gb-1834-06-03-02
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London, 3. Juni 1834
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.
Carl Klingemann
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Die Anlagen sprechen für sich selber, – die schicke ich, und zwar durch meinen Collegen Düsseldorf angelegentlich empfohlen haben, wenn er sich dort aufhalten könnte, – aber er denkt so schnell wie möglich weiter zu reisen, und so weiß ich nicht ob Du ihn selber sehen wirst.
In alle diesem liegt auch schon eine Beantwortung Deiner lockenden Anerbietungen, mich dort im Laufe des Monats mit Greenwich nach Osten, und
nach Westen,Kensington
Chester Placeim Norden, und ich weiß nicht was im Süden – etwa die
Mad.Themse, sind meine äußersten Grenzen. Ob ich im Spätherbste noch irgendwie auf kurze Zeit mobil werden kann, wird sich erst zur Zeit selber ergeben.
Schick mir also was zu thun, und schimpfe nicht aufCalomelPillen, aller Zwischengrade nicht zu gedenken.
Denn wenn mir Einer was will, und wäre es auch Frank, vor dem ich mich schrecklich fürchte, so sage ich dem, daß mir Stone, dem ich kürzlich meine innerlichen Bedrängnisse geklagt habe, gesagt hat, er dürfte sagen, ich müßte neuerdings zu viel gearbeitet haben, und gar mit dem Kopfe. Das war zwar lächerlich, und wenig gegründet, aber man hätte witzig seyn können und erwiedern: wenigstens mit dem Herzen (ich hatte nämlich leibhafte, keine figürliche Rezitationen) – aber ich griff zum
juste milieu, und sprach von
mental excitement, wo Alles hinein paßt, sogar das Taschentuch, das mir gestohlen wurde, wie ich abends spät meinen letzten Brief an Dich zur Post brachte. Ich stellte ihm aber die alten Fragen, was denn in solchen Dingen den Anfang mache, der Geist oder der Leib? und er gab mir die alte Antwort vom eins ums andre.
Daß Deine
Dir Neuigkeiten zu schreiben, wäre den Einlagen gegenüber, die ich auf expreße Erlaubniß gelesen habe, mindestens lächerlich – obendrein weiß ich keine.
Brougham? Mein
wily and intriguing– spricht von
tricks pp.
Bei Alsagger haben wir neulich
enthusiastisches Anstiften,Thomsons
Bachsgroße Passion
Alsaggerschreibt noch manchen
CityArticle, ehe er sich wieder an
den
wagt. –Bach
Im Philharmonic war Deine
, und das ist wahrhaftig dieseA dur Sinfonie
Seasondas erste Mal, daß mir eine Aufführung von einem Deiner Werke ein ungestörtes lustiges Plaisir gemacht hat, ohne die Noth und den Unwillen was Liebes verpfuscht zu sehen. Du würdest gewiß im Ganzen Deine Freude daran gehabt haben, es war Lust und Liebe im Orchester, und
hats treflich einstudirt und dirigirt. – Ich weiß nicht wie es zugeht, aber mir liegt dieMoscheles
Menuettvor den anderen
Cappriccioswürden mich sehr erbauen, – Lieder desgl. – kurz Alles. – Jetzt gehe ich an Deine
Scenahat die
ganz miserabel gesungen, – es war viel beßer in den Proben, – aber zu Zeiten, scheint es, kriegen solche Creaturen, einzeln oder in Maße, einen panischen Schrecken, verlieren ihre lederne Courage, und werden blöde wie die Schaafe. – Es thut freilich alles nicht viel. –Caradori
Heute, o Freund, war das Kinderfest in St PaulsMiss Mary hat mir expreß aufgetragen sie Dir
kindlyzu
remembiren–
waren nicht da, undTaylors
die allervergnügtesten Briefe schreibt) und Du nicht und DeinMailand
Cramer, J. B., trägt mir auf Dich um Dein
Autographzu bitten, nicht für sich selber, er hätte es schon, aber für Jemand der es sehr verdiente. Ich sagte ich glaubte du würdest
most happyseyn, ihn irgendwie zu
obligen, und schreibe also dies zum einstweiligen Vergeßen und demnächstigen Erinnern hierher.
Apropos, hast Du denn ausgefunden, was Dir die Lieschen geschickt hat? Ich schriebs zu seiner Zeit deutlich – aber Du verschlingst meine Briefe zu sehr, – es war der Ironmonger, an den ich Deinen vorläufigen Dank
fingirthabe.
Unsere Berechnung steht so:
Meine Auslagen – laut des besagten verschlungenen Briefs
für Dich bei Doxats einzuzahlen habe. Ich thäte gern noch die drei Guineen hinzu, die ich für die Zeichnung eingenommen habe, aber ich fürchte sie sind schon in mein Berliner Conto aufgenommen, und da könnte es Confusion geben.
, dglAttwood
und was weiß ich –Novello
Die Exemplare der
Schreibe bald!
Schreibe von den Deinigen, besonders von Deiner Mutter.
Schreibe vom
Schreibe so kurz wie Du willst, ich bin schon daran gewöhnt, werde auch nicht neidisch.
London, d 3 Juny 34. Liebster Felix! Die Anlagen sprechen für sich selber, – die schicke ich, und zwar durch meinen Collegen Goltermann, der mit seiner Frau auf dreimonatlichen Urlaub nach Deutschland geht, um dort Hülfe gegen ein fatales Augenübel zu suchen. Ich würde ihn Deiner freundlichen Einführung in Düsseldorf angelegentlich empfohlen haben, wenn er sich dort aufhalten könnte, – aber er denkt so schnell wie möglich weiter zu reisen, und so weiß ich nicht ob Du ihn selber sehen wirst. In alle diesem liegt auch schon eine Beantwortung Deiner lockenden Anerbietungen, mich dort im Laufe des Monats mit Frank zu tractiren, wenn ich käme. Ich mögte beinah sagen: Gottlob, daß es so ist! Denn mit welchem Gesicht ich Frank unter die Augen treten würde, ist schwer zu sagen. Aber sag ihm, wenn ich es ihm nicht noch bis dahin schreibe, daß ich eben so gründlich beschämt bin wie faul, und laße mich überhaupt, um mich einer Rosenschen Wendung zu bedienen, in den günstigsten Farben spielen. – Aber an Reisen kann ich gar nicht denken, Greenwich nach Osten, und Kensington nach Westen, Chester Place im Norden, und ich weiß nicht was im Süden – etwa die Mad. Themse, sind meine äußersten Grenzen. Ob ich im Spätherbste noch irgendwie auf kurze Zeit mobil werden kann, wird sich erst zur Zeit selber ergeben. Schick mir also was zu thun, und schimpfe nicht auf mein Zögern, da ich hier nun schon seit mehreren Posttagen sitze und auf Deine Rosinen warte; ich bin seit der Zeit schon durch alle OpernTemperaturen gegangen und habe Eindrücke gehabt von Nachtigallen ab bis zu CalomelPillen, aller Zwischengrade nicht zu gedenken. Denn wenn mir Einer was will, und wäre es auch Frank, vor dem ich mich schrecklich fürchte, so sage ich dem, daß mir Stone, dem ich kürzlich meine innerlichen Bedrängnisse geklagt habe, gesagt hat, er dürfte sagen, ich müßte neuerdings zu viel gearbeitet haben, und gar mit dem Kopfe. Das war zwar lächerlich, und wenig gegründet, aber man hätte witzig seyn können und erwiedern: wenigstens mit dem Herzen (ich hatte nämlich leibhafte, keine figürliche Rezitationen) – aber ich griff zum juste milieu, und sprach von mental excitement, wo Alles hinein paßt, sogar das Taschentuch, das mir gestohlen wurde, wie ich abends spät meinen letzten Brief an Dich zur Post brachte. Ich stellte ihm aber die alten Fragen, was denn in solchen Dingen den Anfang mache, der Geist oder der Leib? und er gab mir die alte Antwort vom eins ums andre. Daß Deine Mutter an ähnlichen Leiden, aber ernstafter, gelitten hat, hat mich sehr betrübt. Der Himmel schütze und helfe; ein großer Trost muß es aber Euch und uns Allen, die wir sie näher kennen, seyn, daß sie ihren Emotionen so sehr gebieten kann, was in diesem Falle so höchstwichtig ist. Dir Neuigkeiten zu schreiben, wäre den Einlagen gegenüber, die ich auf expreße Erlaubniß gelesen habe, mindestens lächerlich – obendrein weiß ich keine. Billigen wir beiden denn die hiesigen MinisterModulationen? Ich glaube kaum, – aber sage mir, was will Lord Brougham? Mein Spectator schimpft auf ihn, und sagt, er wäre wily and intriguing – spricht von tricks pp. Bei Alsagger haben wir neulich Sonntags, auf Thomsons enthusiastisches Anstiften, Bachs große Passion versucht, – aber ich fürchte zum einzigen Mal, – der erste Chor schien den Leuten gleich einen heiligen Schrecken einzujagen, und ich denke mir, Alsagger schreibt noch manchen CityArticle, ehe er sich wieder an den Bach wagt. – Im gestrigen Philharmonic war Deine A dur Sinfonie, und das ist wahrhaftig diese Season das erste Mal, daß mir eine Aufführung von einem Deiner Werke ein ungestörtes lustiges Plaisir gemacht hat, ohne die Noth und den Unwillen was Liebes verpfuscht zu sehen. Du würdest gewiß im Ganzen Deine Freude daran gehabt haben, es war Lust und Liebe im Orchester, und Moscheles hats treflich einstudirt und dirigirt. – Ich weiß nicht wie es zugeht, aber mir liegt die Menuett vor den anderen im Kopfe, da ist was besonders Süßes drin. Aber glaube nicht und erwarte nicht daß ich Dich heute sehr lobe, – die andern verderben mir meinen Musikdirector am Ende mit ihrem Applaus – und ich halte mal eine Weile inne. Aber schicke darum doch bald was von Dir, die Cappriccios würden mich sehr erbauen, – Lieder desgl. – kurz Alles. – Jetzt gehe ich an Deine Fantasie, die mir gefällt, von früher. – Deine Scena hat die Caradori ganz miserabel gesungen, – es war viel beßer in den Proben, – aber zu Zeiten, scheint es, kriegen solche Creaturen, einzeln oder in Maße, einen panischen Schrecken, verlieren ihre lederne Courage, und werden blöde wie die Schaafe. – Es thut freilich alles nicht viel. – Heute, o Freund, war das Kinderfest in St Pauls Probe, – und Miss Mary hat mir expreß aufgetragen sie Dir kindly zu remembiren – Taylors waren nicht da, und Stenzler nicht, und seine ohnmächtige Schöne nicht (die jetzt aus Mailand die allervergnügtesten Briefe schreibt) und Du nicht und Dein Vater nicht – beim Hinausgehen stürmte es nicht, sondern regnete blos sanft, und ich brachte die Mutter mit ihren drei Töchtern an eine Kutsche, und versprach morgen Abend Thee mit ihnen zu trinken. Cramer, J. B., trägt mir auf Dich um Dein Autograph zu bitten, nicht für sich selber, er hätte es schon, aber für Jemand der es sehr verdiente. Ich sagte ich glaubte du würdest most happy seyn, ihn irgendwie zu obligen, und schreibe also dies zum einstweiligen Vergeßen und demnächstigen Erinnern hierher. Apropos, hast Du denn ausgefunden, was Dir die Lieschen geschickt hat? Ich schriebs zu seiner Zeit deutlich – aber Du verschlingst meine Briefe zu sehr, – es war der Ironmonger, an den ich Deinen vorläufigen Dank fingirt habe. Unsere Berechnung steht so: Meine Auslagen – laut des besagten verschlungenen Briefs £ 4. 9. SchneiderRechnung (Anlage) – 14. 7. 6. 18. 16. 6 Erenestine hab ich für Dich die 35. Pf. vom Philharmonic, und 15. von Mori 50. - - So daß ich also 31. 3. 6. für Dich bei Doxats einzuzahlen habe. Ich thäte gern noch die drei Guineen hinzu, die ich für die Zeichnung eingenommen habe, aber ich fürchte sie sind schon in mein Berliner Conto aufgenommen, und da könnte es Confusion geben. Nebenbei grüßt Dich noch alle Welt, – der alte Attwood, dgl Novello und was weiß ich – Somit Gott befohlen! Dein CKl. Die Exemplare der Fantasie, und des Gem kann ich heute nicht schicken, da es meinem Anliegen ganz an Platz fehlt, – also mit nächster Gelegenheit. Schreibe bald! Schreibe von den Deinigen, besonders von Deiner Mutter. Schreibe vom Achner Musikfest. Schreibe so kurz wie Du willst, ich bin schon daran gewöhnt, werde auch nicht neidisch.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-06-03" xml:id="date_7b15edac-e26d-4be4-90df-eebd4d7cee6f">3. 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Das war zwar lächerlich, und wenig gegründet, aber man hätte witzig seyn können und erwiedern: wenigstens mit dem Herzen (ich hatte nämlich leibhafte, keine figürliche Rezitationen) – aber ich griff zum <hi rend="latintype">juste milieu</hi>, und sprach von <hi rend="latintype">mental excitement</hi>, wo Alles hinein paßt, sogar das Taschentuch, das mir gestohlen wurde, wie ich abends spät meinen letzten Brief an Dich zur Post brachte. Ich stellte ihm aber die alten Fragen, was denn in solchen Dingen den Anfang mache, der Geist oder der Leib? und er gab mir die alte Antwort vom eins ums andre.</p> <p>Daß Deine <persName xml:id="persName_a275fa66-f41c-4775-8195-3084735c48c8">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> an ähnlichen Leiden, aber ernstafter, gelitten hat, hat mich sehr betrübt. Der Himmel schütze und helfe; ein großer Trost muß es aber Euch und uns Allen, die wir sie näher kennen, seyn, daß sie ihren Emotionen so sehr gebieten kann, was in diesem Falle so höchstwichtig ist.</p> <p>Dir Neuigkeiten zu schreiben, wäre den Einlagen gegenüber, die ich auf expreße Erlaubniß gelesen habe, mindestens lächerlich – obendrein weiß ich keine.</p> <p><seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Billigen wir beiden denn die hiesigen MinisterModulationen?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_46e11a50-71e7-4071-9bba-41ce1217e1e8" xml:lang="de">die hiesigen Minister-Modulationen – Eine Reihe britischer Minister gab im Juni 1834 die Ämter auf, bevor im Juli das gesamte Kabinett Grey zurücktrat. </note> Ich glaube kaum, – aber sage mir, was will Lord <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_570f943f-adf2-41b5-a6d4-f6d4fd3a47e5">Brougham<name key="PSN0110150" style="hidden" type="person">Brougham, Henry Peter (seit 1830) 1st Baron Brougham and Vaux (1778-1868)</name></persName></hi>?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_64f514ba-71bd-461b-b4e2-947344af6b25" xml:lang="de ">was will Lord Brougham? – Das Verhalten des Lord Chancellors Henry Brougham (1778-1868) brachte ihn in Konflikt mit den meisten seiner Kabinettskollegen und war einer der Gründe für das bevorstehende Ende des Kabinetts Grey.</note> Mein <title xml:id="title_3a415e2e-1d0c-4e28-aafe-272eae717ba3">Spectator<name key="PSN0119697" style="hidden" type="author">Rintoul, Robert Stephen (1787-1858)</name><name key="CRT0112343" style="hidden" type="periodical">The Spectator. A weekly journal of news, politics, literature, and science</name></title> schimpft auf ihn, und sagt, er wäre <hi rend="latintype">wily and intriguing</hi> – spricht von <hi rend="latintype">tricks pp</hi>.</p> <p>Bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_739e9f13-34da-4241-93b1-72b0747cb960">Alsagger<name key="PSN0109448" style="hidden" type="person">Alsager, Thomas Massa (1779-1846)</name></persName></hi> haben wir neulich <date cert="high" when="1834-06-01" xml:id="date_bc716d0c-9ae6-4d9d-ae23-10013ef1a473">Sonntags</date>, auf <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_382cc781-6083-45b7-9844-2f71dde670de">Thomsons<name key="PSN0115318" style="hidden" type="person">Thomson, John (1805-1841)</name></persName></hi> enthusiastisches Anstiften, <title xml:id="title_2459de8a-d58d-4241-b4dc-d304c95df191"><hi rend="latintype">Bachs</hi> große Passion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name></title> versucht, – aber ich fürchte zum einzigen Mal, – der erste Chor schien den Leuten gleich einen heiligen Schrecken einzujagen, und ich denke mir, <hi rend="latintype">Alsagger</hi> schreibt noch manchen <hi rend="latintype">CityArticle</hi>, ehe er sich wieder an <hi n="1" rend="underline">den</hi> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2326c26b-8501-4c4a-b80d-944bc988d347">Bach<name key="PSN0109617" style="hidden" type="person">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName></hi> wagt. –</p> <p>Im <date cert="high" when="1834-06-02" xml:id="date_c52b3aaf-8110-40d9-a8d1-dd2e3352a247">gestrigen</date> <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_de9b012d-5c70-4631-b474-b260ab961422">Philharmonic<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi> war Deine <hi rend="latintype"><title xml:id="title_d3d1e6f3-9abd-4241-a9d3-1fde960a4371">A dur Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_zjrkzdqc-illm-mtky-w5ex-lqsfufrvyuco"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100342" style="hidden">Sinfonie A-Dur (»Italienische«) für Orchester, [Ende 1830] bis 13. März 1833; [Juni 1834 bis Anfang 1835]<idno type="MWV">N 16</idno><idno type="op">90</idno></name></title></hi>, und das ist wahrhaftig diese <hi rend="latintype">Season</hi> das erste Mal, daß mir eine Aufführung von einem Deiner Werke ein ungestörtes lustiges Plaisir gemacht hat, ohne die Noth und den Unwillen was Liebes verpfuscht zu sehen. Du würdest gewiß im Ganzen Deine Freude daran gehabt haben, es war Lust und Liebe im Orchester, und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_08e214f0-f16b-4bf8-a905-b8fb46abadec">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName></hi> hats treflich einstudirt und dirigirt. – Ich weiß nicht wie es zugeht, aber mir liegt die <hi rend="latintype">Menuett</hi> vor den anderen <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> im Kopfe, da ist was besonders Süßes drin. Aber glaube nicht und erwarte nicht daß ich Dich heute sehr lobe, – die andern verderben mir meinen Musikdirector am Ende mit ihrem Applaus – und ich halte mal eine Weile inne. Aber schicke darum doch bald was von Dir, die <hi rend="latintype">Cappriccios</hi> würden mich sehr erbauen, – Lieder desgl. – kurz Alles. – Jetzt gehe ich an Deine <title xml:id="title_08bfe79b-d98c-46fb-a862-a211c764015a">Fantasie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fefgfdqy-fuv3-zpfp-3ixx-plpt4atqzdxm"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100440" style="hidden">Fantasie (Sonate écossaise) fis-Moll, 29. Januar 1833<idno type="MWV">U 92</idno><idno type="op">28</idno></name></title>, die mir gefällt, von früher. – Deine <hi rend="latintype">Scena</hi> hat die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_e6fdf402-9a3f-4a17-ac53-5eeff24e24cb">Caradori<name key="PSN0110278" style="hidden" type="person">Caradori-Allan, Maria Caterina Rosalbina (1800-1865)</name></persName></hi> ganz miserabel gesungen, – es war viel beßer in den Proben, – aber zu Zeiten, scheint es, kriegen solche Creaturen, einzeln oder in Maße, einen panischen Schrecken, verlieren ihre lederne Courage, und werden blöde wie die Schaafe. – Es thut freilich alles nicht viel. –</p> <p>Heute, o Freund, war das Kinderfest in <placeName xml:id="placeName_1fc8cc53-6fd3-4e09-aaf7-f6fcc56f6399"><hi rend="latintype">St Pauls</hi><name key="SGH0100307" style="hidden" subtype="" type="sight">St. Paul’s Cathedral</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> Probe, – und <hi rend="latintype">Miss <persName xml:id="persName_836559a8-e588-4c44-9681-4c61127f7ec1">Mary<name key="PSN0112107" style="hidden" type="person">Horsley, Mary Elizabeth (1813-1881)</name></persName></hi> hat mir expreß aufgetragen sie Dir <hi rend="latintype">kindly</hi> zu <hi rend="latintype">remembiren</hi> – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_5b6fd2eb-c7a1-4007-af6d-a0454eaed314">Taylors<name key="PSN0115264" style="hidden" type="person">Taylor, Familie von → John T.</name></persName></hi> waren nicht da, und <persName xml:id="persName_fe4c8d84-0883-4b11-9c6f-c2cb6e834683">Stenzler<name key="PSN0115112" style="hidden" type="person">Stenzler, Adolf Friedrich (1807-1887)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a1a80516-9627-46a7-8bda-7c5f3c0cbdf9" xml:lang="de">Stenzler – Adolf Friedrich Stenzler war 1833 von London nach Breslau übergesiedelt. </note> nicht, und seine ohnmächtige Schöne nicht (die jetzt aus <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_0870b87b-b2f0-4e3a-b359-fb12af928559">Mailand<settlement key="STM0100180" style="hidden" type="locality">Mailand</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName></hi> die allervergnügtesten Briefe schreibt) und Du nicht und Dein <persName xml:id="persName_a5b75c85-a373-41d5-b32f-1c843212f452">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> nicht – beim Hinausgehen stürmte <add place="above">es<name key="PSN0112434" resp="writers_hand" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name></add> nicht, sondern regnete blos sanft, und ich brachte die <persName xml:id="persName_69088fe7-f495-4d11-96bf-4ef17c253dad">Mutter<name key="PSN0112103" style="hidden" type="person">Horsley, Elizabeth Hutchins (1793-1875)</name></persName> mit ihren <persName xml:id="persName_465085b3-6478-4787-a7b4-40cc1f9573c7">drei Töchtern<name key="PSN0112105" style="hidden" type="person">Horsley, Frances Arabella (Fanny) → Thompson (1815-1849)</name><name key="PSN0112107" style="hidden" type="person">Horsley, Mary Elizabeth (1813-1881)</name><name key="PSN0112108" style="hidden" type="person">Horsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894)</name></persName> an eine Kutsche, und versprach morgen Abend Thee mit ihnen zu trinken.</p> <p><seg type="pagebreak">|4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_aa74e788-c77f-4d6d-82a9-c45792cfb59c">Cramer, J. B.<name key="PSN0110487" style="hidden" type="person">Cramer, Johann (John) Baptist (1771-1858)</name></persName></hi>, trägt mir auf Dich um Dein <hi rend="latintype">Autograph</hi> zu bitten, nicht für sich selber, er hätte es schon, aber für Jemand der es sehr verdiente. Ich sagte ich glaubte du würdest <hi rend="latintype">most happy</hi> seyn, ihn irgendwie zu <hi rend="latintype">obligen</hi>, und schreibe also dies zum einstweiligen Vergeßen und demnächstigen Erinnern hierher.</p> <p>Apropos, hast Du denn ausgefunden, was Dir die Lieschen geschickt hat? Ich schriebs zu seiner Zeit deutlich – aber Du verschlingst meine Briefe zu sehr, – es war der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_140837d0-2197-4f5e-8c83-024a8d78c5c6">Ironmonger<name key="PSN0111829" style="hidden" type="person">Heinke, Gotthilf Friederich (Frederick) (1786-1871)</name></persName></hi>, an den ich Deinen vorläufigen Dank <hi rend="latintype">fingirt</hi> habe.</p> <p>Unsere Berechnung steht so:</p> <p style="paragraph_without_indent">Meine Auslagen – laut des besagten verschlungenen Briefs<table cols="3" rows="6"> <row> <cell></cell> <cell>£ 4.9.</cell> <cell></cell> </row> <row> <cell>SchneiderRechnung (Anlage) </cell> <cell>– <hi n="1" rend="underline">14.7.6.</hi> </cell> <cell>18.16.6</cell> </row> <row> <cell>Erenestine hab ich für Dich die </cell> <cell>35. Pf. vom</cell> <cell></cell> </row> <row> <cell><placeName xml:id="placeName_799437c7-d4ee-4670-a6d8-ed2f5ab04496"><hi rend="latintype">Philharmonic</hi><name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>, und </cell> <cell>15. von <persName xml:id="persName_ecb731e9-bff7-4bf0-80f9-52e8762d7e0d"><hi rend="latintype">Mori</hi><name key="PSN0113424" style="hidden" type="person">Mori, Nicolas (1796-1839)</name></persName> </cell> <cell></cell> </row> <row> <cell></cell> <cell></cell> <cell>50. - - </cell> </row> <row> <cell>So daß ich also </cell> <cell></cell> <cell>31.3.6.</cell> </row> </table></p> <p style="paragraph_without_indent">für Dich bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_295360df-50b3-4b76-b9eb-885e8e2521d8">Doxats<name key="PSN0110729" style="hidden" type="person">Doxat & Co., Bankhaus in London</name></persName></hi> einzuzahlen habe. Ich thäte gern noch die drei Guineen hinzu, die ich für die Zeichnung eingenommen habe, aber ich fürchte sie sind schon in mein Berliner Conto aufgenommen, und da könnte es Confusion geben.</p> <closer rend="left">Nebenbei grüßt Dich noch alle Welt, – der alte <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_341728b0-5ce3-48f7-a055-bb2439623a93">Attwood<name key="PSN0109576" style="hidden" type="person">Attwood, Thomas (1765-1838)</name></persName></hi>, dgl <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_fd9f3307-832b-41cb-8033-532026da1279">Novello<name key="PSN0113627" style="hidden" type="person">Novello, Vincent (1781-1861)</name></persName></hi> und was weiß ich –</closer> <closer rend="left">Somit Gott befohlen!</closer> <signed rend="right">Dein CKl.</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_8cf14ef6-2033-4ef2-b5b1-a86d6a35fc3b"> <docAuthor key="PSN0112434" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_0e0247f0-7b96-4fb9-89c4-2af26d0f1093">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0112434" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_e5877c0e-ad19-42c5-a5bb-cfb900517696">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Die Exemplare der <title xml:id="title_880a6fb8-4d43-439b-93d6-707c7076e2b8">Fantasie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_6ls3db02-fhrv-bhrd-acdi-bjwjzdgn17z2"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100440" style="hidden">Fantasie (Sonate écossaise) fis-Moll, 29. Januar 1833<idno type="MWV">U 92</idno><idno type="op">28</idno></name></title>, und des <title xml:id="title_86b1a31f-2567-4d00-8911-f5e60817ec81">Gem<name key="PSN0113424" style="hidden" type="author">Mori, Nicolas (1796–1839)</name><name key="CRT0110013" style="hidden" type="music">The Musical Gem: A Souvenir for 1834</name></title> kann ich heute nicht schicken, da es meinem Anliegen ganz an Platz fehlt, – also mit nächster Gelegenheit.</p> <p>Schreibe bald!</p> <p>Schreibe von den Deinigen, besonders von Deiner Mutter.</p> <p>Schreibe vom <placeName xml:id="placeName_da9936e6-ba64-45fd-91f5-9ec01642a2ae">Achner Musikfest.<name key="NST0100321" style="hidden" subtype="" type="institution">16. Niederrheinisches Musikfest (1834)</name><settlement key="STM0100106" style="hidden" type="locality">Aachen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></p> <p>Schreibe so kurz wie Du willst, ich bin schon daran gewöhnt, werde auch nicht neidisch.</p> </div> </body> </text></TEI>