gb-1834-06-18-01
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Berlin, 18. Juni 1834
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl. (d. 29/181) und 1 Bl. (d. 29/333): S. 1-6 Brieftext.
Fanny Hensel, Lea Mendelssohn
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
schreib sagt, man sey in Paris seit Kurzem um einen vollen halben Ton heruntergegangen. Es wäre doch interessant, wenn Du Dir zur Vergleichung eine Gabel aus
e moll
Maryschen Lieder
no. 1 gar nichts,
no. 2 nichts,
no. 3 wenig. Indeß hat
no. 2
r schaudervolle Ouvertüre mitgebracht, was mir aber ganz recht war, und ich bat, wenn Einer von ihnen wieder einmal etwas zu probiren hätte, möchten sie es doch hier thun, wofür sie mir sehr dankbar waren, und mir sämmtlich ihre Dienste angeboten haben. Wenn es nun wieder einmal dazu kömmt, lasse ich Deine
Du wirst Dich über die wunderschönen, kraftvollen Gestalten freuen. Der Rahmen ist fertig, Du weißt, daß es ist eine reelle Anerkennung so wie
Ratti sein entschiedener Liebling ist. Gegen Abend spielten wir mit ihm Blindekuh, wobei er sich gar niedlich und geschickt anstellte, sein Stimmchen veränderte so gut wie die Großen, und es gar nicht aushalten wollte vor Lachen und Vergnügen. –
on ne peut pas plus mal. Die Geschichte ist so eklich, daß nicht einmal viel davon raisonnirt wird, nun denke!
. Felix ich beschwöre Dich, schicke mir doch auf der Stelle eine Staffette mit demMacbeth
Allegrettooder Mittelstückthema Deiner
A durSymphonie
never mind. Adieu. Wer hat denn
ist in Italien…Malibran
Es leben die Engländer, bei denen Du so unvergeßen bist, lieb Herz! Aber „selbst wilde Thiere wißen Dich zu schätzen! en vogue, und er habe kürzl. dort das
es durQuart.
intermezzo encoredwurde, und
und 2mal öffentl., dasWilhorrsky
Entre nous, der
Mein geliebtes Leben, erhalt Dich gesund und vernachläßige die Abkühlung des Bluts nicht; hast Du nie wieder Ohrenweh gehabt? – Ist die
Colouse, für einen immensen Raum wenig Leute, si dice, et me de mon âme, je t’envoie mille tendres complimens.
Berlin 18ten Juni 1834 Mein liebes Felemännchen, wieder einmal will ich Dir erst Geschäftsbericht abstatten. Die Gabel erhältst Du mit nächster prinzlicher Post. Von Kalix konnte ich sie nicht contrasigniren lassen, weil der abwesend ist, und ich nicht auf seine Rückkehr warten wollte. Der Instrumentenmacher Schulz der einstweilen bei mir stimmte, fand sie um eine Schwebung höher, als seine Gabel, und so habe ich von Kubelius testiren lassen, der sie mit zu Hause genommen, und mit seiner Gabel verglichen hatte. Uebrigens sagt mir Schulz, daß Spontini immer noch in die Höhe triebe, so daß die jetzige hiesige Stimmung ganz unvernünftig hoch ist, und Henning schreib sagt, man sey in Paris seit Kurzem um einen vollen halben Ton heruntergegangen. Es wäre doch interessant, wenn Du Dir zur Vergleichung eine Gabel aus Paris kommen ließest. – Die beiden Fugen aus e moll mußt Du unter Deinen Sachen in Düsseldorf haben, lieber Felix, ich schickte Dir damals Alles was Du irgend brauchen konntest, und habe sie auch in den beiden zurückgebliebenen Mappen die nur ganz alte, oder unbeendete Sachen enthalten, nicht gefunden. Schreibst Du mir aber, daß sie entschieden nicht dort sind, so will ich noch einmal alles umkehren, und sie aus der Erde zu stampfen suchen. Ferner erhältst Du mit dieser Sendung die Maryschen Lieder. Frägst Du mich um mein Urtheil, so sage ich: no. 1 gar nichts, no. 2 nichts, no. 3 wenig. Indeß hat no. 2 Marx außerordentlich gefallen, so daß er mir unbegreiflicher Weise fand, es sey eines meiner besten Lieder. Sonntag sind meine Königstädter Herren wieder hier gewesen, es war ein Orchester wie eine Harlekinsjacke, an der Stelle der 2ten Flöte war ein Loch, sonst Trompeten, 4 Hörner, Pauken und aller Plunder. Die beiden Ganz thaten sehr wohl dazwischen. Einer der Herren hatte einer schaudervolle Ouvertüre mitgebracht, was mir aber ganz recht war, und ich bat, wenn Einer von ihnen wieder einmal etwas zu probiren hätte, möchten sie es doch hier thun, wofür sie mir sehr dankbar waren, und mir sämmtlich ihre Dienste angeboten haben. Wenn es nun wieder einmal dazu kömmt, lasse ich Deine Melusina spielen. Meine Ouvertüre ging das letzemal sehr gut, und schien ihnen Allen zu gefallen. Ueberhaupt habe ich die angenehme Erfahrung gemacht, daß mir die Leute freundlich und gefällig sind, und daß ich wohl ohne Furcht sie einmal in Anspruch nehmen kann. Vom Theater kann ich Noten haben, so viel, und wann ich will. Hensels Bild rückt ungeheuer vor, und ich habe jetzt die Ueberzeugung, daß er, Unfälle abgerechnet, fertig wird. Der Pinsel fliegt ihm wirklich. Du wirst Dich über die wunderschönen, kraftvollen Gestalten freuen. Der Rahmen ist fertig, Du weißt, daß Uber nichts dafür nehmen will, sondern H. nur gebeten hat, ihn als Brustbild zu malen. Dieses ist eine reelle Anerkennung so wie Runges Lacklieferungen. Leider kann er das Bild nicht im Attelier in den Rahmen setzen, wird es also wahrscheinlich erst auf der Academie so sehn. Stosch ist jetzt verreist, und Mutter hat einstweilen Becker genommen, der ihr verordnet hat, früh aufzustehn, mit Vater der Brunnen trinkt, in den Garten zu gehn, und ein Glas kaltes Wasser zu trinken, was ihr Alles sehr gut thut. Lieber Felix, es ist 9 Uhr morgens, Sebastian ist noch nicht gewaschen, meine Küche nicht bestellt, ich wollte blos den Brief anfangen, und da ist mir die Feder weggelaufen. Vorgestern war Sebastians Geburtstag, der Junge war überglücklich. Von Rebecka hatte er ein lebendiges Lamm bekommen, das aber so wild ist, daß es alle Stricke zerreist, und sich gar nicht bändigen lassen will, ich glaube es ist ein verkleidetes Pferd. Als Kindergesellschaft hatte er sich, wie schon voriges Jahr, die Schüler eingeladen, unter denen Ratti sein entschiedener Liebling ist. Gegen Abend spielten wir mit ihm Blindekuh, wobei er sich gar niedlich und geschickt anstellte, sein Stimmchen veränderte so gut wie die Großen, und es gar nicht aushalten wollte vor Lachen und Vergnügen. – Marianne und Varnhagen sind jetzt declarirte Exbrautleute. Sie in Freienwalde, er sehr lustig, Beide benehmen sich, on ne peut pas plus mal. Die Geschichte ist so eklich, daß nicht einmal viel davon raisonnirt wird, nun denke! Adieu Schatz. – Eben kommt Dein Brief . An Rosa werde ich noch heut schreiben, sie wohnt in Charlottenburg. Daß Dir der kleine Frank gefällt, freut mich sehr, Herrmann schildert seinen Charakter sehr liebenswürdig. Dieser ist uns aber dies mal unter uns gesagt, sehr abschmeckend und schwerfällig vorgekommen, und ich finde es auch natürlich, daß eine Lebensart wie die Seinige, bei vorrückenden Jahren dem der sie ausübt, alle Liebenswürdigkeit benehmen muß, dies zweck- und thatenlose Umhertreiben kann Dir doch am Wenigsten gefallen. Mache doch eine Ouvertüre zu Macbeth. Felix ich beschwöre Dich, schicke mir doch auf der Stelle eine Staffette mit dem Allegretto oder Mittelstückthema Deiner A dur Symphonie, ich quäle mich todt damit. Wahrscheinlich ists mir unterdessen schon längst eingefallen, aber never mind. Adieu. Wer hat denn Deine Scene gesungen? Malibran ist in Italien… Fanny Hensel Es leben die Engländer, bei denen Du so unvergeßen bist, lieb Herz! Aber „selbst wilde Thiere wißen Dich zu schätzen! David schreibt mir, Du seist in Petersb. völlig en vogue, und er habe kürzl. dort das es dur Quart., deßen intermezzo encored wurde, und Sommern. tr. beim Grafen Wilhorrsky und 2mal öffentl., das Oktett öfter und 2mal öffentl., unter andern in Großens Koncert gehört und gespielt. Mit Letzterem sind sie sehr zufrieden. Liphart zieht nach Pet. mit Sack und Pack, und da sein Quart. zu letzterm gehört, gehen sie auch mit, was Daviden sehr lieb und auch höchst vorheilhaft für ihn ist. Einstweilen geben sie künftig. Winter noch in Dorp. Quartette; er rechnet mir die auserwählten vor, und ich sehe unter den klaßischen Haydns, Mozarts, Beeth. auch Deine 2 schimmern. Ich betrachte es als ein günstiges Zeichen, daß Deine Kleeblattdedikation angenommen worden. Entre nous, der König fühlt sich weniger als je aufgelegt, zu regieren, und tägl. bekommt der Thronerbe mehr Macht, Einfluß und Beschäftigung. Gott gebe Gedeihen zu Paulus, und mög es Dir gelingen, es vor hohen Ohren aufzuführen! – Du hast Recht Herzlieber! an der Badener Reise zu zweifeln; ich fühle mich nicht mehr dazu aufgelegt, je länger ichs in meinem jetzigen Zustand bedenke. Es geht mir zwar tägl. um 1 Schreckenschritt beßer, aber die Sicherheit zu solchem Entschluß fehlt, die Ueberzeugung der Kraft, und Vater will durchaus nicht ohne mich. Mein Hintersäuster, wie sagt, bekömmt mir gut, und Becker folgert daraus das Beste für mich, daß das Einfachste gewünschten Effekt macht. In der That wüßt ich wenig zu klagen, wenn mein Auge nicht so sehr schwach geworden wären, daß ich fast nicht arbeiten oder lesen kann. – Ich werde mich herzl. freuen, wenn Dein Schüler uns Satisfaktion gewährte: schreib uns, was Du mit Frank d. jüng. vornimmst, und auch mit dem ältern. Ich bestelle letzterm, daß es seiner Solmar in Marienbad gut geht; wenn Varnh. nur nicht den Einfall kriegt, sie auf der Reise nach Wien, wohin er nun wirkl. geht, zu besuchen und zu heirathen! Dorn (jetzt eine historische Person) hat beim Zurückzoppen gesagt, ach wenn die gnädige Frau noch lebte, was würde die für Witze darüber gemacht haben! (Das ist wie Margretchen, wenn ich so wild wäre wie Du Marie, ich bliebe den ganzen Tag in der Ecke stillstehen!) Mein geliebtes Leben, erhalt Dich gesund und vernachläßige die Abkühlung des Bluts nicht; hast Du nie wieder Ohrenweh gehabt? – Ist die italiän. Sinfon. im philarmonic gemacht worden, oder welche? Preuß ist Titularprofeßor worden und Altenstein sagte Varnh., er warte nur auf günstige Gelegenheit, ihm etwas Wesentlich Angenehmes zu erweisen. Sonntag waren wir in einer Abendgesellschaft bei Rosalie in Charlott. Colouse, für einen immensen Raum wenig Leute, si dice, Emilie werde den langen Horn heirathen. et me de mon âme, je t’envoie mille tendres complimens. Lea Mendelssohn Bartholdy
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Von Kalix konnte ich sie nicht contrasigniren lassen, weil der abwesend ist, und ich nicht auf</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_0406e39c-203d-46ee-b5b2-a36ce7ef6b93">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1834-06-14-01" type="precursor" xml:id="title_8069e131-7d97-4634-839b-22c0a2ac2068">Felix Mendelssohn Bartholdy und Hermann Franck an Lea Mendelssohn Bartholdy und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 14. Juni 1834</title> <title key="fmb-1834-06-19-01" type="successor" xml:id="title_0e03fee4-5c02-47f7-a1a2-5725c890af5d">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 19. 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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-06-18" xml:id="date_824fc14b-8032-4fbd-badc-e550f0a9395b">18. 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Der Instrumentenmacher <persName xml:id="persName_ffea45db-a401-42dd-b2d6-142398bec21a">Schulz<name key="PSN0118210" style="hidden" type="person">Schulz, Carl Wilhelm</name></persName> der einstweilen bei mir stimmte, fand sie um eine Schwebung höher, als seine Gabel, und so habe ich von <persName xml:id="persName_1caad42b-c972-45b7-9acd-312e59f38fc2">Kubelius<name key="PSN0116460" style="hidden" type="person">Cubelius, August Ferdinand (1798-?)</name></persName> testiren lassen, der sie mit zu Hause genommen, und mit seiner Gabel verglichen hatte. Uebrigens sagt mir Schulz, daß <persName xml:id="persName_d4144d16-3786-4adf-9136-96b3683ec3fc">Spontini<name key="PSN0115037" style="hidden" type="person">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851)</name></persName> immer noch in die Höhe triebe, so daß die jetzige hiesige Stimmung ganz unvernünftig hoch ist, und <persName xml:id="persName_7c32dd39-04a3-4d7a-8e7b-266633aba2fe">Henning<name key="PSN0111884" style="hidden" type="person">Henning, Karl Wilhelm (1784-1867)</name></persName> <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_00d74511-507f-41e5-848d-9b62a7fa495d">schreib</del> sagt, man sey in Paris seit Kurzem um einen vollen halben Ton heruntergegangen. 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Juni 1827 MWV U 65. Sechs Präludien und Fugen für Klavier, 1837; op. 35, enthält U 66; vgl. Brief fmb-1834-06-06-01 (Brief Nr. 945) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 6. Juni 1834, Z. 54-56.</note> mußt Du unter Deinen Sachen in <placeName xml:id="placeName_9c853a1a-8e5e-4a5c-95f8-ae96bd882e1f">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> haben, lieber Felix, ich schickte Dir damals Alles was Du irgend brauchen konntest, und habe sie auch in den beiden zurückgebliebenen Mappen<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> die nur ganz alte, oder unbeendete Sachen enthalten, nicht gefunden. Schreibst Du mir aber, daß sie entschieden nicht dort sind, so will ich noch einmal alles umkehren, und sie aus der Erde zu stampfen suchen. Ferner erhältst Du mit dieser Sendung die <title xml:id="title_cf3e58a2-3c58-4447-9cf2-a3d32f051c91"><hi rend="latintype">Mary</hi>schen Lieder<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name><name key="CRT0111463" style="hidden" type="music">»Drei Lieder nach Heine von Mary Alexander« für Singstimme und Klavier HU 274 (begonnen am 16. März 1834)</name></title>. Frägst Du mich um mein Urtheil, so sage ich: <hi rend="latintype">no</hi>. 1 gar nichts, <hi rend="latintype">no</hi>. 2 nichts, <hi rend="latintype">no</hi>. 3 wenig. Indeß hat <hi rend="latintype">no</hi>. 2 <persName xml:id="persName_439862ae-2429-4ed8-9971-315e4ed230e6">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> außerordentlich gefallen, so daß er mir unbegreiflicher Weise fand, es sey eines meiner besten Lieder.</p> <p><placeName xml:id="placeName_a5a9d9d0-d96a-410a-8ccf-c140db4ac9ac">Sonntag<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> sind meine <placeName xml:id="placeName_ac2f19ab-e028-47cf-90f0-394d9d459b17">Königstädter Herren<name key="NST0100297" style="hidden" subtype="" type="institution">Königsstädtisches Theater</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_24cf91ff-2f23-4522-8db5-3ebe7ff89e2d" xml:lang="de">Königstädter Herren – Musiker des Königsstädtischen Theaters.</note> wieder hier gewesen, es war ein Orchester wie eine Harlekinsjacke, an der Stelle der 2ten Flöte war ein Loch, sonst Trompeten, 4 Hörner, Pauken und aller Plunder. Die <persName xml:id="persName_fe2d8657-ffb8-4236-a141-cccf1308d67b">beiden Ganz<name key="PSN0111284" style="hidden" type="person">Ganz, Leopold Alexander (vor 1808: Lion) (1806-1869)</name><name key="PSN0111285" style="hidden" type="person">Ganz, Moritz Eduard (vor 1808: Moises Salomon) (1802-1868)</name></persName> thaten sehr wohl dazwischen. Einer der Herren hatte eine<del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_712ca83b-9629-48d0-ae77-725acaa48849">r</del> schaudervolle Ouvertüre mitgebracht, was mir aber ganz recht war, und ich bat, wenn Einer von ihnen wieder einmal etwas zu probiren hätte, möchten sie es doch hier thun, wofür sie mir sehr dankbar waren, und mir sämmtlich ihre Dienste angeboten haben. Wenn es nun wieder einmal dazu kömmt, lasse ich Deine <title xml:id="title_7439d39f-fe23-41c7-839d-22e2dd8b5e91">Melusina<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ryxl9kft-qdl9-gdy5-ftgt-8wkvnezuyjmm"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name></title> spielen. <title xml:id="title_8b603414-4011-4d2e-9068-45936b047277">Meine Ouvertüre<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name><name key="CRT0112350" style="hidden" type="music">Ouvertüre für Orchester C-Dur, HU 265 (29. März bis April oder Mai 1832)</name></title><seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> ging das letzemal sehr gut, und schien ihnen Allen zu gefallen. Ueberhaupt habe ich die angenehme Erfahrung gemacht, daß mir die Leute freundlich und gefällig sind, und daß ich wohl ohne Furcht sie einmal in Anspruch nehmen kann. Vom Theater kann ich Noten haben, so viel, und wann ich will.</p> <p><title xml:id="title_3841a7d7-9a03-49c0-8625-f97d40d9c2e6">Hensels Bild<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109167" style="hidden" type="art">Christus vor Pilatus (Ölgemälde 1834)</name></title> rückt ungeheuer vor, und ich habe jetzt die Ueberzeugung, daß er, Unfälle abgerechnet, fertig wird. Der Pinsel fliegt ihm wirklich.</p> <p>Du wirst Dich über die wunderschönen, kraftvollen Gestalten freuen. Der Rahmen ist fertig, Du weißt, daß <persName xml:id="persName_48887858-4540-41b3-afe1-25f4fb838c29">Uber<name key="PSN0118470" style="hidden" type="person">Uber, Christian Theophilus (1795-1845)</name></persName> nichts dafür nehmen will, sondern <persName xml:id="persName_e8a6e0be-5c75-424c-ac02-e09226fbc31a">H.<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> nur gebeten hat, ihn als Brustbild zu malen. Dies<del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_99792daa-4a30-40c9-b341-2bdbfb87fc67">es</del> ist eine reelle Anerkennung so wie <persName xml:id="persName_d1a4202e-3348-42a3-8154-73dd75a7eb50">Runges<name key="PSN0114358" style="hidden" type="person">Runge, Friedlieb Ferdinand (1794-1867)</name></persName> Lacklieferungen. Leider kann er das Bild nicht im Attelier in den Rahmen setzen, wird es also wahrscheinlich erst auf der Academie so sehn.</p> <p><persName xml:id="persName_c3ad99d3-5d3f-435a-ae34-936b3d7b76c7">Stosch<name key="PSN0115165" style="hidden" type="person">Stosch, August Wilhelm (seit 1823) von (1783-1860)</name></persName> ist jetzt verreist, und Mutter hat einstweilen <persName xml:id="persName_8dc93b70-0f18-492c-ba54-bf469ba3fd04">Becker<name key="PSN0109751" style="hidden" type="person">Becker, Ferdinand Wilhelm (1805-1834)</name></persName> genommen, der ihr verordnet hat, früh aufzustehn, mit Vater der Brunnen trinkt, in den Garten zu gehn, und ein Glas kaltes Wasser zu trinken, was ihr Alles sehr gut thut.</p> <p><seg type="pagebreak">|4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> <seg type="salute">Lieber Felix</seg>, es ist 9 Uhr morgens, Sebastian ist noch nicht gewaschen, meine Küche nicht bestellt, ich wollte blos den Brief anfangen, und da ist mir die Feder weggelaufen. Vorgestern war <persName xml:id="persName_f77c9b37-6fbd-48b1-98e9-a25d0e78832c">Sebastians<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> Geburtstag, der Junge war überglücklich. Von <persName xml:id="persName_9a9d1280-6e4a-4c59-b5af-e1343dc53700">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> hatte er ein lebendiges Lamm bekommen, das aber so wild ist, daß es alle Stricke zerreist, und sich gar nicht bändigen lassen will, ich glaube es ist ein verkleidetes Pferd. Als Kindergesellschaft hatte er sich, wie schon voriges Jahr, die Schüler eingeladen, unter denen <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b492c258-0915-4e81-833b-e115f9e5eda8">Ratti<name key="PSN0116006" style="hidden" type="person">Ratti, Eduard Ludwig Johann (1816-?)</name></persName></hi> sein entschiedener Liebling ist. Gegen Abend spielten wir mit ihm Blindekuh, wobei er sich gar niedlich und geschickt anstellte, sein Stimmchen veränderte so gut wie die Großen, und es gar nicht aushalten wollte vor Lachen und Vergnügen. – <persName xml:id="persName_0f68ccf1-ebad-4e83-96e8-3dd3eab0c7bb">Marianne<name key="PSN0114390" style="hidden" type="person">Saaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786-1868)</name></persName> und <persName xml:id="persName_b1a71968-bbf2-4272-9bc5-3210caf47e6d">Varnhagen<name key="PSN0115453" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)</name></persName> sind jetzt declarirte Exbrautleute.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a7a58f86-b867-479f-82d8-0687137ebdf1" xml:lang="de">Marianne und Varnhagen sind jetzt declarirte Exbrautleute – Marianne Saaling und Karl August Ludwig Philipp von Varnhagen-Ense lösten ihre Verlobung. </note> Sie in Freienwalde, er sehr lustig, Beide benehmen sich, <hi rend="latintype">on ne peut pas plus mal</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_d3d170a5-b4bc-460c-9fd6-aaf7e256bdb5" xml:lang="fr ">on ne peut pas plus mal. – frz., wie es schlechter nicht geht.</note> Die Geschichte ist so eklich, daß nicht einmal viel davon raisonnirt wird, nun denke!</p> <p><seg type="closer">Adieu Schatz.</seg> – Eben kommt <title xml:id="title_85a843c9-3209-4aeb-a504-1bf3aea97211">Dein Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1834-06-14-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy und Hermann Franck an Lea Mendelssohn Bartholdy und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 14. Juni 1834</name> </title>. An <persName xml:id="persName_98cc7faa-5212-4042-a80c-bec0b0b92c69">Rosa<name key="PSN0113237" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Rosamunde Ernestine Pauline (Rosa) (1804-1883)</name></persName> werde ich noch heut schreiben, sie wohnt in <placeName xml:id="placeName_98d66a59-4071-42d3-9496-b1dbcbbf8d7c">Charlottenburg<settlement key="STM0103266" style="hidden" type="locality">Charlottenburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. Daß Dir der kleine <persName xml:id="persName_e090dcc5-2bf4-48d1-8df6-1f1914de141f">Frank<name key="PSN0111119" style="hidden" type="person">Franck, Eduard (1817-1893)</name></persName> gefällt, freut<seg type="pagebreak"> |5|<pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg><note resp="SP" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_e6a94fb3-2702-49d0-8a6b-e3ccf2c05db7" xml:lang="de"> Beginn des Briefteils in GB-Ob, M.D.M. d. 29/333: </note> mich sehr, <persName xml:id="persName_938a8bd9-c074-48b1-993c-99cf647428e9">Herrmann<name key="PSN0111123" style="hidden" type="person">Franck, Georg Hermann (1802-1855)</name></persName> schildert seinen Charakter sehr liebenswürdig. Dieser ist uns aber dies mal unter uns gesagt, sehr abschmeckend und schwerfällig vorgekommen, und ich finde es auch natürlich, daß eine Lebensart wie die Seinige, bei vorrückenden <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_3ae85f1b-450c-4350-a0b4-9242054cba1e"><sic resp="writer">Jahren</sic><corr resp="editor">Jaren</corr></choice> dem der sie ausübt, alle Liebenswürdigkeit benehmen muß, dies zweck- und thatenlose Umhertreiben kann Dir doch am Wenigsten gefallen. Mache doch eine Ouvertüre zu <hi rend="latintype"><title xml:id="title_8668cadf-a7e0-409d-a210-a6ed04597fd8">Macbeth<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564–1616)</name><name key="CRT0110866" style="hidden" type="dramatic_work">Macbeth (The Tragedy of Macbeth)</name></title></hi>. Felix ich beschwöre Dich, schicke mir doch auf der Stelle eine Staffette mit dem <hi rend="latintype">Allegretto</hi> oder Mittelstückthema Deiner <title xml:id="title_9d2a4d91-32ec-4be5-9ad6-d6787a7e141f"><hi rend="latintype">A dur</hi> Symphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_6sl8tex1-fgwx-bjw8-8dfr-mdiylqvm7nxg"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100342" style="hidden">Sinfonie A-Dur (»Italienische«) für Orchester, [Ende 1830] bis 13. März 1833; [Juni 1834 bis Anfang 1835]<idno type="MWV">N 16</idno><idno type="op">90</idno></name></title>, ich quäle mich todt damit. Wahrscheinlich ists mir unterdessen schon längst eingefallen, aber <hi rend="latintype">never mind</hi>. Adieu. Wer hat denn <title xml:id="title_5b870368-99a9-4ea1-9525-50db5adf2b09">Deine Scene<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_l3jduu05-xtxf-djpv-m3qw-el4zwwv4k7oj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_orchestra" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100231" style="hidden">»Infelice! – Ah, ritorna, età dell’ oro« für Sopran, obligate Violine und Orchester, 3. April 1834<idno type="MWV">H 4</idno><idno type="op"></idno></name></title> gesungen? <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d37d0f25-e56b-4c18-b90f-891927ba0484">Malibran<name key="PSN0113047" style="hidden" type="person">Malibran, María Felicità (1808-1836)</name></persName></hi> ist in Italien…</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Fanny Hensel</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_45631110-3d0a-4ca3-9667-ecfc30b18a66"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_a050829b-2a77-43e1-9f4a-9b8599d7f2a8">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_ecee0ca9-fa23-4b2e-bb40-b7381f99cf95">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Es leben die Engländer, bei denen Du so unvergeßen bist, lieb Herz! Aber „selbst wilde Thiere wißen Dich zu schätzen! <persName xml:id="persName_26bc385b-d113-4dc0-8977-cb241450636f">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> schreibt mir, Du seist in <placeName xml:id="placeName_23ad7851-a631-443e-8456-873bdfd7c2ca">Petersb<settlement key="STM0100372" style="hidden" type="locality">St. Petersburg</settlement><country style="hidden">Russland</country></placeName>. völlig <hi rend="latintype">en vogue</hi>, und er habe kürzl. dort das <title xml:id="title_c1876533-2833-44be-896b-df9c5a597385"><hi rend="latintype">es dur</hi> Quart.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_k0s89scq-2kyo-9r0h-wtni-1bvaubukco7b"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100394" style="hidden">Quartett Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. Juli bis 14. September 1829<idno type="MWV">R 25</idno><idno type="op">12</idno></name></title>, deßen <hi rend="latintype">intermezzo encored</hi> wurde, und <title xml:id="title_cad6185c-aa38-43af-9a8d-32b897aa5a96">Sommern.tr.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fc0eexza-prd0-2zpe-ovyu-8xxkbgpet8di"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> beim Grafen<seg type="pagebreak"> |6|<pb n="6" type="pagebreak"></pb></seg> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b974d638-e634-48f5-a169-a845515e2332">Wilhorrsky<name key="PSN0115765" style="hidden" type="person">Wielhorski (Vielhorskij), Matwej Jurjewitsch (Matvei Jurevič) Graf (1794-1866)</name></persName></hi> und 2mal öffentl., das <title xml:id="title_6b1a0a71-dc68-4c64-9764-0fc05fbaca29">Oktett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_klsnybj2-odwq-q4nl-xf3r-swrrpqgshsi5"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100391" style="hidden">Oktett Es-Dur für vier Violinen, zwei Violen und zwei Violoncelli, 15. Oktober 1825<idno type="MWV">R 20</idno><idno type="op">20</idno></name></title> öfter und 2mal öffentl., unter andern in <persName xml:id="persName_774c1c4b-1cfe-4924-bf83-23183670cce2">Großens<name key="PSN0111566" style="hidden" type="person">Gross, Johann Benjamin (1809-1848)</name></persName> Koncert gehört und gespielt. Mit Letzterem sind sie sehr zufrieden. <persName xml:id="persName_ed627b68-ecbd-4443-af7c-f44fe9b6db34">Liphart<name key="PSN0112879" style="hidden" type="person">Liphart, Carl Gotthard Baron von (1778-1853)</name></persName> zieht nach <placeName xml:id="placeName_e60513ba-a7be-41f6-ad61-22f284439026">Pet<settlement key="STM0100372" style="hidden" type="locality">St. Petersburg</settlement><country style="hidden">Russland</country></placeName>. mit Sack und Pack, und da sein Quart.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_697bc766-d17b-438f-9e61-a9e9f18cd5e6" xml:lang="de">sein Quart. – Freiherr von Liphart unterhielt ein Streichquartett, dem unter anderem Ferdinand David, Johann Benjamin Groß und Karl Maria Kudelski angehörten.</note> zu letzterm gehört, gehen sie auch mit, was <persName xml:id="persName_64ea41fd-2f69-4501-acd5-93276bdf6f6b">Daviden<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> sehr lieb und auch höchst vorheilhaft für ihn ist. Einstweilen geben sie künftig. Winter noch in <placeName xml:id="placeName_624eb59f-d059-47de-b233-393c7292f109">Dorp<settlement key="STM0100614" style="hidden" type="locality">Dorpat</settlement><country style="hidden">Russland</country></placeName>. Quartette; er rechnet mir die auserwählten vor, und ich sehe unter den klaßischen <persName xml:id="persName_23e07ecb-7893-4cd8-99cc-bac52792a5b4">Haydns<name key="PSN0111789" style="hidden" type="person">Haydn, Franz Joseph (1732-1809)</name></persName>, <persName xml:id="persName_08347d3d-0b34-499b-af2f-f4894aabf344">Mozarts<name key="PSN0113466" style="hidden" type="person">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName>, <persName xml:id="persName_1f8aeac0-283f-4d96-908a-3b3a02752d47">Beeth<name key="PSN0109771" style="hidden" type="person">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName>. auch <title xml:id="title_6ea4bcff-0694-44d2-8df5-81d1a46ba234">Deine 2<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qtph0jrs-gimh-a6sc-wazo-1lwbhfqvf9sc"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100394" style="hidden">Quartett Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. Juli bis 14. September 1829<idno type="MWV">R 25</idno><idno type="op">12</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ahszg1ux-yuxx-yosv-h7fu-qwqlisojuu6x"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title> schimmern. Ich betrachte es als ein günstiges Zeichen, daß Deine Kleeblattdedikation<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c53f63ee-3612-4c57-8343-288577dadc73" xml:lang="de">Kleeblattdedikation – Drei Concert-Ouverturen, die, mit Widmung für den Kronprinzen von Preußen, 1835 bei Breitkopf & Härtel erschienen (MWV SD 10).</note> angenommen worden. <hi rend="latintype">Entre nous</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_22ae0259-cae8-43cf-858c-5c7537cba054" xml:lang="fr ">Entre nous – frz., unter uns.</note> der <persName xml:id="persName_dd1547dd-6e0a-48c8-9778-39cd34fd6af8">König<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName> fühlt sich weniger als je aufgelegt, zu regieren, und tägl. bekommt der <persName xml:id="persName_dff6276d-8f33-4f66-b4c4-6e73248a6f12">Thronerbe<name key="PSN0113990" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861)</name></persName> mehr Macht, Einfluß und Beschäftigung. Gott gebe Gedeihen zu <title xml:id="title_bdb935f4-7642-4507-8052-5c6aefe8da2f">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_1hsgr3hw-bl4h-jcla-cgnw-rlsif3vly8xh"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title>, und mög es Dir gelingen, es vor hohen Ohren aufzuführen! – Du hast Recht Herzlieber! an der <placeName xml:id="placeName_93d5c36e-f8e7-4ebe-95ac-9807d1bc9a47">Badener<settlement key="STM0100449" style="hidden" type="locality">Baden</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Reise<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_24e3016d-ccc1-4ae9-9150-edbe4d896d55" xml:lang="de">Badener Reise – die Möglichkeit einer Kurreise Abraham Mendelssohn Bartholdys, die erwogen wurde; vgl. Brief gb-1834-05-23-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 23. Mai 1834; Brief gb-1834-05-30-01 Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 30. Mai 1834; Brief gb-1834-06-04-02 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 4. Juni 1834; Brief gb-1834-06-04-03 Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 4. Juni 1834; Brief gb-1834-06-11-01 Lea Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 11. Juni 1834.</note> zu zweifeln; ich fühle mich nicht mehr dazu aufgelegt, je länger ichs in meinem jetzigen Zustand bedenke. Es geht mir zwar tägl. um 1 Schreckenschritt beßer, aber die Sicherheit zu solchem Entschluß fehlt, die Ueberzeugung der Kraft, und <persName xml:id="persName_ce397137-7484-4209-82cb-9ca6b319c9cb">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> will durchaus nicht ohne mich. Mein Hintersäuster, wie <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> sagt, bekömmt mir gut, und <persName xml:id="persName_bcdf5a36-f0a5-46cf-99fd-00c9c582d53d">Becker<name key="PSN0109751" style="hidden" type="person">Becker, Ferdinand Wilhelm (1805-1834)</name></persName> folgert daraus das Beste für mich, daß das Einfachste gewünschten Effekt macht. In der That wüßt ich wenig zu klagen, wenn mein Auge nicht so sehr schwach geworden wären, daß ich fast nicht arbeiten oder lesen kann. – Ich werde mich herzl. freuen, wenn Dein Schüler uns Satisfaktion gewährte: schreib uns, was Du mit <persName xml:id="persName_8c938e42-8e09-4570-a92a-71f22d66f0db">Frank d. jüng.<name key="PSN0111119" style="hidden" type="person">Franck, Eduard (1817-1893)</name></persName> vornimmst, und auch mit dem <persName xml:id="persName_5abfeed0-4db9-47c8-8659-f7ad2881cfb4">ältern<name key="PSN0111123" style="hidden" type="person">Franck, Georg Hermann (1802-1855)</name></persName>. Ich bestelle letzterm, daß es seiner <persName xml:id="persName_e8bf3bc8-f15f-4141-be01-973f1b9c41b2">Solmar<name key="PSN0114964" style="hidden" type="person">Solmar, Henriette Marie (vorh. Jette Salomon) (1794-1889)</name></persName> in <placeName xml:id="placeName_63977c9c-5c14-402d-8f10-2d1a23cb3958">Marienbad<settlement key="STM0104562" style="hidden" type="locality">Marienbad</settlement><country style="hidden">Böhmen</country></placeName> gut geht; wenn <persName xml:id="persName_1b85920f-6f85-477e-becd-7032daaeb00f">Varnh<name key="PSN0115453" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)</name></persName>. nur nicht den Einfall kriegt, sie auf der Reise nach <placeName xml:id="placeName_41e484f5-8fcf-4446-984c-139a121c8d8b">Wien<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName>, wohin er nun wirkl. geht, zu besuchen und zu heirathen! <persName xml:id="persName_986ab346-9663-43d1-b2ca-c123de9b75eb">Dorn<name key="PSN0110712" style="hidden" type="person">Dorn, Heinrich Ludwig Egmont (1804-1892)</name></persName> (jetzt eine historische Person)<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_064379be-d806-44f2-983a-4bbd0264cb69" xml:lang="de">jetzt eine historische Person – vermutlich Anspielung auf seinen Wechsel nach Riga, ins Russische Kaiserreich.</note> hat beim Zurückzoppen<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_8558ed36-d72f-4b9e-a74b-c36303ae9c29" xml:lang="de">zoppen – stänkern, maulen.</note> gesagt, ach wenn die gnädige Frau noch lebte, was würde die für Witze darüber gemacht haben! (Das ist wie <persName xml:id="persName_9f6573dc-792c-48c3-871e-8cf598146dc7">Margretchen<name key="PSN0113229" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Margarete (Margarethe) Anna Henriette (1823-1890)</name></persName>, wenn ich so wild wäre wie Du <persName xml:id="persName_93e64f5b-a0be-447f-ab98-4e10c198fc45">Marie<name key="PSN0113231" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Marie Josephine (1822-1891)</name></persName>, ich bliebe den ganzen Tag in der Ecke stillstehen!)</p> <p>Mein geliebtes Leben, erhalt Dich gesund und vernachläßige die Abkühlung des Bluts nicht; hast Du nie wieder Ohrenweh gehabt? – Ist die <title xml:id="title_7a26396a-2c23-42a4-b0ab-7eae988ab5dc">italiän. Sinfon.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_jzvqs3tz-apwy-282q-6npc-eehlo3vx0v2k"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100342" style="hidden">Sinfonie A-Dur (»Italienische«) für Orchester, [Ende 1830] bis 13. März 1833; [Juni 1834 bis Anfang 1835]<idno type="MWV">N 16</idno><idno type="op">90</idno></name></title> im <placeName xml:id="placeName_97915fd1-a505-473b-9fe2-30fc9945d376">philarmonic<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> gemacht worden, oder welche?</p> <p><seg type="pagebreak"> |1|<pb n="1" type="pagebreak"></pb></seg> <note resp="SP" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_c9d5cec3-05b5-45c7-bcd6-f79832d1d8c2" xml:lang="de">Briefende oben auf der ersten Seite des Briefteils in GB-Ob, M.D.M. d. 29/181:</note> <add place="top"><persName xml:id="persName_963f6d5f-235b-4cfe-b55b-c2b73dda5e4b">Preuß<name key="PSN0117867" style="hidden" type="person">Preuß, Johann David Erdmann (1785-1868)</name></persName> ist Titularprofeßor worden und <persName xml:id="persName_dba5501d-1b80-4457-92fe-b4068eacf5ee">Altenstein<name key="PSN0115086" style="hidden" type="person">Stein zum Altenstein, Karl Siegmund Franz Freiherr vom (1770-1840)</name></persName> sagte <persName xml:id="persName_f4cd30dc-2090-4a0f-980d-0f4e8d707fdf">Varnh<name key="PSN0115453" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)</name></persName>., er warte nur auf günstige Gelegenheit, ihm etwas Wesentlich Angenehmes zu erweisen. <date cert="high" when="1834-06-15" xml:id="date_031091a0-c356-4aa8-b261-ac062ce62d75">Sonntag</date> waren wir in einer Abendgesellschaft bei <persName xml:id="persName_846ab939-cb3f-46c1-9a42-4f8de445f628">Rosalie<name key="PSN0118176" style="hidden" type="person">Schodel, Rosalie (Róza) (1811-1854)</name></persName> in <placeName xml:id="placeName_3988410b-0e13-410d-97a3-45bc307d1ff9">Charlott.<settlement key="STM0103266" style="hidden" type="locality">Charlottenburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> <hi rend="latintype">Colous</hi>e,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_067e6acc-f7d1-4d79-b3a9-2a5dced5ba58" xml:lang="fr ">Colouse – frz., Kolonie.</note> für einen immensen Raum wenig Leute, <hi rend="latintype">si dice</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_2072bcf3-793e-49aa-b525-0cd306e7d473" xml:lang="it ">si dice – ital., sagt man.</note> <persName xml:id="persName_2467b84b-0385-49d7-8ccb-66fb82140f3f">Emilie<name key="PSN0113206" style="hidden" type="person">Mendelsohn, Magdalena Emilie</name></persName> werde den langen <persName xml:id="persName_e4abc604-ef17-4a7f-8888-29c44ed8022e">Horn<name key="PSN0112089" style="hidden" type="person">Horn, Carl</name></persName> heirathen. <hi rend="latintype">et me de mon âme, je t’envoie mille tendres complimens</hi>. <name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_044adc6a-6098-4a5f-853a-1a9c2db74c7d" xml:lang="fr ">et me de mon âme, je t’envoie mille Tendres comptimens. – frz., und von meiner Seele sende ich Dir tausend zarte Komplimente.</note></add></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>