gb-1834-06-21-01
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Berlin, 21. Juni 1834
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Bl.: S. 1 Brieftext; S. 2 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN 2-3 / 21/6], [25 6 | N 1].
Adolph Bernhard Marx
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Felix Mendelssohn-Bartholdy.
DüsseldorfDu bist natürlich der Erste, dem ich mein Glück mittheilen muß, so müde mir auch die Augen sind; denn es ist weit nach Mitternacht.
Ich habe mich heut – oder vielmehr
Dringend bitte ich Dich, meine frühern Andeutungen
für immer und für jedermann streng zu verschweigen.Dringend bitt’ ich Dich auch, mich, innerhalb 6 – 8 Wochen etwa, mit einem möglichst großen Darlehn zu unterstützen und mir dasselbe nicht durch einen Deiner Familie, sondern durch ganz Fremde zukommen zu lassen. Ich werde mich auch ökonomisch gut befinden, nur im Anfang fehlt es mir für so viele Ausgaben, und doch ließ sich nicht zögern; der Schritt war in allen Beziehungen zu meinem Glücke der Wünschenswertheste und Dringendste.
Kannst Du in
O Felix! Du bist natürlich der Erste, dem ich mein Glück mittheilen muß, so müde mir auch die Augen sind; denn es ist weit nach Mitternacht. Ich habe mich heut – oder vielmehr gestern früh verlobt mit einem lieben und mich innig liebenden Mädchen, der ältern Tochter des Caufmanns Eschwege. Freue Dich mit mir, denn ich bin sehr glücklich und hoffe viel Glück von der Verbindung selbst nach aussen hin, – wiewohl natürlich nicht das das Leitende oder Bestimmende gewesen. Dringend bitte ich Dich, meine frühern Andeutungen für immer und für jedermann streng zu verschweigen. Dringend bitt’ ich Dich auch, mich, innerhalb 6 – 8 Wochen etwa, mit einem möglichst großen Darlehn zu unterstützen und mir dasselbe nicht durch einen Deiner Familie, sondern durch ganz Fremde zukommen zu lassen. Ich werde mich auch ökonomisch gut befinden, nur im Anfang fehlt es mir für so viele Ausgaben, und doch ließ sich nicht zögern; der Schritt war in allen Beziehungen zu meinem Glücke der Wünschenswertheste und Dringendste. Kannst Du in London oder auch Paris für meine Theorie was thun? Sei hülfreich! Antworte schnell und vollständig. Dein sehr glücklicher ABMarx Berlin den 21. Juni 34 – den 20. war die Verlobung; ich habe jetzt wenigstens soviel Vettern, Kusinen, Tanten pp wie Du.
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Die Verbindung hatte wohl keinen Bestand, denn im Jahr 1838 heiratete Marx Therese Cohn aus Dessau.</note> Freue Dich mit mir, denn ich bin sehr glücklich und hoffe viel Glück von der Verbindung selbst nach aussen hin, – wiewohl natürlich nicht das das Leitende oder Bestimmende gewesen.</p> <p>Dringend bitte ich Dich, meine frühern Andeutungen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_13c517bb-c879-497d-8870-cd626e0b975e" xml:lang="de">meine frühern Andeutungen – bezieht sich wohl auf seine Äußerungen im Brief gb-1834-05-05-02 Adolph Bernhard Marx an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 5. Mai 1834, Z.: »Aber ich sehe jetzt, daß ohne Familienverbindung, ohne Clique, kein Anfang und kein Fortkommen«. Siehe auch Brief gb-1834-06-10-01 Adolph Bernhard Marx an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 10. Juni 1834, Z.: »Hätt’ ich jetzt einen Hausstand, so hätt’ ich in ½ Jahr eine Akademie von 100 und mehr«.</note> für immer und für jedermann streng zu verschweigen.</p> <p>Dringend bitt’ ich Dich auch, mich, innerhalb 6 – 8 Wochen etwa, mit einem möglichst großen Darlehn zu unterstützen und mir dasselbe nicht durch einen Deiner Familie, sondern durch ganz Fremde zukommen zu lassen. Ich werde mich auch ökonomisch gut befinden, nur im Anfang fehlt es mir für so viele Ausgaben, und doch ließ sich nicht zögern; der Schritt war in allen Beziehungen zu meinem Glücke der Wünschenswertheste und Dringendste.</p> <p>Kannst Du in <placeName xml:id="placeName_0962aed1-fdd7-42fa-a9d5-4fce18e876ae">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> oder auch <placeName xml:id="placeName_7ba30219-34f7-4cdd-bb71-cd5f756220a5">Paris<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> für meine <title xml:id="title_83195b04-5207-496a-86c4-22f91eecd112">Theorie<name key="PSN0113108" style="hidden" type="author">Marx, Adolph Bernhard (1795–1866)</name><name key="CRT0109904" style="hidden" type="science">Die Lehre von der musikalischen Komposition, praktisch-theoretisch</name></title> was thun?</p> <closer rend="left">Sei hülfreich! 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