gb-1834-02-28-02
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Berlin, 28. Februar 1834
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.
Lea Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Kaum hatte ich neulich
jujubegegen den Husten, und
BilletPapier und niedliche Oblätchen. Heiserkeit und Husten waren epidemisch in unsrer Familie; ich fing an und mit Walter hört es erst auf, ist auch noch nicht vorüber;
Shadows-fake? oder fehlt Dir eine Lampe? Vater glaubt zwar, Lichter seyen den Augen zuträglicher, ich kann mir aber nicht denken, daß eine größere Helle schaden solle. Bitte, prüfe dies, und sei recht sorgsam darin; vor allem lies und schreibe nicht bei
rajolt, gedüngt, gepflanzt und reparirt wird. Der Miether des kleinen Hauses hat nicht mehr die Erlaubniß durch den Garten zu gehen, und denen des großen wird der Genuß dieses neuen Theils ebenfalls nicht gewährt. Die Treibkasten und das Pfirsichspalier sind schon hinten versetzt, da das prächtige Wetter jede Landarbeit gestattet.
Die
Gestern kam ein Cirkular, um zu einer Verschönerung des supérieurer Geist völlig unter der Feßel einer albernen, fatalen Hellseherin stand, die das Hausregiment in dem Grade führte, daß sie sich vom 1. Tage der Krankheit im Hause établirte, und seinen unverheiratheten Töchtern den Eintritt ins Krankenzimmer untersagte, die ihn auch richtig lebend nicht wiedersahen? Eben so hatte diese Mde. FischerFischer
katholin, mit der im täglichen Vorgange Streit und Zank nie ausbleibt. Zum Glück ist sie fast so gutmüthig wie ihr Rigorism, liberal zu nennen; Dirich.par-ci par-lá als Senfkörnlein dazu. Gestern war sie nicht da, als
Ich freue mich, lieb Herz! daß Du bei
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gedacht. Was dieMalibran
hat mich um eine neue Verwendung des Worts reicher gemacht – Der
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„Als Frau Directorin näml., d. h. als 1/7 einer Direct. wußte ich, daß wir die schöne
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köstl. Werks verleihen. Dies
köstlichaus meinem Munde will freil. nichts sagen, obwohl in unsern Tagen die Volksstimme auch was giebt – aber
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conductorzuerst nicht recht ergiebig, doch beim 2. Durchspielen gings viel beßer – wir hörten
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hat recht unschuldig geschrieben, wer sollte ihn dafür loben, besonders die, die nicht einschliefen.Lucas
machte uns alle lachen; er will dramatisch sein und wirft auch uns allerlei excentrische Bißen vor, bei denen er uns zur beßern Verdauung etwas Alltagsbrod mit einbrockt; das ist nun alles zusammen gekocht bei einem Feuer dasBerlioz
keingöttl. Funke entzündet, so daß Tanzmusik mitten in die pathetischen Stellen hineinplumst und wie gesagt uns alle – Orchester und Zuhörer – unwiderstehlich lachen machte. Das ist wahrl. keine Satire, sondern Wahrheit, und ich bin nur
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Berlin 28 Februar 1834 Kaum hatte ich neulich meinen Brief geschloßen als das Notenpapier ankam, das am Dienstag abgeschickt wurde. Ich habe vorläufig 1/2 Ries machen laßen, und hoffe, daß die 240 Bogen eine Zeitlang vorhalten werden, so ergiebig auch Deine Schöpfungslaune zu meiner Freude auch sein mag. Morgen geht ein Vorrath Wachslichter, 10 Pfund (60 Stück der größten Sorte) vielleicht erst theilweise ab, je nachdem sie gut verpackt werden können, nebst etwas jujube gegen den Husten, und Billet Papier und niedliche Oblätchen. Heiserkeit und Husten waren epidemisch in unsrer Familie; ich fing an und mit Walter hört es erst auf, ist auch noch nicht vorüber; Sebastian sagt, es ist ordentlich wie die Grippe. Sonst befinden sich die lieben Kinderchen sehr wohl und machen das niedlichste Bildchen wenn sie auf der Erde sitzen; Sebastian bewundert alles an Walterchen; und der, wie dümmerlich er auch ist, streckt ihm die Händchen entgegen und folgt jeder seiner Bewegungen mit den Augen. Seine mathematisch oder dirichléisch gerunzelte Stirn kontrastirt komisch mit seinem sonst sehr unentwickelten Wesen. Seb. hat das feinste Gehör für Sprech-, und gar keins für Musiktöne; er trägt Abends sein angezündetes Laternchen zu mir herüber und singt nach seiner Art, ich ging mit meiner Laterne; doch ohne Spur von Melodie. Dafür sagt er Verse und Gebete und Geschichten mit so charakteristischer Aussprache und Betonung, daß man augenblicklich erräth, wer von uns, oder eines der Dienstmädchen es ihn gelehrt. Ein sehr feines, geistvolles Knäbchen, das Gott erhalten möge! – Warum brennst Du keine Lampe? Ist das for Shadows-fake? oder fehlt Dir eine Lampe? Vater glaubt zwar, Lichter seyen den Augen zuträglicher, ich kann mir aber nicht denken, daß eine größere Helle schaden solle. Bitte, prüfe dies, und sei recht sorgsam darin; vor allem lies und schreibe nicht bei Kerzen Licht, vorzüglich nicht im Bett, weil die Lage das Auge sehr anstrengt. Vater that dies viele Jahre und hat sich vielleicht dadurch geschadet. Litte er nicht daran, so würde er ganz wohl sein. Bing ist schon seit Monaten krank und fährt nicht aus; wir haben einstweilen Stosch und bei seiner Methode befindet sich Vater Gott sei Dank auch wohl. – Ebenfalls gleich nach meinem letzten Schreiben kam die königl. Bestätigung des Kaufs, was uns sehr lieb war. Vor dem kleinen Thor das uns vom Pächter schied, bleibt uns ein Stück, das bis hinter dem Kuhstall führt, und wo jetzt rajolt, gedüngt, gepflanzt und reparirt wird. Der Miether des kleinen Hauses hat nicht mehr die Erlaubniß durch den Garten zu gehen, und denen des großen wird der Genuß dieses neuen Theils ebenfalls nicht gewährt. Die Treibkasten und das Pfirsichspalier sind schon hinten versetzt, da das prächtige Wetter jede Landarbeit gestattet. Die Paßionstimmen sind nicht in Deßau, mithin aus der Wohnung verschwunden, wenn Du sie nicht hast. Das ganze Haus hab ich nochmals umsonst durchstöbert. Schubring ist nun auch ein Papa! Gestern kam ein Cirkular, um zu einer Verschönerung des Schleierm. Grabes beizutragen. Tamnaus Vater hat den Vorschlag gemacht, und gleich 100 rt. unterzeichnet. Der Anschlag zur Rauchschen Büste in Bronze auf Granit Postament und eisernem Gitter ist 1000 rh., die Hälfte war schon beisammen (worunter Prinz August mit 50. und Eveline Waldenburg mit 25 rt. ) – Sein Tod hat eine der hier so seltnen populairen Bewegungen gemacht, wie ich sie selten gesehen. Kann man sich aber denken, daß ein so supérieurer Geist völlig unter der Feßel einer albernen, fatalen Hellseherin stand, die das Hausregiment in dem Grade führte, daß sie sich vom 1. Tage der Krankheit im Hause établirte, und seinen unverheiratheten Töchtern den Eintritt ins Krankenzimmer untersagte, die ihn auch richtig lebend nicht wiedersahen? Eben so hatte diese Mde. Fischer einen Magnetiseur ihm zum Arzt gegeben, und obgleich eine Entzündung gleich erkennbar war litt sie nur einen sehr spärlichen Aderlaß, indem sie behauptete, Schl. habe gar kein Blut! Freilich wurden, als es zu spät war, noch 3 Aerzte angenommen und dann viel Blut gelaßen, wobei Schl. noch zuletzt den Witz machte, er habe immer gesagt, er würde blutarm sterben. – Was auch durch die Fischer zum Theil wahr ist; unbegreiflich genug, da Schl. v. seinen verschiedenen Stellen an 10, 000 rt. Gehalte hatte, ohne die zahllosen Taufen, Hochzeiten etc. zu rechnen. Mir thut es ordentlich leid, daß man seinem gewaltigen Verstande solchen Makel anhängen kann! Ueber Euren Streit wegen Nathan wundre ich mich nicht. Solche haben wir nicht selten. Luise Hensel ist Erzkatholin, mit der im täglichen Vorgange Streit und Zank nie ausbleibt. Zum Glück ist sie fast so gutmüthig wie ihr Bruder und die Versöhnung gleich wieder eingeleitet. Sie muß harte Dinge von uns und sogar von Fanny hören, die ein Muster von Gerechtigkeit ist: selbst H. ist gegen diesen starren Rigorism, liberal zu nennen; Dirich. wüthet, Vater beweist mit Vernunftgründen die nicht anschlagen, Beckchen und ich schreien hie und da furchtlos dazwischen und Paul wirft sein Hm! und ha! und ja! par-ci par-lá als Senfkörnlein dazu. Gestern war sie nicht da, als Dir. behauptete, er hielte Sokrates für einen größern Mann als Christus, indem er schon 300 Jahr früher so vortreffliche Lehren aufgestellt und ohne Fanatismus; Vater, der immer für praktische Resultate ist, widerstritt tapfer. Und so leben wir, so leben wir alle Tage! Ich freue mich, lieb Herz! daß Du bei Deiner Arie an Beriot, folglich an die Malibran gedacht. Was die Melusine betrifft, hatten wir schon früher gute Botschaft, und ich schreibe Dir ab, was wir erfuhren, nebst dem allerliebst boshaft graziösen Appendix. Das refusal hat mich um eine neue Verwendung des Worts reicher gemacht – Der Dictionnaire steckte mir erst das Licht auf. „Als Frau Directorin näml., d. h. als 1/7 einer Direct. wußte ich, daß wir die schöne Melus. ouvert. am 8. Febr. bei der Trialnight hören würden und so wollte ich meinem so gleichgültigen Geschreibsel gern das Intereße eines Berichts über die 1. Aufnahme dieses köstl. Werks verleihen. Dies köstlich aus meinem Munde will freil. nichts sagen, obwohl in unsern Tagen die Volksstimme auch was giebt – aber M. Arme dabei und das Entzücken aller Zuhörer, von der Kopfnickenden Schönheit der gravel pits bis zum nasalen beautiful Ihres ehemal. Nachbars in Portland Street mögen Ihnen sprechende Beweise der großen Sensation sein, die die ouv. auf uns alle machte. Freilich waren M. Privatprobe mit Mori als leader und seine eignen Bemühungen als conductor zuerst nicht recht ergiebig, doch beim 2. Durchspielen gings viel beßer – wir hörten einige pianos und mußten nur hoffen, daß die Probe alles noch mehr vervollkommnen werde. Könnte das nur von einem Orchester gespielt werden, das mit einer Seele fühlt und das keine Angst hat! – Unsre andern musikal. Raritäten waren, 1 Sinf. von Potter, 1 ouv. von Lucas, Schüler der academy, und 1 von Berlioz. Potter suchte diesmal seine eigne Kürze durch die Länge seiner Komposit. zu ersetzen. Es ist ein Riesenwerk an Ausdehnung, aber die Gedanken sind die eines Zwerges, und das eines recht Lärmenden, denn die Ohren gellen Einem vom Spektakel der Pauken und Trompeten. Lucas hat recht unschuldig geschrieben, wer sollte ihn dafür loben, besonders die, die nicht einschliefen. Berlioz machte uns alle lachen; er will dramatisch sein und wirft auch uns allerlei excentrische Bißen vor, bei denen er uns zur beßern Verdauung etwas Alltagsbrod mit einbrockt; das ist nun alles zusammen gekocht bei einem Feuer das kein göttl. Funke entzündet, so daß Tanzmusik mitten in die pathetischen Stellen hineinplumst und wie gesagt uns alle – Orchester und Zuhörer – unwiderstehlich lachen machte. Das ist wahrl. keine Satire, sondern Wahrheit, und ich bin nur M. und vieler andern Echo. “ Nicht wahr, Du erkennst das allerliebste Teufelchen, das so scharf und witzig schreibt? – – Ganzens gestriges Koncert war viel besuchter als es verdient. Außer des Cellisten vortreffliches Spiel gabs auch gar nichts Schönes oder Anziehendes. Seine Exekution ist jetzt aber höchst bewundernswerth, und die Komposition konnte auch nicht schlecht sein, indem er über ein paar Themas aus D. Juan nur wenige variationen machte. Das letzte, treibt d. champagner, spielte er mit der unleidlichsten Rapidität, Leichtigkeit und Deutlichkeit, indem er einen wahren Trumpf auf die schnellste variat. des schnellen Themas setzte. Hingegen verübten Taubert und Arnold daran greulichen doppelklavierigen Kalkbrenner: der kann nur durch seine eigne Brillianz gehoben werden und täuschen: Schuster müßen davon bleiben. Die ouvert. zu den Zigeunern ist nicht übel, ich glaube es ist ein kleiner Spuk à la Elfen (rid. Felix) darin! Das Duett darin war null. – Der Violin Ganz hat in seiner pastorale, viel Glamourchen eingebracht. Auch courage, so absichtlich an Paga. zu erinnern: Belke giebt in seinem concert eine ouv. von Händel, und Bachs concert für 3 pianos. – Gräfin Beust saß vor uns, und fragte, wie Humboldt einmal, muß ich unzufrieden sein? bei jedem Takt um Fannys Meinung. Humb., den Vater wegen des Magnethäuschens besuchte, grüßt Dich, eben so St. Lubin, den ich im Konc. sprach. Vale et me ama
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Ist das for <hi rend="latintype">Shadows-fake</hi>? oder fehlt Dir eine Lampe? Vater glaubt zwar, Lichter seyen den Augen zuträglicher, ich kann mir aber nicht denken, daß eine größere Helle schaden solle. Bitte, prüfe dies, und sei recht sorgsam darin; vor allem lies und schreibe nicht bei <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">Kerzen</unclear> Licht, vorzüglich nicht im Bett, weil die Lage das Auge sehr anstrengt. <persName xml:id="persName_f167e2f8-b655-4e0f-a2ce-ae3cce4d7573">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> that dies viele Jahre und hat sich vielleicht dadurch geschadet. Litte er nicht daran, so würde er ganz wohl sein. <persName xml:id="persName_ba47573b-5780-4a26-a0d8-d8df2148e523">Bing<name key="PSN0109955" style="hidden" type="person">Bing, Abraham Herz (1769-1835)</name></persName> ist schon seit Monaten krank und fährt nicht aus; wir haben einstweilen <persName xml:id="persName_daa32c15-feb8-45ce-9cb2-5877331a8206">Stosch<name key="PSN0115165" style="hidden" type="person">Stosch, August Wilhelm (seit 1823) von (1783-1860)</name></persName> und bei seiner Methode befindet sich <seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> <persName xml:id="persName_77488889-fd5b-43bb-94ec-9806ba55f578">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> Gott sei Dank auch wohl. – Ebenfalls gleich nach meinem letzten Schreiben kam die königl. Bestätigung des Kaufs,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ad21cd44-30c0-4c85-9f0d-070ea1e87ede" xml:lang="de">königl. Bestätigung des Kaufs – vgl. Brief gb-1834-02-21-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 21. Februar 1834, Z.: »Der Verkauf unsers Gartenstücks ist noch immer nicht vom Könige bestätigt.«</note> was uns sehr lieb war. Vor dem kleinen Thor das uns vom Pächter schied, bleibt uns ein Stück, das bis hinter dem Kuhstall führt, und wo jetzt <hi n="1" rend="underline">rajolt</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_319c8dbd-312e-4276-9ab8-d699ee4b3dbd" xml:lang="de">rajolt – niederl./frz. von »rigolen«, tief pflügen, umgraben.</note> gedüngt, gepflanzt und reparirt wird. Der Miether des kleinen Hauses<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b03f819d-cf1a-42ec-9405-c311ffe8cbc5" xml:lang="de">der Miether des kleinen Hauses … und denen des großen – Für 1834 sind als Mieter General Johann Carl Ludwig Braun und Dlle. Meierotto (wohl Henriette Marie Philippine Meierotto) nachzuweisen (Cullen, Leipziger Straße Drei, S. 74 ff.).</note> hat nicht mehr die Erlaubniß durch den Garten zu gehen, und denen des großen wird der Genuß dieses neuen Theils ebenfalls nicht gewährt. Die Treibkasten und das Pfirsichspalier sind schon hinten versetzt, da das prächtige Wetter jede Landarbeit gestattet.</p> <p>Die <title xml:id="title_3dc4a14a-3bee-439f-9709-3c4114f903aa">Paßionstimmen<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name></title> sind nicht in <placeName xml:id="placeName_7645d80e-9466-4174-8fd8-0f1e195287d7">Deßau<settlement key="STM0100131" style="hidden" type="locality">Dessau</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, mithin aus der Wohnung verschwunden, wenn Du sie nicht hast. Das ganze Haus hab ich nochmals umsonst durchstöbert. <persName xml:id="persName_70707ce4-7986-4521-8813-96204ccbc9da">Schubring<name key="PSN0114732" style="hidden" type="person">Schubring, Karl Julius (1806-1889)</name></persName> ist nun auch ein Papa!</p> <p>Gestern kam ein Cirkular, um zu einer Verschönerung des <persName xml:id="persName_cd75500a-45ae-4010-b2a5-4cc950f2fe00">Schleierm.<name key="PSN0114564" style="hidden" type="person">Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst (1768-1834)</name></persName> Grabes beizutragen. <persName xml:id="persName_a37c52ad-6f49-4a75-bd37-9185920a78ca">Tamnaus<name key="PSN0118405" style="hidden" type="person">Tamnau, J. F.</name></persName> Vater hat den Vorschlag gemacht, und gleich 100 rt. unterzeichnet. Der Anschlag zur <persName xml:id="persName_1bfc534e-b4ad-4350-a43c-17b1350d2a75">Rauchschen<name key="PSN0114081" style="hidden" type="person">Rauch, Christian Daniel (1777-1857)</name></persName> Büste<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_80cfdacf-0da7-4e2c-a61f-e716bd4dc648" xml:lang="de">Rauchschen Büste – Erst Fritz Scharper fertigte nach dem Original von Christian Daniel Rauch die Büste für Schleiermachers Grabstein an.</note> in Bronze auf Granit Postament und eisernem Gitter ist 1000 rh., die Hälfte war schon beisammen (worunter <persName xml:id="persName_6e2a65bb-d329-4b1d-9f17-f8aee0005a81">Prinz August<name key="PSN0113992" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm Heinrich August Prinz von (1779-1843)</name></persName> mit 50. und <persName xml:id="persName_8aff6117-6dc2-4991-8754-fb45e4a6aa0b">Eveline Waldenburg<name key="PSN0118559" style="hidden" type="person">Waldenburg, Frederike Auguste Eveline von (1803-1848)</name></persName> mit 25 rt.) – Sein Tod hat eine der hier so seltnen populairen Bewegungen gemacht, wie ich sie selten gesehen. Kann man sich aber denken, daß ein so <hi rend="latintype">supérieurer</hi> Geist völlig unter der Feßel einer albernen, fatalen Hellseherin stand, die das Hausregiment in dem Grade führte, daß sie sich vom 1. Tage der Krankheit im Hause <hi rend="latintype">établirte</hi>, und seinen unverheiratheten Töchtern den Eintritt ins Krankenzimmer untersagte, die ihn auch richtig lebend nicht wiedersahen? Eben so hatte diese <persName xml:id="persName_8c3defc7-edd1-4f36-8cdb-b938da4b18d8"><hi rend="latintype">Mde. Fischer</hi><name key="PSN0116711" style="hidden" type="person">Fischer, Karoline</name></persName> einen Magnetiseur<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_de4b9a84-de3d-43eb-aaaf-e8afc4fa0712" xml:lang="de">Magnetiseur – Eine Art Heilpraktiker, der durch Streichen mit den Händen bei einem Kranken wohltätig auf dessen Nervensystem einwirkt; seinen Fingern, Augen und seinem Hauch wurde eine besondere Kraft zugeschrieben, ihnen sollte ein ätherisches Fluidum entströmen; die Kraft ds Magnetiseurs wurde mit der eines Magneten verglichen, woraus sich der Name ableitet.</note> ihm zum Arzt gegeben, und obgleich eine Entzündung gleich erkennbar war litt sie nur einen sehr spärlichen Aderlaß, indem sie behauptete, Schl. habe gar kein Blut! Freilich wurden, als es zu spät war, noch 3 Aerzte angenommen und dann viel Blut gelaßen, wobei <persName xml:id="persName_1b877cca-9171-401f-9b89-5e242e9f8dd1">Schl<name key="PSN0114564" style="hidden" type="person">Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst (1768-1834)</name></persName>. noch zuletzt den Witz machte, er habe immer gesagt, er würde blutarm sterben. – Was auch durch die <persName xml:id="persName_85628dcd-72b7-4f5a-a930-50613ad7a405"><hi rend="latintype">Fischer</hi><name key="PSN0116711" style="hidden" type="person">Fischer, Karoline</name></persName> zum Theil wahr ist; unbegreiflich genug, da Schl. v. seinen verschiedenen Stellen an 10,000 rt. Gehalte hatte, ohne die zahllosen Taufen, Hochzeiten etc. zu rechnen. Mir thut es ordentlich leid, daß man seinem gewaltigen Verstande solchen Makel anhängen kann!</p> <p><seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Ueber Euren Streit wegen Nathan<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2340effe-71c2-4472-b222-c23618af84a1" xml:lang="de">Streit wegen Nathan – vgl. Brief fmb-1834-02-19-01 (Brief Nr. 863) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 19. Februar 1834, Z. 78-80: »und als wir Tags drauf auf dem Grafenberge waren gabs geistigen Mord und Todschlag drüber.«</note> wundre ich mich nicht. Solche haben wir nicht selten. <persName xml:id="persName_589d89eb-20ca-4fda-8b7d-94c317df3279">Luise Hensel<name key="PSN0111896" style="hidden" type="person">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName> ist Erz<hi n="1" rend="underline">katholin</hi>, mit der im täglichen Vorgange Streit und Zank nie ausbleibt. Zum Glück ist sie fast so gutmüthig wie ihr <persName xml:id="persName_43d40630-f7ac-4028-94e6-b94e62303746">Bruder<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> und die Versöhnung gleich wieder eingeleitet. Sie muß harte Dinge von uns und sogar von <persName xml:id="persName_b89f1da9-f8fc-464f-b0de-dcb270471612">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> hören, die ein Muster von Gerechtigkeit ist: selbst <persName xml:id="persName_05da9d22-60c2-4194-8276-39255968eee0">H.<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> ist gegen diesen starren <hi rend="latintype">Rigorism</hi>, liberal zu nennen; <persName xml:id="persName_148f8929-fd0d-4a4f-8acb-c482c24f7224"><hi rend="latintype">Dirich</hi>.<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> wüthet, <persName xml:id="persName_57cae036-6c0a-4d32-99ad-c843f39f820a">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> beweist mit Vernunftgründen die nicht anschlagen, <persName xml:id="persName_c04ba65f-fc76-435a-9630-7454496c531c">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> und ich schreien hie und da furchtlos dazwischen und <persName xml:id="persName_1ff5f8a5-3bde-4c31-b60d-8012767a1049">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> wirft sein Hm! und ha! und ja! <hi rend="latintype">par-ci par-lá</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_71e77693-823f-4990-9c5d-97ff8fac7401" xml:lang="fr ">par-ci par-lá – frz., dieses und jenes.</note> als Senfkörnlein dazu. Gestern war sie nicht da, als <persName xml:id="persName_1afcd582-149d-4a0d-a3fb-0e1311ffafc7">Dir.<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> behauptete, er hielte <persName xml:id="persName_627f6b2a-5d7c-4139-bb46-5505d8ae6d5f">Sokrates<name key="PSN0114961" style="hidden" type="person">Sokrates</name></persName> für einen größern Mann als <persName xml:id="persName_40514570-8609-436e-ae89-8d00a96f4a02">Christus<name key="PSN0117180" style="hidden" type="person">Jesus Christus (?-30)</name></persName>, indem er schon 300 Jahr früher so vortreffliche Lehren aufgestellt und ohne Fanatismus; Vater, der immer für praktische Resultate ist, widerstritt tapfer. Und so leben wir, so leben wir alle Tage!</p> <p>Ich freue mich, lieb Herz! daß Du bei <title xml:id="title_c7eabe63-b332-4d98-8854-bfda5df6d979">Deiner Arie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qxlcwg9g-zfds-zxvl-abvl-rx6svlkvh4la"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_orchestra" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100231" style="hidden">»Infelice! – Ah, ritorna, età dell’ oro« für Sopran, obligate Violine und Orchester, 3. April 1834<idno type="MWV">H 4</idno><idno type="op"></idno></name></title> an <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_6a49d86f-da9a-4e6d-ae75-15419f5cf136">Beriot<name key="PSN0113047" style="hidden" type="person">Malibran, María Felicità (1808-1836)</name></persName></hi>, folglich an die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_7f15cc5a-9a1b-4ffe-b303-b1ea6744a5d5">Malibran<name key="PSN0113047" style="hidden" type="person">Malibran, María Felicità (1808-1836)</name></persName></hi> gedacht. Was die <title xml:id="title_bafacdc7-548c-4d64-8ee7-ae2f6c9fcece">Melusine<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_avwfs3b0-ujgy-lst0-4dq6-g0paec5a1zr1"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name></title> betrifft, hatten wir schon früher gute Botschaft, und ich schreibe Dir ab, was wir erfuhren, nebst dem allerliebst boshaft graziösen Appendix. Das <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">refusal</hi></hi> hat mich um eine neue Verwendung des Worts reicher gemacht – Der <hi rend="latintype">Dictionnaire</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_96b9fa80-83f6-44f9-8381-00c91b01bba2" xml:lang="fr ">Dictionnaire – frz., Wörterbuch.</note> steckte mir erst das Licht auf.</p> <p>„Als Frau Directorin näml., d. h. als 1/7 einer Direct. wußte ich, daß wir die schöne <title xml:id="title_bb883418-cd55-40a1-9981-4e176daa17c7">Melus.<hi rend="latintype">ouvert</hi>.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_cfa6jwbe-s1a0-g4j9-xyfc-lkhnaw0aqo2g"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name></title> am <date cert="high" when="1834-02-08" xml:id="date_706d4c3c-7c02-44ee-85f4-3768743468d6">8. Febr.</date> bei der <hi rend="latintype">Trialnight</hi> hören würden und so wollte ich meinem so gleichgültigen Geschreibsel gern das Intereße eines Berichts über die 1. Aufnahme dieses <hi n="1" rend="underline">köstl</hi>. Werks verleihen. Dies <hi n="1" rend="underline">köstlich</hi> aus meinem Munde will freil. nichts sagen, obwohl in unsern Tagen die Volksstimme auch was giebt – aber <persName xml:id="persName_d8c2a76b-022b-49db-bfb7-7d1daa218f90">M<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName>. Arme dabei und das Entzücken aller Zuhörer, von der Kopfnickenden Schönheit der <hi rend="latintype">gravel pits</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d5428bff-7308-4634-a086-f72c92bdef9d" xml:lang="de">Kopfnickende Schönheit der gravel pits – Mary Elizabeth Horsley, eine der Horsley-Töchter.</note> bis zum <hi rend="latintype">nasalen</hi> <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">beautiful</hi></hi> Ihres ehemal. Nachbars in <hi rend="latintype">Portland Street</hi> mögen Ihnen sprechende Beweise der großen Sensation sein, die die <title xml:id="title_0935b289-a45d-42f3-bcbe-647e666a50b5"><hi rend="latintype">ouv</hi>.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mjvpjnqg-14tn-ozsg-pde2-0lzrogw4aafh"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name></title> auf uns alle machte. Freilich waren <persName xml:id="persName_fd59c6b7-1126-43c3-9a11-a97b4345e9fb">M.<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> Privatprobe mit <persName xml:id="persName_87ff1cbb-35a6-4cb2-9a9b-9c8aa1228d74">Mori<name key="PSN0113424" style="hidden" type="person">Mori, Nicolas (1796-1839)</name></persName> als leader und seine eignen Bemühungen als <hi rend="latintype">conductor</hi> zuerst nicht recht ergiebig, doch beim 2. Durchspielen gings viel beßer – wir hörten <hi n="1" rend="underline">einige</hi> <hi rend="latintype">pianos</hi> und mußten nur hoffen, daß die Probe alles noch mehr vervollkommnen werde. Könnte das nur von einem Orchester gespielt werden, das mit <hi n="1" rend="underline">einer</hi> Seele fühlt und das keine <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">Angst hat</unclear>! – Unsre andern<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> musikal. Raritäten waren, <title xml:id="title_3837fcb8-6d0f-4b26-8263-9e21ca518465">1 Sinf.<name key="PSN0113968" style="hidden" type="author">Potter, Philip Cipriani Hambly (1792–1871)</name><name key="CRT0111717" style="hidden" type="music">2. Sinfonie D-Dur</name></title> von <persName xml:id="persName_53cd949a-a0d9-4806-a796-a8291beda7e0"><hi rend="latintype">Potter</hi><name key="PSN0113968" style="hidden" type="person">Potter, Philip Cipriani Hambly (1792-1871)</name></persName>, 1 <hi rend="latintype"><title xml:id="title_64a5c386-7aab-49bd-bbc3-88f179c5b1d7">ouv<name key="PSN0112961" style="hidden" type="author">Lucas, Charles (1808–1869)</name><name key="CRT0112292" style="hidden" type="music">Ouverture</name></title></hi>. von <persName xml:id="persName_6a899552-f003-4748-b75d-567f714d5bf2"><hi rend="latintype">Lucas</hi><name key="PSN0112961" style="hidden" type="person">Lucas, Charles (1808-1869)</name></persName>, Schüler der <hi rend="latintype">academy</hi>, und <title xml:id="title_1c44d9bb-4478-4dca-a564-976149226c91">1<name key="PSN0109886" style="hidden" type="author">Berlioz, Louis Hector (1803–1869)</name><name key="CRT0108199" style="hidden" type="music">Les Francs-Juges op. 3 (H 23)</name></title> von <persName xml:id="persName_3ce2b3ca-e50f-4da2-a767-f8eee4fb5cec">Berlioz<name key="PSN0109886" style="hidden" type="person">Berlioz, Louis Hector (1803-1869)</name></persName>. <hi rend="latintype">Potter</hi> suchte diesmal seine eigne Kürze durch die Länge seiner Komposit. zu ersetzen. Es ist ein Riesenwerk an Ausdehnung, aber die Gedanken sind die eines Zwerges, und das eines recht Lärmenden, denn die Ohren gellen Einem vom Spektakel der Pauken und Trompeten. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_93a243b8-7570-43dc-84ed-58349de791d5">Lucas<name key="PSN0112961" style="hidden" type="person">Lucas, Charles (1808-1869)</name></persName></hi> hat recht unschuldig geschrieben, wer sollte ihn dafür loben, besonders die, die nicht einschliefen. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d52cf7ab-72f3-4788-8d62-7129220dca86">Berlioz<name key="PSN0109886" style="hidden" type="person">Berlioz, Louis Hector (1803-1869)</name></persName></hi> machte uns alle lachen; er will dramatisch sein und wirft auch uns allerlei excentrische Bißen vor, bei denen er uns zur beßern Verdauung etwas Alltagsbrod mit einbrockt; das ist nun alles zusammen gekocht bei einem Feuer das <hi n="1" rend="underline">kein</hi> göttl. Funke entzündet, so daß Tanzmusik mitten in die pathetischen Stellen hineinplumst und wie gesagt uns alle – Orchester und Zuhörer – unwiderstehlich lachen machte. Das ist wahrl. keine Satire, sondern Wahrheit, und ich bin nur <persName xml:id="persName_dda7763f-feae-4558-b5bf-d355cd716e22">M<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName>. und vieler andern Echo.“ Nicht wahr, Du erkennst das allerliebste <persName xml:id="persName_c8fe094e-6c7f-46d4-b985-9c82e43e0e9b">Teufelchen<name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName>, das so scharf und witzig schreibt? – – <persName xml:id="persName_025c7f2e-d7ef-432e-960c-bb271515e588">Ganzens<name key="PSN0111285" style="hidden" type="person">Ganz, Moritz Eduard (vor 1808: Moises Salomon) (1802-1868)</name></persName> gestriges Koncert war viel besuchter als es verdient. Außer des Cellisten vortreffliches Spiel gabs auch gar nichts Schönes oder Anziehendes. Seine Exekution ist jetzt aber höchst bewundernswerth, und die Komposition konnte auch nicht schlecht sein, indem er über ein paar Themas aus <title xml:id="title_ed114a18-e95f-43be-96a9-85cc8f53e535">D. Juan<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110089" style="hidden" type="music">Don Giovanni KV 527</name></title> nur wenige <hi rend="latintype">variationen</hi> machte. Das letzte, treibt d. <hi rend="latintype">champagner</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_295c26b6-167c-4974-9498-009d67fa0237" xml:lang="de">treibt d. Champagner – Champagner-Arie des Don Giovanni »Finch’han dal vino«, 1. Akt.</note> spielte er mit der un<unclear reason="covering" resp="FMBC">leid</unclear>lichsten Rapidität, Leichtigkeit und Deutlichkeit, indem er einen wahren Trumpf auf die schnellste <hi rend="latintype">variat</hi>. des schnellen Themas setzte. Hingegen verübten <persName xml:id="persName_fede8607-7fbc-4cbf-87f7-04f6f469fc9e">Taubert<name key="PSN0115254" style="hidden" type="person">Taubert, Carl Gottfried Wilhelm (1811-1891)</name></persName> und <persName xml:id="persName_2a290e9e-7905-4dde-862a-0dfc6fdf3948">Arnold<name key="PSN0109538" style="hidden" type="person">Arnold, Friedrich Carl Gottfried (1794-1873)</name></persName> daran greulichen <title xml:id="title_d837b9ef-7595-42ef-a082-ade102d0fac6">doppelklavierigen<name key="PSN0112301" style="hidden" type="author">Kalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785–1849)</name><name key="CRT0111736" style="hidden" type="music">Grand duo für zwei Klaviere d-Moll, op. 128</name></title> <persName xml:id="persName_96c6b607-9261-4d0c-a2b5-b8f0976e8be1">Kalkbrenner<name key="PSN0112301" style="hidden" type="person">Kalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785-1849)</name></persName>: der kann nur durch seine eigne Brillianz gehoben werden und täuschen: Schuster müßen davon bleiben. Die <title xml:id="title_94acf4d2-ef47-4c49-b7ad-630d84cec1be"><hi rend="latintype">ouvert</hi>. zu den Zigeunern<name key="PSN0115254" style="hidden" type="author">Taubert, Carl Gottfried Wilhelm (1811–1891)</name><name key="CRT0111028" style="hidden" type="music">Der Zigeuner</name></title> ist nicht übel, ich glaube es ist ein kleiner Spuk <hi rend="latintype">à la</hi> Elfen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d0107409-fd19-4f9e-aa6d-f77a7b6252d1" xml:lang="de">Spuk à la Elfen – Anspielung auf die Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur,op. 21, von Felix Mendelssohn Bartholdy.</note> (<hi rend="latintype">rid</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_13c9d703-decf-48d7-b4f8-289615541af9" xml:lang="en">rid. – engl. ridiculous, lächerlich.</note> Felix) darin! Das Duett darin war null. – Der Violin <persName xml:id="persName_e3eda643-7ebd-424f-aa9a-0e3471a4e6ad">Ganz<name key="PSN0111284" style="hidden" type="person">Ganz, Leopold Alexander (vor 1808: Lion) (1806-1869)</name></persName> hat in seiner <hi rend="latintype"><title xml:id="title_f47a30c3-abe7-43d8-b83e-be7f114e0406">pastorale<name key="PSN0111284" style="hidden" type="author">Ganz, Leopold Alexander (vor 1808: Lion) (1806–1869)</name><name key="CRT0112296" style="hidden" type="music">Pastorale</name></title></hi>, viel <hi rend="latintype">Glamour</hi>chen eingebracht. Auch <hi rend="latintype">courage</hi>, so absichtlich an <persName xml:id="persName_fecfa815-1312-4f73-92c3-ada52e167f2b">Paga<name key="PSN0113722" style="hidden" type="person">Paganini, Niccolò (1782-1840)</name></persName>. zu erinnern: <persName xml:id="persName_747195b9-b091-4303-a2cd-d7d05c4724e2">Belke<name key="PSN0109785" style="hidden" type="person">Belcke, Friedrich August (1795-1874)</name></persName> giebt in seinem <hi rend="latintype">concert</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2af70c11-4429-4ccc-92b0-6e450cbb862c" xml:lang="de">in seinem Concert – Konzertanzeige in Vossische Zeitung Nr. 47, 25. Februar 1834, für das Konzert am 3. März im Saale des Königlichen Schauspielhauses: Er werde »eine noch nicht öffentlich gehörte Ouvertüre von G. F. Händel, und ein Concert für drei Flügel-Fortepiano von Joh. Seb. Bach ausgeführt werden.«</note> eine <hi rend="latintype">ouv</hi>. von <persName xml:id="persName_ca0fa45e-9d8a-4dde-af6c-a135332e67d0">Händel<name key="PSN0111693" style="hidden" type="person">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name></persName>, und <persName xml:id="persName_bf8b49ff-9798-4f40-8dc4-c2614876c626">Bachs<name key="PSN0109617" style="hidden" type="person">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName> <title xml:id="title_dccc251f-9c3c-4f36-95a4-c6ec92940e62"><hi rend="latintype">concert</hi> für 3 <hi rend="latintype">pianos</hi><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107780" style="hidden" type="music">Konzert für drei Cembali d-Moll, BWV 1063</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107779" style="hidden" type="music">Konzert für drei Cembali C-Dur, BWV 1064</name></title>. – Gräfin <persName xml:id="persName_ca4072d9-8b5f-4878-b19c-221bade3ef04">Beust<name key="PSN0116221" style="hidden" type="person">Beust, C.</name></persName> saß vor uns, und fragte, wie <persName xml:id="persName_d6844007-3b16-43ec-b4e1-0d36ed525a86">Humboldt<name key="PSN0112143" style="hidden" type="person">Humboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859)</name></persName> einmal, muß ich unzufrieden sein? bei jedem Takt um <persName xml:id="persName_e37f2304-1670-4484-91af-3da1a88268d7">Fannys<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> Meinung. <persName xml:id="persName_0d7fd9d6-79d6-49e9-b789-ad9bf99bc6c3">Humb<name key="PSN0112143" style="hidden" type="person">Humboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859)</name></persName>., den Vater wegen des Magnethäuschens<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0405eda0-aa90-4bb2-a7f3-35f90655a873" xml:lang="de">wegen des Magnethäuschens – Im Garten der Mendelssohn Bartholdys befand sich die nach Vorgaben Alexander von Humboldts errichtete »Magnetische Hütte«, die außer Kupfer kein Metall enthielt und somit völlig anziehungsfrei war.</note> besuchte, grüßt Dich, eben so <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_01d4f504-f7f2-4d89-857e-70d1b0bd0dd8">St. Lubin<name key="PSN0114426" style="hidden" type="person">Saint-Lubin, Napoléon Antoine Eugène Léon de (1805-1850)</name></persName></hi>, den ich im <hi rend="latintype">Konc</hi>. sprach.</p> <closer rend="left"><hi rend="latintype">Vale et me ama</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_541e791c-dded-44d1-949a-17ecff303a70" xml:lang="la ">Vale et me ama. – lat., Leb wohl und sei mir gut.</note></closer> </div> </body> </text></TEI>