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gb-1834-05-02-03

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Hermann Franck an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Breslau, 2. Mai 1834 Bis heut, werther Freund, habe ich anstehen lassen, Ihnen zu schreiben, weil ich, auch in Ihrem Sinne, für besser gehalten, Ihnen eine völlig bestimmte obgleich späte Auskunft zu ertheilen, als Sie durch eine vorläufige und Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Hermann Franck in Breslau; Düsseldorf, 31. März 1834 Felix Mendelssohn Bartholdy an Hermann Franck in Berlin; Düsseldorf, 14. Mai 1834 Franck, Georg Hermann (1802-1855)Franck, Georg Hermann (1802-1855) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 29/132. Autograph Hermann Franck an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Breslau, 2. Mai 1834 Bis heut, werther Freund, habe ich anstehen lassen, Ihnen zu schreiben, weil ich, auch in Ihrem Sinne, für besser gehalten, Ihnen eine völlig bestimmte obgleich späte Auskunft zu ertheilen, als Sie durch eine vorläufige und

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.

Hermann Franck

Brief gb-1834-05-02-02 Eduard Franck an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Breslau, 2. Mai 1834

Green Books

Andreas Feuchte, Felix Mendelssohn Bartholdy als Lehrer und Freund von Eduard Franck, in: Mendelssohn-Studien 10 (1997), S. 61 f. (Teildruck).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

2. Mai 1834 Franck, Georg Hermann (1802-1855)counter-resetFranck, Georg Hermann (1802-1855) Breslau Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland deutsch
Franck, Georg Hermann (1802-1855) Franck, Georg Hermann (1802-1855) Breslau 2 Mai 34

Bis heut, werther Freund, habe ich anstehen lassen, Ihnen zu schreiben, weil ich, auch in Ihrem Sinne, für besser gehalten, Ihnen eine völlig bestimmte obgleich späte Auskunft zu ertheilen, als Sie durch eine vorläufige und unentschiedene Antwort über das Wesentlichste unserer Verhandlung in Ungewißheit zu lassen. Jetzt nun kann ich Ihnen ohne Weiteres melden, daß ich mit meinem Bruder EduardFranck, Eduard (1817-1893) am 14t d. M. von hier abreisen werde, und nach einem kurzen Aufenthalt in Berlin, und bei meiner SchwesterWessely, Adelheid → Franck in NordhausenNordhausenDeutschland, also in der ersten Juniwoche bei Ihnen einzutreffen denke. So ist’s menschlich festgesetzt und die Götter können Nichts vernünftiges dagegen haben.

Nicht, daß meine MutterFranck, Friederike (Frida; eigtl. Ferka) (1783-1849) so lange Zeit gebraucht hätte, sich zu entscheiden. Ihr Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1834-03-31-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Hermann Franck in Breslau; Düsseldorf, 31. März 1834</name> war zu liebenswürdig, uns Allen in jedem Verstande zu erfreulich, und den besten Hoffnungen zu entsprechend als daß seine Wirkung einen Augenblick hätte zweifelhaft bleiben können. Ihr Brief war nicht so schnell gelesen, als der Entschluß |2| auch schon zu Gunsten unseres Vorhabens gefaßt war. Aber da ich wußte, wie manche Nebensorgen herzutraten, – denn das ohnehin verlassene Haus meiner guten Mutter wird nun beinah öde, und Eduard selber, so sehr er Ihnen mit vollen Seegeln zueilt, war durch das ihm mit Recht gros erscheinende Unternehmen überrascht, da ich das einsah, so wollte ich den Beschluß erst zu gänzlicher Reife kommen lassen, bevor ich Ihnen Nachricht gab. Schon sehr befriedigt und erfreut durch Ihre Zusage überhaupt, sind wir durch die gewinnende Liebenswürdigkeit womit sie zugesagt Ihnen zu größtem Danke verpflichtet worden. Zur musicalischen Bürgschaft, die wir längst hatten, haben Sie uns nun, wie übrigens vorhergesagt, eine persönliche gegeben, der sichersten Art, wie es das Gemüth einer Mutter bedarf, die nur eben zitternd ihr Junges zum ersten Male ausfliegen sieht.

So würden wir denn auch Eduard ohne Umstände allein haben |3| zu Ihnen reisen lassen, wäre nicht, daß ich ihn geleite, meiner Mutter eine große Beruhigung, wäre er selbst nicht zu unerfahren, wollten wir sie mit seinen öconomischen Einrichtungen belasten, und lockte es nicht mich selbst, kurze Zeit wieder mit Ihnen zu verbringen, und alte Erinnerungen aufzusuchen, womit ich nun schon zu geizen anfange, da ich in so vielen Stücken bis zur Unkenntlichkeit umgewandelt bin; wie Sie mir denn in Paris und London wohl angemerkt haben, daß ich auf dem besten Wege bin, wie man zu sagen pflegt, ein Ende mit Schrecken zu nehmen.

Erwarten Sie nur, was Eduard angeht, nicht große Dinge. Seyen Sie vorbereitet, vielleicht keine von den Bedingungen in ihm anzutreffen, die zum Künstler gehören, vielleicht nur Fertigkeiten und Fassungskräfte, welche erklären, daß eine Täuschung als sey er Künstler in uns Platz finden können. Er selbst wird Ihnen in der Einlage wahrscheinlich dasselbe sagen, eben so wahrscheinlich |4| auf ungeschickte Art, da er mit aller Liebe und Schwärmerei für Sie, große Scheu vor Ihnen hat. Noch muß ich das sehr Lächerliche hinzufügen, daß Ihnen seine Häßlichkeit auffallen wird. Das ist ein Familienerbe, woran wir Geschwister alle Theil haben. Aber eine ungemessnen Gutmüthigkeit, die so zu sagen über sein Gesicht gleichsam hingelagert ist, söhnt mit den Formen bald wieder aus.

Dieser Tage ist Paul’sMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) VerlobungskartePauls Verlobungskarte – Paul Mendelssohn Bartholdy hatte sich am 22. April 1834 mit Albertine Heine verlobt. bei uns eingegangen. Trösten Sie sich! Auch mein BruderFranck, Johann August (1805-1878), obgleich jünger als ich, hat sich schon im vorigen Jahre verheirathet, und es ist in der Ordnung, daß die Jüngeren die dümmeren Streiche machen.

Leben Sie wohl! Wollen Sie mir noch einige Worte schreiben, so ist’s am besten sie senden sie mir unter Ihres Vaters Adresse nach Berlin, wo ich wohl ohne Zweifel bis zum 20t Mai bleiben werde. Am Rhein denn, unter Musik und etwa auch am Schachbrett sprechen wir weiter. Ihr Franck
Franck, Georg Hermann (1802-1855) Franck, Georg Hermann (1802-1855)

Von meiner Mutter vorläufig die angelegentlichsten Empfehlungen!

            Breslau 2 Mai 34 Bis heut, werther Freund, habe ich anstehen lassen, Ihnen zu schreiben, weil ich, auch in Ihrem Sinne, für besser gehalten, Ihnen eine völlig bestimmte obgleich späte Auskunft zu ertheilen, als Sie durch eine vorläufige und unentschiedene Antwort über das Wesentlichste unserer Verhandlung in Ungewißheit zu lassen. Jetzt nun kann ich Ihnen ohne Weiteres melden, daß ich mit meinem Bruder Eduard am 14t d. M. von hier abreisen werde, und nach einem kurzen Aufenthalt in Berlin, und bei meiner Schwester in Nordhausen, also in der ersten Juniwoche bei Ihnen einzutreffen denke. So ist’s menschlich festgesetzt und die Götter können Nichts vernünftiges dagegen haben.
Nicht, daß meine Mutter so lange Zeit gebraucht hätte, sich zu entscheiden. Ihr Brief war zu liebenswürdig, uns Allen in jedem Verstande zu erfreulich, und den besten Hoffnungen zu entsprechend als daß seine Wirkung einen Augenblick hätte zweifelhaft bleiben können. Ihr Brief war nicht so schnell gelesen, als der Entschluß auch schon zu Gunsten unseres Vorhabens gefaßt war. Aber da ich wußte, wie manche Nebensorgen herzutraten, – denn das ohnehin verlassene Haus meiner guten Mutter wird nun beinah öde, und Eduard selber, so sehr er Ihnen mit vollen Seegeln zueilt, war durch das ihm mit Recht gros erscheinende Unternehmen überrascht, da ich das einsah, so wollte ich den Beschluß erst zu gänzlicher Reife kommen lassen, bevor ich Ihnen Nachricht gab. Schon sehr befriedigt und erfreut durch Ihre Zusage überhaupt, sind wir durch die gewinnende Liebenswürdigkeit womit sie zugesagt Ihnen zu größtem Danke verpflichtet worden. Zur musicalischen Bürgschaft, die wir längst hatten, haben Sie uns nun, wie übrigens vorhergesagt, eine persönliche gegeben, der sichersten Art, wie es das Gemüth einer Mutter bedarf, die nur eben zitternd ihr Junges zum ersten Male ausfliegen sieht.
So würden wir denn auch Eduard ohne Umstände allein haben zu Ihnen reisen lassen, wäre nicht, daß ich ihn geleite, meiner Mutter eine große Beruhigung, wäre er selbst nicht zu unerfahren, wollten wir sie mit seinen öconomischen Einrichtungen belasten, und lockte es nicht mich selbst, kurze Zeit wieder mit Ihnen zu verbringen, und alte Erinnerungen aufzusuchen, womit ich nun schon zu geizen anfange, da ich in so vielen Stücken bis zur Unkenntlichkeit umgewandelt bin; wie Sie mir denn in Paris und London wohl angemerkt haben, daß ich auf dem besten Wege bin, wie man zu sagen pflegt, ein Ende mit Schrecken zu nehmen.
Erwarten Sie nur, was Eduard angeht, nicht große Dinge. Seyen Sie vorbereitet, vielleicht keine von den Bedingungen in ihm anzutreffen, die zum Künstler gehören, vielleicht nur Fertigkeiten und Fassungskräfte, welche erklären, daß eine Täuschung als sey er Künstler in uns Platz finden können. Er selbst wird Ihnen in der Einlage wahrscheinlich dasselbe sagen, eben so wahrscheinlich auf ungeschickte Art, da er mit aller Liebe und Schwärmerei für Sie, große Scheu vor Ihnen hat. Noch muß ich das sehr Lächerliche hinzufügen, daß Ihnen seine Häßlichkeit auffallen wird. Das ist ein Familienerbe, woran wir Geschwister alle Theil haben. Aber eine ungemessnen Gutmüthigkeit, die so zu sagen über sein Gesicht gleichsam hingelagert ist, söhnt mit den Formen bald wieder aus.
Dieser Tage ist Paul’s Verlobungskarte bei uns eingegangen. Trösten Sie sich! Auch mein Bruder, obgleich jünger als ich, hat sich schon im vorigen Jahre verheirathet, und es ist in der Ordnung, daß die Jüngeren die dümmeren Streiche machen.
Leben Sie wohl! Wollen Sie mir noch einige Worte schreiben, so ist’s am besten sie senden sie mir unter Ihres Vaters Adresse nach Berlin, wo ich wohl ohne Zweifel bis zum 20t Mai bleiben werde. Am Rhein denn, unter Musik und etwa auch am Schachbrett sprechen wir weiter. Ihr Franck
Von meiner Mutter vorläufig die angelegentlichsten Empfehlungen!          
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