]> Brief: gb-1834-08-07-01

gb-1834-08-07-01

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Franz Hauser an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Leipzig, 7. August 1834 Dein Brief lieber Felix ist mir ein wahres Labsal – wie Balsam auf Wunden, oder ein frischer erquickender Regen auf eine glühende Sandwüste – . Daß ich so lange nicht geschrieben, komt eben von der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Leipzig; Düsseldorf, 1. August 1834 Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Leipzig; Berlin, 3. September 1834 Hauser, Franz (František) (1794-1870)Hauser, Franz (František) (1794-1870) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 29/239. Autograph Franz Hauser an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Leipzig, 7. August 1834 Dein Brief lieber Felix ist mir ein wahres Labsal – wie Balsam auf Wunden, oder ein frischer erquickender Regen auf eine glühende Sandwüste – . Daß ich so lange nicht geschrieben, komt eben von der

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.

Franz Hauser.

Green Books

Abschrift, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 7,30/2,6. Abschrift, D-DS, Musikabteilung, Slg. Anton A III, Mappe 31, S. 11-16.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

7. August 1834 Hauser, Franz (František) (1794-1870)counter-resetHauser, Franz (František) (1794–1870) Leipzig Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland deutsch
Hauser, Franz (František) (1794–1870) Hauser, Franz (František) (1794–1870)

Dein Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1834-08-01-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Leipzig; Düsseldorf, 1. August 1834</name> lieber Felix ist mir ein wahres Labsal – wie Balsam auf Wunden, oder ein frischer erquickender Regen auf eine glühende Sandwüste – . Daß ich so lange nicht geschrieben, komt eben von der dürren Sandwüste – denn ich bin eine. So abgequält und abgeärgert und mißmuthig, daß ich Dir nur Briefe ex porto und libri tristiumBriefe ex porto und libri tristium – lat., unabgeschickte Briefe und trübsinnige Neuigkeiten. schreiben konnte, und das that ich auch, aber nur innewendig. Dein Brief ist aber so lieb, daß ich mich gleich hersetze, ihn zu beantworten obgleich ich ihn – wider meine Gewohnheit – erst ein einzigesmal gelesen. Daß ich armer Mensch nur deswegen, weil ich zufällig etwas besser singe als die andern, mir mein Leben muß so verkümmern lassen – ! und von wem!! Nro 1 – ist aus der Seebadereise nichts geworden, weil mir mein sauberer Herr DirektorRingelhardt, Friedrich Sebald (1785-1855)mein sauberer Herr Direktor – Friedrich Sebald Ringelhardt, von 1832 bis 1844 Direktor des Leipziger Stadttheaters. den Urlaub dazu nur ohne Gage geben gegen wollte. pro. 2dopro. 2do – lat. pro secundo, zweitens. hat man mich mit der Parthie des G Ankerström<name key="PSN0109578" style="hidden" type="author">Auber, Daniel-François-Esprit (1782–1871)</name><name key="CRT0107675" style="hidden" type="music">Gustave III. ou Le Bal masqué AWV 23</name>der Parthie des Ankerström – Titelpartie in Gustave III. ou Le Bal masqué, Oper von Daniel François Esprit Auber (UA 1833). so chikanirt, mir zugemuthet, sie nach 6 Klavierproben zu liefern /: oder vielmehr mich dahin bringen wollen zu sagen, ich könne sie nicht liefern – damit sie ein anderer singe :/ darob bin ich etwas wüthend geworden, und es in einer Klavierprobe dem Herrn StegmeyerStegmayer, Ferdinand (1803-1863) für dessenHauser, Franz (František) (1794–1870) Kabalen erklärt. Dafür ist mir eine Strafe von 33 rt 8 gr diktirt und abgezogen worden – etc etc und so gehts seit einem Vierteljahr Schlag auf Schlag – Details sind zu schauerlich um sie herzusetzen. Wie oft ich mich in dieser Zeit zu Dir hinwünschte, so mit Sack und Pack, aus dieser Lumperey hinaus, das wirst Du Dir denken können – . Aber “da ist die Rücksicht die Elend läßt”<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564–1616)</name><name key="CRT0110859" style="hidden" type="dramatic_work">Hamlet (The Tragedy of Hamlet, Prince of Denmark)</name>“da ist die Rücksicht die Elend läßt” – Zitat aus dem inneren Monolog »Sein oder nicht sein« von William Shakespeares Hamlet, 3. Aufzug, 1. Szene: »Das ist die Rücksicht, die Elend läßt zu hohen Jahren kommen.« etc da sagt man sich: vielleicht gibt sichs – da kommen Freunde /: wohl auch falsche – wie H. Stegmeyer ist :/ und sagen: Sie sehen zu schwarz, Sie sind Hypochonder, und drgl Redensarten. Nun hab ich mir aber auch gesagt: wie lange bleibt wohl Felix in D.DüsseldorfDeutschland? wie bald ist der nicht in BerlinBerlinDeutschland oder LondonLondonGroßbritannien oder da und dort, und Du sitzest am Ende wieder allein auf einem Eilande, und es ist wieder nichts damit. Solche und ähnliche Gedanken setzten mir ärger zu als der dem jungen Lanzelot sein Gewissen<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564–1616)</name><name key="CRT0110863" style="hidden" type="dramatic_work">Der Kaufmann von Venedig (The Merchant of Venice)</name>,dem jungen Lanzelot sein Gewissen – Anspielung auf den inneren Monolog von Lanzelot Gobbo, Shylocks Diener, im 2. Aufzug, 2. Szene von William Shakespeares Kaufmann von Venedig (UA vor 1600): »Gut, mein Gewissen sagt: ‚Lanzelot, weich und wanke nicht!’«. bin aber gleichwohl noch nicht zum Laufen gekommen, denn das Laufen (: vulgovulgo – gewöhnlich, gemeinhin so genannt; von lat. vulgo, bekannt machen. Durchgehen kostete mich wenigstens 150 Friedrichsd’or.

Diese SauDiese Sau – ein verwischter Tintenfleck. steht zufällig hier, und kann als ein Wiederspiel des rosenfarbnen Papiers und Humors gelten.Hauser, Franz (František) (1794–1870)

|2| In dieser Zeit schickt mir der Himmel im HauptmannHauptmann, Carl Moritz (1792-1868) einen Trost, der anfangs July kam und bis Ende July bey mir wohnte, einen Besuch bey seiner SchwesterReinhard, Johanna Caroline (1790-1847) in Dresden ausgenommen. Das wäre freylich zu schön gewesen, wenn Du auch in derselben Zeit gekommen wärst, und ich hätte sagen können wie Du damals auf dem Waterloo Place,Waterloo Place – Platz in London als Klingemann aus seinem Klubb zu zu uns beyden herunter kam: “Nun sind einmal drey ordentliche Kerls beysammen”. – Das waren wohl schöne Tage, die in London und LpzigLeipzigDeutschland meine ich. Eigentlich sollte alles Schöne und Liebe was der Mensch je erlebt, immer gegenwärtig bleiben und vorhalten gegen alle odiosaodiosa – lat., Abscheulichkeiten. des Lebens – aber da gehts Einem wie dem Werther<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749–1832)</name><name key="CRT0108836" style="hidden" type="literature">Die Leiden des jungen Werthers</name> dem die Leute zurufen: aber ermanne dich, brauche die Kraftdem Werther dem die Leute zurufen: aber ermanne dich, brauche die Kraft – bezieht sich auf die Melancholie der Titelfigur von Goethes Die Leiden des jungen Werthers, Leipzig 1774. und drgl. Aber darin steckt es eben, daß man gerade das nicht kann! – – Nun aber, ehe ich auf die odiosa zu reden komme: sage mir wann Du kommen willst, den Datum – ich freue mich dann die ganze Zeit, zähle eine Woche um die andere, einen Tag um den andern, und das Bischen Leben läuft herab, ehe man sichs versieht, und Du bist da und wieder fort und so weiter u. s. w. Aber kurios ist es doch, wies im Leben oft wechselt im Entgegengesetzten: da war ich so ärgerlich und unglücklich – und es kam Hauptmann. Diesen Morgen reisten FrauHauser, Luise Georgine Henriette (1796-1867) und KinderHauser, Moritz Heinrich (1826-1857)Hauser, Joseph Paul (auch: Michael Carl Joseph) (1828-1903) fort ins Baad – nach KösenKösenDeutschland – ich sitze da zu Hause in der Einsamkeit, und es ist mir hundeschlecht zu muthe, undHauser, Franz (František) (1794–1870) ich weiß nicht was anzustellen – da kommt Dein Brief – kurz: EulenspiegelEulenspiegel … mit dem Berg hat er sehr recht – Till Eulenspiegel soll einmal während einer Wanderung auf die Frage, warum er die Berge beschwingt besteige, aber betrübt wieder herabklettere geantwortet haben, dass er beim Herabsteigen schon an die nächste Höhe denken müsse, beim Heraufsteigen sich aber auf das kommende Tal freuen könne. hatte sehr viel Philosophie im Leibe – namentlich mit dem Berg hat er sehr recht. Auf Deinen Brief zu kommen, den eben nochmals und nochmals durchgelesen habe, so hast Du Dich merklich gebessert, qualitativ und quantitativ. (: aus diesen mir entschlüpften Ausdrücken kannst Du schließen, daß ich Philosophie treibe, und zwar – keine BerlinerBerlinDeutschlandPhilosophie … keine Berliner – Anspielung auf die idealistische Berliner Philosophie um Georg Friedrich Wilhelm Hegel. – wohl aber eine DüsseldorferDüsseldorfDeutschland. Freylich bin ich über die Salomonischedie Salomonische – Anspielung auf die sprichwörtliche Weisheit des biblischen Königs Salomo. noch nicht hinaus. :) (: Es ist Schade der junge FichteFichte, Immanuel Hermann (seit 1863) von (1797-1879)daß der junge Fichte nicht hieher kommt – Immanuel Hermann Fichte, Sohn des Philosophen Johann Gottlieb Fichte, war Professor am Düsseldorfer Gymnasium. Erst 1836 folgte er einem Ruf auf eine außerordentliche Professur an der Universität Bonn. nicht hieher kommt – oder nicht mag. Das scheint mir doch ein ganzer Kerl zu seyn – ich habe mir seine Bücher gekauft und würge dran :) also Du hast Dich in Briefen gebessert. erstens nimmst Du ordentliches Format, und groß – man kann das so hübsch heften – denn schreibst Du auch 2, ehe der andre Einen – dann etc etc. Die Musikalische (neue:) Zeittunke<name key="PSN0114758" style="hidden" type="author">Schumann, Robert Alexander (1810–1856)</name><name key="CRT0110790" style="hidden" type="science">Neue Zeitschrift für Musik</name> ist so eine Tunke oder ein Brey, den Herr SchunkeSchuncke (Schunke), Ludwig (Louis) (1810-1834) /: aus StuttgardtStuttgartDeutschland :/ H. SchumannSchumann, Robert Alexander (1810-1856), H. WieckWieck, Johann Gottlob Friedrich (1785-1873), und der und der und gerade (wenn Du willst ) auch Du) etc etc rühren und kochen. Haben die Leute sogar mir zugemuthet hinein zu liefern – mit der Recension Deiner 3 <hi rend="latintype">Ouverturen</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xph2ekor-izdf-ztx5-wcan-6ds5vmvddmpe"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_iyhb688i-kbf0-klsi-c1dp-sswcy75rnxr5"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_07avmkxq-fcbg-lt9y-7wsr-xnvzwan5vhxt"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name> sollte ich anfangen. Bagatellen! |3| Ich sagte aber nein, aus dem Grunde, weil ich nicht schreiben könnte, d. h. Brey machen. Denn das was ich über Deine Ouverturen meine, drucken sie Sie gewiß nicht. Ich würde Ih ihnen z. B. sagen: Herr F. M. B. hat 3 Ouverturen geschrieben, die da und da gedruckt sind, jede wäre anders als die andern, aber alle 3 eigenthümlich gut, und die Leute sollten sie nur recht oft spielen oder hören, so lange als sie sie verstünden. Glaubst Du daß daß eine gute Recension ist? – Dem Hauptmann gingen sie auch so um den Bart, setzten hinein, er werde hier erwartet, (wie er schon hier war,) zu unserm hinlanglichen Aerger (d.h. die Annonce)Hauser, Franz (František) (1794–1870). Er hat sich aber bedankt. Eine bessere Zeitung als Finksche<name key="PSN0110112" style="hidden" type="author">Breitkopf & Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name><name key="CRT0108283" style="hidden" type="periodical">Allgemeine Musikalische Zeitung</name>Eine bessere Zeitung als Finksche – Gottfried Wilhelm Fink arbeitete seit Anfang des 19. Jahrhunderts an der Allgemeinen Musikalischen Zeitung, seit 1827 als Chefredakteur. zu machen, ist gewiß kein Meisterstück. Hast Du das Gesalbadere vom Borromæus /:ein göttlicher Name für einen Dresdner Recensenten:/ über Zelters Briefwechsel<name key="PSN0114188" style="hidden" type="author">Riemer, Friedrich Wilhelm (1774–1845)</name><name key="CRT0110463" style="hidden" type="literature">Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832 (Herausgabe)</name> gelesen? Ich sagte dem Dr HærtelHärtel, Hermann (1803-1875),Dr Hærtel – Hermann Härtel wird hier erwähnt als Verleger der Allgemeinen Musikalischen Zeitung. der gerade zu mir kam und das Blatt auf dem Tische liegen fand: So einen Kerl müßte man doch verdienter maßen hinter die Ohren schlagen – (:findst Du nicht daß Borromæus uhngfähr so klingt, wie wenn Drekkäfer und Schmeißfliegen summen?:)wenn Drekkäfer und Schmeißfliegen summen – Franz Hauser verbindet mit dem Namen Borromaeus die im Schlamm lebende Käferart Scarabaeus. es schien zu wirken, und

Zeichnung: GB-Ob, M.D.M. d. 29/239, fol. 2r. Karikaturistische Zeichnung eines Finken, meinend Gottfried Wilhelm Fink.
wird wohl die längste Zeit Redakteur geblieben seyn,wird wohl die längste Zeit Redakteur geblieben seyn – Gottfried Wilhelm Fink arbeitete von 1827 bis 1842 als Chefredakteur an der Allgemeinen Musikalischen Zeitung. wenigstens sucht man.

Für Dich kopiren gegenwärtig 2 Kopisten. Der 3te brachte mir nach 2 Monaten Originale und weiß Papier wieder, auf welchem letzteren keine Noten sondern nur etwas Schmutz zu sehen war. Thu mir die Liebe und laß mir Deine neuen Sachen abschreiben, wenn nicht etwa Hoffnung da ist, daß in Kurzem alles gedruckt zu haben seyn möchte. auf jeden Fall beyde Lieder mit und ohne.beyde Lieder mit und ohne – siehe Brief fmb-1834-08-01-01 (Brief Nr. 978) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Leipzig, Düsseldorf, 1. August 1834, Z., 55 ff. Bestimmen lässt sich das am 9. Juni 1834 entstandene Lied ohne Worte a-Moll, op. 85/2 (MWV U 101). auf die Klavierstücke<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_obxsmzvl-lbht-yow1-dft2-s0x9q3slhjtl"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100446" style="hidden">Caprice / Capriccio a-Moll, 9. April 1834<idno type="MWV">U 99</idno><idno type="op">33/1</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_zvzxoswp-938g-6cny-z3cj-8xsgedu5xblf"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100443" style="hidden">Caprice / Capriccio b-Moll, [Ende Juli 1833]: Andante – Allegro di molto, 25. Juli 1833; bis Ende Juli 1833 umgearbeitet zu Adagio – Presto agitato; Adagio – Presto agitato, 1. August 1833; Neukomposition der Einleitung (Adagio), bis 14. Mai 1834<idno type="MWV">U 95</idno><idno type="op">33/3</idno></name> in verzweifelter Gemüthsartdie Klavierstücke in verzweifelter Gemüthsart – siehe Brief fmb-1834-08-01-01 (Brief Nr. 978) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Leipzig, Düsseldorf, 1. August 1834, Z. 57. kann ich eher warten. Deine letzte Fantasie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wyawnzcr-dluy-6vei-rey4-tc2p7asr5vci"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100440" style="hidden">Fantasie (Sonate écossaise) fis-Moll, 29. Januar 1833<idno type="MWV">U 92</idno><idno type="op">28</idno></name> /: MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) :/ hab ich mir 2mal vom SchunkeSchuncke (Schunke), Ludwig (Louis) (1810-1834) spielen lassen. Mußt mir sie einmal selber spielen – die Sachen klingen anders. Weißt Du daß Du entsetzlich popular wirst? Sommernachtstraum wird in allen Garten und VirtuosenHauser, Franz (František) (1794–1870)Concerten, gepfiffen geblasen, gegeigt – kurz auf jedem Anschlagezettel: Sommernachtstraum<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rvldopgg-nv1n-mwwi-wlcp-uudbo4t3afoq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name>. Nun kommt die 3<hi rend="superscript">te</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_u2kv43ra-0htl-bixh-gpq4-b7vlcwthvtqg"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name> dran. Mit der meinigen wirds noch ein Weilchen dauern, was mich unbändig freut. Ich muß Dir sagen, daß ich mir etwas rechtes darauf zu Gute thue, daß Du mir die Ouverture<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_tczruckz-vj9e-z8ft-itch-suzkrsxpc5bd"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name> dedizirt hast.der meinigen … daß Du mir die Ouverture dedizirt hast – Der Erstdruck der Hebriden, op. 26 von Felix Mendelssohn Bartholdy ist Franz Hauser zugeeignet. Neulich hab ich die Stimmen gesehen, mein Name auf dem Titelblatte rührte mich förmlich. Sie ist schon in Partitur fertig, MüllerMüller, Christian Gottlieb (1800-1863) korrigirte sie neulich.

Daß es mit Deinem Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vjeapu61-nmmp-ykwe-bx3j-setdk4lzoo8g"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> so schnell vorwärts geht hat mich eben so uberrascht als gefreut, ich dachte noch gar nicht daß Du das Gedicht schon beym Schopfe hast. Bist Du zufrieden damit? Kannst Du mir das<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name><name key="CRT0109536" style="hidden" type="dramatic_work">Pervonte (Libretto)</name> Opernbuch<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_bnp2h6bg-p3u8-x8aw-yw5i-cmdtwnsehwii"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="works_not_executed" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100712" style="hidden">Pervonte<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name> herschicken zur Durchsicht? |4| etwas Praxis hab ich schon – möchte nicht daß Du zum – – – – erstenmale fehlgriffst (Deine Hochzeit zu <hi rend="latintype">Camacho</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_j7gd9fmj-nriw-4csd-gg3b-1rlqdepbzjgk"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100324" style="hidden">Die Hochzeit des Camacho, Komische Oper in zwei Akten, 11. Juni 1824 bis 10. August 1825; [1826/1827]<idno type="MWV">L 5</idno><idno type="op">10</idno></name> ist, was bey MozartMozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791) die italienschen: Giardiniera, la finta<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0112381" style="hidden" type="music">La finta giardiniera KV 196</name> etc:) ich schicke es Dir umgehend wieder.

Ich lese jetzt die Rahel<name key="PSN0115452" style="hidden" type="author">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Antonie Friederike (Rahel) (1771–1833)</name><name key="CRT0111128" style="hidden" type="literature">Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde</name> – aber sage mir nur, daß Du mir nie von der Frau auch nur ein Wort gesagt hast! Das ist ja eine ganz stupendestupende – erstaunlich, verblüffend. Frau – ich bin völlig vernarrt in die Frau. Sage habe ich sie denn nie gesehen in BerlinBerlinDeutschland? Du mußt sie ja kennen – sie spricht sehr oft von Bartholdy’s – Solche Urtheile über GötheGoethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832), und in den Jahren! jetzt sind sie freylich alle klug – über Politik, Philosophie, Religion, kurz alles finde ich ganz enorm. Ich kann Dir nicht sagen wie mich diese Frau beschäftigt. – Ich habe mir, so in dem Drange der Umstände einen kleinen Plan gemacht: Kann ich von meinem honigsüßen EisenfresserRingelhardt, Friedrich Sebald (1785-1855) los kommen, so mache ich vor allem andern eine Reise in das Land wo die Zitronen blühn<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749–1832)</name><name key="CRT0108866" style="hidden" type="literature">Wilhelm Meisters Lehrjahre</name>das Land wo die Zitronen blühn – Italien, Zitat aus dem Lied der Mignon in Goethes Wilhelm Meister Kennst du das Land wo die Zitronen blühn. – und dann – Gott weiß was dann geschieht. Kom ich aber über so ein Buch, und sehe was alles der Mensch arbeiten sollte, so wirds mir auf einmal so engstlich, und ich möchte mich zu Hause einspinnen am liebsten wohin aufs Land ziehen, Kartoffel pflanzen und ordentlich studiren und arbeiten. Wie beneide ich Diejenigen, die was vor sich gebracht haben und nicht immer wieder zurück möchten und nachholen – was sie frühzeitig hätten mitnehmen sollen – wie beneid ich Dich!

Sehr löblich finde ichs von Dir, daß Du DichHauser, Franz (František) (1794–1870) ohne Baßarie nicht sehen lassen darfst,daß Du Dich ohne Baßarie nicht sehen lassen darfst – siehe Brief fmb-1834-08-01-01 (Brief Nr. 978) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Leipzig, Düsseldorf, 1. August 1834, Z., 60. Die Hauser versprochene Arie MWV H 3 ist seit Juli 1832 ein Thema der Korrespondenz. Sie wurde gelegentlich als »barbarian« bezeichnet. Hauser hatte in seinem Brief om 14. Mai 1834 gebeten: »Wenn Du auch nicht an mich denkst und schreibst, so denkst Du doch an den Barbarian, und seinen Song.« Der Arie sollte Carl Klingemanns Gedicht The Barbarian zugrunde gelegt werden, dem dieser den Untertitel »Bass-Arie für Hauser« gegeben hatte (Abdruck in Klingemann, Briefwechsel, S. 350). Die am 17. September 1832 beendete Komposition hat Felix Mendelssohn Bartholdy vernichtet. Siehe Brief fmb-1832-09-21-01 (Brief Nr. 612) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Leipzig, Berlin, 21. September 1832, Z. 5. und im September mußt Du Dich sehen lassen, sonst darfst Du Dich nicht vor mir sehen lassen. Daß Du in der Hitze nicht komponirst, und lieber badest ist gut, Du weißt, daß /: nach BouterweckBouterweck, Friedrich Ludewig (Pseud.: Ferdinand Adrianow) (1766-1828) oder Pustkuchen oder ein andrer Schinken :/ Begeisterung /: Hitze :/ durch eine gehörige Quantität Besonnenheit /: Baden :/ gemildert werden muß, wenn das Kunstwerk gut /: wäßrig :/ werden soll? – schlechter Witz –, – Weißt Du daß ich dies Jahr ein guter Schwimmer geworden bin? bis aufs Wassertreten gehts brilliant. – und das alles in der (diebschen) Elster, in welcher Poniatowsky ersoffen istin der (diebschen) Elster, in welcher Poniatowsky ersoffen ist – Marschall Fürst Joseph P. ertrank am 19. Oktober 1813 während der Leipziger Völkerschlacht in der Elster bei dem Versuch, die sich zurückziehende französische Armee zu decken. Zugleich Anspielung auf die Oper La gazza ladra (Die diebische Elster) von Rossini (UA 1817). – wovor uns Gott in Gnaden bewahren möge. Leb wohl lieber Felix – schreib mir gleich wieder ein paar Zeilen, ich antworte eben so schnell, und schicke mir etwas Musik. HauptmannHauptmann, Carl Moritz (1792-1868) hat Lieder gemacht, worunter ein wunderhübsches – das Dir recht gefallen wird – hätt ich früher dran gedacht, hätt ich Dirs hergesetzt, es ist ganz kurz. Nun aber leb wohl – das rosenfarbne Papier ist alle und die Post geht. Dein

F Hauser Lp. den 7ten Augt 34.
            Dein Brief lieber Felix ist mir ein wahres Labsal – wie Balsam auf Wunden, oder ein frischer erquickender Regen auf eine glühende Sandwüste – . Daß ich so lange nicht geschrieben, komt eben von der dürren Sandwüste – denn ich bin eine. So abgequält und abgeärgert und mißmuthig, daß ich Dir nur Briefe ex porto und libri tristium schreiben konnte, und das that ich auch, aber nur innewendig. Dein Brief ist aber so lieb, daß ich mich gleich hersetze, ihn zu beantworten obgleich ich ihn – wider meine Gewohnheit – erst ein einzigesmal gelesen. Daß ich armer Mensch nur deswegen, weil ich zufällig etwas besser singe als die andern, mir mein Leben muß so verkümmern lassen – ! und von wem!! Nro 1 – ist aus der Seebadereise nichts geworden, weil mir mein sauberer Herr Direktor den Urlaub dazu nur ohne Gage gegen wollte. pro. 2do hat man mich mit der Parthie des G Ankerström so chikanirt, mir zugemuthet, sie nach 6 Klavierproben zu liefern /: oder vielmehr mich dahin bringen wollen zu sagen, ich könne sie nicht liefern – damit sie ein anderer singe :/ darob bin ich etwas wüthend geworden, und es in einer Klavierprobe dem Herrn Stegmeyer für dessen Kabalen erklärt. Dafür ist mir eine Strafe von 33 rt 8 gr diktirt und abgezogen worden – etc etc und so gehts seit einem Vierteljahr Schlag auf Schlag – Details sind zu schauerlich um sie herzusetzen. Wie oft ich mich in dieser Zeit zu Dir hinwünschte, so mit Sack und Pack, aus dieser Lumperey hinaus, das wirst Du Dir denken können – . Aber “da ist die Rücksicht die Elend läßt” etc da sagt man sich: vielleicht gibt sichs – da kommen Freunde /: wohl auch falsche – wie H. Stegmeyer ist :/ und sagen: Sie sehen zu schwarz, Sie sind Hypochonder, und drgl Redensarten. Nun hab ich mir aber auch gesagt: wie lange bleibt wohl Felix in D. ? wie bald ist der nicht in Berlin oder London oder da und dort, und Du sitzest am Ende wieder allein auf einem Eilande, und es ist wieder nichts damit. Solche und ähnliche Gedanken setzten mir ärger zu als der dem jungen Lanzelot sein Gewissen, bin aber gleichwohl noch nicht zum Laufen gekommen, denn das Laufen (: vulgo Durchgehen kostete mich wenigstens 150 Friedrichsd’or.
Diese Sau steht zufällig hier, und kann als ein Wiederspiel des rosenfarbnen Papiers und Humors gelten.
 In dieser Zeit schickt mir der Himmel im Hauptmann einen Trost, der anfangs July kam und bis Ende July bey mir wohnte, einen Besuch bey seiner Schwester in Dresden ausgenommen. Das wäre freylich zu schön gewesen, wenn Du auch in derselben Zeit gekommen wärst, und ich hätte sagen können wie Du damals auf dem Waterloo Place, als Klingemann aus seinem Klubb zu zu uns beyden herunter kam: “Nun sind einmal drey ordentliche Kerls beysammen”. – Das waren wohl schöne Tage, die in London und Lpzig meine ich. Eigentlich sollte alles Schöne und Liebe was der Mensch je erlebt, immer gegenwärtig bleiben und vorhalten gegen alle odiosa des Lebens – aber da gehts Einem wie dem Werther dem die Leute zurufen: aber ermanne dich, brauche die Kraft und drgl. Aber darin steckt es eben, daß man gerade das nicht kann! – – Nun aber, ehe ich auf die odiosa zu reden komme: sage mir wann Du kommen willst, den Datum – ich freue mich dann die ganze Zeit, zähle eine Woche um die andere, einen Tag um den andern, und das Bischen Leben läuft herab, ehe man sichs versieht, und Du bist da und wieder fort und so weiter u. s. w. Aber kurios ist es doch, wies im Leben oft wechselt im Entgegengesetzten: da war ich so ärgerlich und unglücklich – und es kam Hauptmann. Diesen Morgen reisten Frau und Kinder fort ins Baad – nach Kösen – ich sitze da zu Hause in der Einsamkeit, und es ist mir hundeschlecht zu muthe, und ich weiß nicht was anzustellen – da kommt Dein Brief – kurz: Eulenspiegel hatte sehr viel Philosophie im Leibe – namentlich mit dem Berg hat er sehr recht. Auf Deinen Brief zu kommen, den eben nochmals und nochmals durchgelesen habe, so hast Du Dich merklich gebessert, qualitativ und quantitativ. (: aus diesen mir entschlüpften Ausdrücken kannst Du schließen, daß ich Philosophie treibe, und zwar – keine Berliner – wohl aber eine Düsseldorfer. Freylich bin ich über die Salomonische noch nicht hinaus. :) (: Es ist Schade der junge Fichte nicht hieher kommt – oder nicht mag. Das scheint mir doch ein ganzer Kerl zu seyn – ich habe mir seine Bücher gekauft und würge dran :) also Du hast Dich in Briefen gebessert. erstens nimmst Du ordentliches Format, und groß – man kann das so hübsch heften – denn schreibst Du auch 2, ehe der andre Einen – dann etc etc. Die Musikalische (neue:) Zeittunke ist so eine Tunke oder ein Brey, den Herr Schunke /: aus Stuttgardt :/ H. Schumann, H. Wieck, und der und der und gerade (wenn Du willst ) auch Du) etc etc rühren und kochen. Haben die Leute sogar mir zugemuthet hinein zu liefern – mit der Recension Deiner 3 Ouverturen sollte ich anfangen. Bagatellen! Ich sagte aber nein, aus dem Grunde, weil ich nicht schreiben könnte, d. h. Brey machen. Denn das was ich über Deine Ouverturen meine, drucken Sie gewiß nicht. Ich würde Ih ihnen z. B. sagen: Herr F. M. B. hat 3 Ouverturen geschrieben, die da und da gedruckt sind, jede wäre anders als die andern, aber alle 3 eigenthümlich gut, und die Leute sollten sie nur recht oft spielen oder hören, so lange als sie sie verstünden. Glaubst Du daß daß eine gute Recension ist? – Dem Hauptmann gingen sie auch so um den Bart, setzten hinein, er werde hier erwartet, (wie er schon hier war, ) zu unserm hinlanglichen Aerger (d. h. die Annonce) . Er hat sich aber bedankt. Eine bessere Zeitung als Finksche zu machen, ist gewiß kein Meisterstück. Hast Du das Gesalbadere vom Borromæus /:ein göttlicher Name für einen Dresdner Recensenten:/ über Zelters Briefwechsel gelesen? Ich sagte dem Dr Hærtel, der gerade zu mir kam und das Blatt auf dem Tische liegen fand: So einen Kerl müßte man doch verdienter maßen hinter die Ohren schlagen – (:findst Du nicht daß Borromæus uhngfähr so klingt, wie wenn Drekkäfer und Schmeißfliegen summen?:) es schien zu wirken, und wird wohl die längste Zeit Redakteur geblieben seyn, wenigstens sucht man.
Für Dich kopiren gegenwärtig 2 Kopisten. Der 3te brachte mir nach 2 Monaten Originale und weiß Papier wieder, auf welchem letzteren keine Noten sondern nur etwas Schmutz zu sehen war. Thu mir die Liebe und laß mir Deine neuen Sachen abschreiben, wenn nicht etwa Hoffnung da ist, daß in Kurzem alles gedruckt zu haben seyn möchte. auf jeden Fall beyde Lieder mit und ohne. auf die Klavierstücke in verzweifelter Gemüthsart kann ich eher warten. Deine letzte Fantasie /: Moscheles :/ hab ich mir 2mal vom Schunke spielen lassen. Mußt mir sie einmal selber spielen – die Sachen klingen anders. Weißt Du daß Du entsetzlich popular wirst? Sommernachtstraum wird in allen Garten und VirtuosenConcerten, gepfiffen geblasen, gegeigt – kurz auf jedem Anschlagezettel: Sommernachtstraum . Nun kommt die 3te dran. Mit der meinigen wirds noch ein Weilchen dauern, was mich unbändig freut. Ich muß Dir sagen, daß ich mir etwas rechtes darauf zu Gute thue, daß Du mir die Ouverture dedizirt hast. Neulich hab ich die Stimmen gesehen, mein Name auf dem Titelblatte rührte mich förmlich. Sie ist schon in Partitur fertig, Müller korrigirte sie neulich.
Daß es mit Deinem Paulus so schnell vorwärts geht hat mich eben so uberrascht als gefreut, ich dachte noch gar nicht daß Du das Gedicht schon beym Schopfe hast. Bist Du zufrieden damit? Kannst Du mir das Opernbuch herschicken zur Durchsicht? etwas Praxis hab ich schon – möchte nicht daß Du zum – – – – erstenmale fehlgriffst (Deine Hochzeit zu Camacho ist, was bey Mozart die italienschen: Giardiniera, la finta etc:) ich schicke es Dir umgehend wieder.
Ich lese jetzt die Rahel – aber sage mir nur, daß Du mir nie von der Frau auch nur ein Wort gesagt hast! Das ist ja eine ganz stupende Frau – ich bin völlig vernarrt in die Frau. Sage habe ich sie denn nie gesehen in Berlin? Du mußt sie ja kennen – sie spricht sehr oft von Bartholdy’s – Solche Urtheile über Göthe, und in den Jahren! jetzt sind sie freylich alle klug – über Politik, Philosophie, Religion, kurz alles finde ich ganz enorm. Ich kann Dir nicht sagen wie mich diese Frau beschäftigt. – Ich habe mir, so in dem Drange der Umstände einen kleinen Plan gemacht: Kann ich von meinem honigsüßen Eisenfresser los kommen, so mache ich vor allem andern eine Reise in das Land wo die Zitronen blühn – und dann – Gott weiß was dann geschieht. Kom ich aber über so ein Buch, und sehe was alles der Mensch arbeiten sollte, so wirds mir auf einmal so engstlich, und ich möchte mich zu Hause einspinnen am liebsten wohin aufs Land ziehen, Kartoffel pflanzen und ordentlich studiren und arbeiten. Wie beneide ich Diejenigen, die was vor sich gebracht haben und nicht immer wieder zurück möchten und nachholen – was sie frühzeitig hätten mitnehmen sollen – wie beneid ich Dich!
Sehr löblich finde ichs von Dir, daß Du Dich ohne Baßarie nicht sehen lassen darfst, und im September mußt Du Dich sehen lassen, sonst darfst Du Dich nicht vor mir sehen lassen. Daß Du in der Hitze nicht komponirst, und lieber badest ist gut, Du weißt, daß /: nach Bouterweck oder Pustkuchen oder ein andrer Schinken :/ Begeisterung /: Hitze :/ durch eine gehörige Quantität Besonnenheit /: Baden :/ gemildert werden muß, wenn das Kunstwerk gut /: wäßrig :/ werden soll? – schlechter Witz –, – Weißt Du daß ich dies Jahr ein guter Schwimmer geworden bin? bis aufs Wassertreten gehts brilliant. – und das alles in der (diebschen) Elster, in welcher Poniatowsky ersoffen ist – wovor uns Gott in Gnaden bewahren möge. Leb wohl lieber Felix – schreib mir gleich wieder ein paar Zeilen, ich antworte eben so schnell, und schicke mir etwas Musik. Hauptmann hat Lieder gemacht, worunter ein wunderhübsches – das Dir recht gefallen wird – hätt ich früher dran gedacht, hätt ich Dirs hergesetzt, es ist ganz kurz. Nun aber leb wohl – das rosenfarbne Papier ist alle und die Post geht. Dein
F Hauser
Lp. den 7ten Augt 34.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1834-08-07-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1834-08-07-01" xml:id="title_a84e8134-7029-46cb-ae63-ddb8cfa05930">Franz Hauser an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Leipzig, 7. August 1834</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_4c4035d4-2d83-438c-a8f5-4676bb5e8367">Dein Brief lieber Felix ist mir ein wahres Labsal – wie Balsam auf Wunden, oder ein frischer erquickender Regen auf eine glühende Sandwüste – . Daß ich so lange nicht geschrieben, komt eben von der</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_1bcdbae9-010f-4086-ab5c-2af6f04ae8a7">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1834-08-01-01" type="precursor" xml:id="title_a44002ff-cb7f-42ea-b312-ed5924acbdb3">Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Leipzig; Düsseldorf, 1. August 1834</title> <title key="fmb-1834-09-03-01" type="successor" xml:id="title_f9df8a98-d914-4d14-bed5-ddd3dab43685">Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Leipzig; Berlin, 3. September 1834</title> <author key="PSN0111775">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0111775" resp="writer">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_13fc8486-69fb-413d-85ac-bb1b71829d21"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_c844fe53-f729-4ad7-840a-b2affb91d76f"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 29/239.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1834-08-07-01" type="letter" xml:id="title_37ed6e44-f7bc-4236-86a0-7e617ae161db">Franz Hauser an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf;  Leipzig, 7. August 1834</title> <incipit>Dein Brief lieber Felix ist mir ein wahres Labsal – wie Balsam auf Wunden, oder ein frischer erquickender Regen auf eine glühende Sandwüste – . Daß ich so lange nicht geschrieben, komt eben von der</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.</p> <handDesc hands="1"> <p>Franz Hauser.</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="copy_from_foreign_hand">Abschrift, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 7,30/2,6.</bibl> <bibl type="copy_from_foreign_hand">Abschrift, D-DS, Musikabteilung, Slg. Anton A III, Mappe 31, S. 11-16.</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-08-07" xml:id="date_2a105dc5-164d-465f-8db8-7fcde9c11a7f">7. August 1834</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0111775" resp="author" xml:id="persName_f69fa279-6aa1-4e6b-9409-377cc9e2c961">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0111775" resp="writer">Hauser, Franz (František) (1794–1870)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_0e725e76-e462-40be-a049-995d9da2941f"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_e9c8ea8e-5624-4478-88df-7b7ae00bd2a4">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_bf3d215d-6445-4ba2-bb3c-b785ca12f2b0"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_0e951217-b1e2-49b1-ac7a-5b4526c5bfe7"> <docAuthor key="PSN0111775" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_1cbd1098-5c57-4753-b63b-b3051a69c8b2">Hauser, Franz (František) (1794–1870)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111775" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_203fa669-1961-4055-8a20-eb5c86ae314f">Hauser, Franz (František) (1794–1870)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Dein <title xml:id="title_db61ee49-1247-4678-974c-48003333d018">Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1834-08-01-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Leipzig; Düsseldorf, 1. August 1834</name> </title> <seg type="salute">lieber <hi rend="latintype">Felix</hi></seg> ist mir ein wahres Labsal – wie Balsam auf Wunden, oder ein frischer erquickender Regen auf eine glühende Sandwüste – . Daß ich so lange nicht geschrieben, komt eben von der dürren Sandwüste – denn ich bin eine. So abgequält und abgeärgert und mißmuthig, daß ich Dir nur Briefe <hi rend="latintype">ex porto</hi> und <hi rend="latintype">libri tristium</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_88f64c71-9ee2-4706-979f-4db019a77056" xml:lang="la ">Briefe ex porto und libri tristium – lat., unabgeschickte Briefe und trübsinnige Neuigkeiten.</note> schreiben konnte, und das that ich auch, aber nur innewendig. Dein Brief ist aber so lieb, daß ich mich gleich hersetze, ihn zu beantworten obgleich ich ihn – wider meine Gewohnheit – erst ein einzigesmal gelesen. Daß ich armer Mensch nur deswegen, weil ich zufällig etwas besser singe als die andern, mir mein Leben muß so verkümmern lassen – ! und von wem!! <hi rend="latintype">Nro</hi> 1 – ist aus der Seebadereise nichts geworden, weil mir mein sauberer Herr <persName xml:id="persName_9e4ff831-a909-46d9-9033-914bb9147435">Direktor<name key="PSN0114217" style="hidden" type="person">Ringelhardt, Friedrich Sebald (1785-1855)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_951eb8ec-f3e2-4871-8c79-4e44744b5000" xml:lang="de">mein sauberer Herr Direktor – Friedrich Sebald Ringelhardt, von 1832 bis 1844 Direktor des Leipziger Stadttheaters.</note> den Urlaub dazu <hi n="1" rend="underline">nur ohne</hi> Gage <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_4b076c8e-4233-4c76-9c58-ec833b5de2db"> <corr resp="writer">geben</corr> <sic resp="writer">gegen</sic> </choice> wollte. <hi rend="latintype">pro. 2<hi rend="superscript">do</hi></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_e15475aa-3876-4ae8-9ae0-6bfc1d8748d7" xml:lang="la ">pro. 2do – lat. pro secundo, zweitens.</note> hat man mich mit der Parthie des <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_7af21835-2046-4d14-8293-95b06ce5650d">G</del> <hi rend="latintype"><title xml:id="title_dc0707d1-4439-43e5-8f1e-209ca6741d5a">Ankerström<name key="PSN0109578" style="hidden" type="author">Auber, Daniel-François-Esprit (1782–1871)</name><name key="CRT0107675" style="hidden" type="music">Gustave III. ou Le Bal masqué AWV 23</name></title></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8de49ffb-869d-42b8-8f22-933e46aabbb8" xml:lang="de">der Parthie des Ankerström – Titelpartie in Gustave III. ou Le Bal masqué, Oper von Daniel François Esprit Auber (UA 1833).</note> so chikanirt, mir zugemuthet, sie nach 6 Klavierproben zu liefern /: oder vielmehr mich dahin bringen wollen zu sagen, ich könne sie nicht liefern – damit sie ein anderer singe :/ darob bin ich etwas wüthend geworden, und es in einer Klavierprobe dem Herrn <persName xml:id="persName_adbf645d-0cd5-4574-8d4b-6637e1fab0e1">Stegmeyer<name key="PSN0115081" style="hidden" type="person">Stegmayer, Ferdinand (1803-1863)</name></persName> für <add place="above">dessen<name key="PSN0111775" resp="writers_hand" style="hidden">Hauser, Franz (František) (1794–1870)</name></add> Kabalen erklärt. Dafür ist mir eine Strafe von 33 rt 8 gr diktirt und abgezogen worden – <hi rend="latintype">etc etc</hi> und so gehts seit einem Vierteljahr Schlag auf Schlag – Details sind zu schauerlich um sie herzusetzen. Wie oft ich mich in dieser Zeit zu Dir hinwünschte, so mit Sack und Pack, aus dieser Lumperey hinaus, das wirst Du Dir denken können – . Aber <title xml:id="title_f1d4d2c5-6060-428e-b6b5-dca114f98599">“da ist die Rücksicht die Elend läßt”<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564–1616)</name><name key="CRT0110859" style="hidden" type="dramatic_work">Hamlet (The Tragedy of Hamlet, Prince of Denmark)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_59a2fcb9-118a-4458-b9cb-feac448b7b46" xml:lang="de">“da ist die Rücksicht die Elend läßt” – Zitat aus dem inneren Monolog »Sein oder nicht sein« von William Shakespeares Hamlet, 3. Aufzug, 1. Szene: »Das ist die Rücksicht, die Elend läßt zu hohen Jahren kommen.«</note> <hi rend="latintype">etc</hi> da sagt man sich: vielleicht gibt sichs – da kommen Freunde /: wohl auch falsche – wie H. <hi rend="latintype">Stegmeyer</hi> ist :/ und sagen: Sie sehen zu schwarz, Sie sind Hypochonder, und drgl Redensarten. Nun hab ich mir aber auch gesagt: wie lange bleibt wohl <hi rend="latintype">Felix</hi> in <placeName xml:id="placeName_1080d532-40ab-44eb-9a67-8a833df7cd17">D.<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>? wie bald ist der nicht in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_a2caf3a9-41c6-41cb-859a-c7eea7624c8d">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> oder <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_d8dbf62d-8241-40b1-99f7-6c86a8380f5d">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi> oder da und dort, und Du sitzest am Ende wieder allein auf einem Eilande, und es ist wieder nichts damit. Solche und ähnliche Gedanken setzten mir ärger zu als <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_7d50d9ec-aa11-4563-a0f7-d8471cc2789c">der</del> <title xml:id="title_010cf700-f950-4bfb-b92c-047077f20703">dem jungen Lanzelot sein Gewissen<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564–1616)</name><name key="CRT0110863" style="hidden" type="dramatic_work">Der Kaufmann von Venedig (The Merchant of Venice)</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_efc4450e-22c0-498f-82bd-1c3ede9f0d63" xml:lang="de">dem jungen Lanzelot sein Gewissen – Anspielung auf den inneren Monolog von Lanzelot Gobbo, Shylocks Diener, im 2. Aufzug, 2. Szene von William Shakespeares Kaufmann von Venedig (UA vor 1600): »Gut, mein Gewissen sagt: ‚Lanzelot, weich und wanke nicht!’«.</note> bin aber gleichwohl noch nicht zum Laufen gekommen, denn das Laufen (: <hi rend="latintype">vulgo</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_b82ab087-c4d4-4472-808b-85c8703cdf35" xml:lang="la ">vulgo – gewöhnlich, gemeinhin so genannt; von lat. vulgo, bekannt machen. </note> Durchgehen kostete mich wenigstens 150 Friedrichs<hi rend="latintype">d’or</hi>.</p> <p><add place="bottom">Diese Sau<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_6de4a67b-a515-4db4-9783-64c5e8ee6c3f" xml:lang="de">Diese Sau – ein verwischter Tintenfleck.</note> steht zufällig hier, und kann als ein Wiederspiel des rosenfarbnen Papiers und Humors gelten.<name key="PSN0111775" resp="writers_hand" style="hidden">Hauser, Franz (František) (1794–1870)</name></add></p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> In dieser Zeit schickt mir der Himmel im <persName xml:id="persName_bad6034e-ff8f-401a-b2f5-7a3b67d63046">Hauptmann<name key="PSN0111769" style="hidden" type="person">Hauptmann, Carl Moritz (1792-1868)</name></persName> einen Trost, der anfangs <hi rend="latintype">July</hi> kam und bis Ende <hi rend="latintype">July</hi> bey mir wohnte, einen Besuch bey seiner <persName xml:id="persName_edcf1d1f-11e1-4aa3-a5be-9f16b8017c1c">Schwester<name key="PSN0116984" style="hidden" type="person">Reinhard, Johanna Caroline (1790-1847)</name></persName> in Dresden ausgenommen. Das wäre freylich zu schön gewesen, wenn Du auch in derselben Zeit gekommen wärst, und ich hätte sagen können wie Du damals auf dem <hi rend="latintype">Waterloo Place</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a40682a6-115b-4bd5-9d04-414e622c84c5" xml:lang="en">Waterloo Place – Platz in London</note> als <hi rend="latintype">Klingemann</hi> aus seinem Klubb zu <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_b0b07cfe-bbd3-42ba-8d94-4f2811f42c0d">zu</del> uns beyden herunter kam: “Nun sind einmal drey ordentliche Kerls beysammen”. – Das waren wohl schöne Tage, die in London und <placeName xml:id="placeName_12de0457-54d2-4999-a5e8-0c360bf19698">Lpzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> meine ich. Eigentlich sollte alles Schöne und Liebe was der Mensch je erlebt, immer gegenwärtig bleiben und vorhalten gegen alle <hi rend="latintype">odiosa</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_acd46e3e-cdba-4612-bbdd-82bb199930d7" xml:lang="la ">odiosa – lat., Abscheulichkeiten.</note> des Lebens – aber da gehts Einem wie dem <title xml:id="title_b68a01ae-2353-4d9b-876b-9dcf7048ec21">Werther<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749–1832)</name><name key="CRT0108836" style="hidden" type="literature">Die Leiden des jungen Werthers</name></title> dem die Leute zurufen: aber ermanne dich, brauche die Kraft<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4c9b0c52-063d-4696-98da-43b5e8266d6b" xml:lang="de">dem Werther dem die Leute zurufen: aber ermanne dich, brauche die Kraft – bezieht sich auf die Melancholie der Titelfigur von Goethes Die Leiden des jungen Werthers, Leipzig 1774.</note> und drgl. Aber darin steckt es eben, daß man gerade das nicht kann! – – Nun aber, ehe ich auf die <hi rend="latintype">odiosa</hi> zu reden komme: sage mir wann Du kommen willst, den Datum – ich freue mich dann die ganze Zeit, zähle eine Woche um die andere, einen Tag um den andern, und das Bischen Leben läuft herab, ehe man sichs versieht, und Du bist da und wieder fort und so weiter u. s. w. Aber kurios ist es doch, wies im Leben oft wechselt im Entgegengesetzten: da war ich so ärgerlich und unglücklich – und es kam Hauptmann. Diesen Morgen reisten <persName xml:id="persName_7eaeb258-c727-4fb2-91a3-de10c595f49e">Frau<name key="PSN0111777" style="hidden" type="person">Hauser, Luise Georgine Henriette (1796-1867)</name></persName> und <persName xml:id="persName_44240ac3-5b2b-41e3-9cee-eef9999e2d35">Kinder<name key="PSN0111778" style="hidden" type="person">Hauser, Moritz Heinrich (1826-1857)</name><name key="PSN0111776" style="hidden" type="person">Hauser, Joseph Paul (auch: Michael Carl Joseph) (1828-1903)</name></persName> fort ins Baad – nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_5538f86b-ef4e-40bd-84d4-c904e7163fa2">Kösen<settlement key="STM0104778" style="hidden" type="locality">Kösen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> – ich sitze da zu Hause in der Einsamkeit, und es ist mir hundeschlecht zu muthe, <add place="above">und<name key="PSN0111775" resp="writers_hand" style="hidden">Hauser, Franz (František) (1794–1870)</name></add> ich weiß nicht was anzustellen – da kommt Dein Brief – kurz: Eulenspiegel<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1c3d1608-5766-4aeb-ba1f-83411ec6927c" xml:lang="de">Eulenspiegel … mit dem Berg hat er sehr recht – Till Eulenspiegel soll einmal während einer Wanderung auf die Frage, warum er die Berge beschwingt besteige, aber betrübt wieder herabklettere geantwortet haben, dass er beim Herabsteigen schon an die nächste Höhe denken müsse, beim Heraufsteigen sich aber auf das kommende Tal freuen könne.</note> hatte sehr viel Philosophie im Leibe – namentlich mit dem Berg hat er sehr recht. Auf Deinen Brief zu kommen, den eben nochmals und nochmals durchgelesen habe, so hast Du Dich merklich gebessert, qualitativ und quantitativ. (: aus diesen mir entschlüpften Ausdrücken kannst Du schließen, daß ich Philosophie treibe, und zwar – keine <placeName xml:id="placeName_3d6bc7a7-c047-473e-ad40-af7af5be1b05">Berliner<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6e2d73d2-ac52-44f5-8443-72fab1142e9b" xml:lang="de">Philosophie … keine Berliner – Anspielung auf die idealistische Berliner Philosophie um Georg Friedrich Wilhelm Hegel.</note> – wohl aber eine <placeName xml:id="placeName_bc704994-1985-4dda-9bec-6ee651f94125">Düsseldorfer<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. Freylich bin ich über die <hi rend="latintype">Salomon</hi>ische<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7ce359cf-1cb8-4b58-bb52-2ef80a1c855f" xml:lang="de">die Salomonische – Anspielung auf die sprichwörtliche Weisheit des biblischen Königs Salomo.</note> noch nicht hinaus. :) (: Es ist Schade der junge <persName xml:id="persName_8f47e0b7-6254-4537-8562-3c65e8812a3e">Fichte<name key="PSN0116696" style="hidden" type="person">Fichte, Immanuel Hermann (seit 1863) von (1797-1879)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d2ab4210-2d12-4c24-a46b-758640529542" xml:lang="de">daß der junge Fichte nicht hieher kommt – Immanuel Hermann Fichte, Sohn des Philosophen Johann Gottlieb Fichte, war Professor am Düsseldorfer Gymnasium. Erst 1836 folgte er einem Ruf auf eine außerordentliche Professur an der Universität Bonn.</note> nicht hieher kommt – oder nicht mag. Das scheint mir doch ein ganzer Kerl zu seyn – ich habe mir seine Bücher gekauft und würge dran :) also Du hast Dich in Briefen gebessert. erstens nimmst Du ordentliches Format, und groß – man kann das so hübsch heften – denn schreibst Du auch 2, ehe der andre Einen – dann <hi rend="latintype">etc etc</hi>. <title xml:id="title_9e61da63-c77d-4980-ac47-586b44f523b3">Die Musikalische (neue:) Zeittunke<name key="PSN0114758" style="hidden" type="author">Schumann, Robert Alexander (1810–1856)</name><name key="CRT0110790" style="hidden" type="science">Neue Zeitschrift für Musik</name></title> ist so eine Tunke oder ein Brey, den Herr <persName xml:id="persName_ca6873c8-1538-443b-b09a-bfadb5ffef06">Schunke<name key="PSN0114782" style="hidden" type="person">Schuncke (Schunke), Ludwig (Louis) (1810-1834)</name></persName> /: aus <placeName xml:id="placeName_7cd9183f-7102-4be3-8fc9-6c7223f4c9f2">Stuttgardt<settlement key="STM0100140" style="hidden" type="locality">Stuttgart</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> :/ H. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_bb1ea2a0-f1e6-4f1f-a70b-e5e1ebc5613e">Schumann<name key="PSN0114758" style="hidden" type="person">Schumann, Robert Alexander (1810-1856)</name></persName></hi>, H. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_679d3215-950c-4259-90f7-3bc1481667b0">Wieck<name key="PSN0115761" style="hidden" type="person">Wieck, Johann Gottlob Friedrich (1785-1873)</name></persName></hi>, und der und der und gerade (wenn Du <hi n="1" rend="underline">willst</hi> <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_1ce30d8e-8f69-42f3-a803-1a1d5de7d62b">)</del> auch Du) <hi rend="latintype">etc etc</hi> rühren und kochen. Haben die Leute sogar <hi n="1" rend="underline">mir</hi> zugemuthet hinein zu liefern – mit der Recension <title xml:id="title_49ce0af3-3aa7-4ea5-bd91-38d42e264555">Deiner 3 <hi rend="latintype">Ouverturen</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xph2ekor-izdf-ztx5-wcan-6ds5vmvddmpe"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_iyhb688i-kbf0-klsi-c1dp-sswcy75rnxr5"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_07avmkxq-fcbg-lt9y-7wsr-xnvzwan5vhxt"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name></title> sollte ich anfangen. <hi rend="latintype">Bagatellen</hi>!<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Ich sagte aber <hi n="1" rend="underline">nein</hi>, aus dem Grunde, weil ich nicht schreiben könnte, d. h. Brey machen. Denn das was ich über Deine <hi rend="latintype">Ouverturen</hi> meine, drucken <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_cb8bebdc-738a-4a38-8a5f-3746467eebe5"> <corr resp="writer">sie</corr> <sic resp="writer">Sie</sic> </choice> gewiß nicht. Ich würde Ih ihnen z. B. sagen: <hi rend="latintype">Herr F. M. B.</hi> hat 3 <hi rend="latintype">Ouverturen</hi> geschrieben, die da und da gedruckt sind, jede wäre anders als die andern, aber alle 3 eigenthümlich gut, und die Leute sollten sie nur recht oft spielen oder hören, so lange als sie sie verstünden. Glaubst Du daß daß eine gute Recension ist? – Dem Hauptmann gingen sie auch so um den Bart, setzten hinein, er werde hier erwartet, (wie er schon hier war,) zu unserm hinlanglichen Aerger <add place="above">(d.h. die Annonce)<name key="PSN0111775" resp="writers_hand" style="hidden">Hauser, Franz (František) (1794–1870)</name></add>. Er hat sich aber bedankt. Eine bessere Zeitung als <title xml:id="title_ead43410-40c6-4571-b2d7-f1d9d8fb967a">Finksche<name key="PSN0110112" style="hidden" type="author">Breitkopf &amp; Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name><name key="CRT0108283" style="hidden" type="periodical">Allgemeine Musikalische Zeitung</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f844821a-e705-482f-9c11-50393ad7e8a4" xml:lang="de">Eine bessere Zeitung als Finksche – Gottfried Wilhelm Fink arbeitete seit Anfang des 19. Jahrhunderts an der Allgemeinen Musikalischen Zeitung, seit 1827 als Chefredakteur.</note> zu machen, ist gewiß kein Meisterstück. Hast Du das Gesalbadere vom <hi rend="latintype">Borromæus</hi> /:ein göttlicher Name für einen Dresdner Recensenten:/ über <title xml:id="title_fc345ea2-994a-4639-8a73-87b5cc9cb88b">Zelters Briefwechsel<name key="PSN0114188" style="hidden" type="author">Riemer, Friedrich Wilhelm (1774–1845)</name><name key="CRT0110463" style="hidden" type="literature">Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832 (Herausgabe)</name></title> gelesen? Ich sagte dem <hi rend="latintype">D<hi rend="superscript">r</hi> <persName xml:id="persName_8b02c462-e0a8-4db6-b451-96dd3ddd0a8d">Hærtel<name key="PSN0111723" style="hidden" type="person">Härtel, Hermann (1803-1875)</name></persName></hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_13f1864f-ad37-4e2b-8d53-94fdcd9ef640" xml:lang="de">Dr Hærtel – Hermann Härtel wird hier erwähnt als Verleger der Allgemeinen Musikalischen Zeitung.</note> der gerade zu mir kam und das Blatt auf dem Tische liegen fand: So einen Kerl müßte man doch verdienter maßen hinter die Ohren schlagen – (:findst Du nicht daß <hi rend="latintype">Borromæus</hi> uhngfähr so klingt, wie wenn Drekkäfer und Schmeißfliegen summen?:)<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b320dddf-0001-4979-9d90-795b8954f5de" xml:lang="de">wenn Drekkäfer und Schmeißfliegen summen – Franz Hauser verbindet mit dem Namen Borromaeus die im Schlamm lebende Käferart Scarabaeus.</note> es schien zu wirken, und <figure rend="inline_big_size" style="center" subtype="eighth_page" type="drawing" xml:id="figure_e4928cd1-d51b-4e5a-b108-ee00bc5fca58"> <graphic url="https://www.felix-mendelssohn-bartholdy.org/_api/letters/letter_image/Zeichnungen/gb-1834-08-07-01-Z-001.jpg"></graphic> <head style="display_none">Zeichnung: GB-Ob, M.D.M. d. 29/239, fol. 2r. </head> <figDesc style="display_none">Karikaturistische Zeichnung eines Finken, meinend Gottfried Wilhelm Fink.</figDesc> </figure> wird wohl die längste Zeit Redakteur geblieben seyn,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f4fcf38b-2bb2-43d0-8396-dbbfbc3020fa" xml:lang="de">wird wohl die längste Zeit Redakteur geblieben seyn – Gottfried Wilhelm Fink arbeitete von 1827 bis 1842 als Chefredakteur an der Allgemeinen Musikalischen Zeitung.</note> wenigstens sucht man.</p> <p>Für Dich kopiren gegenwärtig 2 Kopisten. Der 3<hi rend="superscript">te</hi> brachte mir nach 2 Monaten Originale und weiß Papier wieder, auf welchem letzteren keine Noten sondern nur etwas Schmutz zu sehen war. Thu mir die Liebe und laß mir Deine neuen Sachen abschreiben, wenn nicht etwa Hoffnung da ist, daß in Kurzem alles gedruckt zu haben seyn möchte. auf jeden Fall beyde Lieder mit und ohne.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_92bbde7a-4c9d-4b01-b18d-b183049d7e5c" xml:lang="de">beyde Lieder mit und ohne – siehe Brief fmb-1834-08-01-01 (Brief Nr. 978) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Leipzig, Düsseldorf, 1. August 1834, Z., 55 ff. Bestimmen lässt sich das am 9. Juni 1834 entstandene Lied ohne Worte a-Moll, op. 85/2 (MWV U 101).</note> auf die <title xml:id="title_4da22847-b524-4022-83cc-a6d1f2611c86">Klavierstücke<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_obxsmzvl-lbht-yow1-dft2-s0x9q3slhjtl"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100446" style="hidden">Caprice / Capriccio a-Moll, 9. April 1834<idno type="MWV">U 99</idno><idno type="op">33/1</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_zvzxoswp-938g-6cny-z3cj-8xsgedu5xblf"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100443" style="hidden">Caprice / Capriccio b-Moll, [Ende Juli 1833]: Andante – Allegro di molto, 25. Juli 1833; bis Ende Juli 1833 umgearbeitet zu Adagio – Presto agitato; Adagio – Presto agitato, 1. August 1833; Neukomposition der Einleitung (Adagio), bis 14. Mai 1834<idno type="MWV">U 95</idno><idno type="op">33/3</idno></name></title> in verzweifelter Gemüthsart<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_19a55d3d-95ba-42f6-a815-a928a762830b" xml:lang="de">die Klavierstücke in verzweifelter Gemüthsart – siehe Brief fmb-1834-08-01-01 (Brief Nr. 978) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Leipzig, Düsseldorf, 1. August 1834, Z. 57.</note> kann ich eher warten. Deine letzte <title xml:id="title_2f917054-10b2-4c8f-93c6-981b485b08f4">Fantasie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wyawnzcr-dluy-6vei-rey4-tc2p7asr5vci"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100440" style="hidden">Fantasie (Sonate écossaise) fis-Moll, 29. Januar 1833<idno type="MWV">U 92</idno><idno type="op">28</idno></name></title> /: <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f584a77d-b71c-4a2a-a650-63a9a00a1096">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName></hi> :/ hab ich mir 2mal vom <persName xml:id="persName_163a4760-eb09-4f2e-a7cd-f5986a4174a5">Schunke<name key="PSN0114782" style="hidden" type="person">Schuncke (Schunke), Ludwig (Louis) (1810-1834)</name></persName> spielen lassen. Mußt mir sie einmal selber spielen – die Sachen klingen anders. Weißt Du daß Du entsetzlich <hi rend="latintype">popular</hi> wirst? Sommernachtstraum wird in allen Garten <add place="above">und <hi rend="latintype">Virtuosen</hi><name key="PSN0111775" resp="writers_hand" style="hidden">Hauser, Franz (František) (1794–1870)</name></add><hi rend="latintype">Concerten</hi>, gepfiffen geblasen, gegeigt – kurz auf jedem Anschlagezettel: <hi rend="latintype"><title xml:id="title_a11df8ce-7efc-4b38-8397-87e550f5650b">Sommernachtstraum<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rvldopgg-nv1n-mwwi-wlcp-uudbo4t3afoq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title></hi>. Nun kommt die <title xml:id="title_db600734-8f0f-47a2-bbfd-03e8bbd36ce9">3<hi rend="superscript">te</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_u2kv43ra-0htl-bixh-gpq4-b7vlcwthvtqg"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name></title> dran. Mit der meinigen wirds noch ein Weilchen dauern, was mich unbändig freut. Ich muß Dir sagen, daß ich mir etwas rechtes darauf zu Gute thue, daß Du mir die <hi rend="latintype"><title xml:id="title_437cd55e-117a-4bad-88ca-96ab2c2d8ded">Ouverture<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_tczruckz-vj9e-z8ft-itch-suzkrsxpc5bd"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name></title></hi> dedizirt hast.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0f9ede0d-464b-4120-8efe-6ecbdd3d199f" xml:lang="de">der meinigen … daß Du mir die Ouverture dedizirt hast – Der Erstdruck der Hebriden, op. 26 von Felix Mendelssohn Bartholdy ist Franz Hauser zugeeignet.</note> Neulich hab ich die Stimmen gesehen, mein Name auf dem Titelblatte rührte mich förmlich. Sie ist schon in <hi rend="latintype">Partitur</hi> fertig, <persName xml:id="persName_318584a8-03d0-499f-858f-9e5e12b6a5c6">Müller<name key="PSN0113491" style="hidden" type="person">Müller, Christian Gottlieb (1800-1863)</name></persName> korrigirte sie neulich.</p> <p>Daß es mit Deinem <hi rend="latintype"><title xml:id="title_6f88391d-88e7-4590-9172-ef38089d721d">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vjeapu61-nmmp-ykwe-bx3j-setdk4lzoo8g"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title></hi> so schnell vorwärts geht hat mich eben so uberrascht als gefreut, ich dachte noch gar nicht daß Du das Gedicht schon beym Schopfe hast. Bist Du zufrieden damit? Kannst Du mir <title xml:id="title_28b1ff99-24eb-4a62-ac33-cf70c49c6d45">das<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name><name key="CRT0109536" style="hidden" type="dramatic_work">Pervonte (Libretto)</name></title> <title xml:id="title_a93056c6-b154-4ef8-84eb-efcf92e46981">Opernbuch<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_bnp2h6bg-p3u8-x8aw-yw5i-cmdtwnsehwii"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="works_not_executed" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100712" style="hidden">Pervonte<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title> herschicken zur Durchsicht?<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> etwas Praxis hab ich schon – möchte nicht daß Du zum – – – – erstenmale fehlgriffst (<title xml:id="title_a1849f4d-d33b-48ea-b8f2-c31e685c3eee">Deine Hochzeit zu <hi rend="latintype">Camacho</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_j7gd9fmj-nriw-4csd-gg3b-1rlqdepbzjgk"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100324" style="hidden">Die Hochzeit des Camacho, Komische Oper in zwei Akten, 11. Juni 1824 bis 10. August 1825; [1826/1827]<idno type="MWV">L 5</idno><idno type="op">10</idno></name></title> ist, was bey <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a907fdca-f319-46ec-a699-1ae4af82e55c">Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden" type="person">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName></hi> die italienschen: <hi rend="latintype"><title xml:id="title_7f6b58b7-5fc5-4ea3-88e7-48a45d2fd5fa">Giardiniera, la finta<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0112381" style="hidden" type="music">La finta giardiniera KV 196</name></title> etc</hi>:) ich schicke es Dir umgehend wieder.</p> <p>Ich lese jetzt die <title xml:id="title_a3d1cecf-267d-4058-8ad9-2ac3dea4620b">Rahel<name key="PSN0115452" style="hidden" type="author">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Antonie Friederike (Rahel) (1771–1833)</name><name key="CRT0111128" style="hidden" type="literature">Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde</name></title> – aber sage mir nur, daß Du mir nie von der Frau auch nur ein Wort gesagt hast! Das ist ja eine ganz stupende<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_eb040f85-5100-4858-87c4-3225c325f6e3" xml:lang="de">stupende – erstaunlich, verblüffend.</note> Frau – ich bin völlig vernarrt in die Frau. Sage habe ich sie denn nie gesehen in <placeName xml:id="placeName_41eb47d9-44e4-4a04-a638-c9f288981ecf">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>? Du mußt sie ja kennen – sie spricht sehr oft von <hi rend="latintype">Bartholdy’s</hi> – Solche Urtheile über <persName xml:id="persName_b4788d1c-20a3-4eaa-bd9a-21b56f183386">Göthe<name key="PSN0111422" style="hidden" type="person">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name></persName>, und in <hi n="1" rend="underline">den</hi> Jahren! jetzt sind sie freylich alle klug – über Politik, Philosophie, Religion, kurz alles finde ich ganz enorm. Ich kann Dir nicht sagen wie mich diese Frau beschäftigt. – Ich habe mir, so in dem Drange der Umstände einen kleinen Plan gemacht: Kann ich von meinem honigsüßen <persName xml:id="persName_4c2d29d8-0fa1-4a95-8434-ba686f33d61e">Eisenfresser<name key="PSN0114217" style="hidden" type="person">Ringelhardt, Friedrich Sebald (1785-1855)</name></persName> los kommen, so mache ich vor allem andern eine Reise in <title xml:id="title_b9314717-1cd2-41ff-9436-a8768f292b62">das Land wo die Zitronen blühn<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749–1832)</name><name key="CRT0108866" style="hidden" type="literature">Wilhelm Meisters Lehrjahre</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_741b654f-461b-42a6-b72e-a9154ff4249f" xml:lang="de">das Land wo die Zitronen blühn – Italien, Zitat aus dem Lied der Mignon in Goethes Wilhelm Meister Kennst du das Land wo die Zitronen blühn.</note> – und dann – Gott weiß was dann geschieht. Kom ich aber über so ein Buch, und sehe was alles der Mensch arbeiten sollte, so wirds mir auf einmal so engstlich, und ich möchte mich zu Hause einspinnen am liebsten wohin aufs Land ziehen, Kartoffel pflanzen und ordentlich studiren und arbeiten. Wie beneide ich Diejenigen, die was <hi n="1" rend="underline">vor</hi> sich gebracht haben und nicht immer wieder zurück möchten und nachholen – was sie frühzeitig hätten mitnehmen sollen – wie beneid ich Dich!</p> <p>Sehr löblich finde ichs von Dir, daß Du <add place="above">Dich<name key="PSN0111775" resp="writers_hand" style="hidden">Hauser, Franz (František) (1794–1870)</name></add> ohne Baßarie nicht sehen lassen darfst,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e3b04f13-e097-4790-b3d9-80e12f965cf6" xml:lang="de">daß Du Dich ohne Baßarie nicht sehen lassen darfst – siehe Brief fmb-1834-08-01-01 (Brief Nr. 978) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Leipzig, Düsseldorf, 1. August 1834, Z., 60. Die Hauser versprochene Arie MWV H 3 ist seit Juli 1832 ein Thema der Korrespondenz. Sie wurde gelegentlich als »barbarian« bezeichnet. Hauser hatte in seinem Brief om 14. Mai 1834 gebeten: »Wenn Du auch nicht an mich denkst und schreibst, so denkst Du doch an den Barbarian, und seinen Song.« Der Arie sollte Carl Klingemanns Gedicht The Barbarian zugrunde gelegt werden, dem dieser den Untertitel »Bass-Arie für Hauser« gegeben hatte (Abdruck in Klingemann, Briefwechsel, S. 350). Die am 17. September 1832 beendete Komposition hat Felix Mendelssohn Bartholdy vernichtet. Siehe Brief fmb-1832-09-21-01 (Brief Nr. 612) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Leipzig, Berlin, 21. September 1832, Z. 5.</note> und im September <hi n="1" rend="underline">mußt</hi> Du Dich sehen lassen, sonst darfst Du Dich nicht vor mir sehen lassen. Daß Du in der Hitze nicht komponirst, und lieber badest ist gut, Du weißt, daß /: nach <persName xml:id="persName_4ad97190-91b6-4782-8884-2280d7e2bea9">Bouterweck<name key="PSN0118997" style="hidden" type="person">Bouterweck, Friedrich Ludewig (Pseud.: Ferdinand Adrianow) (1766-1828)</name></persName> oder Pustkuchen oder ein andrer Schinken :/ Begeisterung /: Hitze :/ durch eine gehörige Quantität Besonnenheit /: Baden :/ gemildert werden muß, wenn das Kunstwerk gut /: wäßrig :/ werden soll? – schlechter Witz –, – Weißt Du daß ich dies Jahr ein guter Schwimmer geworden bin? bis aufs Wassertreten gehts brilliant. – und das alles in der (diebschen) Elster, in welcher <hi rend="latintype">Poniatowsky</hi> ersoffen ist<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5146bee8-775e-449b-9282-91dae306ea87" xml:lang="de">in der (diebschen) Elster, in welcher Poniatowsky ersoffen ist – Marschall Fürst Joseph P. ertrank am 19. Oktober 1813 während der Leipziger Völkerschlacht in der Elster bei dem Versuch, die sich zurückziehende französische Armee zu decken. Zugleich Anspielung auf die Oper La gazza ladra (Die diebische Elster) von Rossini (UA 1817).</note> – wovor uns <hi rend="latintype">Gott</hi> in Gnaden bewahren möge. Leb wohl lieber Felix – schreib mir gleich wieder ein paar Zeilen, ich antworte eben so schnell, und schicke mir etwas Musik. <persName xml:id="persName_7ee075ca-48c5-4c9b-a5e7-1c3aa84136c6">Hauptmann<name key="PSN0111769" style="hidden" type="person">Hauptmann, Carl Moritz (1792-1868)</name></persName> hat Lieder gemacht, worunter ein wunderhübsches – das Dir recht gefallen wird – hätt ich früher dran gedacht, hätt ich Dirs hergesetzt, es ist ganz kurz. <seg type="closer">Nun aber leb wohl – das rosenfarbne Papier ist alle und die Post geht.</seg> Dein</p> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_8a1e4f01-111e-4d87-838f-a2973fc1a4a7"> <signed rend="right"><hi rend="latintype">F Hauser</hi></signed> <dateline rend="left"><hi rend="latintype">Lp</hi>. den <date cert="high" when="1834-08-07" xml:id="date_39a9c32d-42e1-4810-a928-7d1182ed654a">7<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">Augt</hi> 34</date>.</dateline> </div> </body> </text></TEI>