]> Brief: gb-1834-07-28-02

gb-1834-07-28-02

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Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Berlin, 28. Juli 1834 ich hoffe mir durch meine bisherige untadelige Püncktlichkeit an Antworten, im voraus absolution für eine einmalige Unterlaßungs Sünde erworben zu haben, und wüßte wenigstens weiter nichts zu thun und zu sagen, filius, peccavi. Bedenke aber, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 17. Juli 1834 Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 4. und 5. August 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 29/230. Autograph Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 28. Juli 1834 ich hoffe mir durch meine bisherige untadelige Püncktlichkeit an Antworten, im voraus absolution für eine einmalige Unterlaßungs Sünde erworben zu haben, und wüßte wenigstens weiter nichts zu thun und zu sagen, filius, peccavi. Bedenke aber,

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.

Abraham Mendelssohn Bartholdy

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

28. Juli 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835) Berlin 28 Juli 1834. Mein lieber Felix

ich hoffe mir durch meine bisherige untadelige Püncktlichkeit an Antworten, im voraus absolution für eine einmalige Unterlaßungs Sünde erworben zu haben, und wüßte wenigstens weiter nichts zu thun und zu sagen, filius, peccavi.filius, peccavi – lat., Sohn, ich habe gesündigt. Bedenke aber, daß wir seit ganzen zwei Monathen 26-29’ Reaumur26-29’ Reaumur – entspricht 32,5 bis 36,25° Celsius. im Schatten haben, und ich als ächter Krebs (wenigstens dem Gang nach) erst nach und nach anfange der Sache gewohnt zu werden. Die Sache ist übrigens kein Spas, und da unser Clima würklich ein tragisches geworden, unser Bade aber unverändert geblieben ist so bleiben uns zum Schutz gegen die Gluth, statt der Ahornenwälder, nur stramme Pyramiden; d: h. wir sitzen den ganzen Tag in der Stube bei geschloßenen Läden, da es selbst im Schatten der hohen Bäume nicht auszuhalten ist; die Luft ist ein dicker warmer Qualm, alles versengt und vertrocknet, und das alles nur um zu beweisen, daß man große Hitze musikalisch ausdrücken kann, und HaydnHaydn, Franz Joseph (1732-1809) ein großer Mann ist;

Dein Brief vom 17<hi rend="superscript">ten</hi> <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1834-07-17-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 17. Juli 1834</name> hat mir die größte Freude gemacht, da er ein neues, immer willkommenes, Zeugnis ablegt, Deiner kindlichen treuen Liebe. Heute vor einem JahreHeute vor einem Jahre – siehe Brief fmb-1833-07-30-01 Abraham Mendelssohn Bartholdy, Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an Lea Mendelssohn Bartholdy, die Familie Mendelssohn Bartholdy und Wolff Nathan in Berlin, London, 29. und 30. Juli 1833: Abraham Mendelssohn Bartholdy hatte sich eine Verletzung am Bein zugezogen, die medizinisch behandelt werden musste. habe ich anderartige, ernstere, Briefe davon |2| erlebt, deren Erinnerung in meinem danckbaren Herzen nie verlöschen wird, daher es mich denn fast Wunder nimmt, daß Du nicht, was man so nennt, ein Gout im Reisen, mit mir gefunden hast. Loin de làLoin de là – frz., weit von dort. malst Du mir die vorhabende Reise,die vorhabende Reise – Seitens der Ärzte und der Familie Mendelssohn Bartholdy wurde die Möglichkeit einer Kurreise Abraham Mendelssohn Bartholdys erwogen; vgl. Brief gb-1834-05-23-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 23. Mai 1834; Brief gb-1834-05-30-01 Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 30. Mai 1834; Brief gb-1834-06-04-02 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 4. Juni 1834; Brief gb-1834-06-04-03Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 4. Juni 1834; Brief gb-1834-06-11-01 Lea Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 11. Juni 1834. mit so angenehmen und lebhaften Farben aus, daß Du die Lust dazu in mir sehr verstärkt hast, und ich Dir heute schon den Tag der Abreise bestimmen würde – wenn mir dies nicht aus mehreren Gründen unmöglich wäre. Erstlich, MuttersMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) wegen, der Arzt nehmlich, ist nicht mehr so ganz unbedingt gegen das Reisen für sie, wünscht aber, daß sie vorher eine kleine Probetour mache, um zu sehn, wie sie ihr bekomme. Wir hatten darauf bereits seit 4 Tagen, und endlich bestimmt auf heute eine Fahrth nach PotsdamPotsdamDeutschland angesetzt, die Hitze ist aber so unerträglich, daß daran nicht zu denken ist, und einer solchen Excursion Mutter ganz ohne Zweifel sicher und erstens um jene Idee einer Reise abbringen würde. Zweitens, sagst Du, Du bestimmtest für uns die ganze Zeit von 17 August bis gegen Ende 7br für uns, und da würde ich mir würklich ein Gewißen daraus machen, da so viele andere zu uns gehören, für mich einen großen Theil jener Zeit in alleinigen Besitz zu nehmen, und um so lieber auf |3| die Reise verzichten, als Drittens, mehrbesprochner Jammer, die große Hitze, wenn sie andauern sollte, wie es allen Anschein hat, mich auch vom Reisen abschreckt, obschon ich sie übrigens, HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) ausgenommen, am besten von allen ertrage, und nur leide, wenn ich nicht beschäfftigt bin, was freilich, bei dem üblen Zustand der Augen, öffters als sonst der Fall ist. Viertens aber, und endlich, kann ich noch nicht gewiß sagen, ob die Lage der Geschäffte überhaupt, und der Meinigen insbesondre, mir eine längere Abwesenheit von hier, in diesem Jahre gestatten wird. Um daher nicht aus appointement ein sehr störendes disappointment zu laßen, nimm an, lieber Felix! daß ich Dich nicht abhohle, (was ohne Zweifel geschehen würde, was ich sehe) und mache Deine arrangements danach. Kann ich in den nächsten 14 Tagen diesen Entschluß ändern, so sage ich es Dir noch, richte mich dann jedenfalls drauf ein, an dem 17 August dort zu seyn, wo nicht, so sehen wir uns, s. G. w.,s. G. w. – so Gott will. hier. Einstweilen aber sage ich den lieben WohringenWoringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-) meinen allerschönsten Dank für ihre mir erhaltene Güte und Gastfreundschaft, der Wunsche und die Freude sie alle, und die grüne Stube wieder zu sehen, führen mich gewiß so bald als möglich nach dort.

|4| ich habe hier weder englische Zeitungen, noch einen Vorleser dazu, wie ich vor einem Jahre Deine 3, Madame MoschellesMoscheles, Charlotte (1805-1889) ungerechnet, hatte; muß mich daher mit unsren Zeitungen begnügen, welche indeßen um mich zu überzeugen, daß in den letzten Ministerial Nachrichten nur ein Mann, Grey, wahrhaft nobel, agieren, d. h. gehandelt hat, daß er am Abend seines Lebens, auf den Morgen desselben mit Genugthuung und unbeladenem Gewißen, und auf die Nacht voll Heiterkeit und Faßung blicken kann. Aber andre haben schön gesprochen (alles spricht und schreibt heute zu Tage recht schön, etwa Tolles ausgenommen) aber, il y a des locataire dans il y a des locatairse dans … – frz., es gibt Mieter in. und das thut mir wirklich wegen BroughamBrougham, Henry Peter (seit 1830) 1st Baron Brougham and Vaux (1778-1868) leid. Sage mir, was Du etwa drüber aus LondonLondonGroßbritannien gehört hast, und denkst; sage uns ferner, ob Dir nicht irgend etwas gescheidtes zu einem Geschenk für Me Moschelles einfällt? ich mögte ihr gar zu gern etwas senden, und nur nichts l’, „Denk ein Bis’l nach.“

Hensel verträgt die Hitze vortrefflich und arbeitet den ganzen Tag stehend an seinem Werke rüstig fort. – Mutter und die anderen müssen wieder eigene Bogen nehmen, um Dir etwas vorzuseufzen. Leb wohl

Dein Vater
            Berlin 28 Juli 1834. Mein lieber Felix
ich hoffe mir durch meine bisherige untadelige Püncktlichkeit an Antworten, im voraus absolution für eine einmalige Unterlaßungs Sünde erworben zu haben, und wüßte wenigstens weiter nichts zu thun und zu sagen, filius, peccavi. Bedenke aber, daß wir seit ganzen zwei Monathen 26-29’ Reaumur im Schatten haben, und ich als ächter Krebs (wenigstens dem Gang nach) erst nach und nach anfange der Sache gewohnt zu werden. Die Sache ist übrigens kein Spas, und da unser Clima würklich ein tragisches geworden, unser Bade aber unverändert geblieben ist so bleiben uns zum Schutz gegen die Gluth, statt der Ahornenwälder, nur stramme Pyramiden; d: h. wir sitzen den ganzen Tag in der Stube bei geschloßenen Läden, da es selbst im Schatten der hohen Bäume nicht auszuhalten ist; die Luft ist ein dicker warmer Qualm, alles versengt und vertrocknet, und das alles nur um zu beweisen, daß man große Hitze musikalisch ausdrücken kann, und Haydn ein großer Mann ist;
Dein Brief vom 17ten hat mir die größte Freude gemacht, da er ein neues, immer willkommenes, Zeugnis ablegt, Deiner kindlichen treuen Liebe. Heute vor einem Jahre habe ich anderartige, ernstere, Briefe davon erlebt, deren Erinnerung in meinem danckbaren Herzen nie verlöschen wird, daher es mich denn fast Wunder nimmt, daß Du nicht, was man so nennt, ein Gout im Reisen, mit mir gefunden hast. Loin de là malst Du mir die vorhabende Reise, mit so angenehmen und lebhaften Farben aus, daß Du die Lust dazu in mir sehr verstärkt hast, und ich Dir heute schon den Tag der Abreise bestimmen würde – wenn mir dies nicht aus mehreren Gründen unmöglich wäre. Erstlich, Mutters wegen, der Arzt nehmlich, ist nicht mehr so ganz unbedingt gegen das Reisen für sie, wünscht aber, daß sie vorher eine kleine Probetour mache, um zu sehn, wie sie ihr bekomme. Wir hatten darauf bereits seit 4 Tagen, und endlich bestimmt auf heute eine Fahrth nach Potsdam angesetzt, die Hitze ist aber so unerträglich, daß daran nicht zu denken ist, und einer solchen Excursion Mutter ganz ohne Zweifel sicher und erstens um jene Idee einer Reise abbringen würde. Zweitens, sagst Du, Du bestimmtest für uns die ganze Zeit von 17 August bis gegen Ende 7br für uns, und da würde ich mir würklich ein Gewißen daraus machen, da so viele andere zu uns gehören, für mich einen großen Theil jener Zeit in alleinigen Besitz zu nehmen, und um so lieber auf die Reise verzichten, als Drittens, mehrbesprochner Jammer, die große Hitze, wenn sie andauern sollte, wie es allen Anschein hat, mich auch vom Reisen abschreckt, obschon ich sie übrigens, Hensel ausgenommen, am besten von allen ertrage, und nur leide, wenn ich nicht beschäfftigt bin, was freilich, bei dem üblen Zustand der Augen, öffters als sonst der Fall ist. Viertens aber, und endlich, kann ich noch nicht gewiß sagen, ob die Lage der Geschäffte überhaupt, und der Meinigen insbesondre, mir eine längere Abwesenheit von hier, in diesem Jahre gestatten wird. Um daher nicht aus appointement ein sehr störendes disappointment zu laßen, nimm an, lieber Felix! daß ich Dich nicht abhohle, (was ohne Zweifel geschehen würde, was ich sehe) und mache Deine arrangements danach. Kann ich in den nächsten 14 Tagen diesen Entschluß ändern, so sage ich es Dir noch, richte mich dann jedenfalls drauf ein, an dem 17 August dort zu seyn, wo nicht, so sehen wir uns, s. G. w., hier. Einstweilen aber sage ich den lieben Wohringen meinen allerschönsten Dank für ihre mir erhaltene Güte und Gastfreundschaft, der Wunsche und die Freude sie alle, und die grüne Stube wieder zu sehen, führen mich gewiß so bald als möglich nach dort.
 ich habe hier weder englische Zeitungen, noch einen Vorleser dazu, wie ich vor einem Jahre Deine 3, Madame Moschelles ungerechnet, hatte; muß mich daher mit unsren Zeitungen begnügen, welche indeßen um mich zu überzeugen, daß in den letzten Ministerial Nachrichten nur ein Mann, Grey, wahrhaft nobel, agieren, d. h. gehandelt hat, daß er am Abend seines Lebens, auf den Morgen desselben mit Genugthuung und unbeladenem Gewißen, und auf die Nacht voll Heiterkeit und Faßung blicken kann. Aber andre haben schön gesprochen (alles spricht und schreibt heute zu Tage recht schön, etwa Tolles ausgenommen) aber, il y a des locataire dans und das thut mir wirklich wegen Brougham leid. Sage mir, was Du etwa drüber aus London gehört hast, und denkst; sage uns ferner, ob Dir nicht irgend etwas gescheidtes zu einem Geschenk für Me Moschelles einfällt? ich mögte ihr gar zu gern etwas senden, und nur nichts l’, „Denk ein Bis’l nach. “
Hensel verträgt die Hitze vortrefflich und arbeitet den ganzen Tag stehend an seinem Werke rüstig fort. – Mutter und die anderen müssen wieder eigene Bogen nehmen, um Dir etwas vorzuseufzen. Leb wohl
Dein Vater          
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-07-28" xml:id="date_3e99a317-06c5-4293-9b73-5f4b66f99637">28. 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Juli 1834</name> </title> hat mir die größte Freude gemacht, da er ein neues, immer willkommenes, Zeugnis ablegt, Deiner kindlichen treuen Liebe. Heute vor einem Jahre<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8f272759-0e85-4c34-9197-f4bd8bf6df84" xml:lang="de">Heute vor einem Jahre – siehe Brief fmb-1833-07-30-01 Abraham Mendelssohn Bartholdy, Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an Lea Mendelssohn Bartholdy, die Familie Mendelssohn Bartholdy und Wolff Nathan in Berlin, London, 29. und 30. Juli 1833: Abraham Mendelssohn Bartholdy hatte sich eine Verletzung am Bein zugezogen, die medizinisch behandelt werden musste.</note> habe ich anderartige, ernstere, Briefe davon<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> erlebt, deren Erinnerung in meinem danckbaren Herzen nie verlöschen wird, daher es mich denn fast Wunder nimmt, daß Du nicht, was man so nennt, ein <hi rend="latintype">Gout</hi> im Reisen, mit mir gefunden hast. <hi rend="latintype">Loin de là</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_f117a4e1-c8cb-4508-96d4-b6d4e71c8827" xml:lang="fr ">Loin de là – frz., weit von dort.</note> malst Du mir die vorhabende Reise,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3b587a87-6709-4ce4-b663-2e2979715fe6" xml:lang="de">die vorhabende Reise – Seitens der Ärzte und der Familie Mendelssohn Bartholdy wurde die Möglichkeit einer Kurreise Abraham Mendelssohn Bartholdys erwogen; vgl. Brief gb-1834-05-23-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 23. Mai 1834; Brief gb-1834-05-30-01 Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 30. Mai 1834; Brief gb-1834-06-04-02 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 4. Juni 1834; Brief gb-1834-06-04-03Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 4. Juni 1834; Brief gb-1834-06-11-01 Lea Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 11. Juni 1834.</note> mit so angenehmen und lebhaften Farben aus, daß Du die Lust dazu in mir sehr verstärkt hast, und <gap quantity="1" reason="erasing" unit="words"></gap> ich Dir heute schon den Tag der Abreise bestimmen würde – wenn mir dies nicht aus mehreren Gründen unmöglich wäre. Erstlich, <persName xml:id="persName_6fae64fc-83e5-431e-b1f4-9d16ea8baa85">Mutters<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> wegen, der Arzt nehmlich, ist nicht mehr so ganz unbedingt gegen das Reisen für sie, wünscht aber, daß sie vorher eine kleine Probetour mache, um zu sehn, wie sie ihr bekomme. Wir hatten darauf bereits seit 4 Tagen, und endlich bestimmt auf heute eine Fahrth nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_0a7105ba-c468-43d3-b3ac-41eb97db01ba">Potsdam<settlement key="STM0100330" style="hidden" type="locality">Potsdam</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> angesetzt, die Hitze ist aber so unerträglich, daß daran nicht zu denken ist, und einer solchen <hi rend="latintype">Excursion</hi> Mutter ganz ohne Zweifel sicher und erstens um jene Idee einer Reise abbringen würde. Zweitens, sagst Du, Du bestimmtest für uns die ganze Zeit von <date cert="high" when="1834-08-17" xml:id="date_c10e625f-5433-4ca3-848c-e5a8a013c00d">17 <hi rend="latintype">August</hi></date> bis gegen Ende <date cert="high" when="1834-10-07" xml:id="date_509902c1-32a9-453a-b0b8-75122397525d">7<hi rend="superscript"><hi rend="latintype">br</hi></hi></date> für <hi n="1" rend="underline">uns</hi>, und da würde ich mir würklich ein Gewißen daraus machen, da so viele andere zu <hi n="1" rend="underline">uns</hi> gehören, für <hi n="1" rend="underline">mich</hi> einen großen Theil jener Zeit in alleinigen Besitz zu nehmen, und um so lieber auf<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> die Reise verzichten, als <hi n="1" rend="underline">Drittens</hi>, mehrbesprochner Jammer, die große Hitze, wenn sie andauern sollte, wie es allen Anschein hat, mich auch vom Reisen abschreckt, obschon ich sie übrigens, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_913fa15f-e27d-4962-a876-e88a0035bf98">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName></hi> ausgenommen, am besten von allen ertrage, und nur leide, wenn ich nicht beschäfftigt bin, was freilich, bei dem üblen Zustand der Augen, öffters als sonst der Fall ist. <hi n="1" rend="underline">Viertens</hi> aber, und endlich, kann ich noch nicht gewiß sagen, ob die Lage der Geschäffte überhaupt, und der Meinigen insbesondre, mir eine längere Abwesenheit von hier, in diesem Jahre gestatten wird. Um daher nicht aus <hi rend="latintype">appointement</hi> ein sehr störendes <hi rend="latintype">disappointment</hi> zu <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> laßen, nimm an, lieber Felix! daß ich Dich nicht abhohle, (was ohne Zweifel geschehen würde, was ich sehe) und mache Deine <hi rend="latintype">arrangements</hi> danach. Kann ich in den nächsten 14 Tagen diesen Entschluß ändern, so sage ich es Dir noch, richte mich dann jedenfalls drauf ein, an dem 17 <hi rend="latintype">August</hi> dort zu seyn, wo nicht, so sehen wir uns, s. G. w.,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_b0c7ac7e-e776-42ec-b6b4-516dba2aa9bb" xml:lang="de">s. G. w. – so Gott will.</note> <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> <hi n="1" rend="underline">hier</hi>. Einstweilen aber sage ich den lieben <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8aa4ca64-80ad-4bfc-81ea-b43a3908c0c7">Wohringen<name key="PSN0115873" style="hidden" type="person">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-)</name></persName></hi> meinen allerschönsten Dank für ihre mir erhaltene Güte und Gastfreundschaft, der Wunsche und die Freude sie alle, und die grüne Stube wieder zu sehen, führen mich gewiß so bald als möglich nach dort.</p> <p><seg type="pagebreak">|4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> ich habe hier weder englische Zeitungen, noch einen Vorleser dazu, wie ich vor einem Jahre Deine 3, <hi rend="latintype">Madame <persName xml:id="persName_d976f245-35a7-4c32-9c84-b2c3783e53b6">Moschelles<name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName></hi> ungerechnet, hatte; muß mich daher mit unsren Zeitungen begnügen, welche indeßen <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> um mich zu überzeugen, daß in den letzten Ministerial Nachrichten nur ein Mann, <hi rend="latintype">Grey</hi>, wahrhaft nobel, agieren, d. h. <hi n="1" rend="underline">gehandelt</hi> hat, daß er am Abend seines Lebens, auf den Morgen desselben mit Genugthuung und unbeladenem Gewißen, und auf die Nacht voll Heiterkeit und Faßung blicken kann. Aber andre haben schön <hi n="1" rend="underline">gesprochen</hi> (alles spricht und schreibt heute zu Tage recht schön, etwa Tolles <gap quantity="4" reason="uncertain_reading" unit="characters"></gap>ausgenommen) aber, <hi rend="latintype">il y a des locataire dans</hi> <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_f650084a-56b5-4c0f-ad81-d9b5a887d349" xml:lang="fr ">il y a des locatairse dans … – frz., es gibt Mieter in.</note> und das thut mir wirklich wegen <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_47df5135-6913-4418-b93f-3aba99cbc485">Brougham<name key="PSN0110150" style="hidden" type="person">Brougham, Henry Peter (seit 1830) 1st Baron Brougham and Vaux (1778-1868)</name></persName></hi> leid. Sage mir, was Du etwa drüber aus <placeName xml:id="placeName_c9c5c7cc-0c7e-431f-83f1-333487796c83">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> gehört hast, und denkst; sage uns ferner, ob Dir nicht irgend etwas gescheidtes zu einem Geschenk für <hi rend="latintype">M<hi rend="superscript">e</hi> Moschelles</hi> einfällt? ich mögte ihr gar zu gern etwas senden, und nur nichts l’<gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap>, „Denk ein Bis’l nach.“</p> <p><hi rend="latintype">Hensel</hi> verträgt die Hitze vortrefflich und arbeitet den ganzen Tag stehend an seinem Werke rüstig fort. – Mutter und die anderen müssen wieder eigene Bogen nehmen, um Dir etwas vorzuseufzen. <seg type="closer">Leb wohl</seg></p> <signed rend="right">Dein Vater</signed> </div> </body> </text></TEI>