gb-1834-07-20-01
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München, 20. Juli 1834
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
2 Doppelbl.: S. 1-8 Brieftext.
Heinrich Joseph Baermann
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
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Empfange vor allem meinen Dank für die
reférieren, so fühle ich mich dißmal doppelt glücklich von Dir aufgefordert, 16. Monate alte Begebenheiten recapituliren zu dürfen; so wisse denn daß ich von
nachKönigsberg
in der vollkommensten Überzeugung eingetroffen mein guter Felix 1) würde sein Versprechen gelöße, und dasRiga
Bassethorn Solodaselbst finden lassen, die gelöschten waren der kleine
und sein großerCarl
Clarinettistennennen es Rohr, zu danken, mit welchen ich, nach vorheriger 4 wöchendlicher Verzweiflung, wärend meines Aufendhalds, daselbst sehr zufrieden war, und also auch befriedigen konnte. Da ich mich nach meiner löblichen Gewonheit wie in
, überall zu lange aufgehalten konnte ichBerlin
nicht besuchen, ja mußte selbst auf die reise nachMoscau
verzichten. Mit dem erstenStockholm
abgehend traf ich denPetersburg
Lübekein, und eilte mit Kouriren schnell ins geliebte Vaterland und den Armen meiner Familie die ich glücklicher weise sämtlich gesund und wohl angetroffen und auch jezt noch alles sich wohbefindet. Bey meiner Ankunft fand ich den
IntendantenWechsel, und so sehr ich meinem Freund
zugethan, glaubte ich in HerrPoissl
Küstner
, der mitOper
Poisslabgeschlossene Kontrakt muß Dir von seinem Nachfolger gehalten werden, über welchen Punkt ich schon mit
Poisslgesprochen, und wenn Du wünschst mich gern zum Unterhändler erbiete. Küstner hat zwey
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Poisslhat auch mehrere seiner Theater Führung angreifenden Aufsätze, eine unter dem Nahmen, abgedrungene Erklärung verfaste Schrift dise Tage erscheinen lassen welche mit
intressegelesen und eine günstige Stimmung für
Poisslerzeugte. Unsre Oper hat durch das
Engagementeiner jungen Sängerin Fräulein
eine gutevan Hassel
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von Hasselist ein bedeutendes Talent die jezt hier, und in der Folge
. Hört! Hört! der kleine
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Bassethornist –– ist verheuratet und bereits Vater von zwey Kindern, ich war da er dißen tollen Streich gegen meinen und des Königs Willen gethan über 6. Monate gespannt, in welcher Zeit ich ihn nicht einmal gesehen viel weniger gesprochen, jüngst aber als ihm sein zweites Kind geboren und die Sache nun doch nicht mehr zu ändern ist, habe ich doch Gnade für recht ergehen lassen und mich wieder mit ihm ausgesöhnt, er ist und bleibt zu beklagen, sein schönes jugendleben ist gebrochen, was seine Ausbildung als Künstler betrifft, habe ich Ursache zur vollsten Zufriedenheit, auch kann ich ihm meine Achtung rücksichtlich seines Benehmens nicht versagen, und so bleibt mir nur ein Wunsch, daß er wohl bald irgendwo Gelegenheit finden möge sich so zu plastieren daß er seinem Talente angemessen anständig zu leben hat, was hier mit 400 fl nicht der Fall ist. So viel von mir und den meinen, jezt zur ANTWORT Deiner Fragen.
Was ich zu Delphienens Heirath gesagt? mich beklagt daß ich der Bräutigam nicht war, und kenne ich Dich recht Spiegelberg so theilst Du dieses gefühl mit mir. Sie wurde übrigens vom
ist noch immer die Achse um der sich alle jungen Leute,Vespermann
mich eingeschlossen, drehen, sie befindet sich in diesem Augenblick in Kreit und ist dort, wie überall die Seele der Gesellschaft, vom Theater ist sie, wie Du wissen wirst, durch Küstners Dumheit schon seit dessen Führung
quiesciert, und wir hören sie nur mehr in
Concertenwo sie dann aber auch immer
mont fòurormacht, es wird sie freuen wenn ich ihr sage daß Du ihrer gedacht. Die schöne
verheuratet und ist durch diese zur Mutter von 5 KindernStiller
nebst Schnurbart sind noch die alten, Faul wie er war, ist, und bleiben wird, wird er der Welt wenig durch sein wirklich nicht geringes Talent nützen, wir hörten seit DeinemStuntz
Clavierspielen, da der Phielharmonische Verein jetzt im großen
Md:Vespermann ihre Lieder weil sie mit ihrer Stimme nicht aus zureichen fürchtet.
in der Sonne 43. Grad, sage Drey und vierzig Grad Wärme haben.
Deine hübsche November nach Hamburg,
Amsterdam
und vieleichtBrüssel
zu gehen gedenke, in welchem letzten Orte ich einen Menschen zu besuchen gedenke der sich erfrecht mich zu seinem Schuldner gemacht zu haben, indem er mich vonDüsseldorf
abreisen ließ ohne ihm die für mich bezahlteBerlin
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restituiertzu haben; auch möchte ich und
mußich so manches mit diesem Kleinen, Donnerwetter hat er gesagt, sprechen, was für uns beide nicht ganz ohne
intresseist.
DirectionMoralts , nun weiß ich zwar daß man wünscht, und das mit recht
für diese Stelle zu gewinnen, weiß aber auch daßLindpaintner
Lindpaintnerdurch seine höchst brilliante Stellung in
nur unter Bedigungen hierher gehen würde, die man nach denStuttgart
Local Pretemißendie ich habe, ihm hier nicht gestatten wird und kann, und denke also daß in einem solchen Falle, solltest Du Dich dazu verstehn können, entweder bey uns in München, oder doch in Stuttgard sich eine Angenehme Aussich für Dich eröffnen, und es aus diesen Gründen doppelt wünschenswerth wäre Dich jetzt bey uns sehen zu lassen, um Dein Ausgezeichtes Talent sprechen zu lassen. Du würdest Deine Composition aufführen und bey dieser Gelegenheit Deine
Umsichtige
Directionbeurkunden, und die Sache ist gemacht; für Trompeten die meinen Wunsch ausblasen will ich schon sorgen, denn bey etwas wo alles gewinnt, scheue ich mich nicht alle Steine springen zu lassen. –
GrafPocci ist seit kurzem verheuratet und hat mit unserm
Constantinopel
Famaließ ihn schon einmal Hofmusik
Intendantwerden, was bey irgend einer Verenderung auch wohl geschiet.
spielt noch immer mit LeidenschaftHorn
Quartettist aber durch die Gebrüder Müller aus
ist Designer der Oper und schwimt jetzt in Seeligkeit, Fr.Staudacher
ist nicht mehr in München sie ist jezt die Frau einesCeyiard
Apothekersin einem kleinen Städchen am Rhein, der alte gute
, welchem wir Grüße von Deinen liebenPappenheimer
Baade, der Tenorist
ist gestern zum ersten Male im Sturme im Schlosse als neuHoppe
engagiertemMittglied mit Beyfall hier aufgetreten, er scheint mir nicht ohne Talent nur ist sein Organ etwas schwach. Du wunderst dich daß
von PoislSänger geworden; auch wir haben uns über diesen Entschluß gewundert, indessen ist er nicht ohne Talent und Mittel und hätte sein
wäre gewiß besser ausgefallen; er wird dieser Tage zurückerwartet.Berlin
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die sehr achtungswerte HafinistinTriest etablé
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geheuratet, ueber welche Mesaliance diese hoch adeliche Familie wüthend ist, und den jungen Mann zu enterben gedroht. nun weißt DuWien
allesund damit ich Dir das übrige auch noch sagen kann will ich mir die Feder schneiden. Vor allem vergiß nicht wenn Du Deinen lieben Eltern schreibst, mich ihnen und Deiner ganzen so höchst liebenswerten Familie
Von Dir erbitte ich mir eine Ausführliche Relation Deiner neuesten Oper Don Juan welche zur Eroffnung des
und unter Deiner eigenen UmsichtigenDüsseldorf
Directionaufgeführt wurde zu geben, und was Dich bewog mit
in die Schranke zu treten. Noch verschiedene andere Grobheit könnte ich Dir sagen wenn ich Gedult und Lust dazu hatte, Grobheiten die Du durch DeinMozart
langes
Schweigen
erweckt, und geduldig ertrage ich Schuft, lieb und zahrt wie ich immer bin will ich nun mit der Versichrung meiner treusten Bruderliebe schließen in welcher steds sein und verbleiben wird Dein
Baermann
Sourée gedacht hat mir viel Freude gemacht,
Von der Mark war jüngst hier und befindet sich jetzt auf einer
InspectionsReise, wir haben 14 Tage recht angenehme zeiten verlebt. Seine
Petersburg wo er in Hoffnung angestellt zu werden zum Kristenthum über gegangen. Die Fürstin
ist jüngst mit einemWallerstein
Dohrn, den
gutenKerrl, meines
Zimmermann grußt herzlich und laßt Dir sagen daß Du Dich in seiner Vaterstadt
München d 20ten July 34. Mein lieber Freund! Empfange vor allem meinen Dank für die vir, durch Deinen lieben Brief, mir gegebene Veranlassung Dir schreiben zu dürfen, denn da ich, wie Du aus Erfahrung wissen wirst, keine größre Freude kenne als den ganzen Tag die Feder in der Hand zu haben, und gewöhnt bin auch das geringfügigste zu reférieren, so fühle ich mich dißmal doppelt glücklich von Dir aufgefordert, 16. Monate alte Begebenheiten recapituliren zu dürfen; so wisse denn daß ich von Königsberg nach Riga in der vollkommensten Überzeugung eingetroffen mein guter Felix 1) würde sein Versprechen gelöße, und das Bassethorn Solo daselbst finden lassen, die gelöschten waren der kleine Carl und sein großer Vater. Daß es mir in Peterburg gut gegangen habe ich nur ein Stückchen Holz, wir Clarinettisten nennen es Rohr, zu danken, mit welchen ich, nach vorheriger 4 wöchendlicher Verzweiflung, wärend meines Aufendhalds, daselbst sehr zufrieden war, und also auch befriedigen konnte. Da ich mich nach meiner löblichen Gewonheit wie in Berlin, überall zu lange aufgehalten konnte ich Moscau nicht besuchen, ja mußte selbst auf die reise nach Stockholm verzichten. Mit dem ersten Dampf:Schiff von Petersburg abgehend traf ich den 28ten May in Lübek ein, und eilte mit Kouriren schnell ins geliebte Vaterland und den Armen meiner Familie die ich glücklicher weise sämtlich gesund und wohl angetroffen und auch jezt noch alles sich wohbefindet. Bey meiner Ankunft fand ich den Intendanten Wechsel, und so sehr ich meinem Freund Poissl zugethan, glaubte ich in Herr von Küstner dennoch den Mann zu erblicken der allein geschaffen ist, das rostig gewordene Kunst Rad wieder in gange ha bringen; allein 16. Monate sind vorüber, und kein erfreuliches Resultat sichtbar. – Wie steht es denn mit Deiner neuen Oper, der mit Poissl abgeschlossene Kontrakt muß Dir von seinem Nachfolger gehalten werden, über welchen Punkt ich schon mit Poissl gesprochen, und wenn Du wünschst mich gern zum Unterhändler erbiete. Küstner hat zwey Opern mit Céla gegeben Thell und Robert, leztrer mit einer hier noch nie erlebten fóuror. Poissl hat auch mehrere seiner Theater Führung angreifenden Aufsätze, eine unter dem Nahmen, abgedrungene Erklärung verfaste Schrift dise Tage erscheinen lassen welche mit intresse gelesen und eine günstige Stimmung für Poissl erzeugte. Unsre Oper hat durch das Engagement einer jungen Sängerin Fräulein van Hassel eine gute aquisition gemacht. Fr: von Hassel ist ein bedeutendes Talent die jezt hier, und in der Folge Epoche machen muß. Hört! Hört! der kleine Carl mit dem großen Bassethorn ist –– ist verheuratet und bereits Vater von zwey Kindern, ich war da er dißen tollen Streich gegen meinen und des Königs Willen gethan über 6. Monate gespannt, in welcher Zeit ich ihn nicht einmal gesehen viel weniger gesprochen, jüngst aber als ihm sein zweites Kind geboren und die Sache nun doch nicht mehr zu ändern ist, habe ich doch Gnade für recht ergehen lassen und mich wieder mit ihm ausgesöhnt, er ist und bleibt zu beklagen, sein schönes jugendleben ist gebrochen, was seine Ausbildung als Künstler betrifft, habe ich Ursache zur vollsten Zufriedenheit, auch kann ich ihm meine Achtung rücksichtlich seines Benehmens nicht versagen, und so bleibt mir nur ein Wunsch, daß er wohl bald irgendwo Gelegenheit finden möge sich so zu plastieren daß er seinem Talente angemessen anständig zu leben hat, was hier mit 400 fl nicht der Fall ist. So viel von mir und den meinen, jezt zur ANTWORT Deiner Fragen. Was ich zu Delphienens Heirath gesagt? mich beklagt daß ich der Bräutigam nicht war, und kenne ich Dich recht Spiegelberg so theilst Du dieses gefühl mit mir. Sie wurde übrigens vom Phielharmonischen Verein auf eine glänzende Weise, durch übereichung von Kränzen, Diplom und Gedichten, höchst ehrend entlassen, vor wenig Tagen ist sie wieder hier eingetroffen, aber ohne ihren Mann. !!!. .. .. Mutter und zweite Tochter sind noch zu haben. Die Vespermann ist noch immer die Achse um der sich alle jungen Leute, mich eingeschlossen, drehen, sie befindet sich in diesem Augenblick in Kreit und ist dort, wie überall die Seele der Gesellschaft, vom Theater ist sie, wie Du wissen wirst, durch Küstners Dumheit schon seit dessen Führung quiesciert, und wir hören sie nur mehr in Concerten wo sie dann aber auch immer mont fòuror macht, es wird sie freuen wenn ich ihr sage daß Du ihrer gedacht. Die schöne Müller ist an Stiller verheuratet und ist durch diese zur Mutter von 5 Kindern geworden, die zum theil großer sind als sie selbst, ihr alter Vater ist krank und wird nicht lange mehr leben. Stuntz nebst Schnurbart sind noch die alten, Faul wie er war, ist, und bleiben wird, wird er der Welt wenig durch sein wirklich nicht geringes Talent nützen, wir hörten seit Deinem Hiersein nichts von ihm als eine recht gute, zu einem schlechten Balette verfertigte Musik. Die kleine Josephine Lang sprach ich erst kürzlich und hörte sie ohnlängst recht artig Clavier spielen, da der Phielharmonische Verein jetzt im großen Odeon Saale gehalten wird, singt Md: Vespermann ihre Lieder weil sie mit ihrer Stimme nicht aus zureichen fürchtet. Ich sehe mit Schrecken daß ich vorstehendes etwas undeutlich geschrieben habe und bitte deshalb um Nachsicht, nachfolgendes soll mit um so größrer Sorgfald geschrieben sein, als ich ohnedieß fast alle von Dir verlangte Punkte schon beantwortet habe und mit raschen Schritten zum Schlusse eilen kann, denn aufrichtig gesagt brent mir die Feder im eigendlichen Sinne des Wortes in der Hand da wir heute in der Sonne 43. Grad, sage Drey und vierzig Grad Wärme haben. Deine hübsche Therese habe ich lange nicht gesehn, werde ihr aber Freude machen, und Deine baldige Ankunft berichten, denn ich hoffe doch daß Du den Herbst endlich einmal wieder bey uns zubringst? Späther darfst Du nicht kommen da ich im November nach Hamburg, Amsterdam Brüssel und vieleicht Düsseldorf zu gehen gedenke, in welchem letzten Orte ich einen Menschen zu besuchen gedenke der sich erfrecht mich zu seinem Schuldner gemacht zu haben, indem er mich von Berlin abreisen ließ ohne ihm die für mich bezahlte Copiatour Gelder restituiert zu haben; auch möchte ich und muß ich so manches mit diesem Kleinen, Donnerwetter hat er gesagt, sprechen, was für uns beide nicht ganz ohne intresse ist. Denn sehe einmal mein lieber Sohn, ich kalkuliere nehmlich so, alles in der Weld muß doch einmal aufhören, und also auch die Direction Moralts, nun weiß ich zwar daß man wünscht, und das mit recht Lindpaintner für diese Stelle zu gewinnen, weiß aber auch daß Lindpaintner durch seine höchst brilliante Stellung in Stuttgart nur unter Bedigungen hierher gehen würde, die man nach den Local Pretemißen die ich habe, ihm hier nicht gestatten wird und kann, und denke also daß in einem solchen Falle, solltest Du Dich dazu verstehn können, entweder bey uns in München, oder doch in Stuttgard sich eine Angenehme Aussich für Dich eröffnen, und es aus diesen Gründen doppelt wünschenswerth wäre Dich jetzt bey uns sehen zu lassen, um Dein Ausgezeichtes Talent sprechen zu lassen. Du würdest Deine Composition aufführen und bey dieser Gelegenheit Deine Umsichtige Direction beurkunden, und die Sache ist gemacht; für Trompeten die meinen Wunsch ausblasen will ich schon sorgen, denn bey etwas wo alles gewinnt, scheue ich mich nicht alle Steine springen zu lassen. – Graf Pocci ist seit kurzem verheuratet und hat mit unserm Kronprinzen eine interessante Reise nach Constantinopel gemacht, die Fama ließ ihn schon einmal Hofmusik Intendant werden, was bey irgend einer Verenderung auch wohl geschiet. Horn spielt noch immer mit Leidenschaft Quartett ist aber durch die Gebrüder Müller aus Braunschweig verdeckt worden. Staudacher ist Designer der Oper und schwimt jetzt in Seeligkeit, Fr. Ceyiard ist nicht mehr in München sie ist jezt die Frau eines Apothekers in einem kleinen Städchen am Rhein, der alte gute Pappenheimer, welchem wir Grüße von Deinen lieben Eltern brachten, befindet sich wohl und ist jezt in Kissingen im Baade, der Tenorist Hoppe ist gestern zum ersten Male im Sturme im Schlosse als neu engagiertem Mittglied mit Beyfall hier aufgetreten, er scheint mir nicht ohne Talent nur ist sein Organ etwas schwach. Du wunderst dich daß Zacherl von Poisl Sänger geworden; auch wir haben uns über diesen Entschluß gewundert, indessen ist er nicht ohne Talent und Mittel und hätte sein Vater als Theater Intendant sich nicht so manches gegen Künstler zu schulden kommen lassen, des jungen Mannes Aufnahme in Berlin wäre gewiß besser ausgefallen; er wird dieser Tage zurückerwartet. Ascher, und Eichthal sind beyde noch in Griechenland. Bey dem Johann Eichthal fallt mir ein Dir zu sagen daß ein junger Eichthal aus Augsburg in Triest etablé die sehr achtungswerte Hafinistin Krings in Wien geheuratet, ueber welche Mesaliance diese hoch adeliche Familie wüthend ist, und den jungen Mann zu enterben gedroht. nun weißt Du alles und damit ich Dir das übrige auch noch sagen kann will ich mir die Feder schneiden. Vor allem vergiß nicht wenn Du Deinen lieben Eltern schreibst, mich ihnen und Deiner ganzen so höchst liebenswerten Familie mich aufs herzlichste zu empfehlen. Von Dir erbitte ich mir eine Ausführliche Relation Deiner neuesten Oper Don Juan welche zur Eroffnung des Theaters in Düsseldorf und unter Deiner eigenen Umsichtigen Direction aufgeführt wurde zu geben, und was Dich bewog mit Mozart in die Schranke zu treten. Noch verschiedene andere Grobheit könnte ich Dir sagen wenn ich Gedult und Lust dazu hatte, Grobheiten die Du durch Dein langes Schweigen erweckt, und geduldig ertrage ich Schuft, lieb und zahrt wie ich immer bin will ich nun mit der Versichrung meiner treusten Bruderliebe schließen in welcher steds sein und verbleiben wird Dein Baermann Meiner Frau die Dich herzlich grüßt waren die niedlichen Schriftzüge Deines Briefs ein wenig verdächtig und glaubte die Hand eines geliebten Wesens darin zu zu und unsrer Sourée gedacht hat mir viel Freude gemacht, Von der MarkMark, Anton von der (1796-1869) war jüngst hier und befindet sich jetzt auf einer Inspections Reise, wir haben 14 Tage recht angenehme zeiten verlebt. Seine Frau ist wohl und hat 2 artige Kinder Unsern lieben Stern traf ich in PetersburgSt. PetersburgRussland wo er in Hoffnung angestellt zu werden zum Kristenthum über gegangen. Die Fürstin WallersteinOettingen-Wallerstein, Maria Crescentia von (1806-1853) ist jüngst mit einem Madchen entbunden worden. Daß Du mit DohrnDohrn, Carl August (1806-1892), den guten Kerrl, meines Der Provessor ZimmermannZimmermann, Johann Philipp (1791-1868) grußt herzlich und laßt Dir sagen daß Du Dich in seiner Vaterstadt Düsseldorf recht gefallen, müßte, und die schönen Umgebungen in Augenschein zu nehmen nicht vergessen mögst, nächsten Sommer denkt er Dich dort zu treffen.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-07-20" xml:id="date_d998daab-d25a-4803-a881-5f3dcb0e5058">20. Juli 1834</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0109633" resp="author" xml:id="persName_fe2b7770-73e3-44fc-afa7-ac86190d11d4">Baermann, Heinrich Joseph (1784-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0109633" resp="writer">Baermann, Heinrich Joseph (1784–1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_d325399b-8178-4469-8fbb-f469217e41bc"> <settlement key="STM0100169">München</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_4695e255-599d-4982-8bbf-0723cbcf0be8">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_244bda49-6ba6-433e-a00a-3ccd104f2d4b"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_0380234f-8898-456a-9b72-258ad6b445c1"> <docAuthor key="PSN0109633" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_2f791477-b31c-4e7f-acef-4bcab698a96b">Baermann, Heinrich Joseph (1784–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0109633" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_dd55d53d-2c6a-419d-a966-e613fdd8df60">Baermann, Heinrich Joseph (1784–1847)</docAuthor> <dateline rend="right"><hi rend="latintype">München</hi> d <date cert="high" when="1834-07-20" xml:id="date_4552417d-5eb8-4492-bf71-2ed1ce6bc2d2">20<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">July</hi> 34</date>.</dateline> <salute rend="left">Mein lieber Freund!</salute> <p style="paragraph_without_indent">Empfange vor allem meinen Dank für die <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_60724d04-65c6-493e-a080-23aab0374b43"><corr resp="writer">m</corr><sic resp="writer">v</sic></choice>ir, durch Deinen lieben <title xml:id="title_060e0b2b-f84a-4f88-bba0-9f78d47ae787">Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1834-07-07-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Joseph Baermann in München; Düsseldorf, 7. Juli 1834</name> </title>, mir gegebene Veranlassung Dir schreiben zu dürfen, denn da ich, wie Du aus Erfahrung wissen wirst, keine größre Freude kenne als den ganzen Tag die Feder in der Hand zu haben, und gewöhnt bin auch das geringfügigste zu <hi rend="latintype">reférieren</hi>, so fühle ich mich dißmal doppelt glücklich von Dir aufgefordert, 16. Monate alte Begebenheiten recapituliren zu dürfen;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5bc6be6e-f9a7-45f3-9b8d-7910d74e2e92" xml:lang="de">16. Monate alte Begebenheiten recapituliren zu dürfen – siehe Brief fmb-1834-07-07-01 (Brief Nr. 894) Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Joseph Baermann in München, Düsseldorf, 7. Juli 1834, Z. 68: »Den ganzen Nachtrag Deiner Reise«.</note> so wisse denn daß ich von <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_04eaf5d5-2ca3-4613-a72d-2c5d03b61961">Königsberg<settlement key="STM0100370" style="hidden" type="locality">Königsberg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_212be61a-6534-4c1d-9583-0427c6caf741">Riga<settlement key="STM0100652" style="hidden" type="locality">Riga</settlement><country style="hidden">Russland</country></placeName></hi> in der vollkommensten Überzeugung eingetroffen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8a7e03eb-4ed7-4ff7-af4e-f398c7f77318" xml:lang="de">daß ich von Königsberg nach Riga … eingetroffen – Ankunft am 30. Januar 1833 um 14 Uhr.</note> mein guter Felix 1) würde sein Versprechen gelöße, und das <hi rend="latintype">Bassethorn Solo</hi> daselbst finden lassen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_03306d68-837b-4b4e-b21b-9b2759a188f5" xml:lang="de">sein Versprechen gelöße, und das Bassethorn Solo daselbst finden lassen – betrifft das Konzertstück d-Moll für Klarinette, Bassetthorn und Klavier, op. 114 (MWV Q 114); siehe Brief fmb-1833-01-19-01 (Brief Nr. 656) Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Joseph Baermann in Königsberg, Berlin, 19. Januar 1833.</note> die gelöschten waren der kleine <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4577585c-4df9-44da-8d6a-d78e660d63c3">Carl<name key="PSN0109632" style="hidden" type="person">Baermann, Carl Ludwig Wilhelm (1811-1885)</name></persName></hi> und sein großer <persName xml:id="persName_8fa04375-c341-42e7-a5da-da2f29d9f608">Vater<name key="PSN0109633" style="hidden" type="person">Baermann, Heinrich Joseph (1784-1847)</name></persName>. Daß es mir in <placeName xml:id="placeName_b51323b0-419f-40ce-8bb6-b19a78ebd311">Peterburg<settlement key="STM0100372" style="hidden" type="locality">St. Petersburg</settlement><country style="hidden">Russland</country></placeName> gut gegangen habe ich nur ein Stückchen Holz, wir <hi rend="latintype">Clarinettisten</hi> nennen es Rohr, zu danken, mit welchen ich, nach vorheriger 4 wöchendlicher Verzweiflung, wärend meines Aufendhalds, daselbst sehr zufrieden war, und also auch befriedigen konnte. Da ich mich nach meiner löblichen Gewonheit wie in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_adc472c5-a60c-497f-b2e6-a0d06445b72c">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi>, überall zu lange aufgehalten konnte ich <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_82e650d5-8420-4b17-8761-72c511201a9b">Moscau<settlement key="STM0102803" style="hidden" type="locality">Moskau</settlement><country style="hidden">Russland</country></placeName></hi> nicht besuchen, ja mußte selbst auf die reise nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_3175f238-5b9d-4d9d-9751-6fa939f8aa64">Stockholm<settlement key="STM0100147" style="hidden" type="locality">Stockholm</settlement><country style="hidden">Schweden</country></placeName></hi> verzichten. Mit dem ersten<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Dampf:Schiff von <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_53d2d324-d286-479d-8106-dcfa4ec38fd2">Petersburg<settlement key="STM0100587" style="hidden" type="locality">Lübeck</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> abgehend traf ich den <date cert="high" when="1833-05-28" xml:id="date_5176c1bb-29d9-4da8-a9fc-5028a4aa2fa2">28ten May</date> in <hi rend="latintype">Lübek</hi> ein, und eilte mit Kouriren schnell ins geliebte Vaterland und den Armen meiner Familie die ich glücklicher weise sämtlich gesund und wohl angetroffen und auch jezt noch alles sich wohbefindet. Bey meiner Ankunft fand ich den <hi rend="latintype">Intendanten</hi> Wechsel,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4da97db4-78fd-4234-950c-05539146a5eb" xml:lang="de">den Intendanten Wechsel – Im Februar 1833 wurde Johann Nepomuk von Poißl seiner Position als Hoftheaterintendant enthoben, im Mai 1824 (provisorisch) als Hoftheaterintendant (bis Februar 1833, interimistisch nochmals von Januar bis Juli 1848), Juni 1825 als Hofmusikintendant (bis 1847) eingesetzt. </note> und so sehr ich meinem Freund <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_0590746e-06d9-430a-9f95-44a8c4399bd7">Poissl<name key="PSN0113936" style="hidden" type="person">Poißl, Johann Nepomuk Freiherr von (1783-1865)</name></persName></hi> zugethan, glaubte ich in Herr <persName xml:id="persName_4508a391-4d13-4459-96cc-e0b927d5d25f">von <hi rend="latintype">Küstner</hi><name key="PSN0112610" style="hidden" type="person">Küstner, Karl Theodor (seit 1837) von (1784-1864)</name></persName> dennoch den Mann zu erblicken der allein geschaffen ist, das rostig gewordene Kunst Rad wieder in gange <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_e1f11ad1-b476-4cb4-ad69-5088eb390783"><corr resp="writer">zu</corr><sic resp="writer">ha</sic></choice> bringen; allein 16. Monate sind vorüber, und kein erfreuliches Resultat sichtbar. – Wie steht es denn mit Deiner neuen <hi rend="latintype"><title xml:id="title_d9e1dcec-3134-4fa8-b8d2-40283c23ee5a">Oper<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_cnkrack7-9dce-wfg9-ngdp-oexnck7yuc6r"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="works_not_executed" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100712" style="hidden">Pervonte<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title></hi>, der mit <hi rend="latintype">Poissl</hi> abgeschlossene Kontrakt muß Dir von seinem Nachfolger gehalten werden, über welchen Punkt ich schon mit <hi rend="latintype">Poissl</hi> gesprochen, und wenn Du wünschst mich gern zum Unterhändler erbiete. Küstner hat zwey <hi rend="latintype">Opern</hi> mit <hi rend="latintype">Céla</hi> gegeben <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype"><title xml:id="title_46539e28-8de1-41e8-b021-71826fba50c2">Thell<name key="PSN0114299" style="hidden" type="author">Rossini, Gioachino Antonio (1792–1868)</name><name key="CRT0110579" style="hidden" type="music">Guillaume Tell</name></title></hi></hi> und <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype"><title xml:id="title_43ba527b-acff-4014-9c13-d1e0db0538ea">Robert<name key="PSN0113318" style="hidden" type="author">Meyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791–1864)</name><name key="CRT0109979" style="hidden" type="music">Robert le diable</name></title></hi></hi>, leztrer mit einer hier noch <hi n="1" rend="underline">nie</hi> erlebten <hi rend="latintype">fóuror</hi>. <hi rend="latintype">Poissl</hi> hat auch mehrere seiner Theater Führung angreifenden Aufsätze, eine unter dem Nahmen, abgedrungene Erklärung verfaste Schrift dise Tage erscheinen lassen welche mit <hi rend="latintype">intresse</hi> gelesen und eine günstige Stimmung für <hi rend="latintype">Poissl</hi> erzeugte. Unsre Oper hat durch das <hi rend="latintype">Engagement</hi> einer jungen Sängerin Fräulein <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_da6f8c74-2e43-44db-b9df-ba297bfd63e9">van Hassel<name key="PSN0116970" style="hidden" type="person">Hasselt, Anna Maria Wilhelmina van (1813-1881)</name></persName></hi> eine gute <hi rend="latintype">aquisition</hi> gemacht. <gap quantity="1" reason="deletion" unit="words"></gap><seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Fr: <hi rend="latintype">von Hassel</hi> ist ein bedeutendes Talent die jezt hier, und in der Folge <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">Epoche</hi> machen muß</hi>. Hört! Hört! der kleine <hi rend="latintype">Carl</hi> mit dem großen <hi rend="latintype">Bassethorn</hi> ist –– ist verheuratet<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_edb632b1-955b-43d1-9cbc-fe85bcbf70fa" xml:lang="de">der kleine Carl … ist verheuratet – Carl Baermann heiratete am 17. Juni 1834 Barbara Maria Anna Schmitz.</note> und bereits Vater von zwey Kindern, ich war da er dißen tollen Streich gegen meinen und des Königs Willen gethan<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fb84a2ea-38bb-429d-9554-3a9ebee23ffd" xml:lang="de">da er dißen tollen Streich gegen meinen und des Königs Willen gethan – Carl Baermann erhielt erst nach zehn Gesuchen die Heiratsgenehmigung mit Barbara Maria Anna Schmitz (Heirat am 17. Juni 1834). Siehe Robert Erdt, Der Münchner Klarinettenvirtuose Carl Baermann (1811-1885) als Pädagoge, Klarinettist und Komponist. Zum Einsatz der Klarinette im 19. Jahrhundert und ihrer didaktischen Vermittlung, Frankfurt a. M. 2010, S. 198 ff.</note> über 6. Monate gespannt, in welcher Zeit ich ihn nicht einmal gesehen viel weniger gesprochen, jüngst aber als ihm sein zweites Kind geboren und die Sache nun doch nicht mehr zu ändern ist, habe ich doch Gnade für recht ergehen lassen und mich wieder mit ihm ausgesöhnt, er ist und bleibt zu beklagen, sein schönes jugendleben ist gebrochen, was seine Ausbildung als Künstler betrifft, habe ich Ursache zur vollsten Zufriedenheit, auch kann ich ihm meine Achtung rücksichtlich seines Benehmens nicht versagen, und so bleibt mir nur ein Wunsch, daß er wohl bald irgendwo Gelegenheit finden möge sich so zu plastieren daß er seinem Talente angemessen anständig zu leben hat, was hier mit 400 fl nicht der Fall ist.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2f3cec39-9aac-4e8a-b3ab-7fcc6c5a1c3d" xml:lang="de">seinem Talente angemessen … mit 400 fl nicht der Fall ist – Carl Baermann übernahm erst 1847 nach dem Tod des Vaters die Stelle des Soloklarinettisten an der Hofkapelle in München. Siehe Robert Erdt, Der Münchner Klarinettenvirtuose Carl Baermann (1811-1885) als Pädagoge, Klarinettist und Komponist. Zum Einsatz der Klarinette im 19. Jahrhundert und ihrer didaktischen Vermittlung, Frankfurt a. M. 2010,, S. 117.</note> So viel von mir und den meinen, jezt zur ANTWORT Deiner Fragen.</p> <p>Was ich zu <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_7a64fe28-e6b3-47ef-902e-f3ae8ae47cda">Delphiene<name key="PSN0114515" style="hidden" type="person">Schauroth, Delphine (Adolphine) von (1814-1887)</name></persName></hi>ns Heirath gesagt?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9af99523-950c-42d3-8211-73662f8cb6de" xml:lang="de">Was ich zu Delphienens Heirath gesagt? – Delphine von Schauroth heiratete 1834 den englischen Geistlichen Edwin Hill-Handley. Mendelssohn hatte sich 1831 in Delphine von Schauroth verliebt und widmete ihr das 1. Klavierkonzert g-Moll, op. 25 (MWV O 7).</note> mich beklagt daß ich der Bräutigam nicht war, und kenne ich Dich recht Spiegelberg<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bd205a4a-b469-484b-93fd-e1acb0d907bc" xml:lang="de">kenne ich Dich recht Spiegelberg – Zitat aus Friedrich Schillers Drama Die Räuber, zweiter Akt, dritte Szene: »Ich kenne dich, Spiegelberg«.</note> so theilst Du dieses gefühl mit mir. Sie wurde übrigens vom <placeName xml:id="placeName_1d038082-7bc8-4308-b261-7f635b932f8a">Phielharmonischen Verein<name key="NST0100390" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonischer Verein</name><settlement key="STM0100169" style="hidden" type="locality">München</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> auf eine glänzende Weise, durch übereichung von Kränzen, Diplom und Gedichten, höchst ehrend entlassen, vor wenig Tagen ist sie wieder hier eingetroffen, aber ohne ihren Mann.!!!.....<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> Mutter und zweite Tochter sind noch zu haben. Die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f620b559-1bc3-49fc-b7d0-8e3ac521cfba">Vespermann<name key="PSN0115501" style="hidden" type="person">Vespermann (Sigl-Vespermann), Katharina (1802-1877)</name></persName></hi> ist noch immer die Achse um der sich alle jungen Leute, <hi n="1" rend="underline">mich eingeschlossen</hi>, drehen, sie befindet sich in diesem Augenblick in Kreit und ist dort, wie überall die Seele der Gesellschaft, vom Theater ist sie, wie Du wissen wirst, durch Küstners Dumheit schon seit dessen Führung <hi rend="latintype">quiesciert</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_bc4bb7f1-b9cf-4336-89b9-31b10080a3e2" xml:lang="de">quiesciert – von quieszieren, in den Ruhestand versetzen.</note> und wir hören sie nur mehr in <hi rend="latintype">Concerten</hi> wo sie dann aber auch immer <hi rend="latintype">mont fòuror</hi> macht, es wird sie freuen wenn ich ihr sage daß Du ihrer gedacht. Die schöne <persName xml:id="persName_a045ecbc-85b6-4ed1-b250-fa0491faeff8">Müller<name key="PSN0113350" style="hidden" type="person">Miller, Josephine (seit 1819) von (1808-1890)</name></persName> ist an <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c2399e0c-8eea-44fd-b17e-04ab9d7f9060">Stiller<name key="PSN0115136" style="hidden" type="person">Stieler, Joseph Karl (1781-1858)</name></persName></hi> verheuratet<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c6a739b4-786d-450f-8653-dca89338937d" xml:lang="de">Die schöne Müller ist an Stiller verheuratet – Josephine von Miller hatte 1833 den Münchner Hofmaler Joseph Karl Stieler geheiratet.</note> und ist durch diese zur Mutter von 5 Kindern <add place="above">geworden<name key="PSN0109633" resp="writers_hand" style="hidden">Baermann, Heinrich Joseph (1784–1847)</name></add>, die zum theil großer sind als sie selbst, ihr alter <persName xml:id="persName_b30fc03f-c3f3-4ce5-aadb-e81bdce2a437">Vater<name key="PSN0113349" style="hidden" type="person">Miller, Joseph (seit 1819) von (1769-1834)</name></persName> ist krank und wird nicht lange mehr leben. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_76df3c1b-9bcf-4288-9080-2a07542b8fec">Stuntz<name key="PSN0115200" style="hidden" type="person">Stuntz, Joseph Hartmann (1793-1859)</name></persName></hi> nebst Schnurbart sind noch die alten, Faul wie er war, ist, und bleiben wird, wird er der Welt wenig durch sein wirklich nicht geringes Talent nützen, wir hörten seit Deinem <placeName xml:id="placeName_1fe5b7c8-0540-49a9-9226-dfecd20dd2c5">Hiersein<settlement key="STM0100169" style="hidden" type="locality">München</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_903a20e1-648c-4811-949e-c78817ca5780" xml:lang="de">Deinem Hiersein – Felix Mendelssohn Bartholdy hatte sich zuletzt im Oktober 1831 in München aufgehalten.</note> nichts von ihm als eine recht gute, zu einem schlechten Balette verfertigte Musik. Die kleine <persName xml:id="persName_22117623-819f-404d-b4b9-46f816231260">Josephine Lang<name key="PSN0112672" style="hidden" type="person">Lang, Josephine Caroline (1815-1880)</name></persName> sprach ich erst kürzlich und hörte sie ohnlängst recht artig <hi rend="latintype">Clavier</hi> spielen, da der Phielharmonische Verein jetzt im großen <placeName xml:id="placeName_c7aa116e-bb22-45b8-88b0-b7739aaadcde">Odeon<name key="NST0100391" style="hidden" subtype="" type="institution">Odeon</name><settlement key="STM0100169" style="hidden" type="locality">München</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Saale<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6a8d319f-97a2-44a4-b843-5f3426fcdc40" xml:lang="de">im großen Odeon Saale – Das Odeon wurde 1826 bis 1828 durch Leo von Klenze errichtet und als bürgerlicher Konzert- und Ballsaal genutzt.</note> gehalten wird, singt <hi rend="latintype">Md: <persName xml:id="persName_c196811b-d4ee-4f84-95f1-7a7092a8a736">Vespermann<name key="PSN0115501" style="hidden" type="person">Vespermann (Sigl-Vespermann), Katharina (1802-1877)</name></persName></hi> ihre Lieder weil sie mit ihrer Stimme nicht aus zureichen fürchtet.</p> <p><seg type="pagebreak"> |5|<pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg> Ich sehe mit Schrecken daß ich vorstehendes etwas undeutlich geschrieben habe und bitte deshalb um Nachsicht, nachfolgendes soll mit um so größrer Sorgfald geschrieben sein, als ich ohnedieß fast alle von Dir verlangte Punkte schon beantwortet habe und mit raschen Schritten zum Schlusse eilen kann, denn aufrichtig gesagt brent mir die Feder im eigendlichen Sinne des Wortes in der Hand da wir heute <hi n="1" rend="underline">in der Sonne</hi> 43. Grad, sage <hi n="1" rend="underline">Drey und vierzig</hi> Grad Wärme haben. </p> <p>Deine hübsche <persName xml:id="persName_a44c4252-debd-4324-857c-dc97a67a3350">Therese<name key="PSN0112018" style="hidden" type="person">Hirschböck, Therese (-)</name></persName> habe ich lange nicht gesehn, werde ihr aber Freude machen, und Deine baldige Ankunft berichten, denn ich hoffe doch daß Du den Herbst endlich einmal wieder bey uns zubringst? Späther darfst Du nicht kommen da ich im <hi rend="latintype">November</hi> nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_17ffc459-0354-4d82-8354-eff3c9cfa4cd">Hamburg<settlement key="STM0100127" style="hidden" type="locality">Hamburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi>, <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_5afd329c-81d5-4cd3-bd32-30dc20fa5aae">Amsterdam<settlement key="STM0100369" style="hidden" type="locality">Amsterdam</settlement><country style="hidden">Niederlande</country></placeName></hi> <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_4b9d98e1-6769-42ee-9805-abd122e34361">Brüssel<settlement key="STM0100602" style="hidden" type="locality">Brüssel (Bruxelles)</settlement><country style="hidden">Belgien</country></placeName></hi> und vieleicht <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_20b4672a-48c2-4729-b9a1-5026bfe27f76">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> zu gehen gedenke, in welchem letzten Orte ich einen Menschen zu besuchen gedenke der sich erfrecht mich zu seinem Schuldner gemacht zu haben, indem er mich von <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_ef083e6c-55f9-4043-be40-88e1cda24a4d">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> abreisen ließ ohne ihm die für mich bezahlte <hi rend="latintype">Copiatour</hi> Gelder <hi rend="latintype">restituiert</hi> zu haben; auch möchte ich und <hi n="1" rend="underline">muß</hi> ich so manches mit diesem Kleinen, Donnerwetter hat er gesagt, sprechen, was für uns beide nicht ganz ohne <hi rend="latintype">intresse</hi> ist.<seg type="pagebreak"> |6|<pb n="6" type="pagebreak"></pb></seg> Denn sehe einmal mein lieber Sohn, ich kalkuliere nehmlich so, alles in der Weld muß doch einmal aufhören, und also auch die <hi rend="latintype">Direction <persName xml:id="persName_9d3decee-4098-47f5-9f89-4270521bedc5">Moralts<name key="PSN0113417" style="hidden" type="person">Moralt, Joseph (1775-1855)</name></persName></hi>, nun weiß ich zwar daß man wünscht, und das mit recht <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a91446fb-74f8-4b0f-8aa2-b1b9557a33f5">Lindpaintner<name key="PSN0112873" style="hidden" type="person">Lindpaintner, Peter Joseph (seit 1844) von (1791-1856)</name></persName></hi> für diese Stelle zu gewinnen, weiß aber auch daß <hi rend="latintype">Lindpaintner</hi> durch seine höchst brilliante Stellung in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_18c8c195-a19a-486c-a3ba-7947d0028d75">Stuttgart<settlement key="STM0100140" style="hidden" type="locality">Stuttgart</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> nur unter Bedigungen hierher gehen würde, die man nach den <hi rend="latintype">Local Pretemißen</hi> die ich habe, ihm hier nicht gestatten wird und kann, und denke also daß in einem solchen Falle, solltest Du Dich dazu verstehn können, entweder bey uns in München, oder doch in Stuttgard sich eine Angenehme Aussich für Dich eröffnen, und es aus diesen Gründen doppelt wünschenswerth wäre Dich jetzt bey uns sehen zu lassen, um Dein Ausgezeichtes Talent sprechen zu lassen. Du würdest Deine Composition aufführen und bey dieser Gelegenheit Deine <hi n="1" rend="underline">Umsichtige</hi> <hi rend="latintype">Direction</hi> beurkunden, und die Sache ist gemacht; für Trompeten die meinen Wunsch ausblasen will ich schon sorgen, denn bey etwas wo alles gewinnt, scheue ich mich nicht alle Steine springen zu lassen. – <hi rend="latintype">Graf <persName xml:id="persName_7f9667d0-93d3-4aaf-8cc7-a49355238398">Pocci<name key="PSN0113913" style="hidden" type="person">Pocci, Franz Ludwig Evarist Alexander Graf von (1807-1876)</name></persName></hi> ist seit kurzem verheuratet und hat mit unserm <persName xml:id="persName_4695afc9-81b0-4df9-bcd3-76c34e0ce5fa">Kronprinzen<name key="PSN0109726" style="hidden" type="person">Bayern, Maximilian Joseph II. Kronprinz von (1811-1864)</name></persName> eine interessante Reise nach <hi rend="latintype">Constantinopel</hi><seg type="pagebreak"> |7|<pb n="7" type="pagebreak"></pb></seg> gemacht,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_738f2453-d838-41bc-9f59-968ef02914df" xml:lang="de">Graf Pocci ist seit kurzem verheuratet und hat mit unserm Kronprinzen eine interessante Reise nach Constantinopel gemacht – Franz von Pocci war Zeremonienmeister von Ludwig I. von Bayern und Mitglied des Künstler- und Freundeskreises des Kronprinzen Maximilian, dem späteren Maximilian Joseph II. von Bayern. Er begleitete Ludwig und Maximilian auf den verschiedensten Reisen.</note> die <hi rend="latintype">Fama</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_988f1d4e-b9c1-489f-8151-b3fb09013f78" xml:lang="de">die Fama – Gerücht.</note> ließ ihn schon einmal Hofmusik <hi rend="latintype">Intendant</hi> werden, was bey irgend einer Verenderung auch wohl geschiet. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3ec0629a-13a9-404a-9240-2eed1ec53d1b">Horn<name key="PSN0112089" style="hidden" type="person">Horn, Carl</name></persName></hi> spielt noch immer mit Leidenschaft <hi rend="latintype">Quartett</hi> ist aber durch die Gebrüder Müller<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6a2a1f59-5cde-4e73-a858-b913cd759d77" xml:lang="de">die Gebrüder Müller – Das Müller-Quartett bestand aus den Brüdern Carl Friedrich Müller, Franz Ferdinand Georg Müller, Theodor Heinrich Gustav Müller und August Theodor Müller.</note> aus <placeName xml:id="placeName_78515262-6eea-4905-ab33-42e0909e249e">Braunschweig<settlement key="STM0100373" style="hidden" type="locality">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> verdeckt worden. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_54dbd01f-f010-48bc-b813-ae410cc48cfd">Staudacher<name key="PSN0115070" style="hidden" type="person">Staudacher, Josef (1782-1838)</name></persName></hi> ist Designer der Oper und schwimt jetzt in Seeligkeit, Fr. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ca2f0adc-1cea-4342-9778-a06320ef98f2">Ceyiard<name key="PSN0118337" style="hidden" type="person">Cayard (Cojard?, Ceyiard?), Frau</name></persName></hi> ist nicht mehr in München sie ist jezt die Frau eines <hi rend="latintype">Apothekers</hi> in einem kleinen Städchen am Rhein, der alte gute <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_785a6ead-486d-4469-9622-1ff1d30c7a61">Pappenheimer<name key="PSN0113748" style="hidden" type="person">Pappenheimer, Seligmann (1767-1844)</name></persName></hi>, welchem wir Grüße von Deinen lieben <persName xml:id="persName_6d023f06-832a-43db-904a-d5ea3426a7b9">Eltern<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> brachten, befindet sich wohl und ist jezt in <placeName xml:id="placeName_4380847e-7f9f-4744-aaf8-6388bcccfd9b">Kissingen<settlement key="STM0100634" style="hidden" type="locality">Kissingen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> im <hi rend="latintype">Baade</hi>, der Tenorist <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_050b3907-d618-4f98-9aa6-2f3e08bb20bb">Hoppe<name key="PSN0112083" style="hidden" type="person">Hoppe, Eduard Hans (1808-1893)</name></persName></hi> ist gestern zum ersten Male im Sturme im Schlosse als neu <hi rend="latintype">engagiertem</hi> Mittglied mit Beyfall hier aufgetreten, er scheint mir nicht ohne Talent nur ist sein Organ etwas schwach. Du wunderst dich daß <persName xml:id="persName_9ed7def2-48ea-4598-96f1-a0dd54598cb4">Zacherl<name key="PSN0113937" style="hidden" type="person">Poißl, Zacharias Otto Freiherr von (1810-1853)</name></persName> <hi rend="latintype">von Poisl</hi> Sänger geworden; auch wir haben uns über diesen Entschluß gewundert, indessen ist er nicht ohne Talent und Mittel und hätte sein <persName xml:id="persName_b83aebe1-61d6-4b15-bbbc-fb102ae3275a">Vater<name key="PSN0113936" style="hidden" type="person">Poißl, Johann Nepomuk Freiherr von (1783-1865)</name></persName> als Theater Intendant sich nicht so manches gegen Künstler zu schulden kommen lassen, des jungen Mannes Aufnahme in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_06fba453-1fe7-4a16-9db8-02e9881d4d9f">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> wäre gewiß besser ausgefallen; er wird dieser Tage zurückerwartet. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d8a8fcaf-9bd9-4299-9ce0-fb7d9efc942c">Ascher<name key="PSN0109552" style="hidden" type="person">Ascher, August (-1837)</name></persName></hi>, und <persName xml:id="persName_f791043f-aebd-4ccb-b7d5-db8b412889e9">Eichthal<name key="PSN0110866" style="hidden" type="person">Eichthal, Wilhelm (seit 1814) Freiherr von (1805-1847)</name></persName> sind beyde noch in Griechenland. Bey dem Johann Eichthal<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_39f78231-6e82-4f12-ab0d-982d4744144f" xml:lang="de">Johann Eichthal – Baermann meinte wohl Wilhelm Freiherr von Eichthal.</note> fallt mir ein Dir zu sagen daß<seg type="pagebreak"> |8|<pb n="8" type="pagebreak"></pb></seg> ein <persName xml:id="persName_45bf0a88-753c-4daf-aa81-0ca5bb7e64fc">junger <hi rend="latintype">Eichthal</hi><name key="PSN0116619" style="hidden" type="person">Eichthal (vorh. Seeligmann), August (seit 1814) Freiherr von (1795-1875)</name></persName> aus <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_d79d734f-6322-4896-98f5-8a3f77010694">Augsburg<settlement key="STM0103511" style="hidden" type="locality">Augsburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_919eacd7-b679-45c3-9021-551238726c85">Triest<settlement key="STM0103483" style="hidden" type="locality">Triest</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> etablé</hi> die sehr achtungswerte Hafinistin <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8b4d1527-2df5-4c64-8a7e-c42198ea116e">Krings<name key="PSN0119069" style="hidden" type="person">Krings, Catharina Elisabetha (Elise) (1807-1860)</name></persName></hi> in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_cda65f80-d36c-4b0b-8ecf-f758ca16e147">Wien<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName></hi> geheuratet,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5d248833-4427-466a-857b-2eda16e87930" xml:lang="de">daß ein junger Eichthal … Hafinistin Krings in Wien geheuratet – Wilhelm Freiherr von Eichthals Bruder August Freiherr von Eichthal heiratete 1834 in Wien die Harfenistin Catharina Elisabetha Krings. </note> ueber welche Mesaliance diese hoch adeliche Familie wüthend ist, und den jungen Mann zu enterben gedroht. nun weißt Du <hi n="1" rend="underline">alles</hi> und damit ich Dir das übrige auch noch sagen kann will ich mir die Feder schneiden. Vor allem vergiß nicht wenn Du Deinen lieben Eltern schreibst, mich ihnen und Deiner ganzen so höchst liebenswerten Familie <add place="above"><del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_e91288fc-a56f-4c43-9469-004019eec962">mich</del><name key="PSN0109633" resp="writers_hand" style="hidden">Baermann, Heinrich Joseph (1784–1847)</name></add> aufs herzlichste zu empfehlen.</p> <p>Von Dir erbitte ich mir eine Ausführliche Relation Deiner neuesten <hi rend="latintype"><title xml:id="title_b4e63225-fd00-4d4f-b3df-3b98ad655e5a">Oper Don Juan<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110089" style="hidden" type="music">Don Giovanni KV 527</name></title></hi> welche zur Eroffnung des <placeName xml:id="placeName_fa2f1388-1a92-41fd-8d18-c1e6cb88fe79">Theaters<name key="NST0100296" style="hidden" subtype="" type="institution">Stadttheater</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_91c18a2c-a6c8-4fba-b403-02bbacb0381e">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> und unter Deiner eigenen Umsichtigen <hi rend="latintype">Direction</hi> aufgeführt wurde zu geben, und was Dich bewog mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_226d1f8f-8e33-4b27-a3b9-d803d69dfd84">Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden" type="person">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName></hi> in die Schranke zu treten. Noch verschiedene andere Grobheit könnte ich Dir sagen wenn ich Gedult und Lust dazu hatte, Grobheiten die Du durch Dein <hi n="1" rend="underline">langes</hi> <hi n="1" rend="underline">Schweigen</hi> <hi n="1" rend="underline">erweckt</hi>, und geduldig ertrage ich Schuft, lieb und zahrt wie ich immer bin will ich nun mit der Versichrung meiner treusten Bruderliebe schließen in welcher steds sein und verbleiben wird Dein</p> <signed rend="right"><hi rend="latintype">Baermann</hi></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_001eeafb-3b4e-489f-86ae-f65a85842838"> <docAuthor key="PSN0109633" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_0de76acb-8ff5-416f-ac8b-babd0993060d">Baermann, Heinrich Joseph (1784–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0109633" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_f077e240-9870-47fc-a1c6-b0c9fbafd35a">Baermann, Heinrich Joseph (1784–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak">|8|<pb n="8" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="margin">Meiner <persName xml:id="persName_fb468da6-ff99-4749-843e-b19ee7f30f15">Frau<name key="PSN0109635" style="hidden" type="person">Baermann, Marie (Maria) (1785-1851)</name></persName> die Dich herzlich grüßt waren die niedlichen Schriftzüge Deines Briefs ein wenig verdächtig und glaubte die Hand eines geliebten Wesens darin zu <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> zu <gap quantity="2" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap><name key="PSN0109633" resp="writers_hand" style="hidden">Baermann, Heinrich Joseph (1784–1847)</name></add> <add place="top">und unsrer <hi rend="latintype">Sourée</hi> gedacht hat mir viel Freude gemacht,<name key="PSN0109633" resp="writers_hand" style="hidden">Baermann, Heinrich Joseph (1784–1847)</name></add> </p> <p><seg type="pagebreak">|6|<pb n="6" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="margin"><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8ffdf2e5-4733-4dc6-abab-ea4d16d86839">Von der Mark<name key="PSN0113082" style="hidden" type="person">Mark, Anton von der (1796-1869)</name></persName></hi> war jüngst hier und befindet sich jetzt auf einer <hi rend="latintype">Inspections</hi> Reise, wir haben 14 Tage recht angenehme zeiten verlebt. Seine <persName xml:id="persName_0f8665b1-7224-4b77-8a1b-14e3ad177631">Frau<name key="PSN0117514" style="hidden" type="person">Mark, Emilie von der</name></persName> ist wohl und hat 2 artige Kinder<name key="PSN0109633" resp="writers_hand" style="hidden">Baermann, Heinrich Joseph (1784–1847)</name></add></p> <p><seg type="pagebreak">|5|<pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="margin">Unsern lieben <persName xml:id="persName_c0b1b1be-16ea-473f-b461-5129b95f8d5f">Stern<name key="PSN0115117" style="hidden" type="person">Stern, Julius (eigtl. Jesaja Isaak) (1820-1883)</name></persName> traf ich in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_9c38ee36-c625-4121-b658-401a4b170a5b">Petersburg<settlement key="STM0100372" style="hidden" type="locality">St. Petersburg</settlement><country style="hidden">Russland</country></placeName></hi> wo er in Hoffnung angestellt zu werden zum Kristenthum über gegangen. Die Fürstin <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8333bf1c-ab5e-4c74-8997-40a2bfd526e5">Wallerstein<name key="PSN0117737" style="hidden" type="person">Oettingen-Wallerstein, Maria Crescentia von (1806-1853)</name></persName></hi> ist jüngst mit einem <persName xml:id="persName_49855710-6d5f-4927-a108-b020246fd68e">Madchen<name key="PSN0119721" style="hidden" type="person">Oettingen-Oettingen und Oettingen-Wallerstein, Wilhelmine Friederike Creszentia Prinzessin zu (1827-1833)</name></persName> entbunden worden.<name key="PSN0109633" resp="writers_hand" style="hidden">Baermann, Heinrich Joseph (1784–1847)</name></add></p> <p><seg type="pagebreak">|5|<pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="top">Daß Du mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2ee84fa8-3b3e-4eb9-9689-a11fdb6c1847">Dohrn<name key="PSN0110691" style="hidden" type="person">Dohrn, Carl August (1806-1892)</name></persName></hi>, den <hi n="1" rend="underline">guten</hi> Kerrl, meines<name key="PSN0109633" resp="writers_hand" style="hidden">Baermann, Heinrich Joseph (1784–1847)</name></add><note resp="UW" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_b2cc4ebe-0f9c-404d-80b8-a16193d5d65e" xml:lang="de">Text bricht ab, ggf. Textverlust.</note> </p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="margin">Der Provessor <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a357efb6-5afb-49d5-8b78-3893821f43d3">Zimmermann<name key="PSN0115927" style="hidden" type="person">Zimmermann, Johann Philipp (1791-1868)</name></persName></hi> grußt herzlich und laßt Dir sagen daß Du Dich in seiner Vaterstadt<name key="PSN0109633" resp="writers_hand" style="hidden">Baermann, Heinrich Joseph (1784–1847)</name></add> <add place="top">Düsseldorf recht gefallen, <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_f1948a9b-cd5b-414c-958d-9b74774907b7">müßte</del>, und die schönen Umgebungen in<name key="PSN0109633" resp="writers_hand" style="hidden">Baermann, Heinrich Joseph (1784–1847)</name></add><seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="top">Augenschein zu nehmen nicht vergessen mögst, nächsten Sommer denkt er<name key="PSN0109633" resp="writers_hand" style="hidden">Baermann, Heinrich Joseph (1784–1847)</name></add> <add place="margin">Dich dort zu treffen.<name key="PSN0109633" resp="writers_hand" style="hidden">Baermann, Heinrich Joseph (1784–1847)</name></add></p> </div> </body> </text></TEI>