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gb-1834-05-30-01

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Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Berlin, 30. Mai 1834 Seit drei Tagen ist es hier vermöge eines beträchtlichen Ofenfeuers recht comfortable, das ist aber nur Galanterie vom Wetter, damit Du noch den Nutzen eines Ofenschirms kennen lernen sollst. Pfui, welche Kälte! Nun sind alle Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel und Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Düsseldorf, 28. Mai 1834 Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Düsseldorf, 15. November 1834 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 29/162. Autograph Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 30. Mai 1834 Seit drei Tagen ist es hier vermöge eines beträchtlichen Ofenfeuers recht comfortable, das ist aber nur Galanterie vom Wetter, damit Du noch den Nutzen eines Ofenschirms kennen lernen sollst. Pfui, welche Kälte! Nun sind alle

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [BERLIN 4-5 / 31/5].

Rebecka Lejeune Dirichlet, Lea Mendelssohn Bartholdy

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

30. Mai 1834 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland deutsch
Herrn Musikdirector F. Mendelssohn Bartholdy Dusseldorff fr.
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Freitag den 30sten May

Seit drei Tagen ist es hier vermöge eines beträchtlichen Ofenfeuers recht comfortable, das ist aber nur Galanterie vom Wetter, damit Du noch den Nutzen eines Ofenschirms kennen lernen sollst. Pfui, welche Kälte! Nun sind alle Reisenden vor ein paar Tagen abgegangen, weil voriges Jahr um die Zeit schön Wetter war, die werden sich freuen. Unserer Heliotropspitzen sind erfroren, wie auch auf dem Felde die Bohnen und Kartoffeln. Trage das in Dein Tagebuch ein. Eigentlich wollte ich schon gestern schreiben, konnte mich aber gar nicht auf eine wundervolle Übertreibung besinnen, die VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) gesagt hatte, ich weiß sie aber noch nicht, und müßte nun eigentlich bis in eternumin eternum – lat., in Ewigkeit. warten, bis ich sie Dir schriebe, denn ich habe sie vergessen. Es ist gar gut, daß Vater von seiner MarienbaderMarienbadBöhmen Reise dispensirt ist, in dem Wetter könnte er schwerlich Gutes davon erwarten, er trinkt den Brunnen jetzt hier im Garten, als Vorbereitung zu BadenBadenDeutschland.

Rebecka Lejeune Dirichlet
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)

Wir haben Dir lange nicht geschrieben und auch keine Nachricht erhalten, was ich aufs Musikfest16. Niederrheinisches Musikfest (1834)AachenDeutschland schiebe, v. dem wir vorläufig in d. Zeitungen lesen, und das gewiß nicht so schön war, wie Deins15. Niederrheinisches Musikfest (1833)DüsseldorfDeutschland,nicht so schön war wie Deins – Felix Mendelssohn Bartholdy hatte das Niederrheinische Musikfest im Jahr 1833 geleitet. Die Leitung im Jahr 1834 lag für den Chor bei Domorganist Zimmers aus Aachen und für das Dirigat des Orchesters bei Ferdinand Ries aus Bonn. welches Vater gestern Abend FrankenFranck, Georg Hermann (1802-1855) noch so angenehm schilderte. Heut Abend reist er ab. Er hält sich aber allenthalben auf, so daß er vor d. 10 schwerlich |2| bei Dir sein kann. Der junge BruderFranck, Eduard (1817-1893) verehrt Dich aufs Höchste, sagt er. Du sollst seine Bestimmung bestimmen. Mache oder zerstöre nur keine Pläne unsertwegen, liebes Herz! da unsre Reise sehr wiedrig aussieht. StoschStosch, August Wilhelm (seit 1823) von (1783-1860) findet eine solche impraticable für mich, und VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) der an eine Beßerung seiner Augen nicht glaubt, will nicht allein fort. Auch ich kann jetzt freilich nur mit großem Schmerz an eine Trennung denken. Es geht mir aber in der That langsamlich doch etwas beßer. Gestern hab ich eine Partie im Kreis bei FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) sehr gut ausgehalten, sogar mit SebHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898). auf dem Schoße der eingeschlafen war bei HändelsHändel, Georg Friedrich (1685-1759) kindlichen Tönen. Morgen solls endlich losgehen, und die gute FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) will der dicken Familie OelrichsOelrichs, Familie aus BremenBremenDeutschland für uns mit die honneurs erweisen, da ein diner mir jetzt dummer Weise Herzklopfen macht. Ueberhaupt, o Sohn! MamaMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) ist schrecklich einfältig geworden, ce dont vous vous apercevrez par mes lettres,ce dont vous vous apercevrez par mes lettres – frz., Was wirst Du in meinen Briefen entdecken? und FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) hegt und heckt aus den großen Plan, Iphig<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714–1787)</name><name key="CRT0111401" style="hidden" type="music">Iphigénie en Tauride GluckWV 1.48</name>. singen zu laßen (Abendfête) v. d. DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882), BaderBader, Karl Adam (1789-1870), MantiusMantius, Eduard (1806-1874) und DevrientDevrient, Philipp Eduard (1801-1877), wenns zu Stande kömmt. Ercis singt die TürrsTürrschmidt, Auguste (1800-1866)., und BusoltBusolt, Julius Eberhard (1799-1838) ist ein so zart ungeschlachter Riese, wie je einer gebrüllt. Wirklich sehr zart, sagt WauerWauer, Johann Gottfried Karl (1783-1857). – Heut zieht PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) wieder ein,Heut zieht Paul wieder ein – Paul Mendelssohn Bartholdy leistete 1834 den freiwilligen Dienst in der Preußischen Armee. und AlbertineHeine, Pauline Louise Albertine (1814-1879) nimmt besitzt Luise HenselsHensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876) Stelle bei FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) seit mehreren Tagen, die ganze Welt spielt Büchsen rührt Euch,Büchsen rührt Euch – Kinderspiel, bei dem die Teilnehmer auf den Ruf »Büchsen rührt euch« ihre Sitzplätze wechseln. es hat nie eine größere Emigration gegeben, alle wollen Gesundheit und plaisir holen, manche auf die abgeschmackteste Weise, z. B. nach HeringsdorfHeringsdorfDeutschland (Solialbad v. SwinemündeSwinemündeDeutschland) gehen und dort Kochgeräthschaften von Gott weiß woher kommen lassen um eigne Wirtschaft zu führen. Unser armer BingBing, Abraham Herz (1769-1835) ist in CharlottCharlottenburgDeutschland., es geht ihm leider schlecht, StoschStosch, August Wilhelm (seit 1823) von (1783-1860) begleitet die princesse couronnePreußen, Elisabeth Ludovike von (1801-1873)die princesse couronne – frz., Kronprinzessin (scherzhafte Direktübersetzung aus dem Deutschen; eigentlich princesse héritiere): Elisabeth von Preußen, geb. Prinzessin von Bayern (1801-1873). in einigen Tagen nach PetersbSt. PetersburgRussland., und schlägt uns Mimi KrullsOhrtmann, Wilhelmine Franziska Sophie (Mimi) (1808-1882) Mann, OrthmannOhrtmann, Wilhelm Ludwig Rudolf (1804-1865) als Stellvertreter vor, zu dem wir noch kein Herz haben, und nicht wißen welchem Teufel Aeskulap wir uns ergeben sollen. Es ist in diesem Moment wirkl. eine Sorge für mich. – Lebwohl Herzens Mensch, bleib mir gesund und arbeite nicht zu viel, trinke nicht nach ReitErhitzung, kurz sei was Du warst d. h. weise, klug, vernünftig. Nous lâcher toun d’en faire autant ici.Nous lâcher toun d’en faire autant ici – frz., Wir lassen uns nicht davon abhalten, hier dasselbe zu tun.

|3| Hast Du denn einen dicken Br. <name key="PSN0113247" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</name> <name key="gb-1834-05-19-01" style="hidden" type="letter">Abraham Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 19. Mai 1834</name> erhalten, in dem 1 Einlage v. FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) mit der Ansicht des Potsdam. ThorsPotsdamer TorBerlinDeutschland geziert war?

Ich möchte wißen, was denn so unwiderstehlich komisch an VarnhVarnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858).s VerlobungVarnh.s Verlobung – Verlobung Marianne Mendelssohns mit Karl August Varnhagen van Ense. ist? Den Tag als ich krank ward, hatten wirs Amalie BeerBeer, Amalie (Esther Jehuda) (1767-1854) verkündet, die sich vor Lachen auf den Sopha lang hinwarf. Gestern erinnerte sich die OelrichsOelrichs, Familie, daß sie Dich vor 14 Jahren bei uns habe spielen hören, daß auch ZelterZelter, Carl Friedrich (1758-1832) und die VarnhVarnhagen (seit 1826) von Ense, Antonie Friederike (Rahel) (1771-1833). da gewesen, sprach v. den Büchern Zelter und RahelVarnhagen (seit 1826) von Ense, Antonie Friederike (Rahel) (1771-1833), und warf sich ebenfalls auf den Sopha mit Lachen zurück, als ich ihr die neue Brautschaft meldete. Mein Kiebchen, mein Kamm, was hats denn für eine Wirkung auf Dich und die BendBendemann, Fanny Eleonore (1778-1857). und PaulineHübner, Pauline Charlotte (1809-1895) gethan?

Lea Mendelssohn Bartholdy
            Freitag den 30sten May Seit drei Tagen ist es hier vermöge eines beträchtlichen Ofenfeuers recht comfortable, das ist aber nur Galanterie vom Wetter, damit Du noch den Nutzen eines Ofenschirms kennen lernen sollst. Pfui, welche Kälte! Nun sind alle Reisenden vor ein paar Tagen abgegangen, weil voriges Jahr um die Zeit schön Wetter war, die werden sich freuen. Unserer Heliotropspitzen sind erfroren, wie auch auf dem Felde die Bohnen und Kartoffeln. Trage das in Dein Tagebuch ein. Eigentlich wollte ich schon gestern schreiben, konnte mich aber gar nicht auf eine wundervolle Übertreibung besinnen, die Vater gesagt hatte, ich weiß sie aber noch nicht, und müßte nun eigentlich bis in eternum warten, bis ich sie Dir schriebe, denn ich habe sie vergessen. Es ist gar gut, daß Vater von seiner Marienbader Reise dispensirt ist, in dem Wetter könnte er schwerlich Gutes davon erwarten, er trinkt den Brunnen jetzt hier im Garten, als Vorbereitung zu Baden.
Rebecka Lejeune Dirichlet
Wir haben Dir lange nicht geschrieben und auch keine Nachricht erhalten, was ich aufs Musikfest schiebe, v. dem wir vorläufig in d. Zeitungen lesen, und das gewiß nicht so schön war, wie Deins, welches Vater gestern Abend Franken noch so angenehm schilderte. Heut Abend reist er ab. Er hält sich aber allenthalben auf, so daß er vor d. 10 schwerlich bei Dir sein kann. Der junge Bruder verehrt Dich aufs Höchste, sagt er. Du sollst seine Bestimmung bestimmen. Mache oder zerstöre nur keine Pläne unsertwegen, liebes Herz! da unsre Reise sehr wiedrig aussieht. Stosch findet eine solche impraticable für mich, und Vater der an eine Beßerung seiner Augen nicht glaubt, will nicht allein fort. Auch ich kann jetzt freilich nur mit großem Schmerz an eine Trennung denken. Es geht mir aber in der That langsamlich doch etwas beßer. Gestern hab ich eine Partie im Kreis bei Fanny sehr gut ausgehalten, sogar mit Seb. auf dem Schoße der eingeschlafen war bei Händels kindlichen Tönen. Morgen solls endlich losgehen, und die gute Fanny will der dicken Familie Oelrichs aus Bremen für uns mit die honneurs erweisen, da ein diner mir jetzt dummer Weise Herzklopfen macht. Ueberhaupt, o Sohn! Mama ist schrecklich einfältig geworden, ce dont vous vous apercevrez par mes lettres, und Fanny hegt und heckt aus den großen Plan, Iphig. singen zu laßen (Abendfête) v. d. Decker, Bader, Mantius und Devrient, wenns zu Stande kömmt. Ercis singt die Türrs., und Busolt ist ein so zart ungeschlachter Riese, wie je einer gebrüllt. Wirklich sehr zart, sagt Wauer. – Heut zieht Paul wieder ein, und Albertine nimmt besitzt Luise Hensels Stelle bei Fanny seit mehreren Tagen, die ganze Welt spielt Büchsen rührt Euch, es hat nie eine größere Emigration gegeben, alle wollen Gesundheit und plaisir holen, manche auf die abgeschmackteste Weise, z. B. nach Heringsdorf (Solialbad v. Swinemünde) gehen und dort Kochgeräthschaften von Gott weiß woher kommen lassen um eigne Wirtschaft zu führen. Unser armer Bing ist in Charlott., es geht ihm leider schlecht, Stosch begleitet die princesse couronne in einigen Tagen nach Petersb., und schlägt uns Mimi Krulls Mann, Orthmann als Stellvertreter vor, zu dem wir noch kein Herz haben, und nicht wißen welchem Teufel Aeskulap wir uns ergeben sollen. Es ist in diesem Moment wirkl. eine Sorge für mich. – Lebwohl Herzens Mensch, bleib mir gesund und arbeite nicht zu viel, trinke nicht nach ReitErhitzung, kurz sei was Du warst d. h. weise, klug, vernünftig. Nous lâcher toun d’en faire autant ici.
 Hast Du denn einen dicken Br. erhalten, in dem 1 Einlage v. Fanny mit der Ansicht des Potsdam. Thors geziert war?
Ich möchte wißen, was denn so unwiderstehlich komisch an Varnh. s Verlobung ist? Den Tag als ich krank ward, hatten wirs Amalie Beer verkündet, die sich vor Lachen auf den Sopha lang hinwarf. Gestern erinnerte sich die Oelrichs, daß sie Dich vor 14 Jahren bei uns habe spielen hören, daß auch Zelter und die Varnh. da gewesen, sprach v. den Büchern Zelter und Rahel, und warf sich ebenfalls auf den Sopha mit Lachen zurück, als ich ihr die neue Brautschaft meldete. Mein Kiebchen, mein Kamm, was hats denn für eine Wirkung auf Dich und die Bend. und Pauline gethan?
Lea Mendelssohn Bartholdy          
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-05-30" xml:id="date_c49b4547-5712-4d7d-824c-c693655fb6f3">30. 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Pfui, welche Kälte! Nun sind alle Reisenden vor ein paar Tagen abgegangen, weil voriges Jahr um die Zeit schön Wetter war, die werden sich freuen. Unserer Heliotropspitzen sind erfroren, wie auch auf dem Felde die Bohnen und Kartoffeln. Trage das in Dein Tagebuch ein. Eigentlich wollte ich schon <date cert="high" when="1834-05-29" xml:id="date_dec6ed4d-7124-42d1-bba0-7337eb775896">gestern</date> schreiben, konnte mich aber gar nicht auf eine wundervolle Übertreibung besinnen, die <persName xml:id="persName_1ab6f506-a7da-456c-8b89-cc87cf34d519">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> gesagt hatte, ich weiß sie aber noch nicht, und müßte nun eigentlich bis <hi rend="latintype">in eternum</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_87a23e2d-479b-4025-b8a0-4249f59d2c11" xml:lang="la ">in eternum – lat., in Ewigkeit.</note> warten, bis ich sie Dir schriebe, denn ich habe sie vergessen. Es ist gar gut, daß Vater von seiner <placeName xml:id="placeName_bee91b12-8143-43c3-8a68-2534acfb15e5">Marienbader<settlement key="STM0104562" style="hidden" type="locality">Marienbad</settlement><country style="hidden">Böhmen</country></placeName> Reise dispensirt ist, in dem Wetter könnte er schwerlich Gutes davon erwarten, er trinkt den Brunnen jetzt hier im Garten, als Vorbereitung zu <placeName xml:id="placeName_4460596a-6c8b-4d13-8644-a6a4c40a21f2">Baden<settlement key="STM0100449" style="hidden" type="locality">Baden</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>.</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Rebecka Lejeune Dirichlet</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_1769e9f4-362c-4fdc-87fc-00dfa1ce53e9"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_346f7550-da7a-46e5-95f5-04b4b5ecf90b">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_e7bbd78c-f608-4fb7-8f6b-cac8ee15f016">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Wir haben Dir lange nicht geschrieben und auch keine Nachricht erhalten, was ich aufs <placeName xml:id="placeName_147a7c6c-0661-47c0-9ea4-58bbcceccbe9">Musikfest<name key="NST0100321" style="hidden" subtype="" type="institution">16. Niederrheinisches Musikfest (1834)</name><settlement key="STM0100106" style="hidden" type="locality">Aachen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> schiebe, v. dem wir vorläufig in d. Zeitungen lesen, und das gewiß nicht so schön war, wie <placeName xml:id="placeName_01c7742b-a272-44ae-bede-832081a17116">Deins<name key="NST0100303" style="hidden" subtype="" type="institution">15. Niederrheinisches Musikfest (1833)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f51b3c83-f9fb-4277-bbf3-089b436691f3" xml:lang="de">nicht so schön war wie Deins – Felix Mendelssohn Bartholdy hatte das Niederrheinische Musikfest im Jahr 1833 geleitet. Die Leitung im Jahr 1834 lag für den Chor bei Domorganist Zimmers aus Aachen und für das Dirigat des Orchesters bei Ferdinand Ries aus Bonn.</note> welches Vater <date cert="high" when="1834-05-29" xml:id="date_7cad81b9-73f5-4c18-83bc-fb26c34cfd27">gestern</date> Abend <persName xml:id="persName_bdceb5d0-8f85-4de9-bac2-77f61138b421">Franken<name key="PSN0111123" style="hidden" type="person">Franck, Georg Hermann (1802-1855)</name></persName> noch so angenehm schilderte. Heut Abend reist er ab. Er hält sich aber allenthalben auf, so daß er vor d. <date cert="high" when="1834-06-10" xml:id="date_6a5e772b-fbaa-4c99-a63c-9e56b823ff42">10</date> schwerlich<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> bei Dir sein kann. Der junge <persName xml:id="persName_f9321a68-25bc-43ac-8b36-7e78c6283fc9">Bruder<name key="PSN0111119" style="hidden" type="person">Franck, Eduard (1817-1893)</name></persName> verehrt Dich aufs Höchste, sagt er. Du sollst seine Bestimmung bestimmen. Mache oder zerstöre nur keine Pläne unsertwegen, liebes Herz! da unsre Reise sehr wiedrig aussieht. <persName xml:id="persName_15fbdf50-ede3-4423-a4db-b3d34e3d6c75">Stosch<name key="PSN0115165" style="hidden" type="person">Stosch, August Wilhelm (seit 1823) von (1783-1860)</name></persName> findet eine solche <hi rend="latintype">impraticable</hi> für mich, und <persName xml:id="persName_346a58ef-dfef-4277-be74-7e77d0216bc1">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> der an eine Beßerung seiner Augen nicht glaubt, will nicht allein fort. Auch ich kann jetzt freilich nur mit großem Schmerz an eine Trennung denken. Es geht mir aber in der That langsamlich doch etwas beßer. Gestern hab ich eine Partie im Kreis bei <persName xml:id="persName_1256881c-7316-423c-b599-499acd7ca799">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> sehr gut ausgehalten, sogar mit <persName xml:id="persName_09dafec0-4453-49b5-a00f-89fc21b61d93">Seb<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName>. auf dem Schoße der eingeschlafen war bei <persName xml:id="persName_4a99965f-7f00-45a5-bc07-273a9c18e575">Händels<name key="PSN0111693" style="hidden" type="person">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name></persName> kindlichen Tönen. Morgen solls endlich losgehen, und die gute <persName xml:id="persName_c3fe9e59-c638-4e41-a120-c441e06a5baa">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> will der dicken Familie <persName xml:id="persName_f7817627-5324-4657-8fbd-aca9cf742c3d">Oelrichs<name key="PSN0117729" style="hidden" type="person">Oelrichs, Familie</name></persName> aus <placeName xml:id="placeName_2636c542-243a-489b-af34-0ac363479a66">Bremen<settlement key="STM0100120" style="hidden" type="locality">Bremen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> für uns mit die <hi rend="latintype">honneurs</hi> erweisen, da ein <hi rend="latintype">diner</hi> mir jetzt dummer Weise Herzklopfen macht. Ueberhaupt, o Sohn! <persName xml:id="persName_7963cc94-4735-4e85-8b05-33435ab69a1f">Mama<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> ist schrecklich einfältig geworden, <hi rend="latintype">ce dont vous vous apercevrez par mes lettres</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_80d10824-beaa-4f9c-a80f-4328f66ced3e" xml:lang="fr ">ce dont vous vous apercevrez par mes lettres – frz., Was wirst Du in meinen Briefen entdecken?</note> und <persName xml:id="persName_83a1628c-e09d-45d5-b8ee-7b7acc4641a2">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> hegt und heckt aus den großen Plan, <hi rend="latintype"><title xml:id="title_747c1cee-ae9b-47e9-984c-e4e35b6b4de5">Iphig<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714–1787)</name><name key="CRT0111401" style="hidden" type="music">Iphigénie en Tauride GluckWV 1.48</name></title></hi>. singen zu laßen (Abend<hi rend="latintype">fête</hi>) v. d. <persName xml:id="persName_4df787ff-8feb-4ed6-afb4-66ae29545063">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName>, <persName xml:id="persName_9d91d6c6-9290-4eee-9ad5-7858e422c7e5">Bader<name key="PSN0109627" style="hidden" type="person">Bader, Karl Adam (1789-1870)</name></persName>, <persName xml:id="persName_1d199d2e-3e72-4fee-98bd-eac2cb022c0e">Mantius<name key="PSN0113058" style="hidden" type="person">Mantius, Eduard (1806-1874)</name></persName> und <persName xml:id="persName_d2824404-5e96-4525-91ad-810a170fa14c">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden" type="person">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName>, wenns zu Stande kömmt. Ercis singt die <persName xml:id="persName_56c671c7-1331-43fe-a5e9-d755f377b8c8">Türrs<name key="PSN0115410" style="hidden" type="person">Türrschmidt, Auguste (1800-1866)</name></persName>., und <persName xml:id="persName_f0ac35ff-fb4b-48cd-8bfa-d66696a59941">Busolt<name key="PSN0110224" style="hidden" type="person">Busolt, Julius Eberhard (1799-1838)</name></persName> ist ein so zart ungeschlachter Riese, wie je einer gebrüllt. Wirklich <hi n="1" rend="underline">sehr</hi> zart, sagt <persName xml:id="persName_4bc64e6a-bc25-4bdc-accc-361b3123b706">Wauer<name key="PSN0115637" style="hidden" type="person">Wauer, Johann Gottfried Karl (1783-1857)</name></persName>. – Heut zieht <persName xml:id="persName_10f3ec1e-282a-4373-bc1c-16ba095bf466">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> wieder ein,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5cc1eab6-0b30-43c8-a872-12e02cc9f417" xml:lang="de">Heut zieht Paul wieder ein – Paul Mendelssohn Bartholdy leistete 1834 den freiwilligen Dienst in der Preußischen Armee.</note> und <persName xml:id="persName_6daca5af-4d86-4ce2-ac31-cd9f67fb114f">Albertine<name key="PSN0117011" style="hidden" type="person">Heine, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_b6ddd49e-2928-4e61-9f3f-441208467d10">nimmt</del> besitzt <persName xml:id="persName_672c0a3b-fa23-40f5-a06c-8f321aae242e">Luise Hensels<name key="PSN0111896" style="hidden" type="person">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName> Stelle bei <persName xml:id="persName_e68c8787-2e85-46c3-ab88-19a12e97731c">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> seit mehreren Tagen, die ganze Welt spielt Büchsen rührt Euch,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bb42e54d-5a49-4821-836a-a6b92f020bd1" xml:lang="de">Büchsen rührt Euch – Kinderspiel, bei dem die Teilnehmer auf den Ruf »Büchsen rührt euch« ihre Sitzplätze wechseln.</note> es hat nie eine größere <hi rend="latintype">Emigration</hi> gegeben, alle wollen Gesundheit und <hi rend="latintype">plaisir</hi> holen, manche auf die abgeschmackteste Weise, z. B. nach <placeName xml:id="placeName_2cb6817b-33cf-4999-9389-c9ab9c6bbbb6">Heringsdorf<settlement key="STM0104559" style="hidden" type="locality">Heringsdorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> (Solialbad v. <placeName xml:id="placeName_5b1dfadb-3ef5-4a2c-b3c3-480338e77b68">Swinemünde<settlement key="STM0104711" style="hidden" type="locality">Swinemünde</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>) gehen und dort Kochgeräthschaften von Gott weiß woher kommen lassen um eigne Wirtschaft zu führen. Unser armer <persName xml:id="persName_24bc0d6c-4b69-4e39-9739-fa824f3073a5">Bing<name key="PSN0109955" style="hidden" type="person">Bing, Abraham Herz (1769-1835)</name></persName> ist in <placeName xml:id="placeName_607f6557-5495-426d-82df-506a5b4ef166">Charlott<settlement key="STM0103266" style="hidden" type="locality">Charlottenburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>., es geht ihm leider schlecht, <persName xml:id="persName_16985928-d4bd-4a4c-b7ad-bda63daac54d">Stosch<name key="PSN0115165" style="hidden" type="person">Stosch, August Wilhelm (seit 1823) von (1783-1860)</name></persName> begleitet die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1e96558b-7f94-461e-9f13-34998ca0dcac">princesse couronne<name key="PSN0113981" style="hidden" type="person">Preußen, Elisabeth Ludovike von (1801-1873)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4f959e3b-726e-4d7c-a33e-cbe3d7ff1e19" xml:lang="de">die princesse couronne – frz., Kronprinzessin (scherzhafte Direktübersetzung aus dem Deutschen; eigentlich princesse héritiere): Elisabeth von Preußen, geb. Prinzessin von Bayern (1801-1873).</note> in einigen Tagen nach <placeName xml:id="placeName_323831e5-7999-424c-823b-f0bb9668f62c">Petersb<settlement key="STM0100372" style="hidden" type="locality">St. Petersburg</settlement><country style="hidden">Russland</country></placeName>., und schlägt uns <persName xml:id="persName_0e58ddf9-8d2f-4002-87aa-14d47497c250">Mimi Krulls<name key="PSN0117316" style="hidden" type="person">Ohrtmann, Wilhelmine Franziska Sophie (Mimi) (1808-1882)</name></persName> <persName xml:id="persName_255543ae-3f75-42a7-822b-e7db776f2bf2">Mann, Orthmann<name key="PSN0113654" style="hidden" type="person">Ohrtmann, Wilhelm Ludwig Rudolf (1804-1865)</name></persName> als Stellvertreter vor, zu dem wir noch kein Herz haben, und nicht wißen welchem Teufel Aeskulap wir uns ergeben sollen. Es ist in diesem Moment wirkl. eine Sorge für mich. – Lebwohl Herzens Mensch, bleib mir gesund und arbeite nicht zu viel, trinke nicht nach ReitErhitzung, kurz sei was Du warst d. h. weise, klug, vernünftig. <hi rend="latintype">Nous lâcher toun d’en faire autant ici</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_c635b8c1-ad00-4b01-ae51-1637dc638c65" xml:lang="fr ">Nous lâcher toun d’en faire autant ici – frz., Wir lassen uns nicht davon abhalten, hier dasselbe zu tun.</note></p> <p><seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Hast Du denn einen dicken <title xml:id="title_2209296a-ca4e-45b4-9ca5-26f8a54ed232">Br. <name key="PSN0113247" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</name> <name key="gb-1834-05-19-01" style="hidden" type="letter">Abraham Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 19. Mai 1834</name> </title> erhalten, in dem 1 Einlage v. <persName xml:id="persName_fb6240ca-d0f2-4f57-b3ea-b713bea1152a">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> mit der Ansicht des <placeName xml:id="placeName_96c627d5-1783-4d2f-b041-6a35d2f7fd5a">Potsdam. Thors<name key="SGH0103482" style="hidden" subtype="" type="sight">Potsdamer Tor</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> geziert war?</p> <p>Ich möchte wißen, was denn so unwiderstehlich komisch an <persName xml:id="persName_731f384c-b9b3-4773-b80f-3cc3aaaf3840">Varnh<name key="PSN0115453" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)</name></persName>.s Verlobung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_274d1640-cb04-4deb-9554-817ab3d89c5f" xml:lang="de">Varnh.s Verlobung – Verlobung Marianne Mendelssohns mit Karl August Varnhagen van Ense.</note> ist? Den Tag als ich krank ward, hatten wirs <persName xml:id="persName_eb330906-b26f-4703-b083-c61e61423a73">Amalie Beer<name key="PSN0109764" style="hidden" type="person">Beer, Amalie (Esther Jehuda) (1767-1854)</name></persName> verkündet, die sich vor Lachen auf den Sopha lang hinwarf. Gestern erinnerte sich die <persName xml:id="persName_56e25df7-69f1-4937-b8d4-17ea49a81b8f">Oelrichs<name key="PSN0117729" style="hidden" type="person">Oelrichs, Familie</name></persName>, daß sie Dich vor 14 Jahren bei uns habe spielen hören, daß auch <persName xml:id="persName_72ec7cd7-4701-493c-828b-bb6307845ace">Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden" type="person">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> und die <persName xml:id="persName_c877fa4d-6a1e-4328-ad27-78ced82ee2e0">Varnh<name key="PSN0115452" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Antonie Friederike (Rahel) (1771-1833)</name></persName>. da gewesen, sprach v. den Büchern Zelter und <persName xml:id="persName_b9efa68b-27d1-46af-bcb0-4a1bb583e896">Rahel<name key="PSN0115452" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Antonie Friederike (Rahel) (1771-1833)</name></persName>, und warf sich ebenfalls auf den Sopha mit Lachen zurück, als ich ihr die neue Brautschaft meldete. Mein Kiebchen, mein Kamm, was hats denn für eine Wirkung auf Dich und die <persName xml:id="persName_23367adf-5544-4295-8617-6878f16941fa">Bend<name key="PSN0109809" style="hidden" type="person">Bendemann, Fanny Eleonore (1778-1857)</name></persName>. und <persName xml:id="persName_e00fe230-1bcf-4382-b2ce-142d39360478">Pauline<name key="PSN0112129" style="hidden" type="person">Hübner, Pauline Charlotte (1809-1895)</name></persName> gethan?</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>