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gb-1834-08-08-02

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Julius Rietz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Berlin, 8. August 1834 In doppelter Hinsicht überraschend war mir Ihr letztes Schreiben vom 2t d. M. Einmal der Sache selbst willen, die da verlangt, ich soll die Reise nach Düsseldorf in 8 Tagen antreten, die in 3 Wochen Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Berlin; Düsseldorf, 2. August 1834 Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Berlin; Düsseldorf, 13. August 1834 Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 29/242. Autograph Julius Rietz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 8. August 1834 In doppelter Hinsicht überraschend war mir Ihr letztes Schreiben vom 2t d. M. Einmal der Sache selbst willen, die da verlangt, ich soll die Reise nach Düsseldorf in 8 Tagen antreten, die in 3 Wochen

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse.

Julius Rietz

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

8. August 1834 Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)counter-resetRietz, August Wilhelm Julius (1812–1877) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland deutsch
Herrn Herrn Felix Mendelssohn Bartholdy. Wohlgeb.
Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877) Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877) Mein sehr geehrter Freund.

In doppelter Hinsicht überraschend war mir Ihr letztes Schreiben <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1834-08-02-03" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Berlin; Düsseldorf, 2. August 1834</name> vom 2t d. M. Einmal der Sache selbst willen, die da verlangt, ich soll die Reise nach DüsseldorfDüsseldorfDeutschland in 8 Tagen antreten, die in 3 Wochen zu unternehmen ich entschlossen war, zu welcher Zeit auch alle meine Vorbereitungen bestimmt waren; fürs zweite aber muß ich glauben, daß Ihre ausgesprochene Meinung, ich wollte schon Ende August in Düsseldorf eintreffen, auf einen Irrthum beruht, der mich um so mehr wunder nimmt, als ich mich, so viel ich mich entsinnen kann, ziemlich bestimmt in meinem letzten Schreiben <name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</name> <name key="gb-1834-08-01-01" style="hidden" type="letter">Julius Rietz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, zwischen dem 7. Juni und 2. August 1834</name> über meine Abreise und meine Ankunft ausgesprochen habe. Ich hatte früher die Absicht Ende August von hier abzureisen; ich war aber genöthigt, diesen Entschluß zu modificiren, wenn ich nicht durch denselben wesentliche Nachtheile für meine jetzige Lage erzwecken wollte. Deshalb bestimmte ich die Abreise auf den 2t September; wollte dann die Reise über MainzMainzDeutschland, OffenbachOffenbachDeutschland etc. den Rhein hinunter machen, um am 15t in Düsseldorf eintreffen. So wäre es mir bequem gewesen, so hätte ich hier alle meine Angelegenheiten /: deren nicht wenige und von geringer Art sind :/ vollständigst in Ordnung gebracht, und wäre zugleich dem Wunsche des Düsseldorfer ComitésStadttheaterDüsseldorfDeutschland durchaus nachgekommen, der sich in dem Ihnen bekannten Briefedem Ihnen bekannten Briefe – Dieser von Julius Rietz zitierte Brief des Komitees des Stadttheaters Düsseldorf an Felix Mendelssohn Bartholdy nicht bekannt. wörtlich so ausgesprochen hat:

wir ersuchen Sie daher, sich bis zum gedachten Tage hier einfinden zu wollen /: 5. October) wo möglich noch einige Zeit früher, damit Sie sich mit den hiesigen Verhältnissen noch vor Antretung Ihrer Stelle ganz vertraut machen können.

Vierzehn Tage wären gewiß dazu hinreichend gewesen, da Sie mich mit ebendenselben Verhältnissen in zwei Tagen bekannt machen wollten, wenn ich am 20t in DüsseldorfDüsseldorfDeutschland wäre, und Sie am 22t schon von dort abgingen. Daß Sie nach BerlinBerlinDeutschland kommen wollten, ist mir schon vor einiger Zeit bekannt gewesen; daß Sie so zeitig aber Düsseldorf verlassen wollten, und in dieser wichtigen Periode, wäre mir nicht im Traume eingefallen, zumal ich hörte, daß der Hauptzweck Ihrer Reise, (mit), die AusstellungKöniglich Preußische Akademie der KünsteBerlinDeutschland wäre, die aber doch erst am 15t September beginnt.die Ausstellung … die aber doch erst am 15t September beginnt – 28. Kunstausstellung der Königlich Preußischen Akademie der Künste ab dem 14. September 1834. Ich habe wohl mit einiger Unruhe daran gedacht, daß wir uns am Ende nicht bei meiner Ankunft in Düsseldorfer treffen möchten, und sehe die Gründe die Sie mir anführen, und die es auch meinerseits wenigstens wünschenswerth machten, durch Sie eingeführt zu werden, vollkommen ein, sehe in Ihrem Vorschlage nur wieder Ihre außerordentliche Freundschaft und den Wunsch, mich in Düsseldorfer recht sehr zu befestigen und mein Ansehen zu befördern, und würde auch diesen Wunsch wie einen Befehl ansehen, da ich mich befleissige jeden Ihrer Wünsche nach besten Kräften zu erfüllen – wie es hoffentlich die Zukunft lehren soll – – aber diesmal bin ich unbedingt nicht im Stande, Ihrem Verlangen nachkommen, gewiß, in mancher Beziehung, zu meinem großen Nachtheile. Die Gründe warum? werden Ihnen zeitig genug bekannt werden, und ich kann Ihnen im voraus die Versicherung geben, daß sie nicht von der Art sind, um, selbst nicht wenn ich es wollte, beliebig verändert zu werden. Ich kann unmöglich vor dem 2t September Berlin verlassen; wenn ich ein übriges thue, so will ich es mit dem 31t August abmachen; ich bin dann am 4ten September in Düsseldorf, und opfere so meine Reise auf, die ich indeß vielleicht, wie Sie |2| mir Hoffnung machen, im Laufe des Septembers machen könnte. Sie wäre ja auch von Düsseldorf aus in 6 Tagen, höchstens, ausführbar. Ich weiß nun nicht, welchen Plan zu Ihrer Reise Sie verfolgen; ob Sie direct nach Berlin kommen, oder nicht etc. Genug könnte ich mich nicht der schwärmerischen Hoffnung hingeben, Ihre Reise bis zum 5t September verzögert zu sehen; es macht eine Differenz von 14 Tagen, die für Sie /: ich kann es nicht beurtheilen, aber ich kann es mir nicht denken :/ von nicht allzu großem Nachtheile sein wird. Bedenken Sie auch das. Sie befinden sich in einer Lage, in einem Verhältniss, das Ihnen erlaubt, Ihre Angehörigen fast zu jeder Zeit, wo es einer oder der andere Theil wünscht, sehen zu können. Dies Glück theilen Sie aber nur mit sehr wenigen. Zu diesen wenigen gehöre ich, wie Sie, der Sie unsere Verhältnisse wohl genau genug kennen, werden, wissen und einsehen, nun nicht.Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877) Ich verlasse hier meine alte 65jährige MutterRietz, Johanna Christina (1769-1847); die ich, krank und schwächlich, von Leiden und tausendfachem Gram niedergedrückt, schwerlich mehr wiedersehen möchte, oder der Himmel müßte mich ganz vorzugsweise begünstigen. Von den 3 Wochen, die ich noch hier zu bleiben gedenke, reiht sie, wie von einer Schnur, jeden einzelnen Tag ab, und geht mit Jammern und Klagen, daß von 14 Kindern, die sie geboren, ihr nicht eines mehr übrig bleibt, jedem neuen Tage entgegen. Ich kann ihr unmöglich auch noch das anthun, die kurze Frist, um 1 drittel derselben zu verringern. Ich kann es nicht, und Sie, liebster Felix, grade Sie, werden mich deswegen nicht tadeln. Mutter hat zuviel verloren; wer weiß es besser, als wir beide, was sie Sie verloren hat? Und dennoch, ich muß es sagen, erträgt sie diesen letzten Verlust mit einer Art Heroismus, indem sie überzeugt ist, daß ich meinem Glücke entgegen gehe. Also lassen Sie mich, bei meinem ersten Entschluss, und darf ich so kühn sein, es von Ihnen zu erbitten, so verweilen Sie noch die kurze Zeit, bis zu meiner Ankunft in Düsseldorf. Bleiben Sie dafür ein Paar Tage länger in Berlin, und sein Sie überzeugt, daß ich alle Mühe, allen Fleiß, alle Anstrengung, die mir zu Gebot stehen, verwenden will, um die Lücke auszufüllen, die vielleicht dadurch entstehen möchte, daß Sie in den ersten Tagen des Oktobers Ihre individuelle Thätigkeit dem InstituteRietz, August Wilhelm Julius (1812–1877) entziehen müssen. Was Sie mir vom Character der Rheinländer berichten, entspricht ganz den Referaten anderer Personen. Indeß, wer ein Jahr im Königsstädter TheaterKönigsstädtisches TheaterBerlinDeutschland zu Berlin war, hat Behutsamkeit gelernt. Ich werde jedem mit der höchsten Achtung begegnen, wie es sich von selbst versteht, und denke so mich am ersten mit Ihnen zu vertragen. Im übrigen müssen sie Ihre Schuldigkeit thun, und jede freundliche Erinnerung, sollte diese verletzt werden, kann doch unmöglich als eine Beleidigung angesehen werden. Genug, sollten Sie mir auf diesen Brief nicht antworten, so sehe ich dies als ein günstiges Zeichen, als die Erfüllung meines Wunsches an, und wir sehen uns noch in Düsseldorf. Geht die Sache aber, trotzdem, daß ich überzeugt bin, Sie selbst werden alles Ihnen zu Gebot stehende anwenden, nicht zu machen, so melden Sie mir gefälligst dies, durch ein Paar Zeilen; da es alsdann gleich bleibt, ob ich am 4t oder 15t Sept: in Düsseldorf bin, und so meine Reise über Frankfurt etc. machen würde. Aber ich hoffe ça ira.ça ira – frz., es wird gehen.

Ihr freundliches Anerbieten, bei Ihnen in der ersten Zeit zu wohnen, nehme ich natürlich mit dem größten Danke, sollte es sich mit der sonstigen Hauseinrichtung vertragen, an. Natürlich aber müssen Sie dann noch bei meiner An|3|kunft in Düsseldorf sein.

Nun zu Ihren Aufträgen. Raimunds Stücke müssen von ihm selbst bezogen werden; Sie werden sich daher an ihn mit der Adresse wenden müssen: Herrn Ferdinand RaimundRaimund (eigtl. Raimann), Ferdinand Jakob (1790-1836) Regisseur des Leopoldstädter TheatersLeopoldstädter TheaterWienÖsterreich in WienWienÖsterreich; zu erfragen bei Herrn Ad: BäuerleBäuerle, Adolf (eigtl. Johann Andreas) (Pseud.: Otto Hörn, J. H. Fels) (1786-1859) Redakteur der Theaterzeitung;Herrn Ad: Bäuerle Redakteur der Theaterzeitung – Adolf Bäuerle, Redakteur der Wiener Allgemeinen Theater-Zeitung. auf der Jägerzeile. Zu seinen besten Stücken rechne ich: 1, Den Diamant des Geisterkönigs<name key="PSN0114066" style="hidden" type="author">Raimund (eigtl. Raimann), Ferdinand Jakob (1790–1836)</name><name key="CRT0110412" style="hidden" type="dramatic_work">Der Diamant des Geisterkönigs</name> 2, den Alpenkönig und Menschenfeind<name key="PSN0114066" style="hidden" type="author">Raimund (eigtl. Raimann), Ferdinand Jakob (1790–1836)</name><name key="CRT0112382" style="hidden" type="dramatic_work">Der Alpenkönig und der Menschenfeind</name> und 3, die gefesselte Fantasie<name key="PSN0114066" style="hidden" type="author">Raimund (eigtl. Raimann), Ferdinand Jakob (1790–1836)</name><name key="CRT0112383" style="hidden" type="dramatic_work">Die gefesselte Phantasie</name>. Diese 3 haben auch ihren Gang durch alle größeren deutschen Bühnen gemacht, und sind meinem Gefühl nach Meisterstücke in ihrer Art. Kostenaufwand ist mit allen WienerWienÖsterreich Zauberpossen verknüpft; jedoch muß man es verstehn die Comparserie etc. so ökonomisch wie möglich einzurichten. Vom Königsstädter Theater hat Raimund für jedes seiner Stücke: Buch und Partitur 90 fl C. M: also nach unserm Gelde 33 rt 8 sg cour: genommen. Indeß, wie ich Raimund kennen gelernt habe, so ist er ein Mann, dem ein ausgebreiteter Ruf mehr werth ist, als große Schätze; und ich zweifle nicht, daß wenn man ihm sagt, daß die Düsseldorfer Bühne erst im Entstehen ist, und besonders ihm verspricht, daß alles nach seiner Vorschrift einstudirt werden soll /: denn ein verändertes Wort kann ihn toll machen, was er zwar ohnedieß schon in nicht geringem Grade ist :/ er die Stücke um ein bedeutendes unter jenem Preise verkaufen wird. Zum Diamant des Geisterkönigs gehört übrigens ein Personal von mindestens 30 Personen, unter denen 2 tüchtige Komiker sein müssen. Sonst ist grade diese Posse reizend und voller Fantasie.

MarschnerMarschner, Heinrich August (1795-1861) verkauft seine Partituren selbst; und auch an ihn muß man sich direct wenden. In dieser Beziehung wollte ich Ihnen nun rathen, vorläufig nur den Hans Heiling<name key="PSN0113090" style="hidden" type="author">Marschner, Heinrich August (1795–1861)</name><name key="CRT0109891" style="hidden" type="music">Hans Heiling op. 80</name> und höchstens den Vampyr<name key="PSN0112873" style="hidden" type="author">Lindpaintner, Peter Joseph (seit 1844) von (1791–1856)</name><name key="CRT0112384" style="hidden" type="music">Der Vampyr</name> anzukaufen; sie sind für die Ausführung am leichtesten und hauptsächlich sind sie die populärsten seiner Opern. Der Templer<name key="PSN0113090" style="hidden" type="author">Marschner, Heinrich August (1795–1861)</name><name key="CRT0109894" style="hidden" type="music">Der Templer und die Jüdin op. 60</name> erfordert einen zu allgewaltigen Chor, indem sich durch die Sachsen, Normannen und YeomenYeomen – Yeoman (Pl. yeomen) ist ein in verschiedenen Bedeutungen gebrauchter Begriff aus dem englischen Ständewesen des Mittelalters und der frühen Neuzeit, der im Allgemeinen die Freibauern (Freisassen) bezeichnete. die Chorpartheien bilden, von denen jede doch wenigstens aus 8 Individuen /: 4 TenTen – Tenören. und 4 Bässe :/ bestehen muß. Auch MarschnerMarschner, Heinrich August (1795-1861) läßt sich im Preise sehr handeln. Für 50-60 Thaler kriegt jede secondäre Bühne seine Opern. Richten Sie sich also etwas darnach.

Was die Copiatur der mir bezeichneten Opern: Ochsenmenuett<name key="PSN0111789" style="hidden" type="author">Haydn, Franz Joseph (1732–1809)</name><name key="CRT0109076" style="hidden" type="music">Ochsen-Menuett Hob. IX : 27</name>, Titus<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110085" style="hidden" type="music">La clemenza di Tito KV 621</name>, Italiänerin<name key="PSN0114299" style="hidden" type="author">Rossini, Gioachino Antonio (1792–1868)</name><name key="CRT0110581" style="hidden" type="music">L’italiana in Algeri</name>, Straniera<name key="PSN0109794" style="hidden" type="author">Bellini, Vincenzo Salvatore Carmelo Francesco (1801–1835)</name><name key="CRT0108120" style="hidden" type="music">La straniera</name> und der Capuleti<name key="PSN0109794" style="hidden" type="author">Bellini, Vincenzo Salvatore Carmelo Francesco (1801–1835)</name><name key="CRT0108115" style="hidden" type="music">I Capuleti e i Montecchi</name> betrifft, so theile ich Ihnen hierüber folgendes mit: wie Sie wissen sind erstlich alle BerlinerBerlinDeutschland Copisten unsinnig faul, dafür aber auch über alle Maßen theuer. Ich glaube Ihnen bestimmt versichern zu können, daß Sie die genannten 5 Opern nicht für den Preis von 100 rt hier copirt kriegen. Im Übrigen sind beide Theaterbeide Theater – das Königsstädtische Theater und das Königliche Opernhaus in Berlin. im Verleihen von Partituren verflucht zähe, und man muß viel Maschinen in Bewegung setzen, ehe man etwas erlangt. Deshalb ist mein Rath folgender: Ich weiß, daß das Breslauer TheaterStadttheaterBreslauDeutschland seine sämmtlichen Partituren und Stimmen aus MainzMainzDeutschland kommen läßt, wo sie für ein Spottgeld besorgt werden. Ich dächte nun auch, Sie wendeten sich nach Mainz direct, oder warteten bis ich nach Düsseldorf komme, um auch diese Angelegenheiten besorgen zu können. Die Mainzer besitzen alle diese Opern, und sind darin sehr willig sie andern mitzutheilen. Bis September ist auch noch der Theaterdirector WolffWolff, Theaterdirektor daselbst, mit dem ich in sehr genauen Verhältnissen stehe. Das wäre also leicht zu machen. Indeß habe ich auch hier öfter gesehen, daß man sich Opern, Partituren und Stimmen, von Bühnen |4| naheliegender Städte ausgeliehen hatte; dieselben aus dem geliehenen Exemplar einstudirte, ein oder zweimal aufführte, und mittlerweile copiren ließ. Auch das könnten Sie ja in Anwendung bringen; man reicht sich gern gegenseitig die Hände.

Meine Musikalien nehme ich bis auf die letzte Note mit. Auch Buch und Partitur von Fidelio<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108010" style="hidden" type="music">Fidelio op. 72</name> werden eingepackt; Sie brauchen sich also dieser Oper wegen, sollte Düsseldorf dieselbe noch nicht besitzen, nicht zu sorgen. Auch andere Sachen, die wir leicht fürs Theater verwenden können habe ich mir besorgt z. B. die Webersche Musik zu <hi rend="latintype">Turandot</hi><name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0112385" style="hidden" type="music">Musik zu »Turandot« von Friedrich Schiller op. 37 (WeV F.1)</name>, dessen Jubelouvertüre<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111248" style="hidden" type="music">Jubel-Ouvertüre E-Dur, op. 59 (WeV M. 6)</name> etc. etc. Freilich habe ich nur die Partituren /: die ich mir aus den Stimmen selbst alle gemacht habe :/ indeß die Stimmen sind ja leicht ausgeschrieben.

Nun wüßte ich weiter nichts mehr zu berichten, und schließe also mit der nochmaligen dringenden Bitte, meinen Wunsch, sollte es nur irgend wie sich machen lassen, zu erfüllen. Vierzehn kurze Tage und Sie haben mir eine Gefälligkeit erwiesen, deren Nutzen nicht zu übersehen ist, verglichen mit der Unannehmlichkeit, die Sie sich vielleicht durch diese Verzögerung bereiten. Ich vertraue ganz Ihrem Wohlwollen und Ihrer Freundschaft für Ihren ganz ergebensten

Julius Rietz. Berlin den 8t August 1834.
Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877) Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)

P S.

Die Ochsenmenuett<name key="PSN0111789" style="hidden" type="author">Haydn, Franz Joseph (1732–1809)</name><name key="CRT0109076" style="hidden" type="music">Ochsen-Menuett Hob. IX : 27</name> ist früher in CölnKölnDeutschland schon aufgeführt worden. Sollten Sie sie nicht von da aus beziehen können? Der Director MühlingMühling, Julius (eigtl. Jüdel Markus Jüdel) (1793-1874) soll ja ein gefälliger Mann sein.

Für Herrn SchirmerSchirmer, Johann Wilhelm (1807-1863) wird sich ja wohl Zeit finden!Für Herrn Schirmer wird sich ja wohl Zeit finden – siehe Brief fmb-1834-08-02-03 (Brief Nr. 981) Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Berlin, Düsseldorf, 2. August 1834, Z. 24: »Schirmer der dicke läßt Sie nochmals beschwören Zeit übrig zu behalten, um ihm Cellostunde zu geben.«

            Mein sehr geehrter Freund.
In doppelter Hinsicht überraschend war mir Ihr letztes Schreiben vom 2t d. M. Einmal der Sache selbst willen, die da verlangt, ich soll die Reise nach Düsseldorf in 8 Tagen antreten, die in 3 Wochen zu unternehmen ich entschlossen war, zu welcher Zeit auch alle meine Vorbereitungen bestimmt waren; fürs zweite aber muß ich glauben, daß Ihre ausgesprochene Meinung, ich wollte schon Ende August in Düsseldorf eintreffen, auf einen Irrthum beruht, der mich um so mehr wunder nimmt, als ich mich, so viel ich mich entsinnen kann, ziemlich bestimmt in meinem letzten Schreiben über meine Abreise und meine Ankunft ausgesprochen habe. Ich hatte früher die Absicht Ende August von hier abzureisen; ich war aber genöthigt, diesen Entschluß zu modificiren, wenn ich nicht durch denselben wesentliche Nachtheile für meine jetzige Lage erzwecken wollte. Deshalb bestimmte ich die Abreise auf den 2t September; wollte dann die Reise über Mainz, Offenbach etc. den Rhein hinunter machen, um am 15t in Düsseldorf eintreffen. So wäre es mir bequem gewesen, so hätte ich hier alle meine Angelegenheiten /: deren nicht wenige und von geringer Art sind :/ vollständigst in Ordnung gebracht, und wäre zugleich dem Wunsche des Düsseldorfer Comités durchaus nachgekommen, der sich in dem Ihnen bekannten Briefe wörtlich so ausgesprochen hat:
wir ersuchen Sie daher, sich bis zum gedachten Tage hier einfinden zu wollen /: 5. October) wo möglich noch einige Zeit früher, damit Sie sich mit den hiesigen Verhältnissen noch vor Antretung Ihrer Stelle ganz vertraut machen können.
Vierzehn Tage wären gewiß dazu hinreichend gewesen, da Sie mich mit ebendenselben Verhältnissen in zwei Tagen bekannt machen wollten, wenn ich am 20t in Düsseldorf wäre, und Sie am 22t schon von dort abgingen. Daß Sie nach Berlin kommen wollten, ist mir schon vor einiger Zeit bekannt gewesen; daß Sie so zeitig aber Düsseldorf verlassen wollten, und in dieser wichtigen Periode, wäre mir nicht im Traume eingefallen, zumal ich hörte, daß der Hauptzweck Ihrer Reise, (mit), die Ausstellung wäre, die aber doch erst am 15t September beginnt. Ich habe wohl mit einiger Unruhe daran gedacht, daß wir uns am Ende nicht bei meiner Ankunft in Düsseldorfer treffen möchten, und sehe die Gründe die Sie mir anführen, und die es auch meinerseits wenigstens wünschenswerth machten, durch Sie eingeführt zu werden, vollkommen ein, sehe in Ihrem Vorschlage nur wieder Ihre außerordentliche Freundschaft und den Wunsch, mich in Düsseldorfer recht sehr zu befestigen und mein Ansehen zu befördern, und würde auch diesen Wunsch wie einen Befehl ansehen, da ich mich befleissige jeden Ihrer Wünsche nach besten Kräften zu erfüllen – wie es hoffentlich die Zukunft lehren soll – – aber diesmal bin ich unbedingt nicht im Stande, Ihrem Verlangen nachkommen, gewiß, in mancher Beziehung, zu meinem großen Nachtheile. Die Gründe warum? werden Ihnen zeitig genug bekannt werden, und ich kann Ihnen im voraus die Versicherung geben, daß sie nicht von der Art sind, um, selbst nicht wenn ich es wollte, beliebig verändert zu werden. Ich kann unmöglich vor dem 2t September Berlin verlassen; wenn ich ein übriges thue, so will ich es mit dem 31t August abmachen; ich bin dann am 4ten September in Düsseldorf, und opfere so meine Reise auf, die ich indeß vielleicht, wie Sie mir Hoffnung machen, im Laufe des Septembers machen könnte. Sie wäre ja auch von Düsseldorf aus in 6 Tagen, höchstens, ausführbar. Ich weiß nun nicht, welchen Plan zu Ihrer Reise Sie verfolgen; ob Sie direct nach Berlin kommen, oder nicht etc. Genug könnte ich mich nicht der schwärmerischen Hoffnung hingeben, Ihre Reise bis zum 5t September verzögert zu sehen; es macht eine Differenz von 14 Tagen, die für Sie /: ich kann es nicht beurtheilen, aber ich kann es mir nicht denken :/ von nicht allzu großem Nachtheile sein wird. Bedenken Sie auch das. Sie befinden sich in einer Lage, in einem Verhältniss, das Ihnen erlaubt, Ihre Angehörigen fast zu jeder Zeit, wo es einer oder der andere Theil wünscht, sehen zu können. Dies Glück theilen Sie aber nur mit sehr wenigen. Zu diesen wenigen gehöre ich, wie Sie, der Sie unsere Verhältnisse wohl genau genug kennen, werden, wissen und einsehen, nun nicht. Ich verlasse hier meine alte 65jährige Mutter; die ich, krank und schwächlich, von Leiden und tausendfachem Gram niedergedrückt, schwerlich mehr wiedersehen möchte, oder der Himmel müßte mich ganz vorzugsweise begünstigen. Von den 3 Wochen, die ich noch hier zu bleiben gedenke, reiht sie, wie von einer Schnur, jeden einzelnen Tag ab, und geht mit Jammern und Klagen, daß von 14 Kindern, die sie geboren, ihr nicht eines mehr übrig bleibt, jedem neuen Tage entgegen. Ich kann ihr unmöglich auch noch das anthun, die kurze Frist, um 1 drittel derselben zu verringern. Ich kann es nicht, und Sie, liebster Felix, grade Sie, werden mich deswegen nicht tadeln. Mutter hat zuviel verloren; wer weiß es besser, als wir beide, was Sie verloren hat? Und dennoch, ich muß es sagen, erträgt sie diesen letzten Verlust mit einer Art Heroismus, indem sie überzeugt ist, daß ich meinem Glücke entgegen gehe. Also lassen Sie mich, bei meinem ersten Entschluss, und darf ich so kühn sein, es von Ihnen zu erbitten, so verweilen Sie noch die kurze Zeit, bis zu meiner Ankunft in Düsseldorf. Bleiben Sie dafür ein Paar Tage länger in Berlin, und sein Sie überzeugt, daß ich alle Mühe, allen Fleiß, alle Anstrengung, die mir zu Gebot stehen, verwenden will, um die Lücke auszufüllen, die vielleicht dadurch entstehen möchte, daß Sie in den ersten Tagen des Oktobers Ihre individuelle Thätigkeit dem Institute entziehen müssen. Was Sie mir vom Character der Rheinländer berichten, entspricht ganz den Referaten anderer Personen. Indeß, wer ein Jahr im Königsstädter Theater zu Berlin war, hat Behutsamkeit gelernt. Ich werde jedem mit der höchsten Achtung begegnen, wie es sich von selbst versteht, und denke so mich am ersten mit Ihnen zu vertragen. Im übrigen müssen sie Ihre Schuldigkeit thun, und jede freundliche Erinnerung, sollte diese verletzt werden, kann doch unmöglich als eine Beleidigung angesehen werden. Genug, sollten Sie mir auf diesen Brief nicht antworten, so sehe ich dies als ein günstiges Zeichen, als die Erfüllung meines Wunsches an, und wir sehen uns noch in Düsseldorf. Geht die Sache aber, trotzdem, daß ich überzeugt bin, Sie selbst werden alles Ihnen zu Gebot stehende anwenden, nicht zu machen, so melden Sie mir gefälligst dies, durch ein Paar Zeilen; da es alsdann gleich bleibt, ob ich am 4t oder 15t Sept: in Düsseldorf bin, und so meine Reise über Frankfurt etc. machen würde. Aber ich hoffe ça ira.
Ihr freundliches Anerbieten, bei Ihnen in der ersten Zeit zu wohnen, nehme ich natürlich mit dem größten Danke, sollte es sich mit der sonstigen Hauseinrichtung vertragen, an. Natürlich aber müssen Sie dann noch bei meiner Ankunft in Düsseldorf sein.
Nun zu Ihren Aufträgen. Raimunds Stücke müssen von ihm selbst bezogen werden; Sie werden sich daher an ihn mit der Adresse wenden müssen: Herrn Ferdinand Raimund Regisseur des Leopoldstädter Theaters in Wien; zu erfragen bei Herrn Ad: Bäuerle Redakteur der Theaterzeitung; auf der Jägerzeile. Zu seinen besten Stücken rechne ich: 1, Den Diamant des Geisterkönigs 2, den Alpenkönig und Menschenfeind und 3, die gefesselte Fantasie. Diese 3 haben auch ihren Gang durch alle größeren deutschen Bühnen gemacht, und sind meinem Gefühl nach Meisterstücke in ihrer Art. Kostenaufwand ist mit allen Wiener Zauberpossen verknüpft; jedoch muß man es verstehn die Comparserie etc. so ökonomisch wie möglich einzurichten. Vom Königsstädter Theater hat Raimund für jedes seiner Stücke: Buch und Partitur 90 fl C. M: also nach unserm Gelde 33 rt 8 sg cour: genommen. Indeß, wie ich Raimund kennen gelernt habe, so ist er ein Mann, dem ein ausgebreiteter Ruf mehr werth ist, als große Schätze; und ich zweifle nicht, daß wenn man ihm sagt, daß die Düsseldorfer Bühne erst im Entstehen ist, und besonders ihm verspricht, daß alles nach seiner Vorschrift einstudirt werden soll /: denn ein verändertes Wort kann ihn toll machen, was er zwar ohnedieß schon in nicht geringem Grade ist :/ er die Stücke um ein bedeutendes unter jenem Preise verkaufen wird. Zum Diamant des Geisterkönigs gehört übrigens ein Personal von mindestens 30 Personen, unter denen 2 tüchtige Komiker sein müssen. Sonst ist grade diese Posse reizend und voller Fantasie.
Marschner verkauft seine Partituren selbst; und auch an ihn muß man sich direct wenden. In dieser Beziehung wollte ich Ihnen nun rathen, vorläufig nur den Hans Heiling und höchstens den Vampyr anzukaufen; sie sind für die Ausführung am leichtesten und hauptsächlich sind sie die populärsten seiner Opern. Der Templer erfordert einen zu allgewaltigen Chor, indem sich durch die Sachsen, Normannen und Yeomen die Chorpartheien bilden, von denen jede doch wenigstens aus 8 Individuen /: 4 Ten und 4 Bässe :/ bestehen muß. Auch Marschner läßt sich im Preise sehr handeln. Für 50-60 Thaler kriegt jede secondäre Bühne seine Opern. Richten Sie sich also etwas darnach.
Was die Copiatur der mir bezeichneten Opern: Ochsenmenuett, Titus, Italiänerin, Straniera und der Capuleti betrifft, so theile ich Ihnen hierüber folgendes mit: wie Sie wissen sind erstlich alle Berliner Copisten unsinnig faul, dafür aber auch über alle Maßen theuer. Ich glaube Ihnen bestimmt versichern zu können, daß Sie die genannten 5 Opern nicht für den Preis von 100 rt hier copirt kriegen. Im Übrigen sind beide Theater im Verleihen von Partituren verflucht zähe, und man muß viel Maschinen in Bewegung setzen, ehe man etwas erlangt. Deshalb ist mein Rath folgender: Ich weiß, daß das Breslauer Theater seine sämmtlichen Partituren und Stimmen aus Mainz kommen läßt, wo sie für ein Spottgeld besorgt werden. Ich dächte nun auch, Sie wendeten sich nach Mainz direct, oder warteten bis ich nach Düsseldorf komme, um auch diese Angelegenheiten besorgen zu können. Die Mainzer besitzen alle diese Opern, und sind darin sehr willig sie andern mitzutheilen. Bis September ist auch noch der Theaterdirector Wolff daselbst, mit dem ich in sehr genauen Verhältnissen stehe. Das wäre also leicht zu machen. Indeß habe ich auch hier öfter gesehen, daß man sich Opern, Partituren und Stimmen, von Bühnen naheliegender Städte ausgeliehen hatte; dieselben aus dem geliehenen Exemplar einstudirte, ein oder zweimal aufführte, und mittlerweile copiren ließ. Auch das könnten Sie ja in Anwendung bringen; man reicht sich gern gegenseitig die Hände.
Meine Musikalien nehme ich bis auf die letzte Note mit. Auch Buch und Partitur von Fidelio werden eingepackt; Sie brauchen sich also dieser Oper wegen, sollte Düsseldorf dieselbe noch nicht besitzen, nicht zu sorgen. Auch andere Sachen, die wir leicht fürs Theater verwenden können habe ich mir besorgt z. B. die Webersche Musik zu Turandot, dessen Jubelouvertüre etc. etc. Freilich habe ich nur die Partituren /: die ich mir aus den Stimmen selbst alle gemacht habe :/ indeß die Stimmen sind ja leicht ausgeschrieben.
Nun wüßte ich weiter nichts mehr zu berichten, und schließe also mit der nochmaligen dringenden Bitte, meinen Wunsch, sollte es nur irgend wie sich machen lassen, zu erfüllen. Vierzehn kurze Tage und Sie haben mir eine Gefälligkeit erwiesen, deren Nutzen nicht zu übersehen ist, verglichen mit der Unannehmlichkeit, die Sie sich vielleicht durch diese Verzögerung bereiten. Ich vertraue ganz Ihrem Wohlwollen und Ihrer Freundschaft für Ihren ganz ergebensten
Julius Rietz.
Berlin den 8t August 1834.
P S.
Die Ochsenmenuett ist früher in Cöln schon aufgeführt worden. Sollten Sie sie nicht von da aus beziehen können? Der Director Mühling soll ja ein gefälliger Mann sein.
Für Herrn Schirmer wird sich ja wohl Zeit finden!          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1834-08-08-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1834-08-08-02" xml:id="title_7a2353cb-098a-403d-ba24-049906c8f635">Julius Rietz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Berlin, 8. August 1834</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_8561bafc-3135-46c5-9f24-b64e7300d30e">In doppelter Hinsicht überraschend war mir Ihr letztes Schreiben vom 2t d. M. 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Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_6b8bf3be-edea-47b6-ae8a-de7a1ac4b631"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_e5932df1-0083-4cc9-9891-4c128cd92ee2"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 29/242.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1834-08-08-02" type="letter" xml:id="title_0066c8b7-edb4-4ad8-a591-8eda653b4002">Julius Rietz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf;  Berlin, 8. August 1834</title> <incipit>In doppelter Hinsicht überraschend war mir Ihr letztes Schreiben vom 2t d. M. Einmal der Sache selbst willen, die da verlangt, ich soll die Reise nach Düsseldorf in 8 Tagen antreten, die in 3 Wochen</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse.</p> <handDesc hands="1"> <p>Julius Rietz</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-08-08" xml:id="date_f67d460e-13ab-4042-aea2-d99b1f7ac632">8. August 1834</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0114200" resp="author" xml:id="persName_046b8ce3-3f30-4ae8-a070-23dcf61594ae">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0114200" resp="writer">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_a959aaa1-910a-4e23-9fec-857640f8edc4"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_8e57d670-2566-472a-83c3-ef62bac22fc7">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_5162f19c-5c2d-435c-b6a0-bb3afabffe3d"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_09545053-5804-42f6-8a4c-038a2de2f96e"> <head> <address> <addrLine>Herrn</addrLine> <addrLine>Herrn Felix Mendelssohn Bartholdy.</addrLine> <addrLine>Wohlgeb.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_c22289bd-05aa-44ac-ac70-f8f243560453"> <docAuthor key="PSN0114200" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_5dd8d203-016c-431a-a354-4a7cfacf90c3">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0114200" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_2dece8cc-8fe8-4e70-97bd-6d42f2ce8b57">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</docAuthor> <salute rend="left">Mein sehr geehrter Freund.</salute> <p style="paragraph_without_indent">In doppelter Hinsicht überraschend war mir Ihr letztes <title xml:id="title_42909d8d-b4d4-47f4-8d16-0dfb1a19e197">Schreiben <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1834-08-02-03" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Berlin; Düsseldorf, 2. August 1834</name> </title> vom <date cert="high" when="1834-08-02" xml:id="date_83fbe35a-f09c-4a1b-a8ba-479353bea355">2<hi rend="superscript">t</hi> d. M.</date> Einmal der Sache selbst willen, die da verlangt, ich soll die Reise nach <placeName xml:id="placeName_6a9c33f3-8566-4b3a-a5bb-09add8722cc2">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> in 8 Tagen antreten, die in 3 Wochen zu unternehmen ich entschlossen war, zu welcher Zeit auch alle meine Vorbereitungen bestimmt waren; fürs zweite aber muß ich glauben, daß Ihre ausgesprochene Meinung, ich wollte schon Ende August in Düsseldorf <hi n="1" rend="underline">eintreffen</hi>, auf einen Irrthum beruht, der mich um so mehr wunder nimmt, als ich mich, so viel ich mich entsinnen kann, ziemlich bestimmt in meinem <title xml:id="title_eb6ee386-9945-41b7-b0cb-17fb0f087b25">letzten Schreiben <name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</name> <name key="gb-1834-08-01-01" style="hidden" type="letter">Julius Rietz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, zwischen dem 7. Juni und 2. August 1834</name> </title> über meine Abreise und meine Ankunft ausgesprochen habe. Ich hatte früher die Absicht Ende August von hier abzureisen; ich war aber genöthigt, diesen Entschluß zu modificiren, wenn ich nicht durch denselben wesentliche Nachtheile für meine jetzige Lage erzwecken wollte. Deshalb bestimmte ich die Abreise auf den <date cert="high" when="1834-09-02" xml:id="date_5c997045-8aab-4c12-9933-2aae22704a29">2<hi rend="superscript">t</hi> September</date>; wollte dann die Reise über <placeName xml:id="placeName_befca22d-3acb-4dec-bd06-3476f9dd16d2">Mainz<settlement key="STM0100523" style="hidden" type="locality">Mainz</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, <placeName xml:id="placeName_87d7ab71-4056-4ddd-9869-4319fc1e6640">Offenbach<settlement key="STM0103245" style="hidden" type="locality">Offenbach</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> <hi rend="latintype">etc</hi>. den Rhein hinunter machen, um am <date cert="high" when="1834-09-15" xml:id="date_50e5a103-49d7-48b0-9c51-cd7ee8bc01e9">15<hi rend="superscript">t</hi></date> in Düsseldorf eintreffen. So wäre es mir bequem gewesen, so hätte ich hier alle meine Angelegenheiten /: deren nicht wenige und von geringer Art sind :/ vollständigst in Ordnung gebracht, und wäre zugleich dem Wunsche des <placeName xml:id="placeName_5da17e2d-e2df-457a-8639-63d3f8b78589">Düsseldorfer <hi rend="latintype">Comités</hi><name key="NST0104786" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">Stadttheater</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> durchaus nachgekommen, der sich in dem Ihnen bekannten Briefe<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3618a4dc-ed9d-4846-aab8-6cd4e75bb83e" xml:lang="de">dem Ihnen bekannten Briefe – Dieser von Julius Rietz zitierte Brief des Komitees des Stadttheaters Düsseldorf an Felix Mendelssohn Bartholdy nicht bekannt. </note> wörtlich so ausgesprochen hat:</p> <p>wir ersuchen Sie daher, sich bis zum gedachten Tage hier einfinden zu wollen /: <date cert="high" when="1834-10-05" xml:id="date_0dcd101d-a53d-4d93-8532-012b3cefe2e3">5. <hi rend="latintype">October</hi></date>) wo möglich noch einige Zeit früher, damit Sie sich mit den hiesigen Verhältnissen noch vor Antretung Ihrer Stelle ganz vertraut machen können.</p> <p>Vierzehn Tage wären gewiß dazu hinreichend gewesen, da Sie mich mit ebendenselben Verhältnissen in zwei Tagen bekannt machen wollten, wenn ich am <date cert="high" when="1834-08-20" xml:id="date_3d8d3049-4e43-4f73-ada2-dd531be2003b">20<hi rend="superscript">t</hi></date> in <placeName xml:id="placeName_066cc53e-fd3e-4666-996c-ec9c03a576f4">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> wäre, und Sie am <date cert="high" when="1834-08-22" xml:id="date_0d863657-21f2-48b9-804b-a6df596700d9">22<hi rend="superscript">t</hi></date> schon von dort abgingen. Daß Sie nach <placeName xml:id="placeName_a0843c15-e147-4b95-b48a-52ee62693705">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> kommen wollten, ist mir schon vor einiger Zeit bekannt gewesen; daß Sie so zeitig aber Düsseldorf verlassen wollten, und in dieser wichtigen Periode, wäre mir nicht im Traume eingefallen, zumal ich hörte, daß der Hauptzweck Ihrer Reise, (mit), die <placeName xml:id="placeName_f0d59117-6e25-4b04-8f72-e5fe2963f918">Ausstellung<name key="NST0100304" style="hidden" subtype="Kunstausstellung" type="institution">Königlich Preußische Akademie der Künste</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> wäre, die aber doch erst am <date cert="high" when="1834-09-15" xml:id="date_638df110-e8bc-4f7e-91cf-f11dfe05553d">15<hi rend="superscript">t</hi> September</date> beginnt.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6ea187bf-d005-410e-be94-d33eb5d473fa" xml:lang="de">die Ausstellung … die aber doch erst am 15t September beginnt – 28. Kunstausstellung der Königlich Preußischen Akademie der Künste ab dem 14. September 1834.</note> Ich habe wohl mit einiger Unruhe daran gedacht, daß wir uns am Ende nicht bei meiner Ankunft in Düsseldorfer treffen möchten, und sehe die Gründe die Sie mir anführen, und die es auch meinerseits wenigstens wünschenswerth machten, durch Sie eingeführt zu werden, vollkommen ein, sehe in Ihrem Vorschlage nur wieder Ihre außerordentliche Freundschaft und den Wunsch, mich in Düsseldorfer recht sehr zu befestigen und mein Ansehen zu befördern, und würde auch diesen Wunsch wie einen Befehl ansehen, da ich mich befleissige jeden Ihrer Wünsche nach besten Kräften zu erfüllen – wie es hoffentlich die Zukunft lehren soll – – aber diesmal bin ich unbedingt nicht im Stande, Ihrem Verlangen nachkommen, gewiß, in mancher Beziehung, zu meinem großen Nachtheile. Die Gründe warum? werden Ihnen zeitig genug bekannt werden, und ich kann Ihnen im voraus die Versicherung geben, daß sie nicht von der Art sind, um, selbst <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_6ad479d2-e10b-4468-82e7-b684e1b22b94">nicht</del> wenn ich es wollte, beliebig verändert zu werden. Ich kann unmöglich vor dem <date cert="high" when="1834-09-02" xml:id="date_4d07b952-646e-4709-bcff-83fd455dc419">2<hi rend="superscript">t</hi> September</date> Berlin verlassen; wenn ich ein übriges thue, so will ich es mit dem <date cert="high" when="1834-08-31" xml:id="date_5d053f9f-5ab3-447a-86d7-19d01250e1be">31<hi rend="superscript">t</hi> August</date> abmachen; ich bin dann am 4ten September in Düsseldorf, und opfere so meine Reise auf, die ich indeß vielleicht, wie Sie<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> mir Hoffnung machen, im Laufe des Septembers machen könnte. Sie wäre ja auch von Düsseldorf aus in 6 Tagen, höchstens, ausführbar. Ich weiß nun nicht, welchen Plan zu Ihrer Reise Sie verfolgen; ob Sie direct nach Berlin kommen, oder nicht <hi rend="latintype">etc</hi>. Genug könnte ich mich nicht der schwärmerischen Hoffnung hingeben, Ihre Reise bis zum <date cert="high" when="1834-09-05" xml:id="date_4bdf40a3-d6ea-445c-aa4c-7654a865a586">5<hi rend="superscript">t</hi> September</date> verzögert zu sehen; es macht eine Differenz von 14 Tagen, die für Sie /: ich kann es nicht beurtheilen, aber ich kann es mir nicht denken :/ von nicht allzu großem Nachtheile sein wird. Bedenken Sie auch das. Sie befinden sich in einer Lage, in einem Verhältniss, das Ihnen erlaubt, Ihre Angehörigen fast zu jeder Zeit, wo es einer oder der andere Theil wünscht, sehen zu können. Dies Glück theilen Sie aber nur mit sehr wenigen. Zu diesen wenigen gehöre ich, wie Sie, der Sie unsere Verhältnisse wohl genau genug kennen, werden, wissen und einsehen, <add place="above">nun nicht.<name key="PSN0114200" resp="writers_hand" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</name></add> Ich verlasse hier meine alte 65jährige <persName xml:id="persName_74b24e0e-969f-4381-9697-6ae46221f38c">Mutter<name key="PSN0114205" style="hidden" type="person">Rietz, Johanna Christina (1769-1847)</name></persName>; die ich, krank und schwächlich, von Leiden und tausendfachem Gram niedergedrückt, schwerlich mehr wiedersehen möchte, oder der Himmel müßte mich ganz vorzugsweise begünstigen. Von den 3 Wochen, die ich noch hier zu bleiben gedenke, reiht sie, wie von einer Schnur, jeden einzelnen Tag ab, und geht mit Jammern und Klagen, daß von 14 Kindern, die sie geboren, ihr nicht eines mehr übrig bleibt, jedem neuen Tage entgegen. Ich kann ihr unmöglich auch noch das anthun, die kurze Frist, um 1 drittel derselben zu verringern. Ich kann es nicht, und Sie, liebster Felix, grade Sie, werden mich deswegen nicht tadeln. Mutter hat zuviel verloren; wer weiß es besser, als wir beide, was <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_59a278f6-6e4a-4f7b-ad3f-333a65f21ac5"> <corr resp="writer">sie</corr> <sic resp="writer">Sie</sic> </choice> verloren hat? Und dennoch, ich muß es sagen, erträgt sie diesen letzten Verlust mit einer Art Heroismus, indem sie überzeugt ist, daß ich meinem Glücke entgegen gehe. Also lassen Sie mich, bei meinem ersten Entschluss, und darf ich so kühn sein, es von Ihnen zu erbitten, so verweilen Sie noch die kurze Zeit, bis zu meiner Ankunft in Düsseldorf. Bleiben Sie dafür ein Paar Tage länger in Berlin, und sein Sie überzeugt, daß ich alle Mühe, allen Fleiß, alle Anstrengung, die mir zu Gebot stehen, verwenden will, um die Lücke auszufüllen, die vielleicht dadurch entstehen möchte, daß Sie in den ersten Tagen des Oktobers Ihre individuelle Thätigkeit <add place="above">dem Institute<name key="PSN0114200" resp="writers_hand" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</name></add> entziehen müssen. Was Sie mir vom Character der Rheinländer berichten, entspricht ganz den Referaten anderer Personen. Indeß, wer ein Jahr im <placeName xml:id="placeName_28c53624-0631-4d3e-b7e4-1c82b1d5b844">Königsstädter Theater<name key="NST0100297" style="hidden" subtype="" type="institution">Königsstädtisches Theater</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu Berlin war, hat Behutsamkeit gelernt. Ich werde jedem mit der höchsten Achtung begegnen, wie es sich von selbst versteht, und denke so mich am ersten mit Ihnen zu vertragen. Im übrigen müssen sie Ihre Schuldigkeit thun, und jede freundliche Erinnerung, sollte diese verletzt werden, kann doch unmöglich als eine Beleidigung angesehen werden. Genug, sollten Sie mir auf diesen Brief nicht antworten, so sehe ich dies als ein günstiges Zeichen, als die Erfüllung meines Wunsches an, und wir sehen uns noch in Düsseldorf. Geht die Sache aber, trotzdem, daß ich überzeugt bin, Sie selbst werden alles Ihnen zu Gebot stehende anwenden, nicht zu machen, so melden Sie mir gefälligst dies, durch ein Paar Zeilen; da es alsdann gleich bleibt, ob ich am <date cert="high" when="1834-09-04" xml:id="date_36e4f617-875b-4c83-9d5b-2d69799f28f6">4<hi rend="superscript">t</hi></date> oder <date cert="high" when="1834-09-15" xml:id="date_75822f58-228e-4c25-bfe1-720202444708">15<hi rend="superscript">t</hi> Sept:</date> in Düsseldorf bin, und so meine Reise über Frankfurt etc. machen würde. Aber ich hoffe <hi rend="latintype">ça ira</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_57c0ff92-6573-4f75-940c-7840454188ea" xml:lang="fr ">ça ira – frz., es wird gehen.</note></p> <p>Ihr freundliches Anerbieten, bei Ihnen in der ersten Zeit zu wohnen, nehme ich natürlich mit dem größten Danke, sollte es sich mit der sonstigen Hauseinrichtung vertragen, an. Natürlich aber müssen Sie dann noch bei meiner An<seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>kunft in Düsseldorf sein.</p> <p>Nun zu Ihren Aufträgen. Raimunds Stücke müssen von ihm selbst bezogen werden; Sie werden sich daher an ihn mit der Adresse wenden müssen: <hi n="1" rend="underline">Herrn <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_cd5c97f1-9db2-4518-97ec-2065b5facb8d">Ferdinand Raimund<name key="PSN0114066" style="hidden" type="person">Raimund (eigtl. Raimann), Ferdinand Jakob (1790-1836)</name></persName></hi> Regisseur des <placeName xml:id="placeName_c2297152-07ed-46d1-9c3b-09400c36a600">Leopoldstädter Theaters<name key="NST0100239" style="hidden" subtype="" type="institution">Leopoldstädter Theater</name><settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName> in <placeName xml:id="placeName_3a578291-0d41-46a5-9609-8a689ab51233">Wien<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName>; zu erfragen bei Herrn <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_28f5e9f7-d8c4-4998-87eb-6dea30ddcb18">Ad: Bäuerle<name key="PSN0109699" style="hidden" type="person">Bäuerle, Adolf (eigtl. Johann Andreas) (Pseud.: Otto Hörn, J. H. Fels) (1786-1859)</name></persName></hi> Redakteur der Theaterzeitung;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1470dbc2-db95-4c66-b001-2850e11c826b" xml:lang="de">Herrn Ad: Bäuerle Redakteur der Theaterzeitung – Adolf Bäuerle, Redakteur der Wiener Allgemeinen Theater-Zeitung.</note> auf der Jägerzeile.</hi> Zu seinen besten Stücken rechne ich: 1, Den <title xml:id="title_681da1f1-cb3a-40d0-8827-49c6d413553f">Diamant des Geisterkönigs<name key="PSN0114066" style="hidden" type="author">Raimund (eigtl. Raimann), Ferdinand Jakob (1790–1836)</name><name key="CRT0110412" style="hidden" type="dramatic_work">Der Diamant des Geisterkönigs</name></title> 2, den <title xml:id="title_799d58de-a95a-4af8-8774-b574504e0b7b">Alpenkönig und Menschenfeind<name key="PSN0114066" style="hidden" type="author">Raimund (eigtl. Raimann), Ferdinand Jakob (1790–1836)</name><name key="CRT0112382" style="hidden" type="dramatic_work">Der Alpenkönig und der Menschenfeind</name></title> und 3, <title xml:id="title_79c096fd-15d8-4a4e-a123-ab346ca83ae9">die gefesselte Fantasie<name key="PSN0114066" style="hidden" type="author">Raimund (eigtl. Raimann), Ferdinand Jakob (1790–1836)</name><name key="CRT0112383" style="hidden" type="dramatic_work">Die gefesselte Phantasie</name></title>. Diese 3 haben auch ihren Gang durch alle größeren deutschen Bühnen gemacht, und sind meinem Gefühl nach Meisterstücke in ihrer Art. Kostenaufwand ist mit <hi n="2" rend="underline">allen</hi> <placeName xml:id="placeName_3b366b8b-af2d-4df9-beaf-136fe5a001f0">Wiener<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName> Zauberpossen verknüpft; jedoch muß man es verstehn die Comparserie etc. so ökonomisch wie möglich einzurichten. Vom Königsstädter Theater hat Raimund für jedes seiner Stücke: <hi n="2" rend="underline">Buch und Partitur</hi> 90 fl <hi rend="latintype">C. M:</hi> also nach unserm Gelde 33 rt 8 sg <hi rend="latintype">cour</hi>: genommen. Indeß, wie ich Raimund kennen gelernt habe, so ist er ein Mann, dem ein ausgebreiteter Ruf mehr werth ist, als große Schätze; und ich zweifle nicht, daß wenn man ihm sagt, daß die Düsseldorfer Bühne erst im Entstehen ist, und besonders ihm verspricht, daß alles nach seiner Vorschrift einstudirt werden soll /: denn ein verändertes Wort kann ihn toll machen, was er zwar ohnedieß schon in nicht geringem Grade ist :/ er die Stücke um ein bedeutendes unter jenem Preise verkaufen wird. Zum Diamant des Geisterkönigs gehört übrigens ein Personal von mindestens 30 Personen, unter denen 2 tüchtige Komiker sein müssen. Sonst ist grade diese Posse reizend und voller Fantasie.</p> <p><persName xml:id="persName_2dcc804e-4d0f-45dd-902b-8fc830bdd59f">Marschner<name key="PSN0113090" style="hidden" type="person">Marschner, Heinrich August (1795-1861)</name></persName> verkauft seine Partituren selbst; und auch an ihn muß man sich direct wenden. In dieser Beziehung wollte ich Ihnen nun rathen, vorläufig nur den <hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline"><title xml:id="title_e4d6c654-8f54-4643-9707-b57a6294553d">Hans Heiling<name key="PSN0113090" style="hidden" type="author">Marschner, Heinrich August (1795–1861)</name><name key="CRT0109891" style="hidden" type="music">Hans Heiling op. 80</name></title></hi></hi> und höchstens <hi n="1" rend="underline">den</hi> <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype"><title xml:id="title_4df104ff-710e-4f68-9c9a-4b8214b28479">Vampyr<name key="PSN0112873" style="hidden" type="author">Lindpaintner, Peter Joseph (seit 1844) von (1791–1856)</name><name key="CRT0112384" style="hidden" type="music">Der Vampyr</name></title></hi></hi> anzukaufen; sie sind für die Ausführung am leichtesten und hauptsächlich sind sie die populärsten seiner Opern. Der <title xml:id="title_84c5535a-ba3b-4317-aede-eb1ef9551c47">Templer<name key="PSN0113090" style="hidden" type="author">Marschner, Heinrich August (1795–1861)</name><name key="CRT0109894" style="hidden" type="music">Der Templer und die Jüdin op. 60</name></title> erfordert einen zu allgewaltigen Chor, indem sich durch die Sachsen, Normannen und Yeomen<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_022a549a-9e07-42c6-a5b7-1fd403925748" xml:lang="de">Yeomen – Yeoman (Pl. yeomen) ist ein in verschiedenen Bedeutungen gebrauchter Begriff aus dem englischen Ständewesen des Mittelalters und der frühen Neuzeit, der im Allgemeinen die Freibauern (Freisassen) bezeichnete.</note> die Chorpartheien bilden, von denen jede doch wenigstens aus 8 Individuen /: 4 Ten<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_ee891519-1c0c-451f-8306-82be1339194e" xml:lang="de">Ten – Tenören.</note> und 4 Bässe :/ bestehen muß. Auch <persName xml:id="persName_b7fe3fe2-f51a-4ce1-a6d0-10af8ee8b07e">Marschner<name key="PSN0113090" style="hidden" type="person">Marschner, Heinrich August (1795-1861)</name></persName> läßt sich im Preise sehr handeln. Für 50-60 Thaler kriegt jede secondäre Bühne seine Opern. Richten Sie sich also etwas darnach.</p> <p>Was die Copiatur der mir bezeichneten Opern: <title xml:id="title_c1a0806a-51b8-438c-bbf8-c6e34c4b6e45">Ochsenmenuett<name key="PSN0111789" style="hidden" type="author">Haydn, Franz Joseph (1732–1809)</name><name key="CRT0109076" style="hidden" type="music">Ochsen-Menuett Hob. IX : 27</name></title>, <title xml:id="title_946bac23-5454-4717-be17-e29f0ef8b18d">Titus<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110085" style="hidden" type="music">La clemenza di Tito KV 621</name></title>, <title xml:id="title_913e0919-7a20-4db0-b640-a17f26d9ec9a">Italiänerin<name key="PSN0114299" style="hidden" type="author">Rossini, Gioachino Antonio (1792–1868)</name><name key="CRT0110581" style="hidden" type="music">L’italiana in Algeri</name></title>, <hi rend="latintype"><title xml:id="title_8ec5d022-ffa2-4326-acaa-74f99520105e">Straniera<name key="PSN0109794" style="hidden" type="author">Bellini, Vincenzo Salvatore Carmelo Francesco (1801–1835)</name><name key="CRT0108120" style="hidden" type="music">La straniera</name></title></hi> und der <title xml:id="title_3c982a11-6a2a-4e20-b540-87c670cd39a9">Capuleti<name key="PSN0109794" style="hidden" type="author">Bellini, Vincenzo Salvatore Carmelo Francesco (1801–1835)</name><name key="CRT0108115" style="hidden" type="music">I Capuleti e i Montecchi</name></title> betrifft, so theile ich Ihnen hierüber folgendes mit: wie Sie wissen sind erstlich alle <placeName xml:id="placeName_52cec3df-c712-48b3-a5b6-393a81bff44f">Berliner<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Copisten unsinnig faul, dafür aber auch über alle Maßen theuer. Ich glaube Ihnen bestimmt versichern zu können, daß Sie die genannten 5 Opern nicht für den Preis von 100 rt <hi n="1" rend="underline">hier</hi> copirt kriegen. Im Übrigen sind beide Theater<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_db9d3300-5424-4e40-a492-168bf533d991" xml:lang="de">beide Theater – das Königsstädtische Theater und das Königliche Opernhaus in Berlin.</note> im Verleihen von Partituren verflucht zähe, und man muß viel Maschinen in Bewegung setzen, ehe man etwas erlangt. Deshalb ist mein Rath folgender: Ich weiß, daß das <placeName xml:id="placeName_bbbf8fa9-bd14-448b-99f6-e12c3a18b210">Breslauer Theater<name key="NST0104787" style="hidden" subtype="" type="institution">Stadttheater</name><settlement key="STM0100136" style="hidden" type="locality">Breslau</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> seine sämmtlichen Partituren und Stimmen aus <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_d4660aad-419f-4972-bacf-1cf804eec9fb">Mainz<settlement key="STM0100523" style="hidden" type="locality">Mainz</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> kommen läßt, wo sie für ein Spottgeld besorgt werden. Ich dächte nun auch, Sie wendeten sich nach Mainz direct, oder warteten bis ich nach Düsseldorf komme, um auch diese Angelegenheiten besorgen zu können. Die Mainzer besitzen alle diese Opern, und sind darin sehr willig sie andern mitzutheilen. Bis September ist auch noch der Theaterdirector <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c87ddd6d-6a1b-4c41-b78b-4569dc2cec10">Wolff<name key="PSN0118423" style="hidden" type="person">Wolff, Theaterdirektor</name></persName></hi> daselbst, mit dem ich in sehr genauen Verhältnissen stehe. Das wäre also leicht zu machen. Indeß habe ich auch hier öfter gesehen, daß man sich Opern, Partituren und Stimmen, von Bühnen<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> naheliegender Städte ausgeliehen hatte; dieselben aus dem geliehenen Exemplar einstudirte, ein oder zweimal aufführte, und mittlerweile copiren ließ. Auch das könnten Sie ja in Anwendung bringen; man reicht sich gern gegenseitig die Hände.</p> <p>Meine Musikalien nehme ich bis auf die letzte Note mit. Auch Buch und Partitur von <hi rend="latintype"><title xml:id="title_85bdd7ae-89e9-463d-961c-d78709c3f94a">Fidelio<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108010" style="hidden" type="music">Fidelio op. 72</name></title></hi> werden eingepackt; Sie brauchen sich also dieser Oper wegen, sollte Düsseldorf dieselbe noch nicht besitzen, nicht zu sorgen. Auch andere Sachen, die wir leicht fürs Theater verwenden können habe ich mir besorgt z. B. die <title xml:id="title_00c238bb-672c-4fe1-b9ed-ad64859b581e">Webersche Musik zu <hi rend="latintype">Turandot</hi><name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0112385" style="hidden" type="music">Musik zu »Turandot« von Friedrich Schiller op. 37 (WeV F.1)</name></title>, dessen <title xml:id="title_cf01ce06-9acd-4f92-852d-348ba369f456">Jubelouvertüre<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111248" style="hidden" type="music">Jubel-Ouvertüre E-Dur, op. 59 (WeV M. 6)</name></title> etc. etc. Freilich habe ich nur die Partituren /: die ich mir aus den Stimmen selbst alle gemacht habe :/ indeß die Stimmen sind ja leicht ausgeschrieben.</p> <p>Nun wüßte ich weiter nichts mehr zu berichten, und schließe also mit der nochmaligen dringenden Bitte, meinen Wunsch, sollte es nur irgend wie sich machen lassen, zu erfüllen. Vierzehn kurze Tage und Sie haben mir eine Gefälligkeit erwiesen, deren Nutzen nicht zu übersehen ist, verglichen mit der Unannehmlichkeit, die Sie sich vielleicht durch diese Verzögerung bereiten. Ich vertraue ganz Ihrem Wohlwollen und Ihrer Freundschaft für Ihren ganz ergebensten</p> <signed rend="right"><hi rend="latintype">Julius Rietz</hi>.</signed> <dateline rend="left">Berlin den <date cert="high" when="1834-08-08" xml:id="date_bf393b11-0d9f-404c-88ed-088ba581f83c">8<hi rend="superscript">t</hi> August 1834</date>.</dateline> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_45d56e25-3976-4798-a6ac-eb87958fb7fc"> <docAuthor key="PSN0114200" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_d9b0aec9-9ba3-4aba-805b-07f89787354e">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0114200" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_9412d893-8b67-435a-9d4b-5ae526097f6a">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</docAuthor> <p style="paragraph_centered"><hi n="1" rend="underline">P S.</hi></p> <p style="paragraph_without_indent">Die <title xml:id="title_8092cffe-cf8b-496f-97ae-496888f9b350">Ochsenmenuett<name key="PSN0111789" style="hidden" type="author">Haydn, Franz Joseph (1732–1809)</name><name key="CRT0109076" style="hidden" type="music">Ochsen-Menuett Hob. IX : 27</name></title> ist früher in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_4726019d-8b3c-4c82-a59c-27a5d830a189">Cöln<settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> schon aufgeführt worden. Sollten Sie sie nicht von da aus beziehen können? Der Director <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_5768295c-faa8-49e2-9685-097cb4f777c2">Mühling<name key="PSN0113474" style="hidden" type="person">Mühling, Julius (eigtl. Jüdel Markus Jüdel) (1793-1874)</name></persName></hi> soll ja ein gefälliger Mann sein.</p> <p>Für Herrn <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_da40ec18-80ca-455f-86a4-7f634b82e8f5">Schirmer<name key="PSN0114557" style="hidden" type="person">Schirmer, Johann Wilhelm (1807-1863)</name></persName></hi> wird sich ja wohl Zeit finden!<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ccbd0a1f-68df-403d-9887-08ed21b09106" xml:lang="de">Für Herrn Schirmer wird sich ja wohl Zeit finden – siehe Brief fmb-1834-08-02-03 (Brief Nr. 981) Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Berlin, Düsseldorf, 2. August 1834, Z. 24: »Schirmer der dicke läßt Sie nochmals beschwören Zeit übrig zu behalten, um ihm Cellostunde zu geben.«</note></p> </div> </body> </text></TEI>