gute Vater fühlte sich in seiner Ehre gekränkt. und hat ihr einen ächten shawl gekauft, der PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) sehr glückl. macht und ihr eben zugestellt werden soll. Paul ist trotz der großen Hitze ungemein fleißig et mérite d’être récompensé dans ses plus chères affections.et mérite d’être récompensé dans ses plus chères affections – frz., und fand seine Ehre darin, dies in seinen mehr als teuren Zuneigungen wieder wettzumachen. AlexMendelssohn, Alexander (1798-1871). kömmt in wenigen Tagen und die Badereisenden commiscommis – frz., Angestellten (im Bankhaus Mendelssohn & Co.). erst später, so daß er vor einigen Wochen v. der bedeutenden Anstrengung nicht erlöst sein wird. Er frühstückt gar nicht, und ißt Mittags um 6 hier ein paar Bißen in Eil und allein, da ich nicht so lange warten kann. OnkelMendelssohn, Joseph (1770-1848) ist aber contentissimocontentissimo – ital., höchst zufrieden. und spricht sehr hoffnungsreiche Pläne und Ideen für ihn aus. – DevrientDevrient, Philipp Eduard (1801-1877) hat Dir geschrieben <name key="PSN0110637" style="hidden" type="author">Devrient, Philipp Eduard (1801–1877)</name> <name key="gb-1834-08-12-01" style="hidden" type="letter">Eduard Devrient an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 12. August 1834</name> , wie er mir sagte, und so wirst Du schon wißen, daß er, v. Rügen zurück kommend sein jüngstes Kind sterbend fand. Es ist aber durch einen jungen Arzt aus HambHamburgDeutschland., StanniusStannius, Hermann Friedrich (1808-1883), der in dem städtischen Krankenhause angestellt ist, worin VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) ein Bett für 1 Kranken aus der Fremde gestiftet (souvenir de Londres)souvenir de Londres – frz., Andenken an London. gerettet. Die Sterblichkeit unter Kindern, an cholérinecholérine – frz., Cholera. oder Brechruhr, ist ungeheuer. Die arme Wanda CzartoryskaCzartoryski, (Auguste Luise Wilhelmine) Wanda (1813-1845), die auf Elise RadzivilsRadziwill (Radziwiłł), Friederike Luise Marthe Elisabeth (Elisa) Prinzessin (1803-1834) Wunsch mit der ganzen Familie nach FreienwaldeFreienwaldeDeutschland gereist ist, verlor dort ihr junges Kind daran. Die Mutter Radz. schrieb, daß sie sich nun ganz als eine v. Himmel zum Unglück Auserkohrne betrachte und auf kein Gutes mehr rechne. (Elise ist näml. noch sehr, sehr krank und ist v. den Aerzten so gut als verloren gegeben.

BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) kömmt aus der Krautsgasse, wo sie ein Körbchen mit prächtigen Blumen und Trauben, ganz reifen! für Onkel J.Mendelssohn, Joseph (1770-1848) gekauft; oben liegt 1 Zettel,

Du giebsts mit Scheffeln

nimms nun mit Löffeln!

Er hat uns zusammen näml. 1 Faß v. 80 Flaschen seines HorchheimersHorchheimDeutschland geschenkt. Cher enfant, pardonne le vide et la bêtise de ces lignes!Cher enfant, pardonne le vide et la bêtise de ces lignes! – frz., Liebes Kind, verzeih die Flüchtigkeit und die Dummheit dieser Zeilen! Du wirst aber mit diesen hierMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) vorlieb nehmen müßen; die klugen Freunde sind od. gehen fort. SteffensSteffens, Familie von → Henrik S. nach DresdenDresdenDeutschland, GansGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839) (mit RaumerRaumer, Friedrich Ludwig Georg von (1781-1873)) nach ItalyItalienItalien. VarnhagVarnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858). korrespondirt mit der berühmten DornDorn, Adele – das giebt einst auch . – Apropos, ich habe etwas v. den gedruckten |4| Briefen d. Arnim und Goethe<name key="PSN0109532" style="hidden" type="author">Arnim, Elisabeth (Bettina, Bettine) Catharina Ludovica Magdalena von (1785–1859)</name><name key="CRT0107647" style="hidden" type="literature">Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde. Seinem Denkmal</name> will sie für seinen Bruder ins Franz. übersetzen. – SieArnim, Elisabeth (Bettina, Bettine) Catharina Ludovica Magdalena von (1785-1859) ist grausam verliebt, aber es ist intereßant zu lesen, alles im FrankfFrankfurt a. M.Deutschland. Dialekt; besonders naif, natürlich, allerliebst sind die Br. v. G.s MutterGoethe, Catherina Elisabeth (1731-1808)! Hingegen Zelter! der schreibt<name key="PSN0114188" style="hidden" type="author">Riemer, Friedrich Wilhelm (1774–1845)</name><name key="CRT0110463" style="hidden" type="literature">Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832 (Herausgabe)</name>Zelter! der schreibt – Anspielung auf den Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter und die Wiederaufführung der Matthäus-Passion BWV 244 von Johann Sebastian Bach durch Felix Mendelssohn Bartholdy im Jahr 1829. – Felix hat die B. Paßion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name> unter mir einstudirt und ich habe ihm meinen Stuhl überlaßen – Ba ba! – adieu HerzensJunge! Gieb uns bald Manna in der Wüste!Manna in der Wüste – Anspielung auf 2. Mose 16-18. Beim Auszug des Volkes Israel aus Ägypten schickte Gott das Himmelsbrot Manna zur Speisung der Vertriebenen in die Wüste. (d. h. schreib!

            Berlin 15 August 1834 Damit Du nicht denken mögest, schönster Schatz! wir seien alle toll geworden (nach den Empfehlungsbriefen die H. Hauman Dir zur Stunde eingehändigt haben wird) schick ich ein Niederschlagpülverchen hinterher, und erkläre Dir nur, daß die Gegenwart dieses lebhaften, muntern, lebelustigen Mannes uns fröhlich gestimmt hatte, und vor dem Abschiede in Ausgelaßenheit und Muthwille ausartete. Auf die berühmte Melodie Lau – lau – lau – etc. Laudon wurde im Chor Hauman reist weg gesungen und eh er sich in die Schnellpost setzte, erschienen wir 4 Frauenzimmer ihm nach dem Mittagbrod noch in schwarzen Schleiern. Wir lachten tüchtig mit dem klugen, umgänglichen Menschen und es hat mir gut gethan, mich mal wieder so v. Herzen ausschütteln zu können. Ich hoffe, er soll Dir nicht gar zu sehr in die Queer zum te deum kommen, vielleicht stellst Du ihn bei d. 1. Violin an, einen beßern hast Du schwerl. in Düß. Er hat Vater gequält mit ihm zu reisen; die Hitze, die Dürre, das Schwankende der polit. Lage, hielt ihn trotz meines Zuredens zurück; und so sitzen wir, einförmiger Weise und warten bis Du, Liebling! uns Leben und Lust und Freude wieder einhauchen mögest. Gott segne Dich, guter Sohn! Denn ohne uns gingest Du auch wohl lieber anderstwo als in unser staubiges, vertrocknetes Nest. Unser Garten fait pitié! es hat in 9 Wochen 1 mal geregnet! nach dem einen Regen war alles erfrischt, aber es ist natürlich alles wieder auf dem alten Fleck, und man muß Früchte und Gemüse, Laub und Blumen sterben sehen!
Schon wieder muß ich Dir eine KrebsVerlobung mittheilen, o Felix! Dein Marx – – o! acht – hélas! leider!! oimè! for pity & shame! – Der Vater verlangte, er solle seiner cousine nicht mehr den Hof machen – (qui eût tu Don Juan sur cette figure!) und darüber ist der ganze Skandal entstanden! – Rietz ist schon 1mal aufgeboten und verzögert wahrscheinl. deßwegen das Hinkommen. Müßtest Du wirkl. auf ihn warten, so kriegten wir blutwenig v. Dir ab, mein Herz! ja ich zweifle obs in dem Fall für Dich der Mühe lohnte die große Reise zu machen, dahin, dahin, wo Du mit tausend offnen Armen und Millionen Sehnsucht und Freude erwartet wirst, wo man dies Blümlein je länger je lieber aber später und dauernder besitzen will. Und doch möcht ich nicht Schuld sein, Dich nicht zu haben: qui sait si nous serons demain!
 Auch wir haben v. Mary Nachricht über ihhre Heirath: der mit ihrer Verlobung gleichzeitige Tod einer Verwandten in Schottl. scheint ihre Traurigkeit veranlaßt zu haben; with all my heart I wish her happy, sweet girl! – Das Kißen der Schwestern ist angekommen und gefällt ungemein.
Heut ist O. Josephs Geburtstag und wir bringen den Abend in Charl. zu. Albertine kommt zu Mittag herein; ich habe ihr verschiedene Geschenke gemacht, unter andern meinen Schmuck v. vetro infiorato, et le bon papa s’est piquè d’honneur und hat ihr einen ächten shawl gekauft, der Paul sehr glückl. macht und ihr eben zugestellt werden soll. Paul ist trotz der großen Hitze ungemein fleißig et mérite d’être récompensé dans ses plus chères affections. Alex. kömmt in wenigen Tagen und die Badereisenden commis erst später, so daß er vor einigen Wochen v. der bedeutenden Anstrengung nicht erlöst sein wird. Er frühstückt gar nicht, und ißt Mittags um 6 hier ein paar Bißen in Eil und allein, da ich nicht so lange warten kann. Onkel ist aber contentissimo und spricht sehr hoffnungsreiche Pläne und Ideen für ihn aus. – Devrient hat Dir geschrieben, wie er mir sagte, und so wirst Du schon wißen, daß er, v. Rügen zurück kommend sein jüngstes Kind sterbend fand. Es ist aber durch einen jungen Arzt aus Hamb., Stannius, der in dem städtischen Krankenhause angestellt ist, worin Vater ein Bett für 1 Kranken aus der Fremde gestiftet (souvenir de Londres) gerettet. Die Sterblichkeit unter Kindern, an cholérine oder Brechruhr, ist ungeheuer. Die arme Wanda Czartoryska, die auf Elise Radzivils Wunsch mit der ganzen Familie nach Freienwalde gereist ist, verlor dort ihr junges Kind daran. Die Mutter Radz. schrieb, daß sie sich nun ganz als eine v. Himmel zum Unglück Auserkohrne betrachte und auf kein Gutes mehr rechne. (Elise ist näml. noch sehr, sehr krank und ist v. den Aerzten so gut als verloren gegeben.
Beckchen kömmt aus der Krautsgasse, wo sie ein Körbchen mit prächtigen Blumen und Trauben, ganz reifen! für Onkel J. gekauft; oben liegt 1 Zettel,
Du giebsts mit Scheffeln
nimms nun mit Löffeln!
Er hat uns zusammen näml. 1 Faß v. 80 Flaschen seines Horchheimers geschenkt. Cher enfant, pardonne le vide et la bêtise de ces lignes! Du wirst aber mit diesen hier vorlieb nehmen müßen; die klugen Freunde sind od. gehen fort. Steffens nach Dresden, Gans (mit Raumer) nach Italy. Varnhag. korrespondirt mit der berühmten Dorn – das giebt einst auch . – Apropos, ich habe etwas v. den gedruckten Briefen d. Arnim und Goethe will sie für seinen Bruder ins Franz. übersetzen. – Sie ist grausam verliebt, aber es ist intereßant zu lesen, alles im Frankf. Dialekt; besonders naif, natürlich, allerliebst sind die Br. v. G. s Mutter! Hingegen Zelter! der schreibt – Felix hat die B. Paßion unter mir einstudirt und ich habe ihm meinen Stuhl überlaßen – Ba ba! – adieu HerzensJunge! Gieb uns bald Manna in der Wüste! (d. h. schreib!          
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Hauman Dir zur Stunde eingehändigt haben wird) schick ich ein Niederschlagpülverchen hinterher, und erkläre Dir nur, daß die</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc><p>1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 3 Poststempel [BERLIN 5-6 / 15 8], [N 1 / 16/8], [???], Siegel abgerissen.</p><handDesc hands="1"><p>Lea Mendelssohn Bartholdy</p></handDesc><accMat><listBibl><bibl type="none"></bibl></listBibl></accMat></physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-08-15" xml:id="date_4fe8835c-1d5f-482e-a7dd-7f27d813dcb9">15. August 1834</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_e4b25d99-1c5c-426b-89d6-b281f6ac83a1">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_3ad7987d-27e3-4cbc-86f3-fc93a2a6914a"> <settlement key="STM0100596">Bellagio</settlement> <country>Italien</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_e8c9025e-94f9-4c89-9997-7a65a6db485f">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_354a36c0-8ede-4f17-af8a-aaaaaaa048fe"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"></revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_a49becee-73bc-4e3b-a797-44c3daeaa419"> <head> <address> <addrLine>Herrn Musikdirektor Felix</addrLine> <addrLine>Mendelssohn Bartholdy</addrLine> <addrLine>Wohlgeb. in</addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline">Düßeldorf</hi></addrLine> <addrLine>frei</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_6301cbb9-2ae3-4e7a-b660-834f609abb18"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_61004077-e2c0-4699-bdcc-16d0249affab">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_871f54f6-8b3d-479e-aaaf-fe8facec5f18">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin <date cert="high" when="1834-08-15" xml:id="date_c0a5d597-5ae2-49b0-a08c-7083b258617d">15 August 1834</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Damit Du nicht denken mögest, <seg type="salute">schönster Schatz!</seg> wir seien alle toll geworden (nach den Empfehlungsbriefen die H. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1e864085-a3d1-431e-8d7d-71e6f7d862dd">Hauman<name key="PSN0116980" style="hidden" type="person">Haumann, Bruder von → Théodore H.</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_00492c41-20e1-4068-b177-e5675c7a0bb7" xml:lang="de">die H. Hauman – Advokat, Bruder des Violinvirtuosen Théodore Haumann.</note> Dir zur Stunde eingehändigt haben wird) schick ich ein Niederschlagpülverchen hinterher, und erkläre Dir nur, daß die Gegenwart dieses lebhaften, muntern, lebelustigen Mannes uns fröhlich gestimmt hatte, und vor dem Abschiede in Ausgelaßenheit und Muthwille ausartete. Auf die berühmte Melodie Lau – lau – lau – <hi rend="latintype">etc</hi>. Laudon<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5328ef46-954a-41fc-a7bd-cd6befce1b3d" xml:lang="de">die berühmte Melodie Lau – lau – lau – etc. Laudon – Ein altes, volkstümliches Lied auf den Grafen Giedeon von Laudon.</note> wurde im Chor Hauman reist weg gesungen und eh er sich in die Schnellpost setzte, erschienen wir 4 Frauenzimmer<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_89ce9630-d5ff-4f68-b470-a5eda49f7082" xml:lang="de">wir 4 Frauenzimmer –  Lea Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel, Rebecka Lejeune Dirichlet und Albertine Heine.</note> ihm nach dem Mittagbrod noch in schwarzen Schleiern. Wir lachten tüchtig mit dem klugen, umgänglichen Menschen und es hat mir gut gethan, mich mal wieder so v. Herzen ausschütteln zu können. Ich hoffe, er soll Dir nicht gar zu sehr in die Queer zum <hi rend="latintype"><title xml:id="title_cbe7761d-01a7-47b2-b63d-cef9e1db3b1f">te deum<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0108975" style="hidden" type="music">Dettingen Te Deum HWV 283</name></title></hi> kommen, vielleicht stellst Du ihn bei d. 1. Violin an, einen beßern hast Du schwerl. in <placeName xml:id="placeName_bca1affa-9673-4abc-9142-22f1fd1f8751">Düß<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. Er hat <persName xml:id="persName_78901aa1-f3f7-416c-98b7-8b4ca009de62">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> gequält mit ihm zu reisen; die Hitze, die Dürre, das Schwankende der polit. Lage, hielt ihn trotz meines Zuredens zurück; und so sitzen wir, einförmiger Weise und warten bis Du, Liebling! uns Leben und Lust und Freude wieder einhauchen mögest. Gott segne Dich, <hi n="1" rend="underline">guter</hi> Sohn! Denn ohne uns gingest Du auch wohl lieber anderstwo als in unser staubiges, vertrocknetes Nest. Unser Garten <hi rend="latintype">fait pitié</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_e87847cd-c13d-484d-9049-c3a2a43f8981" xml:lang="fr ">fait pitié – frz. il me fait pitié, es tut mir leid. </note> es hat in 9 Wochen <hi n="1" rend="underline">1</hi> mal geregnet! nach dem <hi n="1" rend="underline">einen</hi> Regen war alles erfrischt, aber es ist natürlich alles wieder auf dem alten Fleck, und man muß Früchte und Gemüse, Laub und Blumen sterben sehen!</p> <p>Schon wieder muß ich Dir eine KrebsVerlobung mittheilen, o Felix! Dein <persName xml:id="persName_07dc3804-02b4-4066-a826-6685fb6d10a6">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> – – o! acht – <hi rend="latintype">hélas</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_d6bdca2a-6fa9-490a-ad5e-fd6d850af6c4" xml:lang="fr ">hélas! – frz., leider!</note> leider!! <hi rend="latintype">oimè!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_5b7d9286-c8d9-43de-bb5e-6df4a88516d2" xml:lang="fr ">oimè! – ital., weh mir!</note> for pity &amp; shame</hi>! – Der <persName xml:id="persName_81a69410-081c-40ff-aeb7-b3a48d3175ac">Vater<name key="PSN0117524" style="hidden" type="person">Marx, Samuel Moses</name></persName> verlangte, er solle seiner <persName xml:id="persName_9eaac727-2d10-49ab-b917-954fe605ade8">cousine<name key="PSN0110949" style="hidden" type="person">Eschwege, Therese</name></persName> nicht mehr den Hof machen – (<hi rend="latintype">qui eût tu Don Juan sur cette figure</hi>!)<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_608513b7-ecb4-4673-a6e5-98b480bb08f4" xml:lang="fr ">qui eût tu Don Juan sur cette figure! – frz., wer hätte Sie gerne als Don Juan zu dieser Figur?</note> und darüber ist der ganze Skandal entstanden! – <persName xml:id="persName_6b9099c3-04da-4c13-b913-ce27f909ae53">Rietz<name key="PSN0114200" style="hidden" type="person">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName> ist schon 1mal aufgeboten<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_592dcae5-d270-4128-94f5-f32f9b9d00dc" xml:lang="de">Rietz ist schon 1mal aufgeboten – bezieht sich auf die geplante Hochzeit von Julius Rietz mit der Choristin Maria Therese Kindermann, die Julius Rietz 1836 heiratete.</note> und verzögert wahrscheinl. deßwegen das Hinkommen. Müßtest Du wirkl. auf ihn warten, so kriegten wir blutwenig v. Dir ab, mein Herz! ja ich zweifle obs in dem Fall für Dich der Mühe lohnte die große Reise zu machen, <title xml:id="title_a6e72562-2987-4bd2-9fff-fd5dda47b3cc">dahin, dahin<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749–1832)</name><name key="CRT0108866" style="hidden" type="literature">Wilhelm Meisters Lehrjahre</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d4828b55-ab27-4588-ac75-cb0bda38a3cc" xml:lang="de">dahin, dahin – Reminiszenz auf die refrainartige Schlusszeile des Lieds der Mignon »Kennst Du das Land, wo die Citronen blühn« in Goethes Wilhelm Meister: »Dahin, dahin geht unser Weg.«</note> wo Du mit tausend offnen Armen und Millionen Sehnsucht und Freude erwartet wirst, wo man dies Blümlein je länger je lieber aber später und dauernder besitzen will. Und doch möcht <hi n="1" rend="underline">ich</hi> nicht Schuld sein, Dich nicht zu haben: <hi rend="latintype">qui sait si nous serons demain</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_77d041c7-c86b-4866-9964-06609940410a" xml:lang="fr ">qui sait si nous serons demain – frz., wer weiß, ob wir morgen noch da sein werden.</note><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b5135748-c21d-4d92-b5ec-9634a8162997" xml:lang="de">qui sait si nous serons demain! – Passage aus der Tragöde Athalie von Jean Racine (Une autre): »qui sait si nous serons demain?«</note></p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Auch wir haben v. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4756ea07-c824-4ecb-9292-eec44eade166">Mary<name key="PSN0109430" style="hidden" type="person">Alexander, Mary (1806-1867)</name></persName></hi> N<unclear reason="covering" resp="UW">achricht über ih</unclear>hre Heirath:<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d192f241-d111-4694-a6a7-df0acf4a81c4" xml:lang="de">Auch wir haben v. Mary Nachricht über ihre Heirath – Mary Alexander heiratete am 2. September 1834 Joshua Samuel Crompton of Sion Hill and Azerley.</note> der mit ihrer Verlobung gleichzeitige Tod einer V<unclear reason="covering" resp="UW">erwandten i</unclear>n Schottl. scheint ihre Traurigkeit veranlaßt zu haben; <hi rend="latintype">with all my heart I wish her happy, sweet girl</hi>! – Das Kißen der <persName xml:id="persName_e2a6130b-22ae-446d-bdf4-6bdbb025c5a0">Schwestern<name key="PSN0109428" style="hidden" type="person">Alexander, Anna-Joanna (1793-1859)</name><name key="PSN0109429" style="hidden" type="person">Alexander, Margaret Stewart (1791-1861)</name><name key="PSN0109430" style="hidden" type="person">Alexander, Mary (1806-1867)</name></persName> ist angekommen und gefällt ungemein.</p> <p><date cert="high" when="1834-08-15" xml:id="date_7b8f0466-b622-4836-b78c-1cde44a2fb39">Heut</date> ist O. <persName xml:id="persName_216ae44a-d6e5-4332-aef9-1bcf815b9114">Josephs<name key="PSN0113227" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name></persName> Geburtstag<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_76d637aa-b896-48b4-be7b-7f625ef95226" xml:lang="de">O. Josephs Geburtstag – Joseph Mendelssohn, der Onkel Felix Mendelssohn Bartholdys, hatte am 11. August Geburtstag. Die Datumsangabe bezieht sich auf die Geburtstagsfeier.</note> und wir bringen den Abend in <placeName xml:id="placeName_6cef71ac-b4a4-4503-9660-d728c945615e">Charl<settlement key="STM0103266" style="hidden" type="locality">Charlottenburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. zu. Albertine kommt zu Mittag herein; ich habe ihr verschiedene Geschenke gemacht, unter andern meinen Schmuck <hi rend="latintype">v. vetro infiorato,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_6476ff33-2361-487a-99c0-942a734293ae" xml:lang="it ">meinen Schmuck v. vetro infiorato – blumenverzierter Glasschmuck.</note> et le bon papa s’est piquè d’honneur<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_10e2618c-72f9-4546-9456-660789b9e46a" xml:lang="fr ">et le bon papa s’est piquè d’honneur – frz., und der gute Vater fühlte sich in seiner Ehre gekränkt.</note></hi> und hat ihr einen <hi n="1" rend="underline">ächten</hi> <hi rend="latintype">shawl</hi> gekauft, der <hi n="1" rend="underline"><persName xml:id="persName_4810fef1-f84e-489f-b44a-50ddd8869d86">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName></hi> sehr glückl. macht und ihr eben zugestellt werden soll. Paul ist trotz der großen Hitze ungemein fleißig <hi rend="latintype">et mérite d’être récompensé dans ses plus chères affections</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_95dcbd62-73bb-4a95-988d-8d8155357b18" xml:lang="fr ">et mérite d’être récompensé dans ses plus chères affections – frz., und fand seine Ehre darin, dies in seinen mehr als teuren Zuneigungen wieder wettzumachen.</note> <persName xml:id="persName_9d4c96b4-872f-4cc0-9233-44d86439231f">Alex<name key="PSN0113213" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName>. kömmt in wenigen Tagen und die Badereisenden <hi rend="latintype">commis</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_31dbdd83-5aa6-4700-b3cc-dc3c442fd21a" xml:lang="fr ">commis – frz., Angestellten (im Bankhaus Mendelssohn &amp; Co.).</note> erst später, so daß er vor einigen Wochen v. der bedeutenden Anstrengung nicht erlöst sein wird. Er frühstückt gar nicht, und ißt Mittags um 6 hier ein paar Bißen in Eil und allein, da ich nicht so lange warten kann. <persName xml:id="persName_82615adc-996f-4dd5-85cf-49e533218f64">Onkel<name key="PSN0113227" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name></persName> ist aber <hi rend="latintype">contentissimo</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_9eb7fd5f-8793-439e-8e5a-6b57f73c9e54" xml:lang="it ">contentissimo – ital., höchst zufrieden.</note> und spricht sehr hoffnungsreiche Pläne und Ideen für ihn aus. – <persName xml:id="persName_cfa5daf3-812e-4309-948e-1fb2249a1f04">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden" type="person">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName> hat Dir <title xml:id="title_2200b620-4721-4c9a-8dcb-70e6ee6c85a2">geschrieben <name key="PSN0110637" style="hidden" type="author">Devrient, Philipp Eduard (1801–1877)</name> <name key="gb-1834-08-12-01" style="hidden" type="letter">Eduard Devrient an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 12. August 1834</name> </title>, wie er mir sagte, und so wirst Du schon wißen, daß er, v. Rügen zurück kommend sein jüngstes Kind sterbend fand. Es ist aber durch einen jungen Arzt aus <placeName xml:id="placeName_1202d63c-94e0-4575-a7ee-bc260dcb76e6">Hamb<settlement key="STM0100127" style="hidden" type="locality">Hamburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>., <persName xml:id="persName_97f33b79-c7d7-4a56-83a5-292dfd13b215">Stannius<name key="PSN0118336" style="hidden" type="person">Stannius, Hermann Friedrich (1808-1883)</name></persName>, der in dem städtischen Krankenhause angestellt ist, worin <persName xml:id="persName_b1370210-0942-42ea-af7c-ce92ec109252">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> ein Bett für 1 Kranken aus der Fremde gestiftet (<hi rend="latintype">souvenir de Londres</hi>)<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_bfb221ce-c11b-4776-b723-549b35bb3504" xml:lang="fr ">souvenir de Londres – frz., Andenken an London.</note> gerettet. Die Sterblichkeit unter Kindern, an <hi rend="latintype">cholérine</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_56497e3f-f34b-4c61-8ad8-d0a7a264df63" xml:lang="fr ">cholérine – frz., Cholera.</note> oder Brechruhr, ist ungeheuer. Die arme <persName xml:id="persName_abfca4ca-6f68-4e6b-a88a-2f744bf1a91e">Wanda Czartoryska<name key="PSN0116467" style="hidden" type="person">Czartoryski, (Auguste Luise Wilhelmine) Wanda (1813-1845)</name></persName>, die auf <persName xml:id="persName_0977875f-35e4-41f2-aa04-c8f315b5b710">Elise Radzivils<name key="PSN0114056" style="hidden" type="person">Radziwill (Radziwiłł), Friederike Luise Marthe Elisabeth (Elisa) Prinzessin (1803-1834)</name></persName> Wunsch mit der ganzen Familie nach <placeName xml:id="placeName_0a197f63-3db5-47b8-81a4-4e2152133723">Freienwalde<settlement key="STM0103302" style="hidden" type="locality">Freienwalde</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gereist ist, verlor dort ihr junges Kind daran. Die Mutter Radz. schrieb, daß sie sich nun ganz als eine v. Himmel zum Unglück Auserkohrne betrachte und auf <hi n="1" rend="underline">kein</hi> Gutes mehr rechne. (Elise ist näml. noch sehr, sehr krank und ist v. den Aerzten so gut als verloren gegeben.</p> <p><persName xml:id="persName_8c34c910-847d-4e0c-9c53-2ceb07ed0495">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> kömmt aus der <hi n="1" rend="underline">Krauts</hi>gasse, wo sie ein Körbchen mit prächtigen Blumen und <hi n="1" rend="underline">Trauben</hi>, ganz reifen! für <persName xml:id="persName_ee2e3f09-6563-4ab8-b4ed-3c9ea09d94b9">Onkel J.<name key="PSN0113227" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name></persName> gekauft; oben liegt 1 Zettel,</p> <p>Du giebsts mit Scheffeln</p> <p>nimms nun mit Löffeln!</p> <p>Er hat uns zusammen näml. 1 Faß v. 80 Flaschen seines <placeName xml:id="placeName_0e034295-613e-4bb6-9aa1-e1ba7fbd1e9c">Horchheimers<settlement key="STM0100149" style="hidden" type="locality">Horchheim</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> geschenkt. <hi rend="latintype">Cher enfant, pardonne le vide et la bêtise de ces lignes</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_a0190a1f-fa05-4625-b9f8-0d94232e403e" xml:lang="fr ">Cher enfant, pardonne le vide et la bêtise de ces lignes! – frz., Liebes Kind, verzeih die Flüchtigkeit und die Dummheit dieser Zeilen!</note> Du wirst aber mit diesen <add place="above">hier<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> vorlieb nehmen müßen; die klugen Freunde sind od. gehen fort. <persName xml:id="persName_6c02b708-4aba-4668-8bab-84bf13d2c7c8">Steffens<name key="PSN0115075" style="hidden" type="person">Steffens, Familie von → Henrik S.</name></persName> nach <placeName xml:id="placeName_3f47dad0-6712-4b32-ab6e-59e4ea4aef54">Dresden<settlement key="STM0100142" style="hidden" type="locality">Dresden</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, <persName xml:id="persName_bfb91314-c7ea-4c64-8f79-c0701621b0b5">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> (mit <persName xml:id="persName_6042ac75-78e0-4508-8d3d-08acbe5547a1">Raumer<name key="PSN0114083" style="hidden" type="person">Raumer, Friedrich Ludwig Georg von (1781-1873)</name></persName>) nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_2d813497-1edc-4557-89dc-d35a7d671045">Italy<settlement key="STM0104792" style="hidden" type="area">Italien</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName></hi>. <persName xml:id="persName_cf369662-b61c-46b0-a73a-aae20dd1fdf3">Varnhag<name key="PSN0115453" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)</name></persName>. korrespondirt mit der berühmten <hi n="1" rend="underline"><persName xml:id="persName_44c69d44-373b-4fad-8870-6291fe5ad4d3">Dorn<name key="PSN0116555" style="hidden" type="person">Dorn, Adele</name></persName></hi> – das giebt einst auch <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap>. – <hi rend="latintype">Apropos</hi>, ich habe etwas v. den gedruckten<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> <title xml:id="title_6c47cc8c-d3e6-44e3-b3c4-e37626c9a130">Briefen d. Arnim und Goethe<name key="PSN0109532" style="hidden" type="author">Arnim, Elisabeth (Bettina, Bettine) Catharina Ludovica Magdalena von (1785–1859)</name><name key="CRT0107647" style="hidden" type="literature">Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde. Seinem Denkmal</name></title> <gap quantity="4" reason="paper_destruction" unit="words"></gap> will sie für seinen Bruder ins Franz. übersetzen. – <persName xml:id="persName_1cd0287d-d7f1-4ebf-afa3-92d536570d4d">Sie<name key="PSN0109532" style="hidden" type="person">Arnim, Elisabeth (Bettina, Bettine) Catharina Ludovica Magdalena von (1785-1859)</name></persName> ist grausam verliebt, aber es ist intereßant zu lesen, alles im <placeName xml:id="placeName_8db6c803-7760-40d0-9c36-8b0c104aa889">Frankf<settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. Dialekt; besonders <hi rend="latintype">naif</hi>, natürlich, allerliebst sind die Br. v. <persName xml:id="persName_d9cf7ad2-def3-4044-ba06-29ae02476227">G.s Mutter<name key="PSN0111421" style="hidden" type="person">Goethe, Catherina Elisabeth (1731-1808)</name></persName>! Hingegen <title xml:id="title_b6d23d67-b58e-4a00-941a-a5d2aca7f9bf">Zelter! der schreibt<name key="PSN0114188" style="hidden" type="author">Riemer, Friedrich Wilhelm (1774–1845)</name><name key="CRT0110463" style="hidden" type="literature">Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832 (Herausgabe)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1832a56b-a832-47b1-bd2d-e144ba867884" xml:lang="de">Zelter! der schreibt – Anspielung auf den Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter und die Wiederaufführung der Matthäus-Passion BWV 244 von Johann Sebastian Bach durch Felix Mendelssohn Bartholdy im Jahr 1829.</note> – Felix hat die <title xml:id="title_509a2f77-c71a-4b16-957b-c48bc8037a3b">B. Paßion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name></title> <hi n="1" rend="underline">unter mir</hi> einstudirt und ich habe ihm meinen Stuhl überlaßen – Ba ba! – <seg type="closer"><hi rend="latintype">adieu</hi> HerzensJunge! Gieb uns bald Manna in der Wüste!<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e598c6a7-4150-494e-8384-d5c8be5c2b6e" xml:lang="de">Manna in der Wüste – Anspielung auf 2. Mose 16-18. Beim Auszug des Volkes Israel aus Ägypten schickte Gott das Himmelsbrot Manna zur Speisung der Vertriebenen in die Wüste.</note> (d. h. schreib!</seg> </p> </div> </body> </text></TEI>