gb-1834-07-10-01
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Berlin, 9. und 10. Juli 1834
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.
Fanny Hensel
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Es schreibt sich niemals netter, als wenn man eben ganz frisch einen Brief bekommen hat, dann giebt das rasche Antworten etwas Conversationsmäßiges, und das ist doch der größte Reiz am besten Briefe, wenn er dem schlechtesten Gespräch nah kommt. Ach, da werde ich schon wieder abgerufen. – So jetzt habe ich meine große Wirthschaft, meine große Toilette und mein großes Frühstück besorgt,
Fanchonlaufen, advocatus diaboli für
Mr.Simpsone engl. Lieder zu singen pflegte oder der Maler Schulz: der Schaifer trägt Sorge. –
sowird doch hoffentlich sein neues Bild nicht seyn. Wenn Dein
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Tamino. wenn mit den Hirschen, Ziegen und Gänsen die Elberfelder, Aachener, Schornsteine und sonstige Rheinländer gemeint sind,
den 10ten. Warum wunderst Du Dich über
Berlin, 9ten Juli 34. Es schreibt sich niemals netter, als wenn man eben ganz frisch einen Brief bekommen hat, dann giebt das rasche Antworten etwas Conversationsmäßiges, und das ist doch der größte Reiz am besten Briefe, wenn er dem schlechtesten Gespräch nah kommt. Ach, da werde ich schon wieder abgerufen. – So jetzt habe ich meine große Wirthschaft, meine große Toilette und mein großes Frühstück besorgt, Sebastians Hammel losgebunden der sich immer mit den Füßen in seinen Strick verwickelt, und dann jämmerlich blökt, und sonst noch einer ganzen Herde Kühe die Schwänze aufgebunden, und sitze im Garten wo es feucht und warm und wunderschön ist, und wo die letzten Rosen blühen, und denke ungestört weiter zu schreiben. Mein größtes Vergnügen ist jetzt alle Tage in der Spree zu baden, wozu nah bei Moabit eine sehr hübsche, von einer Hallorin geleitete Anstalt ist, in der auch Schwimmen gelehrt wird. Hier sieht man eine große Anzahl zum Theil recht hübsche Berlinerinnen als vollkommne Najaden mit nassen Haaren plätschern, was sich oft allerliebst ausnimmt. Sebastian nehme ich mit, er hat sich nach dreimaliger Angst ganz gut gewöhnt, und findet jetzt großes Vergnügen daran. Der Sommer ist göttlich, ich erinnere mich nicht so schönen Wetters, heut haben wir nach langer Hitze einen grauen milden Tag, der nichts zu wünschen übrig läßt. Ihr habt ja große Rosinen im Kopf mit Gluck. Ich zweifle keineswegs an der Ausführung, so etwas hängt allein vom Director ab, die Mittel finden sich, so groß oder so klein sie eben seyn können, und ich finde es doch immer besser, gute Musik von mittelmäßigen Subjekten zu hören als schlechte. Meine Sonntage sind jetzt so ziemlich den Krebsgang gegangen, Alles ist verreist, auseinander, und dazu war die Hitze zu groß in den vorigen Wochen. Vorigen Sonntag war Hensels Geburtstag, den wir äußerst fröhlich zugebracht haben. Seine Schüler haben ihn wieder wunderschön beschenkt, mit einem großen silbernen Pokal, mit obligaten Kränzen, und einem sehr hübschen Gedicht von Moser. Ich habe ihm eine Gliederpuppe aus Cassel kommen lassen, zu der Vater die Hälfte beigetragen, und die uns noch großen Spaß gemacht hat. Sie war denselben Morgen durch einen von Moser geschriebenen Brief als eine taubstumme Schülerin angekündigt worden, und diesen Brief hatte Hensel aufs Wort geglaubt, so daß er, als nachher eine Dame gemeldet wurde, uns erzählte, es werde wol diese Schülerin seyn, zu der er aber keine große Lust bezeigte. So fand diese Erkennung zu allgemeinem Spaß statt. Abends hatte ich eine kleine Gesellschaft gebeten, die meist aus jungen Leuten bestehend, den schönen Abend zu Lauf- und Prügelspielen benutzten, die so wild gespielt wurden, daß unter andern beim Fanchonlaufen, Frank und Kaselowsky mich ganz unsanft in den Sand warfen. Nachher wurde ein Topf geschlagen, den Ratti gleich das erstemal zertrümmerte, und den nachher keiner wieder treffen konnte. Steffens der mit seiner gutmüthigen, an Allem theilnehmenden Freundlichkeit sich ins Spiel mischte, schlug, zu allgemeiner Belustigung grade den entgegengesetzten Weg ein: Hoffentlich wird der liebe Mann diesmal Rektor werden, was mich herzlich freuen würde, da es ihm glaub ich, in jeder Beziehung erwünscht und erfreulich wäre. Gans, mit dem wir jedes Jahr jede Stimme zur Rektorwahl durchmachen müssen, meint, er werde wol durchkommen. – Soll ich einmal advocatus diaboli für mein 2tes Marysches Lied seyn? Ich schicke voraus, daß ich mir gar nichts draus mache, aber etwa naiv niedlich ist es nicht gemeint, sondern so, wie Mr. Simpsone engl. Lieder zu singen pflegte oder der Maler Schulz: der Schaifer trägt Sorge. – Hensel dankt sehr für deine malerischen Berichte. Bendemanns Idee von der Oase gefällt ihm außerordentlich (mir auch. ) Ueber das was Du sonst von ihm sagst sind wir Deiner Meinung. (Du siehst, ich habe mich in eine gute Compagnie begeben. ) Aber über Lessing muß ich Dir eine abweichende Ansicht offenbaren. So sehr ich ihn liebe, finde ich doch nicht und kann nicht finden, was Du sagst, daß er immer ein andrer sey. Im Gegentheil finde ich, wie verschiedene Gegenstände er auch behandle, immer dieselbe Richtung und den Kirchhof mit Schnee dem Königspaar so ähnlich, wie nachher die Leonore, und die kleine Landschaft die Decker hat. Immer etwas Todtes, bergab gehendes, verlöschendes, ich habe noch keinen freien Athemzug von ihm gesehn. Ueber Hübner bin ich wieder ganz Deiner Meinung, er scheint mir entschiedenes Talent für das Kleine, Graziöse, Beschränkte zu haben, Bilderchen wie er ein Männchen ist, nett und kleinlich. Wenn er aber groß sein will, bringt er solche Mißgeburten, wie den Simson, zu Wege, so wird doch hoffentlich sein neues Bild nicht seyn. Wenn Dein Portrait von Hildebrandt kommt, müssen wir einmal suchen, es mit denen von Vernet und Hensel zusammen zu sehn; es möchte interessant seyn, die verschiedenen Auffassungen zu vergleichen. – Dein Petschaft gefällt mir nicht schön. Wir haben darüber gestritten, ob es Orpheus waere? Beckchen behauptet, es sey Tamino. wenn mit den Hirschen, Ziegen und Gänsen die Elberfelder, Aachener, Schornsteine und sonstige Rheinländer gemeint sind, die zu Deinem Conzert kamen, so hat Schadow seinen jetzigen Landsleuten kein gutes Compliment gemacht. Jetzt wollte ich noch einen Artikel schreiben, aber die gehoffte Ruhe war so unruhig, daß ich auch kein einziges Wort ohne Geplauder um mich herum habe schreiben können, und nun weiß ichs nicht mehr. Ich freue mich nicht wenig auf Dein Hierseyn, wir werden wieder viel zu besprechen und zu erleben haben. Nächstes Jahr reisen wir in jedem Fall, sollten wir nicht besondre Veranlassung haben, ins Ausland zu reisen, wahrscheinlich durch einige schöne Städte von Deutschland, indeß hoffe ich das Erstere. Ueber das Alles werden wir viel zu reden haben. Einstweilen lebe wohl, die Zerstreuung ist zu groß, ich kann nicht weiter schreiben. den 10ten. Warum wunderst Du Dich über Marx Verlobung? War er nicht von jeher unpraktisch und heirathslustig? Noch hat er uns seine Braut nicht gebracht, und ihn habe ich auch erst einmal als Beglückten gesehn, ich gestehe, ich fürchte sehr; wie ich höre, hat sie kein Vermögen. Ist sie nun eine streng ordentliche, geizige Wirthin, so kann es dennoch zu seinem Besten seyn, ist sie das aber nicht, so sehe ich nicht ab, wie die Sache möglicher Weise gehn soll. Leb wohl! Hensel und Alles grüßt.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-07-09" xml:id="date_5bfc6f7d-0069-4a4b-bcca-a8a7ce9b45b1">9.</date> und <date cert="high" when="1834-07-10" xml:id="date_2383857d-9b2b-4073-9a0f-6868c13393f1">10. 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Ich zweifle keineswegs an der Ausführung,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ac9ff444-c6fe-4a8b-aba7-1963765ce7da" xml:lang="de">Ihr habt ja große Rosinen im Kopf mit Gluck. Ich zweifle keineswegs an der Ausführung – Aufführung der Armide von Christoph Willibald Gluck in Düsseldorf – siehe Brief fmb-1834-07-05-01 (Brief Nr. 966) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 28. Juni und 5. Juli 1834.</note> so etwas hängt allein vom Director ab, die Mittel finden sich, so groß oder so klein sie eben seyn können, und ich finde es doch immer besser, gute Musik von mittelmäßigen Subjekten zu hören als schlechte. <placeName xml:id="placeName_32d4f2a6-0353-4aeb-b000-eeb0ba53f8e7">Meine Sonntage<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> sind jetzt so ziemlich den Krebsgang gegangen, Alles ist verreist, auseinander, und dazu war die Hitze zu groß in den vorigen Wochen. Vorigen Sonntag war Hensels Geburtstag, den wir äußerst fröhlich zugebracht haben. Seine Schüler haben ihn wieder wunderschön beschenkt, mit einem großen silbernen Pokal, mit obligaten Kränzen, und einem sehr hübschen Gedicht von Moser. Ich habe ihm eine Gliederpuppe aus Cassel kommen lassen, zu der Vater die Hälfte beigetragen, und die uns noch großen Spaß gemacht hat. Sie war denselben Morgen durch einen von Moser geschriebenen Brief als eine taubstumme Schülerin angekündigt worden, und diesen Brief hatte Hensel aufs Wort geglaubt, so daß er, als nachher eine Dame gemeldet wurde, uns erzählte, es werde wol diese Schülerin seyn, zu der er aber keine große Lust bezeigte. So fand diese Erkennung zu allgemeinem Spaß statt. 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März 1834)</name></title> seyn? Ich schicke voraus, daß ich mir gar nichts draus mache, aber etwa naiv niedlich ist es nicht gemeint, sondern so, wie <hi rend="latintype">Mr. <persName xml:id="persName_07293766-0cae-46ec-80d6-0188b05b1726">Simpsone<name key="PSN0114928" style="hidden" type="person">Simpson (Simpsone), W.</name></persName></hi> engl. Lieder zu singen pflegte oder der Maler Schulz: der Schaifer trägt Sorge. – <persName xml:id="persName_4fde69ad-062c-47b3-a7bd-bf99a3bda86a">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> dankt sehr für deine malerischen Berichte. <persName xml:id="persName_25f3d5e8-06c1-494b-bf80-3a24061aeb05">Bendemanns<name key="PSN0109806" style="hidden" type="person">Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811-1889)</name></persName> Idee von der Oase gefällt ihm außerordentlich (mir auch.) Ueber das was Du sonst von ihm sagst sind wir Deiner Meinung. (Du siehst, <gap quantity="3" reason="deletion" unit="characters"></gap> ich habe mich in eine gute Compagnie begeben.) Aber über <persName xml:id="persName_27e34045-86a4-492a-b630-c68659198b62">Lessing<name key="PSN0112803" style="hidden" type="person">Lessing, Carl Friedrich (1808-1880)</name></persName> muß ich Dir eine abweichende Ansicht offenbaren. So sehr ich ihn liebe, finde ich doch nicht und kann nicht finden, was Du sagst, daß er immer ein andrer sey. Im Gegentheil finde ich, wie verschiedene Gegenstände er auch behandle, immer dieselbe Richtung und den <title xml:id="title_e33221cc-91e6-4956-bc1f-f6146152ab5a">Kirchhof mit Schnee<name key="PSN0112803" style="hidden" type="author">Lessing, Carl Friedrich (1808–1880)</name><name key="CRT0112361" style="hidden" type="art">Kirchhof mit Leichensteinen und Ruinen im Schnee (1825).</name></title> dem <title xml:id="title_7c21361e-9777-46ad-97ad-fc1f990c1e0c">Königspaar<name key="PSN0112803" style="hidden" type="author">Lessing, Carl Friedrich (1808–1880)</name><name key="CRT0109728" style="hidden" type="art">Das trauernde Königspaar</name></title> so ähnlich, wie nachher die <title xml:id="title_a1ea6166-8166-4108-9cdf-42fb3a5b39c8">Leonore<name key="PSN0112803" style="hidden" type="author">Lessing, Carl Friedrich (1808–1880)</name><name key="CRT0109720" style="hidden" type="art">Lenore</name></title>, und die kleine <title xml:id="title_b667383d-4d84-4e8b-9964-1bf8baee4873">Landschaft<name key="PSN0112803" style="hidden" type="author">Lessing, Carl Friedrich (1808–1880)</name><name key="CRT0109719" style="hidden" type="art">Landschaft nach Sonnenuntergang</name></title> die <persName xml:id="persName_0eed44f1-9807-43a3-9eb6-46fc827c1120">Decker<name key="PSN0110584" style="hidden" type="person">Decker, Rudolf Ludwig (seit 1863) von (1804-1877)</name></persName> hat<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6c2db10d-f088-4fff-bf46-b6f946586054" xml:lang="de">die kleine Landschaft die Decker hat – zum Besitz des Oberhofbuchdruckers Rudolf Ludwig Decker an Kunstwerken der Düsseldorfer Malerschule siehe Max Schasler, Berlin’s Kunstschätze. Ein praktisches Handbuch zum Gebrauch bei der Besichtigung derselben, II. Abteilung, Berlin 1856, S. 352-354. Carl Friedrich Lessing Gemälde Landschaft nach Sonnenuntergang (1833) ist unter der Nr. 34 nachgewiesen. Vgl. auch Boetticher, Malerwerke, Bd. 1, S. 845.</note>. Immer etwas Todtes, bergab gehendes, verlöschendes, ich habe noch keinen freien Athemzug von ihm gesehn. Ueber <persName xml:id="persName_da9aff9f-6685-4ed6-a848-70313bc78cc6">Hübner<name key="PSN0112130" style="hidden" type="person">Hübner, Rudolph Julius Benno (1806-1882)</name></persName> bin ich wieder ganz Deiner Meinung, er scheint mir entschiedenes Talent für das Kleine, Graziöse, Beschränkte zu haben, Bilderchen wie er ein Männchen ist, nett und kleinlich. Wenn er aber groß sein will, bringt er solche Mißgeburten, wie den <title xml:id="title_be0e13b4-c2a8-4808-a19a-13ca18a59aa7">Simson<name key="PSN0112130" style="hidden" type="author">Hübner, Rudolph Julius Benno (1806–1882)</name><name key="CRT0109390" style="hidden" type="art">Simson, die Tempelsäulen umreißend</name></title>, zu Wege, <hi n="1" rend="underline">so</hi> wird doch hoffentlich sein neues Bild nicht seyn. Wenn Dein <title xml:id="title_26ee64b1-eada-45e0-b868-c2ecdad7deac">Portrait<name key="PSN0111982" style="hidden" type="author">Hildebrandt, Ferdinand Theodor (1804–1874)</name><name key="CRT0109260" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1834)</name></title> von <persName xml:id="persName_76e1e6ec-9aa0-49b8-b52e-c0a1b253df91">Hildebrandt<name key="PSN0111982" style="hidden" type="person">Hildebrandt, Ferdinand Theodor (1804-1874)</name></persName> kommt, müssen wir einmal<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> suchen, es mit <title xml:id="title_80258d81-8ba7-4ccc-a3a8-de9bf6e5d3d3">denen<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109176" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1833)</name><name key="PSN0115495" style="hidden" type="author">Vernet, Emile Jean Horace (1789–1863)</name><name key="CRT0111186" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1831)</name></title> von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_fcbe2379-3899-4b48-a2dd-b9552007aae0">Vernet<name key="PSN0115495" style="hidden" type="person">Vernet, Emile Jean Horace (1789-1863)</name></persName></hi> und <persName xml:id="persName_d15f55ca-fe68-4adc-8b9b-cfdeac033e9f">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> zusammen zu sehn; es möchte interessant seyn, die verschiedenen Auffassungen zu vergleichen. – Dein Petschaft<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_faf17bc9-1f26-4335-8824-5b1277ef5b13" xml:lang="de">Dein Petschaft – meist als Ring getragener Siegelstempel mit eingraviertem Namenszug, Wappen oder Bild. Siehe dazu Brief fmb-1837-11-20-05. </note> gefällt mir nicht schön. Wir haben darüber gestritten, ob es Orpheus waere? <persName xml:id="persName_d137302f-72e5-4441-93b6-0a6155d6a0a8">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> behauptet, es sey <hi rend="latintype">Tamino</hi>. wenn mit den Hirschen, Ziegen und Gänsen die Elberfelder, Aachener, Schornsteine<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_185705f0-e2c0-4fec-b6fb-6ad4fe4cf9cc" xml:lang="de">Elberfelder, Aachener, Schornsteine – Anspielungen auf Alfred Julius Becher (Elberfeld), Johannes und Hermann Schornstein und Carl Blumauer (Aachen).</note> und sonstige Rheinländer gemeint sind, <add place="above">die zu Deinem Conzert kamen<name key="PSN0111893" resp="writers_hand" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add>, so hat <persName xml:id="persName_82ecf7e8-6119-4146-938c-f7d52faca9c8">Schadow<name key="PSN0114494" style="hidden" type="person">Schadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862)</name></persName> seinen jetzigen Landsleuten kein gutes Compliment gemacht. Jetzt wollte ich noch einen Artikel schreiben, aber die gehoffte Ruhe war so unruhig, daß ich auch kein einziges Wort ohne Geplauder um mich herum habe schreiben können, und nun weiß ichs nicht mehr. Ich freue mich nicht wenig auf Dein Hierseyn, wir werden wieder viel zu besprechen und zu erleben haben. Nächstes Jahr reisen wir in jedem Fall, sollten wir nicht besondre Veranlassung haben, ins Ausland zu reisen, wahrscheinlich durch einige schöne Städte von Deutschland, indeß hoffe ich das Erstere. Ueber das Alles werden wir viel zu reden haben. Einstweilen lebe wohl, die Zerstreuung ist zu groß, ich kann nicht weiter schreiben.</p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_ddb94d9c-c356-466d-b9d9-0001d338b1f2"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_0d5f322c-de9d-4a24-8309-eb77deb4ff1a">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_afbb43bc-aef5-4e73-9ff2-b934443cb789">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><hi n="1" rend="underline">den <date cert="high" when="1834-07-10" xml:id="date_b6ef2c25-ace4-411a-b6ef-ae8ae43cb945">10ten</date></hi>. Warum wunderst Du Dich über <persName xml:id="persName_41b38644-921f-42d7-96e4-e5580a400e1d">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> Verlobung?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_17016981-84f5-46cc-9e71-2212b267552e" xml:lang="de">Marx Verlobung – siehe Brief fmb-1834-07-15-01 Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Schubring in Dessau; Düsseldorf, 15. Juli 1834.</note> War er nicht von jeher unpraktisch und heirathslustig? Noch hat er uns seine <persName xml:id="persName_48f76255-7091-4e0c-9450-b2725f5b7c7f">Braut<name key="PSN0110949" style="hidden" type="person">Eschwege, Therese</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e9d4d759-2cf3-4c35-b24a-a7843a4b0bb5" xml:lang="de">seine Braut – Therese Eschwege, Tochter des Kaufmanns Heinrich Eschwege. Die Verbindung hatte wohl keinen Bestand, denn im Jahr 1838 heiratete Marx Therese Cohn aus Dessau.</note> nicht gebracht, und ihn habe ich auch erst einmal als Beglückten gesehn, ich gestehe, ich fürchte sehr; wie ich höre, hat sie kein Vermögen. Ist sie nun eine streng ordentliche, geizige Wirthin, so kann es dennoch zu seinem Besten seyn, ist sie das aber nicht, so sehe ich nicht ab, wie die Sache möglicher Weise gehn soll. <seg type="closer">Leb wohl! <persName xml:id="persName_12e5f628-d8c5-4447-9c76-db17eeb13fb9">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> und Alles grüßt.</seg></p> </div> </body> </text></TEI>