]> Brief: gb-1834-04-29-02

gb-1834-04-29-02

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Henriette von Pereira-Arnstein an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Wien, 29. April 1834 Schon lang lieber Felix, habe ich Deinen Brief beantworten wollen, und Dir sagen wie es mich freut daß die Erinnerung an uns einmal wieder so lebhaft in Dir geworden, daß es Dich zum schreiben gebracht; Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Henriette von Pereira-Arnstein in Wien; Düsseldorf, 17. März 1834 noch nicht ermittelt Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 29/124. Autograph Henriette von Pereira-Arnstein an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Wien, 29. April 1834 Schon lang lieber Felix, habe ich Deinen Brief beantworten wollen, und Dir sagen wie es mich freut daß die Erinnerung an uns einmal wieder so lebhaft in Dir geworden, daß es Dich zum schreiben gebracht;

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.

Henriette von Pereira-Arnstein

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

29. April 1834 Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)counter-resetPereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780–1859) Wien Österreich Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland deutsch
Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780–1859) Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780–1859) Wien d 29t April 1834

Schon lang lieber Felix, habe ich Deinen Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1834-03-17-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Henriette von Pereira-Arnstein in Wien; Düsseldorf, 17. März 1834</name> beantworten wollen, und Dir sagen wie es mich freut daß die Erinnerung an uns einmal wieder so lebhaft in Dir geworden, daß es Dich zum schreiben gebracht; aber AdolphPereira-Arnstein, Adolf (Adolph) Freiherr von (1805-1846) war sehr, sehr krank, wir haben ihn zu verlieren gefürchtet, und da war ich denn zu nichts aufgelegt, u jezt da er wieder wohl ist, und die Nachwehen meiner Angst vorüber beeile ich mich Dir zu schreiben, und Deine Frage gleich zu beantworten. Mein Projeckt für diesen Sommer ist folgendes, wenn alles gesund bleibt, FloraPereira-Arnstein, Florentina (Flora) Freiin von (1814-1882) soll ein Seebad brauchen, ich möchte, und hoffe es ausführen zu können, sie nach GenuaGenuaItalien führen, da das Seebad in TriestTriestItalien nicht so gut ist, und ich daher mit den Nuzen für sie, auch noch die Annehmlichkeit verbinde, ihr ein kleines bischen von Italien zu zeigen, ihr sehnlichster Wunsch. Dieß würde, wenn ich es ausführe, via halben Juny geschehen, bis spätestens in der lezten Hälfte August bin ich zurück. Wie gern ich Dich hier sähe lieber Felix, kann ich Dir gar nicht sagen. Dich wieder zu sehen, und recht viel und recht gemüthlich mit Dir zu plaudern, wäre mir |2| ungemein lieb, aber ich möchte daß Du WienWienÖsterreich auch von seiner vortheilhafteren Seite kennen lernst, daß Du auch in musikalischer Hinsicht wüßtest und was wir leisten können, und da ist der Sommer und Herbst, wenigstens die erste Herbstzeit, nicht vortheilhaft, wie Du bereits Einmal erhört hast. Kannst Du es denn nicht möglich machen, Anfang Winters, oder recht früh nach Ostern oder in die zeit zu kommen? Da würdest Du einen richtigen Blick in unserm Leben machen können. Wann immer Du kommst, bist Du mir willkommen, aber da Egoismus mein Hauptfehler nicht ist, will ich Dich nicht allein genießen, Du sollst auch etwas davon haben. – LouisPereira-Arnstein, Ludwig (Louis) Freiherr von (1803-1858) und CatherinePereira-Arnstein, Katharina Theresia Freifrau von (1806-1843) sind wohl. Sie gedenken, wenn ich von meiner Reise zurück bin /: aug sie aber nicht nach BerlinBerlinDeutschland, weil ich hier noch nicht damit zum Ha gekommen bin :/ auch einen Abstecher nach Italien zu machen. Wir laßen uns nun nicht recht sehen mit unseren Plänen, weil Papa es so ungern sieht, wenn man sich von ihm entfernt, und sein sehr hohes Alter es nothwendig macht, daß immer jemand von uns, bei ihm sei. Flora ist munter, fleißig thätig. Sie hat diesen Winter viel in Oehl gemahlt |3| wozu sie ein entscheidendes Talent hat. Sie grüßt Dich, eben wie, AugPereira-Arnstein, August Franz Albert Freiherr von (1811-1847), Louis, Catherine, Frau von WeyrotherWeyrother, Elise von. Du lebst im Andenken aller derer die Dich gekannt haben, und die sich freuen würden Dich wieder zu sehen. Diesen Winter ist viel musicirt worden, und wir haben manches Gute gehört. HummelHummel, Johann Nepomuk (1778-1837) ist hier, ich fürchte aber er werde nur die Summe des ehemaligen Hummel hören. – Ich weiß daß Du fleißig bist, Deine MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) schreibt mir viel von Dir, weil sie weiß wie sehr ich an allem was Dich betrifft, Theil nehme. Deine Mutter kann es nicht recht verschmerzen daß Du nicht in Berlin bist; ich begreife dieß wohl, es entgeht ihr ein unendlicher Genuß; für Dich aber ist es mir lieb. Junge Leute sollen für sich allein stehen und sich selbstständig nähren; wenn Du älter wirst, dann ist es auch ein eigenes Glück im Vaterland zu leben und zu wirken. Wohl interessirt mich die Malerschule und Dein Musikalischer Wirkungskreis, hast Du Lust und Zeit, so erzähle mir etwas darüber. – Was sagst Du zu Marianne SalingsSaaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786-1868) Heirath?Marianne Salings Heirath – Sie war für kurze Zeit mit Karl August Varnhagen von Ense verlobt. ich habe gestern diese Nachricht durch Deine Mutter erfahren, so wie PaulsMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) Verlobung.Pauls Verlobung – Paul Mendelsohn Bartholdys Verlobung mit Albertine Heine. Mir ist das zu früh, mais chacun son gout.mais chacun son gout – frz., aber jeder hat seinen eigenen Geschmack. Ich wünsche da Glück zu diesem Ereigniß. – Gott mit Dir lieber Felix. Behalte uns lieb, und in gutem |4| Andenken. Das Deinige erhält sich frisch und lebhaft unter uns.

Ganz Deine Henriette Pereira
            Wien d 29t April 1834 Schon lang lieber Felix, habe ich Deinen Brief beantworten wollen, und Dir sagen wie es mich freut daß die Erinnerung an uns einmal wieder so lebhaft in Dir geworden, daß es Dich zum schreiben gebracht; aber Adolph war sehr, sehr krank, wir haben ihn zu verlieren gefürchtet, und da war ich denn zu nichts aufgelegt, u jezt da er wieder wohl ist, und die Nachwehen meiner Angst vorüber beeile ich mich Dir zu schreiben, und Deine Frage gleich zu beantworten. Mein Projeckt für diesen Sommer ist folgendes, wenn alles gesund bleibt, Flora soll ein Seebad brauchen, ich möchte, und hoffe es ausführen zu können, sie nach Genua führen, da das Seebad in Triest nicht so gut ist, und ich daher mit den Nuzen für sie, auch noch die Annehmlichkeit verbinde, ihr ein kleines bischen von Italien zu zeigen, ihr sehnlichster Wunsch. Dieß würde, wenn ich es ausführe, via halben Juny geschehen, bis spätestens in der lezten Hälfte August bin ich zurück. Wie gern ich Dich hier sähe lieber Felix, kann ich Dir gar nicht sagen. Dich wieder zu sehen, und recht viel und recht gemüthlich mit Dir zu plaudern, wäre mir ungemein lieb, aber ich möchte daß Du Wien auch von seiner vortheilhafteren Seite kennen lernst, daß Du auch in musikalischer Hinsicht wüßtest und was wir leisten können, und da ist der Sommer und Herbst, wenigstens die erste Herbstzeit, nicht vortheilhaft, wie Du bereits Einmal erhört hast. Kannst Du es denn nicht möglich machen, Anfang Winters, oder recht früh nach Ostern oder in die zeit zu kommen? Da würdest Du einen richtigen Blick in unserm Leben machen können. Wann immer Du kommst, bist Du mir willkommen, aber da Egoismus mein Hauptfehler nicht ist, will ich Dich nicht allein genießen, Du sollst auch etwas davon haben. – Louis und Catherine sind wohl. Sie gedenken, wenn ich von meiner Reise zurück bin /: aug sie aber nicht nach Berlin, weil ich hier noch nicht damit zum Ha gekommen bin :/ auch einen Abstecher nach Italien zu machen. Wir laßen uns nun nicht recht sehen mit unseren Plänen, weil Papa es so ungern sieht, wenn man sich von ihm entfernt, und sein sehr hohes Alter es nothwendig macht, daß immer jemand von uns, bei ihm sei. Flora ist munter, fleißig thätig. Sie hat diesen Winter viel in Oehl gemahlt wozu sie ein entscheidendes Talent hat. Sie grüßt Dich, eben wie, Aug, Louis, Catherine, Frau von Weyrother. Du lebst im Andenken aller derer die Dich gekannt haben, und die sich freuen würden Dich wieder zu sehen. Diesen Winter ist viel musicirt worden, und wir haben manches Gute gehört. Hummel ist hier, ich fürchte aber er werde nur die Summe des ehemaligen Hummel hören. – Ich weiß daß Du fleißig bist, Deine Mutter schreibt mir viel von Dir, weil sie weiß wie sehr ich an allem was Dich betrifft, Theil nehme. Deine Mutter kann es nicht recht verschmerzen daß Du nicht in Berlin bist; ich begreife dieß wohl, es entgeht ihr ein unendlicher Genuß; für Dich aber ist es mir lieb. Junge Leute sollen für sich allein stehen und sich selbstständig nähren; wenn Du älter wirst, dann ist es auch ein eigenes Glück im Vaterland zu leben und zu wirken. Wohl interessirt mich die Malerschule und Dein Musikalischer Wirkungskreis, hast Du Lust und Zeit, so erzähle mir etwas darüber. – Was sagst Du zu Marianne Salings Heirath? ich habe gestern diese Nachricht durch Deine Mutter erfahren, so wie Pauls Verlobung. Mir ist das zu früh, mais chacun son gout. Ich wünsche da Glück zu diesem Ereigniß. – Gott mit Dir lieber Felix. Behalte uns lieb, und in gutem Andenken. Das Deinige erhält sich frisch und lebhaft unter uns.
Ganz Deine Henriette Pereira          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1834-04-29-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1834-04-29-02" xml:id="title_aa5eeabc-a34c-47b7-956c-93bd67078eae">Henriette von Pereira-Arnstein an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Wien, 29. April 1834</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_50229d16-0ce6-473d-b1bc-3e10a4ad9c64">Schon lang lieber Felix, habe ich Deinen Brief beantworten wollen, und Dir sagen wie es mich freut daß die Erinnerung an uns einmal wieder so lebhaft in Dir geworden, daß es Dich zum schreiben gebracht;</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_b32bcbcf-dcf5-46d7-874c-098421cff77d">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1834-03-17-01" type="precursor" xml:id="title_51078127-e903-4505-93f2-cf0d43effb51">Felix Mendelssohn Bartholdy an Henriette von Pereira-Arnstein in Wien; Düsseldorf, 17. März 1834</title> <title key="not_yet_determined" type="successor" xml:id="title_72fb8083-db82-4819-98a4-19791bf60fec">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0113804">Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0113804" resp="writer">Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_dd2c6359-c03a-4ead-a8e3-e53cc299bffd"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_f39ac129-2f54-4c49-87cf-4897c99ac562"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 29/124.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1834-04-29-02" type="letter" xml:id="title_a4ad765b-cc9d-4e43-ab12-c6bc907c797c">Henriette von Pereira-Arnstein an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf;  Wien, 29. April 1834</title> <incipit>Schon lang lieber Felix, habe ich Deinen Brief beantworten wollen, und Dir sagen wie es mich freut daß die Erinnerung an uns einmal wieder so lebhaft in Dir geworden, daß es Dich zum schreiben gebracht;</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.</p> <handDesc hands="1"> <p>Henriette von Pereira-Arnstein</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-04-29" xml:id="date_b572bc40-e0e9-4c03-8c92-f54288254398">29. April 1834</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113804" resp="author" xml:id="persName_1804599c-f1ec-4279-8e10-e0c472771b48">Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113804" resp="writer">Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780–1859)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_75429524-79e3-4f79-b737-9860f02eb722"> <settlement key="STM0100145">Wien</settlement> <country>Österreich</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_eb8d184d-eb81-4997-ad0e-6d5307023f58">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_1b99d178-36fe-42d8-8184-f070e7cc8c10"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_a96092ca-5c7b-44e9-bcd0-e7b9e996c41f"> <docAuthor key="PSN0113804" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_0802f98d-537e-4256-a60b-2232693c1911">Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780–1859)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113804" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_691f1813-86b5-494b-8595-a4baced47128">Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780–1859)</docAuthor> <dateline rend="right">Wien d <date cert="high" when="1834-04-29" xml:id="date_5328e8ed-9e34-44a9-96c3-c3402864ea71">29<hi rend="superscript">t</hi> April 1834</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Schon lang <seg type="salute">lieber <hi rend="latintype">Felix</hi></seg>, habe ich Deinen <title xml:id="title_3f5a1379-55d2-45c7-87bc-6632fe26ce91">Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1834-03-17-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Henriette von Pereira-Arnstein in Wien; Düsseldorf, 17. März 1834</name> </title> beantworten wollen, und Dir sagen wie es mich freut daß die Erinnerung an uns einmal wieder so lebhaft in Dir geworden, daß es Dich zum schreiben gebracht; aber <persName xml:id="persName_ffe4e0e9-5dab-47aa-88da-8c4bf6d7822e">Adolph<name key="PSN0113800" style="hidden" type="person">Pereira-Arnstein, Adolf (Adolph) Freiherr von (1805-1846)</name></persName> war sehr, sehr krank, wir haben ihn zu verlieren gefürchtet, und da war ich denn zu nichts aufgelegt, <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_70638a6b-6e03-4fd8-bf66-e83bb107a457">u</del> jezt da er wieder wohl ist, und die Nachwehen meiner Angst vorüber beeile ich mich Dir zu schreiben, und Deine Frage gleich zu beantworten. Mein Projeckt für diesen Sommer ist folgendes, <hi n="1" rend="underline">wenn</hi> alles gesund bleibt, <persName xml:id="persName_2d2a168c-5801-4722-bd22-b55178d8372b">Flora<name key="PSN0113802" style="hidden" type="person">Pereira-Arnstein, Florentina (Flora) Freiin von (1814-1882)</name></persName> soll ein Seebad brauchen, ich möchte, und hoffe es ausführen zu können, sie nach <placeName xml:id="placeName_b1b755d1-1d95-47eb-b002-cfcf8d50dfad">Genua<settlement key="STM0100179" style="hidden" type="locality">Genua</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> führen, da das Seebad in <placeName xml:id="placeName_577675ff-4204-4752-a502-3a288225f755">Triest<settlement key="STM0103483" style="hidden" type="locality">Triest</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> nicht so gut ist, und ich daher mit den Nuzen für sie, auch noch die Annehmlichkeit verbinde, ihr ein kleines bischen von Italien zu zeigen, ihr sehnlichster Wunsch. Dieß würde, <hi n="1" rend="underline">wenn</hi> ich es ausführe, via halben Juny geschehen, bis spätestens in der lezten Hälfte August bin ich zurück. <hi n="1" rend="underline">Wie</hi> gern ich Dich hier sähe lieber Felix, kann ich Dir gar nicht sagen. Dich wieder zu sehen, und recht viel und recht gemüthlich mit Dir zu plaudern, wäre mir<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> ungemein lieb, aber ich möchte daß Du <placeName xml:id="placeName_8b781908-0c39-4b15-ae8d-1ce7d40405c5">Wien<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName> auch von seiner vortheilhafteren Seite kennen lernst, daß Du auch in musikalischer Hinsicht wüßtest <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> und <hi n="1" rend="underline">was</hi> wir leisten können, und da ist der Sommer und Herbst, wenigstens die erste Herbstzeit, <unclear reason="covering" resp="SP">nicht</unclear> vortheilhaft, wie Du bereits Einmal erhört <unclear reason="covering" resp="SP">hast.</unclear> Kannst Du es denn nicht möglich machen, Anfang Winters, oder recht früh nach Ostern oder in die <gap quantity="4" reason="covering" unit="characters"></gap>zeit zu kommen? Da würdest Du einen richtigen Blick in unserm Leben machen können. Wann immer Du kommst, bist Du mir willkommen, aber da Egoismus mein Hauptfehler nicht ist, will ich Dich nicht allein genießen, Du sollst auch etwas davon haben. – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2ef7ad69-3071-4fb1-9d0c-16f58b1d2b6c">Louis<name key="PSN0113806" style="hidden" type="person">Pereira-Arnstein, Ludwig (Louis) Freiherr von (1803-1858)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_e6236842-7cfb-4579-88fa-70269087afda">Catherine<name key="PSN0113805" style="hidden" type="person">Pereira-Arnstein, Katharina Theresia Freifrau von (1806-1843)</name></persName></hi> sind wohl. Sie gedenken, wenn ich von meiner Reise zurück bin /: aug sie aber nicht nach <placeName xml:id="placeName_d066f81e-f41d-4963-8feb-3fc35fc33198">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, weil ich hier noch nicht damit zum Ha<gap quantity="4" reason="covering" unit="characters"></gap> gekommen bin :/ auch einen Abstecher nach Italien zu machen. Wir laßen uns nun nicht recht <unclear reason="covering" resp="SP">sehen</unclear> mit unseren Plänen, weil Papa es so ungern <unclear reason="covering" resp="SP">sieht,</unclear> wenn man sich von ihm entfernt, und sein sehr <unclear reason="covering" resp="SP">hohes</unclear> Alter es nothwendig macht, daß immer jemand <unclear reason="covering" resp="SP">von</unclear> uns, bei ihm sei. Flora ist munter, fleißig <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> thätig. Sie hat diesen Winter viel in Oehl gemahlt<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> wozu sie ein entscheidendes Talent hat. Sie grüßt Dich, eben wie, <persName xml:id="persName_6aec9f27-52f4-4701-9edf-93823fcc3a8c">Aug<name key="PSN0113801" style="hidden" type="person">Pereira-Arnstein, August Franz Albert Freiherr von (1811-1847)</name></persName>, <hi rend="latintype">Louis</hi>, <hi rend="latintype">Catherine</hi>, Frau <persName xml:id="persName_ee516f4b-743d-4a62-bb4d-4b5d9ba5392e">von Weyrother<name key="PSN0115746" style="hidden" type="person">Weyrother, Elise von</name></persName>. Du lebst im Andenken aller derer die Dich gekannt haben, und die sich freuen würden Dich wieder zu sehen. Diesen Winter ist viel musicirt worden, und wir haben manches Gute gehört. <persName xml:id="persName_d604b6c0-4609-455e-9d61-0ba641264fa7">Hummel<name key="PSN0112147" style="hidden" type="person">Hummel, Johann Nepomuk (1778-1837)</name></persName> ist hier, ich fürchte aber er werde nur die Summe des ehemaligen Hummel hören. – Ich weiß daß Du fleißig bist, Deine <persName xml:id="persName_4b399dfb-be2e-4b9b-800f-240928d5874a">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> schreibt mir viel von Dir, weil sie weiß wie sehr ich an allem was Dich betrifft, Theil nehme. Deine Mutter kann es nicht recht verschmerzen daß Du nicht in Berlin bist; ich begreife dieß wohl, es entgeht ihr ein unendlicher Genuß; für Dich aber ist es mir lieb. Junge Leute sollen für sich allein stehen und sich selbstständig nähren; wenn Du älter wirst, dann ist es auch ein eigenes Glück im Vaterland zu leben und zu wirken. Wohl interessirt mich die Malerschule und Dein Musikalischer Wirkungskreis, hast Du Lust und Zeit, so erzähle mir etwas darüber. – Was sagst Du zu <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ccc515a0-0fa7-4600-935d-9036daa73034">Marianne Salings<name key="PSN0114390" style="hidden" type="person">Saaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786-1868)</name></persName></hi> Heirath?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_74837009-6b63-43cc-9a47-791a0f82f0e1" xml:lang="de">Marianne Salings Heirath – Sie war für kurze Zeit mit Karl August Varnhagen von Ense verlobt.</note> ich habe gestern diese Nachricht durch Deine Mutter erfahren, so wie <persName xml:id="persName_5eab3e95-5079-4abb-96cc-028ca03e00a7">Pauls<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> Verlobung.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e520c066-b1a7-40a0-ba60-44b08c1b4bc8" xml:lang="de">Pauls Verlobung – Paul Mendelsohn Bartholdys Verlobung mit Albertine Heine.</note> Mir ist das zu früh, <hi rend="latintype">mais chacun son gout</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_70be1e79-e5b0-4a87-8231-fe733d6ad6c3" xml:lang="fr ">mais chacun son gout – frz., aber jeder hat seinen eigenen Geschmack.</note> Ich wünsche da Glück zu diesem Ereigniß. – Gott mit Dir lieber Felix. Behalte uns lieb, und in gutem<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> Andenken. Das Deinige erhält sich frisch und lebhaft unter uns.</p> <signed rend="right">Ganz Deine <hi rend="latintype">Henriette Pereira</hi></signed> </div> </body> </text></TEI>